(19)
(11) EP 0 218 872 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1987  Patentblatt  1987/17

(21) Anmeldenummer: 86111965.9

(22) Anmeldetag:  29.08.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 39/075
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE GB IT SE

(30) Priorität: 27.09.1985 CH 4202/85

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Leu, Willy
    CH-8330 Pfäffikon (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Zusammentragen unterschiedlicher Druckprodukte


    (57) Es ist eine Mehrzahl von in regelmässigen Abständen voneinander entlang einer Umlaufbahn bewegten und von oben beschickbaren Taschen (ll) vorgesehen. Die je durch zwei quer zur Umlaufrichtung verlaufende Wände be­grenzten Taschen (ll) laufen an mehreren, in Umlaufrich­tung versetzt angeordneten Einzelförderern (l5) mit im Abstand voneinander angeordneten, gesteuerten Greifern (l6) vorbei, die die Taschen (ll) jeweils mit einem Druckpodukt beschicken. Der gegenseitige Abstand auf­einander folgender Greifer (l6) und deren Umlaufge­schwindigkeit entsprechenden jenen der Taschen (ll). Um pro Längeneinheit der Taschen-Umlaufbahn möglichst viele Taschen (ll) unterbringen zu können, und dennoch deren einwandfreie Beschickung zu gewährleisten, verläuft jeder Einzelförderer (l5) mit seinem Abgabebereich geneigt auf die Umlaufbahn der Taschen zu, wobei der Abgabebereich ausserdem mit einer Führung (20') versehen ist um die frei hängende Kante der Druckprodukte in die Beschickungsöffnung der Taschen zu führen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zusammentragen unterschiedlicher Druckprodukte gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches l.

    [0002] Eine solche Einrichtung ist beispielsweise aus der DE-AS l'260'487 bekannt. Bei dieser Einrichtung werden in die in einer Vertikalebene umlaufenden Taschen beim Ueber­gang derselben vom unteren, rücklaufenden Trum des Ta­schenumlaufes mittels eines Anlegers Druckprodukte einer ersten Art eingeschoben. Im Bereich des dann folgenden, horizontal verlaufenden Trums des Taschenumlaufs ist als weiterer Zuförderer der mit gesteuerten Greifern bestückte Einzelförderer angeordnet, der Druckprodukte einer weiteren Art zuführt, wobei diese im Abgabebereich des Einzelförderers hängend transportiert werden. Dieser Abgabebereich des Einzelförderers bewegt sich synchrom mit dem Taschenumlauf, sowie parallel zu und in einem erheblichen Abstand oberhalb desselben. Das vom Greifer freigegebene Produkt fällt dann im freien Fall in die zugedachte Tasche.

    [0003] Dieser Bauweise haften folgenschwere Nachteile an. Da die vom Greifer bestückten Einzelförderer herangeführten Produkte in freiem Fall in die zugedachten Taschen fal­len sollen, muss deren Beschickungsöffnung weit genug sein um auch eine nur annähernd befiedigende "Treffer­ wahrscheinlichkeit" zu erzielen. Eine weite Be­schickungsöffnung der Tasche hat aber zur Folge, dass die Anzahl Taschen (bei gegebener Umlaufbahn) ver­gleichsweise gering ist. Will man aber mit einer ge­ringen Anzahl Taschen die von einer Druckpresse pro Zeiteinheit anfallende Menge Druckprodukte sofort zusam­mentragen, muss die Umlaufgeschwindigkeit sowohl der Ta­schen als auch des Einzelförderers erhöht werden. Dies hat wiederum zur Folge dass die im Abgabebereich des Einzelförderers hängenden Druckprodukte unkontrolliert ins Flattern geraten, und bei ihrer Freigabe kaum mehr in die Beschickungsöffnung der zugedachten Tasche ge­raten. Im Ergebnis ist das "Schluckvermögen" der vor­bekannten Einrichtung der Produktionskapazität einer modernen Druckpresse keineswegs gewachsen.

    [0004] Aehnliches lässt sich zu den aus der CH-PS 594.553 (weitgehend inhaltsgleich mit der DE-OS 2.702.738) oder aus der CH-PS 594.554 bekannten Einrichtungen sagen. Zum Beschicken der Taschen sind bei diesen bekannten Ein­richtungen sogenannte Anleger vorgesehen, die beispiels­weise gemäss der CH-PS 374.968 aufgebaut sein können. Das Abgabeende dieser ortsfest angeordneten Anleger besteht im wesentlichen aus zwei Förderbändern, zwischen deren einander zugekehrten und gleichsinnig laufenden Trumen ein Förderspalt für jeweils ein Druckprodukt gebildet ist. Wenn das Druckprodukt diesen Förderspalt verlässt, wird es in die gerade vorbeilaufende Tasche eingeworfen. Dieser Aufbau bietet verschiedene Probleme. Eines dieser Probleme besteht in der Synchronisation der verschiedenen Anleger mit der Umlaufbewegung der Taschen in dem Sinne, dass ein den Förderspalt verlassendes Druckprodukt auch stets in eine Tasche und das nächst folgende Druckprodukt in die nächstfolgende Tasche gelangt. Daher ist bei den bekannten Einrichtungen eine der V-förmig zueinander angeordneten Wände jeder der Taschen vor der anderen Wand weg spreizbar und auf diese zu schwenkbar. Durch eine entsprechende Steuerung der schwenkbaren Taschenwand kann zwar erreicht werden, dass an der Beschickungsstelle die Beschickungsöffnung der Tasche verbreitert wird und damit die "Trefferwahr­scheinlichkeit" der Anleger erhöht wird. Andererseits hat diese Ausbildung der Taschen ebenfalls zur Folge, dass deren gegenseitiger Abstand ein gewisses Mass nicht unterschreiten darf. Dies führt dazu, dass pro Längen­einheit der Umlaufbahn der Taschen eine verleichsweise geringe Anzahl solcher Taschen untergebracht werden kann. Würde aber von den bekannten Einrichtungen ein be­stimmtes Aufnahmevermögen verlangt, könnte dies nur durch eine Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit der Taschen erreicht werden. Bei diesen bekannten Einrich­tungen wird schiesslich deren Leistungsvermögen auch dadurch begrenzt, dass die Anleger erst dann ein weiteres Druckprodukt in die vorbeilaufende Tasche werfen können, wenn das vorangehende Druckprodukt voll und ganz in der vorangehenden Tasche aufgenommen ist.

    [0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Ein­richtung der genannten Art zu schaffen, bei der gerade die Uebergabe der Druckprodukte vom Einzelförderer in die zugeordnete Tasche auf kontrollierte Weise erfolgt, was gestattet die Weite der Beschickungsöffnung der Taschen zu verringern, was zur Folge hat dass die Anzahl der Taschen vergrössert werden kann, wodurch bei gleich­bleibender Umlaufgeschwindigkeit die Leistung entschei­dend erhöht wird. Zu diesem Zweck weist die vorgeschla­gene Einrichtung gemäss der Erfindung die im Kennzeichen des Patentanspruches l angegebenen Merkmale auf.

    [0006] Da der Abgabebereich des Einzelförderers gleichsinnig wie die Umlaufbahn der zu beschickenden Taschen ist, da ferner der gegenseitige Abstand der Greifer der Einzel­förderer und deren Geschwindigkeit jenen der umlaufenden Taschen entspricht, kann die Beschickung der Taschen gewissermassen "in Begleitung" erfolgen, wobei die Führung ausserdem dafür sorgt, dass die untere Kante der Druckprodukte mit Sicherheit in die zugedachte Tasche eingeführt wird. Dadurch kann die Beschickungsöffnung der Taschen verhältnismässig schmal gehalten werden, was erlaubt, die Anzahl Taschen (bei gegebener Umlaufbahn) erheblich zu vergrössern und damit das "Schluckvermögen" der Einrichtung auch ohne Erhöhung der Umlauf­geschwindigkeit zu erhöhen. Ein Flattern zur Druck­produkte im Abgabebereich des Einzelförderers ist prak­tisch ausgeschlossen.

    [0007] Merkmale bevorzugter Ausführungsformen der Einrichtung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.

