(19)
(11) EP 0 218 805 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1987  Patentblatt  1987/17

(21) Anmeldenummer: 86109439.9

(22) Anmeldetag:  10.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B66B 5/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.10.1985 DE 3535823

(71) Anmelder: GEDA-Dechentreiter Maschinenbau GmbH
D-8854 Asbach-Bäumenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Dechentreiter, Georg
    D-8854 Asbach-Bäumenheim (DE)
  • Graf, Ulrich
    D-8850 Donauwörth (DE)

(74) Vertreter: Liebau, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Patentanwaltsbüro Liebau & Liebau Postfach 22 02 29
D-86182 Augsburg
D-86182 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fangvorrichtung für den Förderschlitten eines Aufzuges


    (57) Bei einer Fangvorrichtung für den an zwei Schienen (4) geführten Förderschlitten (1) eines Aufzuges ist am För­derschlitten ein um eine quer zu dessen Bewegungsrich­tung (8) verlaufende Achse (8) schwenkbarer Steuerhe­bel (7) vorgesehen, an dessen freiem Ende eine Folge­rolle (15) gelagert und durch Federkraft an eine mit mehreren abwechselnd aufeinanderfolgenden Erhöhungen (6a) und Vertiefungen (6b) versehene Steuerkurve (6) angedrückt ist. Die Steuerkurve (6) erstreckt sich in Längsrichtung der Schienen (4) und ist mit einer der­selben verbunden. Zwischen den Schienen (4) sind mehrere quer zu deren Längsrichtung verlaufende Sprossen (5) vor­gesehen. Eine mit den Sprossen (5) im Störfall zusammen­wirkende Sperrklinke (16) ist fest mit dem Steuerhebel (7) verbunden. Die Erhöhungen (6a) bzw. Vertiefungen (6b) der Steuerkurve (6) sind gegenüber den Sprossen (5) so angeordnet, daß die Sperrklinke (16) bei Betriebs­geschwindigkeit beim Passieren jeder Sprosse (5) außer­halb der Sprossenebene (E-E) an der jeweiligen Sprosse vorbeigeführt und im Störfall durch den von der Steuer­kurve (6) weggeschleuderten Steuerhebel (7) in die Spros­senebene (E-E) hineingeschwenkt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung für den an zwei Schienen geführten Förderschlitten eines Aufzuges, mit einem am Förderschlitten vorgesehenen, um eine quer zu dessen Bewegungsrichtung verlaufende Achse schwenk­baren, mit einem Sperrglied verbundenen Steuerhebel, an dessen freiem Ende eine Folgerolle gelagert und durch Federkraft an eine, mit mehreren abwechselnd aufeinan­derfolgenden Erhöhungen und Vertiefungen versehene Steuerkurve angedrückt ist, derart, daß die Folgerolle bei Betriebsgeschwindigkeit des Förderschlittens ständig in Anlage an der Steuerkurve gehalten und im Störfall bei Erreichen der Auslösegeschwindigkeit durch die Er­höhungen von der Steuerkurve weggeschleudert wird und dadurch das Sperrglied in Sperrstellung bringt.

    [0002] Bei einer derartigen bekannten Fangvorrichtung (DE-OS 31 08 879), die für Rolltreppen bestimmt ist, besteht die Steuerkurve aus einem mit der Achse des Laufrades verbundenen Nockenscheibe in Form eines gleichseitigen Dreieckes. Bei Drehung des Laufrades des Förderschlit­tens wird die Nochenscheibe gedreht, wobei die Folge­rolle nacheinander an den drei Dreieckseiten abrollt. Da die Dreiecksseiten im Bereich ihrer Spitzen gegen­über der Drehachse eine größere Entfernung aufweisen als im Bereich ihrer Mitte, bilden die Spitzen Erhöhun­gen gegenüber den dazwischenliegenden "Vertiefungen". Am freien Ende des Steuerhebels ist seitlich neben der Folgerolle ein Anschlag vorgesehen. Das Laufrad trägt an seinem Umfang drei Sperrnocken. Auf den Steuerhebel wirkt außerdem eine Feder ein, die die Folgerolle an die Nockenscheibe andrückt. Bei normaler Betriebsge­schwindigkeit rollt die Folgerolle bei Drehung der Nocken­scheibe nacheinander an den drei Dreiecksseiten ab.

    [0003] Erhöht sich jedoch im Störfall die Drehgeschwindigkeit des Laufrades wesentlich über die normale Betriebsge­schwindigkeit, dann wird die Folgerolle durch die Spit­zen der Nockenscheibe nach außen geschleudert. Hierdurch gerät der Anschlag in die Bewegungsbahn eines der Sperr­nocken. Hierdurch wird ein Bremskörper mitgenommen, der die Schwenkachse des Steuerhebels trägt. Der Bremskör­per weist eine kreisförmige Scheibe mit einem messer­förmigen Umfang auf, der in die Oberfläche der Schiene eindringen und ein Abbremsen des Förderschlittens be­wirken soll. Es handelt sich also um eine kraftschlüs­sige Fangvorrichtung, die jedoch nur für Schrägaufzüge, wie z.B. Rolltreppen, geeignet ist. Damit die Fangvor­richtung funktioniert, muß nämlich die Nockenscheibe von einem der Laufräder angetrieben werden. Dieser An­trieb ist nur dann gewährleistet, wenn genügend Rei­bung zwischen dem Laufrad und der Schiene vorhanden ist. Bei Vertikal-Aufzügen ist die Reibung zwischen den Laufrädern und der Schiene gering oder manchmal auch gar nicht vorhanden. Auch bei Schräg-Aufzügen können Schwierigkeiten entstehen, wenn die Schienen verölt oder vereist sind und hierdurch die Reibung verringert ist. In diesem Fall funktioniert dann die Fangvorrichtung nicht oder zu spät. Nachteilig ist ferner, daß durch das Eindringen der Exzenterscheibe in die Oberfläche der Schiene diese auf einer größe­ren Länge beschädigt wird.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fang­vorrichtung für den an zwei Schienen geführten För­derschlitten eines Aufzuges der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die sowohl bei Schräg-Aufzügen als auch bei Vertikal-Aufzügen funktioniert, einen ein­fachen Aufbau aufweist und unabhängig von den jewei­ ligen Reibungsverhältnissen zwischen Laufrad und Schiene ein rasches und betriebssicheres Stillsetzen des Förder­schlittens ohne Beschädigung der Schienen ermmöglicht.

    [0005] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Steuerkurve sich in Längsrichtung der Schienen erstreckt und mit einer derselben verbunden ist, oder eine in­heit bildet, daß zwischen den Schienen mehrere, quer zu dessen Längsrichtung verlaufende Sprossen vorgese­hen sind, daß das Sperrglied als mit den Sprossen im Störfall zusammenwirkende Sperrklinke ausgebildet und fest mit dem Steuerhebel verbunden ist und daß die Er­höhungen bzw. Vertiefungen der Steuerkurve gegenüber den Sprossen so angeordnet sind, daß die Sperrklinke bei Betriebsgeschwindigkeit beim Passieren jeder Spros­se außerhalb der Sprossenebene an der jeweiligen Sprosse vorbeigeführt und im Störfall durch den weg­geschleuderten Steuerhebel in die Sprossenebene hinein­geschwenkt wird.

    [0006] Die neue Fangvorrichtung arbeitet unabhängig von der Drehung eines Laufrades und kann deshalb sowohl bei Schräg-Aufzügen als auch bei Vertikal-Aufzügen ver­wendet werden. Außerdem spielen die jeweiligen Rei­bungsverhältnisse zwischen Laufrad und Schiene keine Rolle. Die Fangvorrichtung besteht nur aus wenigen, einfach herzustellenden Teilen und ist deshalb ver­hältnismäßig billig in der Herstellung. Die Sperr­klinke greift formschlüssig an einer der Sprossen an, was zu einem raschen und betriebssicheren Still­setzen des Förderschlittens führt. Auch hier spielen die jeweiligen Reibungsverhältnisse an der schiene keine Rolle. Bei Wirksamwerden der Fangvorrichtung wird außerdem die Schiene in keiner Weise beschädigt. Die Fangvorrichtung löst sich selbsttätig wieder so­ bald der Förderschlitten aufwärts bewegt wird. Außerdem kann die Fangvorrichtung auch als Arretierungsvorrich­tung des Förderschlittens beim Auf- und Abbau der Schie­nen verwendet werden. Die Auslösegeschwindigkeit, d.h. die Geschwindigkeit des Förderschlittens, bei der die Fangvorrichtung wirksam wird, kann durch Verstellung der Federkraft, mit der der Steuerhebel mit seiner Folgerolle an die Steuerkurve angedrückt wird, in ein­facher Weise eingestellt werden.

    [0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet,

    [0008] Die Erfindung ist in folgendem, anhand von mehreren in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 eine Seitenansicht des Förderschlittens mit der Fangvorrichtung in normaler Betriebsstellung,

    Figur 2 einen vertikalen Schnitt nach der Linie II-II der Figur 1,

    Figur 3 einen horizontalen Schnitt nach der Linie III-III der Figur 1,

    Figur 4 einen Längsschnitt der Fangvorrichtung in Fang­stellung,

    Figur 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Steuerkurve in Seitenansicht,

    Figur 6 ein drittes Ausführungsbeispiel der Steuerkurve in Seitenansicht,

    Figur 7 einen Querschnitt nach der Linie VII-VII der Figur 6,

    Figur 8 ein viertes Ausführungsbeispiel.



    [0009] Ein Förderschlitten 1 ist mittels mehrerer Führungsrollen 2, 3 an vertikalen oder schräg geneigten Schienen 4 ver­schiebbar geführt. Die Schienen 4 werden durch Rechteck-­Hohlprofile gebildet. Sie sind durch Sprossen 5, die quer zur Längsrichtung der Schienen 4 verlaufen, miteinander verbunden. Die Sprossen 5 sind in gleichmäßigen Abständen (gleicher Teilung) t von etwa 250 mm angeordnet. Der För­derschlitten 1 hängt an einem nicht dargestellten Seil.

    [0010] Mit der rechten Schiene 4 ist ein wellenförmig gebogenes, starres Metallband verbunden, welches als Steuerkurve 6 dient. Die Erhöhungen 6a der Steuerkurve 6 sind dabei je­weils im Bereich einer Sprosse 5 an deren dem Förder­schlitten 1 zugekehrten Seite angeordnet. Die Vertiefun­gen 6b der wellenförmig gebogenen Steuerkurve 6 liegen jeweils in der Mitte zwischen den Sprossen 5. Die gegen­seitigen Abstände der Erhöhungen 6a und der Vertiefungen 6b entsprechen den Abständen t der Sprossen 5, weshalb hier der gleiche Bezugsbuchstabe "t" verwendet worden ist.

    [0011] Ein Steuerhebel 7 ist mit der Schwenkachse 8 fest verbun­den, wobei sich diese Schwenkachse 8 quer zur Bewegungs­richtung B des Förderschlittens bzw. quer zur Schienenlängs­richtung erstreckt. Die Schwenkachse 8 ist in einem Lang­loch 9 der Zwischenholme 10 in Bewegungsrichtung 8 des Förderschlittens 1 verschiebbar. An einem Querstück 11, in welchem die Schwenkachse 8 drehbar ist, greift die Kolben­stange 12 eines progressiv wirkenden, hydraulischen Däm­pfungszylinders 13 an der über den Querholm 14 und die Zwischenholme 10 am Förderschlitten 1 abgestützt ist.

    [0012] Der Steuerhebel 7 ist zweckmäßig als doppelarmiger Hebel ausgebildet. An dem ersten Hebelarm 7a ist eine Folge­rolle 15 drehbar gelagert, die mit der Steuerkurve 6 zu­sammenwirkt. Am zweiten Hebelarm 7b ist eine Sperrklinke 16 angeordnet. Der Steuerhebel 7 und die Sperrlinke 16 sind in der Nähe der rechten Schiene 4 angeordnet. Eine weite­re gleichartige Sperrklinke ist an dem Hebel 17 vorgese­hen, der in der Nähe der anderen linken Schiene 4 ange­ordnet ist und mit der Schwenkachse 8 fest verbunden ist. Eine Schenkelfeder 18, die sich einerseits am Hebel 17 und andererseits an dem Querstück 11 abstützt, übt auf die Achse 8 ein Moment in Richtung A aus, wodurch die Folgerolle 15 an die Steuerkurve 6 angedrückt wird. Der eine Schenkel 18a der Schenkelfeder 18 liegt an einem Anschlagstift 19 an, der in eine von vier Gewindebohrun­gen 20 im Querstück 11 einschraubbar ist. Durch Versetzen des Anschlagstiftes 19 in eine andere Gewindebohrung 20 kann die Federspannung der Schenkelfeder 18 erhöht oder verringert werden. Hierdurch kann man die Auslösege­schwindigkeit, wie nachfolgend noch näher erläutert wird, einstellen.

    [0013] Mit dem Steuerhebel 7 ist ferner ein dritter Hebelarm 7c verbunden, der sich schräg zu dem doppelarmigen Hebel 7a, 7b erstreckt und dessen freies Ende im Normalbetrieb des Förderschlittens, wie es in Figur 2 dargestellt ist, gegenüber der Schwenkachse 8 auf der den Sprossen 5 abge­wandten Seite des Förderschlittens angeordnet ist. Am freien Ende des dritten Hebelarmes 7c ist ein Belastungs­gewicht 21 in Form einer Querstange angeordnet. Durch dieses Belastungsgewicht 21 und den dritten Hebelarm 7c wird auf die Schwenkachse 8 ein Moment ausgeübt, welches entgegen dem Moment A wirkt. Dieses durch die Schwerkraft bewirkte Moment soll bei einem etwaigen Bruch der Schenkel­ feder 18 die Fangvorrichtung auslösen, indem die Sperr­klinke 16 in Sperrstellung geschwenkt wird.

    [0014] Die das Belastungsgewicht bildende Querstange, deren Län­ge 1 etwas größer ist als der lichte Abstand a der Schie­nen, und deren beide Enden 21a sich somit im Bereich über den Schienen befinden, hat auch noch eine weitere Funktion. Sie dient nämlich beim Wirksamwerden der Fang­vorrichtung als Widerlager für den Steuerhebel 7 und den Hebel 17, indem sie gemäß Figur 4 auf den Schienen 4 zur Anlage kommt.

    [0015] Die Wirkungsweise der neuen Fangvorrichtung ist folgende:

    [0016] Durch die Schenkelfeder 18 wird die Folgerolle 15 bei nor­maler Betriebsgeschwindigkeit des Förderschlittens 1 in ständiger Anlage an der Steuerkurve 6 gehalten. Die Sperrklinke 16, welche am zweiten Hebelarm 7b des Steuer­hebels 7 angeordnet ist, führt hierdurch eine Bewegung aus, die entgegengesetzt zur Bewegung der Folgerolle 15 verläuft. Hierdurch wird die Sperrklinke 16 bei normaler Betriebsgeschwindigkeit des Förderschlittens 1 beim Passieren jeder Sprosse 5 außerhalb der Sprossenebene E-E an der jeweiligen Sprosse vorbeigeführt, wie es in Figur 2 dargestellt ist.

    [0017] Im Störfall, also bei Seilbruch, oder bei Ausfall der Seilwinde, bewegt sich der Förderschlitten 1 infolge der Schwerkraft nach unten, wobei seine geschwindigkeit über die normale Betriebsgeschwindigkeit anwächst. Durch die von einer Vertiefung 6b der Steuerkurve 6 zu einer Er­höhung 6a verlaufende Schräge der Steuerkurve 6, erhält das System, bestehend aus Förderrolle 15 und Steuerhebel 7, eine Beschleunigung, die entgegen dem Moment A der Feder 18 wirkt. Bei Geschwindigkeiten des Förderschlittens 1, die in einem vorbestimmten Maße über der Betriebsge­schwindigkeit liegen, ist das von der Feder 18 ausgeübte Moment A zu gering, um die Folgerolle auch nach einer Er­höhung 6a an der Steuerkurve 6 zu halten. Die Erhöhung 6a wirkt ähnlich wie eine Sprungschanze und schleudert den ersten Hebelarm 7a von der Steuerkurve 6, gemäß Figur 2, nach rechts weg. Hierdurch wird die Sperrklinke 16 in ent­gegengesetzter Richtung, d.h. nach links, in die Sprossen­ebene E-E hineingeschwenkt, und zwar in dem Augenblick, in dem sich die Sperrklinke 16 zwischen zwei Sprossen be­findet. Die Sperrklinke kommt hierdurch bei weiterer Be­wegung des Förderschlittens 1 nach unten an der nächsten Sprosse 15 zur Anlage, wodurch der Steuerhebel 7 und auch der Hebel 17 so weit verschwenkt werden, bis die das Be­lastungsgewicht 21 bildende Querstange mit ihrem Enden 21a gemäß Figur 4 zur Anlage an den Schienen 4 gelangt. Die Sperrklinke 16 greift somit formschlüssig an einer der Sprossen 5 an. Da die, die Sperrklinken 6 tragende Schwenkachse 8, über das Querstück 11, die Kolbenstange 12 und den Dämpfungszylinder 13 an dem Förderschlitten abge­stützt ist, erfolgt eine Dämpfung beim Stillsetzen des Förderschlittens. Die Fangvorrichtung wirkt lageunabhän­gig, d.h. sowohl bei vertikal angeordneten Schienen, als auch bei schräg angeordneten Schienen und an Übergangs­stücken von schräg angeordneten Schienen in vertikale Schienen.

    [0018] Zum Lösen der Fangvorrichtung sind keine besonderen Ar­beiten erforderlich. Wird nämlich der Förderschlitten 1 wieder mittels Seilzuges hochgezogen, so drückt die Schenkelfeder 18 den Steuerhebel 7 wieder in seine nor­male Betriebsstellung, in welcher die Folgerolle 15 an der Steuerkurve 6 anliegt. Hierdurch gelangt die Sperr­klinke 16 aus ihrer Sperrstellung.

    [0019] Aus obiger Beschreibung ergibt sich, daß die Auslösege­schwindigkeit, also die Geschwindigkeit des Förderschlit­tens 1, bei der die Fangvorrichtung wirksam wird, im wesentlichen abhängt von der Spannung der Schenkelfeder 18. Je geringer die Federspannung, desto geringer ist auch die Auslösegeschwindigkeit und umgekehrt. Wie bereits oben beschrieben wurde, kann man die Federkraft durch Versetzen des Anschlagstiftes 19 verändern.

    [0020] Beim Auf- bzw. Abbau der Schienen, der von einem am Förder­schlitten 1 angebrachten Bedienungskorb aus vorgenommen werden kann, ist es erforderlich, den Förderschlitten jeweils am oberen Ende eines bereits montierten Schienen­paares zu arretieren, damit das den Förderschlitten tra­gende Seil entlastet werden kann. Diese Arretierung kann in einfacher Weise mittels der formschlüssig wirkenden Fangvorrichtung erfolgen. Zur Arretierung drückt man auf die Querstange des Belastungsgewichtes 21, bis diese an den Schienen 4 anliegt. Hierdurch gelangen die Sperr­klinken gemäß Figur 4 an ihre Sperrstellung. Beim Absenken des Förderschlittens 1 mittels des Seiles legen sich die Sperrklinken 16 an der nächsten darunterliegenden Quer­sprosse 5 an und verhindern somit eine weitere Bewegung des Förderschlittens nach unten. Durch das Gewicht des Förderschlittens werden sie auch in Sperrstellung gehal­ten, so daß man nunmehr das Seil gefahrlos lockern kann. Wird nach erfolgtem An- oder Abbau des darüberliegenden Schienenpaares der Förderschlitten wieder angehoben, so löst sich die mit der Fangvorrichtung vorgenommene Arre­tierung selbsttätig.

    [0021] Während bei dem in Figur 1 - 4 dargestellten Ausführungs­beispiel die Steuerkurve 6 durch ein gesondertes Bauteil gebildet wird, bildet die Steuerkurve bei den in den Figuren 6 - 8 dargestellten Ausführungsbeispielen eine Einheit mit den Schienen. Gemäß Figur 5 weist die Schiene 4' Ausnehmungen 22 auf, die in der Bewegungsspur der nicht dargestellten Folgerolle liegen. Die Ausnehmungen 22 bilden Vertiefungen und die dazwischen stehengeblie­benen Teile der Schiene 4' Erhöhungen. Durch die unteren Kanten 22a wird bei Erreichen bzw. Überschreiten der Aus­lösegeschwindigkeit die Folgerolle nach außen von der Schiene 4' weggeschleudert und dadurch die Sperrklinke, wie oben beschrieben, in Sperrstellung gebracht.

    [0022] Bei dem in Figur 6 + 7 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Schiene 4" ein U-Profil auf. Der eine Schenkel 4a dieses U-Profiles 4" ist mit Eindrückungen 23 verse­hen, die als Vertiefungen wirken. Die zwischen den Ein­drücken 23 liegenden Teile des U-Schenkels 4a bilden demgegenüber Erhöhungen, so daß bei Erreichen oder Über­schreiten der Auslösegeschwindigkeit durch den Übergang einer Vertiefung 23 in eine Erhöhung das Wegschleudern des Steuerhebels erfolgt.

    [0023] Bei dem in Figur 8 dargestellten Ausführungsbeispiel bilden die Sprossen 5 und die zwischen den Sprossen liegenden Zwischenräume 24 eine Steuerkurve. Zu diesem Zweck weist die Folgerolle 15' eine größeren Durchmes­ser D auf.

    [0024] Die zwischen den Sprossen 5 liegenden Zwischenräume 24 bilden Vertiefungen, die sprossen 5 selbst Erhöhungen der Steuerkurve. Bei Er­reichen oder Überschreiten der Auslösegeschwindigkeit wird die Folgerolle 15' durch die Sprossen 5 nach rechts geschleudert, wodurch die Sperrklinke 16 nach links in Sperrstellung gelangt.

    [0025] Die Steuerkurve kann auch durch ein Lochblech gebildet sein, welches Ausnehmungen ähnlich wie die Schiene 4' gemäß Figur 5 aufweist, und in ähnlicher Weise wie das gewellte Metallband gemäß Figur 1 neben der Schiene an­geordnet ist.


    Ansprüche

    1. Fangvorrichtung für den an zwei Schienen geführten Förderschlitten eines Aufzuges, mit einem am Förder­schlitten vorgesehenen, um eine quer zu dessen Bewe­gungsrichtung verlaufende Achse schwenkbaren, mit einem Sperrglied verbundenen Steuerhebel, an dessen freiem Ende eine Folgerolle gelagert und durch Feder­kraft an eine, mit mehreren abwechselnd aufeinander­folgenden Erhöhungen und Vertiefungen versehene Steuer­kurve angedrückt ist, derart, daß die Folgerolle bei Betriebsgeschwindigkeit des Förderschlittens ständig in Anlage an der Steuerkurve gehalten und im Störfall bei Erreichen der Auslösegeschwindigkeit durch die Erhöhungen von der Steuerkurve weggeschleudert wird und dadurch das Sperrglied in Sperrstellung bringt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (6) sich in Längsrichtung der Schienen (4) erstreckt und mit einer derselben verbunden ist oder eine Einheit bil­det, daß zwischen den Schienen (4) mehrere quer zu deren Längsrichtung verlaufende Sprossen (5) vorgese­hen sind, daß das Sperrglied als mit den Sprossen (5) im Störfall zusammenwirkende Sperrklinke (16) ausgebildet und fest mit dem Steuerhebel (7) verbun­den ist, und daß die Erhöhungen (6a) bzw. Vertiefungen (6b, 22, 23, 24) der Steuerkurve (6) gegenüber den Sprossen (5) so angeordnet sind, daß die Sperrklinke (16) bei Betriebsgeschwindigkeit beim Passieren jeder Sprosse (5) außerhalb der Sprossenebene (E-E) an der jeweiligen Sprosse vorbeigeführt und im Störfall durch den weggeschleuderten Steuerhebel (7) in die Sprossen­ebene (E-E) hineingeschwenkt wird.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennnzeichnet, daß die Schwenkachse (8) des Steuerhebels (7) bzw. der Sperrklinke (16) in Bewegungsrichtung (8) des Förderschlittens gegenüber diesem verschiebbar ist und über einen Stoßdämpfer (Dämpfungszylinder 13) am Förderschlitten abgestützt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Steuerhebel (7) als doppelarmiger Hebel (7a, 7b) ausgebildet ist, an dessen erstem Hebelarm (7a) die Folgerolle (15) und an dessen zwei­tem Hebelarm (7b) die Sperrklinke (16) angeordnet sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Steuerhebel (7) ein dritter Hebelarm (7c) verbunden ist, der sich schräg zu dem doppelarmigen Hebel (7a, 7b) erstreckt und dessen freies Ende im Normalbetrieb des Förderschlittens (1) gegenüber der Schwenkachse (8) des Steuerhebels (7) auf der den Sprossen (5) abgewandten Seite des Förderschlittens (1) angeordnet ist, wobei am freien Ende des dritten Hebelarmes ein Belastungsgewicht (21) angeordnet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, das das Belastungsgewicht (21) eine Querstange ist, deren Länge (1) etwas größer ist als der lichte Ab­stand (a) der Schienen (4) und deren beide Enden (21a) im Bereich über den Schienen (4) angeordnet sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprossen (5) in gleichen gegenseitigen Abstän­den (Teilung)(t) angeordnet sind und daß die gegen­seitigen Abstände (Teilung) der Erhöhungen (6a) und die gegenseitigen Abstände (Teilung) der Vertiefungen (6b, 22, 23, 24) der Steuerkurve den Abständen (t) der Sprossen (5) entsprechen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Erhöhungen (6a) der Steuerkurve (6) jeweils im Bereich der Sprossen (5) angeordnet sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, 6 oder 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Steuerkurve (6) ein wellenförmig gebogenes, starres Metallband ist, dessen Erhöhungen (6a) jeweils im Bereich einer Sprosse (5) an der dem Förderschlitten (1) zugekehrten Seite der Spros­sen (5) angeordnet sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1, 6 oder 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Steuerkurve (6) durch eine der Schienen (4', 4") gebildet ist, wobei die Vertiefun­gen durch Ausnehmungen (22) oder Eindrückungen (23) in der Schiene (4', 4") gebildet sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprossen (5) selbst und die Zwischenräume (24) zwischen den Sprossen (5) die Steuerkurve (6) bilden, wobei die Folgerolle (15') einen größeren Durchmesser (D) aufweist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federspannung der Feder (18) einstellbar ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schwenkachse (8) des Steuerhebels (7) eine zweite Sperrklinke angeordnet ist, wobei der Steuerhebel (7) und die erste Sperr­klinke (16) in der Nähe der einen Schiene (4) und die zweite Sperrklinke in der Nähe der anderen Schiene (4) angeordnet ist.
     




    Zeichnung