[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Niederdruck-Gießanlage vorwiegend für den Kokillenguß,
bei der der Guß durch einen Gasdruck auf den Badspiegel in der Dosierkammer des Vergießofens
erfolgt und bei der die durch den Metallaustritt aus der Gießdüse in die Kokille mit
zunehmender Entleerung erforderliche Druckerhöhung nicht durch Metallnachfüllung oder
Absenken eines Verdrängungskörpers, z.B. nach den DE 21 28 425 A1, DE 29 50 597 A1,
erreicht wird. Bei einem solchen Ofen ist es bekannt, den Druck über einen Signalumformer
und einen Volumenverstärker direkt dem Ofen zuzuführen. Dabei bekommt der Signalumformer
nach jedem Abguß einen fest vorgeschriebenen Wert zur Druckerhöhung, so daß bei abnehmender
Metallmenge im Ofen mit einem immer höheren Druck gearbeitet wird. Beim Start des
Gießzyklus läuft ein Zähler an, der nach einer festgelegten Zahl von Abgüssen den
Ofen zum Nachfüllen drucklos macht. Ist bei Gußbeginn der Ofen nicht vorschriftsmäßig
gefüllt, dann stimmt die Abgußzahl nicht mehr bzw. die vorgegebene Druckerhöhung
reicht nicht aus, um alle Kokillen vorschriftsmäßig zu füllen. Ist der Ofen dagegen
zu hoch gefüllt, dann kommt es vor, daß Metall aus dem Ofen herausspritzt.
[0002] Es ist ferner durch die DE-OS 33 17 474 ein Niederdruck-Gießverfahren bekannt, bei
dem ebenfalls der Guß durch Druckerhöhung in der Dosierkammer des Vergießofens erfolgt,
wozu in der Gießdüse die Höhe des Badspiegels von einer Sonde gemessen wird, deren
elektrische Signale einem elektronischen Rechner zugeleitet werden, in dem auch der
Gießverlauf gespeichert und der beim Absinken des Badspiegels unter einen Sollwert
den Gasdruck in der Vorratskammer erhöht, bis die Rückmeldung der Sonde das Erreichen
des vorgegebenen Badspiegels anzeigt. Der hierfür jeweils erforderliche Druck wird
als Ausgangsdruck im Rechner gespeichert und die progammierte Druckerhöhung für den
Guß im Rechner zu diesem Ausgangspunkt addiert, während die Einleitung des Geißvorgangs
und die Gießdauer von einer mit dem Rechner verbundenen Elektroniksteuerung aus erfolgten.
[0003] Mit diesem Verfahren kann zwar in der Gießdüse immer die gleiche Ausgangssituation
geschaffen werden, d.h. der Badspiegel zwischen den Gießvorgängen auf eine vorbestimmte
Höhe gebracht werden, jedoch ist das System zu träge, um in der für die Füllung einer
Kokille notwendigen kurzen Zeit von etwa 3 bis 8 Sekunden die notwendige Druckerhöhung
zu erreichen. Hinzu kommen Wartungsprobleme durch den ständigen Kontakt der Sonde
mit dem flüssigen Metall.
[0004] Demnach lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gießverfahren zu entwickeln,
das nach jedem Abguß gleiche Gießbedingungen wiederherstellt und die notwendige Druckerhöhung
für die Kokillenfüllung in der gewünschten Zeit und unabhängig vom Füllstand des Ofens
erreicht.
[0005] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den in den Ansprüchen definierten Mitteln.
[0006] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben, deren Fig. 1 ein
Gasdruckleitungsschema und Fig. 2 ein Strom-Druck-Diagramm darstellen.
[0007] Hauptteile der Niederdruck-Gießanlage nach der Erfindung sind ein allgemein mit 1
bezeichneter Niederdruck-Vergießofen, eine allgemein mit 2 bezeichnete Kokillen-Gießmaschine
und eine Druckgasführung für oben Ofen, die aus einem ofenseitig geschlossenen,
allgemein mit 3 bezeichneten Vordruckkreislauf und einem allgemein mit 4 bezeichneten
Gießdruckzweig zusammengesetzt ist.