    [0008] Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:

    Fig. l eine schematische Seitenansicht auf einen Teil einer Einrichtung,

    Fig. 2 in grösserem Massstab eine schematische Sei­tenansicht auf die Einrichtung auf der Höhe einer der Zuführeinrichtungen,

    Fig. 3 eine Seitenansicht auf eine der Taschen,

    Fig. 4 eine Stirnansicht auf eine der Taschen, und

    Fig. 5 einen schematischen Grundriss zur Illustra­tion einer rein beispielsweisen Anwendungs­möglichkeit der Einrichtung.



    [0009] Die in Fig. l dargestellte Einrichtung l0 besitzt eine Mehrzahl von unter sich gleich ausgebildeten Taschen ll, die in gleichmässigen Abständen voneinander angeordnet sind und entlang einer in sich geschlossenen Umlaufbahn in Richtung des Pfeiles l2 angetrieben sind. In Fig. l ist nur ein Teil dieser Umlaufbahn gezeigt und diese ver­läuft im wesentlichen in einer Horizontalebene. Entlang dieser Umlaufbahn sind mehrere unter sich gleichartige Zuführeinrichtungen angeordnet, von denen in Fig. l nur die Abgabebereiche der Zuführeinrichtungen l3 und l4 ge­zeigt sind. Diese Zuführeinrichtungen l3, l4 bestehen je aus einem Einzelförderer l5 in Ueberkopf-Bauweise, wie er etwa in der US-PS 3,955,667 beschrieben ist. Im vorlie­genden Falle ist lediglich von Bedeutung, dass diese Einzelförderer l5 mit gesteuerten Greifern l6 (Fig. 2) zum Erfassen jeweils eines Druckproduktes bestückt sind.

    [0010] Die Greifer l6 jedes der Einzelförderer l5 sind in gegenseitigen Abständen, die den Abständen der Taschen ll voneinander entsprechen, an einem endlosen, in einer Hohlschiene l7 geführten Zugorgan l8 befestigt. Das Zugorgan l8 ist in Richtung des Pfeiles l9 mit einer der Umlaufgeschwindigkeit der Taschen ll entsprechenden Geschwindigkeit angetrieben. Im Abgabebereich jedes des Einzelförderers l5 ist - wie aus Fig. 2 deutlich hervorgeht - eine an der Hohlschiene l7 befestigte Kulisse 20 zur Steuerung der Greifer l6 in Offenlage vorhanden. Ebenso ist im Abgabebereich jedes der Einzel­förderer l5 ein an der Schiene l7 befestigtes Führungs­blech 20' angeordnet, das die vorlaufenden oder frei hängenden Kanten der zugeführten Druckprodukte A genau in Richtung der Beschickungsöffnung einer der Taschen ll führt. Damit ist die Lage der vorlaufenden Kanten der Druckprodukte im Abgabebreich genau definiert, womit der Einfluss des "Fahrtwindes", nämlich ein Flattern bei höheren Fördergeschwindigkeiten der Einzelförderer dahinfällt.

    [0011] Eingangsseitig wird jeder der Einzelförderer l5, die zu der Einrichtung l0 gehören, mit Druckproduk­ten gespeist, beispielsweise direkt ab einer Rota­tionspresse oder ab einer Vorratseinrichtung. So be­schickt beispielsweise der in Fig. 2 dargestellte Einzelförderer l5 jede der vorbeilaufenden Taschen mit einem Druckprodukt der Gattung "A", während diese Taschen zuvor bereits mit vielerlei anderen Druck­produkten beschickt wurden. Aus Fig. l und 2 ist auch deutlich zu erkennen, dass die Taschen im Abgabebe­reich der Einzelförderer gewissermassen in "Rücklage" vorbeilaufen.

    [0012] In Fig. l ist mit einer geschweiften Klammer der Bereich einer Abgabestation 2l angedeutet. Beim Durchlauf durch diese Abgabestation 2l werden die Taschen ll zuerst aus der "Rücklage" in eine "Vor­lage" gekippt, so dass die darin enthaltenen Druck­produkte von der Anlage an der einen Wand der je­weiligen Tasche zur Anlage auf die gegenüberlie­gende Wand kippen. Sodann wird der Boden jeder Tasche geöffnet und die in einer Tasche non zum Druck­produktesatz zusammengetragenen Druckprodukte fallen durch ih Eigengewicht nach unten in eine Einrichtung 22 zur weiteren Verarbeitung der Druckprodukte. Diese der weiteren Verarbeitung dienende Einrichtung kann bei­spelsweise ein Sammelhefter, eine Bindemaschine oder eine Einstreckmaschine sein, beispielsweise in der Bau­art wie schematisch dargestellt und in der CH-PS 575.303 oder der US-PS 4,058,202 eingehend beschrieben.

    [0013] De Mittel um die Taschen ll von der "Rücklage" in die "Vorlage" zu kppen und um deren Boden zu öffnen und zu schliessen sind nachstehend anhand der Fig. 3 und 4 noch beschrieben.

    [0014] Man ersieht aus Fig. 3, dass jede Tasche ll eine vorlau­fende Wand 23 und eine nachlaufende Wand 24 aufweist. Beide dieser Wände sind durch einen mit einem Drahtgitter 25 (Fig. 4) bespannten Rahmen 26 bzw. 27 aus einem L-Pro­fil gebildet. Seitlich werden die vorlaufende Wand 23 und die nachlaufende Wand 24 oben und unten durch die Rahmen 26, 27 verbindende Streben 28, 29 in fester Bezugslage zueinander gehalten. An der unteren Kante der vorlaufen­den Wand 23 ist bei 30 eine Klappe 3l angelenkt, die den Boden der Tasche ll bildet. Die Klappe 3l ist durch eine am Ende des einen Armes eines durch eine Zugfeder 33 vor­gespannten Winkelhebels 32 ausgebildete Klinke 34 norma­lerweise in geschlossenem Zustand gehalten. Von einer die in Umlaufrichtung gesehen rechten aufrechtstehenden Holme der Rahmen 36, 37 verbindenden Strebe 35 steht seitlich ein Zapfen 36 ab, auf dem der Winkelhebel 32 schwenkbar gelagert ist. Der andere Arm des Winkelhebels 32 ist mit einer Auflauffläche 37 versehen. Auf der Höhe der Abgabe­station 2l ist eine mit der Auflauffläche 37 zusammenwir­kende Rolle 38 vorgesehen, welche mittels eines Betäti­gungselementes 39, beispielsweise eines Fluidikaggregates oder eines Hubmagneten, in die Umlaufbahn der Auflauf­fläche 37 einfahrbar (strichpunktiert in Fig. 4) oder aus dieser ausfahrbar (ausgezogen in Fig. 4) ist. Ist die Rolle 38 eingefahren, wird beim Vorbeilauf der Auflauf­fläche 37 diese niedergedrückt und der Winkelhebel 32 wird im Gegenuhrzeigersinn (Fig. 3 strichpunktiert) ver­schwenkt, die Klinke 34 gibt den freien Rand der Klappe 3l frei und diese öffnet sich unter der Wirkung des Egengewichtes und lässt die in der Tasche ll vorhandenen Druckprodukte (in Fig. 3 nicht dargestellt) fallen, wie in Fig. l auf der Höhe der Abgabestation 2l gezeigt.

    [0015] Nachdem die Auflauffläche 37 die Rolle 38 passiert hat, schwenkt die Zugfeder 33 den Winkelhebel 32 und damit die Klinke 34 in die Ausgangsstellung zurück, während die Klappe 3l noch offen ist. Zum Schliessen der Klappe ist an dieser ein federnder Schliessbügel 40 befestigt, der im Zuge der Umlaufbewegung auf eine der Rolle 38 nach­folgend angeordnete Schliesskulisse 4l (in Fig.3 der Ein­fachheit halber etwa auf gleicher Höhe wie Rolle 38 dar­gestellt) aufläuft. Dieses Auflaufen bewirkt ein Hoch­klappen der Klappe 3l von der in Fig. 3 strichpunktiert dargestellten Offenlage in die ausgezogen dargestellte Schliesslage, wodurch der freie Rand der Klappe in die Klinke 34 wieder einrastet.

    [0016] Auf der in Fig. 4 links erscheinenden Seite trägt eine die Rahmen 26 und 27 verbindende Strebe 42 eine seitlich abstehende, frei drehbare Rolle 43, die auf einer die ge­samte Umlaufbahn der Taschen umgebenden Schiene 44 ab­rollt. Damit sind alle Taschen auf der Schiene 44 abge­stützt.

    [0017] Auf der in Fig. 4 rechts erscheinenden Seite der Taschen ll ist eine nach der Seite der Taschen ll hin offene, im Querschnitt im wesentlichen C-förmige Hohlschiene 45 an­geordnet, die zur Führung einer mit Rollen 46, 47 verse­henen Kette 48 dient. Diese Kette 48 kann wie in der CH-PS 588.647 beschrieben aufgebaut sein. An jede der zwischen aufeinanderfolgenden Rollen 47 der Kette 48 vor­handenen Verbindungslaschen 49 ist über ein mitnehmendes Kupplungsstück 50 die in Fig. 4 rechts erscheinende Seite ener Tasche ll derart gekoppelt, dass sie um eine zur Achse der Rolle 43 koaxiale Achse pendelfähig ist.

    [0018] Damit aber die Lage jeder Tasche ll während ihrer Umlauf­bewegung stets definiert ist, trägt jede Tasche ll auf ihrer der Kette 48 zugekehrten Seite zwei weitere, frei drehbare Rollen 5l, 52, deren Drehachsen in bezug auf die Achse, um die die Tasche ll pendelfähig ist, in Umlauf­richtung nach hinten bzw. nach vorne versetzt angeordnet sind. Die Rollen 5l, 52 wirken im Zuge des Umlaufes der zugehörigen Tasche ll abwechselnd mit je einer zugeordne­ten Kulisse zusammen, von denen in Fig. 3 und 4 nur die der Rolle 5l zugeordnete Kulisse 53 gezeigt ist.

    [0019] Daraus ergibt sich, dass bei einer in Umlaufrichtung ge­sehen abfallenden Lauffläche der Kulisse 53 die Rolle 5l nach unten gedrückt wird und damit die Tasche in "Rück­lage" kippt, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Wenn dagegen die Rolle 52 durch die dieser zugeordnete, jedoch nicht dargestellte Kulisse nach unten gedrückt wird, schwenkt die Tasche ll von der "Rücklage" in eine "Vorlage", wie in Fig. l zu Beginn der Abgabestation 2l gezeigt.

    [0020] Der Fig. 3 ist schliesslich zu entnehmen, dass am oberen Rand der nachlaufenden Wand 24 jeder Tasche ll ein sich über die gesamte Breite ihrer Beschickungsöffnung er­streckendes Abweisblech 54 befestigt ist. Die Funktion dieses Abweisbleches 54 ist aus Fig. 2 deutlich zu erken­nen. Im Bereich des Abgabeendes jedes der Einzelförderer l5 sind die Taschen durch die beschriebenen Mittel so ge­steuert, dass sie in "Rücklage" an den Einzelförderern l5 vorbeilaufen. Dies hat zur Folge, dass jedes der Tasche zugeführte Produkt nach dem Passieren des zwischen des freien Randes des Abweisbleches 54 und der vorlaufenden Wand 23 begrenzten Einführungsschlitzes zur Anlage an die nachlaufende Wand 24 bzw. an die an dieser anliegenden, in der Tasche ll bereits vorhandenen Produkte gelangen, so dass der Beschickung der Tasche ll mit weiteren Druck­produkten kein Hindernis im Wege steht. Kurz vor der Ent­leerung wird dann die Tasche ll in "Vorlage" gekippt und während der Entleerung wieder in "Rücklage". Dies hat zur Folge, dass während der Entleerung der Tasche die durch die Klappe 3l freigegebene Bodenöffnung der Tasche deren Umlaufbewegung etwas voreilt. Dies erleichtert die Abgabe der in der Tasche gesammelten Druckprodukte.

    [0021] Anhand der Fig. 5 soll schliesslich kurz auf einen der möglichen Anwendungsbereiche der vorgeschlagenen Einrich­tung l0 im Zusammenhang beispielsweise mit einer Ein­steckmaschine 22 entsprechend der bereits genannten CH-PS 575.303 eingegangen werden.

    [0022] Im schematischen Grundriss der Fig. 5 ist die Umlaufbahn der Taschen ll durch zwei ovale, ausgezogene Linien dar­gestellt. Die Kette 48, die die Taschen ll mitnimmt, ist mit einer ovalen strichpunktierten Linie angedeutet. Das Antriebsrad, das die Kette 48 antreibt, ist mit dem strichpunktierten Kreis 55 angegeben und der an das Antriebsrad gekoppelte Motor mit 56 angedeutet. Man erkennt auch insgesamt sechs auf die Umlaufbahn der Ta­schen ll einmündende Einzelförderer l5. Die Umlaufbahn der Taschen ll bestreicht das horizontalachsige Zellenrad der Einsteckmaschine 22 oberschlächtig und im Bereich dieses Zellenrades befindet sich die Abgabestation 2l.

    [0023] Mit der in Fig. 5 dargestellten Einrichtung ist es also möglich, an einer einzigen Zuführstelle der Einsteckma­schine 22 gleichzeitig sechs gesammelte Druckprodukte dem Zellenrad zuzuführen. Weitere Zuführstellen der Einsteck­maschine 22 sind in Fig. 5 mit den strichpunktierten Ge­raden 57 angedeutet, wobei auch diese Zuführstellen durch eine Einrichtung l0 bedient werden können.

    [0024] Es ist nicht erforderlich, dass die Umlaufbahn der Ta­schen ll der beschriebenen Einrichtung in einer Horizon­talebene verläuft. Die Taschen ll können dank ihrer pen­delfähigen Aufhängung um eine rechtwinklig zur Kette 48 stehende und parallel zu ihren Wänden 23, 24 verlaufende Achse auch bei einem ansteigenden bzw. abfallenden Ab­schnitt der Umlaufbahn der Kette 48 in ihrer Neigung so gesteuert werden, dass sie problemlos von oben beschickt werden können.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Zusammentragen unterschiedlicher Druckprodukte, mit einer Mehrzahl von in regelmässigen Abständen voneinander entlang einer Umlaufbahn bewegten, von oben beschickbaren und je durch zwei quer zur Umlaufrichtung stehende Wände (23, 24) begrenzten Taschen (ll),denen die Druckprodukte einzeln mittels zumindest eines mit in gleichen gegenseitigen Abständen wie Taschen (ll) angeordneten, synchron mit den Taschen (ll) und oberhalb derselben umlaufenden, gesteuerten Greifern (l6) bestückten Einzelförderers (l5) zugeführt werden, welche Greifer (l6) die Druckprodukte zumindest im Abgabebereich des Einzelförderers (l5) in hängender Lage transportieren, dadurch gekennzeichnet dass der Abgabebereich des Einzelförderers (l5) geneigt auf die Umlaufbahn der Taschen (ll) hin verläuft und mit einer Führung (20') versehen ist, die die untere, freie Kante jedes Druckproduktes in die Beschickungsöffnung der entsprechenden Tasche (ll) führt.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch l, bei der die Taschen (ll) an ein endloses, umlaufend angetriebenes Antriebs­organ (48) gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschen (ll) um eine rechtwinklig zu dem in einer Horinzontalebene liegenden Verlauf des Antriebsorgans (48) stehende und parallel zu den Wänden (23, 24) der Taschen verlaufende Achse pendelfähig an das Antriebs­organ (48) gekoppelt sind.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, dass jede Tasche (ll) mit mindestens einem Folge­glied (5l, 52) beispielsweise einer Rolle, versehen ist, welches mit einer ortsfesten Kulisse (53) zusammen­wirkt, um die Neigungslage der Tasche (ll) in bezug auf Ihre Umlaufbahn zu verändern.
     
    4. Einrichtung nach einem der Ansprüche l - 3, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Rand einer (24) der Wände (23, 24) jeder der Taschen (ll) ein zu deren anderen Wand (23) und zu deren Boden (3l) hinweisendes, geneig­tes Abweisblech (54) vorhanden ist.
     
    5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass jede Tasche (ll) an ihren einen Seite an das Antriebsorgan (48) gekoppelt ist und an ihrer anderen Seite über eine frei drehbare Rolle (43) auf einer Stützschiene (44) abgestützt ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, dass die Drehachse der frei drehbaren Rolle (43) koaxial zur Achse ist, um die die Tasche (ll) pendel­fähig an das Antriebsorgan (48) gekoppelt ist.
     




    Zeichnung