(19)
(11) EP 0 217 297 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.1987  Patentblatt  1987/15

(21) Anmeldenummer: 86113243.9

(22) Anmeldetag:  26.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61L 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.09.1985 DE 3534708

(71) Anmelder: IVV Ingenieurgesellschaft für Verkehrsplanung und Verkehrssicherung GmbH
D-38100 Braunschweig (DE)

(72) Erfinder:
  • Fricke, Hans, Prof. Dr.-Ing.
    D-3340 Wolfenbüttel (DE)

(74) Vertreter: Döring, Rudolf (DE) 
Jasperallee 1a
D-38102 Braunschweig
D-38102 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gleisstromkreis mit oder ohne Isolierstösse für Eisenbahnanlagen


    (57) Der Gleisstromkreis mit oder ohne Isolierstöße für Eisenbahnanlagen ist mit einer Wechselspannungsquelle (5) verbunden und am Ende mit Anschlußklemmen (8, 9) zum Abgriff der Wechselspannung und zur Anzeige des Frei- oder Besetzt-Zustandes ausgerüstet. Zur Erzeugung eines dynamischen Signals am Ende des Gleisstromkreises ist an einer Stelle des Gleisabschnittes eine Schaltungsanordnung in Form einer Reihenschaltung eines niederohmigen Widerstandes RAp und eines periodisch betätigbaren Schalters (10), zur periodischen Änderung (Modulation) der Amplituden der Wechselspannung mit einer im Vergleich zu dieser Wechselspannung geringeren Frequenz und eine die Amplitudenänderung der Wechselspannung mit einer Schwellwertspannung vergleichende sowie anzeigende Einrichtung vorgesehen.
    Durch die vorgenannte Ausbildung können Gleisabschnitte größerer Längen 1GK überwacht und auch der jeweilige Zustand der Bettung angezeigt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Gleisstromkreis mit oder ohne Isolierstöße für Eisenbahnanlagen, bei dem der Anfang des zu überwachenden Gleisabschnittes mit einer Wechselspannungsquelle über Anschlußklemmen verbunden ist und am Ende des Gleisabschnittes der Länge 1GK die noch vorhandene Wechselspannung abgegriffen und zur Anzeige des Frei- oder Besetzt-Zustandes verwendet wird.

    [0002] Bei den bekannten Gleisstromkreisen vorgenannter Art, wird der Frei- oder Besetzt-Zustand aus der Amplitude der am Ende des Gleisabschnittes meßbaren Gleisspannung UG abgeleitet.

    [0003] Bei der Einspeisung einer Spannung U mit der Frequenz fGK in das als Leitung wirkende Gleis sinkt die Amplitude der Spannung mit wachsender Länge 1GK des Gleisstromkreises infolge der durch das Gleis und die Bettung gegebenen Längs- und Querdämpfung im Frei-Zustand des Gleisabschnittes kontinuierlich ab, so daß am Ende des Gleisabschnittes noch die Gleisspannung UG vorhanden ist. Im Besetzt-Zustand führen die in den Gleisabschnitt einlaufenden Achsen zu einem Kurzschluß, so daß am Ende des Gleises praktisch keine Gleisspannung UG vorhanden ist.

    [0004] Die im Frei-Zustand am Ende des Gleisabschnittes meßbare Spannung ist abhängig von dem Zustand der Bettung des Gleisabschnittes. Bei schlechtester Bettung ergibt sich im Frei-Zustand des Gleisabschnittes die kleinste Gleisspannung UGsF, während bei bester Bettung am Ende des Gleisstromkreises im Frei-Zustand die größte Gleisspannung UGgF auftritt. Führen im Besetzt-Zustand die in den Gleisabschnitt einlaufenden Achsen nicht zu einem vollständigen Kurzschluß, so ist am Ende des Gleisabschnittes die Gleisspannung UG nicht gleich Null, sondern bei bester Bettung tritt der relativ große Spannungswert UGgB und bei schlechter Bettung der wesentlich kleinere Spannungswert UGsB auf.

    [0005] Um durch die Spannungsmessung am Ende des Gleisstromkreises feststellen zu können, ob der Gleisabschnitt frei oder besetzt ist, muß von ungünstigsten Verhältnissen ausgegangen werden, d.h. es muß noch eine hinreichende Differenz zwischen den im Frei- bzw. Besetzt-Zustand auftretenden geringsten Spannungen feststellbar sein. Somit ergibt sich ein spannungsmäßiger Arbeitsbereich A=UGsF-UGgB mit einer innerhalb dieses Arbeitsbereiches liegenden Vergleichsspannung, die im folgenden auch als Schwellwertspannung Us bezeichnet wird. Da die bei schlechter Bettung im Frei-Zustand meßbare Spannung UGsF und die im Besetzt-Zustand bei guter Bettung meßbare Spannung UGgB nicht nur mit zunehmender Länge des Gleisabschnittes kleiner werden, sondern die Spannung UGsF schneller abnimmt als die Spannung UGgB, wird der Arbeitsbereich A mit zunehmender Länge des Gleisabschnittes bzw. des Gleisstromkreises immer kleiner und erreicht schließlich den Wert A=0. Hierdurch wird die theoretische Grenzlänge des Gleisabschnittes bestimmt, bei der allerdings keine Messung mehr möglich ist. In der Praxis muß stets ein endlicher, d.h. auswertbarer Arbeitsbereich A vorhanden sein, der nur dann gegeben ist, wenn UGsF hinreichend größer ist als UGgB.

    [0006] Um die wirksamen Längen von Gleisstromkreisen zu vergrößern ist es bekannt, den Dämpfungskoeffizienten oe des als Leitung wirkenden Gleises durch laufende Parallelschaltung von Kondensatoren zu dem Gleis, beispielsweise in Abständen von 100 m herabzusetzen und bei isolierstoßlosen Gleisstromkreisen mit möglichst niedrigen Frequenzen zu arbeiten. Gleisstromkreise mit parallel geschalteten Kondensatoren zwischen den Gleisen arbeiten nur zuverlässig, wenn keine Unterbrechung in den Zuleitungen und Anschlüssen der Kondensatoren auftreten.

    [0007] Eine andere Möglichkeit zur Vergrößerung der Länge der zu überwachenden Gleisabschnitte besteht darin, mehrere kürzere Gleisstromkreise in Kaskade zu schalten, jedoch stellt dies eine schaltungstechnisch sehr aufwendige Lösung dar.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gleisstromkreis der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß Gleisabschnitte wesentlich größerer Länge überwacht und zudem auch der Zustand der Bettung kontinuierlich angezeigt werden kann.

    [0009] Zur Lösung vorstehender Aufgabe ist der eingangs genannte Gleisstromkreis so ausgebildet, daß zur Erzeugung eines dynamischen Signals im Zuge des Gleisabschnittes zwischen den Gleisen eine Schaltungsanordnung, bestehend aus einer Reihenschaltung eines niederohmigen Widerstandes und eines periodisch betätigbaren Schalters zur periodischen Änderung (Modulation) der Amplituden der Wechselspannung mit einer im Vergleich zur Wechselspannung wesentlich geringeren Frequenz und eine die Amplitudenänderung dieser Wechselspannung mit der bei bester Bettung und im Besetzt-Zustand beim Öffnen und Schließen des Schalters am Ende des Gleisabschnittes auftretenden Amplitudenänderung vergleichende sowie anzeigende Einrichtung vorgesehen sind.

    [0010] Die periodische Änderung bzw. Modulation der Amplituden der am Ende des Gleisabschnittes abnehmbaren Wechselspannung hat zur Folge, daß die am Ende des Gleisabschnittes abgreifbaren Absolut-Werte der Wechselspannung durch die Modulation mit Hilfe des periodisch betätigbaren Schalters unterschiedlichge Amplitudenänderungen erfahren und daß ein Vergleich dieser unterschiedlichen Amplitudenänderung als Kriterium für die Feststellung des Frei- oder Besetzt-Zustandes des Gleisabschnittes auswertbar ist. Es kommt somit nicht mehr darauf an, daß die bei schlechtester Bettung und dem Frei-Zustand abgreifbare Spannung UGsF größer ist, als die bei guter Bettung und dem Besetzt-Zustand abgreifbare Spannung UGgB' um einen auswertbaren Arbeitsbereich A zu haben, sondern der neue Gleisstromkreis ermöglicht eindeutige Anzeigen des Besetzt- bzw. Frei-Zustandes des Gleisabschnittes in Abhängigkeit von den Absolut-Werten der beiden vorgenannten Spannungen bis zu einer Länge des Gleisabschnittes, bei dem die Amplitudenänderungen dieser Spannungen sich nicht mehr signifikant genug voneinander unterscheiden.

    [0011] Der neue Gleisstromkreis kann mit einer Wechselspannung von beispielsweise 100 Hz bis zu einigen kHz betrieben werden. Wichtig ist, daß in Abhängigkeit von der Frequenz der Wechselspannung die periodische Änderung der Amplituden durch die periodische Betätigung des Schalters mit einer Frequenz erfolgt, die mindestens etwa um den Faktor 10 kleiner ist als die Frequenz der Wechselspannungsquelle.

    [0012] Der niederohmige Widerstand muß etwa die Größenordnung des Achswiderstandes aufweisen.

    [0013] Durch das Schließen des periodisch betätigbaren Schalters wird der Besetzt-zustand des Gleises in etwa simuliert bzw. der Besetzt-Zustand am Ende des Gleisabschnittes nachgebildet. Im Frei-Zustand des zu überwachenden Gleisabschnittes tritt bei periodischer Betätigung des Schalters mit der Frequenz fsch das dynamische Signal mit der Amplitudenänderung ΔUGF auf, während im Besetzt-Zustand, in dem das Gleis durch die eingelaufenen Achsen praktisch kurzgeschlossen ist, beim Parallelschalten des niederohmigen Widerstandes die Amplitudenänderung ΔUGB erzeugt wird, die verschwindend klein ist, so daß durch einen Vergleich der Amplitudenänderung mit einer sehr niedrigen Schwellwertspannung Us der Frei-Zustand für ΔUGF größer als Us und der Besetzt-Zustand für ΔUGF kleiner als Us auch bei sehr großer Länge des Gleisstromkreises und großen Schwankungen des Bettungswiderstandes einwandfrei unterschieden werden kann. Die Schwellwertspannung Us wird dabei bestimmt durch die bei bester Bettung im Besetzt-Zustand beim Öffnen und Schließen des Schalters am Ende des Gleisabschnittes auftretende Amplitudenänderung.

    [0014] Aus der im Frei-Zustand auftretenden Amplitudenänderung kann gleichzeitig laufend der Zustand der Bettung überwacht werden, da die Amplitudenänderung mit besser werdender Bettung zunimmt und umgekehrt.

    [0015] Die Schaltungsanordnung zur periodischen Änderung der Amplituden der Wechselspannung kann an jeder Stelle zwischen dem Anfang und Ende des Gleisabschnittes angeordnet sein. Zweckmäßig wird sie jedoch gemäß Anspruch 2 am Ende des Gleisabschnittes angeordnet. Hierdurch wird die Installation vereinfacht, da keine besondere längs des Gleisabschnittes verlaufende Verbindungsleitungen erforderlich sind.

    [0016] Um die mit der Schaltfrequenz ablaufende Amplitudenänderung der am Ende des zu überwachenden Gleisabschnittes vorhandenen Gleisspannung UG zu erfassen und der Anzeigeeinrichtung zuzuleiten, sind verschiedene Schaltungsanordnungen möglich, die in den Ansprüchen 3 bis 7 wiedergegeben sind.

    [0017] Während sich bei einer Anordnung gemäß Anspruch 3 die am Ende des Gleisstromkreises als Hüllkurve einer amplitudenmodulierten Schwingung auftretende Amplitudenänderung UG=f(t) unmittelbar durch die Demodulation der Gleisspannung UG=f(t) als für die Anzeige auswertbare Größe ergibt, kann sie entsprechend den Ansprüchen 4 bis 6 auch erst nach Gleichrichtung oder Umsetzung in einen anderen Frequenzbereich ausgewertet werden.

    [0018] Gemäß dem Anspruch 7.ist für die Auswertung der Amplitudenänderung als Bezugsgröße keine konstante Schwellwertspannung Us vorgesehen, sondern die Schwellwertspannung ist bei dieser Ausführung eine sich periodisch linear ändernde Vergleichsspannung mit einer Frequenz fabt, die sich beispielsweise sägezahnförmig ändert, so daß mit der Schwellwertspannung US=f(t) der gesamte Bereich der Gleisspannung UG laufend periodisch abgetastet wird. Die Anzahl n der Wechsel zwischen der Frei- und Besetzt-Anzeige ist ein Maß für die Amplitudenänderung, die ihrerseits wiederum das Kriterium für die Frei- bzw. Besetzt-Anzeige darstellt.

    [0019] Unter Beibehaltung der Auswertung gemäß den Ansprüchen 3 bis 7 ist eine weitere Variante des Gleisstromkreises nach Anspruch 8 möglich.

    [0020] Anhand der Zeichnung wird ein Beispiel der Erfindung erläutert.

    [0021] Es zeigen:

    Fig. 1 einen Gleisstromkreis mit Isolierstößen und am Ende vorgesehener Schaltungsanordnung,

    Fig. 2 den Verlauf der Gleisspannungen UG in Abhängigkeit von der Länge des Gleisabschnittes 1GK im Frei- und Besetzt-Zustand für zwei verschiedene Gleisbettungen,

    Fig. 3a entsprechend Fig. 1 einen Gleisstromkreis bekannter Art nach Einlaufen einer Achse,

    Fig. 3b die Gleisspannung UG am Ende des Gleisstromkreises nach Fig. 3a beim Durchlaufen einer Achse,

    Fig. 3c den zeitlichen Verlauf der Amplitudenänderung der Gleisspannung UG eines freien Gleisstromkreises gemäß Fig. 1 bei guter und schlechter Bettung,

    Fig. 3d eine Darstellung gemäß Fig. 3c bei besetztem Gleisstromkreis,

    Fig. 4a eine erste Auswertschaltung für den Gleisstromkreis durch Demodulation der Gleisspannung UG,

    Fig. 4b eine weitere Schaltung für die Auswertung der Gleisspannung UG mit Hilfe einer mit der Schaltfrequenz fsch arbeitenden Anordnung,

    Fig. 4c eine Schaltung zur Auswertung der Gleisspannung UG mit Hilfe einer Gleichrichteranordnung,

    Fig. 5 eine Schaltung zur Auswertung der Gleisspannung UG mit Hilfe einer Anordnung zum Herausfiltern einer Grundschwingung aus dem Verlauf der modulierten Wechselspannung,

    Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Auswertung der Gleisspannung UG in Verbindung mit einer linear ansteigenden Schwellwertspannung,

    Fig. 7 die Schaltungsanordnung zur Auswertung der Gleisspannung UG nach dem Schaltschema der Fig. 6 mit Hilfe eines Abtastgenerators.



    [0022] Der in der Fig. 1 wiedergegebene Gleisstromreis weist eine Länge 1GK auf. Die Schienen 1 und 2 dieses Gleisstromkreises erstrecken sich von den Isolierstößen 3 bis zu den Isolierstößen 4. Im Bereich der Isolierstöße 3 ist zwischen den Schienen 1 und 2 eine Wechselspannungsquelle 5 vorgesehen, welche eine Wechselspannung mit der Amplitude UA und der Frequenz fGK über einen Widerstand 6 in den Gleisstromkreis einspeist, bei welchem die Schienen 1 und 2 als stromführende Leiter dienen.

    [0023] In dem Schaltbild ist zwischen den Schienen 1 und 2 ein Widerstand 7 dargestellt, welcher in Abhängigkeit von dem Bettungsleitwert GB eine unterschiedliche Größe einnehmen kann.