[0008] Die Kokillen-Gießmaschine 2 übernimmt die Funktion der Handhabung der Kokillen. Dabei
wird in einer ersten Position der Kern eingelegt, wonach sich das Karussell in Richtung
auf den Vergießofen 1 in ein zweite Position dreht, in der die Kokille 5 auf die Gießdüse
6 des Ofens aufgesetzt wird. Das Aufsetzen der Kokille bewirkt automatisch durch ein
Magnetventil die Erhöhung des Gießdruckes und das Metall strömt in die Kokille 5 ein.
Nach der Erstarrung des Metalls in der Kokille hebt die Kokille vom Ofen ab und die
Maschine dreht in eine dritte Position, in der die Kokille geöffnet und der Gußteil
ausgeworfen wird. Danach dreht die Gießmaschine in eine vierte Position, in der die
Kokille in ein Schlichtbad eintaucht.
[0009] Der Vergießofen 1 weist neben der Gießdüse 6 eine Dosierkammer 7 und eine Füllkammer
8 auf. Beide Kammern sind mit druckdichten Deckeln versehen, um Druckverluste im Ofen
zu vermeiden.
[0010] Trennorgan für den ofenseitig geschlossenen Vordruckkreislauf 3 gegenüber dem Gießdruckzweig
4 ist eine Membrane 9 im Membranspeicher 10. Im geschlossenen Kreislauf 3 wird also
für jeden Guß, d.h. für jede Kokillenfüllung ein den Badspiegel in der Vergießdüse
6 bestimmender Vordruck erzeugt, der auch im Membranspeicher auf die Unterseite der
Membran 9 wirkt und durch Aufbringung des Gießdruckes auf die Oberseite der Membran
wird der Vordruck so erhöht, daß Metall aus der Dosierkammer 7 in die Gießdüse 6 einströmt
und das in ihr befindliche Metall in die Kokille 5 drückt.
[0011] Der ofenseitig geschlossene Vordruckkreislauf 3 kann entweder über eine separate
Druckquelle, z.B. eine Stickstofflasche 11 oder über das Gasnetz gespeist werden.
Hierfür gabelt sich die Netzleitung 12 werksseitig in eine Druckspeicherleitung 13,
die zum Druckspeicher 14 führt und in eine für die Speisung des Vordruckkreislaufes
bestimmte Ofenleitung 15, die in den geschlossenen Ofenkreislauf 3 einmündet.
[0012] Im ofenseitigen Vordruckkreislauf liegen ein oder mehrere Magnetventile 16a, 16b,
16c für den Druckaufbau in der Ofenzuleitung 17 und ein Magnetventil 18 für den Druckabbau
sowie ein Notventil 19 für die Entlüftung. Allgemein mit 20 ist ein Chargierofen
für die Füllung des Vergießofens nach vollständiger Entleerung bezeichnet. Mehrere
Magnetventile 16 können vorgesehen sein, wenn auf eine Kokillen-Gießmaschine Kokillen
unterschiedlicher Form, unterschiedlichen Fassungsvermögens oder mit sonst unterschiedlichen
Gießbedingungen zur Füllung bereitstehen.
[0013] Zwischen dem Druckspeicher 14 und dem Membranspeicher 10 liegt ein Magnetventil
21 "Freigabe Gießdruck" und in der Vordruckzuleitung 22 ein Magnetventil 23 für die
Freigabe des Vordrucks. 24 ist ein Entlüftungsventil.
[0014] Ein wichtiger Bestandteil der Anlage nach der Erfindung ist ein allgemein mit 25
bezeichneter elektrischer Druckgenerator, über den sowohl der Vordruck als auch der
Gießdruck gesteuert werden. Seine Aufgabe ist es, zwei Ausgangsströme in niedrigem
Stromstärkenbereich, z.B. von 4 bis 20 mA nach Vorleigen bestimmter Eingangssignale
nach einem vorbestimmten Muster abzugeben, das je nach der Zahl der Abgüsse in einem
Zyklus und der Metallmenge für eine Kokillenfüllung und d.h. nach den verlangten Drücken
eingestellt werden kann. Hierzu hat der Druckgenerator mehrere Eingänge, nämlich einen
Eingang für das Freigabesignal, ohne das kein Druck aufgebaut werden darf, sowie
für je ein Signal "Druck aufbauen" und "Druck abbauen", die beide für die Einstellung
des Badspiegels nach Füllung eines Ofens vor der ersten Kokillenfüllung mit Hand bestimmt
sind. Ferner geht ein Signal "Gießen" und ein Signal "Gießen Ende" ein. Der Druckgenerator
hat ferner zwei Ausgänge, nämlich einen Ausgang A1 "Vordruck" und einen Ausgang A2
"Gießdruck". Die Einstellung erfolgt mittels eines ersten Potentiometers F3, mit dem
ein positiver Stromhub eingestellt werden kann, der so lange wirksam ist, wie das
vorhergehende Freigabesignal anliegt. Ferner ist für die Bedienung ein Vorwahlschalter
F2 vorgesehen, mit dem die Anzahl der der Größe nach durch das Potentiometer F3 eingestellten
Stromhübe eingestellt werden kann, bevor sich die Ausgangswerte um den durch das
Potentiometer F1 eingestellten Wert erhöhen. Hat der Vor- wahlschalter F2 z.B. einen
Bereich von 0 bis 9 und ist auf 6 eingestellt, so wird in einem Zyklus für 6 Abgüsse
sechsmal der gleiche Stromhub erfolgen, bevor ein neuer Zyklus beginnt und die Drücke
(Vor- und Gießdruck) um den Wert von F1 erhöht werden.
[0015] Ein neuer Zyklus wird dadurch eingeleitet, daß der vorgenannte Stromhub in seiner
Höhe unverändert bleibt, aber von einem erhöhten Niveau ausgeht. Dieser Niveausprung
kann mit einem weiteren Potentiometer F1 für die Bedienung eingestellt werden. Nach
jedem Zyklus erfolgt also ein weiterer Niveausprung der vorher eingestellten Höhe,
wie dies das Diagram nach Fig. 2 veranschaulicht.
[0016] Außerdem sind im Druckgenerator Anzeigen und Schalter, Taster oder dgl. für den Füllstand
des Ofens und Betriebsstörungen vorhanden.
[0017] An dem Analogausgang A1 "Vordruck" des Druckgenerators liegt ständig ein Stromwert
an, der sich zyklisch um den mit dem weiteren Potentiometer F1 eingestellten Niveausprung
erhöht; an dem Analogausgang A2 "Gießdruck" liegt ständig der Stromwert des Ausgangs
"Vordruck" zuzüglich dem mit Potentiometer F3 eingestellten Stromhub an. Am Ausgang
"Vordruck" liegt also für einen Gießzyklus für eine vorbestimmte Zahl von Kokillenfüllungen
der gleiche Stromwert an, der sich durch den vorgenannten Niveausprung erst nach
Ablauf eines Zyklus erhöht. Am Ausgang "Gießdruck"liegt ebenfalls für einen Zyklus
der gleiche Stromwert an, der sich aus zwei gleichbleibenden Größen, nämlich dem
Stromwert für den Vordruck und dem eingestellten Stromhub zusammensetzt.
[0018] Da die elektrischen Ströme des Druckgenerators in Umformern für den Vordruck und
für den Gießdruck in pneumatische Signale umgeformt werden, entsprechen den Strömen
Drücke in den Gasleitungen.
