(19)
(11) EP 0 224 675 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.1987  Patentblatt  1987/24

(21) Anmeldenummer: 86113646.3

(22) Anmeldetag:  02.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B03B 5/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE GB IT

(30) Priorität: 06.12.1985 DE 3543247

(71) Anmelder: KRUPP POLYSIUS AG
D-59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • Supp, Armin, Dr.-Ing.
    D-4700 Hamm (DE)
  • Rasch, Heinz, Dipl.-Ing.
    D-4740 Oelde (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drehkolbenschieber-Anordnung für pneumatische Setzmaschinen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Drehkolbenschieber-­Anordnung für pneumatische Setzmaschinen, bei der die den Lufteinlaß zur Setzmaschine steuern­de Einlaßkammer (7) mehr in Umfangsrichtung verteilte Luftdurchtrittsöffnungen (9, 10, 11) als die den Luftaus­tritt aus der Setzmaschine steuernde Auslaß­kammer (8) aufweist. Auf diese Weise lassen sich Hübe unterschiedlicher Größe mit einer beson­ders einfachen und raumsparenden Bauweise erzie­len.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Drehkolbenschieber-­Anordnung für pneumatische Setzmaschinen ent­sprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Bei pneumatischen Setzmaschinen zur Aufbereitung von Kohle oder anderen Mineralien werden viel­fach während einer Umdrehung mehrere Hübe unter­schiedlicher Größe erzeugt.

    [0003] Bei einer bekannten Drehkolbenschieber-Anordnung dieser Art (DE-A- 34 00 659) ist ein Drehkolben­schieber für die Steuerung von Additivhüben und ein Doppeldrehkolbenschieber in symmetrischer Bauweise für die Steuerung von Grundhüben vorge­sehen, wobei beide Drehkolbenschieber mit unter­schiedlicher Drehzahl angetrieben werden. Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Ausführung besteht in der Aufwendigen Bauweise und in dem beträchtlichen Raumbedarf.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Drehkolbenschieber-Anordnung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszubilden, daß mehrere Hübe unterschiedlicher Größe wäh­rend einer Umdrehung mit einer besonders ein­fachen und raumsparenden Bauweise erzeugt werden.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß findet somit ein Drehkolbenschie­ber Anwendung, dessen den Lufteinlaß zur Setz­maschine steuernde Einlaßkammer mehr in Umfangs­richtung verteilte Luftdurchtrittsöffnungen als die den Luftaustritt aus der Setzmaschine steuern­de Auslaßkammer aufweist. Dadurch lassen sich mit einer konstruktiv sehr einfachen und raumsparen­den Bauweise unter Verwendung einer einzigen an­getriebenen Welle Hübe unterschiedlicher Größe erzeugen.

    [0006] Das erfindungsgemäße Prinzip läßt sich sowohl bei Einfachdrehkolbenschiebern als auch bei Doppel­drehkolbenschiebern (wie sie bei pneumatischen Setzmaschinen im allgemeinen zur Anwendung kommen) vorteilhaft einsetzen.

    [0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden im Zu­sammenhang mit der Beschreibung zweier in der Zeichnung erläuterter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.

    [0008] In der Zeichnung zeigen

    Fig.1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Drehkolbenschieber-Anordnung,

    Fig.2 einen Querschnitt längs der Linie II-II der Fig.1,

    3. einen Längsschnitt durch eine zweite Variante,

    Fig.4 und 5 zwei Diagramme.



    [0009] Die in den Fig.1 und 2 veranschaulichte Drehkolben­schieber-Anordnung besteht aus zwei Drehkolben­schiebersystemen 1 und 2, die in symmetrischer Anordnung als Doppeldrehkolbenschiebersystem aus­gebildet sind und eine gemeinsame Drehkolbenwelle 3 aufweisen. Da die beiden Systeme 1 und 2 spie­gelbildlich zur vertikalen Mittelebene 4 ausge­bildet sind, genügt im folgenden die Beschreibung des rechten Drehkolbenschiebersystemes 1.

    [0010] Auf der Drehkolbenwelle 3 sitzt ein Drehkolben­schieber 5, dessen Innenraum durch eine Zwischen­wand 6 in eine den Lufteinlaß zur Setzmaschine steuernde Einlaßkammer 7 und eine den Luftaus­tritt aus der Setzmaschine steuernde Auslaß­kammer 8 unterteilt wird.

    [0011] Im Bereich der Einlaßkammer 7 weist der Drehkol­benschieber 5 an seinem Umfang drei Luftdurch­trittsöffnungen 9, 10, 11 auf. Im Bereich der Auslaßkammer 8 ist der Drehkolbenschieber 5 an seinem Umfang mit einer einzigen Luftdurchtritts­öffnung 12 versehen, die größer als die Öffnun­gen 9, 10, 11 ist.

    [0012] Im Bereich der Einlaßkammer 7 wird der Drehkolben­schieber 5 von einer Büchse 13 und im Bereich der Auslaßkammer 8 von einer Büchse 14 umgeben. Die Büchsen 13 und 14 sind verdrehbar im Gehäuse 15 gelagert und können mittels einer Schnecke 16 bzw. 17 um die Achse 18 verdreht werden.

    [0013] Wie aus dem Schnitt gemäß Fig.2 hervorgeht, be­grenzt die Büchse 13 durch ihre Winkellage eine Luftdurchtrittsöffnung 19. Im Gegenuhrzeigersinn wird die Drehstellung der Büchse 13 (und damit die Größe der Öffnung 19) durch eine Anschlag­leiste 20 bestimmt, die im Gehäuse 15 angeord­net ist. Entsprechendes gilt für die Büchse 14.

    [0014] In einer ein Lager 21 tragenden Stirnwand 22 des Gehäuses sind Luftaustrittsöffnungen 23 vorgesehen.

    [0015] Die der Setzmaschine zuzuführende Luft tritt durch einen trichterförmigen Stutzen 24 ein (Pfeil 25) und verteilt sich dann je zur Hälfte auf die beiden Drehkolbenschieversysteme 1 und 2. Über die Einlaßkammer 7 und die Luftdurchtritts­öffnungen 9, 10, 11 gelangt die Luft in die Setzmaschine (Pfeile 26), wobei die Luftdurch­trittsöffnungen 9, 10, 11 einzelne Hübe er­zeugen. Die aus der Setzmaschine kommende Luft (Pfeile 27) gelangt über die Luftdurch­trittsöffnung 12 in die Auslaßkammer 8 und über die Öffnungen 23 ins Freie.

    [0016] Die Luftdurchtrittsöffnungen 9, 10, 11, die in der Einlaßperiode wirksam sind, erzeugen dabei kleinere Hübe als die in der Auslaßperiode wirk­ same Luftdurchtrittsöffnung 12.

    [0017] Das Diagramm gemäß Fig.4 zeigt die Pulsung der Setzflüssigkeit, d.h. die Abhängigkeit der Hub­höhe von der Umdrehung des Drehkolbenschiebers 5. Im Diagramm gemäß Fig.4 sind im Bereich der Einlaßkammer 7 drei Luftdurchtrittsöffnungen vorgesehen, so daß sich ein Hub mit drei kleine­ren Stufen in der Einlaßperiode und einer großen Stufe in der Auslaßperiode ergibt. Man erkennt aus dem Diagramm gemäß Fig.4, daß die Luftdurchtrittsöffnung 12 in der Auslaßkammer 8 schon während des Durchganges der letzten Luft­durchtrittsöffnung der Einlaßperiode geöffnet wird.

    [0018] Fig.5 veranschaulicht ein Diagramm einer Dreh­kolbenschieber-Anordnung mit vier Durchtritts­öffnungen im Bereich der Einlaßkammer.

    [0019] Die Diagramme gemäß den Fig.4 und 5 sind typisch für Steinkohle. In den Diagrammen sind unter­schiedlich große Luftdurchtrittsöffnungen der Einlaßkammer vorgesehen, was unterschiedlich hohe Stufen in der Einlaßperiode ergibt. Dies ist von Vorteil, wenn viel spezifisch schweres Material abzutrennen ist. Bei geringen Anteilen an spezifisch schwerem Gut können die Stufen gleichmäßig sein.

    [0020] Im Vergleich zu der eingangs geschilderten be­kannten Ausführung, bei der für die Steuerung der Additivhübe ein gesonderter Drehkolbenschie­ber vorgesehen ist, kann bei der erfindungsge­mäßen Ausführung die Drehzahl der Drehkolben­welle 3 entsprechend der Zahl der in Umfangsrich­tung aufeinanderfolgenden Öffnungen ver­ringert werden.

    [0021] Fig.3 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, bei dem das erfindungsgemäße Prinzip bei einem Einfachdrehkolbenschieber zur Anwendung kommt. Dieser Einfachdrehkolbenschieber entspricht im wesentlichen dem Drehkolbenschiebersystem 1 ge­mäß Fig.1, wobei die linke Stirnwand 28 mit dem zweiten Lager 29 unterhalb des Lufteinlaß­stutzesn 24 vorgesehen sind. Im übrigen sind für gleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen wie in Fig.1 verwendet, so daß sich eine nochmalige Beschreibung erübrigt. Die Ausführung gemäß Fig.3 kann bei geringem Luftbedarf zur Anwen­dung kommen.


    Ansprüche

    1. Drehkolbenschieber-Anordnung für pneumatische Setzmaschinen zur Erzeugung von mehreren Hüben unterschiedlicher Größe während einer Umdre­hung,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß wenigstens ein Drehkolbenschiebersystem (2) vorgesehen ist, dessen den Lufteinlaß zur Setz­maschine steuernde Einlaßkammer (7) mehr in Um­fangsrichtung verteilte Luftdurchtrittsöffnungen (9, 10, 11) als die den Luftaustritt aus der Setzmaschine steuernde Auslaßkammer (8) aufweist.
     
    2. Drehkolbenschieber-Anordnung nach Anspruch 1, bei der die Auslaßkammer (8) an ihrem Umfang eine Luftdurchtrittsöffnung (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßkammer (7) wenig­stens zwei in Umfangsrichtung verteilte Luft­durchtrittsöffnungen (9, 10, 11) aufweist.
     
    3. Drehkolbenschieber-Anordnung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß zwei Drehkolbenschie­bersysteme (1, 2) vorgesehen sind, die in sym­metrischer Anordnung als Doppeldrehkolbenschie­bersystem ausgebildet sind.
     
    4. Drehkolbenschieber-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Umfangs­richtung aufeinanderfolgenden Luftdurchtritts­öffnungen (9, 10, 11) der Einlaßkammer (7) unterschiedlich groß ausgebildet sind.
     




    Zeichnung