(19)
(11) EP 0 215 212 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.1987  Patentblatt  1987/13

(21) Anmeldenummer: 86108975.3

(22) Anmeldetag:  02.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61G 12/00, A61G 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 18.09.1985 DE 3533229

(71) Anmelder: TRILUX-LENZE GmbH & Co. KG
D-59759 Arnsberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Lehrich, Karl
    D-5760 Arnsberg 1 (DE)
  • Draken, Hans- Dieter
    D-5760 Arnsberg 1 (DE)

(74) Vertreter: Selting, Günther, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte von Kreisler, Selting, Werner Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Versorgungseinheit für eine medizinische Pflegestation


    (57) Die Versorgungseinheit weist einen hängend an einer Decke angebrachten Versorgungsbalken (10) auf, der An­schlußelemente (14,15,16) für elektrische Leitungen und/oder Fluidleitungen trägt. Der Versorgungsbalken (10) weist eine längslaufende Führungsbahn (17) auf, an der mindestens ein Schlitten (18) verfahrbar ist. An dem Schlitten (18) hängt, um eine vertikale Achse schwenkbar, eine Tragvorrichtung (19,20) für medizini­sche Geräte. Die Versorgungseinheit erlaubt eine über­sichtliche Leitungsführung und gestattet es, die Trag­vorrichtung in der jeweils benötigten Weise zum Kran­kenbett (13) auszurichten. Die Fixierung der Tragvor­richtung erfolgt durch eine Feststellvorrichtung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Versorgungseinheit für eine medizinische Pflegestation, mit einem an einer Decke hängend montierbaren Versorgungsbalken, der elektrische Leitungen und/oder gasmedizinische Leitungen enthält und Anschlußelemente für diese Leitungen aufweist, und mit mindestens einer an dem Vesorgungsbalken hängend angebrachten Tragvorrichtung für Geräte.

    [0002] Bei der medizinischen Versorgung von Patienten werden, insbesondere auf Intensivstationen, in zunehmendem Maße Geräte eingesetzt, die in der Nähe des Krankenbettes angeordnet werden müssen. Bei solchen Geräten handelt es sich beispielsweise um Überwachungsgeräte für die Kreislauf- und Herzfunktion, Gehirnströme, Infusions­einrichtungen, Drainage- und Absaugvorrichtungen, Be­ atmungsgeräte u.dgl.. Andererseits muß natürlich dafür gesorgt werden, daß für das Arzt- und Pflegepersonal ein schneller Zugang zum Patienten besteht, d.h. der Zugang zum Patienten darf nicht durch Geräte und andere Einrichtungen verstellt werden. Üblicherweise wird ein Versorgungsbalken, der elektrische Leitungen, Vakuum­leitungen, gasmedizinische Gasleitungen und Signallei­tungen enthält und entsprechende Anschlußbuchsen auf­weist, an der Wand des Krankenzimmers montiert. Das Bett wird mit der Kopfseite vor und unter dem Versor­gungsbalken angeordnet. Eine solche Anbringung des Ver­sorgungsbalkens an der Wand hat den Nachteil, daß der Versorgungsbalken ausschließlich von der Vorderseite zugänglich ist und daß sich sämtliche Anschlußelemente an der Vorderseite befinden müssen. Dies führt zu einer unübersichtlichen Anordnung der anzuschließenden Schläuche und Leitungen und erschwert den Zugang zum Patienten. Zur Behebung dieser Nachteile ist es be­kannt, einen Versorgungsbalken an der Decke hängend anzubringen und unter dem Versorgungsbalken eine Trag­vorrichtung für medizinische Geräte anzubringen. Hier­bei besteht der Vorteil, daß der Arzt oder das Pflege­personal auch von der Kopfseite her unter dem Versor­gungsbalken hindurch Zugang zum Patienten haben und daß Bodenfreiheit besteht, d.h. daß die Geräte bzw. ihre Ständer nicht auf dem Boden stehen und Reinigungsarbei­ten behindern. Nachteilig ist jedoch, daß in Abhängig­keit davon, welche der Anschlußelemente des Versor­gungsbalkens benutzt werden, teilweise erhebliche Lei­tungslängen zu den Geräten erforderlich sind, wodurch die Übersicht erschwert wird, und daß die Tragvorrich­tung nicht immer in der gewünschten Nähe des Patienten­bettes angeordnet werden kann. Nachteilig ist weiter­hin, daß die Tragvorrichtung den Zugang zum Patienten­bett beeinträchtigen kann.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Versor­gungseinheit der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine möglichst geringe Behinderung für das Kranken­hauspersonal darstellt und eine übersichtliche Anord­nung der Geräte bei kurzen Leitungsführungen ermög­licht.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgese­hen, daß der Versorgungsbalken eine längslaufende Füh­rungsbahn aufweist, an der ein Schlitten bewegbar ist und daß die Tragvorrichtung an dem Schlitten hängend angebracht ist.

    [0005] Bei der erfindungsgemäßen Versorgungseinheit ist die an dem Schlitten hängende Tragvorrichtung für Geräte längs des Versorgungsbalkens verfahrbar. Dies hat den Vor­teil, daß die Tragvorrichtung an derjenigen Stelle po­sitioniert werden kann, an der sich die jeweils für die Geräte benötigten Anschlußelemente befinden, und daß sie in dem Fall, daß sie den Zugang zum Patientenbett erschwert, beiseite gefahren werden kann. Eine derarti­ge Versorgungseinheit ermöglicht es, Patientenbett und Tragvorrichtung auf die jeweils günstigsten Positionen relativ zueinander einzustellen. Die Übersichtlichkeit der Leitungsführungen wird wesentlich verbessert und auch das Einsetzen bzw. Auswechseln von Geräten wird erleichtert. Die Erfindung eignet sich insbesondere für Intensiv-Pflegestationen, aber auch für Überwachungs­stationen, Ernähungsstationen u.dgl..

    [0006] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Tragvorrichtung an dem Schlitten um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert ist und daß eine Feststellvorrichtung zur Fixierung der Schwenkpo­sition vorgesehen ist. Dadurch ist es möglich, die Tragvorrichtung auf die jeweils günstigste Schwenkposi­tion einzustellen, d.h. die Geräte müssen nicht notwen­digerweise parallel zu dem Versorgungsbalken angeordnet werden, sondern sie können auch schräggestellt werden, so daß ihre Vorderseite dem am Patientenbett tätigen Krankenhauspersonal zugewandt ist, das dadurch leichter die Anzeigen der Geräte ablesen und Einstellungen an den Geräten vornehmen kann.

    [0007] Die Feststellvorrichtung kann aus einem im Abstand von der Schwenkachse angeordneten Gewindebolzen bestehen, der ein mit der Tragvorrichtung fest verbundenes Teil gegen den Schlitten drückt und dabei, den Schlitten gegen die Führungsbahn verspannend, gegen die Führungs­bahn drückt. Hierbei ist nur eine einzige Feststellvor­richtung zur Feststellung der Schlittenposition und der Schrägstellung der Tragvorrichtung erforderlich. Wenn die Feststellvorrichtung gelöst ist, kann sowohl der Schlitten in Längsrichtung verfahren als auch die Trag­vorrichtung um die vertikale Achse herum geschwenkt werden. Die Tragvorrichtung kann somit in die günstig­ste Position gebracht werden und wenn diese erreicht ist, braucht lediglich die einzige Feststellvorrichtung verspannt zu werden, um die Tragvorrichtung in dieser Position zu fixieren.

    [0008] Die Führungsbahn zur Führung des Schlittens muß natür­lich starr sein und sollte unabhängig von etwaigen Ver­formungen des Gehäuses des Versorgungsbalkens sein. Vorzugsweise besteht die Führungsbahn aus mindestens einer Schiene, die an hängenden Säulen befestigt ist, und das hohle Gehäuse des Versorgungsbalkens ruht auf der Schiene. Die (mindestens eine) Schiene bildet somit das tragende Teil des Versorgungsbalkens und an diesem tragenden Teil ist das Gehäuse befestigt. Die Schiene selbst ist unmittelbar oder über starre Zwischenglieder an den hängenden Säulen befestigt, so daß sie mit den Säulen eine starre Einheit bildet. Ein Vorteil besteht darin, daß das Gehäuse des Versorgungsbalkens bei die­ser Konstruktion relativ dünnwandig und leicht ausge­führt werden kann, weil das tragende Element von der (mindestens einen) Schiene gebildet wird. Das Gehäuse kann aus dünnen Profilen zusammengesetzt sein, die an den Schienen und ggf. aneinander befestigt sind.

    [0009] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn aus zwei paralle­len Schienen besteht, daß das Gehäuse des Versorgungs­balkens zwei längslaufende Seitenprofile aufweist, von denen jedes an einer der Schienen befestigt ist, und daß sich zwischen den Seitenprofilen untere und obere Mittelstücke erstrecken. Bei dieser Konstruktion kann der Versorgungsbalken unter Verwendung derselben Sei­tenprofile mit unterschiedlichen Breiten hergestellt werden, indem lediglich andere Mittelstücke verwendet werden. Die Mittelstücke können individuell mit Aus­stanzungen für Beleuchtungsfenster versehen werden. Andererseits können die Mittelstücke auch über ihre volle Breite aus durchscheinendem Material bestehen. Die Mittelstücke selbst haben keine tragende Funktion und bilden lediglich Verkleidungen, während die Sei­tenprofile die Anschlußelement, wie z.B. Steckdosen, Schlauchkupplungen u. dgl., enthalten.

    [0010] Vorteilhaft ist ferner, daß entlang beider Seitenpro­file Anschlußelemente angebracht sind, so daß bei­spielsweise das der Raumwand zugewandte rückwärtige Seitenprofil diejenigen Anschlußelemente trägt, die mit den Geräten verbunden werden, während das vordere Sei­ tenprofil vorwiegend diejenigen Anschlußelemente trägt, von denen Leitungen zum Patienten zu führen sind. Auf diese Weise wird die Übersichtlichkeit der Leitungsfüh­rung wesentlich erhöht.

    [0011] Für eine leichtgängige Verstellung der Tragvorrichtung ist wichtig, daß der Schlitten mit geringer Reibung verkantungsfrei längs der Führungsbahn geführt wird. Hierzu ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vor­gesehen, daß die Führungsbahn aus zwei parallelen Schienen besteht, deren untere Enden T-förmig gestaltet sind und daß der Schlitten an jedem Ende ein Paar hori­zontaler Rollen, die an entgegengesetzten Seiten einer der Schienen abrollen, und ein Paar vertikaler Rollen, die auf dem Querbalken der beiden Schienen abrollen, aufweist.

    [0012] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

    [0013] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Ansicht der Versorgungseinheit,

    Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von Figur 1,

    Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Figur 1,

    Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Figur 1,

    Fig. 5 eine Draufsicht des Schlittens mit darunter hängender Tragvorrichtung,

    Fig. 6 eine perspektivische Vorderansicht der einen Tragvorrichtung, die mit Infusionsgeräten bestückt ist, aus Richtung des Pfeiles VI in Figur 2, und

    Fig. 7 eine perspektivische Rückansicht der Tragvor­richtung nach Fig. 6 aus Richtung des Pfeiles VII in Figur 2.



    [0014] Die dargestellte Versorgungseinheit weist einen langge­streckten Versorgungsbalken 10 auf, der an den unteren Enden hängender Säulen 11 befestigt ist, welche von der Decke des Raumes herabhängen. Die Säulen 11 ragen durch die Oberwand des Versorgungsbalkens hindurch, so daß die Enden des Versorgungsbalkens frei abstehen. Der Versorgungsbalken 11 ist im Abstand von der parallel zu ihm verlaufenden Wand 12 des Raumes (Fig. 2) angeord­net, so daß der Raum hinter dem Versorgungsbalken 10 begehbar ist. Das Krankenbett 13 wird quer zum Versor­gungsbalken 10 unter und vor diesem aufgestellt.

    [0015] Der Versorgungsbalken 10 weist zahlreiche Anschlußele­mente auf, z.B. Steckdosen 14, Signal- oder Telefondo­sen 15 und Schlauchkupplungen 16 für Sauerstoff, andere Gase und Vakuum. Die installationsseitigen Leitungen führen von der Decke aus durch die hohlen Säulen 11 zu den Anschlußelementen 14, 15, 16.

    [0016] An der Unterseite des Versorgungsbalkens 10 verläuft die Führungsbahn 17, die sich über die gesamte Länge des Versorgungsbalkens erstreckt und an der Schlitten 18 verfahrbar sind. An jedem Schlitten 18 hängt eine Tragvorrichtung 19 bzw. 20 für Geräte. Jede Tragvor­richtung 19, 20 weist einen horizontalen Balken 21 auf, von dessen Enden zwei parallele Stangen 22 herabhängen. An den Stangen sind Böden 23 oder Querleisten 24 in der Höhe verstellbar befestigt. Außerdem können an jeder Stange 22 Infusionsspritzenpumpen 25 oder andere Geräte befestigt werden, sofern sie mit den geeigneten Halte­rungen versehen sind. Der Balken 21 ist jeweils mit den Stangen 22 in einer gemeinsamen vertikalen Ebene ange­ordnet und die horizontalen Böden 23 ragen seitlich aus dieser Ebene heraus. Wie Fig. 2 zeigt, können die Trag­vorrichtungen 19, 20 in bezug auf den jeweiligen Schlitten 18 um eine vertikale Achse herum verschwenkt werden, wie dies für die Tragvorrichtung 19 dargestellt ist.

    [0017] Im Innern einer jeden Säule 11 ist ein starres Halte­blech 26 befestigt, das nach unten aus der Säule heraus in das Gehäuse 27 des Versorgungsbalkens 10 ragt. Das Halteblech 26 ist L-förmig ausgebildet und an seinem unteren horizontalen Schenkel 26a sind die beiden Schienen 28 und 29, die die Führungsbahn 17 bilden, befestigt. Die Schienen 28 und 29 sind somit an dem starren Halteblech 26 angebracht, das seinerseits fest mit einer Säule 11 verbunden ist. Diese Schienen stehen nach unten über das Gehäuse 27 vor.

    [0018] Das Gehäuse 27 weist zwei Seitenprofile 30, 31 auf, von denen das Seitenprofil 30 die Vorderseite und das Sei­tenprofil 31 die Rückseite bildet. Beide Seitenprofile ruhen mit einem unteren Schenkel auf der Oberseite der zugehörigen Schiene und sie haben eine Schrägfläche 32, an der die Anschlußelemente 14, 15, 16 angebracht sind. Die Anbringung der Anschlußelemente an der Schrägfläche hat den Vorteil, daß die Anschlußelemente für das Per­sonal leichter zugänglich sind, da die Stecker schräg von unten her eingesteckt werden können. Die Oberseiten der Seitenprofile 30 und 31 sind einander zugewandt, und auf ihren abgewinkelten Kanten ruht ein oberes Mit­telstück 33, das beispielsweise aus einer durchsichti­gen Platte bestehen kann. Das untere Mittelstück 34 besteht aus einer U-förmigen Metallplatte mit aufragen­den Schenkeln 34a, von denen nach entgegengesetzten Richtungen abstehenden horizontale Schenkel 34b abge­hen.

    [0019] Die Schienen 28 und 29 haben Doppel-T-Profil und auf dem oberen Balken 28a liegt jeweils der untere Rand 35 des zugehörigen Seitenprofils 30 bzw. 31 und darüber liegt der obere Schenkel 34b des unteren Mittelstücks 34. Die Schenkel 34b sind gegen die Unterseite des Schenkels 26a des Halteblechs 26 gelegt. Die Teile 26a, 34b und 35 haben miteinander fluchtende Löcher, durch die hindurch eine Schraube 36 in eine Gewindebohrung der Schiene 28 bzw. 29 geschraubt ist. Die Schrauben 36 dienen also nicht nur zur Befestigung der Schienen 28 und 29 am Halteblech 26, sondern auch zur Einspannung und Befestigung der Seitenprofile 30, 31 und des unte­ren Mittelstücks 34.

    [0020] Um die Schienen 28, 29 exakt parallel zueinander und mit definiertem Abstand zu montieren, werden die Schie­nen seitlich von außen gegen die vertikalen Schenkel 34a des Mittelstückes 34 gedrückt, während die Schrau­ben 36 festgezogen werden. Da das Mittelstück 34 aus Metall besteht und mit hoher Genauigkeit gebogen werden kann, bilden die Schenkel 34a die Anschlagflächen zur Positionierung der Schienen.

    [0021] Das untere Mittelstück 34 ist mit Ausschnitten 37 ver­sehen, die jeweils mit einer durchsichtigen Platte 38 bedeckt sind. Über der Platte 38 ist eine Lampe 39 mit zugehörigem Reflektor 41 als Leseleuchte angeordnet. Eine weitere Lampe 40 mit zugehörigem Reflektor 42 ist unter dem durchscheinenden oberen Mittelstück 33 als Deckenbeleuchtung angeordnet. Die in Längsrichtung durch das Gehäuse 27 verlaufenden elektrischen Leitun­gen und Fluidleitungen sind aus Gründen der Übersicht­ lichkeit in den Fig. 3 und 4 fortgelassen.

    [0022] Die Schienen 28 und 29, die von der Unterseite des Ge­häuses 27 nach unten abstehen, tragen den Schlitten 18. Dieser Schlitten weist einen Rahmen 43 auf, der an je­dem Ende mit mehreren Rollen versehen ist, die mit den Schienen 28 und 29 zusammenwirken. Die Rollen 44 und 45 greifen an den entgegengesetzten Seiten des unteren Balkens der Schiene 28 an. Diese Rollen sind horizon­tal, d.h. mit vertikalen Achsen an dem Rahmen 43 gela­gert. Die Rollen 46 und 47 sind entlang einer gemeinsa­men querlaufenden Achse 48 gelagert und die Rolle 46 läuft auf der Oberseite des unteren Querbalkens der Schiene 28, während die Rolle 47 auf der Oberseite des unteren Querbalkens der Schiene 29 läuft. Je ein Rol­lenpaar 44, 45 und 46, 47 ist an jedem Ende des Schlit­tens 18 vorgesehen. Sämtliche Rollen sind auf Kugella­gern gelagert. Die Gewichtsbelastung des Schlittens 18 wird über die Rollen 46 und 47 gleichmäßig auf die Schienen 28 und 29 übertragen, während die seitliche Führung des Schlittens mit den Rollen 44 und 45 aus­schließlich an der Schiene 28 erfolgt.

    [0023] An dem unter den Schienen 28, 29 hängenden Rahmen 43 ist die Tragvorrichtung 20 schwenkbar aufgehängt. Hier­zu enthält der Rahmen 43 ein Axiallager 49, an dem eine vertikale Achse 50, die mit einer Platte 51 vertikal abgestützt ist, drehbar gelagert ist. An der Unterseite des Axiallagers 49 führt die Achse 50 durch miteinander fluchtende Löcher einer horizontalen Platte 52 und des Querbalkens 21 der Tragvorrichtung 20 hindurch. Die Achse 50 ist als Schraubbolzen ausgebildet, der mit einer von unten gegen den Querbalken 21 drückenden Mut­ter 53 verspannt ist, so daß die Platten 51 und 52 so­wie der Balken 21 mit der Achse 50 eine starre Einheit bilden, die um die Achse 50 herum schwenkbar ist. Diese Baugruppe ist durch die Feststellvorrichtung 54 arre­tierbar. Die Feststellvorrichtung 54 besteht aus einem Gewindebolzen 55, der durch einen bogenförmigen Schlitz 56 der Platte 52 hindurch in eine Gewindebohrung 60 des Rahmens 43 ragt und durch diese hindurchführt. An dem jenseitigen Ende trägt der Gewindebolzen 55 ein elasti­sches Reibelement 57, das gegen die Unterseite der Schiene 28 stößt, wenn der Gewindebolzen 55 die Platte 52 an dem Rahmen 43 festklemmt. An dem unteren Ende des Gewindebolzens 55 ist ein Handgriff 58 befestigt, mit dem der Gewindebolzen gedreht werden kann, um die Klemmvorrichtung festzuspannen oder zu lösen. Der Schlitz 56 verläuft in der Platte 52 in einem teil­kreisförmigen Bogen um die Achse 50 herum, so daß bei gelöster Klemmvorrichtung die Platte 52 und die Tragvorrichtung 20 um die Achse 50 gedreht werden kön­nen, während gleichzeitig der Schlitten 18 längs der Schienen 28 und 29 verfahren werden kann. Wenn die ge­wünschte Stellung der Tragvorrichtung 20 erreicht ist, wird die Klemmvorrichtung festgespannt, wodurch die Platte 52 relativ zu dem Rahmen 43 fixiert und gleich­zeitig der Schlitten 18 an der Schiene 28 festgeklemmt wird. Damit diese beiden Klemmwirkungen gleichzeitig erfolgen, ist auf dem Gewindebolzen 55 eine Mutter 59 aufgeschraubt, um die wirksame Länge des Gewindebolzens 55 verändern zu können.

    [0024] Fign. 6 und 7 zeigen Darstellungen der Tragvorrichtung 20, die an dem Versorgungsbalken 10 hängt. Der Balken 21 der Tragvorrichtung 20 ist nach Art eines Kleiderbü­gels gestaltet, der um die Achse des Axiallagers 49 des Schlittens 18 schwenkbar ist. Von den beiden Enden des Balkens 21 ragen die Stangen 22 nach unten. Die freien Enden der Stangen 22 sind nicht miteinander verbunden. Zwischen den Stangen 22 erstreckt sich der Boden 23, auf dem u.a. ein Infusions-Überwachungsgerät 61 steht. An der Vorderseite des Balkens 21 befinden sich mehrere nach vorne abstehende Halter 62, von denen jeder eine vertikal verschiebbare Halterung 63 für eine Infusions­flasche 64 trägt. Jede Halterung 63 hat die Form einer Stange mit einem geradlinigen vertikalen Abschnitt und einem am oberen Ende rechtwinklig abstehenden horizonta­len Abschnitt, an dem die Infusionsflasche 64 mit nach unten weisendem Hals aufgehängt werden kann. Die Halter 62 sind jeweils mit einer Klemmvorrichtung 65 zum Fest­klemmen der Halterung 63 versehen. Durch Lösen der Klemmvorrichtung 65 kann die Halterung 63 abgesenkt werden, um die Infusionsflasche 64 aufzuhängen oder um andere Manipulationen an der Infusionsflasche 64 oder an der Tropfkammer 66, deren Einstichdorn in die Infu­sionsflasche 64 eingestochen ist, vorzunehmen. Danach kann die Halterung 63 wieder hochgeschoben und die Klemmvorrichtung 65 festgespannt werden. Die Infusions­flaschen 64 sind dadurch auf einfache Weise auch für kleine Personen zugänglich. Diese brauchen nur die Klemmvorrichtung 65 zu lösen, um die Infusionsflasche abzusenken.

    [0025] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel führt der Schlauch 67 einer Tropfkammer 66 durch das auf dem Bo­den 23 stehende Infusions-Überwachungsgerät 61 hindurch zum Patienten. Das Infusions-Überwachungsgerät 61 kann unmittelbar unter dem Halter 62 angeordnet werden, der die betreffende Infusionsflasche 64 trägt. Der Schlauch 67 führt daher senkrecht von der Infusionsflasche durch das Infusions-Überwachungsgerät 61 hindurch. An der Tropfkammer 66 der Infusionsflasche 64 ist ein Tropfen­detektor 68 befestigt, der die in die Tropfkammer 66 fallenden Tropfen zählt und entsprechende elektrische Signale über die Leitung 69 an das Infusions-Überwa­chungsgerät 61 liefert. Auch die Leitung 69 verläuft nahezu senkrecht zwischen dem Tropfendetektor 68 und dem Infusions-Überwachungsgerät.

    [0026] Bei dem Aufbau der Fig. 6 kann jeder der Tropfkammern 64 ein Infusions-Überwachungsgerät 61 zugeordnet wer­den. Man erkennt, daß an der Vorderseite der Tragvor­richtung 20 ausschließlich die von den Infusionsfla­schen 64 zum Patienten führenden Schlauchleitungen 67 verlaufen und zusätzlich noch eventuell die elektri­schen Leitungen 69. Die Leitungen 67 und 69 haben einen übersichtlichen Verlauf, so daß Verwechslungen leicht ausgeschlossen werden können.

    [0027] Die Versorgungsleitungen und Potentialanschlüsse für das Infusions-Überwachungsgerät 61 verlaufen an der Rückseite der Tragvorrichtung 20 und stören nicht das patientenseitige Bild der Infusionsvorrichtungen.

    [0028] In Fig. 6 ist an einer der Stangen 22 eine Infusions­spritzenpumpe 25 befestigt, die eine Infusionsspritze 80 trägt, deren Kolbenstange 80a durch eine Antriebs­vorrichtung langsam in den Spritzenzylinder 80b einge­drückt wird, um dem Patienten durch die Schlauchleitung 70 hindurch eine Infusionslösung mit definierter Rate zuzuführen. Die Infusionsspritzenpumpe 25 weist eine Klemmvorrichtung auf, mit der sie an der Stange 22 be­festigt ist, und ihre elektrische Versorgungsleitung 71 führt an der Rückseite der Tragvorrichtung 20 zum Ver­sorgungsbalken 10, während sich die Schlauchleitung 70 an der Vorderseite der Tragvorrichtung erstreckt.

    [0029] Die Halterungen 63 für die Infusionsflaschen 64 ragen an der Vorderseite des Versorgungsbalkens 10 nach oben. Wenn eine der Halterungen 64 hochgefahren ist, kann die Tragvorrichtung 20 selbstverständlich nicht um ihre vertikale Achse herum verschwenkt werden, weil sonst die betreffende Halterung 63 mit dem Versorgungsbalken 10 kollidieren würde. Andererseits ermöglicht die be­schriebene Anordnung der Halterungen 63 eine übersicht­liche Anbringung der Infusionsgeräte und eine über­sichtliche Schlauchführung.

    [0030] Aus Fig. 7 ist zu ersehen, daß der Versorgungsbalken 10 an der Schrägfläche des rückwärtigen Seitenprofils 31 zahlreiche Steckdosen 14 und Potentialbuchsen 72 be­sitzen. Die Potentialbuchsen 72 führen zu einem elek­trischen Potential, das an den einzelnen Geräten gleich sein muß. Die Vorschriften erfordern bei elektrischen medizinischen Geräten eine separate Erdung. Der Balken 21 der Tragvorrichtung 20 weist an seiner Rückseite eine Reihe von Potentialbuchsen 73 auf, die innerhalb des Balkens elektrisch untereinander verbunden sind. Durch ein flexibles Kabel 74 kann eine der Potential­buchsen 73 mit einer der Potentialbuchsen 72 verbunden werden, um das Potential auf die Tragvorrichtung 20 zu übertragen. Von einer anderen Potentialbuchse 73 kann ein Kabel 75 zu einem der Geräte 25 oder 61 geführt werden. Alternativ ist es auch möglich, jeweils ein Potentialkabel 76 unmittelbar mit einer der Potential­buchsen 72 des Versorgungsbalkens 10 zu verbinden. Da­durch, daß die Tragvorrichtung 20 die Potentialbuchsen 73 aufweist, kann die Tragvorrichtung selbst als Poten­tialverteiler benutzt werden und außerdem wird er­reicht, daß die metallischen Teile der Tragvorrichtung geerdet werden.

    [0031] Wie aus Fig. 7 ferner hervorgeht, sind die Netzkabel 77 und 78 der Geräte 25 und 61 an die Steckdosen 14 an der Rückseite des Versorgungsbalkens 10 angeschlossen.

    [0032] An den stirnseitigen Enden der Führungsbahn 17 sind Anschlagplatten 79 befestigt, um die Bewegung des Schlittens 18 zu begrenzen. Mindestens eine der An­schlagplatten 79 kann entfernt werden, um die Tragvor­richtung mit dem Schlitten von der Führungsbahn abzu­ziehen und durch eine andere Tragvorrichtung zu erset­zen.

    [0033] Die anhand der Fign. 6 und 7 beschriebenen Merkmale der Tragvorrichtung 20 haben selbständige Bedeutung, unabhängig von der Verschiebbarkeit und Drehbarkeit der Tragvorrichtung am Versorgungsbalken.


    Ansprüche

    1. Versorgungseinheit für eine medizinische Pflegesta­tion, mit einem an einer Decke hängend montierbaren Versorgungsbalken (10), der elektrische Leitungen und/­oder gasmedizinische Leitungen enthält und Anschlußele­mente (14,15,16) für diese Leitungen aufweist, und mit mindestens einer an dem Versorgungsbalken hängend ange­brachten Tragvorrichtung (19,20) für Geräte,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Versorgungsbalken (10) eine längslaufende Führungs­bahn (17) aufweist, an der ein Schlitten (18) bewegbar ist, und daß die Tragvorrichtung (19,20) an dem Schlit­ten (18) hängend angebracht ist.
     
    2. Versorgungseinheit nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Tragvorrichtung (19,20) an dem Schlitten (18) um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert ist und daß eine Feststellvorrichtung (54) zur Fixierung der Schwenkposition vorgesehen ist.
     
    3. Versorgungseinheit nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Feststellvorrichtung (54) aus einem im Abstand von der Schwenkachse angeordneten Gewindebolzen (55) be­steht, der ein mit der Tragvorrichtung (19,20) fest verbundenes Teil (52) gegen den Schlitten (18) drückt und dabei, den Schlitten (18) gegen die Führungsbahn (17) verspannend, gegen die Führungsbahn (17) drückt.
     
    4. Versorgungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Führungsbahn (17) aus mindestens einer Schiene (28,29) besteht, die an hängenden Säulen (11) befestigt ist und daß das hohle Gehäuse (27) des Versorgungsbal­kens (10) auf der Schiene (28,29) ruht.
     
    5. Versorgungseinheit nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Führungsbahn (17) aus zwei parallelen Schienen (28,29) besteht, daß das Gehäuse (27) des Versorgungs­balkens (10) zwei längslaufende Seitenprofile (30,31) aufweist, von denen jedes an einer der Schienen befe­stigt ist, und daß sich zwischen den Seitenprofilen un­tere und obere Mittelstücke (34,33) erstrecken.
     
    6. Versorgungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Führungsbahn (17) aus zwei parallelen Schienen (28,29) besteht, deren untere Enden T-förmig gestaltet sind und daß der Schlitten (18) an jedem Ende ein Paar horizontaler Rollen (44, 45), die an entgegengesetzten Seiten einer der Schienen (28) abrollen, und ein Paar vertikaler Rollen (46, 47), die auf den Querbalken der beiden Schienen (28,29) abrollen, aufweist.
     
    7. Versorgungseinheit, insbesondere nach einem der vor­hergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Tragvorrichtung (20) einen oberen horizontalen Bal­ken (21) aufweist, unter dem mindestens ein Tisch (23) befestigt ist und daß an der Vorderseite des Balkens (21) mindestens ein Halter (62) angebracht ist, an dem eine stangenförmigen Halterung (63) für eine Infusions­vorrichtung (64,66,67) höhenverstellbar angebracht ist.
     
    8. Versorgungseinheit, insbesondere nach einem der An­sprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Tragvorrichtung (20) einen horizontalen Balken (21) aufweist, an dem elektrisch miteinander verbundene Po­tentialbuchsen (73) angebracht sind.
     
    9. Versorgungseinheit nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Potentialbuchsen (73) an der Rückseite des Balkens (21) angeordnet sind und daß an der Rückseite des Versor­gungsbalkens (10) Potentialbuchsen (73) angebracht sind, die über Potentialleitungen (74) mit den Poten­tialbuchsen (73) der Tragvorrichtung (20) verbindbar sind.
     




    Zeichnung