[0001] Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung für den an zwei Schienen geführten Förderschlitten
eines Aufzuges, mit einem am Förderschlitten vorgesehenen, um eine quer zu dessen
Bewegungsrichtung verlaufende Achse schwenkbaren, mit einem Sperrglied verbundenen
Steuerhebel, an dessen freiem Ende eine Folgerolle gelagert und durch Federkraft an
eine, mit mehreren abwechselnd aufeinanderfolgenden Erhöhungen und Vertiefungen versehene
Steuerkurve angedrückt ist, derart, daß die Folgerolle bei Betriebsgeschwindigkeit
des Förderschlittens ständig in Anlage an der Steuerkurve gehalten und im Störfall
bei Erreichen der Auslösegeschwindigkeit durch die Erhöhungen von der Steuerkurve
weggeschleudert wird und dadurch das Sperrglied in Sperrstellung bringt.
[0002] Bei einer derartigen bekannten Fangvorrichtung (DE-OS 31 08 879), die für Rolltreppen
bestimmt ist, besteht die Steuerkurve aus einem mit der Achse des Laufrades verbundenen
Nockenscheibe in Form eines gleichseitigen Dreieckes. Bei Drehung des Laufrades des
Förderschlittens wird die Nochenscheibe gedreht, wobei die Folgerolle nacheinander
an den drei Dreieckseiten abrollt. Da die Dreiecksseiten im Bereich ihrer Spitzen
gegenüber der Drehachse eine größere Entfernung aufweisen als im Bereich ihrer Mitte,
bilden die Spitzen Erhöhungen gegenüber den dazwischenliegenden "Vertiefungen". Am
freien Ende des Steuerhebels ist seitlich neben der Folgerolle ein Anschlag vorgesehen.
Das Laufrad trägt an seinem Umfang drei Sperrnocken. Auf den Steuerhebel wirkt außerdem
eine Feder ein, die die Folgerolle an die Nockenscheibe andrückt. Bei normaler Betriebsgeschwindigkeit
rollt die Folgerolle bei Drehung der Nockenscheibe nacheinander an den drei Dreiecksseiten
ab.
[0003] Erhöht sich jedoch im Störfall die Drehgeschwindigkeit des Laufrades wesentlich über
die normale Betriebsgeschwindigkeit, dann wird die Folgerolle durch die Spitzen
der Nockenscheibe nach außen geschleudert. Hierdurch gerät der Anschlag in die Bewegungsbahn
eines der Sperrnocken. Hierdurch wird ein Bremskörper mitgenommen, der die Schwenkachse
des Steuerhebels trägt. Der Bremskörper weist eine kreisförmige Scheibe mit einem
messerförmigen Umfang auf, der in die Oberfläche der Schiene eindringen und ein Abbremsen
des Förderschlittens bewirken soll. Es handelt sich also um eine kraftschlüssige
Fangvorrichtung, die jedoch nur für Schrägaufzüge, wie z.B. Rolltreppen, geeignet
ist. Damit die Fangvorrichtung funktioniert, muß nämlich die Nockenscheibe von einem
der Laufräder angetrieben werden. Dieser Antrieb ist nur dann gewährleistet, wenn
genügend Reibung zwischen dem Laufrad und der Schiene vorhanden ist. Bei Vertikal-Aufzügen
ist die Reibung zwischen den Laufrädern und der Schiene gering oder manchmal auch
gar nicht vorhanden. Auch bei Schräg-Aufzügen können Schwierigkeiten entstehen, wenn
die Schienen verölt oder vereist sind und hierdurch die Reibung verringert ist. In
diesem Fall funktioniert dann die Fangvorrichtung nicht oder zu spät. Nachteilig ist
ferner, daß durch das Eindringen der Exzenterscheibe in die Oberfläche der Schiene
diese auf einer größeren Länge beschädigt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fangvorrichtung für den an zwei Schienen
geführten Förderschlitten eines Aufzuges der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
die sowohl bei Schräg-Aufzügen als auch bei Vertikal-Aufzügen funktioniert, einen
einfachen Aufbau aufweist und unabhängig von den jewei ligen Reibungsverhältnissen
zwischen Laufrad und Schiene ein rasches und betriebssicheres Stillsetzen des Förderschlittens
ohne Beschädigung der Schienen ermmöglicht.
[0005] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Steuerkurve sich in Längsrichtung
der Schienen erstreckt und mit einer derselben verbunden ist, oder eine inheit bildet,
daß zwischen den Schienen mehrere, quer zu dessen Längsrichtung verlaufende Sprossen
vorgesehen sind, daß das Sperrglied als mit den Sprossen im Störfall zusammenwirkende
Sperrklinke ausgebildet und fest mit dem Steuerhebel verbunden ist und daß die Erhöhungen
bzw. Vertiefungen der Steuerkurve gegenüber den Sprossen so angeordnet sind, daß die
Sperrklinke bei Betriebsgeschwindigkeit beim Passieren jeder Sprosse außerhalb der
Sprossenebene an der jeweiligen Sprosse vorbeigeführt und im Störfall durch den weggeschleuderten
Steuerhebel in die Sprossenebene hineingeschwenkt wird.
[0006] Die neue Fangvorrichtung arbeitet unabhängig von der Drehung eines Laufrades und
kann deshalb sowohl bei Schräg-Aufzügen als auch bei Vertikal-Aufzügen verwendet
werden. Außerdem spielen die jeweiligen Reibungsverhältnisse zwischen Laufrad und
Schiene keine Rolle. Die Fangvorrichtung besteht nur aus wenigen, einfach herzustellenden
Teilen und ist deshalb verhältnismäßig billig in der Herstellung. Die Sperrklinke
greift formschlüssig an einer der Sprossen an, was zu einem raschen und betriebssicheren
Stillsetzen des Förderschlittens führt. Auch hier spielen die jeweiligen Reibungsverhältnisse
an der schiene keine Rolle. Bei Wirksamwerden der Fangvorrichtung wird außerdem die
Schiene in keiner Weise beschädigt. Die Fangvorrichtung löst sich selbsttätig wieder
so bald der Förderschlitten aufwärts bewegt wird. Außerdem kann die Fangvorrichtung
auch als Arretierungsvorrichtung des Förderschlittens beim Auf- und Abbau der Schienen
verwendet werden. Die Auslösegeschwindigkeit, d.h. die Geschwindigkeit des Förderschlittens,
bei der die Fangvorrichtung wirksam wird, kann durch Verstellung der Federkraft, mit
der der Steuerhebel mit seiner Folgerolle an die Steuerkurve angedrückt wird, in einfacher
Weise eingestellt werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet,
[0008] Die Erfindung ist in folgendem, anhand von mehreren in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht des Förderschlittens mit der Fangvorrichtung in normaler
Betriebsstellung,
Figur 2 einen vertikalen Schnitt nach der Linie II-II der Figur 1,
Figur 3 einen horizontalen Schnitt nach der Linie III-III der Figur 1,
Figur 4 einen Längsschnitt der Fangvorrichtung in Fangstellung,
Figur 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Steuerkurve in Seitenansicht,
Figur 6 ein drittes Ausführungsbeispiel der Steuerkurve in Seitenansicht,
Figur 7 einen Querschnitt nach der Linie VII-VII der Figur 6,
Figur 8 ein viertes Ausführungsbeispiel.
[0009] Ein Förderschlitten 1 ist mittels mehrerer Führungsrollen 2, 3 an vertikalen oder
schräg geneigten Schienen 4 verschiebbar geführt. Die Schienen 4 werden durch Rechteck-Hohlprofile
gebildet. Sie sind durch Sprossen 5, die quer zur Längsrichtung der Schienen 4 verlaufen,
miteinander verbunden. Die Sprossen 5 sind in gleichmäßigen Abständen (gleicher Teilung)
t von etwa 250 mm angeordnet. Der Förderschlitten 1 hängt an einem nicht dargestellten
Seil.
[0010] Mit der rechten Schiene 4 ist ein wellenförmig gebogenes, starres Metallband verbunden,
welches als Steuerkurve 6 dient. Die Erhöhungen 6a der Steuerkurve 6 sind dabei jeweils
im Bereich einer Sprosse 5 an deren dem Förderschlitten 1 zugekehrten Seite angeordnet.
Die Vertiefungen 6b der wellenförmig gebogenen Steuerkurve 6 liegen jeweils in der
Mitte zwischen den Sprossen 5. Die gegenseitigen Abstände der Erhöhungen 6a und der
Vertiefungen 6b entsprechen den Abständen t der Sprossen 5, weshalb hier der gleiche
Bezugsbuchstabe "t" verwendet worden ist.
[0011] Ein Steuerhebel 7 ist mit der Schwenkachse 8 fest verbunden, wobei sich diese Schwenkachse
8 quer zur Bewegungsrichtung B des Förderschlittens bzw. quer zur Schienenlängsrichtung
erstreckt. Die Schwenkachse 8 ist in einem Langloch 9 der Zwischenholme 10 in Bewegungsrichtung
8 des Förderschlittens 1 verschiebbar. An einem Querstück 11, in welchem die Schwenkachse
8 drehbar ist, greift die Kolbenstange 12 eines progressiv wirkenden, hydraulischen
Dämpfungszylinders 13 an der über den Querholm 14 und die Zwischenholme 10 am Förderschlitten
1 abgestützt ist.
[0012] Der Steuerhebel 7 ist zweckmäßig als doppelarmiger Hebel ausgebildet. An dem ersten
Hebelarm 7a ist eine Folgerolle 15 drehbar gelagert, die mit der Steuerkurve 6 zusammenwirkt.
Am zweiten Hebelarm 7b ist eine Sperrklinke 16 angeordnet. Der Steuerhebel 7 und die
Sperrlinke 16 sind in der Nähe der rechten Schiene 4 angeordnet. Eine weitere gleichartige
Sperrklinke ist an dem Hebel 17 vorgesehen, der in der Nähe der anderen linken Schiene
4 angeordnet ist und mit der Schwenkachse 8 fest verbunden ist. Eine Schenkelfeder
18, die sich einerseits am Hebel 17 und andererseits an dem Querstück 11 abstützt,
übt auf die Achse 8 ein Moment in Richtung A aus, wodurch die Folgerolle 15 an die
Steuerkurve 6 angedrückt wird. Der eine Schenkel 18a der Schenkelfeder 18 liegt an
einem Anschlagstift 19 an, der in eine von vier Gewindebohrungen 20 im Querstück
11 einschraubbar ist. Durch Versetzen des Anschlagstiftes 19 in eine andere Gewindebohrung
20 kann die Federspannung der Schenkelfeder 18 erhöht oder verringert werden. Hierdurch
kann man die Auslösegeschwindigkeit, wie nachfolgend noch näher erläutert wird, einstellen.
[0013] Mit dem Steuerhebel 7 ist ferner ein dritter Hebelarm 7c verbunden, der sich schräg
zu dem doppelarmigen Hebel 7a, 7b erstreckt und dessen freies Ende im Normalbetrieb
des Förderschlittens, wie es in Figur 2 dargestellt ist, gegenüber der Schwenkachse
8 auf der den Sprossen 5 abgewandten Seite des Förderschlittens angeordnet ist. Am
freien Ende des dritten Hebelarmes 7c ist ein Belastungsgewicht 21 in Form einer
Querstange angeordnet. Durch dieses Belastungsgewicht 21 und den dritten Hebelarm
7c wird auf die Schwenkachse 8 ein Moment ausgeübt, welches entgegen dem Moment A
wirkt. Dieses durch die Schwerkraft bewirkte Moment soll bei einem etwaigen Bruch
der Schenkel feder 18 die Fangvorrichtung auslösen, indem die Sperrklinke 16 in
Sperrstellung geschwenkt wird.
[0014] Die das Belastungsgewicht bildende Querstange, deren Länge 1 etwas größer ist als
der lichte Abstand a der Schienen, und deren beide Enden 21a sich somit im Bereich
über den Schienen befinden, hat auch noch eine weitere Funktion. Sie dient nämlich
beim Wirksamwerden der Fangvorrichtung als Widerlager für den Steuerhebel 7 und den
Hebel 17, indem sie gemäß Figur 4 auf den Schienen 4 zur Anlage kommt.
[0015] Die Wirkungsweise der neuen Fangvorrichtung ist folgende:
[0016] Durch die Schenkelfeder 18 wird die Folgerolle 15 bei normaler Betriebsgeschwindigkeit
des Förderschlittens 1 in ständiger Anlage an der Steuerkurve 6 gehalten. Die Sperrklinke
16, welche am zweiten Hebelarm 7b des Steuerhebels 7 angeordnet ist, führt hierdurch
eine Bewegung aus, die entgegengesetzt zur Bewegung der Folgerolle 15 verläuft. Hierdurch
wird die Sperrklinke 16 bei normaler Betriebsgeschwindigkeit des Förderschlittens
1 beim Passieren jeder Sprosse 5 außerhalb der Sprossenebene E-E an der jeweiligen
Sprosse vorbeigeführt, wie es in Figur 2 dargestellt ist.
[0017] Im Störfall, also bei Seilbruch, oder bei Ausfall der Seilwinde, bewegt sich der
Förderschlitten 1 infolge der Schwerkraft nach unten, wobei seine geschwindigkeit
über die normale Betriebsgeschwindigkeit anwächst. Durch die von einer Vertiefung
6b der Steuerkurve 6 zu einer Erhöhung 6a verlaufende Schräge der Steuerkurve 6,
erhält das System, bestehend aus Förderrolle 15 und Steuerhebel 7, eine Beschleunigung,
die entgegen dem Moment A der Feder 18 wirkt. Bei Geschwindigkeiten des Förderschlittens
1, die in einem vorbestimmten Maße über der Betriebsgeschwindigkeit liegen, ist das
von der Feder 18 ausgeübte Moment A zu gering, um die Folgerolle auch nach einer Erhöhung
6a an der Steuerkurve 6 zu halten. Die Erhöhung 6a wirkt ähnlich wie eine Sprungschanze
und schleudert den ersten Hebelarm 7a von der Steuerkurve 6, gemäß Figur 2, nach rechts
weg. Hierdurch wird die Sperrklinke 16 in entgegengesetzter Richtung, d.h. nach links,
in die Sprossenebene E-E hineingeschwenkt, und zwar in dem Augenblick, in dem sich
die Sperrklinke 16 zwischen zwei Sprossen befindet. Die Sperrklinke kommt hierdurch
bei weiterer Bewegung des Förderschlittens 1 nach unten an der nächsten Sprosse 15
zur Anlage, wodurch der Steuerhebel 7 und auch der Hebel 17 so weit verschwenkt werden,
bis die das Belastungsgewicht 21 bildende Querstange mit ihrem Enden 21a gemäß Figur
4 zur Anlage an den Schienen 4 gelangt. Die Sperrklinke 16 greift somit formschlüssig
an einer der Sprossen 5 an. Da die, die Sperrklinken 6 tragende Schwenkachse 8, über
das Querstück 11, die Kolbenstange 12 und den Dämpfungszylinder 13 an dem Förderschlitten
abgestützt ist, erfolgt eine Dämpfung beim Stillsetzen des Förderschlittens. Die
Fangvorrichtung wirkt lageunabhängig, d.h. sowohl bei vertikal angeordneten Schienen,
als auch bei schräg angeordneten Schienen und an Übergangsstücken von schräg angeordneten
Schienen in vertikale Schienen.
[0018] Zum Lösen der Fangvorrichtung sind keine besonderen Arbeiten erforderlich. Wird
nämlich der Förderschlitten 1 wieder mittels Seilzuges hochgezogen, so drückt die
Schenkelfeder 18 den Steuerhebel 7 wieder in seine normale Betriebsstellung, in welcher
die Folgerolle 15 an der Steuerkurve 6 anliegt. Hierdurch gelangt die Sperrklinke
16 aus ihrer Sperrstellung.
[0019] Aus obiger Beschreibung ergibt sich, daß die Auslösegeschwindigkeit, also die Geschwindigkeit
des Förderschlittens 1, bei der die Fangvorrichtung wirksam wird, im wesentlichen
abhängt von der Spannung der Schenkelfeder 18. Je geringer die Federspannung, desto
geringer ist auch die Auslösegeschwindigkeit und umgekehrt. Wie bereits oben beschrieben
wurde, kann man die Federkraft durch Versetzen des Anschlagstiftes 19 verändern.
[0020] Beim Auf- bzw. Abbau der Schienen, der von einem am Förderschlitten 1 angebrachten
Bedienungskorb aus vorgenommen werden kann, ist es erforderlich, den Förderschlitten
jeweils am oberen Ende eines bereits montierten Schienenpaares zu arretieren, damit
das den Förderschlitten tragende Seil entlastet werden kann. Diese Arretierung kann
in einfacher Weise mittels der formschlüssig wirkenden Fangvorrichtung erfolgen. Zur
Arretierung drückt man auf die Querstange des Belastungsgewichtes 21, bis diese an
den Schienen 4 anliegt. Hierdurch gelangen die Sperrklinken gemäß Figur 4 an ihre
Sperrstellung. Beim Absenken des Förderschlittens 1 mittels des Seiles legen sich
die Sperrklinken 16 an der nächsten darunterliegenden Quersprosse 5 an und verhindern
somit eine weitere Bewegung des Förderschlittens nach unten. Durch das Gewicht des
Förderschlittens werden sie auch in Sperrstellung gehalten, so daß man nunmehr das
Seil gefahrlos lockern kann. Wird nach erfolgtem An- oder Abbau des darüberliegenden
Schienenpaares der Förderschlitten wieder angehoben, so löst sich die mit der Fangvorrichtung
vorgenommene Arretierung selbsttätig.
[0021] Während bei dem in Figur 1 - 4 dargestellten Ausführungsbeispiel die Steuerkurve
6 durch ein gesondertes Bauteil gebildet wird, bildet die Steuerkurve bei den in den
Figuren 6 - 8 dargestellten Ausführungsbeispielen eine Einheit mit den Schienen. Gemäß
Figur 5 weist die Schiene 4' Ausnehmungen 22 auf, die in der Bewegungsspur der nicht
dargestellten Folgerolle liegen. Die Ausnehmungen 22 bilden Vertiefungen und die dazwischen
stehengebliebenen Teile der Schiene 4' Erhöhungen. Durch die unteren Kanten 22a wird
bei Erreichen bzw. Überschreiten der Auslösegeschwindigkeit die Folgerolle nach außen
von der Schiene 4' weggeschleudert und dadurch die Sperrklinke, wie oben beschrieben,
in Sperrstellung gebracht.
[0022] Bei dem in Figur 6 + 7 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Schiene 4" ein
U-Profil auf. Der eine Schenkel 4a dieses U-Profiles 4" ist mit Eindrückungen 23 versehen,
die als Vertiefungen wirken. Die zwischen den Eindrücken 23 liegenden Teile des U-Schenkels
4a bilden demgegenüber Erhöhungen, so daß bei Erreichen oder Überschreiten der Auslösegeschwindigkeit
durch den Übergang einer Vertiefung 23 in eine Erhöhung das Wegschleudern des Steuerhebels
erfolgt.
[0023] Bei dem in Figur 8 dargestellten Ausführungsbeispiel bilden die Sprossen 5 und die
zwischen den Sprossen liegenden Zwischenräume 24 eine Steuerkurve. Zu diesem Zweck
weist die Folgerolle 15' eine größeren Durchmesser D auf.
[0024] Die zwischen den Sprossen 5 liegenden Zwischenräume 24 bilden Vertiefungen, die sprossen
5 selbst Erhöhungen der Steuerkurve. Bei Erreichen oder Überschreiten der Auslösegeschwindigkeit
wird die Folgerolle 15' durch die Sprossen 5 nach rechts geschleudert, wodurch die
Sperrklinke 16 nach links in Sperrstellung gelangt.
[0025] Die Steuerkurve kann auch durch ein Lochblech gebildet sein, welches Ausnehmungen
ähnlich wie die Schiene 4' gemäß Figur 5 aufweist, und in ähnlicher Weise wie das
gewellte Metallband gemäß Figur 1 neben der Schiene angeordnet ist.
1. Fangvorrichtung für den an zwei Schienen geführten Förderschlitten eines Aufzuges,
mit einem am Förderschlitten vorgesehenen, um eine quer zu dessen Bewegungsrichtung
verlaufende Achse schwenkbaren, mit einem Sperrglied verbundenen Steuerhebel, an dessen
freiem Ende eine Folgerolle gelagert und durch Federkraft an eine, mit mehreren abwechselnd
aufeinanderfolgenden Erhöhungen und Vertiefungen versehene Steuerkurve angedrückt
ist, derart, daß die Folgerolle bei Betriebsgeschwindigkeit des Förderschlittens ständig
in Anlage an der Steuerkurve gehalten und im Störfall bei Erreichen der Auslösegeschwindigkeit
durch die Erhöhungen von der Steuerkurve weggeschleudert wird und dadurch das Sperrglied
in Sperrstellung bringt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (6) sich in Längsrichtung der Schienen (4) erstreckt und mit
einer derselben verbunden ist oder eine Einheit bildet, daß zwischen den Schienen
(4) mehrere quer zu deren Längsrichtung verlaufende Sprossen (5) vorgesehen sind,
daß das Sperrglied als mit den Sprossen (5) im Störfall zusammenwirkende Sperrklinke
(16) ausgebildet und fest mit dem Steuerhebel (7) verbunden ist, und daß die Erhöhungen
(6a) bzw. Vertiefungen (6b, 22, 23, 24) der Steuerkurve (6) gegenüber den Sprossen
(5) so angeordnet sind, daß die Sperrklinke (16) bei Betriebsgeschwindigkeit beim
Passieren jeder Sprosse (5) außerhalb der Sprossenebene (E-E) an der jeweiligen Sprosse
vorbeigeführt und im Störfall durch den weggeschleuderten Steuerhebel (7) in die Sprossenebene
(E-E) hineingeschwenkt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennnzeichnet, daß die Schwenkachse (8) des Steuerhebels (7) bzw. der Sperrklinke (16) in Bewegungsrichtung
(8) des Förderschlittens gegenüber diesem verschiebbar ist und über einen Stoßdämpfer
(Dämpfungszylinder 13) am Förderschlitten abgestützt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel (7) als doppelarmiger Hebel (7a, 7b) ausgebildet ist, an dessen
erstem Hebelarm (7a) die Folgerolle (15) und an dessen zweitem Hebelarm (7b) die
Sperrklinke (16) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Steuerhebel (7) ein dritter Hebelarm (7c) verbunden ist, der sich schräg
zu dem doppelarmigen Hebel (7a, 7b) erstreckt und dessen freies Ende im Normalbetrieb
des Förderschlittens (1) gegenüber der Schwenkachse (8) des Steuerhebels (7) auf der
den Sprossen (5) abgewandten Seite des Förderschlittens (1) angeordnet ist, wobei
am freien Ende des dritten Hebelarmes ein Belastungsgewicht (21) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, das das Belastungsgewicht (21) eine Querstange ist, deren Länge (1) etwas größer
ist als der lichte Abstand (a) der Schienen (4) und deren beide Enden (21a) im Bereich
über den Schienen (4) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprossen (5) in gleichen gegenseitigen Abständen (Teilung)(t) angeordnet
sind und daß die gegenseitigen Abstände (Teilung) der Erhöhungen (6a) und die gegenseitigen
Abstände (Teilung) der Vertiefungen (6b, 22, 23, 24) der Steuerkurve den Abständen
(t) der Sprossen (5) entsprechen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen (6a) der Steuerkurve (6) jeweils im Bereich der Sprossen (5) angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (6) ein wellenförmig gebogenes, starres Metallband ist, dessen
Erhöhungen (6a) jeweils im Bereich einer Sprosse (5) an der dem Förderschlitten (1)
zugekehrten Seite der Sprossen (5) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (6) durch eine der Schienen (4', 4") gebildet ist, wobei die
Vertiefungen durch Ausnehmungen (22) oder Eindrückungen (23) in der Schiene (4',
4") gebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprossen (5) selbst und die Zwischenräume (24) zwischen den Sprossen (5)
die Steuerkurve (6) bilden, wobei die Folgerolle (15') einen größeren Durchmesser
(D) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federspannung der Feder (18) einstellbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schwenkachse (8) des Steuerhebels (7) eine zweite Sperrklinke angeordnet
ist, wobei der Steuerhebel (7) und die erste Sperrklinke (16) in der Nähe der einen
Schiene (4) und die zweite Sperrklinke in der Nähe der anderen Schiene (4) angeordnet
ist.