(19)
(11) EP 0 218 804 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1987  Patentblatt  1987/17

(21) Anmeldenummer: 86109424.1

(22) Anmeldetag:  10.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 39/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 29.08.1985 CH 3708/85

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Reist, Walter
    CH-8340 Hinwil (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Übernehmen und Wegführen von gefalzten Druckbogen von einer Fördereinrichtung


    (57) Die rittlings durch Sammelförderer (8) einer umlaufend angetriebenen Sammeltrommel (5) einem Uebernahmebereich (23) zugeführten Produkte (22), die aus mehreren über­einanderliegenden gefalzten Druckbogen bestehen, werden von einem Wegförderer (20) übernommen. Dieser weist in einem Abstand an einem Zugorgan angeordnete Halteorgane (21) auf, welche schwenkbare Klemmorgane (58) aufweisen, die seitlich zwischen die voneinander abgehobenen Produk­tehälften (22a, 22b) eingeschwenkt werden und die Produk­te (22) gegen einen Gegenhalter (73) drücken und so fest­klemmen. Durch die zwischen die produktehälften (22a, 22b) eingefahrenen Klemmorgane (58) wird ein vollständiges Schliessen der Produkte (22) verhindert. Durch Schwenken der Klemmorgane (58) samt den Gegenhaltern (73) im Gegen­uhrzeigersinn um eine Schwenkachse (52) werden die Produk­tehälften (22a, 22b) auseinandergespreizt, was eine Ueber­gabe der produkte (22) in geöffnetem Zustand an eine wei­tere Sammeltrommel oder dergleichen erlaubt.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Uebernehmen und Wegführen von gefalzten Druckbogen von einer Fördereinrichtung gemäss Oberbegriff des Anspru­ches 1.

    [0002] Aus den CH-PSen 358100 und 459270 sind Vorrichtungen die­ser Art bekannt, bei denen die Druckbogen durch Anheben eines Abhebeschwertes von endlosen, umlaufend angetriebe­nen Transportketten abgehoben werden. Durch dieses Abhe­beschwert, das zwischen den Transportketten und vor des­sen Umlenkung angeordnet ist, werden die Druckbogen mit der Falzkante voraus einer Förderanordnung zugeführt, die durch Walzenpaare oder mit Förderbändern zusammenwirken­den Walzen gebildet wird und der ein Bandförderer nachge­schaltet ist, der die in der Regel aus mehreren ineinan­derliegenden Druckbogen gebildeten Produkte wegführt.

    [0003] Beim Durchlaufen der Produkte durch den durch die Förder­walzenpaare bzw. die zusammenwirkenden Förderbänder und Förderwalzen gebildeten Förderspalt werden die Produkte­hälften, die im Zeitpunkt des Abhebens von den Transport­ketten noch voneinander abgehoben sind, wieder vollstän­dig aufeinandergelegt, d.h. die vorher offenen Produkte werden dabei wieder geschlossen. Ein allfälliges erneutes Oeffnen der Druckprodukte wäre daher mit einem beträcht­lichen Aufwand verbunden. Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der ein­gangs genannten Art zu schaffen, die ein Offenhalten bzw. Oeffnen der von der Fördereinrichtung übernommenen Druck­bogen erlaubt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.

    [0005] Dadurch, dass die Halteorgane des Wegförderers zwischen die Druckbogenhälften eingreifen, wird ein vollständiges Schliessen der Druckbogen verhindert. Die durch die Hal­teorgane an der Falzkante festgehaltenen Druckbogen las­sen sich leicht durch Verschwenken der Halteorgane um eine im wesentlichen rechtwinklig zur Förderrichtung des Wegförderers verlaufende und zu den Falzkanten parallele Achse öffnen. Durch diese Schwenkbewegung wird nämlich eine Produktehälfte von der andern Produktehälfte abge­hoben.

    [0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung bringt besondere Vor­teile bei einer Sammelvorrichtung, bei der mehrere paral­lel zueinander und zu einer gemeinsamen Umlaufachse ver­laufende Sammelförderer vorgesehen sind, die um diese Um­laufachse herum angeordnet sind und während des Förderns der Druckbogen um diese gemeinsame Umlaufachse umlaufend antreibbar sind. Ein einziger Wegförderer genügt zum Uebernehmen und Wegführen der aus mehreren ineinander­liegenden Druckbogen gebildeten Produkte von den ver­schiedenen Sammelförderern, von denen jedem eine Abhebe­einrichtung für die Druckbogen zugeordnet ist.

    [0007] Bevorzugte Weiterausgestaltungen der erfindungsgemässen Vorrichtung bilden Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0008] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs­beispiel des Erfindungsgegenstand näher erläutert. Es zeigt rein schematisch:

    Figur 1 eine Sammelvorrichtung in perspektivischer An­sicht,

    Figur 2 in gegenüber der Figur 1 vergrössertem Masstab eine Seitenansicht des abgabeseitigen Endes der Sammeltrommel und den Wegförderer teilweise im Schnitt,

    Figur 3 einen Schnitt etwa entlang der Linie III-III in Figur 2,

    Figur 4 in Seitenansicht des Wegförderers im Uebernahme­bereich,

    Figur 5 in zur Figur 4 ähnlicher Darstellung den Wegför­derer in seinem Abgabebereich.



    [0009] In Figur 1 ist rein schematisch eine Sammelvorrichtung 1 gezeigt, die eine Grundplatte 2 mit Lagerböcken 3, 3' auf­weist, in den die Welle 4 einer Sammeltrommel 5 gelagert ist. Auf der Welle 4 sind in einem Abstand voneinander zwei scheibenförmige Lagerelemente 6, 7 befestigt, zwi­schen denen eine Anzahl von Sammelförderern 8 angeordnet sind, deren Aufbau und Lagerung anhand der Figur 2 noch näher erläutert werden wird. Die Sammelförderer 8 verlau­fen parallel zueinander und zur Welle 4 der Sammeltrommel 5 und sind um diese Welle 4 herum angeordnet. Auf der Wel­le 4 sitzt ein Kettenrad 9, über das eine Kette 10 geführt ist, die über ein weiteres Kettenrad 11 läuft. Letzteres sitzt auf der Abtriebswelle eines Antriebes 12, mittels dem die Sammeltrommel 5 samt den Sammelförderern 8 in Richtung des Pfeiles A umlaufend angetrieben wird. Die Um­laufachse ist mit 4a bezeichnet.

    [0010] In Richtung der Längsachse der Welle 4, d.h. auch in För­derrichtung B der Sammelförderer 8, gesehen, sind hinter­einander drei Zuförderer 13, 14, 15 für gefalzte Druckbo­gen 16, 17 bzw. 18 angeordnet. Die nur ganz schematisch dargestellten Zuförderer 13, 14, 15 enden in der Nähe des Umfanges der Sammeltrommel 5 und legen mit dieser einen Uebergabebereich 13a, 14a bzw. 15a für die Druckbogen 16, 17 bzw. 18 fest. Jeder Zuförderer 13, 14, 15 weist in ei­nem gegenseitigen Abstand an einem umlaufend angetriebenen Zugorgan befestigte Greifer 19 auf, die die Druckbogen 16, 17, 18 an ihrer Falzkante 16a, 17a, 18a fassen und mit der dieser Falzkante gegenüberliegenden offenen Seitenkante vorauslaufend zuführen. Durch eine in Figur 1 nicht gezeigte Oeffnungsvorrichtung werden die Druckbogen 16, 17, 18 ge­öffnet und auf die Sammelförderer 8 bzw. auf die sich be­reits auf diesem befindlichen Druckbogen aufgelegt.

    [0011] In Förderrichtung B der Sammelförderer 8 gesehen hinter dem letzten Zuförderer 15 ist ein in Figur 1 ebenfalls nur schematisch dargestellter Wegförderer 20 angeordnet, der in einem gegenseitigen Abstand an einem Zugorgan be­festigte Halteorgane 21 aufweist, die in Richtung des Pfei­les C umlaufen. Der genaue Aufbau des Wegförderer 20 wird anhand der Figuren 2 und 3 beschrieben werden. Die Halte­organe 21 übernehmen im mit 23 bezeichneten Uebernahmebe­reich auf noch zu erläuternde Weise die aus mehreren über­einanderliegenden Druckbogen 16, 17, 18 bestehenden Produk­te 22 und bringen diese zu einer zweiten Sammeltrommel, wie das anhand der Figur 5 noch beschrieben werden wird.

    [0012] Wie aus der Figur 2, die in Seitenansicht einen Sammelför­derer 8 der Sammeltrommel 5 im Uebergabebereich 23 und den Wegförderer 20 im Schnitt entlang zueinander versetzten Schnittlinien zeigt, und der Figur 3, die einen Schnitt et­wa entlang der Linie III-III in Figur 2 darstellt, hervor­geht, weist jeder Sammelförderer 8 ein durchgehendes Trag­rohr 24 auf, das an beiden Enden über Lagerzapfen 25 in Schwenkhebeln 26 gelagert ist. Diese Schwenkhebel 26 sind auf nicht näher dargestellte Weise schwenkbar an den Lager­elementen 6, 7 (Figur 1) gelagert. Mittels einer in den Figuren nicht dargestellten Antriebseinrichtung werden die Sammelförderer 8 während ihres Umlaufens um die Umlaufach­se 4a um ihre Lagerzapfen 25 derart geschwenkt, dass sie ihre im wesentlichen vertikale Lage beibehalten, wie das in der Schweizerischen Patentanmeldung Nr. 3 311/85 aus­führlicher beschrieben ist.

    [0013] Jeder Sammelförderer 8 weist eine endlose, in Richtung des Pfeiles B umlaufend angetriebene Förderkette 27 auf, die mit Auflageelementen 28 für die Druckbogen 16, 17, 18 versehen ist. Die Förderkette 27 ist über Umlenkräder 29 geführt, von denen in Figur 2 das in Förderrichtung B ge­sehen hintere Umlenkrad angedeutet ist. Die Förderkette 27 ist weiter mit in regelmässigen Abständen angeordneten Mitnehmern 30 versehen, die an den nachlaufenden Kanten der Druckbogen 16, 17, 18 bzw. 22 angreifen. Der Antrieb der Förderketten 27 wird auf nicht näher dargestellte Wei­se von der Drehbewegung der Sammelförderer 8 um ihre Lager­zapfen 25 währen deren Umlaufens um die Achse 4a abgelei­tet, wie das in der Schweizerischen Patentanmeldung 2828/85 näher erläutert ist.

    [0014] Jeder Sammelförderer 8 weist eine Abhebeeinrichtung 31 auf, die in Förderrichtung B der zugeordneten Förderkette 27 ge­sehen hinter dem hintern Umlenkrad 29 angeordnet ist. Die Abhebeeinrichtung 31 ist zwischen zwei satteldachförmig angeordneten Stützblechen 32, 33 angeordnet, die an ihrem obern Ende an einer den First bildenden Halteleiste 34 be­festigt sind, wie das aus Figur 3 hervorgeht. Die Stütz­bleche 32, 33 dienen als Auflage für die Produktehälften 22a und 22b. Die Abhebeeinrichtung 31 weist zwei in einem Abstand hintereinander angeordnete Abhebefinger 35 und 36 auf, die um eine Achse 35a bzw. 36a schwenkbar gelagert sind. Die Abhebefinger 35, 36 sind zwischen einer unteren, mit ausgezogenen bzw. gestrichelten Linien dargestellten Endstellung und einer obern, strichpunktiert dargestellten und mit 35' bzw. 36' bezeichneten Endstellung verschwenk­bar. An den Abhebefingern 35, 36 greift je eine Zugfeder 37 bzw. 38 an, welche die Abhebefinger 35, 36 in der unte­ren Endstellung hält. In einem Abstand von der Schwenkachse 35a bzw. 36a greift an jedem Abhebefinger 35, 36 ein Kopp­lungsglied 39 bzw. 40 an, das am andern Ende mit einem Uebertragungshebel 41, 42 verbunden ist. Die Uebertragungs­hebel 41, 42 sitzen auf einer Betätigungsstange 43, welche in auf dem Tragrohr 24 befestigten Lagern 44, 45 drehbar gelagert ist. Am äussern Ende trägt diese Betätigungsstan­ge 43 eine Steuerrolle 46, die mit einer Steuerscheibe 47 zusammenwirkt, welche auf dem Lagerzapfen 25 sitzt und sich mit diesem während des Umlaufens der Sammelförderer 8 um die Umlaufachse 4a dreht.

