(19)
(11) EP 0 215 398 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.1987  Patentblatt  1987/13

(21) Anmeldenummer: 86112305.7

(22) Anmeldetag:  05.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H05K 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 20.09.1985 DE 8526947 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Scholz, Bernd, Dipl.-Ing.
    D-8520 Erlangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verschwenkbare Beschriftungsblende


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine verschwenkbare Beschriftungsblende mit zwei Endstellungen für in Bau­gruppenträger einschiebbare Steckbaugruppen eines mechanischen Aufbausystems. Erfindungsgemäß ist die Blende (16) der verschwenkbaren Beschriftungsblende (14) einseitig gelenkig an einer Querschiene (2) des Baugrup­penträgers befestigt und einseitig mit einem Verschluß (18) versehen. Somit erhält man eine einfach aufgebaute Beschriftungsblende, deren Flachseiten zur Aufnahme von Beschriftungen dienen können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine verschwenkbare Be­schriftungsblende mit zwei Endstellungen für in Bau­gruppenträger einschiebbare Steckbaugruppen eines me­chanischen Aufbausystems.

    [0002] Eine eingangs beschriebene Beschriftungsblende ist aus dem DE-GM 18 94 755 bekannt. Dabei sind auf der Rückseite der Blende, die aus einer Profilschiene besteht, zwei Längsrippen angeordnet, die zur Versteifung dienen. In den Längsrippen sind an den Enden parallel zur Blende Stifte eingelassen, die in vertikalen Längslöchern glei­ten, welche wiederum in einem zum Einbaurahmen gehörigen Teil angeordnet sind. Somit ist die Blende in vertikaler Richtung in zwei Endstellungen derart verschwenkbar, daß in der unteren Endstellung ihre Unterkante über die Ober­kante der zu sichernden Reihe von Steckbaugruppen greift und in der oberen Endstellung diese freigibt. Um die Blende in beiden Endstellungen feststellen zu können, ist das untere Langloch der beiden Langlöcher nierenför­mig ausgebildet und der zugehörige, in einer Längsrippe eingelassene Stift wird durch eine Feder in einer der beiden Endstellungen festgestellt.

    [0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine ein­fach aufgebaute Beschriftungsblende zu schaffen, deren Flachseiten zur Aufnahme der gesamten für den Betrieb notwendigen kennzeichnenden Beschriftungen dienen können. Außerdem sollen auf einfache Weise die Steckbaugruppen gegenüber ungefugten Personen gesichert werden.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kenn­zeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.

    [0005] Bei der erfindungsgemäßen Beschriftungsblende für Steck­baugruppen ist die Blende der Beschriftungsblende einsei­tig gelenkig an einer Querschiene des Baugruppenträgers befestigt und einseitig mit einem Verschluß versehen. Durch die einseitige gelenkige Befestigung der Blende an der Querschiene des Baugruppenträgers dienen beide Flach­seiten der Blende zur Aufnahme von Beschriftungen. Die den Steckbaugruppen zugewandte Flachseite, also die Flachsei­te der Blende, die in der Entriegelungsposition der Be­schriftungsblende sichtbar ist, kann mit Beschriftungen versehen sein, die die Plätze der einzelnen Steckbaugrup­pen im Baugruppenträger kennzeichnen. Die Flachseite der Blende, die in der Arretierungsposition der Beschriftungs­blende sichtbar ist, kann Typenbezeichnung der Baugruppe aufnehmen. Ferner erhält man einen sehr einfachen Aufbau der Beschriftungsblende, wobei der Verschluß und das Ge­lenk integraler Bestandteil der Blende sind.

    [0006] Als Gelenk ist dabei ein elastisches mit einer Wulst versehenes Profil vorgesehen, dessen Befestigungsvor­richtung mit der Querschiene verklemmt ist. Dadurch läßt sich das Biegeverhalten des Gelenkes in weiten Grenzen den jeweiligen Anforderungen anpassen. Mit Hilfe derar­tiger elastischer Profile und der Wulst kann auch eine beliebige Federkraft auf die Steck- und Ziehhilfen der zu sichernden Steckbaugruppen ausgeübt werden.

    [0007] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Befesti­gungsvorrichtung des Gelenks mit einem Steg versehen, der in Richtung der von der Einschubebene der Steckbau­gruppen wegweisende Öffnung der Führung der Querschiene ausgerichtet ist. Dadurch wird erreicht, daß im entriegelten Zustand der Beschriftungsblende die Steck­baugruppen ohne Behinderung aus den Baugruppenträgern herausgezogen werden können.

    [0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Befestigungsvorrichtungen des Gelenks und der Blende je­weils stoffschlüssig mit dem Gelenk verbunden. Dadurch ist es möglich, daß die Beschriftungsblende in einem Extrusionsvorgang gefertigt wird. Dabei kann als Gelenk­material ein Polyurethan-Elastomer und als Blenden- bzw. Befestigungsvorrichtungsmaterial ein harter Kunststoff vorgesehen sein.

    [0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform federt der Verschluß selbsttätig beim Schließen der Beschrif­tungsblende in die Verschlußlage. Zum Fixieren des Ver­schlusses ist ein Riegelelement vorgesehen, damit in einfacher Weise ein selbsttätiges Öffnen der Beschrif­tungsblende verhindert wird. Außerdem ist zur leichteren Verriegelung der Beschriftungsblende das Riegelelement mit einer Anlaufschräge versehen, deren Neigung bestimmt wird durch die an den Steckbaugruppen verwendeten Hebel der Steck- und Ziehhilfen. Auch das Öffnen der Beschrif­tungsblende wird mit Hilfe der Anlaufschräge verein­facht.

    [0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform hat der der Blende zugewandte Teil des Gelenks eine Verjüngung. Dadurch wird neben der Wulst des elastischen Profils ein zusätzlicher vorbestimmter Dehnungsbereich festgelegt. Außerdem wird dadurch erreicht, daß im verriegelten Zu­stand der Beschriftungsblende das Gelenk an den Hebeln der Steck- und Ziehhilfen der zu sichernden Steckbaugrup­pen anliegt.

    [0011] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der ein Ausführungsbeispiel der Beschriftungsblende für von in Baugruppenträger ein­schiebbare Steckbaugruppen eines mechanischen Aufbau­systems nach der Erfindung schematisch veranschaulicht ist.

    Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Beschriftungsblende in der Arretierungsposition, in

    Figur 2 ist die Beschriftungsblende beim Öffnen bzw. Schließen dargestellt und in

    Figur 3 ist die Beschriftungsblende in der Entriegelungs­position veranschaulicht.



    [0012] In der Darstellung gemäß Figur 1 ist abschnittsweise ein Baugruppenträger gezeigt, von dem der Übersichtlichkeit halber nur die untere Querschiene 2 dargestellt ist. Der Baugruppenträger dient zur Aufnahme von Steckbaugruppen 4, die jeweils aus mit Bauelementen und Kontaktelementen bestückten Leiterplatten bestehen, die mit einer Front­platte 6 zur Front des Baugruppenträgers hin versehen sind. Die Steckbaugruppe 4 ist am unteren Ende der Front­platte 6 mit einer Steck- und Ziehhilfe 8 versehen, die aus einem Hebel 10 und einem Endstück 12 besteht. Außer­dem ist eine Beschriftungsblende 14 dargestellt, die aus einer Blende 16, einem Verschluß 18 und einem Gelenk 20 besteht. Die der Steckbaugruppe 4 abgewandte Flachseite der Blende 16 der Beschriftungsblende 14 dient zur Auf­nahme von Beschriftungen, die diesen Teil des Baugruppen­trägers bezeichnet, oder die einen Firmenschriftzug ent­hält. Die Blende 16, die über die gesamte Länge des Bau­gruppenträgers sich erstrecken kann, ist mittels des Ge­lenks 20 einseitig gelenkig an der Querschiene 2 des Baugruppenträgers befestigt, wobei die Befestigungsvor­richtung 22 des Gelenks 20 innerhalb einer Führung 24 der Querschiene 2 drehfest angeordnet ist. Als Gelenk 20 ist ein elastisches mit einer Wulst 26 versehenes Profil vor­gesehen. Außerdem ist der der Blende 16 zugewandte Teil des Gelenks 20 mit einer Verjüngung 28 versehen. Dadurch wird an einer vorbestimmten Stelle des Gelenks 20 neben der Wulst 26 ein weiterer Dehnungsbereich festgelegt. Der Verschluß 18 ist an der dem Gelenk 20 abgewandten Schmal­seite der Blende 16 einstückig angeordnet. Außerdem ent­hält der Verschluß 18 ein Riegelelement 30, so daß der Verschluß fixiert ist, damit ein selbstätiges Öffnen der Beschriftungsblende 14 verhindert wird. Zur Vereinfachung des Schließens der Beschriftungsblende 14 ist das Riegel­element 30 mit einer Anlaufschräge 32 versehen. Außerdem wird das Öffnen der Beschriftungsblende 14 dadurch erleich­tert. Ferner kann man einen Draht entlang der Nut 34 der Steck- und Ziehhilfe 8 und der aus der Anlaufschräge 32 und dem Riegelelement 30 gebildeten Rinne führen und die Drahtenden direkt miteinander verplomben oder Teil des Baugruppenträgers mit einschließen. Dadurch kann man die Steckbaugruppen 4 für Transport- bzw. Versandzwecke ver­plomben und verhindern, daß unbefugte Personen nicht un­bemerkt Zugriff zu den einzelnen Steckbaugruppen 4 haben.

