(19)
(11) EP 0 215 456 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.1987  Patentblatt  1987/13

(21) Anmeldenummer: 86112652.2

(22) Anmeldetag:  12.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.09.1985 DE 3532593

(71) Anmelder: Gebrüder Kömmerling Kunststoffwerke GmbH
D-66954 Pirmasens (DE)

(72) Erfinder:
  • Leipe, Heinz
    D-6780 Pirmasens (DE)

(74) Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx 
Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Extrudierter Kunststoffhohlprofilstab für Rahmen von Fenstern und Türen


    (57) Bei Kunststoffhohlprofilstäben (20) für Fenster- und Türrahmen wird meist eine Versteifung in Form eines hohlen Metallstabes (25) in der grössten Hohlkammer (24) des Kunststoffprofilstabes (20) vorgesehen. Um hier eine grosse Steifigkeit des fertigen Stabes und ein gutes Anliegen des Hohlprofilstabes (25) an der Innenwandung der Kammer (24) des Kunststoffprofilstabes (20) zu bewirken, wird eine Seitenwandung (28) dieser Kammer (24) durch einen Schlitz (26) geöffnet und die Ränder des Schlitzes (26) werden mittels einer Abdeckleiste (34) fixiert, die ihrerseits wieder fest gegen den Hohlprofilstab (25) gespannt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Anmeldung betrifft extrudierte Kunststoffhohlprofilstäbe für Flügel- und Blendrahmen von Fenstern und Türen mit einem nachträglich in den Stab eingeschobenen Verstärkungshohlprofilstab aus Metall, der wenigstens auf einem Teil seines Umfanges an der ihn aufnehmenden Kammer des Kunststoffstabes anliegt.

    [0002] Der Kunststoffstab kann aus Vollkunststoff bestehen, er kann auch aus Schaumkunststoff oder, wie dies in vielen Fällen besonders vorteilhaft ist, aus Integralschaum mit einer äußeren und vorzugsweise auch einer inneren Integralhaut, die im wesentlichen porenfrei ist, bestehen.

    [0003] Der Verstärkungshohlprofilstab besteht in der Regel aus Aluminium oder Stahl.

    [0004] Bei der Herstellung von Rahmen aus Kunststoff für Fenster und Türen wird zunächst der extrudierte Hohlprofilstab aus Kunststoff auf die richtige Länge und auf Gehrung geschnitten. Dann wird in den Hohlprofilstab der verstärkende Metallstab eingeschoben. Danach werden die den Rahmen bildenden Stäbe an den Ecken miteinander verbunden. Das geschieht meist durch Verschweißung des Kunststoffs.

    [0005] Bei solchen Fenster- und Türrahmen hat das satte Anliegen des verstärkenden Metallhohlprofilstabs an der Innenwandung der diesen Stab aufnehmenden Kammer des Kunststoffhohlprofilstabes wesentlichen Einfluß auf die Steifigkeit des Stabes. Dementsprechend ist ein sattes Anliegen des Stabes erwünscht. Für die Herstellung ist jedoch ein rasches und sicheres Einschieben erforderlich. Das widerspricht der Forderung des satten Anliegens. Da bei der Extrusion des Kunststoffhohlprofilstabes relativ große Maßabweichungen in der den Metallstab aufnehmenden Hohlkammer auftreten, kann also in den meisten Fällen der Metallstab nicht ausreichend satt an der Wandung der Hohlkammer anliegen, wodurch die Steifigkeit des Stabes erheblich leidet. Da man ein Massivkunststoffprofil nicht gleichzeitig auf der Innenseite und der Außenseite kalibrieren kann und da eine Kalibrierung der äußeren Oberflächen derartiger Kunststoffhohlprofilstäbe in der Praxis unabdingbar ist, muß man sich notgedrungen mit dem Verzicht auf die Kalibrierung der Hohlkammer zufriedengeben und hohe Maßabweichungen der Kammer und damit viel Spiel in Kauf nehmen.

    [0006] Die Erfindung hat sich insbesondere die Aufgabe gestellt, den eingangs umrissenen Hohlprofilstab nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dahingehend weiterzubilden, daß in allen Fällen ein ausreichend sattes Anliegen der Innenoberfläche des Hohlprofilstabes an der Außenoberfläche des hohlen, versteifenden Metallstabes erreicht wird.

    [0007] Das wird gemäß der Erfindung dadurch bewirkt, daß die den Metallstab aufnehmende Hohlkammer des Kunststoffstabes einen die Kammer nach außen öffnenden Längsschlitz erhält, daß an den Rändern des Längsschlitzes - vorzugsweise nach außen - umgebogene Lippen vorgesehen werden und daß der Längsschlitz von einer - vorzugsweise ebenfalls aus Metall bestehenden - Abdeckprofilleiste überdeckt ist, welche - vorzugsweise mit Randrippen - die Lippen übergreift und zusammenhält. Dem Grunde nach ist es aber auch möglich, daß die Lippen in die Hohlkammer ragen. Hat dann die Abdeckleiste z.B. U-Profil und ist eine entsprechende Längsvertiefung im Metallstab vorgesehen, so kann die Abdeckleiste mit ihrer Nut nach außen in den Schlitz eingesetzt werden, so daß sie die Lippen zwischen sich und den Flanken der Vertiefung des Metallstabes festspannt.

    [0008] Gemäß der Erfindung kann das Hohlprofil aus Kunststoff über den im Vergleich mit dem Kunststoffhohlprofil sehr steifen und formstabilen Metallverstärkungsstab durch Zusammenspannen der Ränder des Längsschlitzes so weitgehend zum Anliegen am Metallstab gebracht werden, daß auch bei relativ großen Maßabweichungen der Kunststoffstab noch ausreichend am Metallstab anliegt. Das wird insbesondere dann erleichtert, wenn, wie dies auch beim Stande der Technik der Fall ist, an den Innenwandungen der den Metallstab aufnehmenden, in der Regel größten Hohlkammer des Kunststoffhohlprofilstabes Längsrippen verlaufen, die verhältnismäßig leicht deformierbar sind, ohne daß das Kunststoffhohlprofil in seiner Gesamtheit deformiert wird. Ein weiterer Vorteil dieser Längsrippen liegt darin, daß sie beim Einschieben des Metallstabes in den Kunststoffstab den Gleitwiderstand niedrig halten. Selbst bei zu engem Kunststoffstab können von der Stirnseite des Metallstabes beim Einschieben die Rücken dieser Längsrippen abgeschabt werden, was ebenfalls zu einem sicheren Halt führt.

    [0009] Dem Grunde nach kann die Abdeckprofilleiste aus Kunststoff bestehen. Das gilt insbesondere dann, wenn sie hinter die Lippen am Rande des Schlitzes eingerastet wird.

    [0010] Soll, wie dies bei der Erfindung bevorzugt wird, die Abdeckprofilleiste mittels Befestigungselementen wie Schrauben oder Sprengnieten mit dem Metallstab verbunden werden, so wird man die Abdeckleiste vorzugsweise aus Metall herstellen.

    [0011] Diese Ausbildung, bei welcher die Abdeckleiste mit dem Metallstab verbunden ist, führt zu einer besonders guten Einspannung der freien Ränder des Schlitzes, da dieser Schlitz ja das Innere der den Versteifungsmetallstab aufnehmenden Hohlkammer mit der Außenseite des Kunststoffprofilstabes verbindet. Dementsprechend werden dann die Ränder des Schlitzes bei der Verbindung der Abdeckleiste mit dem Metallstab besonders fest und sicher eingespannt.

    [0012] In manchen Fällen kann aber auch eine Rastverbindung ausreichend sein.

    [0013] Durch das Gegeneinanderspannen der Profilleiste und des Metallstabes sowie durch die Einspannung des Kunststoffprofilstabes zwischen den beiden Metallelementen wird die Steifigkeit des Gesamtstabes wesentlich erhöht, so daß man in vielen Fällen den in die Hohlkammer eingesetzten Metallstab mit geringerer Wandstärke fertigen kann, als dies bisher erforderlich war.

    [0014] Ein weiterer Vorteil einer solchen Einspannung liegt darin, daß man auf die bisher übliche Befestigung des Metallprofilstabes am Kunststoffprofil mittels Blechtreibschrauben verzichten kann.

    [0015] In vielen Fällen ist die Ausbildung vorteilhaft so getroffen, daß die Randrippen hinter die Lippen des Schlitzes eingerastet sind. Dadurch greifen die Randrippen immer mit Vorspannung an den Lippen an und sind bestrebt, diese gegeneinander zu oder gegen eine Zwischenlage, die mit Vorteil auch vom Metallstab gebildet sein kann, anzupressen.

    [0016] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die den Metallstab aufnehmende Kammer des Kunststoffstabes auf wenigstens einem Teil ihres Umfangs von Luftkammem oder von Integralschaumwänden umgeben und an ihren entsprechenden Flächen kalibriert.

    [0017] In diesem Falle und auch in den meisten anderen Fällen wird man als Werkstoff für den - vorzugsweise thermoplastischen - Kunststoffhohlprofilstab ein für Fensterstäbe übliches Polyvinylchlorid oder ein entsprechendes Polyblend verwenden. Wesentlich ist, daß der Kunststoff thermoplastisch ist, wenn an den Ecken die meist erwünschte Verschweißung durchgeführt werden soll. Die Eckverbindung kann aber auch ohne verschweißung, beispielsweise durch in die Metalhohlprofilstäbe eingesetzte Eckwinkel und mechanische Befestigung derselben oder Verklebung derselben, bewirkt werden.

    [0018] Dadurch, daß die den Metallstab aufnehmende Kammer des Kunststoffstabes von Luftkammern umgeben ist, kann sich während der Kalibrierung trotz der notwendigen Außenkalibrierung des Kunststoffprofils auch die Innenwandung der den Metallstab aufnehmenden Kammer an das Kalibrierelenent anlegen, welches von der Seite her durch den Schlitz gehalten werden kann. Hierin liegt ein wesentlicher Vorteil, da die Beschickung eines inneren Kalibrierelementes mit Kühlwasser durch den Torpedo der Düse hindurch erhebliche Schwierigkeiten bietet. Die Erfindung vermeidet dies.

    [0019] Zu erwähnen ist noch, daß anstelle der Anordnung von Luftkammern um die den Metallstab aufnehmende Kammer herum auch bei Ausbildung des Kunststoffstabes mit einer Einfachwandung eine Innenkalibrierung dann möglich ist, wenn die Einfachwandung aus Schaumkunststoff, insbesondere aus Integralschaum besteht. Hier gilt sinngemäß das oben für die Luftkammeranordnung gesagte.

    [0020] Weitere Vorteile einer solchen Ausbildung liegen darin, daß sowohl bei Schaumkunststoff als auch bei Luftkammern um die Hauptkammer herum die Isolierwirkung des Profilstabes wesentlich verbessert wird.

    [0021] Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß die Kalibrierung der den Metallstab aufnehmenden Kammer Maßabweichungen dieser Kammer gegenüber dem, was bisher üblich war, auf einen kleinen Bruchteil reduziert, so daß auch hierdurch weiter auf das gute Aneinanderliegen von Metallstab und Kunststoffstab hingewirkt wird, ohne daß die Einschiebbarkeit des Metallstabes in den Kunststoffstab beeinträchtigt wird.

    [0022] Diese wird bei der Erfindung sogar dadurch noch erleichtert, daß der längsgeschlitzte Kunststoffstab nach außen federn kann, wenn der Metallstab eingeschoben wird.

    [0023] Besonders vorteilhaft wird die Ausbildung, wenn auch der Metallstab einen Längsschlitz aufweist, der beispielsweise bei durch Rollformen aus Blech hergestelltem Metallhohlprofilstab von vorneherein vorhanden ist. Sorgt man dafür, daß dieser Längsschlitz des Metallstabes eine gewisse Breite von beispielsweise einem Millimeter hat und ordnet man diesen Schlitz an der dem Schlitz des Kunststoffstabes gegenüberliegenden Seite an, so wird das Einschieben besonders leicht, da an der Seite, an der die Kammer sich praktisch nicht dehnen kann, der Metallstab relativ leicht zusammendrückbar ist, während an der gegenüberliegenden Seite, wo der Metallstab nicht zusammendrückbar ist, der Kunststoffhohlprofilstab durch den Schlitz leicht nach außen nachgeben kann.

    [0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ragt der Metallstab mit einem Teil seines Umfangs in den Schlitz, so daß die Lippen zwischen den Randrippen und den Flanken dieses Umfangsteils eingespannt sind. Da bevorzugt die Abdeckleiste mittels Schrauben oder dergleichen mit dem Metallstab verbunden ist, wird auf diese Weise eine außerordentlich feste Zusammenspannung nicht nur der Abdeckleiste mit dem Metallstab, sondern auch des Kunststoffprofilstabes mit dem Metallstab und der Abdeckleiste erreicht.

    [0025] Durch entsprechende Bemessung kann man es immer erreichen, daß bei dieser Konstruktion die die Lippen tragenden Wandteile des Kunststoffstabes leicht unter-Spannung stehen und damit die an sie anschließenden, quer zu ihnen verlaufenden Wandteile der den Metallstab aufnehmenden Kammer fest gegen den Metallstab anliegen lassen.

    [0026] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Profil der Abdeckleiste in den Schlitz hinein eingestülpt, so daß die Lippen zwischen den Randrippen und den Flanken der Einstülpung eingespannt sind. Auch auf diese Weise lassen sich die oben dargelegten Vorteile erreichen. Besonders günstig wird diese Ausbildung, wenn die Einstülpung der Abdeckleiste in eine komplementär geformte Einstülpung des Metallstabes hineinragt. Dadurch wird auch die Verbindung zwischen Abdeckleiste und Metallstab besonders fest, da sie nicht nur durch die Schrauben erfolgt, sondern gleichzeitig durch das Anliegen der Flanken der Einstülpung der Abdeckleiste an den Flanken der Einstülpung des Metallstabes.

    [0027] Die letztgenannte Ausführungsform mit eingestülpter Abdeckleiste bietet weiter den großen Vorteil, daß die Einstülpung zugleich als Führung für Beschlagteile des Rahmens ausgebildet werden kann.

    [0028] Als beste Verbindung der Abdeckleiste mit dem Metallstab werden zur Zeit bohrende und schneidende Blechtreibschrauben angesehen. Diese können in Abständen von z.B. 15 bis 20 cm vorgesehen sein.

    [0029] Bestehen die Abdeckleiste und der Metallstab nicht aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, sondern aus Stahl, so sind diese Elemente vorzugsweise verzinkt. Festigungsmäßig optimal ist natürlich ein Metallstab mit geschlossenem Hohlprofil. Der rollgeformte Metallstab mit schmalem Längsschnitt bietet jedoch, wie oben dargelegt, ebenfalls Vorteile.

    [0030] Um bei aus Blech rollgeformten Metallelementen Korrosion an den Schnittkanten vermeiden, sollten diese zweckmäßig mit einer Dichtungsmasse, z.B. auf Silikonbasis, abgedichtet sein. Auch ein Abdichten an den Nuten ist unter Umständen angebracht.

    [0031] Nachfolgend sind anhand der Zeichnungen zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung als erläuternde Beispiele beschrieben. Es versteht sich, daß die unterschiedlichen Merkmale der beiden Ausführungsformen auch miteinander kombiniert werden können. So kann die Konstruktion gemäß Fig. 2 auch bei einem Kunststoffstab mit Hohlkammern um die Metallstabkammer herum verwendet werden und die Metallkonstruktion gemäß Fig. 1 auch bei einem Kunststoffstab ohne Hohlkammern um die den Metallstab aufnehmende Kammer.

    Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäß weitergebildeten Fensterprofilstab, bei welchem die den Metallversteifungsstab aufnehmende Hohlkammer des Kunststoffprofilstabes auf drei Seiten von isolierenden Hohlkammern umgeben ist.

    Fig. 2 zeigt in gleicher Darstellung wie Fig. 1 ebenfalls einen für Fenster oder Türen üblichen, erfindungsgemäß weitergebildeten Profilstab, welcher im wesentlichen nur eine große zentrale Hohlkammer zur Aufnahme eines Metallversteifungsstabes aufweist.

    Fig. 3 zeigt stark vergrößert den Bereich von Fig. 2, in dem der Längsschlitz des Kunststoffprofilstabes verläuft.



    [0032] Der in Fig. 1 gezeigte Profilstab kann beispielsweise zur Herstellung eines Blendrahmens verwendet werden, wobei dann der rechts oben befindliche Profilvorsprung die Funktion einer Anschlagleiste hat, während die links am Profil ersichtlichen äußeren Nuten zur Aufnahme von Halteelementen für den Rahmen dienen.

    [0033] In Fig. 1 erkennt man einen äußeren Kunststoffhohlprofilstab 1, in den innen ein Metallversteifungsstab 2 eingeschoben ist. Ferner erkennt man eine Abdeckleiste 3.

    [0034] Der Kunststoffhohlprofilstab 1 besitzt eine große zentrale Aufnahmekammer 4 für den Metallstab 2. Die Aufnahmekammer 4 hat im wesentlichen Rechteckprofil und ist an ihrer linken Seite, in der sie nur von einer einfachen Wandung umgeben ist, durch einen Schlitz nach außen offen. Der durch Rollformen aus Blech gebildete Metallhohlprofilstab 2 besitzt eine entsprechende Ausstülpung 2a, mit welcher er durch den Schlitz in der Wandung der Hohlkammer 4 nach außen ragt bis etwa auf die Höhe des freien Endes der Lippen 5, die dort nach außen an die Ränder des Schlitzes anschließen.

    [0035] Die Lippen 5 werden von Stegen oder Rippen gebildet, deren einander abgewandte Oberflächen nahe dem freien Ende einen etwas größeren Abstand voneinander haben als nahe dem Ansatz an die entsprechende Wandung 6 der Hohlkammer 4.

    [0036] Die Abdeckleiste 3 ist ebenfalls wie der Metallstab 2 aus rollgeformtem Blech gebildet und besitzt im wesentlichen ein flaches U-Profil, das mit seinen beiden Schenkeln von außen die beiden Lippen 5 übergreift und gegeneinander und damit auch gegen die beiden äußeren Seitenoberflächen des Vorsprungs 2a des Profilstabes 2 preßt.

    [0037] Wie ersichtlich, ist die Hauptkammer 4 des Profilstabes 1 oben durch eine Luftkammer 7,rechts durch eine Luftkammer 8 und unten durch eine Luftkammer 9 von der äußeren Oberfläche des Profilstabes 1 getrennt. Das erlaubt es, beim Extrudieren des Profilstabes 1 die drei an die Kammern 7, 8 und 9 angrenzenden Oberflächen der Hauptkammer 4 sauber zu kalibrieren, so daß sehr enge Toleranzen sowohl für die Abmessungen der Hauptkammer 4 als auch für die Außenabmessungen des Stabes 2 möglich sind.

    [0038] Die freien Ränder der Schenkel des U des Profils der Abdeckleiste 3 sind geringfügig näher aneinander als die an den Steg des U der Abdeckleiste ansetzenden Wurzeln derselben. Dadurch kann die Abdeckleiste 3 aufgerastet sein. Sie ist durch in Abständen von beispielsweise 15 cm voneinander angeordnete selbstbohrende und selbst Gewinde schneidende Blechtreibschrauben mit dem Metallprofilstab 2 verbunden. Diese Verbindungsschrauben sind bei 10 durch eine Mittellinie angedeutet.

    [0039] Der in Fig. 2 im Profil gezeigte Fensterstab kann beispielsweise zur Bildung eines Flügelrahmens verwendet werden. In diesem Falle ist in Fig. 2 links unten die Anschlagleiste 21 am Kunststoffhohlprofilstab 20 vorgesehen. Die rechts oben ersichtliche Nase 22 kann zusammen mit einer in die Nut 23 eingesetzte Halteleiste zum Halten der Verglasung, aber beispielsweise auch zum Halten einer Türfüllung dienen.

    [0040] Bei der hier gezeigten Konstruktion besitzt das Kunststoffhohlprofil 20, abgesehen von den kleinen Kammern in den Leisten 21 und 22, nur eine einzige große Hohlkammer 24, in die ein im Prinzip rechteckiges Stahlversteifungsprofil eingesetzt ist. Das Stahlversteifungsprofil 25 ist ebenfalls aus Blech durch Rollformen hergestellt. Der freie Schlitz ist ebenso wie bei der zuvor beschriebenen Konstruktion gegenüber dem Schlitz 26 in der Wandung der Hohlkammer 24 des Kunststoffprofils angeordnet.

    [0041] Bei dieser Konstruktion ist die Hohlkammer des Kunststoffprofils nicht innen kalibriert. Sie trägt daher übliche und bekannte Stützrippen 27, an denen der Metallprofilstab 25 anliegen soll.

    [0042] Die in Fig. 2 linke Wandung 28 der Hohlkammer 24 ist wie ersichtlich durch einen längs verlaufenden Schlitz unterbrochen. An den Rändern dieses Schlitzes erstrecken sich, ähnlich wie bei der Konstruktion nach Fig. 1, von der Ebene der dort die Hohlkammer begrenzenden Wandung im wesentlichen senkrecht abragende, auch hier als Lippen 30 bezeichnete Rippen (Fig. 3). Die Lippen sind hier in ganz geringem Abstand von den Rändern 31 des Schlitzes 26 vorgesehen. Bei dieser Konstruktion werden die Lippen 30 sowohl an ihren einander abgekehrten Flanken als auch an ihren einander zugekehrten Flanken, die zum freien Ende der Lippe hin schräg aufeinander zulaufen, von im Prinzip komplementär geformten, außen von Randrippen 39 begrenzten Nuten 33 an den Rändern der Abdeckleiste 34 übergriffen, wie dies insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist. Die Abdeckleiste 34 hat hier im wesentlichen ein in den Schlitz 26 hinein eingestülptes Profil, das hier nur zur Unterscheidung von der Konstruktion gemäß Fig. 1 nicht als U-Profil bezeichnet wird. Das Einstülpprofil ist im wesentlichen rechteckig, bildet jedoch die die Randnuten 33 bildenden Randrippen der Abdeckleiste etwas nach außen versetzt aus, wie dies ebenfalls in Fig. 3 zu erkennen ist. Die Einstülpung besitzt zwei zueinander parallele Wandungen, die durch einen senkrecht zu ihnen verlaufenden Boden 36 miteinander verbunden sind. Die Einstülpung ragt dabei durch den Schlitz 26 des Kunststoffprofils 20 hindurch in das Innere der Hohlkammer 24. Um dies zu ermöglichen, ist die vor der Wandung 28 liegende Wandung des Metallhohlprofilstabes 25 mit einer komplementären Einstülpung 25a versehen; an den inneren Seitenwänden der Einstülpung 25a sind die äußeren seitlichen Oberflächen der Einstülpung der Abdeckleiste geführt. Die Abdeckleiste ist auch hier mit lediglich durch die Pfeile 38 angedeuteten Schrauben gegen den Metallstab 25 gespannt. Dadurch ist die Lage der Abdeckleiste 34 relativ zur Einstülpung 25 in Fig. 3 in bezug auf die Verschiebemöglichkeit nach oben und unten eindeutig fixiert. Durch das Spannen der Abdeckleiste 34 gegen den Metallhohlprofilstab 25 werden die Nuten 33 über die Lippen 36 festgespannt, so daß auch hier eine eindeutige Fixierung der Ränder des Schlitzes 26 bewirkt wird. Durch entsprechende Dimensionierung hat man es in der Hand, auch hier gewünschte Vorspannungen aufzubringen.

    [0043] Macht man beispielsweise die Einstülpung der Abdeckleiste 34 leicht konisch im Profil, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist, nicht jedoch in Fig. 3, so kann man beim Spannen der Abdeckleiste 24 gegen den Metallprofilstab 25 durch das Anstoßen der Außenoberflächen der Einstülpung der Abdeckleiste an die äußeren Kanten der Einstülpung des Metallstabes 25 erreichen, daß sich die die Nuten 33 bildenden Randteile der Abdeckleiste 34 aufeinander zdbewegen, wodurch eine zusätzliche Verringerung der Breite des Schlitzes 26 bewirkt wird.

    [0044] Allgemein ist noch zu ergänzen, daß die Ausführung des Kunststoffprofilstabes mit den, die den Metallprcfilstab aufnehmenden Hohlkammer umgebenden weiteren Hohlkammern insbesondere bei Flügelrahmen von Vorteil ist, da es bei diesen besonders auf eine hohe Steifigkeit ankommt, die gerade bei dieser Ausführung besonders hoch gehalten werden kann.


    Ansprüche

    1. Extrudierter Kunststoffhohlprofilstab für Flügel- und Blendrahmen von Fenstern und Türen mit einem nachträglich in den Stab eingeschobenen Verstärkungshohlprofilstab aus Metall, der wenigstens auf einem Teil seines Umfangs an der ihn aufnehmenden Kammer des Kunststoffstabes anliegt, dadurch gekennzeichnet,

    daß die den Metallstab (2, 25) aufnehmende Hohlkammer (4, 24) des Kunststoffstabes (1, 20) einen die Kammer (4, 24) nach außen öffnenden Längsschlitz (26) aufweist,

    daß die Ränder des Längsschlitzes (26) - vorzugsweise nach außen - umgebogene Lippen (5, 30) aufweisen, und

    daß der Längsschlitz (26) von einer - vorzugsweise ebenfalls aus Metall bestehenden - Profilleiste (3, 34) abgedeckt ist, welche - vorzugsweise mit Randrippen - die Lip- pen (5, 30) übergreift und zusammenhält.


     
    2. Stab nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Abdeckleiste (3, 34) mittels Befestigungselementen (10, 38) wie Schrauben oder Sprengnieten mit dem Metallstab (2, 25) verbunden ist.
     
    3. Stab nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Randrippen hinter die Lippen (5, 30) des Schlitzes (26) eingerastet sind.
     
    4. Stab nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Metallstab (2) aufnehmende Kammer (4) des Kunststoffstabes (1) auf wenigstens einem Teil Ihres Umfangs von Luftkammern (7, 8, 9) oder Integralschaumwandungen umgeben und an ihren an die Luftkammern bzw. Integralschaumwandungen angrenzenden Flächen kalibriert ist.
     
    5. Stab nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallstab (2) mit einem Teil (2a) seines Umfangs in den Schlitz ragt, so daß die Lippen (5) zwischen den Randrippen der Abdeckleiste und den Flanken dieses Umfangsteils eingespannt sind.
     
    6. Stab nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der Abdeckleiste (34) in den Schlitz (26) hinein eingestülpt ist, so daß die Lippen (30) zwischen den Randrippen und den Flanken der Einstülpung eingespannt sind.
     
    7. Stab nach Anspruch 6, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Einstülpung eine Führung für Beschlagteile bildet.
     
    8. Stab nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Einstülpung in eine komplementäre Einstülpung des Metallhohlprofilstabes (25) ragt.
     
    9. Stab nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallstab und/oder die Abdeckleiste aus Blech rollgeformt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht