(19)
(11) EP 0 215 448 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.1987  Patentblatt  1987/13

(21) Anmeldenummer: 86112593.8

(22) Anmeldetag:  11.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02B 11/00, F16L 9/00, F16L 9/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 17.09.1985 DE 3533135

(71) Anmelder: mst-Maschinenbau GmbH
D-2832 Twistringen (DE)

(72) Erfinder:
  • Stöver, Hermann
    D-2832 Twistringen (DE)
  • Meyer, Alfons
    D-2832 Twistringen (DE)

(74) Vertreter: Bischof, Hans-Jochen, Dipl.-Ing. 
Schwalbenstrasse 10
28857 Syke
28857 Syke (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Ummanteln von Dränagerohren


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ummantelung von Dränagerohren. Dränagerohre werden an ihrer äusseren Fläche ummantelt, um eine möglichst gute Aufnahmefähigkeit von Flüssigkeiten zu erzielen, ohne dass eine Verstopfungsgefahr besteht. Erfindungsgemäss wird hierzu ein Füllgut vorgesehen, das gut durchlässig ist und dessen Dicke variiert werden kann. Das Füllgut wird mit Hilfe einer Schnecke auf das Dränagerohr geleitet und dort mit einem Vlies eingebunden und mit einem Faden umwickelt. Die Anzahl der Gänge der Schnekke, ihre Höhe und die Geschwindigkeit der Schnecke bestimmen die Menge, die an Füllgut auf die Flächeneinheit des Dränagerohres geführt wird. Die Vorrichtung umfasst eine Maschine, die aus einem Führungsrohr mit innenlaufender Hohlschnecke besteht, wobei im Inneren der Schnecke das Dränagerohr geführt ist und aussen auf das Führungsrohr das Vlies zur Ummantelung aufgelegt und am Ende der Schnecke mit einem Faden umwickelt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zum Ummanteln von Dränagerohren.

    [0002] Es ist bekannt, Dränagerohre zu ummanteln, um so einen möglichst guten Übergang zwischen Erdreich und Rohr zu erzielen, ohne daß Verstopfungsgefahren bestehen. Zur Ummantelung von Rohren bedient man sich eines flüssigkeitdurchlässigen Materials, das in der Regel fest auf das Rohr aufgebracht wird. Das Dränagerohr selbst ist ein Kunststoffrohr, in das in Abständen Schlitze eingebracht sind. Je nach Beschaffenheit des Erdreiches setzen sich diese Schlitze nach dem Einbringen des Rohres in das Erdreich zu, so daß die Aufgabe des Dränagerohres nicht mehr erfüllbar ist.

    [0003] Zur Vermeidung des Verstopfens von Dränagerohren ist es erforderlich, zwischen dem Dränagerohr und seiner Umhüllung einen mehr oder weniger großen Hohlraum zu schaffen. Während das Dränagerohr in Abständen mit Schlitzen versehen ist und damit auch nur eine relativ kleine Fläche an Öffnungen besitzt, kann die Umhüllung so gestaltet werden, daß sie über die ganze Oberfläche flüssigkeitsdurchlässig wirkt. Bei einem unmittelbaren Aufbringen einer solchen durchlässigen Hülle auf das Dränagerohr wird ihre Wirkung aber ebenfalls auf die Fläche begrenzt, die durch die Schlitze im Dränagerohr bestimmt ist.

    [0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Durchlaßfähigkeit eines Dränagerohres unabhängig von der Beschaffenheit des Bodens, in dem das Dränagerohr später verlegt wird, zu erhalten. Darüber hinaus besteht die Aufgabe darin, die flüssigkeitaufnahmefähige Oberfläche des Rohres zu vergrößern. Erfindungsgemäß geschieht das durch eine Ummantelung des Dränagerohres, vorzugsweise mit einem Vlies aus flüssigkeitsdurchlässigem Material, wobei das Vlies in einem solchen Abstand von der Oberfläche des Dränagerohres gehalten wird, daß durch das Erdreich bedingte Verstopfungen im Vlies keinen Einfluß auf die Ableitung der Flüssigkeit in das Innere des Dränagerohres haben. Im einzelnen sind diese erfinderischen Merkmale den Kennzeichen der Ansprüche zu entnehmen.