    [0024] Der Dämpfungskoeffizient α des Gleises und der Wellenwiderstand ZL des Gleises hängen in ihrer Größe von dem vorgenannten Bettungsleitwert GB ab, für den bei guter Bettung der auf die Längeneinheit bezogene Wert G Bg0,1 S/km und bei schlechter Bettung der Wert G Bs 0,7 S/km in Betracht kommen.

    [0025] In dem dargestellten Beispiel der Fig. 1 sind am Ende der Schienen 1 und 2 Anschlußklemmen 8 und 9 vorgesehen für den Abgriff der an diesem Ende der Schienen noch vorhandenen Gleisspannung UG der Frequenz fGK' Parallel zu diesen Klemmen 8 und 9 ist eine Reihenschaltung aus einem niederohmigen Widerstand RAP mit einem Schalter 10 vorgesehen, welcher in Richtung des Doppelpfeiles betätigt wird und mit einer Schaltfrequenz fsch öffnet und schließt. Der niederohmige Widerstand RAP hat etwa die Größenordnung des Achswiderstandes eines in den Gleisabschnitt einfahrenden Zuges. Z.Zt. wird mit einem Achswiderstand in der Größenordnung von 0,5 bis 1 Ohm gerechnet.

    [0026] Bei geschlossenem Schalter 10 wird somit etwa der Besetzt-Zustand des Gleisstromkreises nachgebildet. Durch den dabei angeschalteten Widerstand RAP zwischen den Anschlußklemmen 8 und 9 des Gleisstromkreises ergibt sich demgemäß auch eine Gleisspannung UG, deren Amplitude angenähert dem Besetzt-Zustand des Gleisstromkreises entspricht. Ist der Gleisstromkreis frei, so ist bei abgeschaltetem Widerstand RAP, also bei geöffnetem Schalter 10, die Amplitude der Gleisspannung UG um die Amplitudenänderung ΔUGF größer als bei angeschaltetem Widerstand RAP, so daß sich in dem dargestellten Zustand der im rechten Teil der Fig. 1 wiedergegebene zeitliche Ablauf ΔUGF=f(t) ergibt.

    [0027] Da die Amplitudenänderung auch abhängig ist von der Gleisbettung, ergeben sich bei guter Bettung des Gleises relativ große Amplitudenänderungen ΔUGF und bei schlechter Bettung entsprechend geringere Werte für ΔUGF' wie auch aus der Fig. 3c ersichtlich ist. Diese zeigt im rechten Teil die Schaltung nach Fig. 1 bei offenem und geschlossenem Schalter 10 und im linken Teil die unterschiedlichen Amplitudenänderungen für gute Bettung G Bg und schlechte Bettung G Bs im Frei-Zustand des Gleisabschnittes.

    [0028] Ist der Gleisstromkreis besetzt, dann ist bereits entsprechend dem Widerstand der eingelaufenen Achsen die Amplitude der Gleisspannung UGB sehr klein, so daß beim Anschalten des Widerstandes RAP kaum noch eine Amplitudenänderung ΔUGB der Gleisspannung auftritt. Dies ergibt sich auch aus der Fig. 3d, welche im rechten Teil einen Abschnitt der Schaltung nach Fig. 1 bei in den Gleisstromkreis eingelaufener Achse mit dem Achswiderstand RA und den verschiedenen Stellungen des Schalters 10sowie die zugehörigen Gleisspannungen UG im linken Teil der Figur in Abhängigkeit von der Zeit wiedergibt. Man erkennt, daß im Besetzt-Zustand des Gleises die Amplitudenänderung ΔUGB infolge der Schalterbetätigung nur sehr gering ist, und zwar sowohl bei guter Bettung G Bg, als auch bei schlechter Bettung G Bs.

    [0029] Aus dem unterschiedlichen Verlauf der Gleisspannung UG gemäß dem Bettungszustand des Gleises ist zu entnehmen, daß die erfindungsgemäß vorgesehene Ausbildung des Gleisstromkreises eine Auswertung durch Erfassen der Amplitudenänderung mit Hilfe des Belastungswiderstandes RAP über wesentlich größere Längen 1GK ermöglicht, als dies bisher der Fall war.

    [0030] Die Gleisspannung ändert sich über die Länge 1GK des Gleisstromkreises, d.h. über die Länge des Gleisabschnittes bei Annahme des angepaßten Zustandes entsprechend der Funktion UG=UA.e-α1GK. Da der Dämpfungskoeffizient α von dem Bettungszustand des Gleises abhängig ist, ergeben sich unterschiedliche Kurvenverläufe für die Gleisspannung UG. In der Fig. 2 sind aufgetragen die Gleisspannungen UG bei Bettungsleitwerten von G =0,1 S/km und G =0,7 S/km, wie sie den Grenzwerten in der Praxis entsprechen, wobei der Verlauf von UG im Frei-Zustand durch den Index BgF bzw. BsF, und im Besetzt-Zustand durch den jeweiligen Index BgB bzw. BsB gekennzeichnet ist.

    [0031] Der Arbeitsbereich der bisher bekannten Gleisstromkreise liegt zwischen den beiden in der Fig. 2 mit einer Schraffur versehenen Kurven. Dabei ist für die Länge 11 der entsprechende Arbeitsbereich A mit der zugehörigen Schwellwertspannung Us als Mittelwert zwischen den Spannungen UGsF und UGgB eingezeichnet. Die bisherige Arbeitsweise des Gleisstromkreises setzt eine höhere Spannung UGsF gegenüber der anderen Spannung UGgB voraus, um bei einem Vergleich mit der Schwellwertspannung US eine eindeutige Aussage über den Frei- bzw. Besetzt-Zustand des Gleises bei jedem Bettungszustand im Bereich der angegebenen Bettungsleitwerte sicherzustellen. Der Arbeitsbereich A wird mit zunehmender Länge 1GK des Gleisabschnittes kleiner und wird an der Kreuzungsstelle der schraffierten Kurven gleich Null. Die der Kreuzungsstelle zugeordnete Länge 1A=0 ist als theoretischer Grenzwert für die Länge der Gleisstromkreise anzusehen, welche mit den bekannten Schaltungen überwacht werden kann. In der Praxis ist dieser Grenzwert jedoch deshalb nicht erreichbar, weil ein Vergleich der den Arbeitsbereich bestimmenden Spannungen mit der Schwellwertspannung US erforderlich ist, wobei dieser Vergleich zu signifikanten Über- bzw. Unterschreitungen, der durch die schraffierten Kurven bestimmten Werte führen muß.

    [0032] Wird dagegen die Amplitudenänderung durch die Ein-und Abschaltung eines dem Achswiderstand etwa entsprechenden Widerstandes am Ende des Gleisstromkreises vorgenommen, so ergeben sich noch eindeutige Auswertungsergebnisse, wenn die Gleisstromkreislänge 1GK über den Schnittpunkt der in der Fig. 2 schraffierten Kurven hinausgeht.

    [0033] Geht man davon aus, daß der genannte Widerstand RAP am Ende des Gleisstromkreises dem Achswiderstand entspricht, so ergeben sich bei einer Länge 11 des Gleisstromkreises bei guter Bettung im Frei-Zustand Amplitudenänderungen ΔUGgF und bei schlechter Bettung von ΔUGsF, wie sie bei der Länge 11 in der Fig. 2 eingetragen sind. Bei der Länge 12 des Gleisstromkreises, also im Bereich nach dem Kreuzungspunkt der schraffiert wiedergegebenen Kurven, sind die Amplitudenänderungen zwar kleiner geworden, jedoch ist ersichtlich, daß es sich dabei noch um deutlich auswertbare Änderungen handelt, wie dies auch aus der Fig. 3c klar hervorgeht.

    [0034] Im Rechten Teil der Fig. 2 ist der Bereich der Grenzlänge für den Gleisstromkreis wiedergegeben, bis zu dem durch die Auswertung der Amplitudenänderung gemäß der Fig. 1 der Frei- oder Besetzt-Zustand festgestellt werden kann. In diesem Teil der Fig. 2 ist zu dem Verlauf der Gleisspannung bei guter Bettung und im Besetzt-Zustand in ausgezogener Linie der Spannungsverlauf bei geöffnetem Schalter 10 und in gestrichelter Linie bei geschlossenem Schalter 10 wiedergegeben. Es ist erkennbar, daß bei geschlossenem Schalter 10 und guter Bettung im Besetzt-Zustand durch das Öffnen und Schließen des Schalters 10 eine Amplitudenänderung von ΔUGgB auftritt, und daß bei dieser Grenzlänge des Gleisstromkreises bei schlechter Bettung und im Frei-Zustand durch das Öffnen und Schließen des Schalters 10 eine Amplitudenänderung ΔUGsF auftritt. In dem Grenzbereich sind die beiden vorgenannten Amplitudenänderungen etwa gleich groß, so daß unter ungünstigsten Verhältnissen nicht mehr der Besetzt- oder Frei-Zustand des Gleisabschnittes festgestellt werden kann. Der Wert ΔUGgB, welcher durch entsprechende Wahl des Widerstandes RAP so klein wie möglich gehalten werden sollte, übernimmt die Funktion eines von einem Arbeitsbereich A unabhängigen Schwellwertes. Für alle über diesem Schwellwert liegenden, durch das Öffnen und Schließen des Schalters 10 verursachten Amplitudenänderungen liegt der Frei-Zustand des Gleisabschnittes vor.

    [0035] Aus der Fig. 2 ist auch zu erkennen, daß bei gegebener Länge 1GK des Gleisstromkreises, beispielsweise bei 1GK=12, die im Frei-Zustand bei periodischem An-und Abschalten des Belastungswiderstandes RAP gewonnene Amplitudenänderung ΔUGF, welche zwischen den Grenzwerten ΔUGsF und ΔUGgF in der Fig. 2 liegt, durch ihre Größe ein Maß für den Bettungszustand des Gleisstromkreises liefert und somit eine laufende Überwachung des Bettungszustandes ermöglicht. Die Bettung wird umso besser, je größer die Amplitude von ΔUGF ist.

    [0036] Die Fig. 3a bis 3d zeigen in Verbindung mit den zugehörigen Schaltungsanordnungen die Gleisspannungsverläufe bei einer unmittelbaren Messung der Gleisspannung am Ende des Gleisstromkreises gemäß dem Stand der Technik und bei einer Ausbildung des Gleisstromkreises entsprechend der Erfindung nach Fig. 1.

    [0037] Die Fig. 3a gibt einen Gleisstromkreis ähnlich der Fig. 1 wieder, jedoch ohne die zusätzliche Schaltungsanordnung, bestehend aus dem Schalter 10 und dem niederohmigen Widerstand RAP' Stattdessen ist zwischen den Anschlußklemmen 8 und 9 des Gleisstromkreises als Symbol für eine Auswerteinrichtung ein Gleisrelais GR dargestellt. Bei der Anordnung nach der Fig. 3a befindet sich eine eingelaufene Achse mit dem Achswiderstand RA am Ort X des Gleisstromkreises.

    [0038] Die Fig. 3b zeigt den Verlauf der Gleisspannung bei Durchlauf einer Achse, und zwar bei guter und schlechter Bettung im Frei-Zustand jeweils außerhalb des Gleisstromkreises, wobei die jeweiligen Spannungen UGgF bzw. UGsF oberhalb der Schwellwertspannung Us liegen, während anschließend im Besetzt-Zustand, also im Bereich des Gleisstromkreises mit der eingelaufenen Achse des Widerstandes RA die Gleisspannungen kleiner sind als die Schwellwertspannung US, wie die eingezeichneten Spannungsverläufe UGgB und UGsB zeigen.

    [0039] Die Fig. 3c und 3d zeigen jeweils in ihren rechten Teilen in verkleinerter Darstellung das Ende des Gleisstromkreises gemäß der Fig. 1 in den beiden unterschiedlichen Schaltstellungen des Schalters 10 und in den linken Teilen den Verlauf der Gleisspannungen in Abhängigkeit von der Schaltfrequenz fsch des Schalters 10. Die Fig. 3c gibt dabei den Gleisstromkreis und die zugehörigen Spannungsverläufe sowie die Amplitudenänderungen im Frei-Zustand in Abhängigkeit von der Zeit t wieder, während die Fig. 3d die entsprechenden Schaltbilder und Verläufe der Gleisspannung bei in den Gleisstromkreis eingelaufener Achse mit dem Achswiderstand RA, also im Besetzt-Zustand, zeigt.

    [0040] Wie bereits im Zusammenhang mit der Fig. 2 unter Hinweis auf die Fig. 3c und 3d beschrieben wurde, ergeben sich beim Frei-Zustand des Gleisabschnittes durch das periodische An- und Abschalten des Widerstandes RAP große Amplitudenänderungen ΔUGsF der Gleisspannung, während die Amplitudenänderung ΔUGgB nur sehr klein ist.

    [0041] In den Fig. 4a bis 4c sind verschiedene Schaltungsanordnungen zur Auswertung der Amplitudenänderung ΔUG der Gleisspannung wiedergegeben.

    [0042] Da durch die periodische Betätigung des Schalters 10 die Gleisspannung UG in eine amplitudenmodulierte Schwingung umgewandelt wird, kann diese als Hüllkurve auftretende auszuwertende Schwingung ΔUG=f(t) gemäß Fig. 4a durch Demodulation gewonnen werden.

    [0043] In Fig. 4a ist das Ende des Gleisstromkreises mit dem Schalter 10 und dem niederohmigen Widerstand RAP wiedergegeben und symbolisch eine Betätigungseinrichtung 11 zum Öffnen und Schließen des Schalters 10 mit der Frequenz fsch angedeutet. Diese Schaltfrequenz ist wesentlich geringer als die Frequenz fGK der Gleisspannung UG. An die Anschlußklemmen 8 und 9 für den Abgriff der Gleisspannung UG ist ein Demodulator 12 angeschlossen. In der Zeichnung des Demodulators 12 ist der Spannungsverlauf der abgegriffenen Gleisspannung UG wiedergegeben.

    [0044] An den Demodulator 12 schließt sich eine Niederfrequenzstufe 13, an, die ihrerseits mit einem Frequenz-vervielfacher 14 zur Vervielfachung der Schaltfrequenz fsch verbunden ist und die Schaltfrequenz f sch in die Gleisstromkreisfrequenz fGK umsetzt, um mit Hilfe einer Schaltungsanordnung und Anzeigeeinrichtung 15 eine aktive Anzeige zu bewirken, wobei eine Auswertung in der gleichen Weise ermöglicht wird, wie sie bisher ohne die Amplitudenmodulation vorgenommen wurde. Allerdings ist die Amplitude der Schwellwertspannung Us sehr viel niedriger als bei den bekannten Gleisstromkreisen ohne die Modulation der Gleisspannung, da gemäß den Erläuterungen zu der Fig. 2 die Amplitudenänderung ΔUGsF zur Frei-Anzeige nur den im ungünstigsten Fall im Besetzt-Zustand bei bester Bettung auftretende Wert ΔUGgB überschreiten muß.

    [0045] Gemäß Fig. 4b erfolgt eine unmittelbare Auswertung der sich mit der Schaltfrequenz fsch ändernden AmplitudeAUG der Gleisspannung. Bei dieser Anordnung ist der Frequenz-Vervielfacher 14 nicht vorgesehen, sondern in einem Vorsatzgerät 16 lediglich der Demulator 12 und die Niederfrequenzstufe 13 entsprechend Fig. 4a angeordnet. In der Schaltungs- und Anzeigeeinrichtung 15 erfolgt eine aktive Anzeige entsprechend der Schaltfrequenz fsch, wie dies in der dargestellten Anzeigeeinrichtung 15 angedeutet ist.

    [0046] Bei der Anordnung nach Fig. 4c ist wiederum ein Vorsatzgerät 16 gemäß Fig. 4b vorgesehen. Die Schaltungs-und Anzeigeeinrichtung 15 weist in diesem Falle zusätzlich einen der eigentlichen Anzeigevorrichtung vorgeordneten Gleichrichter 17 auf, so daß die Auswertung für den Frei- und Besetzt-Zustand mit der Gleichspannung ΔUG- erfolgt.

    [0047] Fig. 5 zeigt eine weitere Möglichkeit der Auswertung der modulierten Schwingung zur Anzeige des Frei- und Besetzt-Zustandes. Bei dieser Anordnung wird die in der beschriebenen Weise amplitudenmodulierte Schwingung, deren Hüllkurve die auszuwertende Amplitudenänderung ΔUG enthält, einer Filterschaltung 18 zugeleitet. In dieser Schaltung wird eine mit der Schaltfrequenz fsch ablaufende sinusförmige Grundschwin- gung UGsch=f(t) herausgefiltert. Da diese herausgefilterte Schwingung proportional der Amplitudenänderung ΔUG ist, kann in der nachfolgenden Schaltungs-und Anzeigevorrichtung 15 eine mit der Schaltfrequenz fsch arbeitende Anzeige erfolgen.

    [0048] Ein völlig anders arbeitendes Auswerteprinzip zum Erkennen des Frei- oder Besetzt-Zustandes ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt.

    [0049] Grundgedanke dieser Auswerte-Anordnung ist es, nicht mehr wie bisher mit konstanter Schwellwertspannung US zu arbeiten, sondern die Schwellwertspannung von 0 anfangend kontinuierlich bis zum einen Maximalwert zu vergrößern und diesen Vorgang periodisch zu wiederholen.

    [0050] Durch die Änderung der Amplitude der Schwellwertspannung wird die Größe des ΔUG-Bereiches abgetastet, wie dies im Prinzip für den Frei- und Besetzt-Zustand in Fig. 6 dargestellt ist. In dem jeweiligen linken Teil der grafischen Darstellungen der Fig. 6, sind die Gleisspannung UG in Abhängigkeit von der Zeit t, und zwar oben für den Frei-Zustand und unten für den Besetzt-Zustand während eines Schaltvorganges mittels des Schalters 10 wiedergegeben.

    [0051] In dem jeweiligen rechten Teil der grafischen Darstellungen sind die Schwellwertspannungen Us in Abhängigkeit der Zeit t dargestellt.

    [0052] In beiden Figuren sind jeweils die Gleisspannungsverläufe für gute und schlechte Bettung wiedergegeben.

    [0053] Man erkennt, daß bei von Null anwachsender Amplitude der Schwellwertspannung US trotz des An- und Abschaltens des Widerstandes RAP durch Betätigung des Schalters 10 der Frei-Zustand angezeigt wird, bis die Schwellwertspannung Us einen Wert erreicht, bei dem der ΔUG-Bereich beginnt. Innerhalb des gesamten ΔUG-Bereiches tritt bei weiterem Anwachsen von US als dynamisches Signal ein dauernder Wechsel zwischen Frei- und Besetzt-Anzeige im Takt der Schaltfrequenz fsch auf. Bei vorgegebener Schaltfrequenz fsch ist die Anzahl n der Frei-/Besetzt-Wechsel direkt proportional der zu messenden Amplitude ΔUG. Bei weiterem Anwachsen der Schwellwertspannung US über den im Frei-Zustand maximal auftretenden Wert UG der Gleisspannung hinaus, verschwindet das dynamische Signal wieder und es wird kontinuierlich der Besetzt-Zustand angezeigt. Da auch bei besetztem Gleisstromkreis eine kleine, bei bester Bettung ihren Höchstwert erreichende Amplitudenänderungd ΔUGgB möglich ist, ergibt sich beim Auswerten der Anzahl n der Frei-/Besetzt-Wechsel ein Grenzwert nmin (siehe Fig. 6 unten), so daß der Frei-Zustand für n größer nmin, der Besetzt-Zustand für n kleiner nmin gegeben ist. Die Anzahl n der Wechsel ist gleichzeitig ein Kriterium für den Bettungszustand, da n mit besser werdender Bettung zunimmt. Die die Meßgröße darstellende Anzahl n der Wechsel kann sowohl mit einer einfachen Auswerteinrichtung mit einem einzigen Ausgang oder mit einer Auswerteinrichtung gemessen werden, die eine aktive Anzeige mit zwei getrennten Ausgängen für die Frei- und Besetzt-Anzeige aufweist.

    [0054] Die Fig. 7 gibt ein Schaltschema einer Auswerte-Schaltung für eine aktive Anzeige nach dem in Fig. 6 beschriebenen Prinzip wieder.

    [0055] Die mit der Schaltfrequenz fsch arbeitende Einrichtung 11 ist als Taktgenerator ausgebildet, um den Schalter 10 periodisch zu betätigen. Die amplitudenmodulierte Gleisspannung wird der Auswerte-Schalteinrichtung 19 zugeleitet, die ihrerseits mit einem Abtastgenerator 20 verbunden ist, der eine sägezahnförmige Schwellwertspannung US erzeugt, die mit der jeweiligen Amplitude der amplitudenmodulierten Gleisspannung UG verglichen wird, und in der im Zusammenhang mit Fig. 6 beschriebenen Weise zu dem Wechsel der Frei-/Besetzt-Anzeige führt, welche sich mit der Frequenz fsch ändert. In Verbindung mit einer Zähleinrichtung 21 und entsprechend voreingestellten Vergleichs- und Anzeige-Einrichtungen 22 und 23 erfolgt bei einer Anzahl der Wechsel n kleiner als n . die min Besetzt-Anzeige, während umgekehrt bei größerer Anzahl n der Wechsel größer als nmin der Frei-Zustand angezeigt wird.

    [0056] Die Anzahl n der Frei-/Besetzt-Wechsel ist gleichzeitig ein Maß für die Bettungsableitung des Gleises, da n bei konstanter Schaltfrequenz f sch und konstanter Abtastfrequenz fabt=

    nur von der Amplitudenänderung UG abhängig ist.

    [0057] Bei der Anordnung nach Anspruch 8 können mit den beschriebenen Auswerteschaltungen jeweils vom Anfang und Ende des Gleisabschnittes zu dessen Mitte hin die Amplitudenänderungen bis zur jeweiligen Grenze der Auswertung erfaßt werden, so daß der Gleisabschnitt eine entsprechend größere Länge als in dem Beispiel aufweisen kann.


    Ansprüche

    1. Gleisstromkreis mit oder ohne Isolierstöße für Eisenbahnanlagen, bei dem der Anfang des zu überwachenden Gleisabschnittes mit einer Wechselspannungsquelle (5) über Anschlußklemmen verbunden ist und am Ende des Gleisabschnittes der Länge 1GK die noch vorhandene Wechselspannung abgegriffen und zur Anzeige des Frei- oder Besetzt-Zustandes verwendet wird, dadurch gekennzeichnet , daß zur Erzeugung eines dynamischen Signals im Zuge des Gleisabschnittes zwischen den Gleisen (1,2) eine Schaltungsanordnung, bestehend aus einer Reihenschaltung eines niederohmigen Widerstandes (RAP) und eines periodisch betätigbaren Schalters (10) zur periodischen Änderung (Modulation) der Amplituden der Wechselspannung mit einer im Vergleich zur Wechselspannung wesentlich geringeren Frequenz (fsch) und eine die Amplitudenänderung (ΔUG) dieser Wechselspannung mit der bei bester Bettung und im Besetzt-Zustand beim Öffnen und Schließen des Schalters am Ende des Gleisabschnittes auftretenden Amplitudenänderung (ΔUGB) vergleichende sowie anzeigende Einrichtung (15) vorgesehen sind.
     
    2. Gleisstromkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schaltungsanordnung, bestehen aus der Reihenschaltung des niederohmigen Widerstandes (RAp) und dem periodisch betätigbaren Schalters (10) am Ende des Gleisabschnittes parallel zu den Anschlußklemmen (8,9) für den Abgriff der Wechselspannung angeordnet ist.
     
    3. Gleisstromkreis nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Anzeigevorrichtung (15) eine Demodulationsschaltung (12) für die am Ende des Gleisabschnittes abgegriffene modulierte Wechselspannung vorgeordnet ist.
     
    4. Gleisstromkreis nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet ; daß der Anzeigeeinrichtung (15) für die am Ende des Gleisabschnittes abgegriffene und demodulierte Wechselspannung eine Gleichrichterschaltung (17) vorgeordnet ist.
     
    5. Gleisstromkreis nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Anzeigeeinrichtung (15) für die am Ende des Gleisabschnittes abgegriffene demodulierte Wechselspannung eine Schaltung (14) zur Umsetzung in einen anderen Frequenzbereich vorgeordnet ist.
     
    6. Gleisstromkreis nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Anzeigeeinrichtung (15) für die am Ende des Gleisabschnittes abgegriffene und demodulierte Wechselspannung eine Schaltung (18) zum Herausfiltern einer Grundschwingung aus dem Verlauf der demodulierten Wechselspannung vorgeordnet ist.
     
    7. Gleisstromkreis nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß eine als Vergleichseinrichtung arbeitende Auswertschaltung (19) für die am Ende des Gleisabschnittes abgegriffene modulierte Wechselspannung vorgesehen und mit einem Abtastgenerator (20) verbunden ist, welcher eine sich periodisch und lineär ändernde Vergleichsspannung (Schwellwertspannung) erzeugt, die eine wesentlich kleinere Frequenz als die Modulationsfrequenz der abgegriffenen Wechselspannung und einen die Amplitudenänderung der Wechselspannung merkbar übersteigenden Maximalwert aufweist, und daß die Auswertschaltung beim Vergleich der jeweiligen Amplituden der Wechselspannung mit der Vergleichsspannung leinen periodischen Wechsel der Anzeige bewirkt, wenn die Vergleichsspannung im Bereich der Amplitudenänderung der abgegriffenen Wechselspannung liegt und bei Vergleichsspannungen größer oder kleiner als die Amplitude der Wechselspannung eine kontinuierliche Frei- oder Besetzt-Anzeige bewirkt.
     
    8. Gleisstromkreis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß sowohl am Ende als auch am Anfang des Gleisabschnittes je eine Schaltungsanordnung, bestehend aus einer Reihenschaltung eines niederohmigen Widerstandes (RAp) und eines periodisch betätigbaren Schalters (10), und eine die Schalter synchron betätigbare Einrichtung vorgesehen sind in Verbindung mit einer Vergleichseinrichtung zur Auswahl der jeweiligen Wechselspannung mit der geringerem Amplitudenänderung UG und einer weiteren die geringere Amplitudenänderung der Wechselspannung mit der bei bester Bettung und im Besetzt-Zustand beim Öffnen und Schließen des am Ende des Gleisstromkreises vorgesehenen Schalters auftretenden Amplitudenänderung vergleichenden sowie anzeigenden Einrichtung (15).
     




    Zeichnung