[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugwechseleinruchtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Einrichtungen sollen vor allem ein möglichst rasches Auswechseln der Stempel-
und Matrizenwerkzeuge im Werkzeugraum einer Umformmaschine ermöglichen, damit die
entsprechenden Umrüstzeiten, die einen Maschinenstillstand erfordern, so kurz wie
möglich gehalten werden können.
[0003] Bei bekannten Einrichtungen dieser Art sind die Werkzeuge in Werkzeugwechselhalterungen
befestigt und müssen zum Teil einzeln ausgetauscht und innerhalb des Werkzeugraums
der Umformmaschine verspannt werden. Diese zum Teil kraftaufwendigen Arbeiten müssen
innerhalb des häufig engen Werkzeugraums und in unbequemer Körperstellung ausgeführt
werden, wodurch ein zuverlässiges gleichförmiges Verspannen sämtlicher Werkzeugpakete
oft nur schwer durchführbar ist. In jedem Fall bedingt ein in bekannter Weise stattfindender
Werkzeugaustausch relativ lange Umrüstzeiten, in denen die Maschine stillstehen muß.
Eine teilweise Automatisierung bei bekannten Werkzeugwechseleinrichtungen besteht
darin, daß das Lösen und Anziehen der Spannschrauben von einer Vorrichtung übernommen
wird. Da aber die Betätigung aller Befestigungselemente mittels dieser Vorrichtung
auch eine relativ lange Zeit in Anspruch nimmt, wird mit dieser bekannten Teilautomatisierung
nur eine unerhebliche Zeitersparnis erzielt.
[0004] Aus der DE-OS 19 66 879 und der US-PS 3 559 446 ist es bekannt, auf einer Haltevorrichtung,
die in einer bestimmten Lage einen Amboß trägt, Werkzeuge auf diesem Amboß und einerAufspannplatte
für eine Verwendung in einer Umformmaschine voreinzustellen. Zwar wird bei dieser
bekannten Einrichtung eine gewisse Zeitersparnis gegenüber Werkzeugwechselsystemen
erzielt, deren Werkzeuge jeweils einzeln in den Werkzeugraum eingebaut werden müssen,
jedoch erfordert die aus den genannten Dokumenten bekannte Einrichtung ein aufwendiges
Justieren und Verspannen der bekannten Werkzeugwechselhalterungen beim Einbau in
die Umformmaschine, so daß durch die bekannte Voreinstellung der Werkzeuge auf dem
Amboß und der Aufspannplatte mittels der besagten Haltevorrichtung insgesamt nur
eine geringe Standzeitverkürzung erreicht werden kann.
[0005] Ein weiterer Nachteil besteht bei bekannten Werkzeugwechseleinrichtungen und insbesondere
auch bei der in den obengenannten Dokumenten beschriebenen darin, daß die Stempel-
und Matrizenwerkzeuge, unverspannt in den Werkzeughalterungen geführt sind. Dadurch
kommt es während des laufenden Betriebs relativ häufig zu erhöhtem Verschleiss dieser
Werkzeugführungen und einem Setzen der Werkzeugteile, was ein zunehmendes Spiel zwischen
Werkzeughalter und Maschinenkörper zur Folge hat, das während des Betriebs nicht mehr
ausgeglichen werden kann. Ein daraus sich ergebendes Lösen der Verspannung des entsprechenden
Werkzeughalters mit dem Preßschlitten oder dem Maschinenkörper kann oft erst dann
erkannt werden, wenn bereits eine Beschädigung oder gar Zerstörung der zusammenwirkenden
Werkzeuge aufgetreten ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Werkzeugwechseleinrichtung zu schaffen,
bei der die Werkzeuge für einen raschen automatischen bzw. halbautomatischen Wechsel
in einer Weise, die einen verschleißarmen Betrieb erwarten läßt, außerhalb des Werkzeugraumes
der Umformmaschine vorbereitet werden können und die in kürzester Zeit unter Einsatz
einer zentralen Steuerung sowohl den Austausch der Stempel als auch der Matrizenwerkzeuge
problemlos und bei zuverlässiger Werkzeugjustierung gestattet.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist insbesondere in den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 definiert. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus
den entsprechend rückbezogenen Unteransprüchen.
[0008] Bedingt durch die erfindungsgemäße Anordnung der Stempel- und Matrizenwerkzeuge nach
Art von Wechselmagazinen in Werkzeugblöcken, können diese außerhalb der Maschine
einsatzbereit gemacht werden, so daß die für den Werkzeugwechsel benötigte Stillstandzeit
der Maschine allein die Dauer des Werkzeugblockaustausches in Anspruch nimmt.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Art des Aufspannens der matrizen- und stempelseitigen Werkzeugblöcke
befinden sich die Spannelemente in den entsprechenden preßschlitten-oder maschinenkörperseitigen
Aufspannteilen und ragen aus diesen lediglich mit Kolbenkopfabschnitten der druckmittelbetätigten
Kolben-Zylinder-Einheiten heraus; diese Kopfabschnitte sind in im jeweils auszuwechselnden
Werkzeugblock senkrecht zur Reihe der jeweiligen Werkzeuge ausgesparte T-Nuten einführbar,
und die Werkzeugblöcke können dann bei einer entsprechenden Druckmittelbeaufschlagung
der Spannelemente gegen die maschinenkörper- bzw. preßschlittenseitigen Andruckflächen
gespannt werden. Die Verlagerung der Kolbenkopfabschnitte zwischen einer Werkzeugblock-Löseposition,
in der der Block vertikal zur Hubrichtung des Preßschlittens aus dem Werkzeugraum
herausgenommen werden kann, und einer den jeweiligen Werkzeugblock einsatzbereit festspannenden
Stellung erfolgt von einem zentralen Kommandopult aus über entsprechende Druckmittelsteuereinrichtungen,
vorzugsweise eine Hydrauliksteuerung. Die Kolben-Zylinder-Einheiten können zur Erzielung
hoher Anpreßdrücke als Tandemzylinder ausgeführt sein, um kleinere Kolbendurchmesser
zu erhalten.
[0010] Außer den Spannelementen verbleiben beim Werkzeugblockaustausch in den maschinenkörper-
bzw. preßschlittenseitigen Aufspannteilen ebenfalls druckmittelbetätigbare Zentrierelemente,
welche mit passenden Kolbenabschnitten in an der Spannfläche des jeweiligen Werkzeugblocks
vorgesehene Zentrieraussparungen eingreifen können. Diese Zentrierelemente sind vom
zentralen Kommandopult aus betätigbar. Über eine entsprechende Druckmittel-Steuereinrichtung,
vorzugsweise ebenfalls eine Hydrauliksteuerung, läßt sich das Festspannen der Werkzeugblöcke
durch die Spannelemente mit dem Einfahren der Kolbenabschnitte der Zentrierelemente
in die passenden Zentrieraussparungen so steuern, daß ein lagerichtiges Positionieren
des gesamten jeweiligen Werkzeugblocks automatisch während des Festspannens des Werkzeugblocks
ausgeführt wird. Die hierbei erzielte Zentrier- und Justiergenauigkeit ist derart
hoch, daß ein gesondertes Ausrichten von stempel- und matrizenseitigen Werkzeugen
zueinander in horizontaler und vertikaler Richtung entfallen kann.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Werkzeugwechseleinrichtung ist zwischen dem Stempelwerkzeugblock
und dem Preßschlitten eine Stempel-Verspanneinrichtung mit jeweils auf die Stempel-Längsmittelachsen
ausgerichteten Koppelungs-Spannelementen vorgesehen, die eine kraftschlüssige spielfreie
Verbindung zwischen den Stempelwerkzeugen einerseits und dem Preßschlitten andererseits
erzeugen. Diese Kopplungs-Spannelemente erfassen über eine im Bereich der Stempelwerkzeugblock-Trennebene
angeordnete lösbare Bajonettverbindung die jeweiligen Stempelwerkzeuge an ihren hinteren
Endabschnitten und pressen diese über ein Druckstück zwischen dem Preßschlitten
und dem Stempelende druckmittelgesteuert an die Preßschlittenfront. Bedingt durch
die entsprechend dem aufgebrachten Druck erzeugte Anpreßkraft an der Preßschlittenfront
wird jegliches Spiel an den Stempelwerkzeugensowie zwischen diesen und dem Preßschlitten
ausgeschlossen. Der während des Betriebs aufrechterhaltene und gegebenenfalls überwachte
Anpreßdruck der Stempelwerkzeuge gegen die Preßschlittenfront sorgt in jeder Stellung
der betreffenden Maschinenteile für Auflagebedingungen, welche bei herkömmlichen
Werkzeug-Spannvorrichtungen nicht erreicht werden können. Ein bei herkömmlichen Einrichtungen
auftretendes Deformieren oder Setzen der belasteten Werkzeugteile, das sich auf die
Spannkraft der Verbindungselemente auswirkt, wird bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
durch konstante Druckmittelbeaufschlagung der betreffenden Stempelwerkzeuge ausgeglichen,
bzw.es können derartige Verschleißerscheinungen erst gar nicht auftreten. Damit ist
einsehbar, daß die Stempel-Verspanneinrichtung der erfindungsgemäßen Werkzeugwechseleinrichtung
eine hohen Beitrag zur Verschleißreduktion der gesamten Werkzeuge leistet. Über einen
in den Druck mittelkreislauf der Stempel-Verspanneinrichtung eingebauten Druckwächter
läßt sich der Anpreßdruck der Verspanneinrichtung während des laufenden Betriebs
überwachen bzw. von einer entsprechenden Sicherheitseinrichtung kontrollieren, welche
bei Unterschreiten eines vorgegebenen Mindestdrucks die Maschine stillsetzt und die
Art der Störung anzeigt.
[0012] Weitere Einzelheiten und Funktionszusammenhänge ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Werkzeugwechseleinrichtung
anhand von Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines Matrizenwerkzeugblocks nach den Merkmalen
der Erfindung, befestigt an einem Maschinenkörper,
Fig. 2 eine perspektivische Teilansicht eines Stempelwerkzeugblocks, der frontseitig
an einem Preßschlitten angebracht ist,
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung einer Zentriereinrichtung,
Fig. 4 eine schematische Schnittansicht einer Stempel-Verspanneinrichtung,
Fig. 5a eine schematische Schnittdarstellung durch einen Matrizenwerkzeugblock der
über eine Spannplatte am Maschinenkörper befestigt ist, bei einer Schnittführung durch
die Längsmittelachse eines Matrizenwerkzeugs zur Verdeutlichung des qualitativen
Druckspannungsverlaufs unter Preßkraft,
Fig. 5b eine schematische Darstellung entsprechend der in Fig. 5a zur Veranschaulichung
des qualitativen Druckspannungsverlaufs unter Preßkraft bei herkömmlichen, unter
Verwendung eines Amboß aufgebauten Matrizenwerkzeugen, und
Fig. 5aʹ und 5bʹ zeigen den entsprechenden Druckspannungsverlauf.
[0013] Der in Fig. 1 gezeigte Matrizenwerkzeugblock 5 besitzt eine Zentrierplatte 2, welche
in Aufnahmebohrungen 33 Matrizenwerkzeuge 1 umfangsseitig abgestützt aufnimmt, so
daß eine nebeneinanderliegende Reihe einzelner Matrizenwerkzeuge für aufeinanderfolgende
Umformstufen gebildet wird. An dem gemäß Fig. 1 linken Endabschnitt der Zentrierplatte
2 ist ein Stangenmesser 8 sichtbar, das zum Abtrennen von in denWerkzeugen zu bearbeitenden
Rohlingen dient. Auf die Matrizenwerkzeuge 1 sind von der Vorderseite des Werkzeugblocks
5 her jeweils einzelne Spannbrillen 3 aufgesetzt, welche mit jeweils vier an ihren
Eckbereichen ausgebildeten Gewindebohrungen versehen sind. An der den Spannbrillen
3 abgewandt liegenden Fläche der Zentrierplatte 2 ist eine Adapterplatte 4 angesetzt,
welche die Matrizenwerkzeuge 1 an ihrem hinteren Ende abstützt. In der Schnittdarstellung
gemäß Fig. 5a ist ersichtlich, daß die Adapterplatte 4 eine im Vergleich zu der Darstellung
in Fig.5b relativ großflächige Abstützung für die Matrizenwerkzeuge 1 ausbildet. Von
der Adapterplattenrückseite her sind für jede Spannbrille 3 vier Spannschrauben 9
eingesetzt, welche den gesamten Matrizenwerkzeugblock zu einer einbaubereiten Werkzeugeinheit
zusammenspannen, die eine insgesamt geringe Bautiefe besitzt.
[0014] Wie ferner aus Fig. 5a ersichtlich, gestattet die Plazierung der Spannschrauben 9
in den Eckbereichen der Spannbrillen 3 den Einsatz eines Schrumpfringes 10, der wesentlich
kürzer und ohne schwächende Gewindebohrungen ausgebildet sein kann, als dies bei den
herkömmlichen Matrizenpaketen nach Fig.5b der Fall war. Die bei dem Matrizenwerkzeugblock
5 gemäß Fig. 5a mögliche Vergrößerung der hinter den Matrizenwerkzeugen 1 liegenden
Werkzeugteile führen zu einem insgesamt günstigen Druckspannungsverlauf innerhalb
der Matrizenabstützung, da für die Aufnahme der Preßkräfte jeweils größere Aufnahmeflächen
zur Verfügung stehen als bei herkömmlichen Matrizenpaketen. Der bei jedem Beispiel
zu erwartende Preßkraftverlauf ist in den Fig. 5a und 5b durch strichpunktierte
Linien eingezeichnet und als 0̸a bzw. 0̸b angegeben. Diese Durchmesserbenennung bezieht
sich auf das jeweilige direkt in Kontakt mit dem betreffenden Matrizenpaket befindliche
Druckaufnahmeteil. Aus den zu den beiden Figuren angeführten Diagrammen der Druckspannungsverläufe
unter Preßkraft lassen sich entsprechende Rückschlüsse auf den jeweils zu erwartenden
Werkzeugverschleiß bzw. auf die Materialbeanspruchung ziehen.
[0015] Der in Fig. 1 schematisch angedeutete Maschinenkörper 25 trägt frontseitig eine
Spannplatte 7, auf welcher der Matrizenwerkzeugblock 5 mit seiner Adapterplatte
4 an einer bezüglich der Matrizen-Längsmittelachsen querverlaufenden Aufspannfläche
31 festspannbar ist. Die gesamte montierte Einheit bildet die Werkzeugwechselhalterung
28. Zum Festspannen des Werkzeugblocks 5 auf der Spannplatte 7 sind beim dargestellten
Beispiel in der Adapterplatte 4 fünf senkrecht zur Reihe der Matrizenwerkzeuge 1 verlaufende
T-Nuten 26b ausgespart. In diese Nuten 26b greifen entsprechend geformte Kolbenkopfabschnitte
32b ein, welche die Kolbenenden von hydraulisch betätigten Kolben-Zylinder-Einheiten
(Spannelemente 6b) bilden. Gemäß Fig. 1 sind für jede Nut 26b zwei Spannelemente
6b in der Spannplatte 7 vorgesehen. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß bei gelösten
Spannelementen 6b der Werkzeugblock 5 rechtwinklig zur Achse der Reihe der Matrizenwerkzeuge
1 von der Spannplatte 7 abgenommen werden kann. Eine nicht dargestellte Transporteinrichtung
kann zum entsprechenden Abtransport eines auf diese Weise abgenommenen Matrizenwerkzeugblocks
vorgesehen sein. Die Spannelemente 6b sind an eine zentrale Hydraulikanordnung angeschlossen,
und deren Kolbenverlagerung ist von einem zentralen Kommandopult aus steuerbar.
[0016] Neben dem Vorteil des raschen Lösens des Matrizenwerkzeugblocks 5 von der Spannplatte
7 durch eine entsprechende Betätigung der Spannelemente 6b, bietet deren Verwendung
noch den weiteren Vorteil, daß ein nie gänzlich zu eliminierender Verschleiß und ein
dadurch entstehendes Spiel zwischen dem Matrizenwerkzeughalter 5 und der Aufspannfläche
der Spannplatte 7 durch die im Betrieb unter Druck stehenden Spannelemente praktisch
im Entstehen bereits ausgeglichen werden. Daher kann man sagen, daß ein gleichbleibend
hoch gehaltener Anpreßdruck der Spannelemente 6b dafür sorgt, daß bei den aufeinandertreffenden
Maschinenteilen stets Auflagebedingungen geschaffen werden, welche mit denen im Neuzustand
der Maschine vergleichbar sind. Auch ist es möglich, in den die Spannelemente 6b
versorgenden Hydraulikkreis Druckwächter einzubauen, um auf diese Weise den Anpreßdruck
zu kontrollieren bzw. über eine Sicherheitsanordnung überwachen zu können und bei
einer Störung deren Ursache zur Anzeige zu bringen.
[0017] Die Stempelwerkzeuge 13 sind gemäß Fig. 2 in einem Stempelwerkzeugblock 14 gelagert
und in Büchsen 15 geführt. In ganz entsprechender Weise wie bei dem Matrizenwerkzeugblock
sind an einer Spannfläche 29 dieses Werkzeugblocks 14 senkrecht zur Reihe der Stempelwerkzeuge
13 verlaufende T-Nuten 26a ausgespart, in welche entsprechend geformte Kolbenkopfabschnitte
32a von Spannelementen 6a eingreifen, die mit ihren druckmittelbetätigbaren Kolben-Zylinder-Einheiten
in einer Aufspannplatte 24 einer Stempel-Verspanneinrichtung 30 untergebracht sind.
Der Stempelwerkzeugblock 14 bildet zusammen mit der Stempel-Verspanneinrichtung 30
die stempelseitige Werkzeugwechselhalterung 27, die sich frontseitig an dem Preßschlitten
22 befindet. Die Spannelemente 6a sind entsprechend aufgebaut, wie die obenbeschriebenen
Spannelemente 6b, einschließlich ihrer Druckmittelbetätigungseinrichtung.
[0018] In Fig. 2 ist ein hydraulisch betätigbares Zentrierelement 11a sichtbar, das beim
Matrizenwerkzeugblock 5 gemäß Fig. 1 in entsprechender Weise zwischen der Spannplatte
7 und der Adapterplatte 4 vorgesehen ist. Ein derartiges Zentrierelement ist in Fig.
3 im einzelnen dargestellt und dient zur Zentrierung der jeweiligen Werkzeugblöcke
5 bzw. 14 an ihren Aufspannflächen in vertikaler und horizontaler Richtung während
des Aufspannvorgangs. Das in Fig. 3 sichtbare Zentrierelement 11b ist in der Spannplatte
7 untergebracht und besitzt einen hydraulisch betätigbaren Kolben, dessen Kolbenabschnitt
34b konisch geformt ist, um in konische Flächen von Zentrieraussparungen 12b in der
Adapterplatte 4 eingreifen zu können. Diese hydraulisch betätigbaren Zentrierelemente
11a und 11b werden abgestimmt auf die Spannwirkung der hydraulischen Spann elemente
6a und 6b, vom zentralen Kommandopult aus betätigt, so daß im wesentlichen gleichzeitig
mit dem Aufspannen eine exakte Positionierung erfolgt. Nach einem Lösen der hydraulischen
Spannelemente 6a und 6b können die Zentrierelemente 11a und 11b gewünschtenfalls noch
solange in Eingriff mit ihren Zentrieraussparungen 12a und 12b gehalten werden, bis
die Vertikalverlagerung des jeweiligen Werkzeugblocks, beispielsweise bei einem Austausch,
erfolgen soll, um so eine vorzeitige Verlagerung des bereits gelösten Werkzeugblocks
sicher unterbinden zu können. Für jeden Werkzeugblock sind mindestens zwei Zentrierelemente
erforderlich.
[0019] Die Stempel-Verspanneinrichtung 30 weist gemäß Fig. 2 eine Reihe mit den jeweiligen
Stempel-Längsmittelachsen fluchtende Koppelungs-Spannelemente 35 auf, welche eine
kraftschlüssige spielfreie Verbindung zwischen den Stempelwerkzeugen 13 einerseits
und dem Preßschlitten 22 andererseits erzeugen können. Die Koppelungs-Spannelemente
35 sind gemäß Fig. 4 an der der Spannfläche zugewandten Seite der Aufspannplatte 24
mit je einer Bajonettverbindung 17 versehen, welche spannelementseitig eine Anschlußmuffe
36 aufweist, die mit einem an dem jeweils hinteren Endabschnitt eines Stempelwerkzeug
13 vorgesehenen Muffengegenstück 37 zusammenschließbar ist. Ferner besitzt jedes
der Spannelemente 35 einen Hohlkolben 16, der innerhalb der Aufspannplatte 24 druckmittelgesteuert
relativverschiebbar geführt ist und in seinem Innenbereich ein relativverlagerbares
Druckstück 19 aufnimmt, das einerseits an dem hinteren Ende des Stempelwerkzeugs 13
und andererseits an einer Abstützfläche 39 eines im Preßschlitten 22 vertikal verschiebbar
geführten Verstellkeils 18 anliegt. Wenn gemäß der Darstellung in Fig. 4 der Hohlkolben
16 über den Druckmittelkreis 38 (Hydraulikkanäle) in Richtung des eingezeichneten
Doppelpfeils nach rechts verlagert wird, erfolgt bei geschlossener Bajonettverbindung
17 eine gleichzeitige Verlagerung des betreffenden Stempelwerkzeugs in diese Richtung,
wodurch das Werkzeug 13 entsprechend dem Hydraulikdruck, der auf den Hohlkolben 16
wirkt, gegen den Verstellkeil 18 und damitgegen die Front des Preßschlittens 22 angedrückt
wird. Bei einer Aufrechterhaltung des Hydraulikdrucks auf den Hohlkolben 16 wird praktisch
jedes Spiel zwischen dem Stempelwerkzeug und der Preßschlittenfront eliminiert.
[0020] Der in Fig. 4 sichtbare Verstellkeil 18 dient zur axialen Einstellung der Stempelwerkzeuge.
Zu diesem Zweck muß der Hohlkolben 16 druckfrei gemacht werden, damit eine Verlagerung
des Druckstücks 19 in seinem Inneren je nach der Vertikalverstellung des Keils 18
erfolgen kann. Zur Fernbetätigung der Keilverstellung ist in Fig. 4 ein Motorantrieb
23 schematisch dargestellt, der über eine Gewindespindel eine gewünschte Vertikalverschiebung
des Verstellkeils 18 ausführen kann. Auch die Ansteuerung dieses Antriebs 23 läßt
sich vom zentralen Kommandopult aus betätigen. Nach erfolgter Axialeinstellung des
Stempelwerkzeugs 13 kann der Hohlkolben wieder in der beschriebenen Weise unter Druck
gesetzt werden, um die Axialverspannung zu erreichen. Auch in den Druckmittelkreis
38 des Hohlkolbens 16 kann ein Druckwächter eingebaut sein, um den Spanndruck des
Hohlkolbens überwachen zu können.
[0021] Für ein Austauschen des Stempelwerkzeugblocks 14 ist es neben dem bereits beschriebenen
Lösen der Spannelemente 6a notwendig, auch die Bajonettverbindung 17 zwischen dem
jeweiligen Stempelwerkzeug 13 und der Stempel-Vespanneinrichtung 30 zu öffnen. Dazu
dient ein in Fig. 4 lediglich schematisch angedeuteter Drehantrieb 21, der, ebenfalls
zentral gesteuert, alle Stempelwerkzeuge 13 so weit verdrehen kann, bis die Muffenteile
36, 37 auseinandergezogen werden können. Bei einem solchen Auseinanderziehen der Bajonettverbindungen
17 werden die Stempelwerkzeuge 13 gemäß Fig.4 nach links bewegt, bis ihre hinteren
Enden aus dem Bereich des Hohlkolbens 16 herausgetreten sind und der Stempelwerkzeugblock
14 über die T-Nuten 26a geführt, in vertikaler Richtung aus dem Werkzeugraum herausgehoben
werden kann. Diese Verlagerung des Stempelwerkzeugblocks 14 kann von Hand oder mittels
einer geeigneten, nicht abgebildeten Hub- und Transporteinrichtung, gegebenenfalls
auch ferngesteuert, ausgeführt werden.
[0022] Neben den bereits beschriebenen Vorteilen der matrizen- und stempelseitigen Werkzeugblockausführung
wird mit der erfindungsgemäßen grundsätzlichen Umgestaltung und Automatisierung des
Werkzeugraumes von Umformmaschinen ein Werkzeugblock-Schnellwechselsystem geschaffen,
das die Produktionsmöglichkeiten derartiger Umformmaschinen entscheidend erweitert.
Bedingt durch das schnelle Umrüsten können nun auch Kleinserien günstig produziert
werden, da die Werkzeugstandzeit durch den neuartigen Aufbau der Werkzeugblöcke und
die verschleißarme Aufspannweise größer wird als die Serienzahl, weshalb ein Auswechseln
von verschlissenen Werkzeugen, was notgedrungenermaßen einen Maschinenstillstand
zur Folge hätte, unnötig geworden ist. Gerade die bei herkömmlichen Umformmaschinen
üblichen relativ langen Umrüstzeiten haben die Produktion von Kleinserien kostenaufwendig
gestaltet. Neben diesen produktionsbezogenen Vorteilen werden aber auch die Arbeitsbedingungen
im Zusammenhang mit dem Werkzeugraum verbessert, da ein Werkzeugblockwechsel ohne
großen Kraftaufwand vorgenommen werden kann. Auch bleibt infolge des geringen Zeitaufwandes
für einen Werkzeugblockwechsel genügend Freiraum, um z.B. andere Aggregate der Umformmaschine
überprüfen und gegebenenfalls austauschen zu können.
1. Werkzeugwechseleinrichtung einer mehrstufigen, zur spanlosen Umformung von Metallteilen
dienenden Umformmaschine mit einem hin- und herbeweglich angetriebenen Preßschlitten
(22) und einem diesem in Hubrichtung gegenüberliegenden ortsfesten Maschinenkörper
(25) mit jeweils an der Preßschlitten- und der Maschinenkörperfront vorgesehenen
Werkzeugwechselhalterungen (27,28), die preßschlittenseitig einen austauschbaren Satz
Stempelwerkzeuge (13) und maschinenkörperseitig einen entsprechend passenden austauschbaren
Satz Matritzenwerkzeuge (1) tragen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stempelwerkzeuge (13) in einem nach Art eines Wechselmagazins ausgebildeten Stempelwerkzeug-Kassettenblock
(14) einsatzbereit zusammengesetzt gelagert sind, der mit einer quer zu den Stempel-Längsmittelachsen
liegenden Spannfläche (29) an der Gegenfläche einer am Preßschlitten (22) angebrachten
Stempel-Verspanneinrichtung (30) und gleichzeitig an der Preßschlittenfront durch
zu den jeweiligen Stempel-Längsachsen fluchtende Kopplungs-Spannelemente (35) spielfrei
und in Hubrichtung kraftschlüssig festspannbar ist und daß
die Matritzenwerkzeuge (1) in einem ebenfalls nach Art eines Wechselmagazins ausgebildeten
Matritzenwerkzeug-Kassettenblock (5), matrizenhinterseitig an einer Adapter platte
(4) abgestützt durch in Hubrichtung wirkende Spannelemente (9) einsatzbereit fest
eingespannt sind, und diese Adapterplatte über eine bezüglich der Matrizen-Längsmittelachsen
querverlaufende Aufspannfläche (31) an einer am Maschinenkörper (25) befestigten Spannplatte
(7), durch in dieser Spannplatte vorgesehene Spannelemente (6b) ,festspannbar ist.
2. Werkzeugwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelungs-Spannelemente (35) an der der Spannfläche (29) zugewandten Seite
einer Aufspannplatte (24) der Stempel-Verspanneinrichtung (30) je eine Anschlußmuffe
(36) aufweisen, die mit entsprechenden, an den hinteren Endabschnitten der Stempelwerkzeuge
(13) vorgesehenen Muffengegenstücken (37) zu einer Bajonettverbindung (17) zusammenschließbar
sind, daß jede Anschlußmuffe (36) mit einem druckmittelgesteuert in der Aufspannplatte
(24) relativverschiebbar geführten Hohlkolben (16) verbunden ist, der ein in den Abstand
zwischen einem jeden hinteren Stempelende und einer Abstützfläche (39) eines im Preßschlitten
(22) vertikal verschiebbar geführten Verstellkeils (18) eingesetztes Druckstück (19)
relativbeweglich umschließt und bei entsprechender Druckmittelbeaufschlagung das
betreffende Stempelwerkzeug (13) über das zugeordnete Druckstück(19) sowie die gleichzeitig
verspannte Bajonettverbindung (17) gegen die Abstützfläche (39) des Verstellkeils
(18) preßt.
3. Werkzeugwechseleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Aufspannplatte (24) ein Drehantrieb (21) für ein gemeinsames Verdrehen
sämtlicher Stempelwerkzeuge (13) zum Öffnen bzw. Schließen der die Bajonettverbindung
(17) bildenden Muffenteile (36, 37) vorgesehen ist.
4. Werkzeugwechseleinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Vertikalverlagerung eines jeden Verstellkeils (18) ein fernbetätigbarer
Antrieb (23) vorgesehen ist.
5. Werkzeugwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in den die Verlagerung des Hohlkolbens (16) steuernden Druckmittelkreis
(38) ein Druckwächter eingebaut ist, der mit einer bei zu geringem über den Hohlkolben
ausgeübten Spanndruck auslösenden Alarmsignaleinrichtung verbunden ist.
6. Werkzeugwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet, daß im Stempelwerkzeug-Kassettenblock (14) an der Spannflächenseite mehrere senkrecht
zur Reihe der Stempelwerkzeuge (13) verlaufende T-Nuten (26a) ausgespart sind, in
welche entsprechend geformte Kolbenkopfabschnitte (32a) von in einer Aufspannplatte
(24) der Stempel-Verspanneinrichtung (30) den T-Nuten (26a) gegenüberliegend angeordneten,
jeweils aus druckmittelbetätigbaren Kolben-Zylinder-Einheiten bestehenden Spannelementen
(6a) einsetzbar sind, daß in der Spannfläche (29) ferner mindestens zwei Zentrieraussparungen
(12a) vorgesehen sind, in welche entsprechend passende Kolbenabschnitte (34a) von
in der Aufspannplatte (24) angeordneten, ebenfalls druckmittelbetätigbaren Zentrierelementen
(11a) einführbar sind.
7. Werkzeugwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Matrizenwerkzeug-Kassettenblock (5) an der Seite der Aufspann fläche der
Adapterplatte (4) mehrere senkrecht zur Reihe der Matrizenwerkzeuge (1) verlaufende
T-Nuten (26b) ausgespart sind, in welche entsprechend geformte Kolbenkopfabschnitte
(32b) der in der Spannplatte (7) den T-Nuten gegenüberliegend angeordneten, jeweils
aus druckmittelbetätigbaren Kolben-ZylinderEinheiten bestehenden Spannelementen (6b)
einsetzbar sind, daß in der Aufspannfläche (31) ferner mindestens zwei Zentrieraussparungen
(12b) vorgesehen sind, in welche entsprechend passende Kolbenabschnitte (34b) von
in der besagten Spannplatte (7) angeordneten, ebenfalls druckmittelbetätigbaren Zentrierelementen
(11b) einführbar sind.
8. Werkzeugwechseleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Matrizenwerkzeug-Kassettenblock (5), bestehend aus der Adapterplatte (4),
welche die Preßkräfte auf den Körper überträgt und nur kleine Bohrungen für die Auswerfer
aufweist, einer einstückigen, die einzelnen Matrizenwerkzeuge (1) und gegebenenfalls
weitere Hilfswerkzeuge, wie Stangenmesser (8), in Aufnahmebohrungen (33) umfangseitig
führendenZentrierplatte (2)sowie aus stirnseitig auf diese und die jeweiligen Matrizenwerkzeuge
(1) einzeln aufgesetzte Spannbrillen (3), ausgehend von der Adapterplatte (4) durch
je vier die Spannelemente (9) bildende Schrauben pro Spannbrille (3) zu der einbaubereiten
Werkzeugeinheit verspannt ist.
9. Werkzeugwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einbringen und Herausverlagern der Werkzeug-Kassettenblöcke (5,14) in den
bzw. aus dem zwischen dem Preßschlitten (22) und dem Maschinenkörper (25) gebildeten
Werkzeugraum der Umformmaschine eine Transportvorrichtung vorgesehen ist.