[0019] Unbeschadet der Einstellung des vorgenannten Niveauprungs kann für die Einstellung
des Badspiegels von Hand die absolute Höhe des Stromniveaus stufenweise, beispielsweise
in Stufen von jeweils 12,5 % des Niveausprungs erhöht oder erniedrigt werden. Dies
geschieht mittels Eingänge am Druckgenerator mit den Funktionen "Druck aufbauen"
und "Druck abbauen", die über zwei getrennte Taster angesteuert werden. Jeder Druck
auf einen dieser Taster führt also zur Erhöhung oder Erniedrigung der vorstehend angegebenen
Werte.
[0020] Die Funktionsweise der Anlage nach der Erfindung ist folgende:
[0021] Durch Öffnen des werksseitigen Absperrventils 26 strömt ein Druckgas, meist Preßluft,
über einen Filter 27 in den Druckspeicher 14, wobei der Preß luftdruck auf dem Manometer
28 angezeigt wird. Durch die hinter dem Filter liegenden Volumenverstärker 29 in der
Druckspeicherleitung 13 und 30 in der Vordruckzuleitung 22 wird der Werksdruck abhängig
von dem vom Druckgenerator 25 ausgegebenen elektrischen Signal über die elektrisch-pneumatischen
Meßumformer 31 und 32 reduziert, wobei über den Volumenverstärker 29 der Gießdruck
und über den Volumenverstärker 30 der Vordruck eingestellt werden. Die Differenz zwischen
Vordruck und Gießdruck ist immer konstant und kann mit Hand am Druckgenerator eingestellt
werden.
[0022] Der für die Kokillenfüllung notwendige Gießdruck wird an dem Manometer 33 in der
Gießdruckleitung 34 und der zum Erreichen eines konstanten Badspiegels in der Gießdüse
6 notwendige Vordruck an dem Manometer 35 angezeigt. Bei Betätigung des Magnetventils
21 über einen Drucktaster "Gießen" am Druckgenerator strömt die Preßluft aus dem Druckspeicher
14 in den Membranspeicher 10. Durch das Einströmen der Preßluft wird die Membran
verformt und damit auf das im geschlossenen Ofenkreislauf 3 befindliche Gasvolumen
ein Druck, der Gießdruck, ausgeübt. Das im geschlossenen Ofenkreislauf befindliche
Gasvolumen hat einen bestimmten Vordruck, beispielsweise maximal 0,25 bar und auf
dieses Gasvolumen wird über die Geschwindigkeitsregelventile 36 und die geöffneten
Magnetventile 16 der Gießdruck auf die Metallbadfläche des Ofens gegeben, wodurch
das Metall in die Kokille gepreßt wird.
[0023] Der Metallzulauf wird über eine elektronische Zeituhr vorher auf dem Gießpult eingestellt.
Nach Ablauf dieser Zeit wird das preßluftseitige Magnet ventil 21 geschlossen und
damit der Metallzulauf zur Kokille unterbrochen. Über eine zweite elektronische Zeituhr
läuft die vorher eingestellte Halte- oder Erstarrungszeit des Metalls in der Kokille
nach dem Schließen des Magnetventils 21 ab.
[0024] Wie bereits ausgeführt, kann das Gasvolumen im geschlossenen Ofenkreislauf 3, also
das im Ofenraum und Membranspeicher 10 sowie den Zu- und Ableitungen zwischen diesen
wahlweise entweder über eine besondere Vordruck-Gasquelle, z.B. die Stickstoffflasche
11 und das zugehörige Reduzierventil 37 oder über die Ofenleitung 15 des Preßluftnetzes
in Abhängigkeit vom elektronisch bestimmten Vordruck im Druckgenerator eingestellt
werden, wozu die Absperrhähne 38 und 39 entsprechend geöffnet und geschlossen werden
müssen.
