[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Auf- und Abrollen und zum selbsttätigen
Bremsen des Behangs einer Sonnen- und Wetterschutzanlage, mit einer über einen Kurbelantrieb
oder einen Elektromotor betätigbaren Antriebswelle, einem Getriebe mit einer Schnecke,
die mit einem Abtriebsrad in Eingriff steht, und zwei Bremstrommeln, sowie einer über
einen im Abtriebsrad befestigten Mitnehmer betätigbaren Abtriebswelle.
[0002] Bei den bisher bekannten Vorrichtungen der oben erwähnten Art war nur ein fester
Anschlag bekannt, der meist zum Begrenzen des Herunterdrehens des Behangs verwendet
wurde. Für den oberen Anschlag musste eine mechanische Begrenzung angebracht werden.
Darüberhinaus war die Unterbrechung des Drehmomentes beim Anfahren des Anschlages
nicht bekannt, die Ueberbeanspruchung der Bauteile, wie Kurbelantrieb, Getriebe usw.,
zur Folge hatte. Durch das Fehlen der Drehmomentunterbrechung konnten diese Bauteile
schwer beschädigt werden.
[0003] Der im Patentanspruch l angegebenen Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die bekannten
mechanischen Anschlagbegrenzungen durch eine Vorrichtung zu beseitigen, durch welche
die Bauteile der Sonnen- und Wetterschutzanlage beim Erreichen der unteren und der
oberen Anschlagstellung des Behangs, aber auch in beliebiger Zwischenstellung, vor
Ueberbeanspruchungen und gegebenenfalls Beschädigungen geschützt würden. Die Montagezeiten
einer solchen Vorrichtung sollten gegenüber dem Stand der Technik verkürzt werden.
Des weiteren sollte mit einer solchen Vorrichtung die Deblockierung und Neueinstellung
der Anschlagstellungen des Behangs wahrend der Montage des Behangs in sehr einfacher,
zeitsparender Weise ermöglicht werden. Schlussendlich sollte bei einer solchen Vorrichtung,
deren Antriebswelle elektrisch angetrieben wird, auch das selbsttätige Abschalten
des Elektroantriebes beim Ansprechen der getriebeseitigen Drehmoment unterbrechung
ermöglicht werden.
[0004] Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
l durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches l gelöst.
[0005] Der Erfindungsgegenstand wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. l, einen Längsschnitt des Getriebes einer erfindungsgemässen Vorrichtung mit
einer über einen Kurbelantrieb oder einen Elektromotor betätigbaren Antriebswelle,
Fig. 2, einen Schnitt entlang der Linie II-II der Figur l,
Fig. 3, einen Schnitt entlang der Linie III-III der Figur l,
Fig. 4, eine Draufsicht auf drei ineinander greifende Zahnräder der Endanschläge
gemäss der Figur l, im grösseren Masstab und teilweise im Schnitt,
Fig. 5, eine perspektivische und gesprengte Ansicht des in der Figur l dargestellten
linken Kupplungsteiles mit Abtriebsrad,
Fig. 6, eine Ansicht der Vorrichtung nach der Figur l mit eingekuppeltem Elektromotor
und von mit ihm in Wirkverbindung stehenden Mitteln,
Fig. 7, einen Schnitt entlang der Linie VII-VII der Figur 6 und
Fig. 8, eine vereinfachte Darstellung der auf das Abtriebsrad nach der Figur l wirkenden
Kräfte und Auslenkrichtung des Abtriebsrades.
[0006] Die Vorrichtung zum Auf- und Abrollen und zum selbsttätigen Bremsen des nicht dargestellten
Behangs einer Sonnen- und Wetterschutzanlage umfasst eine Antriebswelle l, ein Getriebe
7 (siehe Fig. l) und eine nicht dargestellte Abtriebswelle. Die Antriebswelle l wird
von einem schematisch dargestellten Kurbelantrieb 2 oder einem Elektromotor 33 in
Drehbewegung versetzt. Die Antriebswelle l ist durch zwei rohrförmige Kupplungsteile
ll, ll' durchgeführt, die einander anstossend und gleichachsig im Getriebegehäuse
5 untergebracht sind. Die Enden der Kupplungsteile ll, ll' sind in Lagerschalen 5l,
5l' gelagert. Die Antriebswelle l ist in den Kupplungsteilen ll, ll' längs verschiebbar
und in einem Winkel von ca. 45° am Umfang formschlüssig gelagert. Die Schnecke wird
durch die Kupplungsteile ll, ll' gelagert. Die Schnecke 3 steht im Dauereingriff mit
einem Abtriebsrad 4, in welchem ein Mitnehmer l0 zum Betätigen der nicht dargestellten
Abtriebswelle befestigt ist.
[0007] Auf jedem Kupplungsteil ll, ll' ist eine flache Schraubenfeder l2, l2' aufgezogen,
die eine spezielle Formgebung aufweist. Der eine, nach aussen gerichtete Windungsteil
l9, l9' jeder Schraubenfeder l2, l2' hat einen kleineren Durchmesser als der andere,
nach innen gerichtete Windungsteil 20, 20'. Der Innendurchmesser des einen Windungsteiles
l9, l9' ist aber auch gegenüber dem Aussendurchmesser des Kupplungsteiles ll, ll'
kleiner. Der abgewinkelte Endteil des einen Windungsteiles l9, l9' ist mit l7, l7'
bezeichnet. Der andere Windungsteil 20, 20' geht in einen windungsfreien Abschnitt
über, der einen abgewinkelten Endteil l8, l8' aufweist. Durch den geringfügig kleineren
Innendurchmesser des nach aussen gerichteten Windungsteiles l9, l9' gegenüber dem
Aussendurchmesser des Kupplungsteiles ll, ll' sitzt dieser Windungsteil der Schraubenfeder
auf dem Kupplungsteil ll, ll' mit einer bestimmten Vorspannung fest.
[0008] Auf jedem nach innen gerichteten Windungsteil 20, 20' ist eine feststehende Bremstrommel
l3, l3' aufge setzt. Die Bremstrommeln l3, l3' werden im Getriebegehäuse 5 durch
Bremstrommelhaltekeile l4, l4' unbeweglich gehalten. Der Innendurchmesser jeder Bremstrommel
l3, l3' ist kleiner als der Aussendurchmesser des nach innen gerichteten Windungsteiles
20, 20' der Schraubenfedern l2, l2'. Durch das Anliegen des anderen Windungsteiles
20, 20' an der Innenwand der Bremstrommel l3, l3' wird die Bremswirkung erzielt. Die
Schnecke 3 ist zwischen den beiden Bremstrommeln l3, l3' auf den windungsfreien Abschnitten
der Schraubenfedern l2, l2' aufgesetzt. Zwischen der Schnecke 3 und den Bremstrommeln
l3, l3' sind Einlegeblätter 9 vorgesehen. Jeder abgewinkelte Endteil l8, l8' der windungsfreien
Abschnitte der Schraubenfedern l2, l2' greift in jeweils eine von beiden Seiten der
Schnecke 3 geformte Keilbahn 8 kraftschlüssig ein.
[0009] Im Gehäuse 5 ist eine Bohrung 32 mit ovaler Aussenkontur vorgesehen, in welcher
das Abtriebsrad 4 mit dem Mitnehmer l0 mit Spiel radial verschiebbar gelagert ist
(siehe die Figur 2). Die Wellenstümpfe 28 des Abtriebrades 4 sind in Lagerschalen
30, 30' gelagert, die durch Federpakete 3l, 3l' vorgespannt sind. Diese Federpakete
3l, 3l' bestehen aus einer oder mehreren Federlamellen. In der Figur sind in der
linken Hälfte drei, in der rechten Hälfte nur eine Lamelle dargestellt. Die drei Lamellen
in der linken Hälfte sind für das Aufziehen, wogegen die eine Lamelle in der rechten
Hälfte für das Herablassen des Behangs bestimmt ist. Durch die Federlamellen 3l, 3l'
kann die Vorspannkraft der Lagerschalen 30, 30' stufenweise verändert werden. Wird
die gewählte Federkraft der Federlamellen 3l, 3l' aus irgend einem Grunde überschritten,
verschiebt sich das Abtriebsrad 4 etwa um l mm radial aus seinem Zentrum. Die Gründe
für die Ueberschreitung der Federkraft können z.B. festgefrorene Endschienen des
Behangs, eingerastete Riegel, ein im Bereich des Behangs auf dem Fensterbrett liegender
Gegenstand usw. sein.
[0010] Im Getriebegehäuse 5 sind weiter zwei einstellbare Endanschläge 2l, 2l' untergebracht,
die mit den Schraubenfedern l2, l2' in Eingriff stehen. Jeder Endanschlag 2l, 2l'
besteht aus einem Satz von drei ineinandergreifenden, Zahnrädern 23, 23', 25, 25',
26, 26' (siehe Fig. 4 und 5), welche innerhalb des Verstellbereichs von ca. 220 Umdrehungen
frei wählbaren Kurbelumdrehungsanzahl automatisch verklemmen. Die Zahnräder haben
ungleichgrosse Durchmesser. Die drei Zahnräder sind jeweils in einem Paar von Führungsblättern
22, 22' untergebracht, welche federnd sind. Das erste, grösste Zahnrad 23, 23' des
Satzes weist eine Innenverzahnung 24, 24' auf. In diese Innenverzahnung greift der
abgewinkelte Endteil l7, l7' des nach aussen gerichteten Windungsteiles l9, l9'
der Schraubenfedern l2, l2'.
[0011] Die drei Zahnräder sind so ausgebildet, dass sie eine Sperrvorrichtung bilden. Auf
diesen Zahnrädern - an Stellen, die in Fig. 4 mit kleinen Kreisen bezeichnet sind
- ist jeweils eine Zahnlücke kleiner und ein Zahn grösser als die anderen Lücken bzw.
Zähne. Somit enthält jeder Satz von drei Zahnrädern 23, 23', 25, 25' und 26, 26'
vier Verzahnungsfehler, deren jeweils einer auf dem ersten 23, 23' und dem dritten
Zahnrad 26, 26' und zwei auf dem kleinsten Zwischenrad 25, 25' angebracht sind. Innerhalb
des Verstellbereichs von maximal etwa zweihundertzwanzig Kurbelumdrehungen, ist die
Kurbelumdrehungszahl frei einstellbar und die durch die Verzahnungsfehler verursachte
Verklemmung der Zahnräder 23, 23', 25, 25', 26, 26' erfolgen kann. Mit 27, 27' sind
Lagerbolzen dargestellt, mittels welcher die Zwischenzahnräder 25, 25' und die dritten
Zahnräder 26, 26' in den Führungsblätterpaaren 22, 22' und den entsprechenden Ausnehmungen
des Getriebegehäuses 5 gehal ten werden.
[0012] Das Getriebegehäuse 5 umfasst weiter einen Anschlageinstellmechanismus l6, l6'.
Wie aus der Figur l ersichtlich ist, ist in jeder Hälfte der Vorrichtung ein Anschlageinstellmechanismus
vorgesehen. Jeder Anschlageinstellmechanismus umfasst einen axial beweglichen Druckring
50, 50', eine ortsfeste Lagerbüchse 5l, 5l' und ein Stahlseil 53, 53' (siehe auch
Figur 3). Der Druckring 50, 50' als auch die Lagerbüchse 5l, 5l' enthält stirnseitig
jeweils eine Verzahnung 52, 52'. Am äussseren Umfang der Verzahnung 52, 52' haben
beide Teile einen Kantenbruch, sodass bei ineinandergreifenden Verzahnungen 52, 52'
rundherum eine konische Nut 54, 54' entsteht. In einer Bohrung ist durch die Wände
des Getriebegehäuses 5 das Stahlseil 53, 53' so durchgeführt, dass es in der Nut
54, 54' liegt und die beiden Teile umschlingt. Die beiden Enden des Drahtseiles 53,
53' treten aus dem Gehäuse 5 heraus.
[0013] Wird die Antriebswelle l in Drehung nach rechts versetzt, zieht sich die auf dem
Kupplungsteil ll aufgezogene Schraubenfeder l2 zusammen und windet den in der Bremstrommel
l3 befindlichen anderen Windungsteil 20, welcher eines grösseren Durchmessers ist
als der erste Windungsteil l9 auf, sodass die Schraubenfeder l2 auf ihrer gesamten
Länge gespannt und somit kraftschlüssig auf der glatten Oberfläche des Kupplungsteiles
ll sitzt und die Schnecke 3 mittels des windungsfreien Abschnittes mit dem abgewinkelten
Endteil l8 mitnimmt. Durch das Engerwerden des anderen Windungsteiles 20 löst sich
dieser Windungsteil von der Bremstrommel l3. Die gegenüber befindliche Schraubenfeder
l2' wird durch ihren in der Schnecke 3 befindlichen windungsfreien Abschnitt mit dem
Endteil l8' mitgenommen. Auch hier wird der andere Windungsteil 20', welcher eines
grösseren Durchmessers ist als der erste Windungsteil l9' in der Bremstrommel l3'
zusammengezogen und läuft nur mit einer ge ringen Reibung mit.
[0014] Blockiert der Endanschlag 2l in der einen Endanschlagstellung des Behangs durch
das Zusammentreffen der vier Verzahnungsfehler an den drei Zahnrädern 23, 25 und 26,
wird der abgewinkelte Endteil l7 der Schraubenfeder l2, der in die Innenverzahnung
24 des ersten Zahnrades 23 kraftschlüssig eingreift, nun plötzlich aufgehalten. Der
Umschlingungswinkel der Schraubenfeder l2 auf dem Kupplungsteil ll wird geringfügig
kleiner, sodass die Schraubenfeder l2 auf dem Kupplungsteil ll teilweise aufgedreht
wird, wodurch ermöglicht wird, dass der Kupplungsteil ll in der Schraubenfeder l2
frei weiterdreht und das Drehmoment nicht mehr übertragen kann. Ein Weiterdrehen
nach rechts an der Antriebswelle l erfolgt somit ohne Drehmomentuebertragung, sodass
kein Beschädigen oder Zerstören der Bauteile der Anlage möglich ist.
[0015] Die Vorrichtung kann aber auch in beliebiger Stellung des Behangs ausser der unteren
und oberen Endanschlagstellung in Funktion treten. Dies geschieht durch die radiale
Verschiebung des Abtriebsrades 4 in der ovalen Bohrung 32 durch Ueberschreiten des
maximal zulässigen Drehmomentes. Je nach der Drehbewegung der Antriebswelle l drückt
das Abtriebsrad 4 durch seine Verschiebung auf das innere Führungsblatt eines der
Paare 22, 22'. Durch die nun auftretende erhöhte Reibung zwischen den unteren Zahnrädern
25, 25' bzw. 26, 26' und dem inneren Führungsblatt des Paares 22, 22' wirkt eine grösser
werdende Kraft auf den abgewinkelten Endteil l7, l7' der Schraubenfeder l2, l2',
weil die Räder 23, 23', 25, 25', 26, 26' nicht mehr drehen. Dies hat zur Folge, dass
der nach aussen gerichtete Windungsteil l9, l9' der Schraubenfeder l2, l2' aufgedreht
wird, sodass keine Drehmomentübertragung zwischen der Antriebswelle l und der Schnecke
3 stattfinden kann.
[0016] Die eingestellte Anschlagstellung kann durch Ziehen am Stahlseil 53, 53' des Anschlageinstellmechanismus
l6, l6' deblockiert und wieder neu eingestellt werden. Durch das Ziehen am Stahlseil
53, 53' verkleinert sich nämlich die Schlinge um den Druckring 50, 50' und die Lagerbüchse
5l, 5l' und das Stahlseil dringt in die konische Nut 54, 54' ein. Dies hat zur Folge,
dass der Druckring 50, 50' in eine axiale Bewegung in Richtung des äusseren Führungsblattes
22, 22' der Endanschläge 2l, 2l' gesetzt wird. Durch diese Bewegung wird das erste
Zahnrad 23, 23' ebenfalls axial leicht verschoben, wodurch der abgewinkelte Endteil
l7, l7' aus der Innenverzahnung 24, 24' des ersten Zahnrades 23, 23' gerät. Der abgewinkelte
Endteil l7, l7' ist dadurch nicht mehr in Eingriff mit der Innenverzahnung 24, 24'.
Dann wird die gewünschte neue Anschlagstellung eingestellt, und anschliessend das
Stahlseil 53, 53' entlastet. Dadurch wird das Zahnrad 23, 23' durch die Führungsblätterpaare
22, 22' und der Druckring 50, 50' durch eine Wellenscheibe 55, 55' zurückgeschoben.
Der abgewinkelte Endteil l7, l7' der Schraubenfeder l2, l2' greift in die nächstgelegene
Lücke der Innenverzahnung 24, 24' des ersten Zahnrades 23, 23' ein und verhindert
das Weiterdrehen über die eingestellte Anschlagstellung hinaus.
[0017] Wenn die Drehbewegung der Antriebswelle l nach rechts gestoppt wird, entspannt sich
die Schraubenfeder l2 und dreht dadurch den Kupplungsteil ll samt Antriebswelle
l etwas zurück. Das heisst, dass die zwei Kupplungsteile ll, ll' sich leicht gegeneinander
verschieben, wofür die 45° Drehbewegung der Antriebswelle l benötigt wird. Jetzt
befinden sich die beiden Schraubenfedern l2, l2' in Ruhestellung, was bedeutet, dass
sie mit ihren anderen Windungsteilen 20, 20' in den Bremstrommeln l3 l3' klemmen.
Will nun das Gewicht des Behangs selbsttätig das Abtriebsrad 4 zurückdrehen, wird
die Schnecke 3 kurzfristig in Drehbewegung versetzt. Diese Drehbewegung wird aber
in beiden Richtungen sofort gestoppt, weil die Schnecke 3 je nach Drehrichtung die
Schraubenfedern l2, l2' zurückstösst. Die entsprechende Schraubenfeder verspannt sich
dann in der Bremstrommel l3, l3' und lässt die Schnecke 3 nicht weiterdrehen.
[0018] Das Drehen der Antriebswelle l nach links ruft analoge Vorgänge an Teilen des Getriebes
7 hervor, welche Teile mit ' bezeichnet sind. Mit 6 sind Löcher für nicht dargestellte
Schrauben bezeichnet, durch welche Schrauben die beiden Hälften des Getriebegehäuses
5 verbunden sind.
[0019] In einem Gehäuse 44 nach den Figuren l und 6 ist ein Elektromotor 33 untergebracht.
Mit der Vierkantwelle 4l des Elektromotors 33 wird die vom Elektromotor erzeugte
Drehbewegung an die Antriebswelle l und die Schnecke 3 übertragen. Auf der Vierkantwelle
4l ist zwischen dem Elektromotor 33 und der Schnecke 3 eine Nockenscheibe 34 aufgesetzt,
die nur einen einzigen Nocken 40 aufweist. Auf einer Achse 43 ist im Gehäuse 44 ein
Schaltrad 35 aufgesetzt, wobei der Nocken 40 der Nockenscheibe 34 bei Drehbewegung
des Elektromotors 33 in eine der Lücken zwischen den Zähnen 45 des Schaltrades 35
hineingreift. So wird pro Umgang der Nockenscheibe 34 das Schaltrad 35 um einen Zahn
45 weitergedreht. Durch Tellerfedern 39 wird das Bremsen des Schaltrades 35 während
der Drehbewegung und das Arretieren desselben in seiner Ruhestellung bewerkstelligt,
bis dieses wieder von der Nockenscheibe 34 weitergedreht wird. Senkrecht zur Radebene
sind beidseitig des Schaltrades 35 Stifte 38 vorgesehen, die auf jeder Seite radial
angeordnet sind. Sie sind auf jeder Seite des Schaltrades 35 gegeneinander intermittierend
gesetzt.
[0020] Im Gehäuse 44 ist weiter ein zweiarmiger Betätigungshebel 36 vorgesehen, dessen
aus dem Gehäuse 44 in Richtung des Abtriebsrades 4 hinausragender Arm, der an seinem
Ende mit einem Zahn 46 versehen ist, in Eingriff mit der Verzahnung 47 des Abtriebsrades
4 steht. Der Betätigungshebel 36 ist im Gehäuse 44 um einen Punkt (Fixationsschraube
48) schwenkbar fixiert. Das Ende des anderen Armes des Betätigungshebels 36 ist durch
eine Gabel 49 gebildet. Die Gabel 49 umgibt das Schaltrad 35.
[0021] Durch die Drehbewegung des Abtriebsrades 4 wird der Betätigunghebel 36 in Wippbewegungen
versetzt. Diese Wippbewegungen haben zur Folge, dass die Stifte 38 des Schaltrades
35 nicht an der Gabel 49 des Betätigungshebels 36 anstehen; dabei schwenkt die Gabel
49 weg von den Stiften 38. Somit wird die Gabel 49 seitlich nicht ausgelenkt und die
Endschalter 37, 37', die ebenfalls im Gehäuse 44 untergebracht sind, nicht betätigt.
Der Stromkreis zum Elektromotor 33 bleibt geschlossen.
[0022] Wird einer der Anschläge angefahren oder bei Ueberlastung des Bahngs in seiner beliebigen
Lage, wird die Uebertragung des Drehmomentes unterbrochen. Die Schnecke 3 und das
Abtriebsrad 4 stehen still. Dadurch führt der Betätigungshebel 36 keine Wippbewegungen
mehr aus. Die Stifte 38 des sich noch periodisch weiterdrehenden Schaltrades 35 -
weil die Nockenscheibe 34 die vom Elektromotor 33 erzeugte Drehbewegung weiterführt
- können die stillstehende Gabel 49 des Betätigungshebels 36 nicht mehr passieren.
Dadurch lenkt ein Stift 38 des Schaltrades 35 die Gabel 49 des Betätigungshebels
36 soweit seitlich aus, bis diese, je nach Drehrichtung der Antriebswelle l, einen
der Endschalter 37, 37' betätigt. Der Stromkreis zum Elektromotor 33 wird dadurch
unterbrochen Mit 42, 42' sind Taststifte an den Endschaltern 37, 37' bezeichnet.
[0023] In der Figur 8 sind die auf das Abtriebsrad 4 einwirkenden Kräfte angedeutet. Je
nach Drehrichtung der Antriebswelle l kommt es (neben anderen hier nicht ein gezeichneten
Kräften) zur Bildung von Komponenten Fx, Fy bzw. Fx', Fy'. Die Komponente Fx, bzw.
Fx' bewirkt - falls sie betragsmässig gross genug ist - eine radiale Verschiebung
des Abtriebsrades 4 in Richtung x bzw. x'. Diese seitliche Verschiebung wird ermöglicht,
weil das Abtriebsrad 4 in mit Federpaketen 3l, 3l' vorgespannten Lagerschalen 30,
30' in der ovalen Bohrung 32 radial beweglich gelagert ist.
[0024] Nach einer vorbestimmten Zahl der Kurbelumdrehungen oder durch verschiedene Hindernisse
im Bereich des Behangs werden die Endanschläge 2l, 2l' blockiert, wodurch die Uebertragung
des Drehmomentes unterbrochen wird und keine Beschädigung der Bauteile der Sonnen-
oder Wetterschutzanlage stattfinden kann. Um den Fall zu verhindern, in welchem
nach einer Belastung in beide Drehrichtungen beide Schraubenfedern l2, l2' zu fest
gespannt wären, um sich für die Bremsfunktion zu öffnen, wird die Kupplung zweiteilig
ausgeführt, und zwar so, dass sich die Kupplungsteile ll, ll' auf der Antriebswelle
l um ungefähr 90° zu einander verdrehen können. Im Falle einer elektrisch angetriebenen
Vorrichtung schaltet der Elektromotor 33 automatisch aus, wenn das Abtriebsrad 4 still
steht.
1. Vorrichtung zum Auf- und Abrollen und zum selbsttätigen Bremsen des Behangs einer
Sonnen- und Wetterschutzanlage, mit einer über einen Kurbelantrieb (2) oder einen
Elektromotor (33) betätigbaren Antriebswelle (l), einem Getriebe (7) mit einer Schnecke
(3), die mit einem Abtriebsrad (4) in Eingriff steht, und zwei Bremstrommeln (l3,
l3') sowie einer über einen im Abtriebsrad (4) befestigten Mitnehmer (l0) betätigbaren
Abtriebswelle, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (7) zwei gleichachsige Kupplungsteile
(ll, ll'), deren jeweils einer je nach Drehrichtung der die Kupplungsteile durchdringenden
Antriebswelle (l), das Drehmoment über eine auf ihm aufgezogene flache Schraubenfeder
(l2, l2') auf die Schnecke (3) überträgt, zwei mit den Schraubenfedern (l2, l2')
in Eingriff stehende einstellbare Endanschläge (2l, 2l') mit Zahnrädern (23, 23',
25, 25', 26, 26'), eine ovale Bohrung (32), in welcher das Abtriebsrad (4) mittels
federbelasteter Schalen (30, 30') gelagert und radial verschiebbar ist, wobei durch
Verklemmung der Zahnräder (23, 23', 25, 25', 26, 26') jedes Endanschlages (2l, 2l')
bzw. durch Anpressen des Abtriebsrades (4) an einen der Endanschläge (2l, 2l') das
Aufdrehen der Windungen der Schraubenfedern (l2, l2') auf einem der Kupplungsteile
(ll, ll') bewerkstelligt wird, um ein Weiterdrehen der Antriebswelle (l) ohne Drehmomentübertragung
zu ermöglichen, und einen Anschlageinstellmechanismus (l6) umfasst, und dass der Elektromotor
(33) mit Mitteln zum Unterbrechen des Stromkreises beim Weiterdrehen der Antriebswelle
(l) ohne Drehmomentübertragung in Verbindung steht.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass jede Schraubenfeder
(l2, l2') einen nach aussen gerichteten (l9, l9') und einen nach innen gerichteten
Windungsteil (20, 20') aufweist, wobei der nach aussen gerichtete Windungsteil (l9,
l9') eines kleineren Durchmessers ist als der nach innen gerichtete Windungsteil (20,
20') und der Aussendurchmesser des Kupplungsteiles (ll, ll'), dass jede Bremstrommel
(l3, l3') auf dem nach innen gerichteten Windungsteil (20, 20') aufgesetzt ist und
einen kleineren Innendurchmesser hat als der Durchmesser des nach innen gerichteten
Windungsteiles (20, 20'), und dass die Schnecke (3) zwischen den beiden Bremstrommeln
(l3, l3') auf windungsfreien Abschnitten mit abgewinkelten Endteilen (l8, l8'), in
welche Abschnitte die nach innen gerichteten Windungsteile (20, 20') der Schraubenfedern
(l2, l2') übergehen, aufgesetzt ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch l, dadurch gekennezeichnet, dass jeder Endanschlag
(2l, 2l') aus einem Satz von drei ineinandergreifenden, nach vorbestimmter Zahl von
Kurbelumdrehungen verklemmbaren Zahnrädern (23, 23', 25, 25', 26, 26') ungleich grosser
Durchmesser besteht, die in einem Paar von federnden Führungsblättern (22, 22') untergebracht
sind, wobei das erste, grösste Zahnrad (23, 23') des Satzes mit einem abgewinkelten
Endteil (l7, l7') des nach aussen gerichteten Windungsteiles (l9, l9') in Eingriff
steht.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder abgewinkelte
Endteil (l8, l8') des windungsfreien Abschnittes der Schraubenfedern (l2, l2') in
eine von beiden Seiten der Schnecke (3) geformte Keilbahn (8) kraftschlüssig eingreift.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder abgewinkelte
Endteil (l7, l7') des nach aussen gerichteten Windungsteiles (l9, l9') in die Innenverzahnung
(24, 24') des ersten Zahnrades (23, 23') des Satzes kraftschlüssig eingreift.
6. Vorrichtung nach den Patentansprüchen l und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zahnräder (23, 23', 25, 25', 26, 26') jedes Satzes vier Verzahnungsfehler aufweisen,
deren jeweils einer auf dem ersten (23, 23') und dem dritten Zahnrad (26, 26') und
zwei auf dem Zwischenrad (25, 25') angebracht sind.
7. Vorrichtung nach den Patentansprüchen l und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verklemmung der Zahnräder (23, 23', 25, 25', 26, 26') jedes Satzes im Maximum erst
nach etwa zweihundertzwanzig Kurbelumdrehungen erfolgt.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Kupplungsteile
(ll, ll') auf der Antriebswelle (l) um etwa 90° zueinander verdrehbar sind.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlageinstellmechanismus
(l6) einen axial beweglichen Druckring (50), eine feste Lagerbüchse (5l), wobei der
Druckring und die Lagerbüchse jeweils stirnseitig eine Verzahnung (52, 52') aufweisen,
und ein Stahlseil (53) umfasst, das die Wände des Getriebegehäuses (5) parallel zur
Achse des Mitnehmers (l0) durchläuft, in einer durch den Druckring (50) und die Lagerbüchse
(5l) gebildeten konischen Nut (54) liegt und den Druckring sowie die Lagerbüchse umschlingt.
l0. Vorrichtung nach Patentanspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel, mit
welchen der Elektromotor (33) in Verbindung steht, eine Nockenscheibe (34) mit einem
einzigen Nocken (40), die auf einer Vierkantwelle (4l) des Elektromotors (33) aufgesetzt
ist, ein Schaltrad (35) mit zu der Radebene beidseitig senkrecht verlaufenden, radial
und gegeneinander auf der einen und der anderen Seite intermittierend angeordneten
Stiften (38), wobei die Nockenscheibe (34) pro einen Umgang das Schaltrad (35) um
einen Zahn (45) dreht, einen schwenkbaren, zweiarmigen Betätigungshebel (36) und zwei
Endschalter (37, 37') umfassen, wobei der eine, mit einen Zahn (l6) versehene Arm
des Betätigungshebels (36) mit der Verzahnung (47) des Abtriebrades (4) in Eingriff
steht und bei Drehbewegung des Abtriebsrades (4) in Wippbewegungen versetzbar ist
und das andere Ende des anderen Arms die Form einer das Schaltrad (35) umgebenden
Gabel (49) hat, die bei Drehbewegung des Abtriebsrades (4) weg von den Stiften (38)
ausschwenkbar ist, so dass der Stromkreis geschlossen bleibt, und bei Stillstand des
Abtriebsrades (4) durch einen der Stifte (38) des sich noch immer periodisch drehenden
Schaltrades (35) seitlich auslenkbar ist, um je nach Drehrichtung der Antriebswelle
(l) einen der Endschalter (37, 37') zum Unterbrechen des Stromkreises zu betätigen.