(19)
(11) EP 0 219 487 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1987  Patentblatt  1987/17

(21) Anmeldenummer: 86890265.1

(22) Anmeldetag:  24.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E21D 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 14.10.1985 AT 2973/85

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
A-1011 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Wrulich, Herwig
    A-8740 Zeltweg (AT)
  • Zitz, Alfred
    A-8740 Zeltweg (AT)
  • Schetina, Otto, Dipl.-Ing.
    A-8740 Zeltweg (AT)

(74) Vertreter: Haffner, Thomas M., Dr. et al
Patentanwalt Schottengasse 3a
1014 Wien
1014 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Steuern der Bewegung eines allseits schwenkbaren Schrämarmes sowie Steuervorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens


    (57) Ein Verfahren zum Steuern der Bewegung eines allseits schwenkbaren Schrämarmes einer Teilschnittschrämmaschine mit einem ersten hydraulischen Antrieb (8) zum Heben und Senken des Schrämarmes und einem zweiten hydraulischen Antrieb (12) zum Schwenken des Schramarmes quer zur Hebe- und Senkrichtung besteht darin, daß am Ende der Vortriebsbewegung des Schräm­armes in eine der beiden Richtungen bei der Schrämrichtungs­umkehr, insbesondere beim Erreichen des Sollprofiles, der jeweils andere Antrieb (8) gleichzeitig mit Druckmittel beaufschlagt wird. Zweckmäßig wird bei der Schrämrichtungs­umkehr ein vorbestimmtes Druckmittelvolumen in den anderen Antrieb (8) eingepreßt.
    Eine Steuervorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist einen Stufenkolben (21), der über jeweils einen zentralen Arbeitsraum (28) und jeweils einen gesonderten Ringraum (25) mit größerem Radius mit Druckmittel beauf­schlagbar ist, und steuerbare Ventile (30, 32) auf, welche wahlweise den zentralen Arbeitsraum (28) des Stufenkolbens (21) an der dem Druckmittelzufluß gegenüberliegenden Seite des Stufenkolbens (21) mit einem Antrieb (8) des Schrämarmes für eine vom gleichzeitig mit Druckmittel beaufschlagten anderen Antrieb (12) des Schrämarmes verschiedene Richtung verbinden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern der Bewegung eines allseits schwenkbaren Schrämarmes einer Teil­schnittschrämmaschine mit einem ersten hydraulischen Antrieb zum Heben und Senken des Schrämarmes und einem zweiten hydraulischen Antrieb zum Schwenken des Schrämarmes quer zur Hebe- und Senkrichtung sowie auf eine Einrichtung zur Durch­führung dieses Verfahrens.

    [0002] Teilschnittschrämmaschinen mit einem allseits schwenkbaren Schrämarm weisen zumeist hydraulische Zylinderkolbenaggregate zum Anheben und Absenken des Schrämarmes in im wesentlichen vertikaler Richtung sowie einen Schwenkantrieb auf, welcher beispielsweise durch den Eingriff einer hydraulisch be­tätigten Zahnstange in den Zahnkranz eines Schwenkwerkes bewirkt werden kann. Die Verschwenkung des Schrämarmes erfolgt hiebei in der Regel um eine im wesentlichen normal zur Laufwerksebene stehende Achse und mit dem Schwenkwerk werden auch die hydraulischen Zylinderkolbenaggregate für das Anheben und Absenken des Schrämarmes um diese im wesentlichen vertikale Achse verschwenkt. Aus jeder Schwenkstellung in horizontaler Richtung läßt sich somit der Schrämarm anheben oder absenken.

    [0003] Zum Schrämen von Profilen wird bei Teilschnittschräm­maschinen, bei welchen am freien Ende des Schrämarmes quer zur Längsachse des Schrämarmes rotierbar gelagerte Schräm­köpfe vorgesehen sind, zumeist die Vortriebsrichtung in Achsrichtung der Rotationsbewegung der Schrämköpfe gewählt. Bei Erreichen des Sollprofiles wird der Schrämarm um die sogenannte Spanvorgabe angehoben oder abgesenkt, worauf die Vortriebsbewegung in die entgegengesetzte Richtung und wiederum in im wesentlichen horizontaler Richtung durchge­führt wird. Bedingt durch die Konstruktion derartiger Schräm­maschinen verbleibt beim Anheben oder Absenken des Schräm­armes zur Erzielung der neuen Spanvorgabe mittig zwischen den beiden Schrämköpfen am freien Ende des Schrämarmes eine Rippe. Diese Rippe muß in der Folge beim Verschwenken des Schrämarmes in im wesentlichen horizontaler Richtung wegge­brochen werden. Je nach Gesteinsbeschaffenheit und Konstruk­tion der Maschine kann diese Rippe jedoch zu groß sein, um ohne weiteres durch Verschwenken des Schrämarmes weggebrochen zu werden. In diesen Fällen ist das Verschwenken des Schräm­armes in der neuen Position nicht ohne weiteres möglich und es sind aufwendige manuelle Steuerungen erforderlich um diese Rippe zunächst wegzubrechen, bevor mit dem Schrämen in die Gegenrichtung fortgefahren werden kann.

    [0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem die Schrämrichtungs­umkehr, insbesondere bei Erreichen des Sollprofiles, in einfacher Weise gewährleistet ist, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Maschine durch eine verbleibende Rippe in der Schwenkbewegung blockiert wird. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemäße Verfahren im wesentlichen darin, daß am Ende der Vortriebsbewegung des Schrämarmes in eine der beiden Richtungen bei der Schrämrichtungsumkehr, insbesondere beim Erreichen des Sollprofiles, der jeweils zweite Antrieb gleichzeitig mit Druckmittel beaufschlagt wird. Dadurch, daß beim Umkehren der Schrämrichtung bzw. der Vortriebsbewegung beide Hydraulikantriebe gleichzeitig mit Druckmittel beauf­schlagt werden, wird ein diagonales Schrämen erzielt, bei welchem die Gefahr einer ver bleibenden Rippe eliminiert werden kann. Die Steigung des diagonalen Teilbereiches der Schrämarmbewegung hängt hiebei bei vorgegebener Druckmittel­menge lediglich von der Vortriebsgeschwindigkeit in die andere Richtung ab und es kann bei einem raschen Verschwenken des Schrämarmes in die Gegenrichtung ein flacherer Anstieg erzielt werden, wohingegen bei langsamerer Schwenkbewegung ein entsprechend steilerer Anstieg des diagonalen Teilbe­reiches der Armbewegung erzielt wird. Die Spanvorgabe ist hiebei im wesentlichen eine Funktion des Volumens, welches dem zweiten hydraulischen Antrieb zur Verfügung gestellt wird, und es wird mit Vorteil so vorgegangen, daß bei der Schrämrichtungsumkehr ein vorbestimmtes Druckmittelvolumen in den zweiten Antrieb eingepreßt wird.

    [0005] Schrämmaschinen der eingangs genannten Art weisen üblicher­weise eine gemeinsame Druckmittelquelle für den Schwenkan­trieb und den Antrieb des Armes in im wesentlichen vertikaler Richtung auf. Um das erfindungsgemäße Verfahren ohne Ver­wendung eines zusätzlichen Antriebes sicherzustellen und ein vorbestimmtes Volumen in den jeweils anderen Antrieb ein­pressen zu können, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß ein Stufenkolben vorgesehen ist, welcher über jeweils einen zentralen Arbeits­raum und jeweils einen gesonderten Ringraum mit größerem Radius mit Druckmittel beaufschlagbar ist und daß steuerbare Ventile angeordnet sind, welche wahlweise den zentralen Arbeitsraum des Stufenkolbens an der dem Druckmittelzufluß gegenüberliegenden Seite des Stufenkolbens mit einem Antrieb des Schrämarmes für eine vom gleichzeitig mit Druckmittel beaufschlagten anderen Antrieb des Schrämarmes verschiedene Richtung verbinden. Dadurch, daß in der erfindungsgemäßen Einrichtung ein Stufenkolben vorgesehen ist, läßt sich eine Ausbildung verwirklichen, bei welcher das Druckmittel, welches einen Antrieb beaufschlagt, zur einen Seite des Stufenkolbens auf einer größeren Querschnittsfläche wirksam wird, als dies dem zentralen Arbeitsraum des Stufenkolbens auf der anderen Seite entspricht, und es läßt sich der Stufenkolben aufgrund der wirksamen Querschnittsunterschiede in eine Richtung bewegen, wobei aus dem zentralen Arbeitsraum mit kleinerer Querschnittsfläche auf der gegenüberliegenden Seite des Stufenkolbens Druckmittel in den jeweils anderen Antrieb ausgepreßt werden kann. Das Volumen dieses ausge­preßten Druckmittels läßt sich in besonders einfacher Weise durch Begrenzung des Hubes des Stufenkolbens, welche mit Vorteil einstellbar ist, vorgeben. Mit einer derartigen Einrichtung läßt sich ein weitgehend automatisiertes Arbeiten verwirklichen, bei welchem automatisch bei jeder Schräm­richtungsumkehr nach Erreichen des Sollprofiles zunächst ein kurzer Teilbereich diagonal geschrämt wird, worauf an­schließend in der üblicherweise gewählten Vortriebsrichtung weitergeschrämt wird. Die üblicherweise gewählte Vortriebs­richtung ist, wie bereits eingangs erwähnt, diejenige Richtung, welche durch Verschwenken des Schrämarmes um eine im wesentlichen vertikale Achse erzielt wird, wobei die Schrämköpfe in Achsrichtung ihrer Rotationsachsen bewegt werden.

    [0006] Eine weitere Automatisierung läßt sich dadurch erreichen, daß eine Steuerdruckquelle vorgesehen ist, welche über ein Vorwahlgerät mit einem Steuerschieber für die Bewegungs­richtung des mit dem aus dem Arbeitsraum des Stufenkolbens verdrängten Volumen beaufschlagten Zylinderkolbenaggregates verbindbar ist und welche weiters mit aufsteuerbaren Rück­schlagventilen in Zweigleitungen der Zu- und Ableitung zum anderen hydraulischen Antrieb des Schrämarmes verbindbar ist. Mittels einer derartigen zusätzlichen Steuerdruckquelle und des Vorwahlgerätes läßt sich bei einer Schrämrichtungsumkehr zunächst die Richtung der Spanvorgabe für den nächsten Arbeitsschritt, beispielsweise nach oben oder nach unten, vorgeben. Gleichzeitig läßt sich mit einer derartigen Steuer­druckquelle auch die in der Folge notwendige Ventilsteuerung der aufsteuerbaren Rückschlagventile sicherstellen. Der Differentialkolben bzw. Stufenkolben muß lediglich bei der beabsichtigten Schrämrichtungsumkehr mit Druckmittel beauf­schlagt werden und es können daher im normalen Betrieb, d.h. somit bei Beaufschlagung eines der beiden Antriebe zur Vor­triebsbewegung des bzw. der Köpfe die Arbeitsräume des Stufenkolbens durch Rückschlagventile verschlossen bleiben. Lediglich im Falle der Schrämrichtungsumkehr muß die Auf­steuerung von derartigen Rückschlagventilen, welche un­mittelbar an die Druckleitung zu dem jeweils aktivierten Vortriebsantrieb bzw. eine Rücklaufleitung desselben ange­schlossen sind, aufgesteuert werden, worauf in der Folge ein vorbestimmtes Volumen zur jeweils anderen Seite des Stufen­kolbens in den die Spanvorgabe bewirkenden Antrieb ausgepreßt wird.

    [0007] Die Ausbildung ist hiebei mit Vorteil so getroffen, daß die Zweigleitungen der Zu- und Ableitung zum anderen hydrau­lischen Antrieb jeweils mit den Ringräumen zu beiden Seiten des Stufenkolbens verbunden sind und daß von diesen Ring­räumen Leitungen abzweigen, welche über zu diesen Ringräumen schließende Rückschlagventile mit den jeweiligen zentralen Arbeitsräumen zur gleichen Seite des Stufenkolbens verbunden sind. Mit einer derartigen Anordnung der Ventile wird sicher­gestellt, daß bei Beaufschlagung des Ringraumes zu einer Seite des Stufenkolbens gleichzeitig auch der zentrale Arbeitsraum zur gleichen Seite des Stufenkolbens beaufschlagt werden kann, wodurch die gewünschte Differenz der Angriffs­flächen zum Zwecke der Auspressung eines vorbestimmten Volumens aus dem gegenüberliegenden zentralen Arbeitsraum sichergestellt ist. Sofern die Querschnittsfläche des Ring­raumes hinreichend groß bemessen ist, kann eine derartige Verbindung des zentralen Arbeitsraumes der gleichen Seite mit dem jeweiligen Ringraum über das Rückschlagventil entfallen. Gleichzeitig mit der Verschiebebewegung des Stufenkolbens in eine Richtung soll der zentrale Arbeitsraum an der der beaufschlagten Seite gegenüberliegenden Seite in Richtung zum Antrieb des Schrämarmes geöffnet werden, wofür mit Vorteil aufsteuerbare, zu den zentralen Arbeitsräumen des Stufen­kolbens öffnende Rückschlagventile in Leitungen vorgesehen sind, welche die zentralen Arbeitsräume des Stufenkolbens über den Steuerschieber mit den Arbeitsräumen des Zylinderkolbenaggregates für den Antrieb des Schrämarmes verbinden. Die Aufsteuerung derartiger Rückschlagventile kann prinzipiell gleichfalls über das Vorwahlgerät durch die Steuerdruckquelle sichergestellt werden. Mit Vorteil kann aber hiefür die Ausbildung so getroffen sein, daß die Steuer­leitungen für die Rückschlagventile eines zentralen Arbeits­raumes mit der Zweigleitung zum gegenüberliegenden Ringraum bzw. zentralen Arbeitsraum verbunden sind.

    [0008] Mit Rücksicht auf die bevorzugte Arbeitsweise, bei welcher die Vorschubrichtung bzw. Vortriebsrichtung in Achsrichtung der rotierenden Schrämköpfe erfolgt, ist derjenige Antrieb, welcher im normalen Betriebszustand mit Druckmittel beauf­schlagt ist, der Antrieb des Horizontalschwenkwerkes. In diesen Fällen ist die Ausbildung erfindungsgemäß so ge­troffen, daß die Zweigleitungen zu den Ringräumen des Stufen­kolbens mit den Leitungen zum Horizontalschwenkantrieb des Schrämarmes verbunden sind.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher er­läutert. In dieser zeigen Fig.1 eine schematische Seitenan­sicht einer Schrämmaschine, Fig.2 eine Draufsicht auf die Maschine nach Fig.1, wobei unwesentliche Details weggelassen wurden, Fig.3 eine schematische Schaltungsanordnung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Steuerung der Schrämarm­bewegung und Fig.4 das Bild der Bewegung des Schrämarmes projiziert auf die Ortsbrust.

    [0010] In Fig.1 ist mit 1 eine Schrämmaschine bezeichnet, deren Raupenfahrwerk 2 auf der Sohle verfahrbar ist. Die Schräm­maschine weist neben einer üblicherweise vorhandenen Lade­rampe 3, welche über ein hydraulisches Zylinderkolbenaggregat 4 heb- und senkbar ist, einen Schrämarm 5 auf. Der Schrämarm 5 ist an einem Schwenkwerk 6 in Richtung des Doppelpfeiles 7 in Höhenrichtung schwenkbar, wofür hydraulische Zylinderkolbenaggregate 8 vorgesehen sind. Darüberhinaus ist eine Schwenkbarkeit in Richtung einer im wesentlichen vertikalen Achse 9 in Richtung des Doppelpfeiles 10 vorgesehen. Der Schwenkantrieb für dieses horizontale Verschwenken ist in Fig.2 veranschaulicht.

    [0011] Das freie Ende des Schrämarmes 5 trägt rotierbar gelagerte Schrämköpfe 11, wobei im Inneren des Schrämarmes 5 ein Rotationsantrieb für diese Schrämköpfe 11 vorgesehen ist.

    [0012] Wie aus Fig.2 ersichtlich, erfolgt die Verschwenkung in Richtung des Doppelpfeiles 10, d.h. somit in einer im wesent­lichen horizontalen Ebene, durch hydraulische Zylinderkolben­aggregate 12, welche über Zahnstangen 13 mit einem Zahnrad 14 des Schwenkwerkes 6 kämmen. Wie aus der Darstellung nach Fig.2 weiters ersichtlich ist, verbleibt zwischen den Schräm­köpfen 11, welche um eine im wesentlichen die Längsachse des Schrämarmes normal schneidende Achse 15 rotierbar gelagert sind, ein Zwischenraum 16. Der Vortrieb derartiger Schräm­maschinen beim Schrämen erfolgt üblicherweise durch Be­tätigung des Schwenkantriebes 12 und somit in Richtung der Rotationsachsen 15. Die Spanvorgabe erfolgt dadurch, daß der Schramarm 5 im Sinne des Doppelpfeiles 7 in Fig.1 angehoben oder abgesenkt wird, wobei diese Spanvorgabe bei besonders weichem Material, wie Kohle, Kali od.dgl., aufgrund des Getriebegehäuses und des Freiraumes 16 nicht immer erreicht werden kann. In jedem Fall bleibt aber bei einer Anhebung oder Absenkung des Schrämarmes 5 in Richtung des Doppel­pfeiles 7 eine dem Raum 16 entsprechende Rippe im Gestein und bei der nachfolgenden Vorschubtbewegung durch Verschwenken im Sinne des Doppelpfeiles 10 bzw. Bewegen der Schrämköpfe 11 in Richtung ihrer Rotationsachse 15 muß diese verbleibende Rippe weggebrochen werden. Dies ist besonders bei hartem Gestein nicht ohne weiteres möglich.

    [0013] Um nun bei einer Änderung der Schrämrichtung die neue Span­vorgabe in einer Weise vorzunehmen, daß eine Rippe zwischen den Schrämköpfen 11 nicht verbleibt, ist die Schaltungsan­ordnung gemäß Fig.3 vorgesehen. Der hydraulische Antrieb für das Anheben und Absenken des Schrämarmes ist wiederum mit 8 bezeichnet, wohingegen der hydraulische Antrieb zum Ver­schwenken des Schrämarmes 5 um die im wesentlichen vertikale Achse 9 wiederum mit 12 bezeichnet ist. Mit einem 4/2-Wege-­Ventil 17, welches im Detail nicht durchgezeichnet wurde, läßt sich wahlweise der durch die Pumpe 18 gelieferte Druck den Arbeitsräumen der Zylinderkolbenaggregate 8 bzw. 12 zuführen. In die Druckmittelleitungen 19 zum Zylinderkolben­aggregat 8 sind hiebei steuerbare Rückschlagventile 20 eingesetzt, wobei, wenn eine der beiden Leitungen mit Druck­mittel beaufschlagt wird, immer gleichzeitig das in der in diesem Falle als Rücklaufleitung verwendeten anderen Leitung befindliche Rückschlagventil 20 aufgesteuert wird. Ebenso läßt sich durch das 4/2-Wege-Ventil 17 die Verschwenkung in horizontaler Richtung um die im wesentlichen vertikale Achse 9 durch Beaufschlagen des Zylinderkolbenaggregates 12 be­wirken. Zusätzlich zu diesen konventionellen Ventilen für die Betätigung der beiden Antriebe ist nun eine Steuervorrichtung vorgesehen, welche als zentrales Element einen Stufenkolben 21 aufweist. In die Druckleitungen 22 zum Horizontalschwenk­zylinder 12 münden über steuerbare Rückschlagventile 23 Zweigleitungen 24, welche jeweils mit Ringräumen 25 zu beiden Seiten des Stufenkolbens 21 verbunden sind. Diese Ringräume 25 können nun beim Öffnen der Rückschlagventile 23 durch den in den Leitungen 22 herrschenden Druck beaufschlagt werden. Bei einem Verschwenken des Schrämarmes in eine Richtung ist jeweils eine der beiden Leitungen 22 als Druckleitung wirk­sam, wohingegen die andere als Rücklaufleitung geschaltet ist. Das Druckmedium kann bei aufgesteuertem Rückschlagventil 23 somit in einen Ringraum 25 gelangen. Über die an diese Zweigleitung 24 angeschlossene Leitung 26 kann das jeweils wirksame Druckmittel über ein Rückschlagventil 27, welches zu einem zentralen Arbeitsraum 28 des Stufenkolbens 21 Öffnet, auch in den jeweiligen zentralen Arbeitsraum 28 eingepreßt werden. Gleichzeitig wird über eine Steuerleitung 29 das zum Arbeitsraum 28 öffnende Rückschlagventil 30 aufgesteuert, wobei die Aufsteuerung so erfolgt, daß jeweils das Rück­schlagventil 30 des der mit Druck beaufschlagten Seite des Stufenkolbens gegenüberliegenden Arbeitsraumes geöffnet wird. Aufgrund der bei einer Druckbeaufschlagung eines Ringraumes 25 und in der Folge nach Öffnen des Rückschlagventiles 27 auch des auf der gleichen Seite liegenden Arbeitsraumes 28 wirksamen Querschnittsfläche kann der Stufenkolben 21 jeweils in die gewünschte Richtung verschoben werden, wobei der Verschiebeweg durch Anschläge 31 im gegenüberliegenden zentralen Arbeitsraum begrenzt ist. Es wird somit jeweils ein vorbestimmtes Volumen aus dem gegenüberliegenden Arbeitsraum 28 ausgepreßt und kann dem anderen Antrieb, im gezeigten Fall dem Zylinderkolbenaggregat 8, für das Anheben und Absenken des Schrämarmes zugeführt werden. Hiezu ist noch eine Vor­wahleinrichtung und ein Steuerschieber vorgesehen, wobei der Steuerschieber mit 32 und das zugehörige Vorwahlgerät schematisch mit 33 angedeutet ist. Es ist weiters eine Steuerdruckquelle 34 vorgesehen, deren Druck durch das Vorwahlgerät 33 so aufgeschaltet werden kann, daß der Steuerschieber 32 in eine der beiden Richtungen, die durch den Pfeil 35 symbolisiert sind, verschoben werden kann. Je nach Stellung des Steuerschiebers 32 wird ein aus einem zentralen Arbeitsraum 28 ausgepreßtes Volumen in dem oberen oder dem unteren Arbeitsraum des Zylinderkolbenaggregates 8 wirksam und es kann somit eine Spanvorgabe nach oben oder nach unten in Abhängigkeit von dem gewählten Volumen er­folgen. Da dieses Auspressen des Volumens aus einem zentralen Arbeitsraum 28 gleichzeitig mit einem Schwenken des Schräm­armes durch Beaufschlagen des Zylinderkolbenaggregates 12 in im wesentlichen horizontaler Richtung erfolgt, ergibt sich insgesamt ein diagonales Schrämen, solange noch Volumen aus dem zentralen Arbeitsraum 28 ausgepreßt wird. Nach Auspressen dieses Volumens ist die Spanvorgabe beendet und es kann ein konventionelles Schrämen durch Betätigen des Horizontal­schwenkwerkes bzw. des Zylinderkolbenaggregates 12 an­schließen.

    [0014] Die Rückschlagventile 23 in den Zweigleitungen 24 werden bei der gezeigten Ausbildung gleichfalls durch eine Steuerleitung 36 in Abhängigkeit von der Stellung des Vorwahlgerätes 33 beaufschlagt, so daß mit dem Vorwahlgerät 33 der Diagonal­schrämvorgang ausgelöst werden kann. Der Tank, in welchen die Rücklaufleitungen münden, ist in Fig.3 mit 37 angedeutet, wobei ein zusätzlicher Tank 38 für den Steuerdruck bzw. die Steuerdruckrücklaufleitung angedeutet ist.

    [0015] Die mittels einer derartigen Einrichtung erzielbare Bewegung des Schrämkopfes über eine Ortsbrust 39 ist in Fig.4 ange­deutet. Der Schrämvorgang beginnt hiebei beispielsweise mit einem horizontalen Schrämen entsprechend der Linie 40, wobei nach Erreichen des Sollprofiles 41 die Schrämrichtungsumkehr aktiviert wird. Durch die gleichzeitige Beaufschlagung des Horizontalschwenkwerkes in die entgegengesetzte Richtung und des hydraulischen Zylinderkolbenaggregates 8 im Sinne eines Anhebens, wie dies durch die Verstellung des Steuerschiebers 32 vorgegeben werden kann, erfolgt nun bei der Bewegungs­richtungumkehr zunächst ein im wesentlichen diagonal ver­laufender Teilbereich der Bewegung, welcher in Fig.4 mit 42 bezeichnet ist. Nach Beendigung des Hubes bzw. nach Ausführen der Spanvorgabe erfolgt ein Schrämen in im wesentlichen horizontaler Richtung längs des Linienzuges 43, bis wiederum das Sollprofil an der gegenüberliegenden Seite erreicht wird. Aufgrund des diagonalen Streckenzuges 42 verbleibt bei einer neuen Spanvorgabe keine Rippe zwischen den Schrämköpfen und es kann unmittelbar anschließend ohne Gefahr eine Überlastung des Antriebes in die entgegengesetzte Richtung weiterge­schrämt werden. Der Vorgang läßt sich mit einer Schablonen­steuerung weitgehend automatisieren.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Steuern der Bewegung eines allseits schwenk­baren Schrämarmes (5) einer Teilschnittschrämmaschine (1) mit einem ersten hydraulischen Antrieb (8) zum Heben und Senken des Schrämarmes (5) und einen zweiten hydraulischen An­trieb (12) zum Schwenken des Schrämarmes (5) quer zur Hebe­und Senkrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Vortriebsbewegung des Schrämarmes in eine der beiden Richtungen bei der Schrämrichtungsumkehr, insbesondere beim Erreichen des Sollprofiles, der jeweils zweite Antrieb gleichzeitig mit Druckmittel beaufschlagt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Schrämrichtungsumkehr ein vorbestimmtes Druckmittel­volumen in den zweiten Antrieb eingepreßt wird.
     
    3. Steuervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An­spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stufenkol­ben (21) vorgesehen ist, welcher über jeweils einen zentralen Arbeitsraum (28) und jeweils einen gesonderten Ringraum (25) mit größerem Radius mit Druckmittel beaufschlagbar ist, und daß steuerbare Ventile (30) angeordnet sind, welche wahlweise den zentralen Arbeitsraum (28) des Stufenkolbens (21) an der dem Druckmittelzufluß gegenüberliegenden Seite des Stufen­kolbens (21) mit einem Antrieb des Schrämarmes (5) für eine vom gleichzeitig mit Druckmittel beaufschlagten anderen Antrieb des Schrämarmes (5) verschiedene Richtung verbinden.
     
    4. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub des Stufenkolbens (21) einstellbar ausgebildet ist.
     
    5. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerdruckquelle (34) vorgesehen ist, welche über ein Vorwahlgerät mit einem Steuerschieber (32) für die Bewegungsrichtung des mit dem aus dem Arbeitsraum des Stufenkolbens (21) verdrängten Volumen beaufschlagten Zylinderkolbenaggregates verbindbar ist und welche weiters mit aufsteuerbaren Rückschlagventilen (23) in Zweiglei­tungen (24) der Zu- und Ableitung zum anderen hydraulischen Antrieb (12) des Schrämarmes verbindbar ist.
     
    6. Steuervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigleitungen (24) der Zu- und Ableitung zum anderen hydraulischen Antrieb (12) jeweils mit den Ringräumen (25) zu beiden Seiten des Stufenkolbens (21) verbunden sind und daß von diesen Ringräumen (25) Leitungen abzweigen, welche über zu diesen Ringräumen (25) schließende Rückschlagventile (27) mit den jeweiligen zentralen Arbeitsräumen (28) zur gleichen Seite des Stufenkolbens (21) verbunden sind.
     
    7. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß aufsteuerbare, zu den zentralen Arbeitsräumen (28) des Stufenkolbens (21) öffnende Rück­schlagventile (30) in Leitungen vorgesehen sind, welche die zentralen Arbeitsräume (28) des Stufenkolbens (21) über den Steuerschieber (32) mit den Arbeitsräumen des Zylinderkolben­aggregates für den Antrieb (8) des Schrämarmes (5) verbinden.
     
    8. Steuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerleitungen (29) für die Rückschlagventile (30) eines zentralen Arbeitsraumes (28) mit der Zweigleitung (24) zum gegenüberliegenden Ringraum bzw. zentralen Arbeitsraum verbunden sind.
     
    9. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigleitungen (24) zu den Ringräumen (25) des Stufenkolbens (21) mit den Leitungen (22) zum Horizontalschwenkantrieb (12) des Schrämarmes (5) ver­bunden sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht