(19)
(11) EP 0 218 949 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1987  Patentblatt  1987/17

(21) Anmeldenummer: 86112988.0

(22) Anmeldetag:  20.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 67/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 16.10.1985 DE 3536818

(71) Anmelder: Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau Aktiengesellschaft
85046 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Mayer, Walter
    D-8070 Ingolstadt (DE)
  • Hahn, Johann
    D-8079 Buxheim (DE)
  • Karl, Rupert, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8070 Ingolstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen konischer Hülsen zu den Spulstellen einer Textilmaschine


    (57) Die den Spulstellen zuzuführenden Hülsen werden säulenartig ineinander gesteckt an einer Vorratsstelle bereitgehalten und für die Entnahme vereinzelt. Die vereinzelte Hülse wird in eine Förderlage gebracht und unter Beibehaltung der Förderlage an ein Magazin überführt, das sich über sämtliche Spulstellen der Maschine erstreckt. Hierzu ist zwischen einem Hülsenmagazin (4) und einem sich über sämtliche Spulstellen erstreckenden Transportband (2) eine Hülsenfördervorrichtung angeordnet, die Mittel (51) zum Überführen der Hülse (50) in die Förderlage und Mittel (71, 6, 8) zum Überführen der Hülse (50) in der Förderlage zum Transportband (2) enthält.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen konischer Hülsen zu den Spulstellen einer Textilmaschine, wobei säulenartig ineinandergesteckte Hülsen an einer Vorratstelle bereitgehalten und für die Entnahme vereinzelt werden, sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.

    [0002] Es wurde bereits vorgeschlagen, konische Hülsen zu Hülsensäulen oder -stangen ineinanderzustecken, diese Hülsensäulen in einem drehbaren Vorratsbehälter stehend zu lagern und die Hülsen nacheinander mittels einer Vorrichtung zum Vereinzeln von der Hülsensäule zu trennen (DE-PS 2.131.957). Der bekannte Vorschlag enthält keine näheren Angaben, wie die vereinzelte Hülse weiterbehandelt wird.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglichen, die von einer Hülsensäule losgelöste Hülse auf einfache Weise in der für den Spulenwechsel erforderlichen Lage den Spulstellen zuzuführen.

    [0004] Ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeweils die vereinzelte Hülse in eine Förderlage gebracht und unter Beibehaltung der Förderlage an ein sich über sämtliche Spulstellen erstreckendes Magazin überführt wird.

    [0005] In Weiterbilldung des Verfahrens wird vorgesehen, daß die Hülse von einer vertikal angeordneten Hülsensäule in Richtung ihres konisch nach unten zulaufenden Endes abgestreift wird und dann aus ihrer vertikalen Lage in eine horizontale Lage gebracht wird, in der sie an das Magazin überführt wird. Die Überführung der Hülse an das Magazin erfolgt vorteilhaft sukzessiv, bis für sämtliche Vorratsstellen des Magazins Hülsen überführt sind, worauf das Magazin in seine Ausgangslage zurückkehrt.

    [0006] Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens mit einem Hülsenmagazin, in dem mindestens eine aus ineinandergesteckten konischen Hülsen gebildete Hülsensäule angeordnet ist, und mit einer Vorrichtung zum Vereinzeln der Hülsen, ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Hülsenmagazin und einem sich über sämtliche Spulstellen erstreckenden Transportband eine Fördervorrichtung für eine vereinzelte Hülse angeordnet ist, die Mittel zum Überführen der Hülse in eine Förderlage und Mittel zum Überführen der Hülse in der Förderlage zum Transportband enthält.

    [0007] Bei einer raumsparenden Anordnung der Hülsensäule in vertikaler Lage erfolgt die Überführung der Hülse in eine horizontale Förderlage vorzugsweise durch eine dem Hülsenmagazin nachgeordnete, bogenförmig ausgebildete Hülsengleitbahn, die an einem horizontal angeordneten Hülsenablagetisch endet. Dabei wird vorgesehen, daß dem Hülsenablagetisch Übergabemittel zur Übergabe einer Hülse an einen Steigförderer zugeordnet sind, dem ein die Hülse zum Transportband UberfUhrender Greifer nachgeordnet ist.

    [0008] In Weiterbildung der Erfindung sind dem Hülsenablagetisch die Lage der Hülse fixierende Anschläge zugeordnet. Dabei ist zweckmäßig der in Gleitrichtung der Hülse hintere Anschlag mit einem den HUlsenaufprall dämpfenden Mitteln versehen. Ein eventuelles Zurückfedern der Hülse auf die Hülsengleitbahn wird auf einfache Weise dadurch verhindert, daß der in Gleitrichtung der Hülse vordere Anschlag durch die Hülsengleitbahn gebildet ist.

    [0009] Ein sicheres und schonendes Erfassen der konischen Hülse wird dadurch sichergestellt, daß die dem Hülsenablagetisch zugeordneten Übergabemittel als schwenkbare Bügel ausgebildet sind. Die Bügel sind vorzugsweise an einem drehbar gelagerten Lagerblock befestigt. Dabei wird in vorteilhafter Weiterbildung der Vorrichtung eine Drehbewegung des Lagerblocks um seine Achse, aus der eine Schwenkbewegung der Bügel resultiert, über einen am Lagerblock befestigten Hebelarm erzeugt, an dem ein Nockenhebel angelenkt ist. In einer die Vorrichtung stark vereinfachenden Weise wird die Schwenkbewegung der Bügel in Richtung zum Steigförderer durch einen auf den Nockenhebel einwirkenden Hülsenmitnehmer des Steigförderers bewirkt.

    [0010] Zweckmäßig erfolgt die Übergabe der auf dem Hülsenablagetisch liegenden Hülse an den gleichen Hülsenmitnehmer, der den Nockenhebel betätigt. Dadurch daß die Bügel quer zur Laufrichtung des Steigförderers im Lagerblock verstellbar sind, kann ihre Lage verändert und Hülsen verschiedener Konizität und Durchmesser angepaßt werden.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

    Figur 1 ein Maschinenende einer Textilmaschine mit einer Hülsenladestation und einem endlosen Hülsentransportband, in perspektivischer Darstellung;

    Figur 2 die Hülsenladestation, von vorn gesehen;

    Figur 3 einen Hülsenablagetisch mit Übergabemitteln und einen Steigförderer, in Seitenansicht;

    Figur 4 einen Lagerblock mit daran befestigten Bügeln, in der Draufsicht;

    Figur 5 eine Hülsen-Vereinzelungsvorrichtung, in perspektivischer Darstellung.



    [0012] Die Textilmaschine 1, beispielsweise eine Offenend-Spinnmaschine, von der in Figur 1 nur ein Endgestell gezeigt ist, hat die übliche Vielzahl von Arbeitsstellen mit jeweils einer Spulvorrichtung zum Aufspulen von Garn auf eine Hülse. Die einzelnen Spulvorrichtungen werden mittels eines mit Hülsenhaltern 20 versehenen Transportbandes 2, das oberhalb der Spulstellen angeordnet ist, mit leeren Hülsen versorgt. Die Hülsen werden in Längsrichtung der Maschine spitzensortiert in die Hülsenhalter 20 eingelegt. Dem Transportband 2 ist eine ortsfeste Hülsenladevorrichtung zugeordnet, die sich in einem Gehäuse 3 an einem Ende der Maschine 1 befindet.

    [0013] Die HUlsenladevorrichtung enthält ein insgesamt mit 4 bezeichnetes Hülsenmagazin, das zumindest eine Hülsenstange oder Hülsensäule 5 aufnimmt. Die Hülsensäule 5 ist aus ineinandergesteckten konischen Hülsen 50 gebildet und im Hülsenmagazin 4 stehend angeordnet, wobei die konisch zulaufenden Enden der Hülsen in Auflöserichtung der Hülsensäule 5 zeigen, im Ausführungsbeispiel also nach unten. Im Ausführungsbeispiel dient als Hülsenmagazin 4 ein horizontal angeordneter und auf einer Drehachse 41 befestigter Drehteller 42 mit mehreren, auf einer Kreisbahn angeordneten Durchtrittsöffnungen 43 für jeweils eine Hülsensäule 5 (Figuren 1 und 2). Die Drehachse 41 ist auf der ortsfesten Bodenplatte 44 stehend gelagert.

    [0014] Eine der Hülsensäulen 5 steht auf einer Abstützung in Form einer aus der Vertikalebene der Hülsensäule 5 herausschwenkbaren Bodenplatte 45, die auf einer drehbar gelagerten und antreibbaren Achse 46 befestigt ist. Die in Reserve stehenden Hülsensäulen 5 stützen sich auf einer ortsfesten Bodenplatte 44 ab und können durch Drehen des Drehtellers 42 nacheinander auf die schwenkbar angeordnete Bodenplatte 45 verschoben werden. Zur besseren Stabilisierung der Hülsensäulen 5 ist zwischen dem Drehteller 42 und den Bodenplatten 44 und 45 in Höhe der letzten Hülse der Hülsensäulen 5 ein weiterer, mit Durchtrittsöffnungen versehener Drehteller 47 auf der Drehachse 41 befestigt. Gleichzeitig erhält die jeweils letzte Hülse der aufzulösenden Hülsensäule 5 durch den zweiten Drehteller 47 eine genaue Führung.

    [0015] Der auf der schwenkbaren Bodenplatte 45 stehenden Hülsensäule 5 ist eine auf der Drehachse 46 angeordnete Vorrichtung zum Vereinzeln der ineinandergesteckten Hülsen zugeordnet, die eine mit einer ortsfesten Hülsenklemme 481 zusammenarbeitende bewegbare Hülsenklemme 48 zum Festklemmen der vorletzten Hülse und einen auf der in vertikaler Richtung bewegbaren Drehachse 46 befestigten Hülsenabstreifer 49 zum Abstreifen der letzten Hülse von der Hülsensäule 5 enthält (Fig. 5).

    [0016] Die beiden Klemmbacken 48 und 481 sind auf einer Lagerplatte 482 angeordnet, wobei die Klemmbacke 48 um eine auf der Lagerplatte 482 angeordnete Achse 483 schwenkbar ist. Die Schwenkbewegung erfolgt beispielsweise mittels eines Druckluftzylinders 484, dessen Kolbenstange mit einem auf der Klemmbacke 48 angeordneten Zapfen verbunden ist.

    [0017] Der Hülsenabstreifer 49 ist auf der Drehachse 46 befestigt, die in der ortsfesten Klemmbacke 481 und einer mit der Kolbenstange eines Druckluftzylinders 461 verbundenen Lasche 462 drehbar geführt ist. Ein Druckluftzylinder 491, dessen Kolbenstange mit einem Zapfen am Hülsenabstreifer 49 verbunden ist, bewirkt die Drehbewegung der Achse 46 und damit die Bewegung des Hülsenabstreifers 49 zu der Hülsensäule hin sowie die Verschwenkung der Bodenplatte 45 aus dem Bereich der Hülsensäule 5.

    [0018] Die vertikale Bewegung der Achse 46, bei der die Lasche 462 gegen Anschlagringe auf der Achse 46 gedrückt wird, erfolgt mittels eines Druckluftzylinders 461, dessen Kolbenstange mit der Lasche 462 verbunden ist. Bei der Abwärtsbewegung drückt der auf der Achse 46 befestigte Hülsenabstreifer 49 gegen den oberen Hülsenrand der letzten Hülse 50 und streift diese dann von der Hülsensäule ab.

    [0019] Für das Festhalten der vorletzten Hülse mittels der Klemmbacken 48 und 481 genügt ein geringer Klemmdruck, da bei einer auf die Hülse wirkenden und die Klemmkraft der Klemmbacken eventuell Ubersteigenden axialen Belastungskraft in Hulsenabstreifrichtung sich diese vorletzte Hülse mit ihrem konisch erweiterten Durchmesser in die Klemmbacken 48, 481 hineinbewegt und so selbst festklemmt. Dadurch werden Beschädigungen der Hülsen vermieden. Ebenso schonend wird die letzte Hülse der HUlsensäule durch den stoßfrei auf den HUlsenrand aufsetzenden HUlsenabstreifer 49 von der Hülsensäule abgelöst.

    [0020] Zwischen dem Hülsenmagazin 4 und dem Transportband 2 ist eine Fördervorrichtung angeordnet, mittels derer eine aus der Hülsensäule 5 abgelöste Hülse 50 in eine Förderlage gebracht und in der Förderlage dem Transportband 2 zugeführt werden kann. Die Fördervorrichtung enthält eine unterhalb der schwenkbaren Bodenplatte 45 angeordnete Hülsengleitbahn 51, die in Richtung zu einem seitlich und unterhalb vom Hülsenmagazin 4 ortsfest gelagerten Hülsenablagetisch 52 gebogen ist und an diesem endet. In Nähe des Hülsenablagetisches 52 läuft das sich aufwärts bewegende Trum eines Steigförderers 6 vorbei, dessen Hülsenmitnehmer 61 (Figur 3) mit einer auf dem Hülsenablagetisch 52 liegenden Hülse 50 gleichgerichtet sind. Dem Hülsenablagetisch 52 sind Übergabemittel zum Übergeben einer auf dem Hülsenablagetisch 52 abgelegten und seitlich über diesen hinausragenden Hülse 50 an einen der Hülsenmitnehmer 61 des Steigförderers 6 zugeordnet.

    [0021] Als Übergabemittel sind zwei Bügel 71 vorgesehen, die zu beiden Seiten des Hülsenablagetisches 52 angeordnet sind, so daß sie eine auf diesem liegende Hülse 50 in Nähe ihrer beiden Enden erfassen können. Die Bügel 71 sind in einem Lagerblock 7 mittels einer Klemmleiste 72 festgeklemmt und können nach Lösen von Schrauben 73 in Richtung des Steigförderers 6 und entgegen dieser Richtung im Lagerblock 7 verstellt werden (Figur 4). Der Lagerblock 7 ist in seiner Halterung drehbar gelagert. Die Drehung des Lagerblocks 7 im Uhrzeigersinn, durch die den Bügeln 71 eine Schwenkbewegung in Richtung zum Steigförderer 6 erteilt wird, erfolgt mittels eines Nockenhebels 74, der an einem am Lagerblock 7 befestigten Hebelarm 75 angreift und von einem der Hülsenmitnehmer 61 des Steigförderers 6 aus seiner Ruhestellung in die in Figur 3 durch unterbrochene Linien angedeutete Stellung 74' gedrückt wird. Hierzu ist der Nockenhebel 74 um eine Achse 76 schwenkbar und mittels eines am Hebelarm 75 befestigten Bolzens 77, der in ein Langloch am Nockenhebel eingreift, am Hebelarm 75 angelenkt.

    [0022] Im laufenden Betrieb wird zunächst von der auf der schwenkbaren Bodenplatte 45 über der Hülsengleitbahn 51 stehenden Hülsensäule 5 jeweils die letzte Hülse entnommen. Hierzu wird die vorletzte Hülse der Hülsensäule 5 mittels der Hülsenklemmen 48 und 481 festgehalten, die Bodenplatte 45 aus dem Bereich der Hülsensäule 5 geschwenkt und die letzte Hülse durch den am oberen Hülsenrand angreifenden Hülsenabstreifers 49 von der Hülsensäule 5 abgestreift. Diese Hülse 50 fällt mit ihrem konisch zulaufenden Ende voraus auf die bogenförmig ausgebildete Hülsengleitbahn 51 und gleitet auf dieser abwärts, wobei sie aus ihrer vertikalen Lage zunächst in eine Schräglage und bei ihrer Ankunft auf dem Hülsenablagetisch 52 in eine horizontale Lage gelangt.

    [0023] Bei ihrem Aufgleiten auf den Hülsenablagetisch 52 stößt die Hülse 50 mit ihrem verjüngten Ende gegen einen Anschlag 53, der mit einem den Aufprall der Hülse dämpfenden Mittel belegt sein kann. Ein eventuelles Zurückfedern der Hülse 50 auf die Gleitbahn wird auf einfache Weise dadurch verhindert, daß der HUlsenablagetisch 52 etwas tiefer als die Hülsengleitbahn 51 angeordnet wird, so daß, wie aus Figur 2 ersichtlich, die Auslaufkante der Hülsengleitbahn 51 selbst einen Anschlag für die Hülse 50 bildet. Auf dem HUlsenablagetisch 52 ist ferner ein Anschlag 54 angeordnet, der eine in Richtung des Steigförderers 6 geneigte Anlagefläche für die Hülse 50 hat und ein Abrollen der Hülse 50 in dieser Richtung verhindert. Entgegen dieser Richtung ist die Hülse 50 durch eine vertikale Wand 55 des Hülsenablagetisches 52 oder auch durch die Bügel 71 gehalten.

    [0024] Die derart in eine Förderlage gebrachte und zentriert auf dem Hülsenablagetisch 52 liegende Hülse 50 wird anschließend auf einen Hülsenmitnehmer 61 des umlaufenden Steigförderers 6 überführt. Dies geschieht, sobald einer der Hülsenmitnehmer 61 gegen den Nockenhebel 74 stößt und diesen in die Stellung 74' drückt, wodurch der Lagerblock 7 über den Hebelarm 75 um seine Achse gedreht wird und die Bügel 71 in Richtung zum Steigförderer 6 in die Stellung 71' schwenken. Die Bügel 71 nehmen dabei die Hülse 50 mit und transportieren sie über den Anschlag 54 hinweg in horizontaler Lage auf den Hülsenmitnehmer 61, der die Schwenkbewegung der Bügel 71 ausgelöst hat und bei der Hülsenübergabe die Stellung 61' einnimmt. Auf diese Weise werden fortlaufend die Hülsenmitnehmer 61 mit Hülsen 50 beschickt und durch den Steigförderer 6 horizontal liegend aufwärts gefördert. Die am oberen Ende des Steigförderers 6 ankommende Hülse wird dann von einem zwischen dem Steigförderer 6 und dem Transportband 2 bewegbaren Greifer 8 erfaßt, der sie in ihrer Förderlage in einen Hülsenhalter 20 des Transportbandes 2 einlegt. Die Übergabe der Hülsen 50 an das Transportband 2 erfolgt sukzessiv, bis für sämtliche Hülsenhalter 20 des Transportbandes 2 Hülsen überführt sind. Dann kehrt das Transportband 2 in seine Ausgangslage zurück.

    [0025] Das Herauslösen einer Hülse aus der Hülsenstange 5 und deren Freigabe durch die Bodenplatte 45 erfolgt selbstverständlich immer erst dann, wenn die Hülse 50 vom Hülsenablagetisch 52 auf den Hülsenmitnehmer 61 des Steigförderers 6 gelangt ist und die Bügel 71 durch eine Rückholfeder 78, die über einen Hebelarm am Lagerblock 7 angreift und ihn entgegen dem Uhrzeigersinn dreht, wieder in ihre Ruhestellung zurückgeschwenkt sind. Diese Steuerung erfolgt mittels einer Lichtschranke 9, durch die ein über den Hülsenablagetisch 52 herausragendes Ende der Hülse 50 abgetastet wird.

    [0026] Das beschriebene Ausführungsbeispiel kann in verschiedener Weise abgewandelt werden. So kann beispielsweise vorgesehen werden, daß die durch die Vereinzelungsvorrichtung von der Hülsensäule abgelöste Hülse von einem Greifer, erfaßt wird, in die Förderlage gebracht und direkt in einen Hülsenmitnehmer 61 des Steigförderers 6 eingelegt wird. Die Hülsengleitbahn 51 und der Hülsenablagetisch 52 mit den Überführungsmitteln 71 können dann entfallen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Zuführen konischer Hülsen zu den Spulstellen einer Textilmaschine, wobei säulenartig ineinandergesteckte Hülsen an einer Vorratsstelle bereitgehalten und für die Entnahme vereinzelt werden, dadurch ge- kennzeichnet, daß jeweils die vereinzelte Hülse in eine Förderlage gebracht und unter Beibehaltung der Förderlage an ein sich über sämtliche Spulstellen erstreckendes Magazin überführt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Hülse von einer vertikal angeordneten Hülsensäule in Richtung ihres konisch nach unten zulaufenden Endes abgestreift wird und dann aus ihrer vertikalen Lage in eine horizontale Lage gebracht wird, in der sie an das Magazin überführt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Überführung der Hülsen an das Magazin sukzessiv erfolgt, bis für sämtliche Vorratsstellen des Magazins Hülsen überführt sind, worauf das Magazin in seine Ausgangslage zurückkehrt.
     
    4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Hülsenmagazin, in dem mindestens eine aus ineinandergesteckten konischen Hülsen gebildete Hülsensäule angeordnet ist, und mit einer Vorrichtung zum Vereinzeln der Hülsen, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen dem Hülsenmagazin (4) und einem sich über sämtliche Spulstellen erstreckenden Transportband (2) eine Fördervorrichtung für eine vereinzelte Hülse (50) angeordnet ist, die Mittel (51) zum Überführen der Hülse (50) in eine Förderlage und Mittel (71, 6, 8) zum Überführen der Hülse in der Förderlage zum Transportband (2) enthält.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge- kennzeichnet, daß dem Hülsenmagazin (4) eine bogenförmig ausgebildete Hülsengleitbahn (51) nachgeordnet ist, die an einem horizontal angeordneten Hülsenablagetisch (52) endet.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge- kennzeichnet, daß dem Hülsenablagetisch (52) Übergabemittel (71) zur Übergabe einer Hülse (50) an einen Steigförderer (6) zugeordnet sind, dem ein die Hülse (50) zum Transportband(2) überführender Greifer (8) nachgeordnet ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da- durch gekennzeichnet, daß dem Hülsenablagetisch (52) die Lage der Hülse (50) fixierende Anschläge (53, 54, 55) zugeordnet sind.8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge- kennzeichnet, daß der in Gleitrichtung der Hülse (50) hintere Anschlag (53) mit den Hülsenaufprall dämpfenden Mitteln versehen ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge- kennzeichnet, daß de . in Gleitrichtung der Hülse (50) vordere Anschlag durch die Hülsengleitbahn (51) gebildet ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Übergabemittel als schwenkbare Bügel (71) ausgebildet sind.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Bügel (71) in einem drehbar gelagerten Lagerblock (7) befestigt sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge- kennzeichnet, daß am Lagerblock (7) ein Hebelarm (75) befestigt ist, an den ein Nockenhebel (74) angelenkt ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Schwenkbewegung der Bügel (71) in Richtung zum Steigförderer (6) durch einen auf der Nockenhebel (4) einwirkenden Hülsenmitnehmer (61) des Steigförderers (6) bewirkbar ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Übergabe der auf dem Hülsenablagetisch (52) liegenden Hülse (50) an den gleichen Hülsenmitnehmer (61) erfolgt, der den Nockenhebel (74) betätigt.
     
    15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, da- durch gekennzeichnet, daß die Bügel (71) quer zur Laufrichtung des Steigförderers (6) im Lagerblock (7) verstellbar sind.
     
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 15, da- durch gekennzeichnet, daß dem HUlsenablagetisch (52) eine die Hülse (50) abtastende Lichtschranke (9) zugeordnet ist.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge- kennzeichnet, daß eine Hülsensäule (5) oberhalb der Hülsengleitbahn (51) angeordnet ist und die konisch zulaufenden Enden der ineinandergesteckten Hülsen zur Hülsengleitbahn (51) gerichtet sind.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch ge- kennzeichnet, daß der jeweils letzten Hülse (50) der Hülsensäule (5) ein Hülsenabstreifer (49) zustellbar ist, der gegen den Hülsenrand des sich konisch erweiternden Endes der Hülse drückbar ist und die Hülse in Richtung zur Hülsengleitbahn (51) von der durch Klemmbacken (48, 481) gehaltenen vorletzten Hülse der Hülsensäule (5) abstreift.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht