[0001] Die Erfindung betrifft eine Schere gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] So ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift Nr. 70 310 eine Schere bekannt,
bei der eine separate Blattfeder die beiden Scherenschenkel über das Drehgelenk federnd
gegeneinanderpreßt.
[0003] Von Nachteil hierbei ist, daß eine solche Schere in der Herstellung verhältnismäßig
teuer ist und die Benutzung dadurch erschwert wird, daß man sich an dieser außenliegenden
Blattfeder verhaken bzw. verletzen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schere gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile nicht aufweist, bzw.durch einfache
konstruktive Maßnahmen eine uneingeschränkte Handhabung und gute Schneideigenschaften
ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Durch das erfindungsgemäße Herausarbeiten einer Blattfeder aus dem einstückigen Scherenschenkel
wird durch einfache Mittel erreicht, daß eine auf die Scherenschenkel wirkende Blattfeder
zur Verfügung steht, die auch keine weitere Befestigungsmittel benötigt und daß die
übliche Scherenform beibehalten werden kann.
[0007] Bei Anordnung der Blattfeder im Bereich des Drehgelenks ergibt sich der Vorteil,
daß die Verschleißflächen zwischen dem Drehgelenk und den Griffaugen in Ihrer Wirkung
durch die erfindungsgemäße Blattfeder aufgehoben wird, wodurch ein lockerwerden der
aufeinander unter Spannung gehaltenen Scherenschenkel verhindert wird.
[0008] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Blattfeder zwischen dem Drehgelenk
und dem Griffauge drehgelenkseitig angeordnet, wobei sich ein besonders weichschneidendes
Arbeiten mit der Schere ergibt, da hierbei die Federandruckfläche annähernd linienförmig
verläuft.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Blattfeder derart
angeordnet, daß sie vom Bereich des Drehgelenks einc Verlängerung in Richtung des
Griffauges aufweist, wodurch an allen Punkten die Scherenschenkel federnd zusammenwirken.
Diese drei Punkte sind das Drehgelenk, die Scherenschneidenberührungspunkte sowie
die Gegenlager im Bereich zwischen Drehgelenk und den Griffaugen.
[0010] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Breite der Blattfeder der Breite des Scherenschenkels
entspricht, wodurch die äußere Form der Schere beibehalten wird, jedoch je nach Bemessung
der Blattfederdicke die Blattfederung vorgegeben werden kann.
[0011] Anstatt einer von gleicher Stärke vorgesehenen Blattfeder kann auch vorgesehen werden,
die Blattfeder zum freien Ende hin verjüngt auszugestalten, womit eine vorbestimmte
Federungscharakteristik erreichbar ist.
[0012] Wird auch der komplementäre Scherenschenkel mit einer erfindungsgemäßen Blattfeder
versehen, so verdoppelt sich die Blattfederwirkung miteinander, wodurch die einzelnen
Blattfedern nur noch geringere Federungseigenschaften aufzuweisen brauchen. Dadurch
sind kürzere oder dickere ausgebildete Blattfedern möglich.
[0013] In vorteilhafter Weise erreicht man das Herausarbeiten der Blattfeder durch Draht-erodieren.
[0014] Im Folgenden wird anhand von Ausführungsbeispielen die Erfindung durch schematisch
dargestellte Figuren beschrieben.
[0015] Es zeigt:
Fig. 1 in einer Seitenansicht die Schere mit einer im Bereich des Drehgelenks angeordneten
Blattfeder;
Fig. 2 in gleicher Ansicht einen Scherenschenkel mit einer zwischen dem Drehgelenk
und dem Griffauge drehgelenkseitig angeordneten Blattfeder;
Fig. 3 in einer Draufsicht die Scherenschenkelinnenseite gemäß der Fig. 2;
Fig. 4 eine Teildarstellung gemäß der Fig. 2, jedoch mit gegeneinanderwirkenden Blattfedern
außerhalb des Drehgelenks;
Fig. 5 eine entsprechende Darstellung wie Fig. 4, jedoch mit zusammengezogenen Scherenschenkeln
mittels einer Verbindungsschraube;
Fig. 6 in eine vergrößerte Schnittdarstellung gemäß Schnitt A-B nach Fig. 5;
Fig. 7 eine gleiche Ansicht wie Fig. 3, jedoch mit einer keilförmig ausgestalteten
Blattfeder;
Fig. 8 eine vergrößerte Schnittansicht gemäß dem Schnitt C-D nach Fig. 7.
[0016] In der Fig. 1 ist in einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung die Schere 1
dargestellt. Die aus dem Scherenschenkel 2 herausgearbeitete Blattfeder 3 ist im
Bereich des Drehgelenks 4 angeordnet. Zur Verbindung der beiden Scherenschenkel 2
weist das Drehgelenk 4 eine Schraube 5 auf, die in die Gewindebohrung 6 der Blattfeder
3 hineingedreht ist. Die Schraube 5 könnte auch anders herum zum Festhalten der
beiden Scherenschenkel 2 angeordnet sein, so daß der Schraubenkopf 7 auf der Blattfeder
3 anliegt.
[0017] Durch die punktförmige Berührungsfläche 8 als bekannter Stand der Technik ergibt
sich außerdem der Nachteil, daß durch kleinste Unebenheiten die übertragene Schneidkraft
auf die Scherenschenkel 2 ungleichmäßig erfolgt. Durch eine zwischen dem Drehgelenk
4 und dem Griffauge 10 drehgelenkseitig geordnete Blattfeder 3 wird erreicht, daß
die Berührungsfläche 8 vergrößert ist, was zu einer weicheren Schneideigenschaft
führt, andererseits der Drehgelenkverschleiß durch die Blattfeder 3 eliminiert wird.
[0018] Die Innenseite des Scherenschenkels 2 muß natürlich im Anschluß an das freie Ende
der Blattfeder 3 etwas vertieft ausgebildet sein, damit noch genug Federspiel für
die Blatt feder 3 zur Verfügung steht (Fig. 2).
[0019] In der Fig. 3 ist die Schere 1 in einer Draufsicht auf die Innenseite des Scherenschenkels
2 dargestellt. Die Blattfeder 3 weist die gleiche Breite wie die Breite des Scherenschenkels
2 auf. So ist bei vorgegebener Breite der Blattfeder 3 und bei vorgegebener Materialeigenschaft
des Scherenschenkels 2 die weitere Charakteristik der Blattfeder 3 abhängig von der
Länge und Dicke der Blattfeder 3.
[0020] In der Fig. 4 ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel die Schere 1 mit jeweils
einer Blattfeder 3 an dem Scherenschenkel 2 dargestellt. Diese Ansicht zeigt die
Schere 1 kurz vor dem Zusammenbau.
[0021] Die fertig montierte Schere 1 ist in der Fig. 5 dargestellt, wobei die beiden Blattfedern
3, 3′ gegeneinander unter Federspannung stehen.
[0022] Die freien Enden der Blattfedern 3,3′ berühren sich dabei annähernd linienförmig
auf einer kleinen Berührungsfläche 8′′, womit ein sehr ruhiger Schneidgang erzielt
wird. Je nach Stellung der Schraube 5 kann das Blattfederzusammenspiel eingestellt
werden.
[0023] Die Fig. 6 zeigt in einer vergrößerten Schnittdarstellung gemäß Schnitt A-B aus Fig.
5 eine Ansicht auf die freien Enden der Blattfedern 3, 3′. Die Ausnehmung 11 der Blattfeder
3 muß natürlich so bemessen sein, daß noch ein hinreichendes Federspiel ermöglicht
werden kann.
[0024] Aus dieser Darstellung geht auch hervor, daß die Scherenschenkel 2 im geschlossenen
Zustand relativ zueinander nicht kippen können, was für die Schneideigenschaft - insbesondere
bei höheren Schneidbeanspruchungen - von Vorteil ist.
[0025] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine keilförmige Blattfeder
3 vorgesehen (Fig. 7 und 8).
[0026] So zeigt die Fig. 8 in einer Schnittansicht gemäß dem Schnitt C-D nach Fig. 7, daß
die Blattfeder 3 keilförmig quer zur Längsachse des Scherenschenkels 2 verläuft. Daraus
resuliert mit Fortschreiten des Schließens der Schere 1 ein fortschreitender Federdruck,
was die Schneidqualität und -eigenschaft erheblich verbessert. Außerdem wirkt sich
dies positiv auf die Verwindungssteifigkeit der Scherenschenkel 2 gegeneinander aus.
Bezugszeichenliste:
[0027]
1. Schere
2. Scherenschenkel
3. (3′) Blattfeder
4. Drehgelenk
5. Schraube
6. Gewindebohrung
7. Schraubenkopf
8. Berührungsfläche
9. Scherenschenkelschneiden-Berührungspunkt
10. Griffauge
11. Ausnehmung
12. Scherenschenkelschneide
1. Schere mit einer auf Scherenschenkeln wirkenden Blattfeder, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (3) aus dem Scherenschenkel (2) herausgearbeitet ist.
2. Schere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der Blattfeder (3) in Richtung des Griffauges (10) angeordnet
ist.
3. Schere nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (3) im Bereich des Drehgelenks (4) angeordnet ist.
4. Schere nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (3) zwischen dem Drehgelenk (4) und dem Griffauge (10) drehgelenkseitig
angeordnet ist.
5. Schere nach dem Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (3) eine Verlängerung in Richtung des Griffauges (10) aufweist.
6. Schere nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Blattfeder (3) gleich der Breite des Scherenschenkels (2) ist.
7. Schere nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (3) von gleicher Stärke ist.
8. Schere nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (3) zum frein Ende hin verjüngt ausgestaltet ist.
9. Schere nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (3) quer zur Längsachse des Scherenschenkels (2) keilförmig ausgestaltet
ist, wobei die Keilspitze der Scherenschenkelschneide (12) abgewandt ist.
10. Schere nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auch der komplementäre Scherenschenkel (2′) eine Blattfeder (3′) aufweist.
11. Schere nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß durch Draht-erodieren die Blattfeder (3, 3′) herausgearbeitet ist.