[0001] Die Erfindung betrifft eine Abstandszündeinrichtung für ein Geschoss, das einen mechanischen
Kopfzünder mit wesentlichen Zünderteilen und einen Abstandszünder enthält, der als
aufsetzbarer Adapter ausgebildet ist, mit einem Adaptergehäuse, das als Träger der
Funktionsteile des Abstandszünders ausgebildet ist und mit Mitteln zum Aufsetzen auf
den Kopfzünder des Geschosses.
[0002] Bei einem bekannten Abstandszünder dieser Art (siehe GB-A-218 586) wird auf einen
Aufschlagzünder ein Adaptergehäuse vorne aufgesetzt. Am vorderen Ende dieses Adaptergehäuses
befindet sich ein zweiter Aufschlagzünder, welcher in der Lage ist, den ersten, weiter
hinten befindlichen Aufschlagzünder auszulösen. Mit diesem Abstandszünder ist es daher
möglich, das Geschoss im Abstand von z.B. 10-50 Zentimetern vom Ziel entfernt zu zünden,
je nach der Länge des Adaptergehäuses.
[0003] Bei einem anderen bekannten Abstandszünder dieser Art (siehe US-A-3 124 073) ist
ein zylindrisches Metallgehäuse vorhanden, auf das eine Nase aus isolierendem Material
aufgesetzt ist. An dieser Nase ist ein elektronischer Annäherungszünder mit einer
ringförmigen Antenne befestigt. Mit einem solchen Zünder kann das Geschoss bereits
gezündet werden, sobald es sich im Abstand von z.B. 1-15 Metern vom Ziel befindet.
[0004] Es wird noch auf einen weiteren Abstandszünder dieser Art hingewiesen (siehe US-A-3
877 378), der einen elektronischen Annäherungszünder aufweist, bei dem jedoch besondere
Vorkehrungen getroffen sind, dass der elektronische Annäherungszünder nicht nur bei
schönem Wetter und trockener Luft zuverlässig arbeitet, sondern auch bei Regenwetter.
[0005] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in
der Schaffung eines Zünders, der wahlweise als Aufschlagzünder oder als Annäherungszünder
arbeiten kann, je nachdem welche Funktion gewünscht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Abstandszünder ein elektronischerZünder
ist und folgende Teile aufweist:
- einen Abstandssensor mit zugehöriger Auswerte- und Zündkreisschaltung,
- eine elektrische Stromquelle,
- eine elektrische Zündkapsel zur Betätigung eines Zündstiftes des Kopfzünders.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass ein Aufschlags- und Verzögerungsfunktionen aufweisender Kopfzünder in einen Abstandszünder
durch Aufstecken eines Adapters z.B. im Felde umgewandelt werden kann, wodurch ein
wirtschaftlicher Einsatz gegeben ist, indem die teure Elektronik nur bei Bedarf verwertet,
bzw. beim Einsatz ohne Abstandsfunktion eingespart wird. Ferner kann der Adapter kurz
und leicht gehalten werden, sodass die Ballistik des Geschosses praktisch nicht verändert
wird.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel
darstellt, erläutert:
[0009] In einem Geschosskörper 10 ist ein Kopfzünder 11 mit Momentan- (Aufschlag) und Verzögerungsfunktionen,
umstellbar durch die Schaltvorrichtung 12, eingeschraubt. In der Spitze des Kopfzünders
11 ist ein Betätigungsknopf 13 angeordnet, der zum Verschieben eines Zündstiftes 14
dient. Solche Kopfzünder sind bekannt und werden hier deshalb nicht näher erläutert.
