[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrwerk für ortsveränderbare Bauteile, insbesondere
für verfahrbare Stützen, Dachträger, Zweigelenkrahmen od.dgl., mit einem oder mehreren
in einem an diesen befestigten Tragrahmen um eine horizontale Achse verdrehbare Laufräder,
die auf einer verankerten Laufschiene verfahrbar sind.
[0002] Ein Fahrwerk dieser Art für eine Abdeckvorrichtung für Spielfelder, Schwimmbecken
od.dgl. ist durch die DE-OS 34 24 160 bekannt und hat sich auch bewährt. Seitlich
gerichtete Kräfte, die beispielsweise durch eine Dachlast auftreten, können mittels
dieses Fahrwerkes jedoch nur unzureichend, indem die Laufräder mit die Laufschiene
ein- oder beidseitig übergreifenden Spurkränzen versehen werden, abgestützt werden.
Zum Ausgleich der horizontal gerichteten Kräfte müssen daher die Dachträger in sehr
aufwendiger Weise als einhüftiger Rahmen ausgebildet werden, der Material- und Kostenaufwand
ist somit außerordentlich hoch.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein Fahrwerk für ortsveränderbare Bauteile
zu schaffen, mittels dem es ohne weiteres möglich ist, auch hohe seitlich gerichtete
Kräfte an der Laufschiene abzustützen. Der dazu erforderliche Bauaufwand soll gering
gehalten werden, dennoch soll eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet sein.
[0004] Gemäß der Erfindung wird dies bei einem Fahrwerk der vorgenannten Gattung dadurch
erreicht, daß an dem verfahrbaren Bauteil und/oder an dem mit diesem verbundenen
Tragrahmen unmittelbar oder mittels Verbindungsgliedern ein oder mehrere weitere Laufräder
angebracht sind, die ein- oder beidseitig an der Laufschiene abgestützt sind.
[0005] Zweckmäßig ist es hierbei, die Achsen der auf bzw. an der Laufschiene abgestützen
jeweils einander zugeordneten Laufräder rechtwinklig oder unter einem Winkel von
größer als 90° zueinander anzuordnen und zumindest eines der seitlich an der Laufschiene
abgestützten Laufräder mit einem Spurkranz zu versehen, der eine an der Laufschiene
vorgesehene Lauffläche hintergreift.
[0006] Die seitlich an der Laufschiene abgestützten Laufräder sollten ebenfalls in einem
Tragrahmen gehalten sein, der mittels Streben an dem verfahrbaren Bauteil befestigt
ist.
[0007] Bei einem verfahrenbaren Zweigelenkrahmen oder einem ähnlichen Bauteil ist es des
weiteren angebracht, die seitlich an der Laufschiene abgestützten Laufräder jeweils
auf den einander gegenüberliegenden Innenseiten der den Zweigelenkrahmen tragenden
Stütze anzuordnen und an ihren nach außen gerichteten Laufflächen abzustützen.
[0008] Das gemäß der Erfindung ausgebildete Fahrwerk für ortsveränderbare Bauteile ist
nicht nur einfach in der konstruktiven Ausgestaltung und somit wirtschaftlich zu
fertigen, sondern dieses ermöglicht es vor allem, auch große seitlich gerichtete Kräfte
mit hoher Betriebssicherheit abzustützen. Werden nämlich an dem verfahrbaren Bauteil
ein oder mehrere weitere Laufräder angebracht, die seitlich an der Laufschiene abgestützt
sind, ist gewährleistet, daß beispielsweise durch eine Dachlast hervorgerufene Horizontalkräfte
von der Laufschiene aufgenommen werden. Der Bauaufwand, der erforderlich ist, um dies
zu ermöglichen, ist hierbei gering, dennoch ist eine betriebssichere Abstützung gegeben.
Vor allem aber ist von Vorteil, daß nunmehr als verfahrbare Bauwerke Zweigelenkrahmen
verwendet werden können, bei denen durch Dachlasten zwar horizontale Kräfte an den
Lagerstellen auftreten, diese Kräfte sind aber zuverlässig abzustützen und Bauwerke,
bei denen Zweigelenkrahmen eingesetzt werden können, sind erheblich kostengünstiger
als Bauwerke mit einhüftigen Rahmen.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des gemäß der Erfindung ausgebildeten
Fahrwerk für ortsveränderbare Bauteile dargestellt, das nachfolgend im einzelnen erläutert
ist. Hierbei zeigt:
Fig. 1 einen mittels Fahrwerken versehenen Zweigelenkrahmen,
Fig. 2 eines der bei dem Zweigelenkrahmen nach Figur 1 vorgesehenen Fahrwerke in Vorderansicht
und in einem vergrößerten Maßstab und
Fig. 3 das Fahrwerk nach Figur 2 in Seitenansicht.
[0010] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte und mit 11 bezeichnete Fahrwerk dient zur
verfahrbaren Lagerung eines Zweigelenkrahmens 1 auf dem Boden 2 sowie zur Abstützung
von durch Dachlasten hervorgerufenen Horizontalkräften an einer mittels Anker 14
fest im Boden 2 verankerten Laufschiene 12 und besteht aus um vertikal gerichtete
Achsen verdrehbare auf deren Lauffläche 13 abwälzbare Laufräder 18 sowie um achssenkrecht
zu diesen angeordneten um die Achsen verdrehbare Laufräder 23, die jeweils an einer
Stütze 3 des Zweigelenkrahmens 1 befestigt sind. Die Laufräder 18 sind hierbei in
einem Tragrahmen 15 gehalten, der aus einem Träger 16 sowie die Wellen 19 der beiden
Laufräder 18 aufnehmenden Haltern 17 besteht. Auch die Wellen 24 der Laufräder 23
sind in einem Tragrahmen 21 in Form von Haltern gelagert, der mittels einer Strebe
22 an der Stütze 3 angebracht ist.
[0011] Da die Laufräder 23, die einseitig mit einem Spurkranz 25 ausgestattet sind, seitlich
an einer weiteren Lauffläche 26 der Laufschiene 12, und zwar an deren Innenfläche
abgestützt sind, können auch große z.B. durch Dachlasten hervorgerufene Horizontalkräfte
mittels des Fahrwerkes 11 sicher auf die Laufschiene 12 übertragen werden, ohne daß
durch derartige Kräfte eine seitliche Verschiebung eintritt. Der Zweigelenkrahmen
1 oder ein anderes vergleichbares Bauteil, das verfahrbar zu lagern ist, ist somit
stets in ausreichendem Maße geführt und gehalten.
1. Fahrwerk für ortsveränderbare Bauteile, insbesondere für verfahrbare Stützen, Dachträger,
Zweigelenkrahmen od.dgl. mit einem oder mehreren in einem an diesem befestigten Tragrahmen
um eine horizontale Achse verdrehbare Laufräder, die auf einer verankerten Laufschiene
verfahrbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Übertragung von seitlich gerichteten Kräften auf die Laufschiene (12) an dem
verfahrbaren Bauteil (Stütze 3) und/oder an dem mit diesem verbundenen Tragrahmen
(15) unmittelbar oder mittels Verbindungsgliedern (Tragrahmen 21, Strebe 22) ein
oder mehrere weitere Laufräder (23) angebracht sind, die ein- oder beidseitig an der
Laufschiene (12) abgestützt sind.
2. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen (A, B) der auf der Laufschiene (12) abgestützten jeweils einander zugeordneten
Laufräder (18 bzw. 23) rechtwinklig oder unter einem Winkel von größer als 90° zueinander
angeordnet sind.
3. Fahrwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eines der seitlich an der Laufschiene (12) abgestützen Laufräder (23)
mit einem Spurkranz (25) versehen ist, der eine an der Laufschiene (12) vorgesehene
Lauffläche (26) hintergreift.
4. Fahrwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlich an der Laufschiene (12) abgestützten Laufräder (23) in einem Tragrahmen
(21) gehalten sind, der mittels Streben (22) an dem verfahrbaren Bauteil (Stütze 3)
befestigt ist.
5. Fahrwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem verfahrbaren Zweigelenkrahmen (1) oder einem ähnlichen Bauteil die seitlich
an der Laufschiene (12) abgestützten Laufräder (23) jeweils auf den einander gegenüberliegenden
Innenseiten der den Zweigelenkrahmen (1) tragenden Stütze(3) angeordnet und an ihren
nach außen gerichteten Laufflächen abgestützt sind.