(19)
(11) EP 0 091 585 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
22.04.1987  Patentblatt  1987/17

(21) Anmeldenummer: 83102923.6

(22) Anmeldetag:  24.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A44C 27/00

(54)

Schmuckstück aus Platin und hochkarätigem Gold, insbesondere Feingold

Jewel made of platinum and high carat gold, especially fine gold

Bijou de platine et d'or à teneur en carat élevée notamment d'or fin


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.04.1982 DE 3213543

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
19.10.1983  Patentblatt  1983/42

(71) Anmelder: Exner geb. Niessing, Ursula
D-4426 Vreden (DE)

(72) Erfinder:
  • Exner geb. Niessing, Ursula
    D-4426 Vreden (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Meinke, Dabringhaus und Partner 
Postfach 10 46 45
44046 Dortmund
44046 Dortmund (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Schmuckstück aus Platin und hochkarätigem Gold, insbesondere Feingold, wobei die Verbindung der beiden Metalle durch Aufbringen des Goldes in festem Zustand auf das Platin und die Erhitzung des Goldes auf seine Schmelztemperatur erfolgt ist.

    [0002] Ein derartiges Schmuckstück ist aus der DE-A-2 733 602 der Anmelderin bekannt. Bei dem bekannten Schmuckstück wird Platin als Trägermetall und Ausgangsmaterial benutzt und ein Feingold-Auflage-Metall eingesetzt, das demgemäss die am Platin vorgesehene Auflagefläche vollflächig abdeckt, wobei bei dem bekannten Schmuckstück der Platinanteil wenigstens gleich oder grösser ist als der Feingoldanteil am Gesamtschmuckstück, da die Feingoldauflage im wesentlichen dekorativen Charakter hat und nicht selbst den Hauptteil des Schmuckstückes bilden soll.

    [0003] Aus der DE-C-561 705 ist darüber hinaus ein Verfahren bekannt, bei dem auf Goldblech ausreichender Dicke nach dem Dubleeverfahren dünne Platinbleche aufgeschweisst werden. Derartige Schmuckstückplatten sollen für Dosen, Uhrengehäuse u.dgl. eingesetzt werden, d.h. das dortige Verfahren bewirkt keine Festigung des Goldbleches, dieses soll von vornherein ausreichend stark bemessen sein.

    [0004] Andere Schmuckteile, aus bereichsweise dünnen Blechen gebildet, sind auch aus der US-A-3 955 934 und 4107 947 bekannt, wobei dort eine Schmuckwirkung durch Einlegen von Blechteilen aus jeweils anderen Edelmetallen in entsprechende Öffnungen eines Edelmetallgrundbleches erzielt wird und die gesamten Blechteile auf einer Trägerplatte aufgeschweisst sind.

    [0005] Bei der Verarbeitung von hochkarätigen Goldblechen als Ausgangsmaterial ist der Verarbeiter an gewisse natürliche Grenzen gebunden, da hochkarätiges Gold selbst in festem Zustand nicht immer die gewünschte Festigkeit aufweist, die für Schmuckstücke notwendig ist und im übrigen die Gefahr besteht, dass bei dünner werdenden Blechen die Ränder ausfransen, einreissen, sich versehentlich deformieren u.dgl. mehr.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der ein Überschreiten dieser natürlichen Bearbeitungsgrenzen von hochkarätigen Goldblechen möglich ist.

    [0007] Bei einem Schmuckstück der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass das Schmuckstück wenigstens bereichsweise aus dünnen hochkarätigen Goldblechen, insbesondere Feingoldblechen als Ausgangsmaterial gebildet ist, die mit einer aufgebrachten Rand- und/oder Innenarmierung aus Platin versehen sind.

    [0008] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass eine feine Randarmierung aus Platin für ein dünnes Goldblech oder -blatt ausreicht, welches in der in der Gattung angegebenen Verfahrensweise erzeugt worden ist, diesem eine sehr grosse Festigkeit zu verleihen, die eine Weiterverarbeitung möglich macht. Bei vergleichsweise grossen Goldblättern kann es sinnvoll sein, statt oder neben einer Randarmierung eine Innenarmierung vorzusehen, wobei mit Innenarmierung sowohl eine Zwischenlagerung von Platinbereichen in der Goldblattfläche gemeint ist, als auch die Zwischenlage von Platin in der Fläche, d.h. möglicherweise zwischen zwei Goldblättern, so dass eine derartige Armierung von aussen nicht oder nur bereichsweise sichtbar ist. Auch kann die Rand- und Innenarmierung zu einem einstückigen, dünnen Platinblech zusammengefasst sein, das mit dem Goldblech ein Bi-Metallblech bildet. Unter dem Ausdruck «Armierung» wird hier ausschliesslich verstanden, dass der Gewichtsanteil von Platin geringer als der des Goldes als Ausgangsmaterial ist. In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, dass die Goldbleche eine Stärke von weniger als 0,5 mm aufweisen.

    [0009] Das Schmuckstück weist zweckmässigerweise ein Innenfeld aus hochkarätigem Gold mit einer Umgrenzung aus Platin auf, wobei innerhalb der Platin-Umgrenzung in dem Goldinnenfeld Platin-Elemente angeordnet oder in weiterer Ausgestaltung die Platin-Elemente als mit der Platin-Umgrenzung verbundenes Skelett ausgebildet sind.

    [0010] Die Platin-Umgrenzungen, die Platin-Elemente innerhalb des Goldes und die Platin-Skelett-Elemente können geometrisch einfache Formen aufweisen und/oder, wie dies die Erfindung auch vorsieht, innerhalb des oder der Goldfelder beliebiger Konfiguration und Gestaltung angeordnet sein.

    [0011] Ein besonderer Schmuckeffekt kann dadurch erreicht werden, dass die Platin-Elemente nur auf einer Seite des innerhalb der Platin-Umgrenzung durchlaufenden Goldinnenfeldes angeordnet sind.

    [0012] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Diese zeigt in

    Fig. 1, 2, 5 und 9 und 10 vereinfacht wiedergegebene Schmuckstücke mit einer Randarmierung von Feingoldblechen durch Platin mit unterschiedlicher Gestaltung, und in

    Fig. 3, 4, 6, 7 und 8 Schmuckstücke mit einer Rand- und Innenarmierung in vereinfachter Darstellung.



    [0013] Ein in den Figuren mit 1 bezeichnetes Feingoldblech oder -blatt ist mit einer Randarmierung 2 aus Platin versehen, wobei die Verbindung zwischen Platin und Feingold gemäss DE-PS 2733602 erfolgt, d. h. das Feingoldblatt wird z. B. auf einen Platindraht aufgelegt und in diesem Bereich auf seine Schmelztemperatur erhitzt und damit mit dem Platin verbunden. Nachträglich kann eine weitere Bearbeitung erfolgen, z.B. das Feingoldblatt mit der Randarmierung weiter verdünnt werden, was durch die Erfindung bis zu Wandstärken möglich ist, die bisher nicht erreichbar waren ohne dass man nicht Gefahr lief, dass die Ränder ausfransen, einreissen o.dgl.

    [0014] Zusätzlich zu den Randarmierungen 2 können auch Innenarmierungen 3 vorgesehen sein, z.B. in geometrisch einfachen Formen, wie etwa in Fig. und 6 oder in Konturen beliebiger Ausgestaltung, wie in Fig. 4 angedeutet ist.

    [0015] In Fig. 5 ist eine Besonderheit gezeigt, nämlich diejenige, dass die Randarmierung 2 einstückig in die Fläche des Feingoldblattes 1, dort als Dreieckteil, einläuft, was mit 2' bezeichnet ist.

    [0016] Die Fig. 7 und 8 zeigen Möglichkeiten, die Feingoldfläche 1 mit einem Skelett aus Platinstäben o.dgl. auszurüsten, im Falle der Fig. 7 aus miteinander verbundenen oder aus nicht miteinander verbundenen Stäben, wie dies in Fig. 8 angedeutet ist.

    [0017] Die Fig.9 und 10 zeigen wiederum lediglich Randarmierungen 2', die allerdings sowohl den Aussenrand als auch die Ränder von Durchbrüchen 5 bzw. 5' umgrenzen.

    [0018] Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So ist die Erfindung insbesondere nicht auf eine bestimmte, in den Figuren wiedergegebene Kontur oder Form, weder eines Schmuckstückes noch der Armierungseinlagen oder -umgrenzungen, beschränkt. Die nach der Erfindung hergestellten platinarmierten Goldbleche dünner Wandstärke können zu vielfältig gestaltetem Schmuck, Geräten oder Objekten weiterverarbeitet werden. Wesentlich für die Erfindung ist auch, dass die Rand- und Innenarmierung 2, 3 zu einer ganzflächigen Armierung aus dünnem Platinblech zusammengefasstsein kann, d.h. ein Bi-Metalldünnblech aus Platin einerseits und z.B. Feingold andererseits für die Schmuckgestaltung o.dgl. zur Verfügung gestellt wird, wobei dieses Bi-Metalldünnblech hervorragende Verarbeitungs- und Festigkeitseigenschaften aufweist.


    Ansprüche

    1. Schmuckstück aus Platin und hochkarätigem Gold, insbesondere Feingold, wobei die Verbindung der beiden Metalle durch Aufbringung des Goldes in festem Zustand auf das Platin und die Erhitzung des Goldes auf seine Schmelztemperatur erfolgt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmuckstück wenigstens bereichsweise aus dünnen hochkarätigen Goldblechen, insbesondere Feingoldblechen (1) als Ausgangsmaterial gebildet ist, die mit einer aufgebrachten Rand- und/ oder Innenarmierung (2, 3) aus Platin versehen sind.
     
    2. Schmuckstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Goldbleche (1) eine Stärke von weniger als 0,5 mm aufweisen.
     
    3. Schmuckstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Innenfeld aus hochkarätigem Gold mit einer Umgrenzung (2) aus Platin aufweist.
     
    4. Schmuckstück nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Platin-Umgrenzung (2) in dem Goldinnenfeld Platin-Elemente (3) angeordnet sind.
     
    5. Schmuckstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Platin-Elemente als mit der Platin-Umgrenzung verbundenes Skelett (4) ausgebildet sind.
     
    6. Schmuckstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platin-Elemente (3) innerhalb des oder der Goldfelder in beliebiger Konfiguration angeordnet sind.
     
    7. Schmuckstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platin-Elemente (3) nur auf einer Seite des innerhalb der Platin-Umgrenzung (2) durchlaufenden Gold-Innenfeldes angeordnet sind.
     
    8. Schmuckstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rand- und Innenarmierung (2, 3) zu einem einstückigen dünnen Platinblech zusammengefasst ist, das mit dem Goldblech (1) ein Bi-Metallblech bildet.
     


    Claims

    1. An item of jewellery comprising platinum and high-carat gold, in particular fine gold, wherein the join between the two metals is produced by applying the gold in a solid condition to the platinum and heating the gold to its melting temperature, characterised in that the item of jewellery is formed at least in a region-wise manner from thin high-carat gold foils, in particular fine gold foils (1), as the starting material, which are provided with an applied edge and/or internal reinforcement (2, 3) of platinum.
     
    2. An item of jewellery according to claim 1 characterised in that the gold foils (1) are less than 0.5 mm in thickness.
     
    3. An item of jewellery according to claim 1 or claim 2 characterised in that it has an inner panel of high-carat gold with a boundary (2) of platinum.
     
    4. An item of jewellery according to claim 3 characterised in that arranged within the platinum boundary (2) in the gold inner panel are platinum elements (3).
     
    5. An item of jewellery according to claim 4 characterised in that the platinum elements are in the form of a skeleton (4) which is joined to the platinum boundary.
     
    6. An item of jewellery according to one of the preceding claims characterised in that the platinum elements (3) are arranged within the gold panel or panels in any configuration.
     
    7. An item of jewellery according to one of the preceding claims characterised in that the platinum elements (3) are arranged only on one side of the gold inner panel which is continuous within the platinum boundary (2).
     
    8. An item of jewellery according to claim 1 or claim 2 characterised in that the edge and internal reinforcement (2, 3) is combined together to form an integral thin platinum foil which with the gold foil (1) forms a bi-metal foil.
     


    Revendications

    1. Bijou de platine et d'or à titre élevé, en particulier de l'or fin, l'alliage des deux métaux étant assuré en déposant l'or à l'état solide sur le platine et en chauffant cet or jusqu'à sa température de fusion, caractérisé par le fait que le bijou est formé, au moins par zones, par de minces tôles d'or à titre élevé, en particulier des tôles (1) d'or fin qui constituent le matériau de base et sont munies d'un renfort marginal et/ou interne en platine rapporté (2, 3).
     
    2. Bijou selon la revendication 1, caractérisé par le fait que les tôles d'or (1) présentent une épaisseur inférieure à 0,5 mm.
     
    3. Bijou selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait qu'il possède une région interne en or à titre élevé, avec une bordure de délimitation (2) en platine.
     
    4. Bijou selon la revendication 3, caractérisé par le fait que des éléments en platine (3) sont disposés dans la région interne en or, dans l'espace cerné par la bordure de délimitation (2) en platine.
     
    5. Bijou selon la revendication 4, caractérisé par le fait que les éléments en platine sont réalisés sous la forme d'une carcasse (4) reliée à la bordure de délimitation en platine.
     
    6. Bijou selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que les éléments en platine (3) sont disposés selon n'importe quelle configuration à l'intérieur de la ou des régions en or.
     
    7. Bijou selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que les éléments en platine (3) sont disposés seulement d'un côté de la région interne en or s'étendant dans l'espace cerné par la bordure de délimitation (2) en platine.
     
    8. Bijou selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait que les renforts marginal et interne (2,3) sont rassemblés en une mince tôle de platine d'un seul tenant, qui forme une tôle bimétallique avec la tôle d'or (1).
     




    Zeichnung