[0001] Die Erfindung betrifft eine innenachsige Drehkolbenmaschine gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei bekannten Maschinen dieser Art stellt die Bemessung der Dichtspalte zwischen
beiden Läufern einen unbefriedigenden Kompromiss zwischen der Grösse der Dichtverluste
und der Reibungsverluste dar, wobei kleine Dichtspalte neben entsprechend hohen Reibungsverlusten
auch hohe Anforderungen an die massgenaue Herstellung und Montage mit sich bringen.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Maschine dieser Art diesen Kompromiss
zu verbessern, indem bei verhätnismässig geringen Verlusten an den Dichtspalten eine
gute Abdichtung zwischen den Läufern der Maschine erzielt wird. Die Lösung dieser
Aufgabe erfolgt aufgrund der kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0003] Der verbesserte Kompromiss beruht auf der unterschiedlichen Bewertung der verschiedenen
Oberflächenbereiche des Innenläufers bei ihrer Dichtspaltbildung zusammen mit dem
Aussenläufer, um die Druckseite der Drehkolbenmaschine von ihrer Seite niederen Druckes
abzudichten, sowohl hinsichtlich der Form der Dichtspalte bzw. der sie bildenden Flächen
als auch hinsichtlich der Bedeutung der örtlichen und zeitlichen jeweiligen Dichtspaltposition
während der Umdrehung der Dichtspalte bildenden Läufer.
[0004] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche
und werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 einen Axial- und Radialquerschnitt eines Ausführungsbeispieles einer
innenachsigen Drehkolbenmaschine,
Fig.3a bis 31 Drehpositionen der Drehkolbenmaschine nach Fig. 1 und 2,
Fig. 4 bis 6 Ausführungsformen der Erfindung an einer Maschine entsprechend den Fig.
1 bis 3 und
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform der Erfindung an einer anderen innenachsigen Drehkolbenmaschine.
[0005] Die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiele von Drehkolbenmaschinen entsprechend
den Fig. 1 bis 6 und 7 sind sich ähnlich, da bei beiden das Drehzahlverhältnis zwischen
Aussenläufer 2 und Innenläufer 3 2:3 beträgt, mit entsprechendem Verhältnis der Anzahl
von Eingriffsteilen 2a, 2b, 2c am Aussenläufer und am Innenläufer 3a, 3b. Die Erfindung
ist jedoch allgemein an innenachsigen Drehkolbenmaschinen anwendbar, beispielsweise
auch mit einem Drehzahlverhältnis von 4:3, 5:4 u.a..
[0006] Entsprechend dem Grundprinzip innenachsiger Drehkolbenmaschinen umschliesst der
äussere Umfang 4 des Aussenläufers 2 die feststehend relativ zum Maschinengehäuse
1 angeordnete Achse 5 des Innenläufers 3, und die Achsen 5,6 beider Läufer 2,3 sind
mit Abstand voneinander angeordnet. Die gegenseitige Anordnung der Läufer 2,3 bzw.
ihrer Achsen 5,6 ist folglich mit derjenigen an einem Getriebe mit innenverzahntem
Stirnzahnrad vergleichbar.
[0007] Um die am Umfang des Gehäuses 1 vorgesehenen Kanäle, d.h. den Einlasskanal 7 und
den Auslasskanal 8 in der Maschine gegeneinander abzudichten, befinden sich beide
Läufer 2,3 an mehreren Dichtstellen bzw. Dichtbereichen D₁, D₂, D₃, D₄, D₅... in dichtspaltbildender
Annäherung aneinander, und entlang von zwei einander gegenüberliegenden Umfangsbereichen
10, 11 befindet sich der äussere Umfang 4 der Eingriffsteile 2a,2b,2c des Aussenläufers
und/oder der äussere Umfang 12 der Eingriffsteile 3a,3b des Innenläufers 2 in dichtspaltbildender
Annäherung an der Innenfläche des Maschinengehäuses 1. Diese Annäherung bzw. die
Breite dieser Dichtspalte beträgt je nach Fertigungsqualität oder abhängig vom Anwendungszweck
der Maschine bzw. von der Dichte des die Maschine durchströmenden Mediums in der Grössenordnung
von beispielsweise 0,05 bis 0,1 mm.
[0008] Der Darstellung der Fig.1 ist zu entnehmen, dass die Umfangsflächen der Läufer 2,3
und des Gehäuses 1, die sich örtlich bzw. zeitlich verändernde Dichtspalte miteinander
bilden, parallel zu den ebenfalls zueinander parallelen Achsen 5,6 der Läufer 2,3
verlaufen. Die Wellenzapfen 14,15 des Innenläufers 3 sind durch Wälzlager 16,17 an
den seitlichen Gehäuseplatten 1a,1b gelagert,während der Aussenläufer 2 mit seinen
nabenförmigen hohlen Achszapfen 18,19 auf Wälzlagern 20,21 an diesen Gehäuseseitenplatten
1a,1b gelagert ist, die die Wälzlager 16,17 des Innenläufers 3 umschliessen. An der
Innenseite der Gehäuseseitenplatten 1a,1b befestigte stationäre Abdichtplatten 22,23
dichten die zwischen beiden Läufern 2,3 gebildeten Arbeitsräume der Maschine in axialer
Richtung ab, so dass die zueinander parallelen Seitenflächen 24,25 des Innenläufers
3 sich in dichtspaltbildendem Abstand an diesen Abdichtplatten 22,23 parallel zu ihnen
entlangbewegen. Obwohl es aufgrund des zahnradartigen gegenseitigen Eingriffs zwischen
beiden Läufern nicht grundsätzlich erforderlich ist, stehen beide Läufer 2,3 über
Zahnräder 26,27 in Antriebsverbindung, von denen eines an der Innenseite des nabenförmigen
hohlen Achszapfens 19 durch eine Innenverzahnung gebildet ist. Das aussen auf dem
Wellenzapfen 15 des Innenläufers 3 aufgesetzte Zahnrad 28 dient dem An- oder Abtrieb,
je nachdem, ob die Maschine durch einen Gasstrom angetrieben wird oder einen solchen
als Kompressor fördert.
[0009] Das Arbeitsprinzip sowie der kinematische Aufbau der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten
Maschine sind in der nichtvorveröffentlichten älteren Patentanmeldung entsprechend
der DE-A-3 432 915 näher beschrieben.
[0010] In den Fig. 4 bis 7 ist die Breite der sich an den jeweiligen Dichtstellen bzw.
Dichtbereichen D₁ bis D₅ ergebenden Dichtspalte mit örtlichem Bezug auf den Innenläufer
(Fig.4, Fig. 5 und Fig.7) oder Aussenläufer (Fig.6) durch Strichlinien in starker
Vergrösserung, d.h. schematisch dargestellt, indem die Strichlinien die Grösse des
Innen- oder Aussenläufers abgeben, bei der sich gegenüber dem anderen Läufer kein
Dichtspalt ergeben würde. Die tatsächliche Breite der Dichtspalte beträgt an den engsten
fabrikationsmässig hergestellten Dichtspalten beispielsweise 0,05 mm und an den breitesten
fabrikationsmässig hergestellten Dichtstellen beispielsweise 0,1 mm.
[0011] Erfindungsgemäss ist in jedem Fall ein Dichtspalt zwischen einer radial äusseren
Umfangsfläche 12a,12b des Innenläufers 3 und einem Eingriffsteil 2a,2b,2c des Aussenläufers,
wie er an den Stellen D₃, bzw. in den Fig. 3a bis 3f und Fig. 3i bis 3l, auftritt,
am kleinsten, wie in den Ausführungsbeispielen der Fig.4 und 5 durch die in geringerem
Abstand von den Umfangsflächen 12a,12b verlaufende Strichlinie angedeutet ist, ebenso
an den Umfangsflächen 12a',12b' des Ausführungsbeispieles der Fig.7. Beim Ausführungsbeispiel
der Fig.6 ergibt sich der kleinste Dichtspalt an den gleichen Eingriffstellen D₃ zwischen
den Läufern 2,3 durch entsprechende kleinere Dimensionierung der Eingriffsteile 2a,2b,2c,
wie durch die ausgezogene Konturlinie im Vergleich zu der strichlierten Konturlinie
dieser Eingriffsteile angedeutet ist. An den radial inneren Eckbereichen 30 ist folglich
der Abstand zwischen der theoretischen strichlierten Konturlinie und der ausgezogenen
Konturlinie am kleinsten. Anstatt nur an dem Innenläufer (Fig.4,Fig.5 und Fig.7) oder
nur an dem Aussenläufer (Fig.6) durch entsprechend kleinere, d.h. einen Dichtspalt
berücksichtigende Dimensionierung, kann jedoch auf nicht dargestellte Weise eine
entsprechende Unterdimensionierung gegenüber der theoretischen dichtspaltfreien Kontur
zu je einem Teil auch an beiden Läufern 2,3 vorgesehen sein.
[0012] Die Auswahl kleiner Dichtspalte am äusseren Umfang des Innenläufers 3 ist durch die
grössere Bedeutung einer guten Abdichtung in diesem Bereich entsprechenden den Drehpositionen
der Fig. 3a bis 3f und Fig. 3i bis 3l begründet, da in diesen Drehpositionen die Nieder-
und Hochdruckseite der Maschine nur über einen Dichtspalt D₃ voneinander getrennt
sind und aufgrund des in Umfangsrichtung kurzen Annäherungsbereiches zwischen den
Flächen beider Läufer dieser Dichtspalt D₃ eine verhältnismässig schlechte Dichtwirkung
hat.
[0013] Die im Bereich der radial inneren Umfangsflächen 32,33 des Innenläufers 3 während
der Umdrehung der Läufer zwischen beiden vorkommenden Dichtspalte D₄ haben zwar ebenfalls
allein die Nieder- und Hochdruckseite der Maschine voneinander zu trennen, jedoch
können dort zur Verringerung von Reibungsverlusten breitere Dichtspalte D₄ akzeptiert
werden, da in diesem Bereich die Flächen beider Läufer 2,3 angrenzend an den Dichtspalt
sich in geringem Abstand voneinander befinden und somit zur Abdichtung beitragen,
bzw. den Dichtspalt in Umfangsrichtung verbreitern. Grössere bzw. weitere Dichtspalte
an den radial inneren Umfangsflächen 32, 33 erbringen den weiteren Vorteil einer
Verringerung von Verlusten durch Quetschströmungen, insbesondere wann die Maschine
für hohe Drehgeschwindigkeiten von z.B. mehr als 20 000 U/min vorgesehen ist. Fig.4
zeigt das entsprechende Ausführungsbeispiel.
[0014] Falls die Maschine jedoch überwiegend für verhältnismässig geringe Drehgeschwindigkeiten
und Gase geringer Dichte vorgesehen ist, so werden vorzugsweise auch an den genannten
radial inneren Umfangsflächen 32,33 des Innenläufers engere Dichtspalte D₄ vorgesehen,
um eine gute Abdichtung zu erhalten, wie das Ausführungsbeispiel der Fig.5 zeigt.
[0015] Im Bereich der zwischen den radial äusseren Umfangsflächen 12a,12b und den radial
inneren Umfangsflächen 32,33 gelege nen Uebergangsflächen 34 sind die gegenüber den
Innenflächen 35,36 der Eingriffteile 2a,2b,2c auftretenden Dichtspalte D bei jeder
erfindungsgemässen Ausführungsform weiter als im Bereich der radial äusseren Umfangsflächen
12a,12b, so dass die dort auftretenden Reibungsverluste entsprechend gering sind.
Dies ist ohne wesentliche Dichtverluste möglich, da diese Dichtspalte D₁,D₂ entsprechend
den Darstellungen der Drehpositionen in den Fig.3a bis 3l nur auftreten, wenn die
radial äusseren Umfangsflächen 12a,12b sich in dichtender Annäherung an den Umfangsbereichen
10,11 der Gehäuseinnenfläche befinden, so dass sie nicht allein die Niederdruckseite
gegenüber der Hochdruckseite der Maschine abzudichten haben. Ausserdem ist an diesen
Uebergangsflächen aufgrund ihres zahnflankenartigen Eingriffs mit den Innenflächen
35,36 und der entsprechend flacher in Richtung des Druckgefälles auslaufenden dichtspaltbildenden
Flächen ohnehin eine bessere Dichtwirkung vorhanden.
[0016] Aufgrund der vorhandenen Eingriffspositionen bei Dichtspaltbildung an den Uebergangsflächen
34 in der zuvorerwähnten Art kann die Weite der Dichtspalte D₁,D₂ vorteilhaft zunehmend
grösser sein, entsprechend ihrem Abstand von der Achse 5 des Innenläufers, wie in
Fig.5 und 6 gezeigt ist, so dass das für die entsprechenden Dichtspaltweiten am Innen-
oder Aussenläufer vorzusehende Untermass radial nach aussen zunimmt.
1. Innenachsige Drehkolbenmaschine mit einem Aussenläufer und einem Innenläufer, die
von einem gemeinsamen, an seinem Umfang einen Ein- und Auslasskanal (7,8) aufweisenden
Gehäuse (1) umschlossen sind, wobei die Läufer durch ihren gegenseitigen Eingriff
Arbeitsräume mit veränderlichen Volumen bilden, die durch spaltbildendes Abwälzen
und/oder Gleiten von wechselnden Flächenbereichen der Läufer (2,3) aneinander abgedichtet
sind und wobei der Innenläufer (3), bezogen auf seine Drehachse, radial äussere und
radial innere Umfangsflächen (12a,12b; 32,33) sowie zwischen diesen Uebergangsflächen
(34) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtspalte (D₃) zwischen beiden Läufern
(2,3) an den radial äusseren Umfangsflächen (12a,12b) des Innenläufers (3) kleiner
sind als an seinen Uebergangsflächen (34).
2. Drehkolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtspalte
(D₃) an den radial äusseren Umfangsflächen (12a,12b) des Innenläufers (3) kleiner
sind als an seinen radial inneren Umfangsflächen (32,33;Fig.4).
3. Drehkolbenmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an
den radial inneren Umfangsflächen (32,33) auftretenden Dichtspalte (D₄) kleiner sind
als die an den Uebergangsflächen (34) des Innenläufers (3) auftretenden Dichtspalte
(D₅).
4. Drehkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
in Richtung radial nach aussen die an den Uebergangsflächen (34) auftretenden Dichtspalte
(D₅) eine zunehmende Breite aufweisen.
5. Drehkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtspalte (D₁ bis D₅) durch ein entsprechendes Untermass gegenüber der kinematisch
erzeugten dichtspaltfreien Form der Läufer (2,3) an einem oder beiden Läufern gebildet
sind.