[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehkolbenschieber-Anordnung für pneumatische Setzmaschinen
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei pneumatischen Setzmaschinen zur Aufbereitung von Kohle oder anderen Mineralien
werden vielfach während einer Umdrehung mehrere Hübe unterschiedlicher Größe erzeugt.
[0003] Bei einer bekannten Drehkolbenschieber-Anordnung dieser Art (DE-A- 34 00 659) ist
ein Drehkolbenschieber für die Steuerung von Additivhüben und ein Doppeldrehkolbenschieber
in symmetrischer Bauweise für die Steuerung von Grundhüben vorgesehen, wobei beide
Drehkolbenschieber mit unterschiedlicher Drehzahl angetrieben werden. Ein wesentlicher
Nachteil dieser bekannten Ausführung besteht in der Aufwendigen Bauweise und in dem
beträchtlichen Raumbedarf.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Drehkolbenschieber-Anordnung
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszubilden, daß mehrere Hübe unterschiedlicher
Größe während einer Umdrehung mit einer besonders einfachen und raumsparenden Bauweise
erzeugt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Erfindungsgemäß findet somit ein Drehkolbenschieber Anwendung, dessen den
Lufteinlaß zur Setzmaschine steuernde Einlaßkammer mehr in Umfangsrichtung verteilte
Luftdurchtrittsöffnungen als die den Luftaustritt aus der Setzmaschine steuernde
Auslaßkammer aufweist. Dadurch lassen sich mit einer konstruktiv sehr einfachen und
raumsparenden Bauweise unter Verwendung einer einzigen angetriebenen Welle Hübe
unterschiedlicher Größe erzeugen.
[0006] Das erfindungsgemäße Prinzip läßt sich sowohl bei Einfachdrehkolbenschiebern als
auch bei Doppeldrehkolbenschiebern (wie sie bei pneumatischen Setzmaschinen im allgemeinen
zur Anwendung kommen) vorteilhaft einsetzen.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und
werden im Zusammenhang mit der Beschreibung zweier in der Zeichnung erläuterter Ausführungsbeispiele
näher beschrieben.
[0008] In der Zeichnung zeigen
Fig.1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Drehkolbenschieber-Anordnung,
Fig.2 einen Querschnitt längs der Linie II-II der Fig.1,
3. einen Längsschnitt durch eine zweite Variante,
Fig.4 und 5 zwei Diagramme.
[0009] Die in den Fig.1 und 2 veranschaulichte Drehkolbenschieber-Anordnung besteht aus
zwei Drehkolbenschiebersystemen 1 und 2, die in symmetrischer Anordnung als Doppeldrehkolbenschiebersystem
ausgebildet sind und eine gemeinsame Drehkolbenwelle 3 aufweisen. Da die beiden Systeme
1 und 2 spiegelbildlich zur vertikalen Mittelebene 4 ausgebildet sind, genügt im
folgenden die Beschreibung des rechten Drehkolbenschiebersystemes 1.
[0010] Auf der Drehkolbenwelle 3 sitzt ein Drehkolbenschieber 5, dessen Innenraum durch
eine Zwischenwand 6 in eine den Lufteinlaß zur Setzmaschine steuernde Einlaßkammer
7 und eine den Luftaustritt aus der Setzmaschine steuernde Auslaßkammer 8 unterteilt
wird.
[0011] Im Bereich der Einlaßkammer 7 weist der Drehkolbenschieber 5 an seinem Umfang drei
Luftdurchtrittsöffnungen 9, 10, 11 auf. Im Bereich der Auslaßkammer 8 ist der Drehkolbenschieber
5 an seinem Umfang mit einer einzigen Luftdurchtrittsöffnung 12 versehen, die größer
als die Öffnungen 9, 10, 11 ist.
[0012] Im Bereich der Einlaßkammer 7 wird der Drehkolbenschieber 5 von einer Büchse 13
und im Bereich der Auslaßkammer 8 von einer Büchse 14 umgeben. Die Büchsen 13 und
14 sind verdrehbar im Gehäuse 15 gelagert und können mittels einer Schnecke 16 bzw.
17 um die Achse 18 verdreht werden.
[0013] Wie aus dem Schnitt gemäß Fig.2 hervorgeht, begrenzt die Büchse 13 durch ihre Winkellage
eine Luftdurchtrittsöffnung 19. Im Gegenuhrzeigersinn wird die Drehstellung der Büchse
13 (und damit die Größe der Öffnung 19) durch eine Anschlagleiste 20 bestimmt, die
im Gehäuse 15 angeordnet ist. Entsprechendes gilt für die Büchse 14.
[0014] In einer ein Lager 21 tragenden Stirnwand 22 des Gehäuses sind Luftaustrittsöffnungen
23 vorgesehen.
[0015] Die der Setzmaschine zuzuführende Luft tritt durch einen trichterförmigen Stutzen
24 ein (Pfeil 25) und verteilt sich dann je zur Hälfte auf die beiden Drehkolbenschieversysteme
1 und 2. Über die Einlaßkammer 7 und die Luftdurchtrittsöffnungen 9, 10, 11 gelangt
die Luft in die Setzmaschine (Pfeile 26), wobei die Luftdurchtrittsöffnungen 9, 10,
11 einzelne Hübe erzeugen. Die aus der Setzmaschine kommende Luft (Pfeile 27) gelangt
über die Luftdurchtrittsöffnung 12 in die Auslaßkammer 8 und über die Öffnungen 23
ins Freie.
[0016] Die Luftdurchtrittsöffnungen 9, 10, 11, die in der Einlaßperiode wirksam sind, erzeugen
dabei kleinere Hübe als die in der Auslaßperiode wirk same Luftdurchtrittsöffnung
12.
[0017] Das Diagramm gemäß Fig.4 zeigt die Pulsung der Setzflüssigkeit, d.h. die Abhängigkeit
der Hubhöhe von der Umdrehung des Drehkolbenschiebers 5. Im Diagramm gemäß Fig.4
sind im Bereich der Einlaßkammer 7 drei Luftdurchtrittsöffnungen vorgesehen, so daß
sich ein Hub mit drei kleineren Stufen in der Einlaßperiode und einer großen Stufe
in der Auslaßperiode ergibt. Man erkennt aus dem Diagramm gemäß Fig.4, daß die Luftdurchtrittsöffnung
12 in der Auslaßkammer 8 schon während des Durchganges der letzten Luftdurchtrittsöffnung
der Einlaßperiode geöffnet wird.
[0018] Fig.5 veranschaulicht ein Diagramm einer Drehkolbenschieber-Anordnung mit vier Durchtrittsöffnungen
im Bereich der Einlaßkammer.
[0019] Die Diagramme gemäß den Fig.4 und 5 sind typisch für Steinkohle. In den Diagrammen
sind unterschiedlich große Luftdurchtrittsöffnungen der Einlaßkammer vorgesehen,
was unterschiedlich hohe Stufen in der Einlaßperiode ergibt. Dies ist von Vorteil,
wenn viel spezifisch schweres Material abzutrennen ist. Bei geringen Anteilen an spezifisch
schwerem Gut können die Stufen gleichmäßig sein.
[0020] Im Vergleich zu der eingangs geschilderten bekannten Ausführung, bei der für die
Steuerung der Additivhübe ein gesonderter Drehkolbenschieber vorgesehen ist, kann
bei der erfindungsgemäßen Ausführung die Drehzahl der Drehkolbenwelle 3 entsprechend
der Zahl der in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Öffnungen verringert werden.
[0021] Fig.3 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, bei dem das erfindungsgemäße Prinzip
bei einem Einfachdrehkolbenschieber zur Anwendung kommt. Dieser Einfachdrehkolbenschieber
entspricht im wesentlichen dem Drehkolbenschiebersystem 1 gemäß Fig.1, wobei die
linke Stirnwand 28 mit dem zweiten Lager 29 unterhalb des Lufteinlaßstutzesn 24 vorgesehen
sind. Im übrigen sind für gleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen wie in Fig.1 verwendet,
so daß sich eine nochmalige Beschreibung erübrigt. Die Ausführung gemäß Fig.3 kann
bei geringem Luftbedarf zur Anwendung kommen.
1. Drehkolbenschieber-Anordnung für pneumatische Setzmaschinen zur Erzeugung von mehreren
Hüben unterschiedlicher Größe während einer Umdrehung,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Drehkolbenschiebersystem (2) vorgesehen ist, dessen den Lufteinlaß
zur Setzmaschine steuernde Einlaßkammer (7) mehr in Umfangsrichtung verteilte Luftdurchtrittsöffnungen
(9, 10, 11) als die den Luftaustritt aus der Setzmaschine steuernde Auslaßkammer (8)
aufweist.
2. Drehkolbenschieber-Anordnung nach Anspruch 1, bei der die Auslaßkammer (8) an ihrem
Umfang eine Luftdurchtrittsöffnung (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einlaßkammer (7) wenigstens zwei in Umfangsrichtung verteilte Luftdurchtrittsöffnungen
(9, 10, 11) aufweist.
3. Drehkolbenschieber-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Drehkolbenschiebersysteme (1, 2) vorgesehen sind, die in symmetrischer Anordnung
als Doppeldrehkolbenschiebersystem ausgebildet sind.
4. Drehkolbenschieber-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Luftdurchtrittsöffnungen (9, 10, 11) der Einlaßkammer
(7) unterschiedlich groß ausgebildet sind.