    [0005] Das Verfahren und die dazu notwendige Vorrichtung sind im folgenden an einem Beispiel erläutert. Das Dränagerohr 1 ist entweder ein starres, vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes Rohr oder als flexibles Rohr ausgebildet und besitzt auf seinem Umfang in Abständen angeordnete Schlitze oder Bohrungen, durch die Flüssigkeit treten kann. Dieses Dränagerohr wird mit einem Stoff, vorzugsweise einem Vlies 6 ummantelt, wobei dafür Sorge zu tragen ist, daß dieser Vlies in einem genügend großen Abstand über der Oberfläche des Rohres gehalten wird. Als Abstandhalter dient hierzu ein Material, das locker genug ist, um flüssigkeitsdurchlässig zu wirken. Besonders gut eignen sich Styroporkugeln, aber auch andere naturelle Stoffe, wie Baumrinde, Kokosfasern und dergleichen.

    [0006] In der Praxis hat sich gezeigt, daß es zweckmäßig ist, die Dicke des Füllmaterials vom Einsatz der Rohre abhängig zu machen. Je größer die Gefahr der Verstopfung ist, umso dicker ist die Schicht des Füllmateriales zu wählen. Das Vlies hat zwei Aufgaben, einmal die notwendige Durchlässigkeit für die Flüssigkeit zu garantieren und zum anderen das auf das Rohr aufgebrachte lockere Füllgut so zu umschließen, daß es auch bei extremen Beanspruchungen den Erfordernissen entspricht.

    [0007] Das Herstellen solcher Mantelschichten geschieht in einem Verfahren, bei dem durch eine Schnecke das Füllgut aufgenommen, transportiert und an die Oberfläche des Dränagerohres abgegeben wird. Die von der Schnecke geförderte Menge an Füllgut bestimmt hierbei die Dicke der aufzubringenden Schicht. Die Ummantelung mit dem Vlies setzt bereits im Bereich der Schneckenführung ein, wobei die Schnecke innerhalb eines Rohres geführt ist, so daß bei Austritt des Füllgutes aus dem Schneckenbereich ein unmittelbarer Übergang zu dem aus dem Vlies gebildeten Hohlraum entsteht. Das Dränagerohr wiederum wird inmitten der Hohlschnecke geführt, so daß es am Ende der Schnecke aus diesem Hohlraum austritt und sofort mit dem entsprechenden Mantel versehen ist.

    [0008] Zur Variierung der Manteldicke können die Geschwindigkeiten von der Schnecke hinsichtlich des Transportes des Füllgutes sowie von dem Vlies und vom Durchzug des Dränagerohres durch die Hohlschnecke so aufeinander abgestimmt werden, daß dadurch die Füllmenge und die Fülldicke bestimmbar ist.

    [0009] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in der Zeichnung dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einem Vorratsbehälter 4 , dem sich unmittelbar ein Führungsrohr 3 anschließt. Das Führungsrohr 3 ist im Bereich des Vorratsbehälters 4 offen, so daß das Füllgut 5 in den Bereich des Rohres 3 treten kann. Innerhalb des Rohres 3 läuft eine Hohlschnecke '2 . Diese Schnecke ist drehbar gelagert und besitzt einen eigenen Antrieb. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Schnecke leicht auswechselbar ist, um so Schnecken mit unterschiedlicher Höhe der Gänge einsetzen zu können. Durch die Hohlschnecke ist das Dränagerohr 1 führbar. Das Dränagerohr wird im gezeigten Beispiel von links nach rechts in Pfeilrichtung durch die Hohlschnecke geführt. Ein Lagerbock 11 und ein Antrieb 12 dienen zur Lagerung und Drehung der Schnecke 2 . Die Schnecke 2 nimmt während der Drehung aus dem Vorratsbehälter 4 das Füllgut 5 auf und transportiert es innerhalb des Rohres 3 in Pfeilrichtung weiter. Gleichzeitig wird während des Arbeitsvorganges das Dränagerohr 1 in Pfeilrichtung durch die Hohlschnecke geschoben. Am Ende der Schnecke befindet sich eine Umwickeleinrichtung 9 , durch die ebenfalls das Dränagerohr geführt ist.

    [0010] Ein Vlies 6 wird über eine Umlenkrolle auf das Äußere des Rohres 3 geleitet. Mit Hilfe von Bürsten 8 wird das Vlies 6 unmittelbar auf die Oberfläche des Rohres 3 gelegt. Das Vlies 6 wird von der Umwickelungseinrichtung 9 erfaßt und mit dem Dränagerohr in Pfeilrichtung transportiert. .

    [0011] Der Bearbeitungsvorgang spielt sich wie folgt ab: Das Dränagerohr 1 wird in die Hohlschnecke 2 eingeführt, durch die Umdrehung dieser Schnecke wird Füllgut 5 innerhalb des Rohres 3 transportiert und am Ende des Rohres 3 und damit auch am Ende der Schnecke 2 unmittelbar auf der Oberfläche des Dränagerohres abgelegt. Während dieser Drehbewegung wird ständig das Vlies 6 über das Rohr 3 gezogen, mit Hilfe der Bürsten 8 um das Rohr 3 gewickelt, so daß am Ende des Rohres 3 eine aus dem Vlies gebildete Hülle unmittelbar auf das mit Füllgut belegte Dränagerohr zum Aufliegen kommt. Damit das Vlies in dieser Lage verbleibt, ist die Umwicklungseinrichtung mit einem Faden 13 versehen, der bei entsprechender Drehbewegung um das Vlies gelegt wird und somit das Vlies fest auf dem Füllgut mit dem Dränagerohr verbindet. Das fertig ummantelte Dränagerohr 10 tritt dann am Ende der Umwickelungseinrichtung aus und kann auf Trommeln oder dergleichen aufgenommen werden.

    [0012] Die Geschwindigkeit, mit der das Vlies über das Führungsrohr 3 gezogen wird, ist konstant. Ebenso wird die Geschwindigkeit der Wicklungseinrichtung 9 nahezu konstant gehalten. Dagegen ist die Geschwindigkeit der Schnecke variabel. Je nach dem, wieviel Füllgut zwischen Dränagerohr und Vlies erforderlich ist, wird die Geschwindigkeit größer oder kleiner gemacht, so daß in der Zeiteinheit mehr oder weniger Füllgut dem Ende des Führungsrohres zugeführt wird*. Da gleichzeitig das Dränagerohr mit nahezu konstanter Geschwindigkeit durch die Hohlschnecke gezogen wird, ist dadurch die Menge des Füllgutes bezogen auf die Flächeneinheit des Dränagerohres bestimmbar. Dadurch lassen sich auch unabhängig vom Auswechseln der Schnecke mit unterschiedlichen Gängen die Ummantelungsdicken beeinflussen.

    [0013] Selbstverständlich kann das Vlies auch so mit der Umwicklungseinrichtung verbunden sein, daß es am Ende des Führunsrohres 3 spiralförmig um das Dränagerohr mit seinem Füllgut geführt wird und somit eine gute Ummantelung herstellbar ist.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum UmmanteLn von Dränagerohren, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dränagerohr auf seiner äußeren Fläche mit einem lockeren gut durchlässigen Füllgut umgeben wird, daß das FüLLgut durch ein Vlies gehalten wird, welches nach dem Umschließen des Füllgutmantels mit einem Faden umwickelt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dränagerohr innerhalb einer Hohlschnecke geführt wird, und daß die Hohlschnecke das Füllgut aufnimmt, transportiert und mengenmäßig dem Dränagerohr zuführt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies über die Schnecke geführt wird und somit am Schneckenende zugleich das Dränagerohr und das Füllgut ummantelt.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Hohlschnecke variiert wird.
     
    5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet,daß ein Vorratsbehälter (4) mit einem Führungsrohr (3) verbunden ist, indem eine Hohlschnecke (2) drehbar gelagert ist, und daß im Innern der Hohlschnecke das Dränagerohr geführt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Bürsten (8) um das Führungsrohr angeordnet sind, die ein VLies (6) um das Führungsrohr wickeln.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Hohlschnecke (2) eine WickeLeinrichtung (9) angeordnet ist, die das gefüllte ummantelte Dränagerohr (1) mit einem Faden (13) umwickelt.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß das VLies (6) über eine UmLenkroLLe (7) Längs über das Führungsrohr (3) geführt ist.
     
    9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlschnecke (2) in ihren Gängen variierbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht