[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schließeinrichtung der im Oberbegriff des Anspruches
1 angegebenen Art.
[0002] Bei der bekannten Schließeinrichtung (EP-OS 00 98 437) werden Zufallsgeneratoren
als Zahlengeber im elektrischen Schlüssel und Schloß verwendet, die völlig willkürlich
eine Schar von Zahlen generieren, welche in einem nachfolgenden Rechner nach einem
bestimmten Algorithmus verarbeitet werden. Schlüssel und Schloß arbeiten hier nach
einem Dialogsystem mit ständig wechselndem Sender und Empfänger, um die Zufallszahlen
und die Ergebnisse aufeinanderfolgender Arbeitszyklen einander zu übertragen, wo sie
abwechselnd, einmal schloßseitig und einmal schlüsselseitig, miteinander verglichen
werden, bis schließlich nach erfolgreichem Vergleich aller schlüssel- und schloßseitig
ermittelten Werte ein Steuerimpuls vom Schloß ausgeht, der die Stellmittel im Kraftfahrzeug
betätigt. Diese Schließeinrichtung ist zwar außerordentlich einbruchssicher, aber
auch aufwendig hinsichtlich der Bauteile und ihres Arbeitsprogramms.
[0003] Bei einer Kompaktanlage, die nicht in einen elektronischen Schlüssel und ein Schloß
aufteilbar ist (EP-PS 00 42 886), wird der aktuelle Stand eines Zeitgebers mit der
feststehenden Geheimzahl eines Festwertspeichers zu einem Kombinationscode addiert
und einem Vergleichsglied zugeführt, doch für den Vergleich ist die geistige Tätigkeit
der Bedienungsperson erforderlich. Die Bedienungsperson muß die ihr bekannte Geheimzahl
mit dem abgelesenen Zeitstand aufsummieren und über eine Tastatur eingeben. Rechenfehler
und Fehlbedienungen sind zu befürchten. Bei dieser als Zahlenkombinations-Schloß eines
Koffers dienenden Anlage ist eine Fernbedienung mit der Tastatur nicht sinnvoll, weil
der unverschleiert übertragene Kombinationscode durch Unbefugte leicht aufgenommen
und dechiffriert werden kann. Bei einer Hotel-Schließanlage (US-PS 42 13 118) wird
eine Schlüsselkarte mit zwei getrennten Code-Feldern verwendet, die mit einem mit
Code-Speichern ausgerüsteten Kartenleser im Schloß zusammenwirken. Ein erfolgreicher
Code-Vergleich soll bereits dann eintreten, wenn nur ein Feld übereinstimmt, weil
damit der Speicher des Kartenlesers im Schloß für den nächsten Hotelgast programmiert
werden soll. Dies bringt eine Verringerung der Aufbruchsicherheit. Oszillatoren und
eine Synchronisation spielen dabei keine Rolle.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine störungssichere Schließeinrichtung
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, die zwar aufbruchssicher,
aber dennoch preiswert herzustellen und raumsparend aufzubauen ist, unter Berücksichtigung
einer Synchronisation zwischen Schlüssel und Schloß.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angeführten Maßnahmen
erreicht, denen folgende Bedeutung zukommt:
Zeitungenauigkeiten zwischen den beiden Oszillatoren eines zusammengehörigen Schlüssel-Schloß-Paares
ergeben sich dadurch, daß die zugehörigen Zahlenfolge-Geber nicht mehr den gleichen
Zählstand aufweisen. Schloßseitig kann der Zählstand um eine oder mehrere vorausgehende
oder nachfolgende Zahlen bezüglich des aktuellen Zählstandes im Schlüssel versetzt
sein. Das Repetierglied beseitigt solche Abweichungen, indem es schließlich einen
erfolgreichen Vergleich ausführt und danach die beidseitigen Zählstände wieder miteinander
in Einklang bringt. Der Zahlenfolgegeber im Schloß wird entsprechend vor- oder zurückgestellt.
Diese tolerierbare Abweichung mindert die Aufbruchsicherheit nicht, weil das übermittelte
Signal zunächst aus zwei Größen kombiniert ist, von denen keine für sich bekannt ist
und auch geheim bleibt, welchen Beitrag diese beiden Größen im Kombinationscode liefern.
Beide Größen gehören zum unzugänglichen Inhalt von Schlüssel und Schloß. Die eine
Größe ist eine feststehende Kennzahl, die für das betrachtete Schlüssel-Schloß-Paar
charakteristisch ist. Durch eine Veränderung der Kennzahl läßt sich eine große Vielfalt
voneinander klar unterscheidbarer Schlüssel-Schloß-Paare erlangen.
[0006] Während bei einem gegebenen Schlüssel-Schloß-Paar die Kennzahl unverändert bleibt,
ist die andere in den Algorithmus des Rechners eingehende Größe zwar vorbestimmt,
aber zeitveränderlich, denn sie ergibt sich aus dem jeweils bei Betätigung des Schlüssels
aktuellen Zählstands eines Zahlenfolgegebers. Diese Zahlenfolge hat eine ausreichende
Mächtigkeit, so daß die zyklisch wiederholten Zählstände erst nach längerer Zeit wieder
auftreten, z.B. nach einem Jahr. Bei Beobachtung der übermittelten Signale werden
daher immer wieder andere Werte angezeigt. Quarzgesteuerte Oszillatoren im Schlüssel
und Schloß arbeiten genau abgestimmt und lassen sich erfindungsgemäß gut nachjustieren.
[0007] Die Zahlenfolge im Speicher braucht nicht im arithmetischen Sinne ansteigen oder
abfallen, sondern auch in sich unstetig geordnet sein. Die Zahlenfolge braucht nur
in ein-eindeutiger Weise im Schlüssel und Schloß festzuliegen. Man könnte den Zahlenfolge-Geber
auch aus einem Zählwerk aufbauen, das schrittweise um einen gleichbleibenden oder
auch wechselnden Betrag im auf- oder absteigenden Sinne weiterzählt. In diesem Fall
können bei sämtlichen Schlüssel-Schloß-Paaren die gleichen Zahlenfolge-Geber verwendet
werden, denn sie unterscheiden sich bereits ausreichend durch den Algorithmus und
die Kennzahl.
[0008] Die mit der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung am Kraftfahrzeug ausgeübten Steuerimpulse
sind bei den meisten Stellmitteln nach Art einer Flip-Flop-Funktion wirksam.
[0009] So wird bei einem ersten erfolgreichen Codevergleich die Tür des Kraftahrzeugs gesichert
und in einem zweiten nachfolgenden erfolgreichen Codevergleich eine Entsicherung der
Tür herbeigeführt. Durch den jeweils eingesetzten Schlüssel können auch verschiedene
Nebenfunktionen im Kraftfahrzeug ausgeübt werden, wie z.B. Stellmitteln zur Regulierung
des Rückspiegels, des Innenspiegels und der Sitzposition. Diese Einstellungen können
auf die jeweilige, den Schlüssel besitzende Person abgestimmt sein.
[0010] Nach längerer, betätigungslos gebliebener Wartezeit können Abweichungen zwischen
den Zählständen von Schlüssel und Schloß sich ergeben, die über den benachbarten Bereich
hinausgehen, der mit dem Repetierglied nach Anspruch 1 noch korrigierbar wäre. Dieser
benachbarte Bereich soll nachfolgend kurz "Fangbereich" bezeichnet werden. Ein zu
großer Fangbereich verringert die Aufbruchsicherheit des Schlosses, denn ein Unbefugter
könnte das Signal auffangen und es kurz danach wieder senden, um auf diesem Wege das
Schloß unberechtigterweise zu öffnen. Aus diesem Grunde wird die Maßnahme nach Anspruch
7 vorgeschlagen, die nach jeder Schloßbetätigung eine Reduzierung des Fangbereiches
bringt. Dadurch wird berücksichtigt, daß erst nach Ablauf einer längeren Ruhezeit
eine Verstimmung des Zählstandes zwischen Schloß und Schlüssel eintreten kann.
[0011] Gemäß Anspruch 8 soll in dieser Weise für jeden einzelnen Schlüssel gesondert verfahren
werden. Dabei kann man den Fangbereich selbst mit zunehmender Ruhezeit gemäß Anspruch
9 verlängern.
[0012] Eine besonders hohe Einbruchssicherheit wird durch die Maßnahmen nach Anspruch 10
erlangt. Wenn man nämlich aus dem Fangbereich nach jeder Betätigung die jeweils zurückliegenden
Zahlen der Zahlenfolge ausklammert, so ist eine Signalauflösung durch einen Unbefugten
zum Zeitpunkt der Schloßbetätigung durch den richtigen Schlüssel sogar nutzlos. Der
Fangbereich schließt nämlich diesen Zählstand aus.
[0013] Weitere Maßnahmen und Wirkungen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild mit den wesentlichsten, zur Erfindung gehörenden Bauteilen,
Fig. 2 in einem Zeitdiagramm die bei einem Schloß nach der Erfindung auftretenden
Verhältnisse, wenn dieses über eine längere Ruhezeit nicht von einem Schlüssel betätigt
worden ist, und
Fig. 3 die in Fig. 2 gezeigten Verhältnisse unmittelbar nach einer Betätigung des
Schlosses durch den zugehörigen Schlüssel.
[0014] Ausweislich der Fig. 1 besteht die erfindungsgemäße elektronische Schließeinrichtung,
wie aus den jeweiligen strichpunktierten Umrahmungen zu erkennen ist, aus einem schlüsselartigen
Teil 10 und einem schloßartigen Teil 20, die nachfolgend abgekürzt "Schlüssel" und
"Schloß" bezeichnet werden sollen. Zu dieser Schließeinrichtung sollen weiterhin zwar
voneinander unterscheidbare, aber zu dem gleichen Schloß 20 gehörige Schlüssel 10,
10' und 10'' gehören. Weil diese Schlüssel einen zueinander im wesentlichen gleichen
Aufbau aufweisen, ist nur der erste Schlüssel lo in dieser Hinsicht näher dargestellt.
Die übrigen Schlüssel lo', lo" beinhalten sinngemäß die gleichen Bauteile.
[0015] Der Schlüssel lo umfaßt einen sehr zeitgenau gehenden Oszillator 11, der auf einen
Tanktgeber 12 ständig einwirkt und diese in einer vorgegebenen zeitlichen Folge von
ca. lo Sekunden zu einem Zähltakt in einem daran angeschlossenen Zahlenfolge-Geber
13 wirksam setzt. Dieser Geber kann aus einem Speicher bestehen, worin eine bestimmte
Zahlenfolge größeren Umfang aufgenommen und zahlenweise abgezählt wird. Alternativ
kann der Geber 13 aus einem Zähler bestehen, der die einzelnen Zahlen selbst errechnet
und durch eine genügend große Stellenzahl einen mächtigen Zahlenkörper umfaßt, der
bei zyklischem Umlauf erst nach einem genügend großen Zeitraum, z.B. einem Jahr, sich
wiederholt. Zu einer vom Taktgeber 12 genau bestimmten Zeit liegt im Geber 13 eine
sich zwar zeitlich ständig ändernde, aber bestimmte Zahl vor, die abgelesen wird und
nachfolgend kurz "Zählstand" bezeichnet werden soll. Der Taktgeber 12 kann zwischen
zwei Zähltakten, die z.B. in lo Sekunden Abstand erfolgen, eine bestimmte Anzahl von
Grundtakten abgeben, die beispielsweise in einer Sekundenfolge abgegeben werden. Die
Anzahl der Grundtakte, die durch Ziffernstellen einer Zahl gekennzeichnet sein können,
wie in Anspruch 4 angegeben ist, können zu einer Zwischensynchronisation verwendet
werden, wie in Anspruch 3 angesprochen ist. Der aktuelle Zählstand des Gebers 13 wird
an einen ersten Eingang 14 eines Rechners 15 gegeben und dort einem im einfachsten
Fall stets gleichen Algorithmus unterzogen.
[0016] Der Rechner 15 besitzt noch einen zweiten Eingang 16, an welchen ein Speicher 17
angeschlossen ist, der im einfachsten Falle nur einen einzigen Festwert beinhaltet.
Dieser Festwert dient zur Charakterisierung des zusammengehörigen Schlüssel-Schloß-Paares
lo, 2o bzw. lo', 2o bzw. lo", 2o und soll daher als "Kennzahl" dieses Paares bezeichnet
werden. Die konstante Kennzahl 17 geht zusammen mit dem zeitlich veränderlichen Zählstand
13 in den Algorithmus des Rechners 15 ein, wo sie in spezifischer Weise, die auch
für jedes Schließsystem individuell sein könnte, miteinander verknüpft werden zu einem
Ausgangssignal, das wegen der Zusammensetzung aus Zählerstand und Kennzahl nachfolgend
kurz "Kombinationscode-Signal" bezeichnet werden soll. An dem Ausgang 19 ist ein Sender
18 angeschlossen, der dieses Signal durch elektromagnetische Strahlung 3
0 - wie in der Zeichnung angedeutet - z.B. durch Infrarot, an den entsprechenden Empfänger
28 des zugehörigen Schlosses 2o weiterleitet. Es versteht sich, daß die Übertragung
des Signals 3o auch auf anderem Wege über ein beliebiges Medium erfolgen könnte, z.B.
durch unmittelbaren elektrischen Kontakt, in' elektromagnetischer Weise durch Funk
oder durch Schall.
[0017] Der Schlüssel umfaßt noch weitere Bestandteile. So ist die Abgabe des Signals 3o
über die angedeutete Taste 31 eines Betätigers 32 auslösbar, der über drei Leitungen
mit verschiedenen, noch näher zu beschreibenden Bauteilen in Verbindung steht, von
denen eine der erwähnte Rechner 15 ist, dessen Wirksamkeit somit erst durch Tastendruck
31 beginnt. Es ist besonders hervorzuheben, daß der Oszillator 11 , und damit der
Taktgeber 12 und der Zahlenfolge-Geber 13 völlig unabhängig von der Betätigung der
Taste 31 weiterarbeiten und dadurch schlüsselintern einen ständig sich verändernden
"Zähl-stand" am Rechnereingang 14 bewirken.
[0018] Eine weitere Leitung des Betätigers 32 ist an den Geber 33 eines weiteren Initialisierungscodes
angeschlossen, der, wie aus der Zeichnung durch die Leitung 34 erkennbar, nicht dem
Algorithmus des Zählers 15 unterworfen werden braucht, sondern unverschleiert an den
Sender 18 geht und dort als Voraussignal, in der Zeichnung mit 3
0"' bezeichnet, an den Empfänger 28 des Schlosses 2o übergeht. Der Initialisierungscode
dieses Voraussignals 3
0"' ist im folgenden Fall seinerseits aus drei Größen zusammengesetzt, die in einem
dem Empfänger 28 des Schlosses 2o nachgeschalteten Zerleger 29 erkannt und an die
noch näher zu beschreibenden dortigen Bauteile weitergegeben werden kann.
[0019] Dieser Initialisierungscode von 33 setzt sich bei der Erfindung zunächst aus einem
Ansprechcode zusammen, der das betreffende zusammengehörige Schlüssel-Schloß-Paar
lo, 2o charakterisiert und die noch näher zu beschreibenden elektrischen Funktionen
im Schloß 2o festlegt, ohne natürlich die dortigen Steuerbewegungen der verschiedenen
Stellmittel schon auszuführen. Letztere werden nämlich erst vollzogen, wenn die noch
näher zu beschreibende Vergleichsarbeit erfolgreich im Schloß 2o abgelaufen ist. Dieses
Wirksamwerden des Schlosses 2o rechtfertigt diesen Teil des Initialisierungscodes,
wie geschehen, als "Ansprechcode" zu bezeichnen.
[0020] Zum Initialisierungscode gehört als weitere Größe eine den betreffenden Schlüssel
lo kennzeichnende Ordnungsnummer, die ihn eindeutig von den zwar zugehörigen, aber
andersartigen Schlüssel lo', lo" unterscheidet. Der Schlüssel lo soll beispielsweise
die Ordnungsnummer "I" aufweisen, wie in der Zeichnung ersichtlich ist. Dieser Teilcode
darf daher als "Nummerncode" des betreffenden Schlüssels lo, lo' bzw. lo" bezeichnet
werden. Von dem Zerleger 29 geht dieses Signal über die Leitung 35 zu einem Im Schloß
2o befindlichen Diskriminator 36, der eindeutig feststellt, welche der Schlüssel lo,
lo', lo" wirksam werden soll, weshalb er über seine gestrichelt in der .Zeichnung
angedeutete Stell eitung 5o die dem betreffenden Schlüssel ein-eindeutig zugeordnete
Zahlenfolge-Geber 23, 23' bzw. 23" durch Schließen eines der gezeigten Schalter 37,
37', 37" gegenüber einem schloßseitigen Rechner 25 wirksam setzt. Auch hier ist, wie
schon beim Schlüssel lo erläutert wurde, ein eigener zeitgleich wirksamer Oszillator
21 an einen zum Schlüssel lo genau synchronen Zähltakt angebenden eigenen Taktgeber
22 angeschlossen, der ausweislich der Leitungsverteilung 38 fortlaufend den aktuellen
Zählstand in diesen Zahlenfolge-Geber 23 bis 23" ermittelt. Die Zuordnung dieser schloßseitigen
Zahlenfolge-Geber 23 bis 23" zu den gezeigten drei Schlüsseln lo bis lo" ist durch
Verwendung der gleichen Schlüssel-Ordnungsnummern I, II, III veranschaulicht.
[0021] Zum Schloß 2o gehört, ähnlich wie beim Schlüssel lo, auch noch ein Festwertspeicher
27, der hier die genau gleiche "Kennzahl" des Schlüssels enthält, weshalb an den Rechner
25 über die hier analog vorgesehenen beiden Eingänge 24, 26 die gleichen Größen zur
gleichen Zeit wie beim Schlüssel lo eingehen, nämlich der zeitabhängige "Zählstand"
einerseits und die feststehende "Kennzahl" andererseits. Dadurch erscheint am Ausgang
39 des Rechners 25 das gleiche Kombinationscode-Signal und gelangt zu einem Vergleichsglied
4
0, dessen andere Signal-Zuleitung 41 von einem Speicher 42 versorgt wird, in welchem
das vom Empfünger 38 empfangene, vom Schlüssel lo stammende Kombinationscode-Signal
3o aufgenommen wird und für die weitere Verwertung im Vergleichsglied 4o zur Verfügung
steht.
[0022] Der dritte Bestandteil des oben bereits erwähnten Initialisierungscodes besteht aus
einer am besten "Steuerungscode" kurz zu bezeichnenden Größe, in welcher verschlüsselt
spezifische Steuerfunktionen des Schlosses 2o enthalten sind, die dem betreffenden
Schlüssel lo zugeordnet werden sollen. Diese spezifischen Steuerfunktionen des Schlüssels
lo unterscheiden ihn gegenüber wenigstens teilweise andersartige oder größenmäßig
unterschiedliche Schloßfunktionen ausübenden Schlüsseln lo', lo". Einmal kann es bei
diesen zu unterscheidenden Steuerfunktionen der verschiedenen Schlüssel lo, lo', lo"
um eine "Schlüsselhierarchie" gehen, im Sinne eines Hauptschlüssels oder eines
Nebenschlüssels. So kann beispielsweise der Nebenschlüssel eines Kraftfahrzeugs nur
die Tür entsichern, aber der Hauptschlüssel darüber hinaus zusätzliche Sonderfunktionen
am Kraftfahrzeuq ausüben, wie z.B. das Entsichern des Handschuhfachs oder des Kofferraums.
Eine weitere bedeutsame Möglichkeit für unterschiedliche Steuerfunktionen des Schlüssels
besteht in einer den Bedienungskomfort des Kraftfahrzeugs wesentlich erhöhenden, sogenannten
"Memory"-Funktion, die es beispielsweise ermöglicht, die dem betreffenden Besitzer
dieses Schlüssels lo bzw. lo' bzw. lo" zugeordnete automatische Verstellung der Sitzpositionen
oder der Rückspiegel im Kraftfahrzeug zu bewirken.
[0023] Dieser dem unverschleierten Initialisierungscode zugrunde liegende "Steuerungscode"
vollzieht aber nicht sogleich bei diesem unverschleierten Voraussignal 3o"' die entsprechenden
Stellbewegungen im Kraftfahrzeug sondern teilt einer dem Vergleicher 4o nachgeschalteten
Ablaufsteuerung 43 nur mit, welche spezifischen Steuerfunktionen bei nachfolgender
erfolgreicher Wechselwirkung des Schlüssels lo mit dem Schloß 2o vorzunehmen sind.
[0024] über die Leitung 59 Stellt das Vergleichsglied 4o an seinen beiden Signaleingängen
39, 41 ein übereinstimmendes Signal fest, was voraussetzt, daß in beiden Fällen der
gleiche erwähnte "Kombinationscode" erlangt wurde, so wird die von dem vorerwähnten
Initialisierungssignal zwar bereits bestimmte, aber noch zuverlässig gehemmte Steuerbewegung
freigegeben und bewirkt, wie in der Zeichnung angedeutet ist, eine Stellbewegung 44
des Riegels 45 einer Türsperre 46 und/oder betätigt ein anderes Stellmittel 47, das
Sonderfunktionen erfüllt, z.B. die bereits erwähnte Verstellung der Sitzposition.
[0025] Es kann nun vorkommen, daß durch von Fertigungstoleranzen bedingten Unstimmigkeiten
der schlüsselseitige Taktgeber 12 von dem schloßseitigen 22 abweicht. In diesem Falle
ist eine selbstätige Regulierung der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung lo, 20 .
erwünscht, was durch weitere noch näher zu beschreibende Bauteile, nämlich ein schlüsselseitiges
Synchronisierglied 48 und ein schloßseitiges 49, bewirkt wird. Das Betätigen der Taste
31 läßt über die Leitung 51 das schlüsselseitige Synchronisierglied 48 wirksam werden,
das dann den genauen Zähltakt des Taktgebers 12 über die Leitung 52 empfängt und über
die Leitung 53 an den Sender 18 weitergibt, der diese Information mit in das Infrarotsignal
3o aufnimmt und an den Empfänger 28 des Schlosses 2o weitergibt. Geht man, wie bereits
oben erwähnt wurde, von einer beispielsweise achtundvierzigstelligen dualen Zahl aus,
deren vier letzte Ziffernstellen im Grundtakt des Taktgebers fortschreiten, aber nicht
für den "Zählstand" in dem Zahlenfolge-Geber 13 zur Verfügung stehen, so kann diese
Information über den Grundtakt zwischen den Zähltakten als das erwähnte Signal für
die Zwischensynchronisation genutzt werden. Diese Information wird vom Empfänger 28
über die Leitung 54 dem entsprechenden schloßseitigen Synchronisierglied 49 gemeldet,
dort aber so lange nicht dem entsprechenden Taktgeber 22 zur Anpassung übermittelt,
als der dazwischen liegende Schalter 55, wie in der Zeichnung dargestellt, geöffnet
ist. Ist aber der Code-Vergleich der beidseitigen ,; Kombinationscode-Signale erfolgreich
abgelaufen und dies der genannten Ablaufsteuerung 43 gemeldet worden, so schaltet
diese über die gestrichelt eingezeichnete Stelleitung 56 den Schalter 55 ein, wodurch
der genaue Zeitpunkt des Zähltakts des Schlüssels dem Taktgeber 22 des Schlosses 2o
mitgeteilt wird und diesen im Sinne einer entsprechenden Vor- oder Rückstellung der
festgestellten Abweichung synchronisiert. Damit wird bei jeder erfolgreichen Wechselwirkung
zwischen Schlüssel lo und Schloß 2o über die Ablaufsteuerung 43 zugleich eine entsprechende
Nachjustierung der beidseitigen Taktgeber 12, 22 bewirkt, wodurch sichergestellt ist,
daß die Zahlenfolge im schlüsselseitigen Geber 13 genau zeitgleich mit der Zahlenfolge
in den verfügbaren Zahlengebern 23, 23', 23" des Schlosses 2o übereinstimmt. Es findet
somit eine Selbstjustierung statt.
[0026] Die erfindungsgemäße Schließeinrichtung ist auch dann erfolgreich wirksam, wenn der
Zählstand in den beidseitigen Zahlenfolgen von Schlüsseln lo und Schloß 2o um eine
oder wenige Zahlen voneinander abweicht. Ein erfolgloser Vergleich, der über das Vergleichsglied
4o der Ablaufsteuerung 43 mitgeteilt wird, setzt nämlich ein Repetierglied 57 wirksam,
das über die Leitung 58 erneut auf den jeweils eingeschalteten schloßseitigen Zahlenfolge-Geber
23, 23', 23" einwirkt. Ausgehend von dem erfolglos ausgewerteten Zählstand dieses
Gebers sorgt das Repetierglied 57, das die unmittelbar vorausgehenden und nachfolgenden
Zahlen der dortigen Zahlenfolge entnommen und in dem Rechner 25 nochmals ausgewertet
und schließlich mit dem im Speicher 42 enthaltenen empfangenen schlüsselseitigen Kombinationscode-Signal
bei 4o verglichen werden. Ist dieser Vergleich erfolgreich, so wird die Ablaufsteuerung
43 das entsprechende Steuersignal an die Stellmittel 46, 47 abgeben. Das Repetierglied
57 beschränkt natürlich die Abtastung der Zahlenfolge, ausgehend vom an sich maßgeblichen
Zähl- stand, nur um eine oder zwei Zahlen im vorausgehenden oder nachfolgenden Sinne.
Dieser'van Re
petierglied 57 erfaßte Bereich soll "Fangbereich" bezeichnet werden und wird abschließend
in Fig. 2 und 3 näher erläutert. Stellt das Vergleichsglied 40 keine Übereinstimmung
fest, so bleibt die Ablaufsteuerung 43 blockiert und es kann ein Alarm ausgelöst werden,
welcher das erfolglose Aufbrechen des Schlosses 20 meldet.
[0027] In manchen Fällen, z.B. beim Start des Betriebs der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung
lo, 2o oder beim Auswechseln von Spannungsquellen im Schlüssel lo oder Schloß 2
0, ist es erforderlich, den beidseitigen Zähltakt in den beiden Zahlenfolgen in Gleichklang
miteinander zu bringen. Dazu sieht die Erfindung eine besonders einfache Möglichkeit
vor, die ein zusätzliches mechanisches Schließsystem 6o umfaßt, bestehend aus einem
mechanischen Schlüssel 61 und einer mechanisch passenden Schlüsselaufnahme 62, die
hier Bestandteil des kraftfahrzeugseitigen Schlosses 2o ist. Es findet folgendes statt:
Nach erfolgreichem Ablauf des den Initialisierungscode übertragenden Signals 30"', der die Verwandtschaft des benutzten Schlüssels lo mit dem Schloß 2o bestätigt,
nimmt der schloßseitige Speicher 42 das nachfolgende Kombinationscode-Signal 3o auf.
Wird nun innerhalb einer bestimmten definierten Zeit nach Empfang des Signals 3o bzw.
30"' der mechanische Schlüssel 61 in seiner Aufnahme 62 betätigt, so wird über die angedeutete
Steuerleitung 63 ein Schalter 64 zu einem Dechiffrierglied 65 geschlossen, das daraus
den aktuellen Zählerstand im schlüsselseitigen Geber 13 ermitteln kann. Dem Dechiffrierglied
65 ist nämlich sowohl die im Festwertspeicher 27 enthaltene "Kennzahl" als auch die
einzelnen Zahlen der "Zahlenfolge" bekannt. Wie schon oben beschrieben wurde, wird
durch das Initialisierungscode-Signal 3o''' auch der Diskriminator 36 angesprochen,
der dann weiß, welcher der verfügbaren Schlüssel lo, lo' bzw. lo" mit dem Schloß 2o
in Wechselwirkung treten will, was vorstehend im Zusammenhang mit der Stell-Leitung
5o und deren Schaltern 37, 37', 37" erläutert wurde. Im Falle der Basiseinstellung
der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung lo,20 unter Verwendung des genannten mechanischen
Schließsystems 6o wird nun vom Diskriminator 36 über eine weitere Stell-Leitung 66
der jeweils zu dem zugehörigen Geber 23, 23', 23" gehörende Schalter 67, 67', 67"
geschlossen, um das Ergebnis der Dechiffrierung im Glied 65 über die Leitung 68 dem
zugehörigen richtigen Geber des betreffenden Schlüssels zuzuführen und diesen in Übereinstimmung
mit dem schlüsselseitigen Zahlenfolge-Geber 13 einzustellen. Dann ist der betreffende
Schlüssel lo und das Schloß 2o mit dem ihm zugeordneten Geber 23 genau abgestimmt.
[0028] Die entsprechende Einstellung ist dann sinngemäß hinsichtlich der weiteren Geber
23', 23" auch mit den beiden übrigen Schlüsseln lo', lo" auszuführen.
[0029] Ist das Schloß 20 längere Zeit vom Schlüssel 10 nicht über die Codesignale 30, 30'''
betätigt worden, so kann es infolge Aufsummierung von Gangunterschieden in den beiden
Oszillatoren 11, 21 oder durch sonstige Fehler zu einer Abweichung des Zählstandes
in den beidseitigen Zahlenfolge-Gebern 13, 23 kommen. Dies läßt sich anhand der Fig.2
a.n besten verdeutlichen, wo die Zeitachse t aufgezeichnet ist und in bestimmten zeitlichen
Abständen Δt, die von dem jeweiligen Taktgeber 12 bzw. 22 des Schlüssels 10 bzw. des
Schlosses 20 bestimmt sind, Zahlen Z aus einer Zahlenfolge größeren Umfanges vom jeweiligen
Geber 13 bzw. 23 in der erfindungsgemäßen Einrichtung abgegeben werden.
[0030] Im vorliegenden Fall soll es sich um eine ansteigende Zahlenfolge handeln, die nach
dem einfachen Bildungsgesetz
erzeugt ist. Dabei ist Z eine Zahl in dieser Zahlenfolge, N eine bestimmte Ausgangszahl,
n der Wertzuwachs zwischen zwei benachbarten Zahlen und x die Ordnungs-Nummer der
betreffenden Zahl Z
xin der vorgegebenen Zahlenfolge. Z kann z.B. eine sechsstellige Zahl sein, N z.B.
13 betragen und n den Wert 27 aufweisen. Es versteht sich, daß anstelle einer solchen
arithmetischen Zahlenreihe auch eine beliebige unstetige Zahlenfolge verwendet werden
könnte. In diesem Fall würden die in Fig. 1 gezeigten Benennungen von Z
xeinfach die Ordnugns-Nummer in dieser Zahlenfolge bedeuten.
[0031] In Fig. 2 ist die Situation der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung in einem bestimmten
Zeitpunkt dargestellt, nachdem, wie bereits oben erwähnt wurde, der aktuelle Schlüssel
10 über eine lange Zeit, z.B. mehrere Wochen, das Schloß 20 nicht betätigt hat. In
diesem Zeitpunkt soll der Zählstand im Schloß 20 beim zugehörigen Geber 23 durch die
Lage des Pfeils 70 markiert sein. Der dortige Geber 23 gibt also in der bereits beschriebenen
Weise an seinen Rechner 25 die Zahl"N" dieser Zahlenfolge. Zu diesem Zeitpunkt soll
die Lage des Zählstands im Geber 13 des Schlüssels 10 in Verzug geraten sein und an
der durch den Pfeil 71 gekennzeichneten Stelle der dort produzierten gleichlautenden
Zahlenfolge Z sich in diesem Augenblick befinden. Nach Fig. 2 soll die Abweichung
der Zählung über drei Zahlenwerte dieser Zahlenfolge Z gehen, was der gezeigten Zeitdifferenz
69 von.Fig.2 entspricht. Der Geber 23 des Schlosses 20 befindet sich also in der Zahlenfolge
bei der Zahl N, während der zum Schlüssel 10 gehörende Geber 13 erst bei der Zahl(N
- 3n)sich befindet.
[0032] Bei dieser Situation muß natürlich zunächst die im Vergleichsglied 40 ermittelte
Vergleichsarbeit zwischen dem vom Schlüssel 10 stammenden Codesignal 30 und dem schlüsselseitig
vom Rechner 25 ermittelten Codewert scheitern. Jetzt wird aber das Repetierglied 57
im Schloß 20 wirksam, das, ausgehend vom aktuellen Zählstand N im Schloß 20 auch die
benachbarten Zahlen der vorgegebenen Zahlenfolge Z
X erfaßt, also die von N aus nach oben und unten abweichenden Nachbarwerte
[0033] Es werden die Zahlenwerte eines bestimmten Bereichs 73 um den aktuellen Zählstand
N im Schlüssel 10 erfaßt. Dieser Bereich soll aus nachfolgend erkennbarem Grunde kurz
"Fangbereich 73" bezeichnet werden. Da eine Abweichung 69 zwischen den beidseitigen
Zählständen 70, 71 nach oben und nach unten sich ergeben kann, erstreckt sich der
Fangbereich 73 in diesem Fall, wie Fig.2 verdeutlicht, von dem aktuellen Zählstand
N des Schlosses 20 bis zu einem zweckmäßigerweise gleichweit nach oben und unten reichenden
positiven Grenzwert 74 und negativen Grenzwert 75. Natürlich können diese Grenzwerte
74, 75 auch unsymmetrisch zum aktuellen Zählstand N liegen, wenn eine bestimmte Tendenz
hinsichtlich einer Beschleunigung oder Verzögerung des Zählstands 71 am Schlüssel
10 zu erwarten ist. Ausgehend von dem aktuellen Zählstand N erstreckt sich der Fangbereich
73 um den Zeitraum 76 in die Zukunft und einen Zeitraum 77 in die Vergangenheit. Veranlaßt
durch das Repetierglied 57 ermittelt der Rechner 25 im Schloß nacheinander Codewerte
für die benachbarten Zahlen des Fangbereichs 73 und führt sie zur Auswertung in das
Vergleichsglied 40 über. Wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel schließlich bei
diesem Vorgang die Zahl(N - 3n)im Schloß 20 zur Codeberechnung verwendet, so liegt
eine Übereinstimmung mit dem vom Schlüssel 10 durchgegebenen Codesignal 30 vor und
das Vergleichsglied 40 im Schloß 20 kann folglich erfolgreich arbeiten und die zugehörigen
Schließbewegungen 44 in den zugehörigen Stellmitteln 46, 47 ausführen. Eine außerhalb
des Fangbereichs 73 liegende Zahl wird nicht zur Codewertbildung im Schloß 20 zugelassen.
[0034] Nachdem im angenommenen Beispiel von Fig. 2 der Schlüssel 10 -schließlich doch mit
dem Schloß 20 erfolgreich zusammenwirken konnte, kann die zeitliche Differenz 69 der
Zählungen zwischen Schlüssel 10 und Schloß 20 leicht dadurch behoben werden, da
ß im Schloß 20 bis dahin herrschende Zählstand 70 um diesen Betrag zurückgestellt wird
auf den Zählstand(N - 3n),der identisch mit demjenigen des Schlüssels 10 ist. Damit
ist die Fehlerquelle beseitigt. Die weiteren Zählungen 70, 71 im Schloß 20 und Schlüssel
10 erfolgen von da ab genau abgestimmt miteinander.
[0035] Die den Schlüssel 10 bedienende Person hat von dieser Arbeitsweise des Schlosses
20 nichts gemerkt. Das Schloß 20 arbeitet selbsttätig in dem vom Repetierglied 57
bestimmten Fangbereich 73.
[0036] Es könnte nun sein, daß eine unbefugte Person das Signal 30 des Schlüssels 10 im
vorerwähnten Fall aufgenommen hat in der Absicht, dieses Signal unzulässigerweise
zu einem späteren Aufbruch des Schlosses 20 zu verwenden. Dies könnte in der Tat erfolgreich
sein, wenn der Fangbereich 73 in diesem Umfang aufrechterhalten bleibt und dieser
Aufbruchsversuch noch innerhalb des in die Vergangenheit wirksamen Zeitraums 77 vollzogen
wird. Hier greift die Erfindung ein, welche im Anschluß an eine erfolgreiche Betätigung
des Schlosses 20 durch den Schlüssel 10 die Verhältnisse von Fig. 2 im Sinne der Fig.
3 verändert.
[0037] Daraus ist im einzelnen folgendes ersichtlich.
[0038] In Fig.3 , die auf die Verhältnisse zu einem etwas späteren Zeitpunkt gegenüber Fig.
2 Bezug nimmt, soll die Lage 70' des Zählstands im Schloß 20 in der Zahlenfolge Z
sich auf den voraussichtlich gegenüber Fig. 1 etwas abweichenden nachfolgenden Wert
N' verändert haben. Das Repetierglied 57 im Schloß 20 ist von der erfolgreichen Vergleichsarbeit
des Gliedes 40 informiert und hat den Fangbereich jetzt auf die aus Fig.
3 ersichtliche Minimalgröße 73' reduziert. Beachtenswert ist, daß, ausgehend vom aktuellen
Zählstand N' der Minimal-Fangbereich 73' unsymmetrisch liegt. Es ist lediglich ein
kleiner in die Zukunft gerichteter Zeitraum 76' in den Minimal-Fangbereich 73' integriert,
während eine in die Vergangenheit weisende Achse, wie sie im Fangbereich 73 durch
den Zeitraum 77 repräsentiert wurde, hier ganz weggefallen ist. Die obere Grenze 74'
des Fangbereichs geht im vorliegenden Fall nur um eine Zahl weiter bis zum Wert(N'+
n).Die untere Grenze fällt mit dem aktuellen Zählstand 70' zusammen. Die untere Grenze
75' dieses Minimal-Fangbereichs 73' ist durch den aktuellen Zählstand N' des Gebers
23 im Schlo3 20 bestimmt, weshalb in Fig.3 diese wirksame Stelle auf der Zeitachse
eingekreist ist.
[0039] Diese Veränderung des Fangbereichs zwischen Fig.2. und 3 findet sogleich nach wirksam
gewordener Betätigung des Schlosses durch den Schlüssel 10 statt. Dabei hat die angenommene
Angleichung des Zählstands im Schloß 20 auf diejenige des Schlüssels 10 stattgefunden,
wobei dieser Zählstand, wie im Zusammenhang mit Fig.2 bei 71 erläutert wurde, erfolgreich
war. Bei den nun eingetretenen Verhältnissen der Fig.3 gehört dieser Zustand der Vergangenheit
an und liegt mindestens an der durch den Pfeil 71' gekennzeichneten Stelle der Zahlenfolge
Z . Dieser Wert liegt in jedem Fall außerhalb des nun geltenden Minimal-Fangbereichs
73' und kann daher von dem Unbefugten nicht zcr Aufbruch des Schlosses 20 verwendet
werden.
[0040] Die in Fig. 3 herrschenden Verhältnisse bei der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung
ändern sich erst dann, wenn eine längere Ruhezeit verstrichen ist, innerhalb welcher
der Schlüssel 10 gegenüber dem Schloß 20 nicht mehr wirksam gewesen ist. Dann ist
nämlich wieder ein Gangunterschied zwischen den beidseitigen Gebern 13 und 23 zu er-
wart
en, weshalb dann verständlicherweise auch der Fangbereich erweitert sein sollte. Zweckmäßigerweise
geschieht auch dies schrittweise, indem, ausgehend vom Minimal-Fangbereich 73', im
Laufe der weiter anhaltenden Ruhezeit immer mehr vergangene und künftige Zahlen der
Zahlenfolge Z
X, ausgehend von dem jeweils aktuellen Zählstand N', in den Fangbereich aufgenommen
werden. Es liegt schließlich wieder der Fangbereich 73 von Fig.2 vor. Es ist möglich,
für diese Ausweitung des Fangbereiches 73 infolge weiter anwachsender Ruhezeit äußerste
Grenzen 74, 75 vorzusehen, über die hinweg sich der Fangbereich nicht mehr erweitern
soll.
[0041] Die geschilderten Verhältnisse gelten nur gegenüber einem bestimmten Schlüssel 10
und seinem Schloß 20. In jenen Fällen, wo mehrere eigenständige Schlüssel 10' und
10" dem gleichen Schloß 20 zugeordnet sind, treten die Verhältnisse bezogen auf jeden
individuellen Schlüssel 10', 10'' auf. Diese Schlüssel haben, wie bereits beschrieben
wurde, einen anderen Initialisierungscode, der sich bei Übersendung des eigenen Signals
30', 30'' bemerkbar macht. Trotz des gleichen Schlosses 20 sind die Signale 30 bis
30'' der verschiedenen Schlüssel 10 bis 10'' zueinander unterschiedlich. Dies gilt
insbesondere hinsichtlich des jeweiligen Zählstands im Zahlenfolge-Geber 13 des jeweiligen
Schlüssels, der es beim Schloß 20 erforderlich macht, für jedes Schloß einen eigenen
Geber 23 bis 23' vorzusehen. Deshalb ist es in der Praxis ohne weiteres möglich, daß
z.B. wegen einer sehr seltenen Betätigung des Schlüssels 10" dort ein maximaler Fangbereich
73 im Sinne der Fig. 1 herrscht, während aufgrund einer angenommenen häufigen Betätigung
des anderen Schlüssels 10 hier ein Minimal-Fangbereich 73' im Sinne der Fig. 2 vorliegt.
Über den Initialisierungscode weiß das Schloß 20, welcher der Geber 23 bis 23' für
diese Auswertung wirksam zu setzen ist. Darüber ist auch das Repetierglied 57 informiert,
das dementsprechend unterschiedlich große Fangbereiche 73 bzw. 73' vorsieht.
Bezugszeichenliste :
[0042]
lo, lo', lo" - Schlüssel
11 - Oszillator
12 - Taktgeber
13 - Zahlenfolge-Geber
14 - erster Eingang (von 15)
15 - Rechner
16 - zweiter Eingang (von 15)
17 - Festwertspeicher
18 - Sender
19 - Ausgang
2o - Schloß
21 - Oszillator
22 - Taktgeber
23, 23', 23" - Zahlenfolge-Geber
24 - erster Eingang (von 25)
25 - Rechner
26 - zweiter Eingang (von 25)
27 - Festwertspeicher
28 - Empfänger
29 - Zerleger
30, 30', 30" - IR-Signal, Kombinationscode-Signal
30"' - Voraussignal mit Initialisierungscode
31 - Taste
32 - Betätiger
33 - Initialisierungscode-Geber
34 - Leitung
35 - Leitung
36 - Diskriminator
37, 37', 37" - Schalter
38 - Leitungsverteilung
39 - Ausgang
4o - Vergleichsglied
41 - Signalleitung
42 - Speicher
43 - Ablaufsteuer5ung
44 - Stellbewegung von 45
45 - Riegel
46 - erstes Stellmittel, Türsperre
47 - ' zweites Stellmittel
48 - Synchronisierglied (von lo)
49 - Synchronisierglied (von 20)
59 - Stelleitung
51 - Leitung
52 - Leitung
53 - Leitung
54 - Leitung
55 - Schalter
56 - Stelleitung
57 - Repetierglied
58 - Leitung
59 - Leitung
60 - mechanisches Schließsystem
61 - mechanischer Schlüssel
62 - Schlüsselaufnahme (für 61)
63 Steuerleitung
64 Schalter
65 Dechiffrierglied
66 Stelleitung
67, 67', 67" Schalter
68 Leitung
69 Zeitdifferenz zwischen 70, 71 von Fig. 2
70 Pfeil der Zählstand-Lage von 20 in Fig. 2
70' Pfeil der Zählstand-lage von 20 in Fig. 3
71 Pfeil der Zählstand-Lage von 10 in Fig. 2
71' Zählstand eines abgehörten Signals in Fig. 3
72
73 Fangbereich in Fig. 2
73' Minimal-Fangbereich in Fig. 3
74 oberer Grenzwert von 73
74' oberer Grenzwert von 73'
75 unterer Grenzwert von 73
75' unterer Grenzwert von 73'
76 zukünftige Zahlen von 73
76' zukünftige Zahlen von 73'
77 vergangene Zahlen von 73
t Zeitachse
Δt zeitlicher Abstand zwischen zwei Zahlen
N aktueller Zählstand in Fig. 2
N' aktueller Zählstand von Fig. 3
n Differenzwert benachbarter Zahlen
Z Zahlenfolge in 13, 23 bis 23"
1.) Elektronische Schließeinrichtung für Kraftfahrzeuge, bestehend
aus einem kraftfahrzeugseitigen elektrischen Schloß (20) zur Steuerung eines oder
mehrerer im Kraftfahrzeug befindlicher Stellmittel (46,47), z.B. zur Sicherung bzw.
Entsicherung einer Türsperre (46),
und aus einem oder mehreren vom Kraftfahrzeug getrennten elektrischen Schlüsseln (10,10',10"),
die selbsttätig nach Betätigen eines Auslösers (31) mit dem Schloß (20), vorzugsweise
berührungsfrei mittels Sender (18) und Empfänger (28), über fernwirkende Signale (30)
in Wechselwirkung treten,
wobei sowohl der Schlüssel (10) als auch das Schloß (20) jeweils einen Zahlengeber
sowie einen nach einem feststehenden, übereinstimmenden Algorithmus arbeitenden Rechner
(15,25) aufweist,
das Schloß (20) ein Code-Vergleichsglied (40) für das schloßseitig ermittelte sowie
für das vom Schlüssel empfangene Signal (30) besitzt, und im Fall der Code-Übereinstimmung
beider Signale einen Steuerimpuls zur Betätigung der Stellmittel (46,47) auslöst,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl im Schlüssel (10) als auch im Schloß (20) ein übereinstimmender, ständig
weiterlaufender, zeitgenauer Oszillator (11,21) angeordnet ist,
beide Oszillatoren (11,21) miteinander synchron, in einem vorgegebenen Zähltakt einen
zugehörigen Zahlenfolge-Geber (13;23',23",23) ansprechen,
beide Geber (13,23) jeweils die gleiche, vorbestimmte Zahlenfolge ausreichender Mächtigkeit
beinhalten,
taktweise (12,22) übereinstimmend in dieser sich zyklisch wiederholenden Zahlenfolge
weiterzählen,
und den jeweiligen zeitabhängigen Zählstand an den einen (14,24) von zwei Eingängen
ihres Rechners (15, 25) geben,
an dem anderen Eingang (16,26) des Rechners (15,25) ein Festwertspeicher (17,27) für
eine unveränderliche, das betreffende zusammengehörige Schloß-Schlüssel-Paar charakterisierende
Kennzahl angeschlossen ist,
die beiden Rechner (15,25) mittels eines übereinstimmenden Algorithmus den zeitabhängigen
Zählstand ihres Zahlenfolge-Gebers (13,23) und die feststehende Kennzahl ihres Festwertspeichers
(17,27') zu einem verschleierten Kombinationscode verknüpfen, der als fernwirkendes
Signal (30) vom schlüsselseitigen Sender (18) zum schloßseitigen Empfänger (28) übertragbar
ist,
und das Schloß (20) ein auf seinen Zahlenfolge-Geber (23) bei mißlungenem Code-Vergleich
(40) einwirkendes Repetierglied (57) aufweist,
um die dem aktuellen Zählstand benachbarten, unmittelbar vorausgehenden bzw. nachfolgenden
Zahlen aus der Zahlenfolge zu entnehmen und in seinem Rechner (25) damit jeweils einen
neuen Kombinationscode zu erstellen,
wobei der neue Kombinationscode dem Vergleichsglied (40) zuführbar ist für eine wiederholte
Vergleichsarbeit mit dem bereits vom Schlüssel (10) empfangenen Kombinationscode-Signal
(30)
und bei erfolgreichem Vergleich der schloßseitige Zahlenfolge-Geber (23) sich selbsttätig
auf den Zähl- stand des schlüsselseitigen Zahlenfolge-Gebers (13) korrigiert.
2.) Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlüssel (10) einen Speicher (33) für einen vor Senden des Kombinationscode-Signals
vorzugsweise unverschleiert zu übermittelnden Initialisierungscode (30"') aufweist,
der sich zusammensetzt aus einem das betreffende, zusammengehörige Schloß-Schlüssel-Paar
(10,20) vorab charakterisierende Ansprechcode zum Wirksamsetzen des Schlosses und/oder
aus einem dem jeweiligen individuellen Schlüssel (10) aus einer zum gleichen Schloß
gehörenden Schlüsselgruppe (10 bis 10"') kennzeichnenden Nummerncode (I,II,III) zum
Wirksamsetzen des ihm eindeutig zugeordneten Zahlenfolge-Geber (23) im Schloß (20),
der über diesen Nummerncode aus einer entsprechenden Vielzahl analoger Geber (23 biw
23").auswählbar ist, und/oder
aus einem spezifische Steuerfunktionen des betreffenden Schlüssels (10) im Schloß
(20), die sich gegenüber den Schloßfunktionen anderer, ebenfalls passender Schlüssel
unterscheiden (Schlüsselhierarchie, Memory), kennzeichnenden Steurungscode zum Übermitteln
(36,59) und schloßseitigen Speichern (43) der betreffenden Steuerungsdaten,
welche erst bei erfolgreichem Codevergleich (40) der nachfolgenden, schloß- und schlüsselseitigen
Kombinationscode-Signale (30) wirksam setzbar sind,
und das Schloß (10) einen den Initialisierungscode (30"') analysierenden Diskriminator
(36) besitzt,
der mit den entsprechenden Bauteilen (37,67,43) des Schlosses (20) in Wirkverbindung
steht.
3.) Schließeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Schlüsselbetätigung
(31) ein Synchronisierglied (48) des Schlüssels (10) zwecks einer Zwischensynchronisation
dem Schloß (20) über den Sender (18) neben dem Kombinationscode-Signal (30) die Information
gibt, an welcher zeitlichen Stelle zwischen zwei Zähltakten sich der schlüsselseitige
Zahlenfolge- Geber (13) befindet,
und bei Übereinstimmung der beiden zu vergleichenden Kombinationscode-Signale (30)
von Schlüssel (10) und Schloß (20), ein Synchronisierglied (49) im Schloß (20) wirksam
setzbar ist, das die Abweichung des dortigen Zähltaktes feststellt und durch entsprechendes
Vor- bzw. Zurückstellen den dortigen Taktgeber (22) korrigiert.
4.) Schließeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem insbesondere als Zähler ausgebildeten Zahlenfolge-Geber (13),
bei dem der aktuelle Zählstand vorzugsweise aus den höheren Ziffernstellen der erzeugten
Zahl entnehmbar ist,
eine bestimmte Anzahl von Grundtakten vom Taktgeber (13) abgegeben werden,
die vorzugsweise durch die bei Bildung des aktuellen Zählstandes nicht erfaßten unteren
Ziffernstellen der erzeugten Zahl gekennzeichnet sind, und bei Betätigung (31) des
Schlüssels (10) die Information über die Anzahl dieser, vorzugsweise durch die unteren
Ziffernstellen der erzeugten Zahl gekennzeichneten Grundtakte vom schlüsselseitigen
Synchronisierglied (48) an den Sender (18) gelangen und zur Korrektur des schloßseitigen
Taktgebers (22) übermittelbar sind.
5.) Schließeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Synchronisation des schlüssel- und schloßseitigen Zähltaktes in den beiden
Zahlengebern (13,23) neben dem elektrischen Schloß (20) eine mit dessen Bauteilen
(23 bis 23') in Wirkverbindung stehendes mechanisches Schließsystem (60), bestehend
aus einem mechanischen Schlüssel (61) und einer Schlüsselaufnahme (62) angeordnet
ist,
das mechanische Schließsystem (60) im elektrischen Schloß (20) ein Dechiffrierglied
(65) zur Analyse des vom elektrischen Schlüssel (10) empfangenen Kombinationscode-Signals
(30) dann wirksam (64) setzt zur Ermittlung des dem empfangenen Signale zugrunde liegenden
aktuellen Zählstandes in der auch dem schloßseitigen Geber (23) bekannten Zahlenfolge,
wenn innerhalb einer definierten Zeit nach Empfang des schlüsselseitigen Signals (30)
das mechanische Schließsystem (60) betätigt wird,
und der schloßseitige Zahlenfolge-Geber (23) in seiner Zahlenfolge auf den ermittelten
Zählstand einstellbar ist.
6.) Schließeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitsteuerung des Oszillators (11) über einen Quarz erfolgt.
7.) Schließeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umfang (73) des Fangbereiches im Repetierglied (57) des Schlosses (20) beijeder
erfolgreichen Schloßbetätigung (31) durch den Schlüssel (10) auf eine Minimalgröße
(73') reduzierbar ist
und dieser Umfang (73') erst nach Ablauf einer bestimmten Ruhezeit, in der keine erneute
Betätigung (31) des Schlosses (20) durch diesen Schlüssel (10) erfolgt, sich wieder
erweitert.
8.) Schließeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der bei einem
Schloß (20) mit mehreren selbständigen Schlüsseln (10 bis 10'') die Reduzierung bzw.
Erweiterung des Fangbereichs (73,73') für jeden dieser Schlüssel (10 bis 10'') gesondert
erfolgt.
9.) Schließeinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit zunehmender
Ruhezeit auch der Umfang (73) des Fangbereichs wenigstens bis zu bestimmten oberen
und unteren Grenzwerten (74,75) bezüglich des jeweils aktuellen Zählstands (N) anwächst.
10.) Schließeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß - bezogen auf den jeweiligen aktuellen Zählstand (N) - die unmittelbar nach ihrer
erfolgreichen Schloßbetätigung sich ergebende Minimalgröße (73') des Fangbereichs
sich lediglich auf die künftigen Zahlen (76') der Zahlenfolge (Z ) erstreckt, während
die zeitlich zurückliegenden Zahlen der Zahlenfolge (Z ) sowie der soeben schloßbetätigungs-wirksam
gewesene Zählstand (N) für eine bestimmte Mindestzeit aus dem Fangbereich (73') ausgeschlossen
sind.