    [0015] Sobald die Sammelförderer 8 in den Uebergabebereich 23 ge­langen, verursacht die Steuerscheibe 47 über die Steuer­rolle 46 ein Drehen der Betätigungsstange 43. Dies hat über die Uebertragungshebel 41, 42 und die Kopplungsglie­der 39, 40 ein Hochschwenken der Abhebefinger 35, 36 ent­gegen der Kraft der Zugfedern 37, 38 zur Folge. Nach Ver­lassen des Uebergabebereiches 23 werden die Abhebefinger 35, 36 durch die Federn 37, 38 wieder in die untere End­lage zurückverschwenkt.

    [0016] Im folgenden wird nun der Aufbau des Wegförderers 20 er­läutert.

    [0017] Der Wegförderer 20 weist eine in einem Kettenkanal 48 ge­führte Kette 49 auf, an der in regelmässigen Abständen die Halteorgane 21 befestigt sind. Die Kette 49 wird auf nicht näher dargestellte Weise in Richtung des Pfeiles C umlau­fend angetrieben. Zur Befestigung des Halteorgane 21 an der Kette 49 sind an letzterer Befestigungselemente 50 an­gebracht, an denen Lagerelemente 51 für eine Schwenkwelle 52 befestigt sind (rechte Hälfte der Schnittdarstellung in Figur 2). Mit dieser Schwenkwelle 52 sind zwei in einem Abstand voneinander angeordnete Halteplatten 53, 54 ver­bunden, in denen ein rohrförmiger Arm 55 gehalten ist, der sich rechtwinklig zur Förderrichtung C des Wegförderers 20 erstreckt. An den Enden dieses Armes 55 sind Befestigungs­elemente 56, 57 angebracht, an denen Klemmorgane 58, 59 schwenkbar gelagert sind. Die entsprechenden Schwenkachsen sind mit 58a bzw. 59a bezeichnet. Jedes Klemmorgan 58, 59 wird mittels eines Betätigungsmechanismus 60 bzw. 61 von einer mit ausgezogenen Linien dargestellten Freigabestel­lung nach einwärts in eine strichpunktiert dargestellte und mit 58 ' bzw. 59' bezeichnete Klemmstellung ver­schwenkt.

    [0018] Jeder Betätigungsmechanismus 60, 61 weist eine in Längs­richtung des Armes 55 verschiebbare Betätigungsstange 62 bzw. 63 auf, die am äussern Ende ein abgewinkeltes Ver bindungsstück 64 bzw. 65 tragen, das an den mit 64a bzw. 65a be­zeichneten Punkten drehbar mit dem zugeordneten Klemmor­gan 58 bzw. 59 verbunden ist. Die Befestigungspunkte 64a und 65a sind in einem Abstand von den Schwenkachsen 58a und 59a der Klemmorgane 58, 59 angeordnet. Am andern Ende greift an den Betätigungsstangen 62, 63 eine Zugfeder 66 an, die bestrebt ist, die Betätigungsstangen 62, 63 nach einwärts zu ziehen, was ein Verschwenken der Klemm­organe 58, 59 in die Klemmstellung zur Folge hat. Die Klemmorgane 58, 59 werden demnach durch die Zugfeder 66 in ihrer Klemmstellung 58' bzw. 59' gehalten. Jede Be­tätigungsstange 62, 63 trägt eine Steuerrolle 68 bzw. 69, die mit Steuerkurven 70 bzw. 71 zusammenwirken, die an einer Halterung 72 befestigt sind (Figur 2). Beim Auflau­fen der Steuerrollen 68, 69 auf die Steuerkurven 70, 71 werden die Betätigungsstangen 62, 63 entgegen der Kraft der Zugfeder 66 nach aussen verschoben, was ein Zu­rückschwenken der Klemmorgane 58, 59 in die Offen- oder Freigabestellung zur Folge hat.

    [0019] Die Klemmorgane 58, 59 wirken in ihrer Klemmstellung mit Gegenhaltern 73 bzw. 74 zusammen, die am Arm 55 vorgese­hen sind.

    [0020] Um die Schwenkwelle 52 herum ist eine Torsionsfeder 75 angeordnet, die sich am Lagerelement 51 abstützt und die die Halteorgane 21 und damit die Klemmorgane 58, 59 samt den zugeordneten Gegenhaltern 73,74 in einer vertikalen Lage hält. An den Halteplatten 53, 54 sind nun Steuerrol­len 76, 77 angebracht, welche mit Kulissen 78 (Fig. 2 & 5) zusammenzuwirken bestimmt sind, welche auf noch zu be­schreibende Weise ein Verschwenken der Halteorgane 21 um die Schwenkwelle 52 bewirken.

    [0021] Im folgenden wird nun die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung erläutert, soweit sich diese nicht schon aus der bisherigen Beschreibung ergibt.

    [0022] Wie bereits anhand der Figur 1 erläutert, werden die durch die Zuförderer 13, 14, 15 zugeführten Druckbogen 16, 17, 18 während ihres Vorschiebens durch die Sammelförderer 8 zu einem Zwischenprodukt 22 aufeinandergelegt. Diese Zwi­schenprodukte 22, welche rittlings auf den Sammelförde­rern 8 sitzen, werden am Ende der Förderketten 27 durch die Mitnehmer 30 über die satteldachförmig angeordneten Stützbleche 32, 33 geschoben, auf denen sie mit ihren Pro­duktehälften 22a und 22b zur Auflage kommen, wie das aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist. Dies geschieht beim Einlaufen in den Uebernahmebereich 23. Wie bereits erwähnt, werden beim Einlaufen der einzelnen Sammelförderer 8 in diesen Uebernahmebereich 23 die Abhebefinger 35, 36 aus ihrer unteren Endstellung gegen die obere Endstellung ver­schwenkt. Dabei erfassen sie das darüber liegende geöff­nete Produkt 22 auf der Innenseite der Falzkante 22' und heben das Produkt 22 an. Da die Abhebefinger 35, 36 in Förderrichtung B verschwenkt werden, werden die Produkte 22 während des Anhebens weiterhin in dieser Förderrichtung B vorgeschoben.

    [0023] Wie Figur 4 zeigt, sind in diesem Uebernahmebereich 23 die Steuerkurven 70, 71 angeordnet. Dies bedeutet, dass beim Einlaufen der Halteorgane 21 in den Uebergabebereich 23 die Betätigungsstangen 62, 63 nach auswärts verschoben werden, was ein Verschwenken der Klemmorgane 58, 59 in die Offenstellung zur Folge hat, wie das in Figur 2 darge­stellt ist. Zur Uebernahme der auf die beschriebene Weise angehobenen und offenen Produkte 22 werden nun die Klemm­organe 58, 59 seitlich zwischen die Produktehälften 22a, 22b eingefahren, d.h. durch die Zugfeder 66 und die Steuerkurven 70, 71 gesteuert von der Offenstellung in die Klemmstellung 58' bzw. 59' verschwenkt. Dabei wird das erfasste Produkte 22 mit der Falzkante 22' gegen den zugeordneten Gegenhalter 73 bzw. 74 gedrückt, wie das die Figuren 2 - 4 zeigen. Die derart festgeklemmten Pro­dukte 22 werden in Hängelage in Förderrichtung C des Weg­förderers 20 weggefördert und dabei von den Sammelförde­rern 8 abgehoben, wie das insbesondere aus Figur 4 er­sichtlich ist. Die sich zwischen den Produktehälften 22a, 22b befindlichen Klemmorgane 58, 59 verhindern ein voll­ständiges Schliessen der übernommenen Produkte 22. Die durch die Halteorgane 21 von den Sammelförderern 8 über­nommenen Produkte 22, die aus mehreren übereinanderliegen­den Druckbogen 16, 17, 18 bestehen, werden nun zu einer zweiten Sammeleinrichtung transportiert, die der beschrie­benen Sammeleinrichtung 1 entspricht und von der in Figur 5 ein Teil der Sammelförderer 8' der Sammeltrommel 5' rein schematisch dargestellt ist. Vor der Uebergabe der Produk­te 22 and die einzelnen Sammelförderer 8' werden die Produk­te 22 geöffnet. Zu diesem Zwecke werden die Halteorgane 21, d.h. die Klemmorgane 58, 59 samt den zugeordneten Gegen­haltern 73,74 um die Schwenkachse 52 verschwenkt, wie das aus Figur 5 hervorgeht. Hiezu sind die Kulissen 78 vorhan­den, auf die die Steuerrollen 76,77 auflaufen. Dieses Ver­schwenken der Klemmorgane 58, 59 und der Gegenhalter 73, 74 hat nun zur Folge, dass die beiden Hälften 22a, 22b des festgeklemmten Produktes 22 deutlich voneinander abgehoben werden, wie das auf der linken Seite der Figur 5 darge­stellt ist. Zwischen die auf diese Weise auseinanderge­ spreizten Produktehälften 22a, 22b können nun die einzel­nen Sammelförderer 8' der Sammeltrommel 5' eingreifen. Die Kulisse 78 ist nun derart ausgebildet, dass die Halteorgane 21 durch die Torsionsfeder 75 wieder allmählich in die ver­tikale Lage zurückverschwenkt werden, so dass sich die Produkte 22 rittlings über die Sammelförderer 8' legen können. Hinter den Kulissen 78 sind nun Oeffnungskulis­sen 79 angeordnet, die den Steuerkurven 70, 71 (Figuren 2 und 4) entsprechen und die ein Oeffnen der Halteorgane 21, d.h. ein Verschwenken der Klemmorgane 58, 59 aus der Klemmstellung in die Freigabestellung bewirken. Dabei werden die Produkte 22 freigegeben und kommen vollständig auf den Sammelförderern 8' zur Auflage, wie das auf der rechten Seite der Figur 5 dargestellt ist. Nach Ablaufen der Steuerrollen 68, 69 von den Kulissen 79 werden die Klemmorgane 58, 59 durch die Zugfeder 66 wieder in die Klemmstellung 58', 59' verschwenkt.

    [0024] Die auf die Sammelförderer 8' aufgelegten Produkte 22 wer­den nun durch die Sammelförderer 8' weitergefördert, wo­bei während dieser Weiterförderung auf die anhand der Fi­gur 1 beschriebene Weise weitere Druckbogen auf die Pro­dukte 22 aufgelegt werden können.

    [0025] Wie erwähnt wird durch die seitlich zwischen die Produkte­hälften 22a, 22b eingefahrenen Klemmorgane 58, 59 ein vollständiges Schliessen der Produkte 22 verhindert. Dies bedeutet, dass sich die Produkte 22 nach der Uebernahme durch die Halteorgane 21 des Wegförderers 20 leicht wieder öffnen lassen. Es versteht sich, dass die beschriebene Vorrichtung anders als wie gezeigt ausgebildet und ein­gesetzt werden kann. So können beispielsweise die vom Weg­förderer 20 übernommenen Produkte 22 statt wie anhand der Figur 5 gezeigt einer Sammeltrommel 5' einem einzigen sta­tionären Förderer zugeführt werden, der die Produkte 22 übernimmt und in einer etwa rechtwinklig zur Förderrich­tung C des Wegförderers 20 verlaufenden Richtung wegführt.

    [0026] Dieser einzige Förderer kann beispielsweise ein Sammel­förderer sein oder als Zuführung zu einer Verarbeitungs­station, z.B. einer Heft- und oder Schneidmaschine, die­nen. Im letztgenannten Fall wäre das Produkt 22 ein End­produkt.

    [0027] Im weitern können mittels des beschriebenen Wegförderers 20 auch Produkte von einem einzigen, feststehenden Sammel­förderer übernommen werden, wie er beispielsweise in den bereits erwähnten CH-PSen 358 100 und 459 270 dargestellt ist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Uebernehmen und Wegführen von gefalz­ten Druckbogen von einer Fördereinrichtung, auf der die Druckbogen mit ihrer Falzkante in Förderrichtung weisend rittlings aufliegen, mit einer zwischen die Bogenhälften eingreifenden Abhebeeinrichtung zum Anheben der Druckbogen mit einer die angehobenen Druckbogen erfassenden Trans­porteinrichtung zum Wegführen der Druckbogen, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Transporteinrichtung einen die Druckbogen (22) von der Abhebeeinrichtung (31) übernehmen­den Wegförderer (20) mit einer Anzahl von an einem umlau­fend antreibbaren Zugorgan (49) befestigten, steuerbaren Halteorganen (21), die seitlich zwischen die Bogenhälften (22a, 22b) eingreifen und die Druckbogen (22) an ihrer Falzkante (22')festklemmen, aufweist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteorgane (21) zwischen die Bogenhälften (22a, 22b) einfahrbare und die Druckbogen (22) gegen einen Ge­genhalter (73, 74) drückende Klemmorgane (58, 59) aufwei­sen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Halteorgan (21) zwei sich bezüglich der Förder­richtung (C) des Wegförderers (20) gegenüberliegende Klemmorgane (58, 59) aufweist, die zwischen einer Klemm­stellung und einer Freigabestellung verschwenkbar gelagert sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteorgane (21) um eine quer, vorzugsweise rechtwinklig, zur Förderrichtung (C) des Weg­förderers (20) verlaufende Achse (52) schwenkbar sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die um eine im wesentlichen parallel zur Förderrich­ tung (C) des Wegförderers (20) verlaufenden Achse (52) schwenkbaren Klemmorgane (58, 59) mit einem ausserhalb ihrer Schwenkachse (58a, 59a) angreifenden Betätigungs­mechanismus (60, 61) verbunden sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus (60, 61) ein stabförmiges, quer, vorzugsweise rechtwinklig, zur Förderrichtung (C) des Wegförderers (20) verschiebbares Betätigungselement (62, 63) aufweist, das derart über ein Koppelungsglied (64, 65) mit dem zugeordneten Klemmorgan (58, 59) verbun­den ist, dass letzteres beim vorzugsweise gegen die Kraft einer Schliessfeder (66) erfolgenden Ausfahren des Be­tätigungselementes (62, 63) in seine Freigabestellung ver­schwenkt wird.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 6, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Klemmorgane (58, 59) und die Gegen­halter (73, 74) jedes Halteorganes (21) an einer um eine quer, vorzugsweise rechtwinklig, zur Förderrichtung (C) des Wegförderers (20) verlaufenden Achse (52) schwenkbaren Halterung (53, 54) befestigt sind, die vorzugsweise durch Federkraft (75) in einer die Uebernahme der Druckbogen (22) erlaubenden Ruhestellung gehalten ist, aus der die Halterung (53, 54) in eine Oeffnungsstellung verschwenk­bar ist, in der die eine Bogenhälfte (22b) mittels der eingreifenden Klemmorgane (58, 59) von der andern Bogen­hälfte (22a) abgehoben ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhebeeinrichtung (31) wenig­stens ein in Förderrichtung (B) der Fördereinrichtung (8) von einer untern Endstellung in eine obere Endstellung schwenkbares Abhebeelement (35, 36) aufweist, das beim vorzugsweise gegen eine Federkraft (37, 38) erfolgenden Verschwenken in die obere Endstellung zwischen die Druck­ bogenhälften (22a, 22b) einfahrbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (8) ein end­loses, umlaufend antreibbares Förderelement (27), vorzugs­weise eine Förderkette, aufweist und dass die Abhebeein­richtung (31) in Förderrichtung (B) des Förderelementes (27) gesehen hinter letzterem angeordnet ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung als Sammelför­derer (8) einer Einrichtung (1) zum Sammeln von gefalzten Druckbogen (16, 17, 18) ausgebildet ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, eine parallel zu einer gemeinsamen Umlauf­achse (4a) verlaufende Förderrichtung (B) aufweisende Sammelförderer (8) vorgesehen sind, die um diese Umlauf­achse (4a) herum angeordnet sind und während des Förderns der Druckbogen (16, 17, 18) um die genannte Umlaufachse (8a) umlaufend antreibbar sind und dass jedem Sammelför­derer (8) eine Abhebeeinrichtung (31) zugeordnet ist, die beim Durchlaufen eines Uebergabebereiches (23) durch den zugehörigen Sammelförderer (8) zum Anheben der Druckbogen (22) aktivierbar ist.
     
    12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhebeelemente (35, 36) durch einen Betätigungsmechanismus (39 - 43), der beim Durch­laufen des Uebergabebereiches (23) durch den zugeordneten Sammelförderer (8) aktivierbar ist, in die obere Endstel­lung verschwenkbar sind.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht