[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine aus einem zylindrischen Behälter bestehende Transport-
und Lagervorrichtung für radioaktive Stoffe. Der Behälter ist mit einer geschlossenen
Ummantelung aus Stahl, Beton oder Gußeisen hergestellt und weist stirnseitig eine
durch einen Deckel verschließbare Öffnung auf. Eine Stirnfläche des Deckels ist gegen
eine Stirnfläche der Ummantelung anpreßbar. Eine Randfläche des Deckels ist von einem
aus der Ummantelung gebildeten Kragen abgedeckt. In gleichmäßiger Verteilung über
den Umfang des Kragens sind radiale Durchbrüche vorgesehen. Diesen liegen im Deckel
angeordnete Aussparungen gegenüber.
[0002] Eine derartige Transport- und Lagervorrichtung ist aus der DE-OS 33 31 892 bekannt
und erfüllt trotz des verhältnismäßig kostengünstigen Aufbaues dennoch die an die
Sicherheit von Transport- und Lagervorrichtungen für radioaktives Material zu stellenden
hohen Anforderungen.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung dienen zur sicheren Befestigung des Deckels auf der
Behälteröffnung sowohl Schrauben, die den Deckel axial durchdringen und in in die
Ummantelung des Behälters eingebettete Gewindebuchsen eindrehbar sind, wie auch zylindrische
Bolzen, welche den Kragen der Ummantelung des Behälters radial durchdringen und in
entsprechende Aussparungen im Deckel eingreifen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art hinsichtlich ihrer Herstellung und Handhabung zu vereinfachen, ohne dadurch ihre
hohe Funktionssicherheit zu beeinträchtigen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen, die erfindungsgemäß die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale aufweist.
[0006] Die erfindungsgemäß zum Deckelzentrum hin konisch verengten Aussparungen und die
darin einpreßbaren, in den Durchbrüchen des Kragens geführten konischen Zapfen erfüllen
sowohl die Funktion der Schrauben wie auch der zylindrischen Bolzen der bekannten
Vorrichtung, so daß dazu anstelle zweier unterschiedlich ausgebildeter Gruppen von
Verbindungsund Befestigungsmitteln lediglich eine erforderlich ist. Durch die erfindungsgemäße
Konizität der Zapfen und der Aussparungen läßt sich der Deckel axial mit seiner Stirnfläche
fest gegen eine Stirnfläche der Ummantelung pressen und gleichzeitig auch radial ausrichten
und fixieren.
[0007] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist jeder Zapfen eine durchgehende konzentrische
Bohrung für einen Gewindezapfen auf, der in eine Gewindebohrung im Boden der Aussparung
eindrehbar ist.
[0008] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung ist eine dauerhafte Deckelverriegelung
auch dann gewährleistet, wenn die Zapfen aufgrund einer verhältnismäßig starken
Konizität dazu neigen sollten, sich selbsttätig radial nach außen aus den Aussparungen
herauszubewegen.
[0009] Um eine außen weitgehend glattwandige Behälterausführungsform zu erhalten, sieht
eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß jeder Gewindebolzen aus einer mit
ihrem Kopf im Zapfen versenkbaren Inbusschraube besteht.
[0010] Jede Inbusschraube kann gegen ein unbeabsichtigtes Lösen nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung mittels eines in der Bohrung des Zapfens einsetzbaren Seegeringes fixiert
werden.
[0011] Schließlich können auch zur Sicherung des Deckelverschlusses die Zapfen gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung mit dem Kragen der Wandung verschweißt werden,
was sich insbesondere dann empfiehlt, wenn der mit radioaktivem Material beladene
Behälter als Zwischen- oder Endlagervorrichtung dienen soll. In diesem Falle gewinnen
die niedrigen Herstellungskosten der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine besonders
hohe Bedeutung.
[0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen abgebrochen dargestellten Teil des Behälters und des Deckels in einem
vertikalen Schnitt;
Fig. 2 einen abgebrochen dargestellten Teil des Deckels in einem vertikalen Schnitt
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen der im Deckel eingelassenen, die Aussparungen bildenden Einsätze in gegenüber
den Fig. 1 und 2 vergrößertem Maßstab.
[0013] Wie Fig. 1 erkennen läßt, besteht die Vorrichtung aus einem zylindrischen Behälter,
dessen geschlossene Ummantelung 1 aus innen- und außenseitig mit Stahlblechen 2 und
3 verkleidetem Stahl-Beton 4 hergestellt ist. Mit den Stahlblechen 2 und 3, die als
verlorene Schalung für den Stahl-Beton 4 dienen, ist eine Abdeckringscheibe 5 verschweißt,
die mit der oberen Stirnfläche des die innenseitige Verkleidung bildenden Stahlblechs
2 bündig abschließt und vom die außenseitige Verkleidung bildenden Stahlblech 3 so
überragt wird, daß der überragende Teil des Stahlblechs 3 einen Kragen 6 bildet.
[0014] Eine stirnseitige Öffnung des Behälters ist durch einen Deckel 7 verschließbar, der
gleichfalls aus StahlBeton 8 hergestellt ist und auf seinen beiden Stirnflächen
mit Stahlblechscheiben 9 bzw. 10 sowie auf seiner Randfläche mit einem Stahlblechzylinder
11 verkleidet ist. Der Deckel 7 liegt mit einer Randfläche 12 der dem Behälterinnern
zugewandten Stahlblechscheibe 9 auf der Abdeckringscheibe 5, während der Stahlblechzylinder
11 des Deckels 7 über seine volle Höhe von dem aus dem Stahlblech 3 gebildeten Kragen
6 seitlich abgedeckt wird. Auf der Unterseite der Stahlblechscheibe 9 ist eine Grundplatte
13 angeschweißt, die einen Durchmesser aufweist, der geringfügig größer ist als der
Behälterinnendurchmesser und bis in eine Ausdrehung 14 im Randbereich des Stahlblechs
2 reicht. Auf der Oberseite der Stahlblechscheibe 10 ist eine Abdeckplatte 15 angeschweißt,
die einen Durchmesser aufweist, der geringfügig größer ist als der Innendurchmesser
des Kragens 6 und mit dessen Stirnfläche verschweißbar ist.
[0015] In gleichmäßiger Verteilung über den Umfang des Deckels 7 sind im Stahlblechzylinder
11 Öffnungen 16 vorgesehen. An jeder dieser Öffnungen 16 ist ein radial ausgerichteter,
mit dem Stahlblechzylinder 11 verschweißter Einsatz 17 angeschlossen, der über einen
radialen Steg 18 zusätzlich mit der Stahlblechscheibe 9 verschweißt und im Stahl-Beton
8 des Deckels 7 eingegossen ist. Jeder Einsatz 17 weist eine zum Zentrum des Deckels
7 hin konisch verengte Aussparung 19 auf, deren Kegelwinkel im Ausführungsbeispiel
etwa 11°, 25' beträgt. Koaxial zur Aussparung 19 ist im Boden 20 des Einsatzes 17
eine Gewindebohrung 21 vorgesehen.
[0016] In einer der Anordnung der Einsätze 17 entsprechenden Anordnung sind mit den Öffnungen
16 im Stahlblechzylinder 11 fluchtende Durchbrüche 22 im Kragen 6 vorgesehen. Durch
jeden Durchbruch 22 läßt sich ein konischer Zapfen 23, dessen Kegelwinkel mit dem
der Aussparungen 19 übereinstimmt, eintreiben, wobei eine entsprechende Wandstärke
des Kragens 6 sicherstellt, daß der Zapfen 23 durch die Laibung der Durchbrüche 22
eine sichere Führung erhält.
[0017] Beim Eintreiben der Zapfen 23 in die Aussparungen 19 wird der Deckel 7 mit der Randfläche
12 der Stahlblechsscheibe 9 gegen die Abdeckringscheibe 5 der Ummantelung 1 gepreßt
und fest darauf gehalten.
[0018] Um ein unbeabsichtigtes Herausgleiten der Zapfen 23 aus den Aussparungen 19 auszuschließen,
ist jeder Zapfen 23 mit einer durchgehenden koaxialen Bohrung 24 versehen, worin ein
Gewindebolzen 25 in Form einer Inbusschraube einführbar und in die Gewindebohrung
21 im Boden 20 des Einsatzes 17 eindrehbar ist. Zur Sicherung des mit seinem Kopf
26 versenkt in der Bohrung 24 eingelassenen Gewindebolzens 25 kann schließlich noch
ein Seegerring in den erweiterten Teil der Bohrung 24 eingesetzt oder aber der Kopf
26 mit dem Kragen 6 verschweißt werden. Die gleiche Wirkung läßt sich mit einem die
Öffnung der Bohrung 24 ganz oder teilweise abdeckenden, gleichfalls am Kragen 6 verschweißten
Plättchen erzielen, wenn der Kopf 26 in der Endstellung des Zapfens 23 bündig mit
der Außenseite des Kragens 6 abschließt.
1. Transport- und Lagervorrichtung für radioaktive Stoffe, bestehend aus einem zylinderförmigen
Behälter aus Stahl, Beton oder Gußeisen mit einer geschlossenen Ummantelung und einer
stirnseitigen, durch einen Deckel verschließbaren Öffnung, wobei eine Stirnfläche
des Deckels gegen eine Stirnfläche der Ummantelung anpreßbar ist, während eine Randfläche
des Deckels von einem aus der Ummantelung gebildeten Kragen abgedeckt ist, in dem
in gleichmäßiger Verteilung über den Umfang radiale Durchbrüche vorgesehen sind, denen
im Deckel angeordnete Aussparungen gegenüberliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aussparungen (19) zum Zentrum des Deckels (7) hin konisch verengt und darin in den
Durchbrüchen (22) des Kragens (6) geführte konische Zapfen (23) einpreßbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zapfen (23) eine
durchgehende konzentrische Bohrung (24) für einen Gewindebolzen (25) aufweist, der
in eine Gewindebohrung (21) im Boden (20) der Aussparung (19) eindrehbar ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gewindebolzen
(25) aus einer mit ihrem Kopf (26) im Zapfen (23) versenkbaren Inbusschraube besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Gewindebolzen (25)
mittels eines in der Bohrung (24) des Zapfens (23) einsetzbaren Seegerings fixierbar
ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen
(23) mit dem Kragen (6) verschweißbar sind.