    [0013] In der Figur 2 ist die Beschriftungsblende 14 beim Öffnen bzw. Schließen dargestellt. In dieser Position ist das Gelenk 20, das aus einem Polyurethan-Elastomer besteht, völlig gestreckt und die aus Riegelelement 30 und Anlauf­schräge 32 gebildete Nase 36 des Verschlusses 18 stützt sich auf dem Hebel 10 der Steck- und Ziehhilfe 8 ab. Mit Hilfe des Polyurethan-Elastomers und der Wulst 26, die in dieser Position der Beschriftungsblende 14 nicht mehr zu erkennen ist, können beliebige Federkräfte eingestellt werden. Außerdem bestimmt auch der Hebel 10 der Steck­und Ziehhilfe 8 die Gestaltung der Wulst 26. Bei vorge­gebener Federkraft des Materials und der Wulst 26 kann die Beschriftungsblende 14 beim Schließen selbsttätig ein­federn. Beim Schließen der Beschriftungsblende 14 stützt sich die Anlaufschräge 32 auf dem Teil des Hebels 10 ab, der der Blende 16 zugewandt ist. Dadurch wird erreicht, daß der Kraftaufwand beim Schließen der Beschriftungs­blende 14 wesentlich vermindert wird. Beim Öffnen der Be­schriftungsblende 14 greift man hinter die Anlaufschräge 32 und zieht die Beschriftungsblende 14 von der Front­platte 6 der Steckbaugruppe 4 weg, so daß die Nase 36 des Verschlusses 18 sich auf den Hebel 10 abstützen kann.

    [0014] Die Figur 3 zeigt die Beschriftungsblende 14 in der Ent­riegelungsposition. In dieser Position ist die Beschrif­tungsblende 14 genügend weit von der Einschubebene der Steckbaugruppen 4 weggeklappt, so daß die Steck- und Ziehhilfe 8 ohne Behinderung betätigt und die Steckbau­gruppe 4 aus dem Baugruppenträger herausgenommen werden kann. Die Flachseite der Blende 16 der Beschriftungs­blende 14, die in dieser Entriegelungsposition sichtbar ist, kann mit Beschriftungen versehen sein, die die Be­zeichnungen der einzelnen Steckbaugruppen 4 des Baugrup­penträgers enthält. Dadurch kann eine Verwechselung von Steckbaugruppen 4 bei der Bestückung des Baugruppenträ­gers verhindert werden. Diese Endposition der Beschrif­tungsblende 14 wird dadurch erreicht, daß die Befesti­gungsvorrichtung 22 des Gelenks 20 mit einem Steg 38 versehen ist, der in Richtung der von der Einschubebene der Steckbaugruppen 4 wegweisende Öffnung der Führung 24 der Querschiene 2 ausgerichtet ist und, daß als Material ein harter Kunststoff verwendet wird. Die Befestigungs­vorrichtung 22 ist ebenso wie die Blende 16 stoffschlüs­sig mit dem Gelenk 20 verbunden. Ferner ist die Befesti­gungsvorrichtung 22 drehsicher in der Führungsschiene 24 der Querschiene 2 angeordnet.

    Bezugszeichenliste



    [0015] 

    Querschiene 2

    Steckbaugruppe 4

    Frontplatte 6

    Steck- und Ziehhilfe 8

    Hebel 10

    Endstück 12

    Beschriftungsblende 14

    Blende 16

    Verschluß 18

    Gelenk 20

    Befestigungs­vorrichtung 22

    Führung 24

    Wulst 26

    Verjüngung 28

    Riegelelement 30

    Anlaufschräge 32

    Nut 34

    Nase 36

    Steg 38




    Ansprüche

    1. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) mit zwei End­stellungen für in Baugruppenträger einschiebbare Steck­baugruppen (4) eines mechanischen Aufbausystems, da­durch gekennzeichnet, daß eine Blende (16) einseitig gelenkig an einer Querschiene (2) des Baugruppenträgers befestigt und einseitig mit einem Verschluß (18) versehen ist.
     
    2. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach An­spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Gelenk (20) ein elastisches mit einer Wulst (26) versehenes Profil vorgesehen ist, dessen Befestigungs­vorrichtung (22) mit einer Führung (24) der Querschiene (2) verklemmt ist.
     
    3. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach An­spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (22) des Gelenks (20) mit einem Steg (38) versehen ist, der in Richtung der Öffnung der Führung (24) der Querschiene (2) ausgerich­tet ist.
     
    4. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennz­eichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (22) des Gelenks (20) und die Blende (16) jeweils stoffschlüssig mit dem Gelenk (20) verbunden sind.
     
    5. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Gelenkmaterial ein Polyurethan-Elastomer vorgesehen ist.
     
    6. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach an­spruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich­net, daß der Verschluß (18) selbsttätig in die Ver­schlußlage einfedert.
     
    7. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach An­spruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Riegelelement (30) zum Fixieren des Verschlusses (18) vorgesehen ist.
     
    8. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach An­spruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Riegelelement (30) ein Schnappverschluß vorge­sehen ist.
     
    9. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach An­spruch 7 oder 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Riegelelement (30) mit einer Anlaufschräge (32) versehen ist.
     
    10. Verschwenkbare Beschriftungsblende (14) nach An­spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß der der Blende (16) zugewandte Teil des Gelenks (20) eine Verjüngung (28) hat.
     




    Zeichnung