[0001] Verfahren zur periodischen Ansteuerung von mehreren strahlungsaussendenden Elementen
gewinnen beispielsweise in der Informationstechnik immer größere Bedeutung. So werden
beispielsweise zur Belichtung von photoleitenden Trommeln in Datendruckanlagen Zeilen
aus aneinandergereihten Lumineszenzdioden verwendet, die über integrierte Schaltkreise
entsprechend dem darzustellenden Bildmuster angesteuert werden. So hat beispielsweise
die Firma TELEFUNKEN electronic GmbH ein Leuchtdiodenmodul mit der Bezeichnung TPHM
8080 entwickelt, dessen Breite einer DIN A4 Seite entspricht und das aus 2560 aneinandergereihten
Gallium-Arsenid-Phosphid-Lumineszenzdioden sowie 20 integrierten Siliziumschaltkreisen
für die Ansteuerung der Leuchtdioden besteht. Das in ein Bitmuster aufgelöste Schriftbild,
das durch die LED-Zeile wiedergegeben werden soll, wird über einen 8-bit parallelen
Datenstrom in Schieberegister-IC's eingelesen.
[0002] Ein Puls löst die Übergabe des Bitmusters vom Schieberegister an einen Daten-Pufferspeicher
aus. Über ein weiteres Aktivierungssignal werden die einzelnen Lumineszenzdioden gemäß
dem gespeicherten Bitmuster eingeschaltet.
[0003] Bei den bisherigen Ansteuerschaltungen besteht die Einschränkung, daß für alle Einzeldioden
der gleiche Ansteuerimpuls in Amplitude und Zeitdauer vorgesehen ist, so daß die Streubreite
der Effizienz zwischen den einzelnen Elementen möglichst klein sein mußte, wenn die
abgestrahlte Energie aller angesteuerten Elemente im wesentlichen gleich groß sein
sollte. Aufgrund dieser hohen Anforderung an die Streubreite war die Ausbeute bei
der Herstellung der für die Anreihung vorgesehenen und geeigneten Lumineszenzdioden
relativ gering, wobei eine optimale Einheitlichkeit der abgestrahlten Energie auch
aufgrund unvermeidbarer Unterschiede in den Betriebsbedingungen für die einzelnen
Bauelemente nicht erreicht werden konnte.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur periodischen Ansteuerung
von mehreren strahlungsaussendenden Elementen anzugeben, mit dem erreicht wird, daß
die abgestrahlte Energie aller angesteuerten Elemente im wesentlichen gleich groß
ist, ohne daß dies durch Ausbeuteverluste bei der Herstellung der einzelnen Bauelemente
erkauft werden muß. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Unterschiede
in der Strahlungsleistung der einzelnen Elemente, die durch Streuungen in der Effizienz
der Elemente oder durch unterschiedliche Betriebsbedingungen verursacht sind, dadurch
ausgeglichen werden, daß die strahlungsaussendenden Elemente jeweils mit einer individuellen,
die Strahlungsgesamtdauer bestimmenden Pulslänge betrieben werden, so daß die abgestrahlte
Energie aller angesteuerten Elemente im wesentlichen gleich groß ist.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in einer vorteilhaften Weiterbildung für
jedes Element die Strahlungsgesamtdauer in digitalen Einzelschritten quantisiert werden.
Die Befehle für die Einzelschritte werden für jedes Element gesondert in einem Speicher
definiert abgelegt. Der Speicherinhalt wird beispielsweise nach der Fertigstellung
einer Diodenzeile durch Ausmessung der Einzelelemente festgelegt. Die Quantisierung
der Gesamtstrahlungsdauer wird sich vorteilhafterweise auf den Teil der Strahlungsgesamtdauer
beschränken, der zur Kompensation des maximal vorkommenden Unterschiedes in der Strahlungsleistung
der Einzelelemente erforderlich ist. Dies bedeutet, daß alle angesteuerten Einzelelemente
mit einer Grundstrahlungsdauer beaufschlagt werden, die bei einzelnen Elementen noch
durch Zusatzstrahlungsdauern ergänzt wird.
[0006] Die Erfindung und ihre weitere vorteilhafte Ausgestaltung soll nachstehend noch an
Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
Figur 1 zeigt eine geeignete Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In Figur 2 sind die möglichen Einzelschritte für die Ansteuerung der Lumineszenzdioden
dargestellt.
Figur 3 zeigt für einen Ausschnitt von 5 aneinandergereihten Dioden die Datenmatrix
im Schieberegister für die Ansteuerung der Diodenzeile.
[0007] Gemäß Figur 2 werden am Dateneingang DE beispielsweise aus einem Computer Informationen
abgerufen, die dem durch die Diodenzeile DZ wiederzugebenden Bildmuster entsprechen.
Diese Digitalinformationen gelangen über einen Pufferspeicher P1 auf einen Eingang
des UND-Gatters U, über dessen Ausgang das Schieberegister SR geladen wird.
[0008] Gemäß Figur 3 sei angenommen, daß für einen Ausschnitt von 5 aneinandergereihten
Dioden D1 - D5 über den Dateneingang DE das Bitmuster 10110 in das Schieberegister
eingegeben werden soll. Dies bedeutet, daß die Dioden D1, D3 und D4 während eines
definierten Zeitintervalls leuchten sollen, während die Dioden D2 und D5 dunkel bleiben.
Das Zeitintervall, während dem das genannte Belichtungsmuster abgegeben wird, ist
in Figur 2a mit t bezeichnet. x
[0009] Innerhalb der Diodenreihe DZ sind nun Einzelelemente vorhanden, die in der Effizienz
streuen und bei denen sich auch unterschiedliche Betriebsbedingungen bemerkbar machen.
Dies führt beispielsweise dazu, daß einzelne Dioden bereits nach einer Zeit t
1 gemäß Figur 2b die gewünschte Energie abgestrahlt haben, während andere Einzelelemente
gemäß der Figuren 2c, 2d und 2e die gewünschte Abstrahlenergie nur dadurch erreichen,
daß sie in zusätzlichen Zeitntervallen t
2 bzw. t
3 angesteuert werden.
[0010] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 wurde die maximale Gesamtstrahlungsdauer
für jedes Element in 3 Einzelschritte aufgeteilt. Diese bestehen aus der Grundstrahlungsdauer
G während derzeit t
1 und den Zusatzstrahlungsdauern
Z1 Z2 während der Zeiten t
2 und t
3. Es ist selbstverständlich, daß die Gesamtstrahlungsdauer den Bedürfnissen entsprechend
in beliebig vielen Einzelschritten quantisiert werden kann, wobei jedoch mit der Zahl
der Einzelschritte der Schaltungsaufwand steigt.
[0011] Das dargestellte Ausführungsbeispiel mit drei Einzelschritten hat sich bewährt und
führt zu einer Erhöhung der Genauigkeit in der abgestrahlten Leistung zwischen den
einzelnen Bauelementen um einen Faktor 3. Die Grundstrahlungsdauer G betrug bei diesem
Ausführungsbeispiel 850 µs, während die Zusatzstrahlungsdauern Z
1 bzw. Z
2 200 bzw. 100 µs dauerten. Die Ansteueramplitude SA war für alle Strahlungsphasen
gleich groß.
[0012] Nach der Fertigstellung einer Diodenzeile wird für alle Einzelelemente festgelegt,
welche Einzelschritte in der Ansteuerung für das einzelne Element erforderlich sind,
um über alle Elemente gesehen zu einer gleichmäßigen Energieabstrahlung zu gelangen.
Bei vier unterschiedlichen Gesamtstrahlungsdauern, wie sie durch die Figuren 2b -
2e wiedergegeben sind, benötigt man zur Speicherung der erforderlichen Information
im Speicher SP 2 bit. Der Dateninhalt "00" entspricht dann beispielsweise der Grundbelichtung
G, der Dateninhalt "01" entspricht der Grundbelichtung G und der Zusatzbelichtung
Z
2 während der Zeit t
21 der Dateninhalt "10" entspricht der Grundbelichtung G und der Zusatzbelichtung Z
1 während der Zeit t
31 während der Dateninhalt "11" einer Diode zugeordnet wird, für die alle drei Belichtungsschritte
G, Z
1 und Z
2 erforderlich sind. Diese Informationen sind jweils einer speziellen Diode zugeordnet
im Speicher SP gemäß Figur 1 abgelegt.
[0013] Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist der zweite Eingang des UND-Gatters U
mit dem Ausgang eines ODER-Gatters 0 verknüpft, dessen einem Eingang der ausgelesene
Inhalt des Speichers SP zugeführt wird, während am anderen Eingang ein Befehl anliegt,
der die Information, die Grundbelichtung oder Nachbelichtungen liefert. Der Speicher
SP wird am Eingang N mit einem Befehl angesteuert, der bestimmt, ob die 1. oder die
2. erforderliche Nachbelichtung Z
1 bzw. Z
2 aufgerufen ist, während der Adressierzähler AZ nacheinander die Speicherplätze im
Speicher SP aufruft. Der Adressierzähler wird über einen Takteingang und einen Reseteingang
angesteuert.
[0014] Über den Ausgang des UND-Gatters wird in der üblichen Weise das Schieberegister SR
geladen. Hierzu wird der Taktimpuls gleichfalls auf das Schieberegister gegeben. Ein
Strobeimpuls am Reseteingang des Adressierzählers löst die Übergabe des Bitmusters
im Schieberegister an einen Daten-Pufferspeicher P2 aus. Über ein weiteres Aktivierungssignal
am Enable-Eingang des Pufferspeichers P2 werden die Lumineszenzdioden in der Zeile
DZ gemäß dem im Schieberegister gespeicherten Bitmuster eingeschaltet. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird bei einem Zeitintervall t für einen Belichtungsvorgang das Schieberegister
SR dreimal geladen und ausgelesen, um auf diese Weise die individuelle Gesamtstrahlungsleistung
eines jeden einzelnen Elementes zu bestimmen. Gemäß Figur 3 sei angenommen, daß bei
den fünf aneinandergereihten Dioden Dl bis D5 im Speicher SP die Nachbelichtungsinformation
in der dargestellten Weise abgelegt ist. Danach ist für die Diode D1 keine Nachbelichtung
erforderlich, für die Diode D
2 die Nachbelichtung Z
2 für die Diode D
3 die Nachbelichtungen Z
1 und Z
2 für die Diode D
4 und D
5 jeweils nur die Nachbelichtung Z
1.
[0015] Bei der Grundbelichtung G steht am Belichtungseingang des ODER-Gatters eine logische
"1", die folglich auch auf den einen Eingang des UND-Gatters U gegeben wird. In das
Schieberegister SR wird somit beim ersten Ladevorgang die Information eingeschrieben,
die am Dateneingang DE ansteht. Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 ist dies die
Datenfolge "10110", so daß die angesteuerten Dioden D
1, D
3 und D
4 die Grundbelichtung abstrahlen. Beim nächsten Ladevorgang des Schieberegisters wird
das erste Bit im Speicher SP mit der zugeordneten Information am Dateneingang DE am
UND-Gatter U verknüpft. Bei dem dargestellten Beispiel ergibt dies den Schieberegisterinhalt
"00110", so daß die Dioden D
3 und D
4 die Nachbelichtung Z
2 abstrahlen. Beim dritten Ladevorgang des Schieberegisters wird die zweite Information
im Speicher SP mit der zugeordneten Information am Dateneingang DE verknüpft, so daß
sich beim gewählten Ausführungsbeispiel der Schieberegisterinhalt "00100" ergibt,
wonach nur noch die Diode D
3 auch die weitere Nachbelichtung Z
1 abstrahlt.
[0016] Das Schieberegister SR wird jeweils in den Zeiten zwischen den einzelnen Belichtungsphasen
umgeladen und nach Abschluß aller drei Belichtungsphasen wird ein neues Bitmuster
am Dateneingang DE abgerufen. Der Speicher SP besteht vorzugsweise aus einem EPROM.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Schaltungsanordnung wird vorzugsweise
zur Ansteuerung von linear in einer Zeile angeordneten Leuchtdioden verwendet, wie
sie beispielsweise von TELEFUNKEN electronic unter den Typenbezeichnungen TPHM 8080
oder TPAC 6050 und TPAC 6080 geliefert werden. Diese Diodenzeilen eignen sich insbesondere
zur Belichtung von photoleitenden Schichten oder anderen lichtempfindlichen Materialien.
1) Verfahren zur periodischen Ansteuerung von mehreren strahlungsaussendenden Elementen,
dadurch gekennzeichnet, daß Unterschiede in der Strahlungsleistung der einzelnen Elemente
(D), die durch Streuungen in der Effizienz der Elemente oder durch unterschiedlichen
Betriebsbedingungen verursacht sind, dadurch ausgeglichen werden, daß die strahlungssaussendenden
Elemente jeweils mit einer individuellen, die Strahlungsgesamtdauer bestimmenden Pulslänge
betrieben werden, so daß die abgestrahlte Energie aller angesteuerten Elemente im
wesentlichen gleich groß ist.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsgesamtdauer
für jedes Element in digitalen Einzelschritten quantisiert ist, wobei die Einzelschritte
für jedes Element gesondert in einem Speicher (SP) definiert abgelegt sind.
3) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Quantisierung auf
den Teil der Strahlungsgesamtdauer beschränkt, der zur Kompensation des maximal vorkommenden
Unterschieds in der Strahlungsleistung der Elemente (D) erforderlich ist.
4) Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
maximale Gesamtpulslänge aus wenigstens zwei unterschiedlich langen Teilpulsen besteht,
wobei ein Teilpuls der für alle angesteuerten Elemente vorgesehenen Grundstrahlungsdauer
entspricht, während die restlichen Teilpulse zum Ausgleich der Unterschiede in der
Strahlungsleistung als individuelle Zusatzstrahlungsdauern für bestimmte angesteuerte
Elemente vorgesehen sind.
5) Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung
zur Ansteuerung von linear in einer Zeile (DZ) angeordneten Leuchtdioden (D).
6) Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung
zur Belichtung von photoleitenden Schichten oder anderen lichtempfindlichen Materialien.
7) Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Logik (U, 0) vorgesehen ist, mit der die Dateneingangssignale
für die Elemente mit den aus einem Speicher (SP) abgerufenen Signalen für die Teilpulse
verknüpft werden und daß die Befehle für die einzelnen Strahlungsphasen in ein, zwischen
den Phasen jeweils neu zu ladendes Schieberegister (SR) eingegeben werden, das bei
der Auslesung die Einzelelemente (D) ansteuert und somit das Strahlungsmuster bestimmt.
8) Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der für alle angesteuerten
Elemente vorgesehene und die Grundstrahlungsdauer bestimmende Teilpuls mit den Dateneingangssignalen
direkt verknüpft wird,
während die Befehle für die individuellen, die erforderliche Zusatzstrahlungsdauer
bestimmenden Teilpulse über einen getakteten Adressierzähler abgerufen und mit den
anstehenden Dateneingangssignalen am UND-Gatter (U) verknüpft werden.