(19)
(11) EP 0 215 263 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.1987  Patentblatt  1987/13

(21) Anmeldenummer: 86110702.7

(22) Anmeldetag:  02.08.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21D 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.09.1985 DE 3533235

(71) Anmelder: Trumpf GmbH & Co
D-71254 Ditzingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Klingel, Hans, Dipl.-Ing. (FH)
    D-7147 Möglingen (DE)

(74) Vertreter: Schmid, Berthold, Dipl.-Ing. et al
Kohler Schmid + Partner Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
D-70565 Stuttgart
D-70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Biegepresse


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegepresse (1) mit einem Ober- (2) und einem damit zusammenwirkenden Unterwerkzeug (3) sowie einem verstellbaren Anschlag (4) und einer Auflageeinrichtung (18) für das Werkstück (6). Um die Ausrichtungen des Werkstückes (6) gegenüber dem Biegewerkzeug (2, 3) zu vereinfachen, zu beschleunigen und automatisieren, ist ein zweiter, dem ersten Anschlag (4) gegenüberliegender ebenfalls verstellbarer Anschlag (7) vorgesehen, der gleichzeitig die Aufgabe einer Verschiebevorrichtung übernimmt. Des weiteren können noch weitere Anschläge (8, 9) zur seitlichen Führung des Werkstückes vorgesehen sein, die ebenfalls verstellbar angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegepresse mit einem Ober-und einem damit zusammenwirkenden Unterwerkzeug sowie einem, insbesondere verstellbaren, Anschlag und einer Auflageeinrichtung für das Werkstück. Derartige Biegepressen sind gebräuchlich bei der Blechumformung. In bevorzugter Weise befaßt sich die Erfindung mit einer Gesenkbiegepresse, bei welcher das Oberwerkzeug als Biegestempel und das Unterwerkzeug als entsprechendes Biegegesenk ausgebildet sind. Wenn das Biegegesenk die Gestalt einer im Querschnitt V-förmigen Rinne, beispielsweise mit einem Flankenwinkel von 90° aufweist und man ein ebenes Blech mit Hilfe des Biegestempels in diese Rinne hineindrückt, so führt dies zu einem winkelförmigen Blech, wie man es zum Beispiel auch auf einer Abkantmaschine herstellen kann. Dabei ist die Länge des Biegestem-pels in der Regel größer als die maximale Erstreckung des Bleches in Längsrichtung des Biegestempels gesehen. Entsprechendes gilt für das Biegegesenk.

    [0002] Damit die Biegung des Bleches an der richtigen Stelle vorgenommen wird, schiebt man das Blech vor dem Zustellen des bewegbaren Werkzeugs, insbesondere des Oberwerkzeugs gegen das Unterwerkzeug, an einen Anschlag. Wenn dieser gegenüber dem Biegewerkzeug korrekt positioniert ist, so erfolgt auch die Biegung des Bleches an der vorbestimmten Stelle.

    [0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß das Ausrichten des Werkstücks gegenüber dem Biegewerkzeug zu vereinfachen und zu beschleunigen. Des weiteren ist es ein Ziel der Erfindung, die Biegepresse so auszubilden, daß gewisse Arbeitsgänge vor dem Pressen maschinell vorgenommen werden können.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine Biegepresse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist. Das Werkstück, vorzugsweise ein Blech, wird von Hand oder gegebenenfalls auch mit Hilfe eines Manipulators auf die Auflageeinrichtung gelegt. Wenn der erste Anschlag gegenüber dem Werkzeug bereits ausgerichtet ist, so wird das Werkstück mit Hilfe des zweiten Anschlags gegen den ersten geschoben. Dabei übernimmt dieser zweite Anschlag die Funktion einer Verschiebevorrichtung. Sofern der erste Anschlag nicht fest installiert, sondern in bevorzugter Weise auch verstellbar ist, kann man diesen oder auch den zweiten Anschlag zunächst in die korrekte Position gegenüber dem Werkzeug bringen und dann anschließend das Werkstück mit dem jeweils anderen Anschlag gegen den zunächst positionierten schieben.

    [0005] Der Einfachheit halber wird nachstehend lediglich noch von einem "Blech" gesprochen und auch unterstellt, daß das Oberwerkzeug ein keilförmiger Biegestempel und das Unterwerkzeug ein Biegegesenk entsprechenden Querschnitts ist, ohne daß dies einschränkend verstanden werden darf.

    [0006] Es ist einleuchtend, daß man in diese Biegepresse das Blech nicht sehr genau hineinlegen muß, was die Verwendung einer Beschikkungsvorrichtung einfacher Art ermöglicht bzw. das Einlegen von Hand erleichtert. Andererseits muß aber der als erster festgesetzte Anschlag sehr genau gegenüber dem Biegewerkzeug positioniert werden. Dies läßt sich natürlich am einfachsten und sehr genau mittels einer Automatik bewerkstelligen. Des weiteren ist es selbstverständlich, daß die beiden Anschläge so angeordnet und bewegbar biegbar sein müssen, daß sich das Blech dem Biegewerkzeug in jeder gewünschten Weise zuordnen läßt.

    [0007] Eine Weiterbildung der Erfindung ist durch einen dritten, insbesondere verstellbaren, Anschlag gekennzeichnet, der zwischen dem ersten und zweiten Anschlag gelegen, jedoch seitlich dazu versetzt angeordnet ist. Diese drei Anschläge können an drei Kanten eines viereckigen Bleches angelegt werden. Am dritten Anschlag muß das Blech zunächst anliegen. Anschließend wird es mit Hilfe, beispielsweise des zweiten Anschlags entlang dem dritten Anschlag gegen den ersten hin verschoben. Bei diesem Beispiel sind also der erste und dritte Anschlag vor der Zustellung des zweiten Anschlags gegenüber dem Biegewerkzeug korrekt auszurichten.

    [0008] Ein Anlegen am dritten Anschlag ist in bevorzugter Weise dann vergleichsweise einfach durchzuführen, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein vierter, dem dritten Anschlag gegenüberliegender zustellbarer Anschlag vorhanden ist, wobei der vierte und gegebenenfalls der dritte Anschlag in einer zur Bewegungsrichtung des ersten und zweiten Anschlags senkrecht verlaufenden Koordinatenrichtung bewegbar sind. Nunmehr ist es möglich, jeder der vier Kanten eines viereckigen, insbesondere rechteckigen Bleches einen Anschlag zuzuordnen. Zwei dieser vier Anschläge sind oder werden zunächst gegenüber dem Biegewerkzeug genau ausgerichtet und mit Hilfe der beiden anderen wird das Blech gegen die positionierten Anschläge geschoben. Am Ende dieses Arbeitsganges nimmt es gegenüber dem Biegewerkzeug eine korrekte Lage ein. Bei vier zustellbaren Anschlägen verläuft beispielsweise die Zustellrichtung des ersten und zweiten Anschlags in Richtung einer Y-Koordinate, während die Zustellrichtung des dritten und vierten Anschlags in Richtung einer X-Koordinate erfolgt. Jeder dieser vier Anschläge kann wahlweise Anschlag oder Verschiebevorrichtung sein, wobei immer jeweils ein Anschlag jeder Koordinate zunächst ausgerichtet und anschließend mit dem anderen Anschlag jeder Koordinate das Blech zur Anlage an den beiden feststehenden oder festgesetzten Anschlägen verschoben wird. Selbstverständlich müssen die vier Anschläge so ausgebildet und angeordnet sein, daß keiner in den Bewegungsbereich des zustellbaren Werkzeugs, insbesondere des Oberwerkzeugs kommt. Dies betrifft in erster Linie die beiden Anschläge, welche den zur Längsrichtung des keilförmigen Biegestempels senkrecht verlaufenden Blechkanten zugeordnet sind.

    [0009] Bei allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Biegepresse liegt das Blech während des Ausrichtens auf einer Auflageeinrichtung auf. Hierbei handelt es sich um einen Auflagetisch, einen Rost, Stäbe, ein Gitterwerk oder eine ähnliche Einrichtung mit einer ebenen Abstützfläche für das Blech. Insbesondere im mittleren Bereich dieser Auflageeinrichtung befindet sich das Unterwerkzeug, für welches ein entsprechender Spalt, eine Durchtrittsöffnung, ein Abstand zwischen Elementen od. dgl. in der Auflageeinrichtung vorgesehen sein muß. Der formende Teil des Unterwerkzeugs, also die Nut des Biegegesenks, wird der Auflagefläche der Auflageeinrichtung in der für den jeweiligen Biegevorgang erforderlichen Weise zugeordnet. Die oberen Enden der beiden Nutflanken können beispielsweise in der durch die Auflagefläche der Auflageeinrichtung definierten Ebene liegen.

    [0010] Aus dem Vorstehenden folgt, daß es sehr vorteilhaft ist, wenn die Verstellrichtung der verstellbaren Anschläge etwa senkrecht zur Zustellrichtung des bewegbaren Werkzeugs verläuft. Dies bedeutet, daß bei dem erwähnten X-Y-Koordinatensystem das zustellbare Werkzeug in Richtung einer Z-Achse bewegt wird.

    [0011] Eine andere Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß jeder verstellbare Anschlag mittels eines Antriebsmotors verstellbar ist. Hierbei kann es sich sowohl um einen Elektromotor als auch einen hydraulischen oder pneumatischen Motor handeln. Im ersteren Falle muß die Drehbewegung des Motors in eine geeignete Translationsbewegung umgesetzt werden, was man z.B. mit Hilfe eines Ritzels und einer Zahnstange oder Spindel leicht bewerkstelligen kann. Im zweiten Falle führt der Motor bereits eine lineare Verstellbewegung durch. Man kann den bewegbaren Anschlag direkt oder unter Verwendung eines Zwischenglieds indirekt mit dem Kolben eines hydraulischen oder pneumatischen Arbeitszylinders kuppeln. Im übrigen sind auch elektrische bzw. elektromagnetische Antriebe mit geradliniger Verstellbewegung bekannt und verwendbar.

    [0012] Die Verwendung eines Antriebsmotors für jeden bewegbaren Anschlag eröffnet in besonders vorteilhafter Weise die Möglichkeit, daß jeder Antriebsmotor für die Anschlagverstellung mittels einer Steuerung, insbesondere Programmsteuerung, ein- und ausschaltbar ist. Bei der Bearbeitung eines Bleches bekannter Größe kann man somit mit Hilfe der Programmsteuerung zwei der vier bewegbaren Anschläge motorgetrieben in die für das Biegen des Bleches an der vorgesehenen Stelle erforderliche Position bringen.

    [0013] Nach dem Ausrichten, beispielsweise des ersten und dritten Anschlags, erfolgt die programmgesteuerte Zustellung des zweiten und vierten Anschlags. Selbstverständlich werden ebenfalls mit Hilfe der Programmsteuerung die vier Anschläge vor dem Einlegen des Bleches auf einen ausreichend großen gegenseitigen Abstand gebracht - sofern sie das nicht bereits sind-, so daß das Blech in das durch die vier Anschläge definierte "Feld" ohne Behinderung durch die Anschläge eingelegt werden kann. Über diesem Feld befindet sich das zustellbare Werkzeug und darunter das zumindest während des Pressvorganges feststehende.

    [0014] Es ist einleuchtend, daß man mit Hilfe einer Programmsteuerung vollautomatisch genau und schnell Bleche jeglicher Größe biegen kann, sofern ihre Abmessungen innerhalb der Maximalabstände der Anschläge dieser Biegepresse liegen. Durch dieses Programm kann man auch das Beschicken der Presse und das Ausbringen des gebogenen Bleches rasch, sicher sowie in genau wiederkehrender Weise besorgen. Das Ausbringen kann man beispielsweise mit Hilfe wenigstens eines bewegbaren Anschlags oder zumindest unter Mithilfe des letzteren besorgen. Hierzu kann es u.U. erforderlich sein, daß dieser Anschlag über die durch den Biegestempel definierte Vertikalebene hinaus, also von einem Raum diesseits, nach einem Raum jenseits dieser Ebene verschoben werden kann. Um keinerlei Einschränkungen diesbezüglich hinnehmen zu müssen, ist es zweckmäßig, wenn alle vier Anschläge in dieser Weise über etwa den gesamten Auflagebereich verschoben werden können.

    [0015] Ein Verschieben über die Auflagefläche der Auflageeinrichtung hinaus ist dann möglich, wenn man die Anschläge nicht an der Auflageeinrichtung, sondern in bevorzugter Weise in hiervon örtlich getrennten Führungen lagert, die weit genug über die Auflagefläche der Auflageeinrichtung hinausreichen oder zumindest das Hinausbewegen der Anschläge über die Grenzen der Auflagefläche hinaus ermöglichen.

    [0016] Die Programmsteuerung für die Anschlagverstellung ist in Weiterbildung der Erfindung Bestandteil einer Programmsteuerung für die Werkzeugbewegung. Dadurch ist ein vollautomatischer und zeitlich korrekt gesteuerter Programmablauf möglich, wobei zunächst das Blech mit Hilfe der Anschläge ausgerichtet und nachfolgend gebogen wird. Im Anschluß an diesen Arbeitsgang erfolgt das Herausnehmen des fertig gebogenen Bleches.

    [0017] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß jeder der vier verstellbaren Anschläge aus zwei Anschlaghälften besteht, wobei jede Anschlaghälfte separat zu- und rückstellbar ist. Hinsichtlich der Verstellung ist vor allen Dingen an eine motorische und im besonderen an eine programmgesteuerte motorische Verstellung gedacht. Unterstellt man die gleiche Ausgangslage sämtlicher Anschlaghälften, so stehen die beiden Anschlaghälften jedes Anschlags in Verlängerung voneinander bzw. jeweils auf einer gemeinsamen Geraden, jedoch haben sie einen Seitenabstand voneinander. Bezeichnet man den ersten und zweiten Anschlag als "Queranschläge" und den dritten und vierten Anschlag als "Längsanschläge", so kann man die Anordnung in bevorzugter Weise so treffen, daß eine Queranschlaghälfte jeweils einer Längsanschlaghälfte zugeordnet ist. Handelt es sich um leistenförmige Anschläge, so bilden jeweils eine Queranschlaghälfte und eine Längsanschlaghälfte eine "Anschlagecke". Die beiden Elemente jeder Anschlagecke müssen aber ohne Behinderung aneinander vorbeibewegbar sein. Des weiteren ist es sehr vorteilhaft, daß jeder Anschlag bzw. jede Anschlaghälfte abnehmbar in einer Anschlagaufnahme gehalten ist. Man kann ihn bzw. sie im Bedarfsfalle abnehmen und gegebenenfalls auch durch einen Anschlag bzw. eine Anschlaghälfte anderer Art austauschen. Letzteres betrifft sowohl die Form als auch die Größe.

    [0018] Eine andere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageeinrichtung für das Werkstück aus zwei Auflageteileinrichtungen besteht, von denen jede einzeln quer zur Bewegungsrichtung der verstellbaren Anschläge bewegbar, insbesondere heb- und senkbar ist. Der Zwischenraum zwischen den beide AuflagfleHeinrichtungen ist für das Biegewerkzeug und gegebenenfalls für den Durchtritt des bewegbaren Biegewerkzeugteils bestimmt.

    [0019] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß jede Auflageteileinrichtung mittels je eines steuerbaren Motors heb- und senkbar ist, wobei die Höheneinstellmotoren, insbesondere mittels der Programmsteuerung, zumindest ein- und ausschaltbar sind. Gegebenenfalls kann man über die Programmsteuerung auch eine Geschwindigkeitsregulierung der Motoren bewirken. Bei fehlender Programmsteuerung oder falls die Auflageteileinrichtungen nicht mit der Programmsteuerung gekuppelt sind, kann man die Verstellung der Auflageteileinrichtungen auch durch manuelles Ein- und Ausschalten der Motoren mit entsprechender Überwachung der Endstellungen bewirken.

    [0020] Eine erweiterte automatische, insbesondere programmgesteuerte Biegebearbeitung von Blechen eröffnet eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Auflageteileinrichtungen parallel zu sich, jedoch geneigt zu ihrer Auflagefläche od. dgl. für das Werkstück auf und ab bewegbar sind. Man könnte hier von einer Schrägabsenkung jeder Auflageteileinrichtung sprechen. Diese erfolgt jedoch derart, daß sich diese Auflageteileinrichtung mit ihrer Absenkung zugleich von der durch den Biegestempel definierten Ebene entfernt. Im speziellen ist an eine Absenkung jeweils lediglich einer Auflage-

    [0021] teileinrichtung gedacht. Dies setzt voraus, daß das Werkstück in geeigneter Weise an einem möglichen Abkippen gehindert wird, welches dann eintreten würde, wenn der Schwerpunkt des Bleches der abzusenkenden Auflageteileinrichtung zugeordnet ist. Beispielsweise könnte man das Blech dann mit Hilfe des Biegewerkzeugs halten, genauer gesagt, zwischen das Ober- und das Unterwerkzeug einklemmen, ohne daß zunächst ein Biegevorgang stattfindet.

    [0022] Wenn man ein ebenes Blech mit Hilfe eines keilförmigen Biegestempels und eines Biegegesenks zu einem Winkel biegt und sich die Flanken des Biegegesenks geneigt zur Auflagefläche für das Blech erstrecken, insbesondere damit jeweils einen Winkel von 45° einschließen, so verlaufen die beiden Winkelschenkel des winklig gebogenen Bleches in Richtung der Flanken des Biegegesenks, d.h. auch sie schließen mit der Auflagefläche der Auflageeinrichtung bzw. ihrer Auflagteileinrichtungen jeweils einen Winkel von z.B. 45° ein. Anders ausgedrückt heben sich die beiden Blechteile diesseits und jenseits der Biegestelle von den Auflageflächen ab. Nach dem Zurückziehen des Oberwerkzeug verbleibt das gebogene Blech möglicherweise in dieser Stellung. Dies kann sowohl für die weitere Bearbeitung als auch das Herausnehmen, insbesondere das automatische Herausschieben mit Hilfe eines der Anschläge, unerwünscht sein. Aus diesem Grunde sieht eine sehr vorteilhafte Variante der Erfindung vor, daß sich im Abstand über jeder Auflageteileinrichtung eine zustellbare Niederhalteteileinrichtung befindet, wobei insbesondere jede NiederhaJteteileinrichtung gesteuert, vorzugweise programmgesteuert, gegen die zugeordnete Auflageteileinrichtung zustellbar bzw. von dieser entfernbar ist. Mit Hilfe einer dieser beiden Niederhalteteileinrichtungen kann man das Blech nach der gewünschten Seite hin abkippen. Eine programmgesteuerte Bewegung ist dann sinnvoll, wenn aufgrund der besonderen Form des gebogenen Bleches oder der speziellen Schwerpunktlage ein maschinelles Zurückkippen immer oder zumindest meistens erforderlich ist. In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß jede Niederhalteteileinrichtung aus wenigstens einem, vorzugsweise aber mehreren, im seitlichen Abstand angeordneten Stiften, Bolzen od. dgl. Elementen besteht. Wenn eine Niederhalteteileinrichtung aus einer Bolzengruppe od. dgl. besteht, so kann man, vor allen Dingen bei Programmsteuerung und der Biegeherstellung komplizierter Blechgebilde, gegebenenfalls auch einzelne Stifte oder Stiftgruppen zu- und rückstellen. Voraussetzung ist allerdings, daß jeder Stift einen eigenen Antrieb besitzt und jeder dieser Antriebe separat steuerbar ist.

    [0023] Das Ober- und das Unterwerkzeug sind in bevorzugter Weise in je einer oberen bzw. unteren Werkzeughalterung abnehmbar gehalten. Dadurch kann jedes gegen ein anderes ausgetauscht werden. Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Maschine ergibt sich jedoch dann, wenn die obere und untere Werkzeugaufnahme zumindest im wesentlichen gleich gestaltet und dimensioniert sind. In diesem Falle kann man nämlich das Oberwerkzeug mit dem Unterwerkzeug vertauschen, genauer gesagt, das Oberwerkzeug in die Werkzeugaufnahme des Unterwerkzeugs und das Unterwerkzeug in die Werkzeugaufnahme des Oberwerkzeugs einsetzen. Dies ermöglicht ein Biegen des Bleches in anderem Biegesinne. Man kann beispielsweise den einen Rand eines Bleches hoch- und einen anderen in Gegenrichtung niederbiegen. Es entsteht dann beispielsweise ein Z-förmiges Gebilde. Letzteres kann Bestandteil eines Gehäuses od. dgl. sein. Das Blech muß, obwohl es in gegenläufigem Sinne abgewinkelt wird, nicht gewendet oder umgedreht werden. Es ist lediglich erforderlich, nach dem ersten Biegevorgang, das Ober- und das Unterwerkzeug zu vertauschen und das Blech in die für den zweiten Biegevorgang korrekte Position zu verschieben. Man erkennt leicht, daß diese Ausbildung, insbesondere in Verbindung mit den absenkbaren Auflageteileinrichtungen, eine automatisierte Herstellung komplizierter Blechteile ermöglicht. Durch das Absenken einer oder gegebenenfalls auch beider Auflageteileinrichtungen schafft man den notwenigen Platz für das Biegen mit vertauschtem Ober-und Unterwerkzeug. Durch das Hochfahren kann das Werkstück wieder in eine gewünschte Lage gebracht werden.

    [0024] Das Austauschen des Oberwerkzeugs gegen das Unterwerkzeug und umgekehrt ist von Hand zweifellos zeitraubend. Deshalb ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Biegepresse mit je einer Werkzeugwechselvorrichtung für das Ober-und das Unterwerkzeug ausgestattet. Mit Hilfe dieser Werkzeugwechselvorrichtungen, die von bekannter Bauart sein können, entnimmt man gleichzeitig oder getrennt das Oberwerkzeug aus der oberen Werkzeugaufnahme und das Unterwerkzeug aus der unteren Werkzeugaufnahme. Um die Blechebene für das Verschieben des Bleches grundsätzlich freizuhalten, sind, wie gesagt, zwei getrennte Werkzeugwechselvorrichtungen vorgesehen, wobei sich diejenige für das Oberwerkzeug oberhalb der Blechebene und diejenige für das Unterwerkzeug unterhalb der Blechebene befindet. Dabei handelt es sich im wesentlichen und in bevorzugter Weise um hydraulische- oder pneumatische Arbeitszylinder mit entsprechender Greifeinrichtung für das betreffende Werkzeug, beispielsweise je einer Greifzange mit ge geneinander schwenkbaren Greiffingern. Voraussetzung für das automatische Wechseln der Vorrichtung ist auch eine bei anderen Werkzeugmaschinen mit hin- und hergehender Arbeitsbewegung gebräuchliche automatische Ein- und Ausriegelungsvorrichtung, wobei das Ein- und Ausriegeln z.B. durch steuerbare Keile bewerkstelligt wird, welche eine horizontale Bewegung in eine dazu quer verlaufende Einriegelbewegung bzw. Ausriegelbewegung umsetzen. Nach dem Herausnehmen des Ober- und des Unterwerkzeugs aus den Werkzeugaufnahmen entnimmt man diese beiden Werkzeuge ihren Wechselvorrichtungen und vertauscht sie gegeneinander oder wechselt sie gegen andere in gleicher Weise oder in vertauschter Weise einander zugeordnete Werkzeuge aus.

    [0025] Jeder Antriebsmotor jeder Werkzeugwechselvorrichtung ist in Weiterbildung der Erfindung mittels der Steuerung, insbesondere Programmsteuerung der Biegepresse, ein- und ausschaltbar. Im Falle eines hydraulischen oder pneumatischen Arbeitszylinders schal-

    [0026] tet die Steuerung, beispielsweise den Pumpenmotor ein und aus oder öffnet und schließt ein Sperrorgan für das Druckmedium.

    [0027] Nachdem das Biegewerkzeug nicht rotationssymmetrisch, sondern in der Regel langgestreckt ist, d.h. aus einem schwertartigen Biegestempel und einem entsprechend langem und geformtem Biegegesenk besteht, ist nicht jede Zuordnung der Werkzeugwechselvorrichtung zu diesem Biegewerkzeug zweckmäßig. Deshalb sieht eine bevorzugte Variante der Erfindung vor, daß die Ein- bzw. Auswechselrichtung der Werkzeugwechselvorrichtungen quer zur Zustellrichtung des zustellbaren Werkzeugs längs der Biegelinie des gebogenen, also abgekanteten oder winkligen Werkstücks verläuft.

    [0028] Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist durch eine Vorrichtung zum Drehen des Werkstücks, insbesondere innerhalb der Werkstückebene, gekennzeichnet. Dadurch lassen sich Werkstücke mit der Form eines Schachtelunterteils herstellen, d.h. es können nunmehr mit einem einzigen geradlinigen Biegewerkzeug alle vier Ränder eines rechteckigen Bleches umgebogen werden. Zunächst biegt man nacheinander die beiden einander gegenüberliegenden Längsränder hoch und nach einer 90°-Drehung in zwei weiteren Biegevorgängen die restlichen hierzu quer verlaufenden Blechränder. Damit ist ein weiterer wesentlicher Schritt zu einer vollautomatischen Herstellung solcher Gebilde, wie man sie beispielsweise für Schaltkästen u.dgl. benötigt, getan. An dieser Stelle wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, daß mit einer solchen Presse nicht lediglich rechteckige und auch nicht nur BJeche mit geradlinigen Kanten bearbeitet werden können, sondern auch Bleche mit recht speziellen Umrißlinien. Dies ist vor allen Dingen bei Verwendung von Anschlaghälften möglich, wobei das Wort "Hälften" nicht im strengen Sinne zu verstehen ist, vielmehr können die beiden, allerdings selbständigen Teile jedes Anschlags auch unterschiedlich lang, ja sogar unterschiedlich gestaltet sein. Wenn sie separat zustellbar sind, so kann man mit den zwei Anschlaghälften eines Anschlags ein Blech auch dann sauber parallel zu sich verschieben, wenn die diesen "Anschlaghälften" zugeordnete Längskante treppenartig verläuft. Entsprechend dem Treppenvorsprung eilt einer der Anschlaghälften der anderen bei der Verschiebewegung entsprechend voraus. Dasselbe gilt auch beim Anlegen an fest plazierte Anschlaghälften.

    [0029] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich dann, wenn das Ober- und das Unterwerkzeug einen Teil der Werkstück- Drehvorrichtung bilden, wobei diese Werkzeuge drehbar in ihren Werkzeugaufnahmen oder letztere drehbar in je einer Halterung für die Werkzeugaufnahme gelagert sind und mindestens ein Werkzeug bzw. jede Werkzeugaufnahme mit einem Drehantrieb ausgestattet ist. Dabei verläuft die Drehachse für das Werkstück parallel zur Zustellrichtung des bewegbaren Werkzeugs. Der Drehantrieb kann in bekannter Weise ausgebildet sein, indem man beispielsweise konzentrisch an einem Werkzeugschaft oder an einem Schaft einer Werkzeughalterung ein Ritzel od. dgl. Maschinenelement anbringt, welches mittels eines passenden anderen Maschinenelements, beispielsweise einer Zahnstange oder einem Zahnrad, die bzw. das mit einem entsprechenden steuerbaren Motor drehantriebsverbunden ist, antreibt. Es leuchtet ein, daß man auch das Drehen des Werkzeugs, vorzugsweise über eine dementsprechend ausgeweitete Programmsteuerung vornimmt. Selbstverständlich muß das Werkstück während der Drehbewegung gegen ein Verschieben quer zur Drehachse gesichert sein. Dies ist allerdings mit Hilfe von lediglich linear verschiebbaren Anschlägen in der Regel nicht möglich. Eine Lösung dieses Problems besteht darin, daß man das Werkstück während des Drehens zwischen das Ober- und das Unterwerkzeug einklemmt, ohne dabei eine Verformung vorzunehmen. Damit bildet dann das Werkzeug zugleich auch eine Haltevorrichtung für das Werkstück während des Drehens.

    [0030] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch ein Werkzeugmagazin zur Aufnahme mehrerer Ober- und Unterwerkzeuge, wobei die Werkzeugwechselvorrichtung wahlweise dem Werkzeug- magazin oder der Werkzeugaufnahme zuordnenbar ist. Mit Hilfe der Werkzeug-Wechselvorrichtung entnimmt man ein Ober- und ein Unterwerkzeug aus dem vorzugsweise zweiteiligen Werkzeugmagazin. Das Oberwerkzeug wird daraufhin in die obere Werkzeugaufnahme und das Unterwerkzeug in die untere Werkzeugaufnahme übergeben und eingeriegelt. Nach Ausgebrauch entnimmt man beide ihren Werkzeugaufnahmen und bringt sie zum Werkzeug-Magazin zurück. Diesem entnimmt man dann das als nächstes benötigte Werkzeiig. Letzteres kann gegebenenfalls gleich ausgebildet sein wie das zuvor benutzte, jedoch mit dem Unterschied, daß nunmehr die Werkzeugwechselvorrichtung in die obere Werkzeugaufnahme ein Werkzeug einwechselt, das demjenigen entspricht, welches zuvor in der unteren Werkzeugaufnahme war und umgekehrt. Ein solcher Werkzeugwechsel ermöglicht in der vorstehend geschilderten Weise das Hochbiegen eines Blechrandes und das anschließende Herabbiegen eines zweiten, beispielsweise hierzu parallelen Blechrandes. Die Werkzeug- Wechselvorrichtung kann ihre Greifeinrichtung od. dgl. wahlweise dem Werkzeugmagazin oder der Werkzeugaufnahme der Presse zuordnen. Infolgedessen muß beim Übergang von einem Werkzeug zum anderen das Werkzeugmagazin verstellt werden. Es besteht die Möglichkeit, dieses Werkzeug-Magazin in der Art eines Karussells drehbar auszubilden oder aber auch ein linear hin- und herverschiebbares Magazin einzusetzen.

    [0031] All die geschilderten Bewegungen der Maschine und ihrer Hilfseinrichtungen sind vorzugsweise mittels eines Gesamtprogrammes steuerbar.

    [0032] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Werkzeugmagazin, insbesondere quer zur Biegelinie bewegbar ist.

    [0033] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es stellen dar:

    Fig. 1 Die Seitenansicht einer Biegepresse in schematischer Darstellung,

    Fig. 2 einen Querschnitt nach Fig. 1,

    Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer anderen Ausführungsform,

    Fig. 4 die teilweise geschnittene Vorderansicht einer anderen Ausführungsform,

    Fig. 5 eine teilweise geschnittene Draufsicht nach Fig. 4,

    Fig. 6 die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform,

    Fig. 7

    A bis H eine schematische Seitenansicht in verschiedenen Arbeitslagen.



    [0034] Das Gestell 1 der Biegepresse besteht in üblicher Weise aus einer Säule und einem Ausleger, an dessen freiem Ende ein Preßzylinder 28 angeordnet ist. Die Auflagefläche 18 für das Werkstück 6 stiitzt sich auf der Auflageeinrichtung 5 ab, welche in zwei Aus lageteileinrichtungen 16 unterteilt ist, um einen Durchtritt des in der Werkzeughalterung 21 befestigten Oberwerkzeuges 2 zu ermoglichen. Jede der Teileinrichtungen 16 ist mit einem Hohen- verstellmotor 17 versehen, so daß je nach den Erfordernissen unterschiedliche Höhen eingestellt werden können. Zwischen den beiden Auflageteileinrichtungen 16 ist ebenfalls in einer Werkzeughalterung 21 das Unterwerkzeug 3 angeordnet.

    [0035] Für das Werkstück 6 ist zunächst ein hinterer Anschlag 4 vorgesehen, der verstellbar ist, um eine Grundeinstellung zu erhalten. Diesem gegenüber liegt ein zweiter zustellbarer Anschlag 7, der gleichzeitig die Funktion einer Verschiebevorrichtung übernimmt. Seitlich sind noch ein dritter Anschlag 8 und diesem gegenüberliegend ein vierter Anschlag 9 vorgesehen, welche senkrecht zur Bewegungsrichtung 11 der beiden anderen Anschläge 4, 7 verstellbar sind. Zur Verschiebung der Anschläge 4, 7 - 9 dienen dabei Antriebsmotore 13, welche mit einer Steuervorrichtung 14 verbunden sind. Wie Fig. 2 erkennen läßt, besteht jeder der vier verstellbaren Anschläge aus zwei Anschlaghälften, wobei diese wiederum zu Eckanschlägen zusammengefaßt sind, wodurch sich eine sehr genaue Ausrichtung des Werkstückes 6 erreichen läßt. Sofern ein Werkstück 6 nicht genau rechteckig ausgebildet ist, werden dies ausgleichende, entsprechend geformte Einsätze 27 für die Ecken verwendet. Die Anschläge sind dabei in Anschlagaufnahmen 15 befestigt, welche ihrerseits auf Führungsstangen 29 verschiebbar sind.

    [0036] Es ist nunmehr lediglich noch erforderlich, das Werkstück 6 auf die Auflagefläche 18 zu legen. Anschließend wird dann der hintere Anschlag 4 in der einen Koordinatenrichtung 11 in die gewünschte Grundstellung gebracht und die Anschläge 8 und 9 in der Koordinatenrichtung 10 ausgerichtet, so daß das Werkstück 6 mittels des zweiten Anschlages 7 seitlich geführt gegen den hinteren Anschlag 4 in die Bearbeitungslage zugestellt wird. Anschließend kann dann der Biegevorgang durch Zustellung des Oberwerkzeuges 2 in Richtung des Pfeiles 12 erfolgen.

    [0037] Fig. 3 zeigt zusätzlich eine Niederhaltereinrichtung, wobei jeder Auflageteileinrichtung 16 eine Niederhaltereinrichtung 19 mit Haltestiften 20 zugeordnet ist. Diese Aufteilung ist erforderlich, um eine Anpassung an verschiedene Höheneinstellungen der Auflageteileinrichtungen 16 sowie ein Zurückdrücken der gebogenen Werkstücke zu ermöglichen und ein Abkippen des Werkstückes bei verschieden hohen Auflageflächen zu verhindern.

    [0038] Bei der Bearbeitung eines Z-förmigen Werkstückes 6 müßte dieses bei der Abwinklung in gegenläufigem Sinne an sich gewendet werden. Wie die Figuren 4 und 5 zeigen, wird nach der vorliegenden Erfindung ein anderer Weg gewählt, in dem das Werkstück 6 in seiner Lage verbleibt, jedoch die Ober- und Unterwerkzeuge 2, 3, wie die Figuren 4 und 5 zeigen, gewechselt werden. Hierzu ist eine Werkzeugwechselvorrichtung 22 vorgesehen, die aus zwei Ein- und Auswechselvorrichtungen 23 für das Oberwerkzeug 2 und das Unterwerkzeug 3 besteht. Die Werkzeuge werden dabei jeweils von den Greifern 31 erfaßt und in leere Kammert dess Werkzeugmagazins eingeschoben. Dabei ist jeweils für das Ober -und Unterwerkzeug ein gesondertes Magazin 25 vorgenehen, wobei die Magazine auf Führungsschienen 30 in Pfeilrichtung 26 verschiebbar angeordnet sind. Anschließend wird dann aus einer vollen Kammer das neue Werkzeng entrommen und in die Halterung eingesetzt.

    [0039] Für manche Bearbeitungsarten ist ein Drehen des Werkstückes in seiner Ebene erforderlich, Hierzu ist in Fig. 6 eine drehbare Auflage 32 vorgesehen, auf welche das Werkstück 6 festgepreßt wird. Hierzu ist ein mit einem Drehteller an seinem freien Ende versehener Anpreßstift 34 vorgesehen. Der Drehantrieb erfolgt über einen besonderen Motor 33. Es ist selbstverständlich auch möglich, die beiden Werkzeuge 2 und 3 drehbar anzuordnen und das Werkstück zwischen diesen zur Drehung einzuklemmen.

    [0040] Die Vielfalt der Bearbeitungsmöglichkeiten ergibt sich aus der Folge der Darstellungen gemäß Fig. 7. Hier wird die Herstellung eines Z-förmigen Bleches gezeigt. Im Bild 7A befinden sich alle Teile in einer Ausgangslage und das Werkstück 6 wurde auf die Auflagefläche 18 gelegt. Anschließend wird dann der hintere Anschlag 4 in die gewünschte Position verfahren. Bild B zeigt, daß der zweite Anschlag 7 das Werkstück 6 an den hinteren Anschlag 4 angelegt hat. Bei dem nachfolgenden Biegevorgang gemäß Bild C biegt sich Werkstück 6 beidseitig hoch. Nach der Freigabe des Werkstückes durch das Oberwerkzeug 2 kippt dieses selbsttätig zurück, wobei diese Bewegung durch den gestrichtelt dargestellten Stift 20 der Niederhaltervorrichtung 19 unterstützt werden kann. Anschließend werden, wie Bild E zeigt, die Werkzeuge gewechselt, so daß eine Biegung in der entgegengesetzten Richtung möglich wird. Außerdem erfolgt dann, sofern erforderlich, eine Verschiebung des Werkstückes 6 durch die Anschläge in die Lage nach Bild F. Dabei muß die in der Zeichenebene rechte Auflageteileinrichtung 16 abgesenkt werden, damit das freie Ende des Werkstückes 6 beim Biegen nach untan ausweichen kann, wie die Abbildung G zeigt. Die beiden Teilauflageflächen 16 werden dann in der Höhe so gegeneinander verstellt, daß das Werkstück 6, gemäß Bild H, ausgerichtet ist und die Anschläge das Werkstück ausschieben können. Während bisher ein mehrfaches Auflegen und Abnehmen des Werkstückes sowie ein Drehen und Wenden desselben erforderlich war, kann nunmehr ein Z-förmiges Werkstück ohne jegliches Eingreifen von Hand gefertigt werden.


    Ansprüche

    1. Biegepresse mit einem Ober- (2) und einem damit zusammenwirkenden Unterwerkzeug (3) sowie einem insbesondere verstellbaren Anschlag (4) und einer Auflageeinrichtung (16 bis 18) für das Werkstück(6), gekennzeichnet durch einen zweiten, dem ersten Anschlag (4) gegenüberliegenden, zustellbaren Anschlag (7) wobei im Falle von zwei zustellbaren Anschlägen diese in gleicher Koordinatenrichtung bewegbar sind.
     
    2. Biegepresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen dritten, insbesondere verstellbaren Anschlag (8), der zwischen dem ersten (4) und zweiten (7) Anschlag gelegen, jedoch seitlich dazu versetzt angeordnet ist.
     
    3. Biegepresse nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen vierten, dem dritten Anschlag (8) gegenüberliegenden, zustellbaren Anschlag (9), wobei der vierte und gegebenenfalls der dritte Anschlag (8) in einer zur Bewegungsrichtung (11) des ersten und zweiten Anschlags (4, 7) senkrecht verlaufenden Koordinatenrichtung (10) bewegbar sind.
     
    4. Biegepresse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellrichtung (10, 11) der verstellbaren Anschläge (4, 7, 8, 9) etwa senkrecht zur Zustellrichtung (12) des bewegbaren Werkzeugs (2) verläuft.
     
    5. Biegepresse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder verstellbare Anschlag (4, 7, 8, 9) mittels eines Antriebsmotors (13) verstellbar ist.
     
    6. Biegepresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antriebsmotor (13) für die Anschlagverstellung mittels einer Steuerung (14), insbesondere Programmsteuerung ein- und ausschaltbar ist.
     
    7. Biegepresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmsteuerung für die Anschlagverstellung Bestandteil einer Programmsteuerung (14) für die Werkzeugbewegung ist.
     
    8. Biegepresse nach Anspruch 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der vier verstellbaren Anschläge (4, 7, 8, 9) aus zwei Anschlaghälften besteht, wobei jede Anschlaghälfte separat zu-und rückstellbar ist.
     
    9. Biegepresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Anschlag (4, 7, 8, 9) bzw. jede Anschlaghälfte abnehmbar in einer Anschlagaufnahme (15) gehalten ist.
     
    10. Biegepresse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageeinrichtung (18) für das Werkstück (2) aus zwei Auflageteileinrichtungen (16) besteht, von denen jede einzeln quer zur Bewegungsrichtung der verstellbaren Anschläge (4, 7, 8, 9) bewegbar, insbesondere heb-und senkbar sind.
     
    11. Biegepresse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Auflageteileinrichtung (16) mittels je eines steuerbaren Motors (17) heb- und senkbar ist, wobei die Motoren insbesondere mittels der Programmsteuerung zumindest ein- und ausschaltbar sind.
     
    12. Biegepresse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageteileinrichtungen (16) parallel zu sich, jedoch geneigt zu ihrer Auflagefläche (18) od. dgl. für das Werkstück (6) auf-und abbewegbar sind.
     
    13. Biegepresse nach den Ansprüchen 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Abstand über jeder Auflageteileinrichtung (16) eine zustellbare Niederhalteteileinrichtung (19) befindet, wobei insbesondere jede Niederhalteteileinrichtung (19) gesteuert, vorzugsweise programmgesteuert gegen die zugeordnete Auflageteileinrichtung (16) zustellbar bzw. von dieser entfernbar ist.
     
    14. Biegepresse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß jede Niederhalteteileinrichtung (19) aus wenigstens einem, vorzugsweise aber mehreren, im seitlichen Abstand angeordneten Stiften (20), Bolzen od. dgl. Elementen besteht.
     
    15. Biegepresse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ober- (2) und das Unterwerkzeug (3) in je einer oberen bzw. unteren Werkzeughalterung (21) abnehmbar gehalten sind.
     
    16. Biegepresse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die obere und untere Werkzeugaufnahme (21) zumindest im wesentlichen gleich gestaltet und dimensioniert sind.
     
    17. Biegepresse nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch je eine Werkzeugwechselvorrichtung (22) für das Ober- (2) und das Unterwerkzeug (3).
     
    18. Biegepresse nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antriebsmotor für jede Werkzeugwechselvorrichtung (23) mittels der Steuerung, insbesondere Programmsteuerung der Biegepresse (1) ein- und ausschaltbar ist.
     
    19. Biegepresse nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- bzw. Auswechselrichtung der Werkzeugwechselvorrichtungen quer zur Zustellrichtung (12) des zustellbaren Werkzeugs (2) und zur Biegelinie des gebogenen Werkstücks (6) verläuft.
     
    20. Biegepresse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (24) zum Drehen des Werkstücks (6), insbesondere innerhalb der Werkstückebene.
     
    21. Biegepresse nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Ober- (2) und das Unterwerkzeug (3) einen Teil der Werkstück-Drehvor richtung (24) bilden, wobei diese Werkzeuge drehbar in ihren Werkzeugaufnahmen (21) oder letztere drehbar in je einer Halterung für die Werkzeugaufnahme gelagert sind und jedes Werkzeug bzw. jede Werkzeugaufnahme mit einem Drehantrieb (33) ausgestattet ist.
     
    22. Biegepresse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Werkzeugmagazin (25) zur Aufnahme mehrerer Ober- (2) und Unterwerkzeuge (3), wobei die Werkzeug-Wechselvorrichtung (22) wahlweise dem Werkzeug-Magazin (25) oder der Werkzeugaufnahme (21) zuordnenbar ist.
     
    23. Biegepresse nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeugmagazin (25), insbesondere quer zur Biegelinie gegen die Werkzeugaufnahme (2) bzw. in Gegenrichtung (26) bewegbar ist.
     




    Zeichnung