[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Knüppel-Verbindungsglieder und auf eine daraus hergestellte
Knüppelmatte zur Wegebefestigung, sowie auf das Verfahren zur Herstellung der Knüppelmatte
aus Holzknüppeln und den Verbindungsgliedern.
[0002] Unbefestigte Wege, insbesondere auf tiefgründigen Weichböden, können von schweren
Fahrzeugen praktisch nicht befahren werden oder werden bei Befahren übel zugerichtet.
Diese Schwierigkeit ergibt sich nicht nur beim militärischen Einsatz, sondern auch
beispielsweise in der Land- und Forstwirtschaft oder bei Baustellenzufahrten.
[0003] Es sind zwar zur Wegebefestigung provisorisch verlegbare Fahrbahnen aus kettenförmig
zusammenhängenden Schwellen wie Latten, Kunststoffschwellen oder Metallschwellen bekannt.
Diese Fahrbahnen werden ausgerollt und nach Gebrauch wieder eingezogen. Ihre Elemente
bestehen aus vorgefertigten Teilen, die schwerer Belastung nicht standhalten würden.
Der Herantransport solcher Wegebefestigungen erfordert allein schon spezielle schwere
Fahrzeuge.
[0004] Demgegenüber soll durch die Erfindung ein Mittel zur Wegebefestigung geschaffen werden,
das ohne Schwierigkeiten heranschaffbar ist, sich auch zur bleibenden Wegeverfestigung
eignet und schweren Belastungen standhält. Dies wird durch die in den Ansprüchen 1,
10 und 14. gekennzeichnete Erfindung erreicht. Die Holzknüppel, insbesondere Rundholzknüppel,
können nämlich aus der Umgebung beschafft werden, so daß man an vorgefertigten Teilen
lediglich die leicht transportierbaren Knüppel-Verbindungsglieder benötigt. Ein Mann
kann mit Leichtigkeit die Verbindungsglieder für etwa fünf Meter Weg in beiden Händen
herantragen, unabhängig von der frei wählbaren Wegbreite. Die resultierende Knüppelmatte
kann eine dauernde Wegebefestigung auch bei hoher Beanspruchung und tiefgründigen
Weichböden ergeben.
[0005] Sofern also beispielsweise bei forstlicher Nutzung die Rundholzknüppel unmittelbar
am Wegrand gewonnen werden können, ergeben sich keinerlei Probleme hinsichtlich des
Heranfahrens der Wegebefestigungsmittel, etwa im Vergleich zu schweren Lastkraftwagen
mit Schotter. Bietet die Umgebung anderes Holz als Rundholz, beispielsweise bei Abbrucharbeiten
frei werdende alte Balken, so sind auch diese zur Herstellung der Knüppelmatte verwendbar.
[0006] Auch beschädigte und tiefgründig zerfahrene Erdwege, die entweder lange zum Austrocknen
brauchen oder bei Beschotterung unendliche Mengen von Schotter verschlingen würden,
können sofort für die eilige Benützung wieder hergerichtet werden. Versuche haben
gezeigt, daß die mit der Knüppelmatte überdeckten weichen Fahrrinnen und Geleise der
Erdwege sich nach wenigen Durchgängen mit Transportfahrzeugen glattdrücken. Andererseits
bilden die einzelnen Knüppel auch zweckmäßige Sperren für Wasserrinnen, die sich entlang
dem Weg abwärts bilden könnten.
[0007] Bei weichen Böden sinkt die Knüppelmatte, zwischen deren Knüppeln breite Zwischenräume
liegen, bis zum oberen Rand in den Boden ein. In den Zwischenräumen zwischen den in
den Boden eingedrückten Knüppeln kann Gras und Gestrüpp wachsen, so daß beispielsweise
in Naturschutzgebieten die mit den erfindungsgemäßen Mitteln befestigten Wege praktisch
unsichtbare Fahrdämme darstellen.
[0008] Sinkt das Holz nicht in den Boden ein, so ist die Knüppelmatte in Minutenschnelle
wieder abbaubar und das dafür vorgesehene Holz kann anderweitig verwendet werden.
[0009] Mit der Bezeichnung "Stabeisen" wird langgezogenes Metallmaterial, das insbesondere
drahtartig, aber von kräftigerem Durchmesser ist, bezeichnet, insbesondere Rundstahl,
es kommt aber auch ein sonstiger Stabstahl (DIN 1612) wie Vierkantstahl in Frage.
Bei Belastung treten am Stabeisen Scher-, Biege- und Zug- oder Druckkräfte auf, die
von den Fahrzeuggewichten und den Rad-Antriebskräften abhängen.
[0010] Die Länge der Verbindungs-Ausleger zwischen den Aufnahmeringen für die Rundholzknüppel
ermöglicht, daß dort bei besonders hoher geforderter Tragkraft zusätzliches Holz in
Querrichtung des Weges aufgelegt werden kann. Beispielsweise läßt sich durch Auflegen
eines zusätzlichen Rundholzknüppels je Zwischenraum die Tragkraft verdoppeln und durch
Auflage von zwei Rundholzknüppeln je Zwischenraum die Tragkraft verdreifachen.
[0011] Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Knüppelmatte sind kein Unterbau, fast kein
Vorplanieren und keine Bindearbeit notwendig. Nägel oder Schrauben werden nicht benötigt,
so daß keine Gefahr für die Reifen besteht. Die ringförmige Ausbildung der Aufnahmeringe
für die Rundhölzer wird bevorzugt, da hierbei die Knüppel selbst die Verbindungsglieder
in der richtigen vertikalen Lage halten und bei steigendem Wasser nicht aufschwimmen.
[0012] Die Maßnahmen nach den Ansprüchen 8 und 9 werden bevorzugt, da hierdurch der Verbindungs-Ausleger
jedes Verbindungsglieds unterhalb des Niveaus der Knüppel liegt, also dem Auflegen
zusätzlicher Trageknüppel keine Schwierigkeiten entgegensetzt und auch nicht dazu
neigt, sich an der Wegoberfläche zu zeigen.
[0013] Die Maßnahme nach Anspruch 12, gemäß der der Vorrat an Verbindungsgliedern solche
unterschiedlicher Länge enthält, beispielsweise Längen von 50 cm und 35 cm, erleichtert
die Verlegung, wenn der Innenabstand bei Kurven geringer sein muß als der Außenabstand
oder wenn Hindernisse wie Baumstümpfe auf der Trasse stehen, die in den Zwischenraum
zwischen zwei Knüppeln zu nehmen sind.
[0014] Die Maßnahme nach Anspruch 13 dient dazu, ein seitliches Abrutschen der Fahrzeuge
auf den Rundholzknüppeln zu verhindern, beispteisweise im Gebirge auf der Talseite
des Wegs. Es werden dann auf den in Querrichtung eingelegten Knüppeln Fertigbeschläge
befestigt, in die die längsverlaufenden Rundhölzer eingehängt werden.
[0015] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 ein Stück einer erfindungsgemäßen Knüppelmatte aus Verbindungsgliedern und
Rundholzknüppeln;
Fig.n 2, 3 und 4 eine Seitenansicht, eine Draufsicht bzw. eine Vorderansicht eines
der Verbindungsglieder;
Fig. 5 eine perspektivische Teildarstellung der Knüppelmatte mit einer Ergänzung;
Fig.n 6 bis 8 Seitenansichten der Knüppelmatte, teilweise mit Ergänzungen.
[0016] Eine Knüppelmatte gemäß Fig. 1 besteht aus querliegenden Rundholzknüppeln 1 in der
Größenordnung von 10 bis 15 cm Durchmesser, wobei es sich um entastetes, aber im übrigen
unbearbeitetes Derbholz handelt, und aus in Längsrichtung angeordneten Knüppel-Verbindungsgliedern
2, die aus Rundstahl von 10 oder 12 mm Stärke bestehen. In der dargestellten Zusammenstellung
wird die Knüppelmatte zweckmäßigerweise erst an Ort und Stelle zusammengesetzt, sie
kann jedoch auch längenbereichsweise vorab zusammengesteckt und im Stück herantransportiert
werden.
[0017] Das einzelne Verbindungsglied 2 besteht bei der dargestellten Ausführung aus einem
Aufnahmering 5 für die Knüppel 1, einem Verbindungs-Ausleger 6, einer an dessen Ende
befindlichen Kupplung in Form eines Hakens 7, der durch eine Umbiegung des Rundstahlmaterials
in der Vertikalebene der Knüppelmatte gebildet ist, und am dem Haken 7 gegenüberliegenden
Ende des Verbindungsglieds 2 einer Gegenkupplung in Form einer Öse 8 für den Haken
7 des anschließenden Verbindungsglieds 2. In der Knüppelkette stehen die Aufnahmeringe
5 in Vertikalebenen, die in der Längsrichtung des zu befestigenden Weges verlaufen,
und die querliegenden Rundholzknüppel 1 sind jeweils durch zwei benachbarte Aufnahmeringe
5 hindurchgesteckt. In jede der Ösen 8 greift der Haken 7 des nächsten Verbindungsglieds
2 ein, in dessen Aufnahmering 5 wiederum ein Rundholzknüppel 1 aufgenommen ist. Die
seitlich benachbarten Verbindungsglieder 2 können beispielsweise einen gegenseitigen
Abstand von 1 bis 3 m aufweisen.
[0018] Die Verwendung zweier paralleler Züge von Verbindungsgliedern 2 erscheint nützlich,
da hierdurch die von Fahrzeugrädern auf die einzelnen Knüppel aufgebrachten Kräfte
sich beiderseits entlang der Knüppelmatte verteilen. Bei sehr breiten Wegen kann zur
entsprechenden Entlastung der Knüppel auch die Verwendung dreier paralleler Züge von
Verbindungsgliedern 2 vorgesehen sein. Ist andererseits keine hohe Radschubkraft zu
erwarten, so könnte auch ein einziger Zug der Verbindungsglieder genügen, der dann
entlang einer die Mitten der Knüppel verbindenden Linie verlegt ist.
[0019] Sowohl zur flacheren Auflage der Verbindungsglieder und damit der gesamten Knüppelmatte
am Untergrund als auch zur besseren Übertragung nicht nur von Zugkräften, sondern
auch von Schubkräften in Längsrichtung sind die Verbindungsglieder 2 einerseits mit
den Haken 7, die bei dieser Ausführung in der vertikalen Längsebene gebogen sind,
und andererseits mit der Hakenöse 8 versehen, bis zu der sich der Rundstahl fortsetzt
und die in der Horizontalebene des Verbindungsauslegers 6 bzw. seiner Verlängerung
jenseits des Aufnahmerings 5 gebogen ist und soweit geschlossen ist, daß das hindurchgesteckte
andere Ende, nämlich der Haken 7, weder bei Längsschub noch bei Längszug aus der Hakenöse
8 herausgeschoben werden kann.
[0020] Bei der Montage werden in die an der Spitze der schon verlegten Knüppelmatte befindlichen
Hakenösen 8 die Haken 7 der nächsten beiden Verbindungsglieder 2 eingehängt. Sofern
der nächste Knüppel 1 bereits auf dem Weg liegt, werden die Verbindungsglieder 2 dann
von den Seiten her auf den Knüppel 1 zugeschwenkt und diesem von beiden Seiten übergezogen,
was dadurch erleichtert ist, daß sich der Aufnahmering 5 relativ nahe bei der Hakenöse
8 und weit entfernt vom Haken 7, der a den Drehpunkt dieser Verschwenkung bildet,
angeordnet ist. wie ,:en
Figuren 2 und 3 zu entnehmen ist.
[0021] Damit ein Fahrzeug nicht seitlich abrutschen kann, was beispielsweise bei einen Hang
traversierenden Wegen vermieden werden sollte, können gemäß Fig. 5 auf der Talseite
Randhölzer 14 auf der Knüppelmatte befestigt werden, und zwar mit Hilfe von Fertigbeschlägen
15, die an den Knüppeln 1 eingehängt werden. Die Beschläge 15 sitzen an den Knüppeln
1 zweckmäßigerweise zwischen den Stellen der Aufnahmeringe 5, die somit einem Abstreifen
der Beschläge 15 von den Knüppeln 1 verhindern.
[0022] Fig. 6 veranschaulicht nocheinmal eine erfindungsgemäße kettenartige Knüppelmatte,
die für unversehrte Böden und Lasten bis ca. 7 t ausgelegt ist. Wie ersichtlich, sind
die Knüppel in der dargestellten Phase erst um ein kleines Stück eingesunken, die
Verbindungsglieder befinden sich im wesentlichen unter der Erdoberfläche, die Holzknüppel
indessen stehen zum größten Teil noch über die Erdoberfläche über.
[0023] Gemäß Fig. 7 ist die Knüppelmatte für eine erhöhte Tragkraft ausgestattet, indem
zwischen je zwei Knüppel 1 noch ein Zwischenknüppel 1' eingesetzt ist. Diese Knüppel
1' stützen sich nach unten, ggf. über dazwischenliegende Erde, auf die Verbindungs-Ausleger
6 ab und sind in Längsrichtung des Wegs, nebst Einbettung in die Erde, indirekt an
den benachbarten Holzknüppeln 1 abgestützt.
[0024] Nach Fig. 8 sind zwischen die Knüppel 1 sogar zwei Knüppel 1" eingesetzt, die beiderseits
dicht anliegen. Die Knüppelmatte ist dann tatsächlich teppichartig voll ausgefüllt.
Im Fall einer solchen Knüppelmatte können sehr hohe Belastungen zugelassen werden,
die sich über die Verbindungsglieder 2 jeweils auf eine größere Zahl von Knüppeln
1 verteilen.
1. Knüppel-Verbindungsglieder, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Stabeisen bestehen
und jeweils einen Aufnahmering (5) für Holzknüppel (1), einen wenigstens einerseits
vom Aufnahmering abstehenden Verbindungs-Ausleger (6) mit einer an seinem Ende sitzenden
Kupplung (7) zum Anschließen des einerseits benachbarten Knüppel-Verbindungsglieds
(2, 2', 2") und eine auf der anderen Seite des Aufnahmerings befindliche Gegenkupplung
(5, 8) zum Anschließen der Kupplung (7) des andererseits benachbarten Verbindungs-Auslegers
(6) aufweisen.
2. Knüppel-Verbindungsglieder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie jeweils
aus einem einzigen entsprechend gebogenen Stabeisenstück bestehen.
3. Knüppel-Verbindungslieder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus Rundeisen von 8 bis 14 mm, vorzugsweise 10 bis 12 mm Stärke bestehen.
4. Knüppel-Verbindungsglieder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie insgesamt 40 bis 80 cm lang sind und die Verbindungs-Ausleger 30 bis 00 cm
lang sind.
5. Knüppel-Verbindungsglieder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmering (5) Kreisform mit einem Innendurchmesser von 15 bis 20 cm aufweist.
6. Knüppel-Verbindungsglieder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung aus einem Haken (7) am Ende des Verbindungs-Auslegers (6) besteht.
7. Knüppel-Verbindungsglieder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkupplung
aus einer Öse (8) in Form einer Umbiegung des Drahtendes besteht, die im rechten Winkel
zum Haken (7) der Kupplung abgebogen ist.
8. Knüppel-Verbindungsglieder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungs-Ausleger (6) den Aufnahmering (5) tangiert.
9. Knüppel-Verbindungsglieder nach dem auf Anspruch 6 oder 7 rückbezogenen Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (7), der Verbindungs-Ausleger (6) und
die Gegenkupplung (8) im wesentlichen entlang einer Linie angeordnet sind, die den
Aufnahmering (5) tangiert.
10. Knüppelmatte zur Wegebefestigung, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus miteinander
verkuppelten Knüppel-Verbindungsgliedern (2, 2', 2") nach einem der Ansprüche 1 bis
9 aufgebaut ist, in deren Aufnahmeringen (5, 8) Holzknüppel (1) in Querrichtung eingelegt
sind.
11. Knüppelmatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzknüppel Rundholzknüppel
(1) mit einem Durchmesser von 10 bis 20 cm sind.
12. Knüppelmatte nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie Knüppel-Verbindungsglieder
(2, 2', 2") unterschiedlicher Länge enthält.
13. Knüppelmatte nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß entlang
dem Rand der Holzknüppel (1) oben auf diesen in Wegrichtung verlaufende Randhölzer
(14) mit Hilfe von Beschlägen (15) befestigt sind.
14. Verfahren zum Herstellen einer Knüppelmatte nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Vielzahl von Holzknüppeln (1) mit jeweils wenigstens
einem Verbindungsglied (2, 2', 2") nach einem der Ansprüche 1 bis 9 versieht, indem
man ihnen deren Aufnahmering (5) überzieht, dann die Holzknüppel etwa parallel zueinander
in Querrichtung entlang einem durch die Knüppelmatte zu befestigenden Weg auslegt
und hierbei die Kupplung (7) und die Gegenkupplung (5, 8) jeweils benachbarter Verbindungsglieder
zusammenhängt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man die Holzknüppel (1)
durch Sammeln oder Schneiden in der nahen Umgebung des zu befestigenden Weges gewinnt.