[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung, insbesondere Vorzeltöse für
Wohnwagen und Kraftfahrzeug-Wohnmobile zur Befestigung eines Vorzelt-Dachgestänges
an einer Seitenwand des Wohnwagens oder Wohnmobils, wobei an der Wand eine Schiene
zur Aufnahme des Vorzeltes angebracht ist.
[0002] Nach dem Stand der Technik müssen alle Ösen für das Vorzeltgestänge am Wohnwagen
angeschraubt werden. Verschraubungen der Vorzeltösen führen oftmals zu Undichtigkeiten
der Wohnwägen, insbesondere dann, wenn sie nicht fachgerecht verarbeitet worden sind.
Durch oftmaligen Gebrauch, Sturm oder dergl. können sich bekannte Verschraubungen
lösen. An gleicher Stelle eine neue feste Verschraubung durchzuführen, ist - wenn
überhaupt - nur unter großen Schwierigkeiten möglich.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Befestigungsvorrichtung der eingangs
genannten Art, die vorgenannte Nachteile beseitigt und insbesondere eine einfache
stabile und variable Befestigungsmöglichkeit an einer Wand schafft, an der ohnehin
eine Schiene oder Leiste angebracht ist.
[0004] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Mittel.
[0005] Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand durch die Merkmale der Unteransprüche
2 bis 10.
[0006] Insbesondere kennzeichnet sich die Erfindung durch eine Befestigungsvorrichtung in
Form eines Winkelstückes, das in die Schiene eingreift,wobei am nichteingreifenden
Ende des Winkelstückes ein Ösen- oder Hakenteil vorgesehen ist, das mit einem Sockel
verbunden ist. Der Sockel stützt sich hierbei im befestigten Zustand der Vorrichtung
gegen die Schienenwand ab und weist insbesondere eine im Vergleich zum Ösen- oder
Hakenteil große plane Grundfläche auf.
[0007] Vorzugsweise besitzt der nichteingreifende Schenkel des Winkelstücks Durchgangsbohrungen
oder seitliche Einkerbungen für Befestigungsschrauben, mit deren Hilfe das Ösen-
oder Hakenteil am Sockel unter Zwischenordnung des vorgenannten Schenkels verschraubt
ist.
[0008] Zweckmäßigerweise ist das Winkelstück ein abgewinkeltes Stahlblech, das Ösen- oder
Hakenteil ein Kunststoffmaterial,und es besteht der Sockel aus Holz.
[0009] Alternativ kann jedoch das Winkelstück, das Ösen- oder Hakenteil einschließlich Sockel
einstückig ausgebildet sein.
[0010] Der Sockel besitzt eine große plane Grundfläche und ist vorzugsweise mit einer anschmiegsamen
Gummiunterlage beschichtet, die satt auf einer Wohnwagenseitenwand zu liegen kommt,
ohne diese zu beschädigen.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch, daß im befestigten
Zustand der Vorrichtung der eingreifende Schenkel des Winkelstücks einen in die Schiene
eingezogenen Keder untergreift und durch den Druck des Keders in der Schiene gehalten,
jedoch von Hand verschieblich ist.
[0012] Um ein einfaches Einführen in die bereits mit Keder bestückte Schiene zu erleichtern
sowie einen sehr guten Halt in der Schiene bei Druckausübung des Keders einzurichten,
ist mit Vorteil das vorderste Ende des eingreifenden Schenkels des Winkelstücks geringfügig
hochgebogen und etwas zugespitzt.
[0013] Um eine bessere Anpassung in Bögen einer Vorzeltschiene einzurichten, besitzt der
Sockel in Richtung Winkelstück bevorzugt seitliche Abschrägungen. Beide Schenkel
des Winkelstücks bilden in etwa einen 90°-Winkel.
[0014] Durch die Erfindung wird mithin eine Befestigungsvorrichtung, insbesondere eine
Klemm-Vorzeltöse oder ein Klemm-Vorzelthaken geschaffen, der höchst praktisch für
Caravaner ist. Es können die Zusatzstäbe zum Vorzelt oder auch das komplette Vorzeltgestänge
am Caravan befestigt werden, ohne Wandösen montieren zu müssen. Die Befestigungsstelle
wird auf die Vorzeltschiene übertragen, die ohnehin an stabiler Stelle einer Seitenwand
eines Wohnwagens oder dergl. sitzt.
[0015] Zuerst wird wie gewohnt das Vorzelt oder das Vordach eingezogen und dann an gewünschter
Stelle die dafür konstruierten Winkelstücke in die Einziehschiene unter den Keder
eingeklemmt. Durch Verspannen des Gestänges sitzt die Befestigungsvorrichtung sehr
stabil, wobei die Wohnwagenwand selbst als Abstützfläche verwendet wird. Es tritt
keine Beschädigung des Caravanbleches auf, weil nicht gebohrt oder geschraubt werden
muß. Die Gummiunterlage auf dem Sockel verhindert in jedem Fall Kratzer auf der Wohnwagenwand.
Geht, beispielsweise bei einem schweren Sturm, die Befestigungsvorrichtung zu Bruch,entstehen
keine vertikalen Kratzspuren, wenn das Vorzeltgestänge zusammenbricht.
[0016] Befestigungsösen können an beliebiger Stelle längs der Schiene gesetzt werden, je
nach Vorzeltkonstruktion. Ein Wohnwagen kann mithin mit einer neuen Vorzeltvariante
nachträglich umgerüstet werden.
[0017] Für ein Vorzeltgestänge sind normalerweise drei Befestigungsvorrichtungen mit einem
Ösenteil vorteilhaft. Ist das Ösenteil durch ein Hakenteil ersetzt, so kann die erfindungsgemäße
Befestigungsvorrichtung auch als Zusatzhaken dienen, beispielsweise zum Abhängen
von Kleidungsstücken, Handtüchern, oder dergl..
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig.1 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine Befestigungsvorrichtung im montierten
Zustand an einer Wohnwagenwand,
Fig.2 ein schematischer Schznitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1 in Höhe des Ösenteils,
und
Fig.3 eine schematische Draufsicht auf die Befestigungsvorrichtung nach Fig. 1 im
nichtmontierten Zustand.
[0019] In der Zeichnung ist eine Befestigungsvorrichtung in Form einer Vorzeltöse für Wohnwagen
oder Kraftfahrzeug-Wohnmobile dargestellt, die grundsätzlich mit zumindest einer
Seitenwand ausgestattet sind, welche eine Vorzelt- oder Keder-Schiene zum Verspannen
eines Vorzeltes enthält.
[0020] In die Schiene 3 ist der Keder 12 eines Vorzeltes 14 eingezogen. Die Vorzeltöse 1
umfaßt ein in die Schiene 3 eingreifendes Winkelstück 4, wobei am nichteingreifenden
Schenkel 7 ein Ösenteil 5 sowie ein Sockel 8 unter Zwischenordnung des vorgenannten
Schenkels 7 befestigt sind, und zwar mittels Befestigungsschrauben 9.
[0021] Der Sockel 8 weist eine vergleichsweise große plane Grundfläche auf, die mit einer
anschmiegsamen Gummiunterlage 10 beschichtet ist, welche ihrerseits im befestigten
Zustand der Vorrichtung satt an der Wand 2 des Wohnwagens anliegt. Hierbei untergreift
der eingreifende Schenkel 6 des Winkelstücks 4 den in die Schiene 3 eingezogenen
Keder 12, der seinerseits einen Druck auf den Schenkel 6 ausübt. Für einen besseren
Halt in der Schiene 3 ist das vorderste Ende 11 des eingreifenden Schenkels 6 geringfügig
nach oben gebogen. Um die Vorzeltöse 1 leicht stecken zu können, ist das vorderste
Ende 11 auch seitlich abgeschrägt bzw. abgerundet oder zugespitzt. Auch in die Bögen
der Vorzeltschiene kann die Vorzeltöse 1 gesteckt werden, insbesondere dann, wenn
der Sockel 8 seitliche Abschrägungen 13 gemäß Fig. 3 besitzt.
[0022] Durch die Erfindung wird die Tragfähigkeit der Ösen auf die Vorzeltschiene verlagert,
nicht wie bisher der Blechrand des Wohnwagens beansprucht. Die Verbindungsfestigkeit
ist durch die große Ablage der Gummiunterlage 10 um das Mehrfache größer als bei herkömmlichen
Vorzeltösen.
[0023] Der Sockel 8 kann, wie dies in Fig. 1 veranschaulicht ist, bis in den 90°-Winkel
des Winkelstücks 4 hineinreichen. Auch ist es denkbar, den inneren 90°-Winkel des
Winkelstücks 4 nicht mit Sockelmaterial zu versehen, sondern mit einer Aussparung,
um Raum für den unteren Teil der Keder-Schiene zu schaffen.
[0024] Eine Ausführungsform einer Vorzeltöse besitzt zweckmäßigerweise eine Länge von ca.
75 mm, eine Breite von ca. 50 mm, eine Sockelstärke von ca. 15 mm sowie eine Gummiunterlage
10, die 3 mm stark ist. Das Winkelstück ist vorzugsweise ein abgewinkeltes Stahlblech
mit einer Dicke von 0,8 mm und ist galvanisiert.
1. Befestigungsvorrichtung, insbesondere Vorzeltöse (1) für Wohnwagen und Kraftfahrzeug-Wohnmobile
zur Befestigung eines Vorzelt-Dachgestänges an einer Seitenwand des Wohnwagens oder
Wohnmobils, wobei an der Wand (2) eine Schiene (3) zur Aufnahme des Vorzeltes (14)
angebracht ist,
gekennzeichnet durch
- ein in die Schiene (3) eingreifendes Winkelstück (4),
- ein am nichteingreifenden Schenkel (7) des Winkelstücks (4) angeordnetes Ösen-
oder Hakenteil (5), und
- einen mit dem Ösen- oder Hakenteil (5) verbundenen Sockel (8), der sich im befestigten
Zustand der Vorrichtung gegen die die Schiene (3) enthaltende Wand (2) abstützt.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel
(8) eine im Vergleich zum Ösen- oder Hakenteil (5)große plane Grundfläche aufweist.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
nichteingreifende Schenkel (7) des Winkelstücks (4) Durchgangsbohrungen oder seitliche
Einkerbungen für Befestigungsschrauben (9) aufweist, mit deren Hilfe das Ösen- oder
Hakenteil (5) am Sockel (8) unter Zwischenordnung des vorgenannten Schenkels (7)
verschraubt ist.
4. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Winkelstück (4) aus abgewinkeltem Stahlblech, das Ösen- oder Hakenteil (5)
aus Kunststoff und der Sockel (8) aus Holz besteht.
5. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Winkelstück (4), Ösen- oder Hakenteil (5) und Sockel (8) einstückig ausgebildet
sind, insbesondere ein gepreßtes oder gespritztes Kunststoff- oder Metallteil ist.
6. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die plane Grundlõ fläche des Sockels (8) mit einer Gummiunterlage (10) beschichtet
ist.
7. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das vorderste Ende (11) des eingreifenden Schenkels (6) des Winkelstücks (4)
geringfügig gewölbt bzw. hochgebogen und/oder etwas zugespitzt ist.
8. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im befestigten Zustand der Vorrichtung der eingreifende Schenkel (6) des Winkelstücks
(4) einen in die Schiene (3) eingezogenen Keder (12) untergreift und durch den Druck
des Keders (12) in der Schiene (3) gehalten, jedoch von Hand verschieblich ist.
9. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sockel (8) in Richtung Winkelstück (4) verjüngt ausgebildet ist, d.h. seitliche
Abschrägungen (13) besitzt.
10. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schenkel (6, 7) des Winkelstücks (4) in etwa einen rechten Winkel
bilden.