[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulisch betriebene Antriebseinrichtung für
Webschützen gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] In der EP-PS 54 844 wird eine hydraulisch betriebene Antriebseinrichtung für Webschützen
beschrieben, bei welcher über einen mit dem hydraulischen Zylinder verbundenen Steuerblock
mit Steuerventilen die für den Schützenabschlag vorgesehene Kolbenstange in verschiedene
Positionen gebracht wird, nämlich einer inneren Endstellung oder Steigkastenstellung
und einer ausgefahrenen Endstellung sowie zwischen diesen Endstellungen vorgesehene
Positionen für den Abschlag bzw. den Beginn der Annahmeposition und das Ende der Abbremsung.
[0003] In der DE-PS 34 06 137 wird ebenfalls eine hydraulisch betriebene Antriebseinrichtung
für Webschützen beschrieben, bei welcher die Positionierung des eigentlichen Kolbens
in seine gewünschte Ausgangsstellung noch verbessert wird, indem eine Verbindungsleitung
über ein Positionierventil zum Tank führt und andererseits unter Zwischenschaltung
eines Positionierzylinders an den Hydraulikzylinder anschließt, wobei in dem Positionierzylinder
ein Kolben geführt ist, dessen Kolbenstange zum Kolben des Hydraulikzylinders gerichtet
ist.
[0004] Durch die Zwischenschaltung eines zusätzlichen Positionierzylinders zwischen den
Hydraulikzylinder und ein mit dem Tank in Verbindung stehendes Positionierventil wird
eine wesentlich genauere Positionierung der Kolbenstange, insbesondere vom Ende der
Bremsstellung in die Abschlagstellung erreicht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in dem älteren Schutzrecht DE-PS 34
06 137 beschriebene Einrichtung noch dahingehend zu verbessern, daß unter Beibehaltung
der Vorteile der vorbeschriebenen Einrichtung die Schlaggeschwindigkeit erhöht werden
kann.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0007] Durch die Anordnung des gegenüber dem Hydrauliksystem tieferliegenden Tanks und durch
den Einbau eines Belüftungsventiles in die zwischen dem Steuerventil und dem Tank
befindliche Leitung läuft diese Leitung selbsttätig leer und es werden im System kleine,
zu bewegende ölmassen erreicht, die eine Erhöhung der Schlaggeschwindigkeit ermöglichen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Die Zeichnungen zeigen dabei in den
Fig. 1 verschiedene Schaltstellungen der Ventile bis 8 und die verschiedenen Stellungen
der Kolbenstange.
[0009] Aus Obersichtlichkeitsgründen ist nur eine Seite der Anordnung und nur das freie
Ende der Kolbenstange dargestellt, nicht aber die an dieses freie Ende der Kolbenstange
anschließenden webtechniscen Hilfsmittel, wobei der Steuerblock für die Ventile nicht
dargestellt ist, sondern nur die Steuerleitungen ST.
[0010] In der Zeichnung ist mit 1 ein Hydraulikzylinder bezeichnet, der einen Kolben 5 mit
einer Kolbenstange 2 enthält. Die kolbenstangenlose Seite des Hydraulikzylinders 1
ist mit A, die die Kolbenstange 2 aufweisende Seite des Hydraulikzylinders 1 mit B
bezeichnet. An diesen Hydraulikzylinder 1 schließt über die Steuerleitungen ein in
der Zeichnung nicht dargestellter Steuerblock an. Eine Druckmittelzuleitung P führt
von einem Druckspeicher 11 unter Zwischenschaltung eines Steuerventiles PA an den
kolbenstangenlosen Zylinderraum des Zylinders 1 an.
[0011] Der Zylinderraum B weist ein Druckmittelzuleitung P
1 auf und schließt unter Zwischenschaltung der Leitung 10, eines Steuerventiles BT
und eines Steuerventiles TA an einen Tank 10 an. Der Tank 10 ist dabei gegenüber dem
gesamten Hydrauliksystem niedriggelegt und an die Leitung 10 ist ein Entlüftungsventil
EL angeschlossen. Der Zylinderraum A schließt über eine Leitung VLA unter Zwischenschaltung
des Steuerventiles TA sowie der Leitung 10 an den Tank T an.
[0012] Eine Druckmittelleitung P
2 führt von der Druckmittelleitung P unter Zwischenschaltung der Leitung VLA und des
SteuerVentiles TA sowie eines Wechselventiles WV an einen Positionierzylinder 6.
[0013] Die Steuerventil PA und TA sind untereinander über die Verbindungsleitung VLA verbunden,
die auch an den Zylinderraum A anschließt.
[0014] An die der Kolbenstange 2 des Kolbens 5 abgewandte Seite des Hydraulikzylinders 1
schließt der Positionierzylinder 6 an, in dem ein Kolben 7 geführt ist, der mit einer
Kolbenstange 8 an den Kolben 5 des Hydraulikzylinders 1 anliegen kann. Die Kolbenstangenseite
des Kolbens 7 wird durch eine Druckfeder 12 beaufschlagt. Der Positionierzylinder
6 kann dabei kleiner als der Hydraulikzylinder 1 ausgebildet sein. Die Bewegung des
Kolbens 7 in Richtung zum Hydraulikzylinder 1 wird durch einen Anschlag 9 begrenzt,
der zusätzlich unter Zwischenschaltung der Druckfeder 12 eine bestimmte Stellung des
Kolbens 7 und damit der Kolbenstange 8 sicherstellt.
[0015] Die Steuerventile PA, BT und TA sind als hydraulische Sitzventile ausgebildet, wobei
beispielsweise die Darstellung in Fig. 1 zeigt, daß das Steuerventil PA für die Leitung
P geschlossen und die Steuerventile BT und TA für die Leitungen P
1 und VLA geöffnet sind. Die Steuerventile können elektrisch oder hydraulisch gesteuert
werden.
[0016] Weiterhin sind in der Zeichnung schematisch die verschiedenen Stellungen des Endes
der Kolbenstange 2 eingezeichnet. Bei diesen Stellungen bedeutet:
W = Webschützen
S = ausgefahrene Endstellung der Kolbenstange 2
X = Abschlagstelle der Kolbenstange 2 und gleichzeitig:
X = Beginn der Annahmeposition
Y = Ende der Bremsstellung
Z = innere Endstellung oder Steigkastenwechselstellung.
[0017] Fig. 1 zeigt die Grundstellung, d.h. das Steuerventil PA ist geschlossen und damit
gegenüber dem Druckspeicher geschlossen, das Steuerventil BT ist offen, ebenso das
Steuerventil TA. Der Webschützen W liegt an der Schlagseite der Kolbenstange 2 an
und befindet sich ebenso wie die Kolbenstange 2 in der Stellung X. Der Kolben 7 steht
in einer Ruhestellung und die Kolbenstange 8 liegt nicht an dem Kolben 5 an.
[0018] Gemäß Fig. 2 wurde durch Schließen des Steuerventiles TA Druckmittel über die Druckmittelzuleitung
P
2 und das Wechselventil WV zum Positionierzylinder 6 geführt und die Kolbenstange 8
zur Anlage am Kolben 5 gebracht. Das Steuerventil PA ist weiterhin geschlossen und
das Steuerventil BT geöffnet.
[0019] Fig. 3 zeigt die Schlagstellung. Das Steuerventil PA hat geöffnet und damit eine
Verbindung zwischen dem Druckspeicher 11 und dem Zylinderraum A geschaffen.
[0020] Der Kolben 5 ist aus der Stellung X in die Stellung S vorgewandert und das im Zylinderraum
B verdrängte Öl kann über das offene Steuerventil BT und das in dieser Stellung als
Durchflußventil wirkende Steuerventil TA zum Tank fließen, wobei das Entlüftungsventil
EL öffnet, sobald ein Ansaugen von Luft durch das in der Leitung 10 zum Tank fließende
Öl erforderlich ist.
[0021] Weiterhin steht der Positionierzylinder 6 in der Stellung gemäß Fig. 2, in welcher
die Druckfeder 12 zusammengepreßt ist.
[0022] Gemäß Fig. 4 erfolgt das Einfahren des Kolbens 5 in die Annahmeposition X, indem
das Steuerventil BT geschlossen wird und Druck über die Leitung P
2 weiterhin auf den Kolben 7 wirkt, so daß die Kolbenstange 8 weiterhin ihre Position
beibehält. Das Wechselventil WV hat in die andere Stellung umgewechselt. Gleichzeitig
erfolgt eine Druckzugabe über die Leitung P
1 in den Zylinderraum B. Das aus dem Zylinderraum A verdrängte Öl fließt über die Leitung
VLA und das Ventil TA sowie die Leitung 10 zum Tank und auch hier bewirkt das Entlüftungsventil
EL ein Entlüften der Leitung 10, so daß ein schnelles Abfließen des öles gewährleistet
ist.
[0023] Gemäß Fig. 5 hat das Steuerventil BT gewechselt, so daß der Zylinder 6 nicht mehr
mit Druck beaufschlagt ist, sondern durch Umstellen des Wechselventils WV geöffnet
ist, so daß die Druckfeder 12 den Kolben 7 in die in Fig. 5 dargestellte Endlage führen
kann. Gleichzeitig hat der Webschützen W den Kolben 5 bzw. die Kolbenstange 2 aus
der Stellung X in die Stellung Y zurückgeführt und das aus dem Zylinderraum A verdrängte
Öl kann über die Leitung VLA das Steuerventil TA zum Tank 10 fließen.
[0024] Gemäß Fig. 6 hat das Steuerventil TA wieder geschlossen und Druckmittel kann den
Kolben 7 beaufschlagen und führt dadurch die Kolbenstange 2 aus der Stellung Y in
die Stellung X, d.h. die Abschlag-oder Grundstellung.
[0025] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist ein Sperrventil 14 in die Druckmittelleitung
P
2 eingeschaltet, das eine Druckzugabe zum Zylinder 6 verhindert, wobei aber das Steuerventil
BT geschlossen hat, so daß Druckmittel nunmehr über die Druckmittelleitung P
1 zum Zylindrraum B geführt wird und damit den Kolben 5 in eine Endstellung und die
Kolbenstange 2 in die Stellung Z führt, in der ein sogenannter Steigkastenwechsel
durchgeführt werden kann, da der Webschützen W in der Stellung Y stehenbleibt.
[0026] Bei der Darstellung gemäß Fig. 8 ist nunmehr das Sperrventil 14 geöffnet und gleichzeitig
das Steuerventil BT geöffnet und das Ventil TA geöffnet. Das Druckmittel wird über
die Leitung P
2 dem Positionierkolben 7 zugeführt, der den Kolben 5 in die Stellung X führt und damit
den Schützen W ebenfalls in die Abschlagposition X bewegt. Hierbei fließt das im Zylinderraum
B zu verdrängende Öl über das Ventil BT, TA zum Tank. Das im Raum A benötigte Öl wird
aus dem Positionierzylinder verdrängt bzw. genommen.
1. Hydraulisch betriebene Antriebseinrichtung für Webschützen mit je einem auf jeder
Seite der Weblade angeordneten, doppeltwirkenden Hydraulikzylinder (1) mit einem in
diesem verschiebbar angeordneten Kolben (5) und jeweils einem mit dem Hydraulikzylinder
(1) verbundenen Steuerblock mit Steuerventilen, wobei
ein Steuerventil (PA) in der Druckmittelzuleitung (P) zu dem kolbenstangenlosen Zylinderraum
(A) liegt,
ein zweites Steuerventil (TA) vor einem Rückflußtank (T) angeordnet ist und
ein drittes Steuerventil (BT), an das der die Kolbenstange (2) aufweisende Zylinderraum
(B) des Hydraulikzylinders (1) anschließt, vorgesehen ist,
wobei ferner eine Verbindungsleitung (VLA) die Steuerventile (PA, TA) untereinander
und mit dem kolbenstangenlosen Zylinderraum (A) verbindet,
eine dritte Druckmittelzuleitung (P2) vorgesehen ist, die an die kolbenstangenlose Seite (A) des Hydraulikzylinders (1)
anschließt und
ein Positionierzylinder (6) an den Hydraulikzylindr (1) anschließt, wobei in dem Positionierzylinder
(6) ein Kolben (7) geführt ist, dessen Kolbenstange (8) zum Kolben (5) des Hydraulikzylinders
(1) gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (10) zwischen dem Steuerventil
(TA) und dem Tank (T) ein Entlüftungsventil (EL) angeordnet ist und der Tank (T) gegenüber
dem gesamten Hydraulikleitungssystem tiefgelegt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung
(VLA) nur das Steuerventil (PA) und das Steuerventil (TA) direkt verbindet, das Steuerventil
(BT) aber mit dem Steuerventil (TA) verbunden ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Druckfeder (12) im
Positionierzylinder (6) zur Beaufschlagung der Kolbenstangenseite des Kolbens (7).
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Druckmittelzuleitung (P2) vor dem Positionierzylinder (6) ein Sperrventil (14) eingeschaltet ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuerventil (BT) und das Steuerventil (TA) über eine Verbindungsleitung miteinander
verbunden sind, in welcher ein Wechselventil (WV) eingeschaltet ist.