[0001] Die Erfindung betrifft eine Festwalzmaschine bzw. Glattwalzmaschine zum Walzen von
mindestens den an einem Werkstück exzentrisch angeordneten Flächen, mit Mitteln für
die Aufnahme sowie den Drehantrieb des Werkstückes sowie mit mindestens einem beweglichen
Walzgerät, mindestens enthaltend einen Werkzeugträger mit mindestens einem Walzelement
und einen Werkzeugträger mit mindestens einem Stützelement, wobei jedes bewegliche
Walzgerät vom Werkstück mitbewegt wird.
[0002] Maschinen der oben beschriebenen Art sind bekannt geworden beispielsweise durch die
DE-OS 33 33 603. Die Anpassung der räumlichen Lage der Walzgeräte, beispielsweise
auf Kurbelwellen mit jeweils unterschiedlichem Hub, ist dort mit einem hohen mechanischen
Aufwand verbunden und steuerungstechnisch wegen der notwendigen Berechnung von Winkellagen
des aufwendigen mechanischen Systems ebenfalls mit großem Aufwand verbunden. Darüber
hinaus ist eine gewichstneutrale Lage hinsichtlich des die Festwalzgeräte tragenden
Schwenkarmes nur bei einem ganz bestimmten Kurbelwellentyp möglich. Bei jedem anderen
Kurbelwellentyp werden vom Schwenkarm zusätzliche Massenkräfte unerwünschterweise
auf die zu walzende Kurbelwelle aufgebracht. Darüber hinaus ist die Anpassung an
unterschiedliche Hübe durch die beschränkte Schwenkmöglichkeit des die Walzgeräte
tragenden Schwenkarmes ebenfalls sehr beschränkt.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde eine Maschine der eingangs beschriebenen
Art vorzuschlagen, mit der es mit einfachen Mitteln gelingt, in weiten Bereichen eine
Anpassung an unterschiedliche Werkstücke mit mindestens unterschiedlichen Exzentrizitäten,
wie z.B. an Kurbelwellen unterschiedlichen Hubs, sowie an unterschiedliche Drehwinkellagen
der zu bearbeitenden Flächen möglich zu machen. Hierbei soll bei Bedarf diese Anpassung
auch automatisch erfolgen können.
[0004] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe bei einer Maschine der eingangs beschriebenen Art
dadurch gelöst, daß die beweglichen Walzgeräte in einer Radialebene des Werkstückes
linear lageveränderlich angeordnet sind. Die lineare Lageveränderlichkeit ist in ihrer
Größe und Richtung Leicht beherrschbar und gerätetechnisch leicht durchführbar. Sie
ist in ihrer Größe fast unbegrenzt und erlaubt in einer Radialebene das Anfahren eines
beliebigen Punktes mit einfachsten Mitteln.
[0005] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die beweglichen Walzgeräte
in der zugeordneten Radialebene in zwei unabhängigen Koordinatenrichtungen linear
lageveränderlich angeordnet sind. Diese Koordinatenrichtungen bilden vorzugsweise
die Achsen eines kartesischen Koordinatenkreuzes. Damit ist jeder Punkt der Radialebene
leicht bestimmbar und einfahrbar.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß mindestens ein Walzgerät
in einer Koordinatenrichtung senkrecht zur genannten Radialebene beweglich angeordnet
ist. Auf diese Art und Weise gelingt mit einfachsten Mitteln zusätzlich eine Anpassung
der Maschine an wechselnde Abstände der zu bearbeitenden Oberflächen in Axialrichtung.
Die Anpassungsfähigkeit der Maschine an unterschiedliche Werkstücke wird hierdurch
erweitert.
[0007] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, daß mindestens
ein weiteres Walzgerät vorgesehen ist, wobei mindestens dieses Walzgerät in einer
Radialebene der Kurbelwelle in einer solchen Koordinatenrichtung lageveränderlich
angeordnet ist, in der eine Anpassung der Lage der Walzwerkzeuge an den Zapfendurchmesser
eines zu bearbeitenden Werkstückbereiches möglich ist. Hierdurch ist es möglich mit
einer einfachen Linearverschiebung zusätzlich auch noch unterschiedliche Durchmesser
der zu bearbeitenden Werkstückoberflächen zu berücksichtigen, wodurch die Anpassungsfähigkeit
der Maschine an unterschiedliche Werkstücke weiter verbessert wird.
[0008] Ergänzend ist nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß die Koordinatenrichtungen,
in denen Lageveränderungen durchführbar sind, horizontal und vertikal verlaufen.
Dies vereinfacht den Aufbau der Maschine.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das bewegliche Walzgerät um eine
Achse parallel zur Werkstückachse schwenkbar an einem Schwenkarm aufgehängt ist,
der seinerseits um eine zur genannten Achse parallele Achse schwenkbar in der Maschine
aufgehängt und in mindestens einer Schwenkposition arretierbar ist. Dies ist ein einfacher
konstruktiver Aufbau um die gewünschte Bewegungsfähigkeit mit einfachsten Mitteln
zu erreichen.
[0010] Ergänzend ist vorgesehen, daß die genannte Achse lageveränderlich in einer Radialebene
des Werkstückes angeordnet ist, wodurch die Bewegungsfähigkeit in einfacher Weise
erweitert wird.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Achse in einer Trageinrichtung
angeordnet ist, die ihrerseits von einer sich am Maschinenständer abstützenden Traverse
getragen wird und die mit Verstellantrieben verbunden ist die eine Verstellung der
Lage der Achse mindestens in einer Ebene quer zur Kurbelwellenachse mit mindestens
einer horizontalen und vertikalen Komponente erlauben. Durch diese einfache Maßnahme
kann die besagte Achse von der Trageinrichtung mindestens in einer Ebene quer zur
Werkstückachse, z.B. zur Kurbelwellenachse, bewegt werden, so daß praktisch eine Anpassung
an beliebige Hubunterschiede und Hubgrößen und eine beliebige Winkellagenpositionierung
einfach möglich wird. Gleichzeitig wird es hierdurch möglich eines oder mehrere vollständige
Geräte ganz aus dem Arbeitsbereich wegzufahren, so daß auf diese Art und Weise auch
eine Anpassung an eine wechselnde Zahl von zu bearbeitenden Oberflächenbereichen möglich
ist.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Trageinrichtung einen
quer zur Kurbelwellenachse verfahrbaren Schlitten umfaßt, der in einem Schlittenträger
mit Schlittenführung angeordnet ist, wobei ein zwischen Schlitten und Schlittenträger
wirksamer Verstellantrieb vorgesehen ist. Dies ist eine besonders einfache Konstruktion
der Trageinrichtung in Schlittenform, wobei hier die Herstellung, Anordnung und Funktionsüberwachung
solcher Schlitten einfach ist und keiner komplizierten Einrichtungen bedarf. Auch
ist zur Instandhaltung und damit zur Sicherung der Betriebsbereitschaft nich hoch
qualifiziertes Fachpersonal oder besonderes Know-How erforderlich. Einfachste und
in allen Betrieben sicher beherrschte Mechanik erlaubt die gewünschte Anpassung.
