[0001] Eine gattungsgleiche Einlage ist bekannt aus der DE-PS 33 17 352. Bei ihr sollen
durch bereichsweise unterschiedliche Wandstärken der Einlage die heckseitigen Ausformungen
am Projektil gewährleistet werden.
[0002] Nachteilig ist hierbei der große Fertigungsaufwand, welcher durch die Ergebnisse
nicht gerechtfertigt ist: Schädliche Werkstofftrennungen lassen sich nicht vermeiden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgleiche Einlage und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung zu schaffen, welches sich durch vergleichsweise geringen Aufwand
bei guten Ergebnissen auszeichnet.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die technische Lehre nach dem Patentanspruch 1 mit
erfinderischen Merkmalen in dessen Kennzeichen sowie die technischen Lehren nach den
sich anschließenden Verfahrensansprüchen.
[0005] Die Erfindung wird nachstehend anhand dreier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert; hierbei werden jeweilige Vorteile besonders erwähnt.
[0006] Es zeigen:
Figuren 1, 2 und 3 ein erstes, zweites und drittes Ausführungsbeispiel anch der Erfindung
an einer ebenen Scheibe zum Ausformen der Einlage und
Figur 4 ein aus der Einlage sprenggeformtes Projektil im seitlichen Aufriß.
[0007] Gemäß Fig. 1 weist eine ebene Scheibe 10.1 um ihren Mittelpunkt 16 einen Bereich
12.1 und sich vom Umfang 18 radial nach innen erstreckende Bereiche 14 auf. Die Scheibe
10.1 ist gehärtet; sie wird in den Bereichen 12.1 und 14 durch lokalisierte Wärmezufuhr
weichgeglüht, so daß ein zusammenhängender Bereich 20.1 zwischen den Bereichen 12.1
und 14 eine höhere Festigkeit als letzterer aufweist. Anschließend wird die Scheibe
10.1 zur Einlage in Form einer Hohlkugelkalotte gedrückt.
[0008] Die Scheibe 10.1 kann auch im gehärteten Zustand zur Karlotte gedrückt und anschließend
in der vorgenannten Weise warm behandelt werden.
[0009] Besteht die Scheibe aus Armco-Eisen, weisen die Bereiche 20.1 eine Kernhärte von
ca. 130 HV und die Bereiche12.1 und 14 eine Härte von nur ca. 70 HV auf. Vorteilhafterweise
ist der Übergang zwischen den Bereichen nicht scharf, sondern vergleichsweise fließend.
Hierauf wird noch eingegangen werden.
[0010] Die ebene Scheibe10.2 nach Fig. 2 entsteht folgendermaßen: Eine weichgeglühte ebene
Scheibe mit Übermaß in Dicke und Durchmesser wird durch Druck im Außenbereich kalt
verformt. Die Kaltverformung beträgt etwa 20%. Die dieser Art behandelte Scheibe
wird auf Sollmaß in Dicke und Durchmesser zur Scheibe 10.2 bearbeitet. Durch Druck
verfestigte Bereiche 20.2 werden außenseitig durch den Umfang18 begrenzt und innenseitig
durch die Seiten eines einbeschriebenen gleichseitigen Sechsecks von einem weichgeglühten
Bereich 12.2 abgegrenzt. Bei einer nicht dargestellten Variante werden die Bereiche
20.2 innenseitig von vergleichsweise kürzeren Sekanten gegenüber dem Bereich 12.2
abgegrenzt, welcher dann seinerseits von endlichen Abschnitten des Umfangs 18 außenseitig
begrenzt wird. Der Druck zur Kaltverfestigung kann durch eine (2 Hohlstempel) sechseckigen
Querschnitt ober- oder unterseitig (beidseitig) aufgebracht werden. Zum Anschluß
an die erwähnte Bearbeitung auf Sollmaß wird die Scheibe 10.2 zur Einlage in Form
einer Hohlkugelkalotte gedrückt. Durch Abrunden der Druckflächen des Stempels (der
Stempel) im Bereich der Begrenzung zum Bereich 12.2 kann auch hier auf einfache Weise
ein fließender Übergang zwischen den genannten Bereichen erzielt werden.
[0011] Auch die ebene Scheibe 10.3 nach Fig. 3 entsteht aus einer weichgeglühten ebenen
Scheibe mit Übermaß in Dicke und Durchmesser. Durch einen (zwei Stempel) mit Vorsprüngen,
deren Stirnflächen bei vorgebbarem Durchmesser eine vorgebbare Balligkeit aufweisen,
werden die Bereiche 20.3 durch Drücken von der Ober- oder Unterseite (beidseitig)
kaltverformt und -verfestigt. Dabei kann in den Bereichen 20.3 ein radialer Verformungsgradient
auf einfache Weise durch Ausbilden der Stirnflächen der Vorsprünge des Stempels eingestellt
werden. Hierdurch läßt sich ein vergleichsweise scharfer Übergang zwischen den Bereichen
20.3 und dem umgebenden und Zentralbereich 12.3 vermeiden. Nach dem Kaltverfestigen
erfolgt das Bearbeiten auf Sollmaß nach Dicke und Durchmesser zur dargestellten Ebenenscheibe
10.3 und Drücken letzterer zur Einlage.
[0012] Die vorgeschilderten Maßnahmen lassen sich zum Erzielen gewünschter Wirkungen variieren
und/oder kombinieren. Dies läßt Fig. 4 erkennen: bei dem dargestellten Projektil
22 sind die betreffenden Bereiche mit den Bezugszeichen im Zusammenhang mit den Fig.
2 und 3 versehen. Die höhere Festigkeit dient bei 20.3 dem Vermeiden einer Einschnürung
des stabförmigen Projektilkörpers und bei 20.2 der heckseitigen Ausformung zur aerodynamischen
Stabilisierung der Projektilflugbahn.
[0013] Das Beeinflussen der Werkstoffeigenschaften durch thermisches und/oder mechanisches
Behandeln erweist sich gegenüber dem bekannten Stand der Technik nicht nur als wesentlich
einfacher, sondern es ermöglicht auch innerhalb weiter Grenzen Freizügigkeit im Gestalten
des sprengzuformenden Projektils. Durch die erwähnten fließenden Übergänge zwischen
den genannten Bereichen werden unerwünschte Werkstofftrennungen beim Sprengumformen
und Fluge des Projektils vermieden. Ein Bearbeiten der bedrückten Einlage auf Einbauendmaß
(ggfs. Andrehen einer Fase) ist bei den Einlagen nach der Erfindung vergleichsweise
einfach.
1. Einlage mit im wesentlichen hohlkugelkalottenförmiger Gestalt zum Belegen einer
Sprengladung und Bilden eines stabförmigen Projektils mit heckseitigen Ausformungen
zum aerodynamischen Stabilisieren der Flugbahn des Projektils und mit symmetrisch
um das Einlagenzentrum herum gruppierten Bereichen, welche sich von ihrer unmittelbaren
Umgebung unterscheiden, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschiede in den Bereichen (12.1, 20.1, 14; 12.2, 20.2; 12.3, 20.3) Werkstoffeigenschaften
zum gezielten dynamischen Werkstoffverhalten, an die sich bereichsweise aus dem Sprengumformen
der Einlage und dem Fluge des Projektils (22) stellenden Anforderungen betreffen.
2. Verfahren zum Herstellen einer Einlage nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Aufhärten einer ebenen Scheibe (10.1),
b) Drücken der ebenen Scheibe (10.1) zur Kalotte und
c) lokalisiertes Weichglühen der Bereiche (10.1) und (14).
3. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2 und dem Verfahrensschritt a) dessen
Kennzeichen, gekennzeichnet durch die Umkehr der Reihenfolge der Verfahrensschritte b) und c).
4. Verfahren zum Herstellen einer Einlage nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) eine ebene Scheibe (10.2; 10.3) mit Übermaß an Durchmesser und Wandstärke wird
weichgeglüht,
b) Bereiche (20.2; 20.3) werden kalt verfestigt,
c) die Scheibe (10.2; 10.3) wird auf Sollmaß bearbeitet und
d) die Scheibe wird zur Kalotte gedrückt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch das Kaltverfestigen durch Drücken der Scheibe von der Oberseite.
6. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch das Kaltverfestigen durch Drücken der Scheibe von der Ober- und der Unterseite.
7. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch das Kaltverfestigen durch Drücken der Scheibe von der Unterseite.
8. Verfahren nach dem Oberbegriff und den Merkmalen a), b) und d) des Kennzeichens
des Anspruchs 4 und einem der Ansprüche 5, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalotte auf Sollmaß bearbeitet wird.