[0025] Nach Ablauf der eingestellten Halte- oder Erstarrungszeit, die den Metallabfall
an der Kokille verzögert, wird das Entlüftungsventil 24 im preßluftseitigen Gießdruckzweig
und das Magnetventil 18 in der Ofenableitung 40 geöffnet, worüber einerseits die Preßluft
aus dem Membranspeicher 10 in den freien Raum entweicht und andererseits das Metall
in der Gießdüse abfällt. Das Magnetventil 24 bleibt geöffnet bis das Manometer 41
den Druck 0 bar angibt. Durch Schließen des Magnetventils 24 und des Magnetventils
18 sowie gleichzeitigem Öffnen der Magnetventile 23 und 16 erfolgt der Gasausgleich
im Ofenraum.
[0026] Um nach einer vorher festgelegten, vom Gußgewicht abhängigen Zahl von Kokillenfüllungen
je Zyklus, der bei hohem Gußgewicht auch nur eine Fül lung umfassen kann, den Badspiegel
in der Gießdüse wieder anzuheben, wird nach einem Zyklus der Vordruck um den Wert
Delta P erhöht. Dieser Wert wird vorher über das genannte Potentiometer F1 als Niveausprung
des Stromwertes und ein Zählwerk eingestellt, so daß nach Ablauf der eingestellten
Abgußzahl über den Analogausgang A1 "Vordruck" am Druckgenerator der Badspiegel für
den folgenden Zyklus automatisch nachreguliert wird.
[0027] Die Gesamtsteuerung wird durch das preßluftseitige Sicherheits-Überdruckventil 42
geschützt, das bei Überschreitung eines eingestellten Überdruckes die aus dem Druckspeicher
ausströmende Druckluft abläßt. Die Steuerung ist ferner durch das preßluftseitige
Entlüftungsventil 24 und das ofenseitige Magnetventil 19 geschützt, die bei Stromausfall
oder Betätigung eines Nottasters sofort den Druck ablassen. Hierdurch ist gewährleistet,
daß bei Metallaustritt an der Kokille oder Gießdüse der Metallfluß unmittelbar bei
Betätigung des Nottasters unterbrochen wird.
[0028] Durch zwei parallel geschaltete Kontaktmanometer 43 wird der maximal zulässige Druck
im Ofen eingestellt. Bei Erreichen dieses maximalen Druckes entweicht das Druckgas
automatisch und der Ofen wird drucklos.
[0029] Wenn nach den sich zyklisch wiederholenden Gießvorgängen der Vergießofen 1 leer ist,
so wird dies durch die Kontaktmanometer 43 angezeigt; alle Magnetventile werden stromlos
und der Vergießofen drucklos. Der Druckgenerator bekommt kein Freigabesignal mehr,
wodurch er in die Startposition zu rückkehrt und der Ofen nachgefüllt werden kann.
44 sind Filter in der Ofenableitung 40 für das aus dem Ofenraum ausströmende Vordruck-Gas.
[0030] Beispiel: Der Vergießofen sei halb voll und habe entsprechend einen Stromwert von
10 mA am Ausgang A1 "Vordruck" des Druckgenerators einen Vordruck von 100 mbar.
Das bedeutet, daß in der Einfüllkammer und der Dosierkammer des Gießofens ein Druck
von 100 mbar herrscht, während die Gießdüse drucklos ist. Das Metall in der Gießdüse
befindet sich dann auf Düsenhöhe. Auf der Frontplatte des Druckgenerator seien eingestellt
mit dem Potentiometer F1 0,5 mA (entsprechend einem Druck von 30 mbar), mit dem Vorwahlschalter
F2 2 ( Abgüsse oder Stromhübe pro Zyklus) und mit dem Potentiometer F3 3 mA (entsprechend
300 mbar).
[0031] Der Druckgenerator gibt ständig am Ausgang A1 "Vordruck" 10 mA und am Ausgang A2
"Gießdruck" 13 mA ab. Der Wert des Ausgangs "Gießdruck" wird im Druckgenerator errechnet
aus der Addition von dem Ausgang "Vordruck" und dem eingestellten Wert des Potentiometers
F3. In dem Umformer 32 wird das Signal "Vordruck" mit dem Stromwert 10 mA in ein
pneumatisches Signal von 100 mbar umgewandelt. Die Volumenverstärker 30 verstärken
dieses Signal am Ausgang mit dem gleichen Wert, aber größerem Volumen, die über das
Magnetventil 23 und das Magnetventil 16 den Druck im Ofen vorgeben. Der Ausgang A2
"Gießdruck" des Druckgenerators gibt den Wert 13 mA an den Umformer 31. Dort wird
das elektrische Signal umgewandelt in ein pneumatisches Signal mit 400 mbar. Über
den Volumenverstärker 29 wird in dem Druckspeicher 14 ein Druck von 400 mbar hergestellt.
Das Magnetventil 21 ist geschlossen, das Magnetventil 24 geöffnet. Das bedeutet,
die Leitung zwischen dem Magnetventil 21 und dem Membranspeicher 10 ist drucklos,
während er ofenseitig mit 100 mbar gefüllt ist. Bei Gießbeginn schließen die Mangetventile
29 und 24 und gleichzeitig öffnet das Magnetventil 21. Am Druckgenerator verändert
sich nichts. Die Luft des Druckspeichers 14 strömt in den Membranspeicher 10 wodurch
der Druck im Ofen von 100 mbar auf 400 mbar ansteigt.
[0032] Nach Ablauf der Gießzeit schließt das Magnetventil 21 und nach Ablauf der Erstarrungszeit
schließt das Magnetventil 16 und die Magnetventile 18 und 24 öffnen sich. Die Luft
im Ofen entweicht über das Magnetventil 18 in den Membranspeicher; preßluftseitig
wird die Leitung zwischen dem Membranspeicher 10 und das Magnetventil 21 drucklos.
[0033] Nach Betätigung des Null-mbar-Kontaktes am Kontakt-Manometer 41 schließen die Magnetventile
19 und 24 und die Magnetventile 29 und 16 werden geöffnet. Dadurch, daß am Ausgang
des Druckgenerators weiterhin die Signale A1 = 10 mA und A2 = 13 mA anstehen, werden
im Ofen und im Druckspeicher dieselben Druckwerte wie vor dem Gießvorgang eingestellt,
100 mbar bzw. 400 mbar. Der Gießvorgang ist abgeschlossen.
[0034] Dadurch, daß auf der Frontplatte des Druckgenerators der Vorwahlschalter F2 den
Wert 2 hat, werden keine Druckwerte erhöht.
[0035] Der nächste Gießvorgang läuft ganauso wie der vorherige ab. Nach Beendigung des neuen
Gießvorgangs erhöht der Druckgenerator die Werte für die Ausgänge A1 und A2 um den
Wert von F1 = 0,5 mA, entsprechend 30 mbar. Am Ausgang A1 stellt sich der Wert 13,5
mA ein. Der neue Vordruck für den Ofen beträgt 100 mbar + 30 mbar = 130 mbar. Der
neue Gießdruck für den Ofen beträgt 400 mbar + 30 mbar = 430 mbar. Die Differenz
zwischen Vordruck und Gießdruck bleibt demnach konstant, nämlich 300 mbar oder 3
mA wie mit F3 eingestellt.
Bezugszeichenaufstellung
[0036]
1 Vergießofen (allgemein)
2 Kokillen-Gießmaschine (allgemein)
3 Vordruckkreislauf (allgemein)
4 Gießdruckzweig (allgemein)
5 Kokille
6 Gießdüse
7 Dosierkammer
8 Füllkammer
9 Membrane
10 Membranspeicher
11 Stickstofflasche
12 Netzleitung
13 Druckspeicherleitung
14 Druckspeicher
15 Ofenleitung
16 Magnetventile (a bis n)
17 Ofenzuleitung
18 Magnetventil
19 Notventil
20 Chargierofen
21 Magnetventil
22 Vordruckzuleitung
23 Magnetventil
24 Entlüfungsventil
25 Druckgenerator (allgemein)
26 Absperrventil
27 Filter
28 Manometer
29 Volumenverstärker
30 Volumenverstärker
31 Meßumformer
32 Meßumformer
33 Manometer
34 Gießdruckleitung
35 Manometer
36 Geschwindigkeitsregelventil (a bis n)
37 Reduzierventil
38 Absperrhahn
39 Absperrhahn
40 Ofenableitung
41 Manometer
42 Sicherheits-Überdruckventil
43 Kontaktmanometer
44 Filter
1. Niederdruck-Gießanlage, insbesondere für den Kokillenguß mit einem eine Füllkammer
(8), eine Dosierkammer (7) und eine oder mehrere Gießdüsen (6) enthaltenden Vergießofen
(1) und einer die Kokillen (5) in die Gießposition und andere Bearbeitungsstationen
fahrenden Gießmaschine (2) sowie einer auf den Badspiegel in der Dosierkammer wirkenden
Druckgassteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckgassteuerung in einen geschlossenen ofenseitigen Vordruckkreislauf
(3) und einen Gießdruckzweig (4) aufgeteilt ist, die durch eine Membrane (9) in einem
Membranspeicher (10) getrennt sind und, daß für die Drucksteuerung ein elektrischer
Druckgenerator (25) vorgesehen ist, der während eines, eine oder mehrere Kokillenfüllungen
umfassenden Zyklus ein erstes Ausgangssignal (A1) mit einem gleichbleibenden Stromwert
für die Steuerung des Vordruckes und ein weiteres Ausgangssignal (A2) für die Steuerung
des Gießdruckes abgibt, dessen Stromwert gleich dem Stromwert des Signals für den
Vordruck zuzüglich eines sich um einen einstellbaren gleichen Stromhub erhöhenden
Wertes ist.
2. Niederdruck-Gießanlage nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckgenerator (25) nach jedem, ein oder mehrere Kokillenfüllungen umfassenden
Zyklus für die Steuerung des Vordruckes ein Ausgangssignal (A1) abgibt, dessen Stromwert
um einen einstellbaren Niveausprung höher als der Stromwert für den vorangegangenen
Zyklus ist.
3. Niederdruck-Gießanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Ofenzuleitung (17) des geschlossenen Vordruckkreislaufs (3) ein oder
mehrere Magnetventile (16) und vor diesen Geschwindigkeitsregelventile (36) und in
die Ofenableitung (40) ein Magnetventil (18) für den Druckabbau geschaltet sind.
4. Niederdruck-Gießanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckspeicherleitung (13) hinter einem Volumenverstärker (29) und vor
dem Membranspeicher (10) ein Druckspeicher (14) und zwischen diesem und dem Membranspeicher
ein Magnetventil (21) für die Freigabe des Gießdruckes angeordnet sind.
5. Niederdruck-Gießanlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisung des Vordruckkreislaufs (3), durch Absperrhähne (38, 39) gesteuert,
wahlweise durch eine zweite Druckgasquelle, z.B. eine Gasflasche (11) oder die Netzleitung
(12) erfolgt und hierzu die Netzleitung sich in eine Druckspeicherleitung (13) für
den Gießdruckaufbau und eine Ofenleitung (15) für den Vordruckaufbau gabelt.
6. Niederdruck-Gießanlage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vordruckzuleitung (22) in Strömungsrichtung vor den Magnetventilen (16)
hintereinander ein Volumenverstärker (30), ein Vordruckmanometer (35) und ein Magnetventil
(23) für die Freigabe des Vordruckes angeordnet sind.