[0013] Es ist weiterhin nach der Erfindung vorgeschlagen, daß der Schlittenträger über Vertikalführungen
vertikal beweglich an der Traverse geführt und mit einem sich an der Traverse abstützenden
Verstellantrieb verbunden ist, während ein weiterer Verstellantrieb zwischen Schlitten
und Schlittenträger wirksam ist. Diese sehr einfachen Mittel erweitern die automatische
Verstellmöglichkeit und damit Anpassungsfähigkeit der Maschine an unterschiedliche
Werkstückbedingungen. Alle Bewegungsabläufe und deren Überwachung bleiben einfach
überschaubar.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß zur Arretierung des Schwenkarmes
in einer Schwenkposition am verfahrbaren Schlitten zwei entgegengesetzt auf den
Schwenkarm wirkende Strömungsmittelzylinder vorgesehen sind, die den Schwenkarm in
die gewünschte Position schwenken und dort halten. Hierdurch wird auf elegante und
einfache Weise die gewünschte Arretierung bewirkt. Unüberschaubare Massenbeschleunigungen
bei der Positionierung und nachfolgenden Arretierung des Schwenkarmes und die entsprechenden
unangenehmen Rückwirkungen auf die gesamte Maschine werden hierdurch vermieden.
[0015] Eine ergänzende Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß von den beiden Strömungsmittelzylindern
ein Zylinder mit seiner ersten Endstellung eine erste Schwenkposition und mit seiner
zweiten Endstellung eine zweite Schwenkposition des Schwenkarmes bestimmt, wobei der
zweite Zylinder mindestens für die Fixierung der ersten Schwenkposition mit geringerer
Kraft als der erste Zylinder betrieben wird. Dies ist sicherlich die denkbar einfachste
Möglichkeit zwei gewünschte Lagepositionen einzufahren und zu fixieren.
[0016] Weiterhin ist nach der Erfindung noch vorgesehen, daß am Schwenkarm ein schwenkbar
gelagerter Hebel vorgesehen ist, der von einem ebenfalls am Schwenkarm angeordneten
Strömungsmittelzylinder betätigbar ist, dessen freies Ende gegen das zugeordnete Walzgerät
gedrückt werden kann, um dieses in eine bestimmte Schwenklage zu bringen. Mit diesem
einfachen Mittel kann eine Ausbalancierung des Walzgerätes beispielsweise über Federn
vermieden werden und es wird das Walzgerät mit einfachen Mitteln und dennoch zuverlässig
in der richtigen Schwenklage für eine Neupositionierung gehalten. Hierbei ist allerdings
wichtig, und hierauf sei besonders hingewiesen, daß der Schwerpunkt des Festwalzgerätes
vor der Schwenkachse des Festwalzgerätes am Schwenkarm liegt, damit eine eindeutige
Bewegungsrichtung oder Schwenkrichtung des Festwalzgerätes festliegt.
[0017] Ergänzend ist nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß die Traverse lageveränderlich
am Maschinenständer gehalten ist. Auf diese Art und Weise ist zusätzlich bei Bedarf
auch eine Anpassung der Lage aller Walzgeräte in axialer Richtung möglich.
[0018] Weiterhin ist nach der Erfindung bei Maschinen mit mindestens einem beweglichen Walzgerät,
mindestens enthaltend einen Werkzeugträger mit einem Walzelement und einen Werkzeuträger
mit einem Stützelement vorgeschlagen, daß an mindestens einem Werkzeugträger mindestens
ein weiterers Walzelement und/oder Stützelement vorgesehen ist, wobei mindestens
ein Walzelement in mindestens zwei Positionen lageveränderlich ist, wovon mindestens
eine Position eine Arbeitsposition ist, wobei mindestens das in Arbeitsposition befindliche
Walzelement und/oder mindestens ein zugeordnetes Stützelement kinematisch mit einem
Kraftbetätigungsmittel verbindbar oder verbunden ist. Dadurch, daß das jeweilige
Walzgerät beweglich ist und mit nur einer Kraftbetätigungseinrichtung verbunden ist,
ist dafür gesorgt, daß nur die Walzkraft als Querkraft am Werkstück auftritt und sich
dort gegenseitig aufhebt. Zusätzliche Querkräfte, die das Werkstück belasten könnten
und die aus der Kraftbetätigungseinrichtung herrühren, werden weitgehend vermieden.
Das Vorhandensein mindestens eines weiteren Walzelementes und/oder Stützelementes,
das in der beschriebenen Art lagerveränderlich ist, macht bei entsprechenden Werkstücken
einen Werkzeugaustausch überflüssig, und es wird hierdurch in der Fertigung größerer
Serien Zeit gewonnen. Gleichzeitig wird hierdurch eine größere Flexibilität der Einrichtung
erreicht, weil innerhalb eines bestimmten Rahmens die erfindungsgemäße Einrichtung
auf die Bauart des Werkstückes mit einer entsprechenden Lageveränderung der Walzelements
und/oder der Stützelemente reagieren kann. Im mittleren Serienbereich ist es auch
denkbar, weniger Walzgeräte in einer einzigen Einrichtung einzusetzen und diese an
die jeweils am Werkstück zu walzende Stelle heranzufahren und hierbei durch entsprechende
Lageveränderung der Stützelemente und/oder der Walzelemente eine Auswahl zu treffen,
so daß am jeweiligen Werkstückort ein geeignetes Werkzeug zum Einsatz kommt. Auch
eine solche Einrichtung kann auf unterschiedliche Werkstücke reagieren, so daß nicht
für jedes spezielle Werkstück eine spezielle Einrichtung vorgesehen sein muß und es
ist nicht mehr erforderlich, für jede zu walzende Stelle am Werkstück ein spezielles
Walzgerät vorzusehen.
[0019] Weiterhin ist nach der Erfindung vorgesehen, daß mindestens ein Walzement und/oder
Stützelement am Werkzeugträger lageveränderlich angeordnet ist. Dadurch, daß mindestens
ein Walzelement und/oder Stützelement am Werkzeugträger lagerveränderlich angeordnet
ist, kann mindestens in bestimmten Einsatzfällen der konstruktive Aufbau der Einrichtung
vereinfacht werden, und es kann durch diese Lageveränderlichkeit gleichzeitig das
Einbringen eines Werkstückes in die Einrichtung erleichtert werden. Durch die genannte
Lageveränderlichkeit gelingt es nicht nur ggfls. unterschiedliche Elemente zum Einsatzort
zu bringen, sondern es gelingt auch, entsprechende Element aus dem Einsatzort zu entfernen
und nach Einbringung eines Wertstückes wieder zum Einsatzort zurückzubringen.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung wird darin gesehen, daß jedes Walzelement
und jedes Stützelement Element eines Rollenkopfes ist. Rollenköpfe mit Walzelementen
sins schon bekannt und haben sich bewährt. Die Verwendung solcher Rollenköpfe bei
einer Einrichtung der erfindungsgemäßen Art erhöht weiter die Wirtschaftlichkeit einer
Einrichtung der erfindungsgemäßen Art dadurch, daß die Ersatzteilbevorratung sich
verringern kann und im wesentlichen auf die Rollenköpfe beschränkt werden kann. Außerdem
ermöglicht die Verwendung solcher Rollenköpfe einen einfachereren konstruktiven Aufbau
der Einrichtung.
[0021] Eine ergänzende Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß für jedes Walzelement
und/oder für jedes Stützelement oder Stützelementepaar oder Walzelementepaar ein
unabhängiger Rollenkopf vorgesehen ist. Hierdurch kann der Aufbau der Rollenköpfe
standardisiert werden, so daß auch bei Maschinen mit unterschiedlicher Anzahl der
verwendeten Walzelement immer gleiche Rollenköpfe verwendet werden können, so daß
die unterschiedliche Anzahl der Walzelemente einfach durch Variation der Rollenköpfe
erreicht wird.
[0022] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß jeder Rollenkopf lageveränderlich
am zugeordneten Werkzeugträger angeordnet ist. Dies ist eine einfache Möglichkeit
den jeweiligen Rollenkopf in eine gewünschte Position zu bringen.
[0023] Weiterhin wird nach der Erfindung bei einer Einrichtung, die mindestens dem Gattungsbergriff
des Anspruchs 15 entspricht, vorgeschlagen, daß an mindestens einem Werkzeugträger
ein in mindestens zwei vorgegebene oder vorgebbare Positionen lageveränderlicher Werkzeughalter
vorgesehen ist, mit mindestens einem Walzelement oder Stützelement, das über den
Werkzeughalter in die genannten Positionen bringbar ist, wobei mindestens ein in Arbeitsposition
befindliches Walzelement und/oder mindestens ein zugeordnetes Stützmittel kinematisch
mit einem Kraftbetätigungsmittel verbindbar oder verbunden ist. Ein lageveränderlicher
Werkzeughalter, ausgerüstet mit entsprechenden Walzelementen bzw. Stützelementen,
ist konstruktiv einfach zu realisieren. Es gelingt hierdurch gleichzeitig Walzelemente
und Stützelemente zu tragen und zu führen.
[0024] Weiterhin ist nach der Erfindung vorgeschlagen, daß der Werkzeughalter als Rollenkopf
für das Walzelement und/oder das Stützelement ausgebildet ist. Hierdurch gelingt es,
den Erfindungsgedanken auch bei konstruktiv beengten Verhältnissen zu realisieren.
Der Gesamtaufbau wird hierdurch gleichzeitig vereinfacht.
[0025] Alternativ ist nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß mindestens ein Werkzeughalter
mindestens einen Rollenkopf trägt. Hierdurch kann einerseits eine unterschieldliche
Ausrüstung der Maschine in Anpassung an bestimmte Produktionsverhältnisse erreicht
werden und es gelingt andererseits mindestens teilweise, bereits vorhandene Rollenköpfe
einzusetzen.
[0026] Es ist weiterhin nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß mindestens zwei Rollenköpfe
in mindestens zwei Positionen lageveränderlich angeordnet sind, wovon mindestens
eine Position die Arbeitsposition ist. Mit einer einfachen Anordnung dieser Art läßt
sich bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Werkstückabmessungen beherrschen.
[0027] Eine ergänzende Alternative der Erfindung sieht vor, daß die Rollenköpfe zur Lageveränderung
auf einer Führung angeordnet sind. Dies ist eine platzsparende und einfache Konstruktion
zur Durchführung einer Lageveränderung. Mit den Rollenköpfen werden dann gleichzeitig
die Walzelemente und/oder Stützelemente in ihrer Lage verändert.
[0028] Ergänzend ist dann nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß zur Durchführung der
Lageveränderung eine Betätigungseinrichtung vorgesehen ist, wobei dann weiter vorgeschlagen
ist, daß als Betätigungseinrichtung mindestens eine strömungsmittelbetätigte Kolben-Zylinder-Einheit
vorgesehen ist. Betätigungseinrichtungen speziell auf die Durchführung der Lageveränderung,
abgestimmt und entsprechend ausgebildet und angeordnet, sind einfach realisierbar
und erleichtern die Lageveränderung.
[0029] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, daß für den Werkzeughalter
mindestens eine Position mehr vorgesehen oder vorgebbar ist als er Rollenköpfe trägt.
Hierdurch gelingt es, auch bei einer Mehrfachanordnung von Rollenköpfen noch eine
solche Position zu erreichen, in der keiner der vorhandenen Rollenköpfe in Arbeitsposition
ist. Dadurch wird der Gesamtaustausch der Werkzeuge und insbesondere der Austausch
gebrochener Walzrollen erleichtert und es kann hierdurch ggfls. auch die Einlegearbeit
für das Einlegen der Werkstücke erleichtert werden.
[0030] Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß das bewegliche Walzgerät im
wesentlichen aus zwei scherenartig gelenkig miteinander verbundenen Armen besteht,
die kinematisch mit einem Kraftbetätigungsmittel verbunden sind, zur Erzeugung der
Walzkraft. Eine solche Ausgestaltung erlaubt es, bei kleinem Bauraum hohre Walzkräfte
auf das Werkstück auszuüben, wobei sich diese Walzkräfte am Werkstück selbst gegenseitig
aufheben, so daß eine aus der Walzkraft herrührende zusätzliche unerwünschte Radialbelastung
des Werkstückes verhindert wird. Hierbei muß betont werden, daß der scherenartige
Verbund der Arme nicht bedeuten muß, daß ein Glelnkpunkt etwa in der Mitte der Arme
vorhanden ist. Es ist durchaus möglich, den Gelenkpunkt auch z.B. an ein Ende der
Arme zu legen und so die Enden der Arme miteinander zu verbinden. Die anderen Enden
tragen dann die Werkzeuge und es ist dann möglich, diesseits oder jenseits der Werkzeuge
Kraftbetätigungsmittel kinematisch mit diesen Armen zur Erzeugung der Walzkraft zu
verbinden. Eine solche Konstruktion schafft günstige Hebelverhältnisse zur Erzeugung
der Walzkraft.
Es muß also, hierauf sei ausdrücklich hingewiesen, die scherenartige Verbindung, die
die Arme gelenkig miteinander verbindet, nicht unbedingt so wie gezeichnet ausgebildet
sein, wenngleich eine solche Ausbildung auch besonders zweckmäßig sein kann. Grundsätzlich
muß natürlich überhaupt keine scherenartige Verbindung vorgesehen sein, sondern es
ist auch möglich, die Werkzeugträger beispielsweise parallel zueinander zu führen
und zu bewegen und kinematisch mit einem Kraftbetätigungsmittel zu verbinden, so daß
die Werkzeugträger parallel aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden können.
[0031] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß ein Walzgerät
vorgesehen ist mit mindestens einem Walzelement und/oder einem Stützelement, das
jeweils in fester Position zum zugeordneten Werkzeugträger angeordnet ist. Es kann
für bestimmte Einsatzfälle günstig sein, Walzelemente und/oder Stützelemente zu wechseln
oder in bzw. aus Arbeitsposition zu bringen durch eine entsprechende Lagever änderung
des gesamten Walzgerätes. Die Walzelemente und/oder Stützelemente müssen dann in fester
Position zum zugeordneten Werkzeugträger angeordnet sein.
[0032] Schließlich ist nach der Erfindung noch vorgesehen, daß der Drehantrieb des Werkstückes
drehwinkelgesteuert ist, wobei die Drehwinkellage des Werkstückes und die Lage mindestens
eines beweglichen Walzgerätes in der Radialebene in gegenseitiger Abhängigkeit steuerbar
sind. Hierdurch gelingt es mit einfachen Mitteln die jeweils zu bearbeitende Werkstückoberfläche
und ein zuzuordnendes Walzgerät immer automatisch in die richtige Position zueinander
zu bringen.
[0033] Eine Maschine der erfindungsgemäßen Art ist in der Regel mit mehrern Walzgeräten
ausgerüstet. Hierbei können die Walzgeräte auch unterschiedlicher Art sein. Der Antrieb
des Werkstückes erfolgt zentral über einen separaten Werkstückantrieb der ggfls. drehwinkelgesteuert
ist.
[0034] Es ist auch möglich und je nach gewünschter Flexibilität sinnvoll, bei einer Maschine
der erfindungsgemäßen Art, erfindungsgemäß ausgestaltete Walzgeräte entlang einer
Werkstückachse verfahrbar zu gestalten, so daß die Walzgeräte über entsprechende Antriebs-
und Steuermittel, beispielsweise über programmierbare NC-Steuerungen in gewünschte
und vorprogrammierbare Arbeitspositionen gefahren werden können. Hierbei kann das
Programm nicht nur die Positionieurung der Walzgeräte selbst sondern auch die Auswahl
der in Position zu bringenden Werkzeuge bewirken.
[0035] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeich nungen, die ein Ausführungsbeispiel
zur Bearbeitung von Kurbelwellen zeigen, näher erläutert werden.
Es zeigen: Figur 1 Festwalzgerät in Seitenensicht
Figur 2 Ansicht in Richtung des Pfeils A nach Figur 1
Figur 3 Variante zu Figur 1
Figur 4 Festwalzgerät mit Trageinrichtung und Traverse in Seitenensicht
Figur 5 Ansicht in Richtung des Pfeils B nach Figur 4
[0036] Ein Festwalzgerät 1 oder 1' ist mittels der Gelenkachse 60 an einem Schwenkarm 51
in der Zeichenebene schwenkbar aufgehängt. Der Schwenkarm 51, der aus zwei parallelen
Schenkeln besteht, trägt, ebenfalls in der Zeichenebene schwenkbar angeordnet, einen
Hebel 56, der mit einem am Schwenkarm 51 ebenfalls befestigten Strömungsmittelzylinder
57 in Wirkverbindung steht. Das freie Ende 58 des Hebels 56 kann über den Strömungsmittelzylinder
57 in der in Figur 4 erkennbaren Weise gegen das Festwalzgerät 1 bzw. 1" gedrückt
werden, wodurch das genannte Festwalzgerät veranlaßt wird, eine Schwenkbewegung in
der Zeichenebene um die Schwenkachse 60 auszuführen. Mit dieser Schwenkbewegung soll
das genannte Festwalzgerät in die in Figur 4 dargestellte Position geschwenkt werden,
die für eine Neupositionierung auf einen anderen Kurbelwellentyp und für das Anlegen
der Geräte an die zu walzenden Lagerstellen bogötigt wird. Hierbei sind die Festwalzgeräte
1 bzw. 1' jedoch so angeordnet, daß deren Schwerpunkt S in der in Figur 4 dargestellten
Weise vor der Schwenkachse 60 liegt, damit das Eigengewicht des jeweiligen Festwalzgerätes
dieses gegen das freie Ende 58 des Hebels 56 drückt. Während der Walzoperation ist
das freie Ende 58 des Hebels 56 weggeschwenkt, damit die Bewegungsfähigkeit des betreffenden
Festwalzgerätes 1 bzw. 1' nicht behindert wird.
[0037] Der Schwenkarm 51 seinerseits ist über eine zur Schwenkachse 60 parallel angeordnete
Achse 40 schwenkbar an einem Schlitten 47 aufgehängt. Der Schlitten 47 ist quer zur
Kurbelwellenachse 46 verschiebbar in einem Schlittenträger 48 geführt. Schlittenträger
48 und Schlitten 47 bilden im wesentlichen die Trageinrichtung 41 für den Schwenkarm
51 und für das daran befestigte Festwalzgerät 1 oder 1'.
[0038] Der Schlittenträger 48 weist zwei als Rundführungen ausgebildete Vertikalführungen
50 auf, die in einer Traverse 43 vertikal in Richtung des Pfeils 67 beweglich gefährt
sind. An der Traverse 43 ist der Zylinderkörper eines Strömungsmittelzylinders befestigt,
dessen Kolbenstange 61 am Schlittenträger 48 befestigt ist, wobei dieser Zylinder
als Strömungsmittelzylinder ausgebildet ist und den Verstellantrieb 44 bildet. Mittels
dieses Verstellantriebs 44 kann, von den Vertikalführungen 50 geführt, der Schlittenträger
48 vertikal bewegt und positioniert werden. Der Verstellantrieb 44 muß jedoch keineswegs
als Strömungsmittelzylinder ausgebildet sein. Es kann sich ebensogut um einen elektromotorischen
Verstellantrieb handeln, wobei dann der Schlittenträger 48 von dem Elektromotor, beispielsweise
über eine Kugelrollspindel, vertikal verfahren wird. Der Elektromotor kann hierbei
eine solche Ausbildung haben, daß der mittels der Kugelrollspindel zurückgelegte Vertikalweg
exakt gemessen werden kann. Damit ist auf einfachste Art und Weise eine Vertikalpositionierung
der Trageinrichtung 41 möglich.
[0039] Die die ganze Trageinrichtung abstützende Traverse 43 stützt sich ihrerseits am Maschinenständer
42 ab und kann dort in Richtung des Pfeils 59 verfahrbar und befestigbar angeordnet
sein. Auf diese Art und Weise kann zusätzlich eine Seitenpositionierung ermöglicht
werden.
[0040] Mit der Vertikalbewegung des Schlittenträgers 48, wird auch der schlitten 47 vertikal
bewegt, der verschieblich im Schlittenträger 48 angeordnet ist. Der Verstellantrieb
45 für die Verstellung oder Verschiebung des Schlittens 47 kann auch hier wieder
beispielsweise als Strömungsmittelzylinder ausgebildet sein, wobei sich dann der
Zylinderkörper wiederum an einem Ausleger 62 des Schlittenträgers 48 abstützt und
dort befestigt ist, während die Kolbenstange 63 am Schlitten 47 befestigt ist. Eine
Ein- und Ausfahrbewegung der Kolbenstange 63 bewirkt eine entsprechende Verschiebung
des Schlittens 47 in Richtung des Pfeiles 66. Auch hier kann natürlich anstelle des
Strömungsmittelzylinders der Verstellantrieb 45 wieder, wie eben bereits beschrieben,
elektormotorisch erfolgen. Die Schlittenführung 49 für den Schlitten 47 ist im Ausführungsbeispiel
als Schwalbenschwanzführung ausgebildet. Sie kann aus Gründen der Platzersparnis auch
um 90° geschwenkt ausgebildet sein. Es ist aber auch die Führung des Schlittens 47
im Schlittenträger 48 nicht auf eine Schwalbenschwanzführung eingeschränkt.
[0041] Unterhalb des Schlittens 47, einmal vor und einmal hinter dem Schwenkarm 51, sind
am Schlitten 47 befestigt, Strömungsmittelzylinder 52 und 53 vorgesehen. Die Kolbenstangen
64 und 65 der genannten Strömungsmittelzylinder können jeweils in entgegengesetzter
Richtung wirkend, zur Anlage am Schwenkarm 51 gebracht werden. Zum Einfahren des Schwenkarmes
51 in eine erste Schwenkposition 54 wird hierbei der Strömungsmittelzylinder 53 mit
größerer Kraft als der andere Strömungsmittelzylinder betrieben und es wird die Kolbenstange
65 bis zu Ihrem Anschlag ausgefahren. Hierdurch hat der Schwenkarm 51 die erste Schwenkposition
54 erreicht. Zur Arretierung dieser ersten Schwenkposition 54 wird die Kolbenstange
64 des Strömungsmittelzylinders 52 gegen den Schwenkarm 51 gefahren, jedoch mit geringerer
Kraft als die Kraft der Kolbenstange 65, so daß in der ersten Schwenkposition 54
der Schwenkarm 51 zwischen den Kolbenstangen 65 und 64 eingeklemmt und somit arretiert
ist. In dieser Schwenkposition kann das Anlegen der Festwalzgeräte an die zu walzenden
Lagerstellen durchgeführt werden.
[0042] Es kann jedoch vom Schwenkarm 51 auch eine zweite Schwenkposition 55 dadurch eingefahren
werden, daß die Kolbenstange 65 des Strömungsmittelzylinders 53 vollständig eingefahren
wird und die Kolbenstange 64 des Strömungsmittelzylinders 52 nunmehr so weit ausgefahren
wird, daß der Schwenkarm 51 infolge seiner Schwenkbewegung wieder zur Anlage an die
eingefahrene Kolbenstange 65 kommt. Es ist dann die zweite Schwenkposition 55 erreicht.
Hierdurch kann das betreffende Festwalzgerät aus dem Arbeitsbereich der Maschine ausgeschwenkt
werden, ohne daß die Grundpositionierung des Gerätes verändert werden muß. Falls
hierzu die zweite Schwenkposition 55 noch nicht ausreicht, kann auch noch der Hebel
56 geschwenkt werden, so daß das freie Ende 58 nicht mehr am Festwalzgerät 1 bzw.
1' anliegt und dieses aufgrund der Lage des Schwerpunktes S in der Zeichenebene nach
unten wegklappt. Hierdurch kann bei Beibehaltung der Grundpositionierung der Geräte
eine automatische Anpassung an wechselnde Lagerzapfenzahl erreicht werden.
[0043] Bei einem Weschel der Kurbelwellentypen kommt es jedoch auch häufig vor, daß gleichzeitig
mit dem Wechsel des Kurbelwellentyps sich nicht nur die Hubgröße und die Drehwinkellage
der Kurbelzapfen verändert, sondern es können sich gleichzeitig, oder auch nur allein,
auch die zu walzenden Übergangsradien, die Durchmesser der zu walzenden Lagerstellen
und die Lagerbreiten der zu walzenden Lagerstellen ändern. Dies erfordert dann jeweils
einen Wechsel der betroffenen Werkzeuge, der im Stand der Technik manuell durchgeführt
werden muß. Eine ergänzende Entwicklung der erfindungsgemäßen Maschine soll auch diesen
Mangel beheben und auch für die beschriebenen weiteren Änderungen der verschiedenen
Abmessungen an unterschiedlichen Kurbelwellen eine automatische Anpassung der Maschine
ermöglichen. Hierzu muß das jeweilige Festwalzgerät entsprechend ausgebildet sein.
Der notwendige Aufbau solcher Festwalzgeräte ist in den Figuren 1 bis 3 dargestellt.
Das Festwalzgerät 1 besteht im wesentlichen aus zwei Armen 6 und 7. Diese Arme 6 und
7 sind in bekannter Weise über die Laschen 23 und dem Gelenkbolzen 24 scherenähnlich
miteinander verbunden. An den sich gegenüberliegenden hinteren Enden 8 und 9 ist eine
Kolben-Zylinder-Einheit 10 in ebenfalls bekannter Weise angeordnet, die die Arme 6
und 7 zangenartig oder scherenartig bewegt. An dem dem Ende 8 gegenüberliegenden Ende
11 und an dem dem Ende 9 gegenüberliegenden Ende 12 ist im Stand der Technik auf einem
Arm 6 bzw. 7 der jeweils erforderliche Rollenkopf angeordnet. Bei dem erfindungsgemäßen
Festwalzgerät hingegen sind dort die Gelenkbolzen 25 bzw. 26 vorgesehen, die die gabelförmig
ausgebildeten Hebel 19 bzw. 20 gelenkig tragen. Die Hebel 19 bzw. 20 können also um
ihre Gelenkbolzen 25 bzw. 26 frei pendeln, wie dies von den Pfeilen 27 und 26' angedeutet
ist.
[0044] Über ein Gelenk 28 ist eine Kolben-Zylinder-Einheit 21 über deren Kolbenstange mit
dem Hebel 19 verbunden, während sich der Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit 21 am
Hebel 6 abstitützt. In der dargestellten Schaltstellung nach Figur 1 befindet sich
der Hebel 19 in der Winkelposition 15. Am zweiten Ende des Hebels 19 sind an sich
bekannte Festwalzwerkzeuge 13 und 13', im dargestellten Ausführungsbeispiel als Doppelwerkzeug
ausgebildet, angeordnet. In der Winkelposition 15 des Hebels 19 befindet sich der
Festwalzrollenkopf 13 in Arbeitsposition.
[0045] Dem Festwalzrollenkopf 13 gegenüberliegend angeordnet ist in ebenfalls an sich bekannter
Weise ein Stützrollenkopf 14, der auf dem Hebel 20 angeordnet ist. Die Winkelposition
17 des Hebels 20 hält den Stützrollenkopf 14 in Arbeitsposition, so daß die Übergangsradien
2 am Hauptlager 3 gewalzt werden können. Hierzu ist erforderlich, daß über die Kolben-Zylinder--Einheit
10 in an sich bekannter Weise die Hebel 6 und 7 bewegt und damit der Festwalzrollenkopf
13 und der Stützrollenkopf 14 zur Anlage an die entsprechenden Lagerstellen der Kurbelwelle
5 gebracht werden. Auf diese Art und Weise kann natürlich nicht nur das Hauptlager
3 der Kurbelwelle 5, sondern ebensogut das Pleuellager 4 im Bereich der Hohlkehlen
2 festgewalzt werden. Hierzu muß lediglich ein entsprechendes Gerät zusätzlich angeordnet
werden. Die Mehrfachanordnung solcher Geräte ist jedoch aus der bereits zitierten
Literatur zum Stand der Technik bekannt. Auf eine eingehende Beschreibung dieser Mehrfachanordnung
kann daher hier verzichtet werden. Hierzu kann auf die zitierte Literatur zum Stand
der Tecknik verwiesen werden.
[0046] Für die Bearbeitung der Kurbelwelle 5 wird diese, wie in Figur 2 dargestellt, zwischen
Spitzen aufgenommen und zentral angetrieben.
[0047] Die Bearbeitung der Kurbelwelle kann nun in im Stand der Technik bereits bekannter
Weise durchgeführt werden. Kommt nun eine Kurbelwelle 5 als nächstes Werkstück mit
beispielsweise veränderten Hohlkehlenradien an, so kann hierauf der Festwalzrollenkopf
13' abgestimmt sein. Um dann die Kurbewelle 5 mit den veränderten Übergangsradien
2 festwalzen zu können, wird die Kolben-Zylinder-Einheit 21 betätigt, so daß deren
Kolbenstange einfährt. Hierdurch wird der Hebel 19 von der Winkelposition 15 in die
Winkelposition 16 gefahren. Hierdurch kommt der Festwalzrollenkopf 13' in Arbeitsposition
und die Kurbelwelle 5 mit den veränderten Radien kann gewalzt werden. Die Schwenkbewegung
in Richtung des Pfeiles 27 des Hebels 19 ist natürlich keineswegs auf die beiden im
Ausführungsbeispiel beschriebenen Schaltpositionen beschränkt. Es können auch mehr
als zwei Schaltpositionen vorgesehen sein. Ebenso können mehr als zwei Festwalzrollenköpfe
eingesetzt werden. Aber es ist auch je nach Einsatzfall des Festwalzgerätes 1 möglicherweise
sinnvoll, nur einen einzigen Festwalzrollenkopf 13 vorzusehen, z.B. dann, wenn die
nunmehr mögliche Ausschwenkbewegung über den Hebel 19 nur oder vorzugsweise dazu
dienen soll, den Werkzeugwechsel für das Werkzeug 13 zu vereinfachen oder im Falle
eines Bruches der Festwalzrollen den Wechsel der Festwalzrollen durch bessere Zugänglichkeit
zu vereinfachen. Ebenso kann jedoch durch eine solche Ausschwenkbewegung auch das
Einlegen des Werkstückes vereinfacht werden.
[0048] Der Stützrollenkopf 14 kann ebenfalls in Richtung des Pfeiles 26' beispielsweise
mittels des Griffes 22 aus der Winkelposition 17, die die Arbeitsposition darstellt,
in die Winkelposition 18 geschwenkt werden. Hierzu wird lediglich der Arretierbolzen
29 herausgenommen, so daß über den Griff 22 nunmehr der Hebel 20 mühelos geschwenkt
werden kann. In der Winkelposition 18 wird dann der Arretierbolzen 29 wieder eingesetzt
und sitzt dann in der Bohrung 30 des Armes 7. In dieser Schwenkposition kann der Stützrollenkopf
14 mühelos ausgetauscht werden. Es ist jedoch auch denkbar, den Hebel 20 in der Ausführungsform
des Hebels 19 zu gestalten, so daß der Hebel 20 mehrere unterschiedliche Stützrollenköpfe
für unterschiedliche Lagergestaltungen tragen kann.
[0049] Ein Festwalzgerät 1' nach Figur 3 ist in seinem wesentlichen Aufbau ganz ähnlich
aufgebaut wie das bisher beschriebene Festwälzgerät. Der Arm 7 mit dem Stützrollenkopf
14 der über den Hebel 20 am Arm 7 über den Gelenkbolzen 26 gelenkig gelagert ist,
kann exakt so aufgebaut sein wie bereits zu Figur 1 beschrieben. Dieser Hebel 7 ist
wiederum mittels des Gelenkbolzens 24 und der Lasche 23 mit einem Arm 6' gelenkig
verbunden, wobei die ersten Enden 8' bzw. 9 der Arme 6' bzw. 7 mit einer Kolben-Zylinder-Einheit
10 verbunden sind, die die Schwenkbewegung der Arme relativ zueinander bewirken soll
und die die notwendige Walzkraft erzeugt.
[0050] Der Arm 6' weicht in seiner Bauart von dem Arm 6 nach Figur 1 ab. Im Bereich des
zweiten Endes 11' des Armes 6' weist dieser an der Unterseite eine Schlittenführung
37 auf, auf der einer oder mehrere Schlitten 35 angeordnet sein können. Der eine oder
die mehreren Schlitten 35 sind in Richtung des Pfeils 36 verschiebbar. Die Schlitten
35 tragen im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 Festwalzrollenköpfe 31, 32 und 33. Da
im Ausführungsbeispiel mehrere Schlitten 35 vorgesehen sind, sind die Festwalzrollenköpfe
31 bis 33 über Laschen 38 miteinander verbunden. Der Festwalzrollenkopf 31 befindet
sich hierbei in Arbeitsposition 34, während die Festwalzrollenköpfe 32 und 33 für
einen Rollenkopfwechsel zur Verfügung stehen.
[0051] Zur Durchführung einer Verschiebebewegung der Rollenköpfe 31 bis 33 auf der Schlittenführung
37, ist der Rollenkopf 33 mit seinem zugehörigen Schlitten 35 über einen Arm 39 mit
der Kolben-Zylinder-Einheit 21' verbunden. Eine Ein- und Ausfahrbewgung der Kolbenstange
dieser Kolben-Zylinder-Einheit 21' bewirkt eine entsprechende Verschiebung der Schlitten
35 und damit der Rollenköpfe 31 bis 33 in Richtung des Pfeils 36. Hierdurch kann jeder
gewünschte Rollenkopf in die Arbeitsposition 34 gebracht werden oder aus dieser entfernt
werden. In der jeweiligen Arbeitsposition kann der in Arbeitsposition befindliche
Rollenkopf mechanisch arretiert werden oder über eine Lageregelung des Kolbens der
Kolben-Zylinder-Einheit 21' in Arbeitsposition 34 gehalten werden.
[0052] Es ist bei dieser Bauart durchaus möglich, den jeweiligen Schlitten 35 als festen
Bestandteil eines zuzuordnenden Rollenkopfes auszubilden. Ebenfalls ist es möglich,
mehrere Rollenköpfe als Baueinheit auszuführen, so daß als Baugruppe nur ein Rollenkopf
vorliegt, der jedoch mehrere Arbeitsstellen aufweist.
[0053] Ebenso ist es natürlich möglich, eine Rollenkopfanordnung wie zum Hebel 6' beschrieben
auch in der Form von Stützrollenköpfen am Arm 7 zu verwenden. Der Arm 7 muß dann an
seinem zweiten Ende 12 lediglich entsprechend dem Ende 11' des Armes 6' ausgebildet
sein.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0054]
1. Festwalzgerät
1' Festwalzgerät
2. Übergangsradien
3 Hauptlager
4 Pleuellager
5 Kurbelwelle
6 Arm
6' Arm
7 Arm
8 erstes Ende
8' erstes Ende
9 erstes Ende
10 Kolben-Zylinder-Einheit
11 zweites Ende
11' zweites Ende
12 zweites Ende
13 Festwalzrollenkopf
13' Festwalzrollenkopf
14 Stützrollenkopf
15 Winkelposition
16 Winkelposition
17 Winkelposition
18 Winkelposition
19 Hebel
20 Hebel
21 Kolben-Zylinder-Einheit
21' Kolben-Zylinder-Einheit
22 Griff
23 Lasche
24 Gelenkbolzen
25 Gelenkbolzen
26 Gelenkbolzen
26' Pfeil
27 Pfeil
28 Gelenk
29 Arretierbolzen
30 Bohrung
31 Festwalzrollenkopf
32 Festwalzrollenkopf
33 Festwalzrollenkopf
34 Arbeitsposition
35 Schlitten
36 Pfeil
37 Schlittenführung
38 Laschen
39 Arm
40 Achse
40' Walzelement
41 Trageinrichtung
41' Stützelement
42 Maschinenständer
43 Traverse
44 Verstellantrieb
45 Verstellantrieb
46 Kurbelwellenachse
47 Schlitten
48 Schlittenträger
49 Schlittenführung
50 Vertikalführungen
51 Schwenkarm
52 Strömungsmittelzylinder
53 Strömungsmittelzylinder
54 erste Schwenkposition
55 zweite Schwenkposition
56 Hebel
57 Strömungsmittelzylinder
58 freies Ende
59 Pfeil
60 Achse
61 Kolbenstange
62 Ausleger
63 Kolbenstange
64 Kolbenstange
65 Kolbenstange
66 Pfeil
67 Pfeil
1. Festwalzmaschine bzw. Glattwalzmaschine zum Walzen von mindestens den an einem
Werkstück exzentrisch angeordneten Flächen, mit Mitteln für die Aufnahme sowie den
Drehantrieb des Werkstückes sowie mit mindestens einem beweglichen Walzgerät, mindestens
enthaltend einen Werkzeugträger mit mindestens einem Walzelement und einen Werkzeugträger
mit mindestens einem Stützelement, wobei jedes bewegliche Walzgerät vom Werkstück
mitbewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Walzgeräte (1,1') in
einer Radialebene des Werkstückes linear lageveränderlich angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Walzgeräte
(1,1') in der zugeordneten Radialebene in zwei unabhängigen Koordinatenrichtungen
(66,67) linear lageveränderlich angeordnet sind.
3. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Walzgerät (1,1') in einer Koordinatenrichtung (59) senkrecht zur
genannten Radialebene beweglich angeordnet ist.
4. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein weiteres Walzgerät vorgesehen ist, wobei mindestens dieses Walzgerät
in einer Radialebene der Kurbelwelle in einer solchen Koordinatenrichtung (67) lageveränderlich
angeordnet ist, in der eine Anpassung der Lage der Walzwerkzeuge an den Zapfendurchmesser
(3) eines zu bearbeitenden Werkstückbereiches möglich ist.
5. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Koordinatenrichtungen, in denen Lageveränderungen durchführbar sind, horizontal
(66,59) und vertikal (67) verlaufen.
6. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Walzgerät (1,1') um eine Achse (60) parallel zur Werkstückachse
(46) schwenkbar an einem Schwenkarm (51) aufgehängt ist, der seinerseits um eine zur
genannten Achse (60) parallele Achse (40) schwenkbar in der Maschine aufgehängt und
in mindestens einer Schwenkposition arretierbar ist.
7. Einrichtung nach mindestens dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1 sowie dem Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (40) lageveränderlich in einer Radialebene
des Werkstückes angeordnet ist.
8. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (40) in einer Trageinrichtung (41) angeordnet ist, die ihrerseits von
einer sich am Maschinenständer (42) abstützenden Traverse (43) getragen wird und die
mit Verstellantrieben (44,45) verbunden ist, die eine Verstellung der Lage der Achse
(40) mindestens in einer Ebene quer zur Kurbelwellenachse (46) mit mindestens einer
horizontalen und vertikalen Komponente erlauben.
9. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trageinrichtung (41) einen quer zur Kurbelwellenachse (46) verfahrbaren Schlitten
(47) umfaßt, der in einem Schlittenträger (48) mit Schlittenführung (49) angeordnet
ist, wobei ein zwischen Schlitten (47) und Schlittenträger (48) wirksamer Verstellantrieb
(45) vorgesehen ist.
10. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlittenträger (48) über Vertikalführungen (50) vertikal beweglich an der
Traverse (43) geführt und mit einem sich an der Traverse (43) abstützenden Verstellantrieb
(44) verbunden ist, während ein weiterer Verstellantrieb (45) zwischen Schlitten (47)
und Schlittenträger (48) wirksam ist.
11. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Arretierung des Schwenkarms (51) in einer Schwenkposition am verfahrbaren
Schlitten (47) zwei entgegengesetzt auf den Schwenkarm (51) wirkende Strömungsmittelzylinder
(52,53) vorgesehen sind, die den Schwenkarm (51) in die gewünschte Position schwenken
und dort halten.
12. Einrichtung mindestens nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden
Strömungsmittelzylindern (52,53) ein Zylinder (53) mit seiner ersten Endstellung
eine erste Schwenkposition (54) und mit seiner zweiten Endstellung eine zweite Schwenkposition
(55) des Schwenkarmes bestimmt, wobei der zweite Zylinder (52) mindestens für die
Fixierung der ersten Schwenkposition (54) mit geringerer Kraft als der erste Zylinder
(53) betrieben wird.
13. Einrichtung mindestens nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß am
Schwenkarm (51) ein schwenkbar gelagerter Hebel (56) vorgesehen ist, der von einem
ebenfalls am Schwenkarm (51) angeordneten Strömungsmittelzylinder (57) betätigbar
ist, dessen freies Ende (58) gegen das zuegeordnete Walzgerät (1,1') gedrückt werden
kann, um dieses in eine bestimmte Schwenklage (Figur 4) zu bringen.
14. Einrichtung mindestens nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Traverse (43) lageveränderlich (59) am Maschinenständer (42) gehalten ist.
15. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14 mit mindestens einem
beweglichen Walzgerät, mindestens enthaltend einen Werkzeugträger mit einem Walzelement
und einen Werkzeugträger mit einem Stützelement, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens
einem Werkzeugträger (6,6',7) mindestens ein weiteres Walzelement (40') und/oder
Stützelement (41') vorgesehen ist, wobei mindestens ein Walzelement (40') in mindestens
zwei Positionen lageveränderlich ist, wovon mindestens eine Position eine Arbeitsposition
ist, wobei mindestens das in Arbeitsposition befindliche Walzelement und/oder mindestens
ein zugeordnetes Stützelement kinematisch mit einem Kraftbetäti gunsmittel verbindbar
oder verbunden ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Walzelement
(40') und/oder Stützelement (41') am Werkzeugträger (6,6',7) lageveränderlich angeordnet
ist.
17. Einrichtung mindestens nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Walzelement
(40') und jedes Stützelement (41') Element eines Rollenkopfes (13,13'; 31-33; 14)
ist.
18. Einrichtung mindestens nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes
Walzelement (40') und/oder für jedes Stützelement (41') oder Stützelementepaar oder
Walzelementepaar ein unabhängiger Rollenkopf vorgesehen ist.
19. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Rollenkopf (13,13'; 31-33; 14) lageveränderlich am zugeordneten Werkzeugträger
(6,6',7)angeordnet ist.
20. Einrichtung nach mindestens dem Gattungsbegriff des Anspruchs 15, dadurch gekennzeichnet,
daß an mindestens einem Werkzeugträger (6,7) ein in mindestens zwei vorgegebene oder
vorgebbare Positionen (15-18) lageveränderlicher Werkzeughalter (19,20) vorgesehen
ist, mit mindestens einem Walzelement (40) oder Stützelement (41), das über den Werkzeughalter
(19,20) in die genannten Positionen bringbar ist, wobei mindestens ein in Arbeitsposition
befindliches Walzelement und/oder mindestens ein zugeordnetes Stützmittel kinematisch
mit einem Kraftbetätigungsmittel verbindbar oder verbunden ist.
21. Einrichtung nach mindestens Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter
(19,20) als Rollenkopf für das Walzelement (40') und/oder das Stützelement (41') ausgebildet
ist.
22. Einrichtung mindestens nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Werkzeughalter (19,20) mindestens einen Rollenkopf (13,13',14) trägt.
23. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Rollenköpfe in mindestens zwei Positionen lageveränderlich angeordnet
sind, wovon mindestens eine Position die Arbeitsposition (34) ist.
24. Einrichtung mindestens nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenköpfe
(31-33) zur Lageveränderung auf einer Führung angeordnet sind.
25. Einrichtung mindestens nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Durchführung der Lageveränderung eine Betätigungseinrichtung (21') vorgesehen ist.
26. Einrichtung mindestens nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß als Betätigungseinrichtung
(21,21') mindestens eine strömungsmittelbetätige Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen
ist.
27. Einrichtung mindestens nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß für den Werkzeughalter
(19,20) mindestens eine Position mehr vorgesehen oder vorgebbar ist, als er Rollenköpfe
trägt.
28. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Walzgerät im wesentlichen aus zwei scherenartig gelenkig miteinander
verbundenen Armen besteht, die kinematisch mit einem Kraftbetätigungsmittel verbunden
sind, zur Erzeugung der Walzkraft.
29. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Walzgerät (1,1') vorgesehen ist mit mindestens einem Walzelement und/oder
einem Stützelement, das jeweils in fester Position zum zugeordneten Werkzeugträger
angeordnet ist.
30. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehantrieb des Werkstückes drehwinkelgesteuert ist, wobei die Drehwinkellage
des Werkstückes und die Lage mindestens eines beweglichen Walzgerätes in der Radialebene
in gegenseitiger Abhängigkeit steuerbar sind.