[0010] Erfindungsgemäss auf den Kopfzünder 11 aufgesetzt und daran befestigt ist ein Adapter
20, der als Abstandszündeinrichtung vorgesehen ist. Ein Adaptergehäuse 21 enthält
von oben nach unten einen Abstandssensor 22 mit zugehöriger elektronischer Schaltungsplatte
23, eine Elektrolytbatterie mit Kontaktstift 24, Elektrodenstapel 25 und Elektrolytgehäuse
26 als elektrische Stromquelle zur Versorgung der Abstandszündeinrichtung mit der
benötigten elektrischen Energie, eine elektrische Zündkapsel, bzw. hier eine elektrische
Gasdruckkapsel 27, und Mittel zur Befestigung des Adaptergehäuses 21 auf dem Kopfzünder
11. Diese Mittel bestehen hier in der Verwendung von drei gleichmässig am Umfang des
Kopfzünders 11 angeordneten Stiften 28, welche mit entsprechenden Ausnehmungen 29
im Adaptergehäuse 21 einen Bajonettverschluss bilden, derart, dass eine ringförmige
Tragfläche 30 des Adaptergehäuses 21 satt an der Ogive des Kopfzünders 11 anliegt.
Ein Teil 31, der das Elektrolytgehäuse 26 und die Gasdruckkapsel 27 enthält, ist im
Adaptergehäuse 21, durch eine nutförmige Ausnehmung 32, in welche ein im Adaptergehäuse
21 befestigter Stift 33 hineinragt, axial verschiebbar angeordnet. Eine weitere ringförmige
Tragfläche 35 am Teil 31 unterstützt den festen Sitz zwischen Adapter 20 und Kopfzünder
11.
[0011] Die Wirkungsweise der beschriebenen Abstandszündeinrichtung ist folgende:
[0012] Ist ein Bedarf für einen Abstandszünder z.B. im Feld gegeben, so wird ein Adapter
20 auf einen in einem Geschoss 10 befestigten Kopfzünder 11 mittels Bajonettverschluss
aufgesetzt. Durch den Abschussschock, beim Abschuss des Geschosses, durchbricht der
Elektrodenstapel 25 eine am Deckel des Elektrolytgehäuses 26 angebrachte Sollbruchstelle
36 und bildet nun, zusammen mit dem ortsfesten Elektrolytgehäuse 26, eine aktivierbare
Elektrolytbatterie. Ein Dichtring 34 sorgt dafür, dass die Elektrolytflüssigkeit nicht
in den nun leeren Raum abfliessen kann. Nach einer bestimmten Aktivierzeit steht an
den Batteriepolen eine Spannung für die Abstands- und Zündelektronik bereit. Die elektrische
Verbindung kann beispielsweise über den Kontaktstift und einen daran isoliert angebrachten
Kontaktring mit entsprechenden Kontaktstellen der Schaltungsplatte erfolgen. Ein Abstandssensor
bekannter Art, z.B. gemäss DE 2 608 066 C2, DE 2 456 162 C2 oder DE 2 949 521 C2 misst
nun laufend die Entfernung zu einem Ziel und zündet innerhalb eines vorgegebenen Abstandes
vom Ziel das Zündmittel, in diesem Fall die elektrische Gasdruckkapsel 27 über elektrische
Kontaktbahnen 41 und 42 sowie Kontaktstellen 43 und 44. Die Gasdruckkapsel 27 ihrerseits
drückt simultan den Betätigungsknopf 13 des Kopfzünders und löst dadurch über den
Zündstift 14 die Geschosszündung aus.
[0013] Durch die Verschiebbarkeit des Teiles 31 im Adaptergehäuse 21 werden die Funktionen
Handhabungs-, Transport- und eine bestimmte Fallsicherheit für den Adapter 20 als
Einzelteil gewährleistet, indem erst durch das Aufsetzen auf den Kopfzünder das Elektrodengehäuse
26 ortsfest gehalten wird. Aber auch in dieser Stellung muss durch Krafteinwirkung
zuerst eine Sollbruchstelle 36 durchschlagen werden, um die Batterie zu aktivieren,
womit auch Ladungssicherheit gegeben ist.
1. Abstandszündeinrichtung für ein Geschoss, das einen mechanischen Kopfzünder (11)
mit wesentlichen Zünderteilen (12,13,14) und einen Abstandszünder (20) enthält, der
als aufsetzbarer Adapter (20) ausgebildet ist, mit einem Adaptergehäuse (21), das
als Träger der Funktionsteile des Abstandszünders (20) ausgebildet ist, und mit Mitteln
(29, 30) zum Aufsetzen auf den Kopfzünder (11) des Geschosses, dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstandszünder (20) ein elektronischer Zünder ist und folgende Teile aufweist:
- einen Abstandssensor (22) mit zugehöriger Auswerte- und Zündkreisschaltung (23),
- eine elektrische Stromquelle (25, 26),
- eine elektrische Zündkapsel (27) zur Betätigung eines Zündstiftes (14) des Kopfzünders
11.
2. Abstandszündeinrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als elektrische
Zündkapsel eine elektrische Gasdruckkapsel vorgesehen ist.
3. Abstandszündeinrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
als elektrische Stromquelle eine beim Abschuss des Geschosses aktivierbare Elektrolytbatterie,
enthaltend Elektrolytgehäuse (26) und Elektrodenstapel (25), vorgesehen ist.
4. Abstandszündeinrichtung gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein das
Elektrolytgehäuse (26) und die Zündkapsel (27) enthaltender Teil (31 ) axial verschiebbar
im Adaptergehäuse (21 ) angeordnet ist.
1. Dispositif de fusée à distance pour un obus qui comporte une fusée de tête (11
), mécanique comprenant les pièces principales de fusée (12, 13,14) et une fusée à
distance (20) réalisée sous la forme d'un adaptateur (20) susceptible d'être rapporté,
comportant un boîtier d'adaptateur (21 ) réalisé comme support pour les pièces fonctionnelles
de la fusée à distance (20) et des moyens (29, 30) pour être placé sur la fusée de
tête (11) de l'obus, caractérisé en ce que la fusée à distance (20) est une fusée
électronique et comprend les pièces suivantes:
- un capteur de distance (22) avec le circuit d'exploitation et d'allumage (23) correspondant,
- une source de courant électrique (25, 26),
- une amorce d'allumage électrique (27) pour actionner une tige de percuteur (14)
de la fusée de tête 11.
2. Dispositif de fusée à distance selon la revendication 1, caractérisé en ce que
l'amorce d'allumage électrique est une amorce à gaz comprimé électrique.
3. Dispositif de fusée à distance selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce
que la source de courant électrique est une batterie à électrolyte mise en oeuvre
lors du tir de l'obus, cette batterie comportant un boîtier à électrolyte (26) et
une pile à électrodes (25).
4. Dispositif de fusée à distance selon la revendication 3, caractérisé en ce que
la pièce (31 ) qui comporte le boîtier à électrolyte (26) et l'amorce (27) est montée
coulissante axialement dans le boîtier d'adaptateur (21 ).
1. Proximity fuse arrangement for a projectile, which contains a mechanical nose fuse
(11) with essential fuse parts (12, 13, 14) and with a proximity fuse (20) which is
formed as attachable adaptor (20), with a housing (21) containing the functional parts
of the proximity fuse (20) and with means (29, 30) for securing the housing on the
nose fuse (11) of the projectile, characterised by the proximity fuse (20) being an
electronic fuse and comprising:
- a proximity sensor (22) with its electronic control circuit board (23),
- a source of electrical power (25, 26),
- an electrical fuse capsule (27) for actuating a firing pin (14) of the nose fuse
(11 ).
2. Proximity fuse arrangement according to claim 1 wherein the electrical fuse capsule
is an electrical pressurized-gas capsule.
3. Proximity fuse arrangement according to claim 1 or 2 wherein the source of electrical
power is an electrolyte battery having an electrode stack (25) and an electrolyte
housing (26), activated only on the firing of the projectile.
4. Proximity fuse arrangement according to claim 3, wherein a section (31) containing
the electrolyte housing (26) and the fuse capsule (27) is axial displaceable within
the housing (21).