[0001] Die Erfindung betrifft einen Röntgenstrahler nach dem Oberbegriff des Anspruches
1. Derartige Anordnungen sind etwa bekannt aus G.J. van der Plaats M.D. "Medical X-Ray
Technique" Principles and Applications in Philips Technical Library 1961, Seiten
31 bis 34.
[0002] Bei Röntgenstrahlern treten im Betrieb gewöhnlich von der Anode ausgehend hohe Temperaturen
auf. Diese entstehen bekanntlich bei der Abbremsung der Elektronen auf der Anode.
Zum Abstransport dieser Wärme baut man die Röntgenröhre in einen Behälter, den sogenannten
Röhrenkolben, ein, der zugleich die Abgabe von Röntgenstrahlen in unerwünschte Richtungen
verhindert. Der dabei in der Röhrenhaube freibleibende Raum wird mit elektrisch isolierender
Flüssigkeit, insbesondere Öl, gefüllt. Die von der Röhre auf die Flüssigkeit gelangende
Wärme wird durch einfache Wärmeleitung abgeführt (statische Kühlung). Diese Art von
Kühlung kann aber noch verbessert werden, indem Kühlmittel, wie etwa eine von Kühlwasser
durchflossene Röhre, in den Behälter gebracht sind (statische Zwangskühlung). Es
kann aber auch eine Umwälzung der in der Röhrenhaube vorhandenen Flüssigkeit vorgenommen
werden, indem sie aus der Haube heraus- und über einen Kühlblock wieder zurückgepumpt
wird (durch Zirkulation erzwungene Kühlung). Die statische Kühlung weist insbesondere
bei hoher Belastung der Röhre nur geringe Wirkung auf, während eine Zwangskühlung
komplizierten Aufbau erfordert, der insbesondere dann störend ins Gewicht fällt,
wenn die Anordnung wie bei der Computertomographie(CT) während der Aufnahme in Bewegung
gehalten werden soll.
[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, bei einer Röntgenstrahlenquelle
der eingangs genannten Art eine hochwirksame und gleichzeitig raumsparende sowie mit
dem Strahler kompakt vereinigbare Kühlvorrichtung anzugeben. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. In
den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
angegeben.
[0004] Die Erfindung geht davon aus, daß es vorteilhaft und für die Kühlung der Röhre günstig
ist, wenn man das Kühlmittel, also etwa ein in die Haube eingefülltes Öl, mittels
einer Umwälzpumpe in Bewegung hält. Dazu hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die
Pumpe baulich mit der Haube zu vereinigen, weil dann insbesondere eine Behinderung
der Bewegung des Strahlers, wie sie etwa bei CT durchgeführt werden muß, unterbleibt.
Es sind keine zusätzlichen Zuführungen etc. möglich. Die elektrische Beschaltung
der Haube ist für die Erzeugung der Röntgenstrahlen ohnehin erforderlich.
[0005] Als zweckmäßig hat es sich dabei erwiesen, die Pumpe und ihren Antriebsmotor zu vereinigen,
indem ein Kurzschlußläufermotor verwendet wird, dessen Rotor zugleich als Fördermittel
der Pumpe wirksam wird, d.h. die Pumpe ist gleichzeitig Teil des Antriebsmotors. Dies
wird auf einfache Weise erreicht, indem der Rotor des Motors in der Form eines Rohres
ausgebildet wird, das die Pumpmittel trägt, etwa einen in der Form einer Schiffsschraube
ausgebildeten Propeller umschließt oder indem auf das eine Ende des Rotors die Flügel
des Rotors einer Kreiselpumpe aufgesetzt sind. Der Rotor selbst kann in der von Röntgenröhren
her bekannten Weise aus einem Zweischichtenmaterial hergestellt sein, von welchem
das eine Kupfer und das andere Eisen ist. Eine günstige Konstruktion wird erhalten,
indem über ein Eisenrohr ein Kupferrohr gezogen wird. Der Durchmesser des Rotors wird
dabei zweckmäßigerweise dem geforderten Durchfluß angepaßt.
[0006] Der Rotor kann an einer Achse in Kugellagern geführt werden, die ihrerseits über
Ausleger an einem den Rotor umschließenden Rohr aus Edelstahl befestigt sind. An der
Außenseite dieses Rohres kann der Stator angebracht werden. Dieser kann insbesondere
in der Art ausgebildet sein wie derjenige, der für den Antrieb der Anode von Röntgenröhren
verwendet wird. Der Rotor kann wie bei Röntgenröhren in der Röhrenhaube untergebracht
sein, so daß er vom isolierenden Kühlmittel umschlossen ist. Die Pumpe kann aber auch
an die Haube angesetzt sein, so daß der Rotor dann außerhalb der Haube liegt.
[0007] Zum Antrieb der Pumpe kann Netzwechselstrom von 50 oder 60 Hz verwendet werden, wie
er für den Antrieb der Anode von Röntgenröhren auch benutzt wird. So braucht bei Drehanoden-Röntgenröhren
für die Pumpe keine zusätzliche Stromversorgung vorgesehen zu werden, da ein Antrieb
für die Drehanode ohnehin vorhanden sein muß.
[0008] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele weiter erläutert.
In der Figur 1 ist teilweise aufgebrochen ein Röntgenstrahler gezeichnet, bei welchem
in der Haube eine Pumpe vorgesehen ist, deren Pumpmittel ein Propeller ist,
in der Figur 2 eine Draufsicht auf die Pumpe unter Wegnahme des einen Lagers des
Rotors,
in der Figur 3 die Verwendung einer an die Röhrenhaube angesetzten Pumpe, bei welcher
der Stator außerhalb der Röhrenhaube liegt, und
in der Figur 4 die Ausbildung der Pumpe als Kreiselpumpe.
[0009] In der Figur 1 ist teilweise aufgebrochen eine Röhrenhaube 1 gezeichnet, die eine
Drehanoden-Röntgenröhre 2 enthält. Diese Röhre 2 hat am einen hinteren Ende ihres
Kolbens eine Kathodenanordnung 3 und ihr gegenüber eine Anodenanordnung 4. Dabei umfaßt
die Anordnung 3 in an sich bekannter Weise eine Glühkathode 5, die aus zwei getrennt
schaltbaren Teilen besteht. Vor der Anordnung 4 liegt ein Anodenteller 7 gegenüber
der Kathode 5. Elektronenstrahlen 6, die von der Kathode 5 ausgehen, erreichen so
die Brennfleckbahn des Anodentellers 6, der über eine Achse mit einem in bekannter
Weise zum Antrieb verwendeten Rotor 8 verbunden ist.
[0010] Der Röhre 2 ist von außen an der Stelle, an der sich der Rotor 8 befindet, ein Stator
9 zugeordnet. Die Röhrenhaube 1 weist an der dem Strahlenaustritt der Röhre 2 zugewandten
Seite einen Strahlenaustrittstubus 10 auf. Die gesamte Haube 1 wird über einen Tragarm
11 in bekannter Weise etwa an einem Röntgengerät örtlich einstellbar gehaltert.
[0011] Die Zuführung der Betriebsspannungen erfolgt über Anschlüsse 14 bis 16 und 17 bis
19. Diese kommen von einem an sich bekannten elektrischen Betriebsgerät, das vom
Netz gespeist werden kann.
[0012] In der Röhrenhaube 1 ist am oberen Ende ein Gehäuse 20 einer Umwälzpumpe angebracht.
Sie enthält einen Rotor 21, der in Lagern 22 an einer Achse 23 gelagert ist. Im Inneren
des Rotors 21 befindet sich außerdem noch ein Propel ler 24 zur Förderung des in
der Haube 1 eingefüllten Öles. Der Rotor 21 wird mittels eines Stators 25, der außen
am Gehäuse 20 liegt, in Bewegung gesetzt. Dazu erhält der Stator über Leitungen 26,
27 den Antriebsstrom, der über die Leitungen 17 und 18 dem Stator 9 der Röhre 2 zugeführt
wird. Dadurch wird der Propeller 24 in Bewegung gesetzt, und aus der Haube 1 wird
Öl in eine Leitung 30 gedrückt, die innerhalb des der Pumpe 20 gegenüberliegenden
Abschlusses 31 der Haube 1 mündet, so daß beim Betrieb der Pumpe eine Umwälzung des
in der Haube 1 eingefüllten Kühlmittels erfolgt. Der Rotor 21 besteht dabei aus einem
1,5 mm starken und 52 mm lichte Weite aufweisenden Rohr 32 aus Kupfer, an dessen Innenseite
ein 1 mm starkes Rohr 33 aus Eisen liegt. Zur Halterung des Lagers 23 am Gehäuse
20 sind Abstützungen 35 vorgesehen.
[0013] Zur Kühlung des in der Haube 1 eingefüllten Isoliermittels kann durch ein Rohr 36
entsprechend der Andeutung durch Pfeile 37 und 38 Kühlwasser geleitet werden.
[0014] In der Figur 3 ist die Pumpe an das in der Figur 1 mit der Kappe 31 verschlossene
Ende der Haube 1 verlegt. Ansonsten besteht Übereinstimmung mit der Ausführung nach
Figur 1. Durch die Leitung 30 wird das Kühlmittel lediglich am oberen Ende der Haube
abgesaugt und mittels der Pumpe 20 am unteren Ende in die Haube gepreßt, so daß auch
hier ein Kreislauf des Kühlmittels hervorgerufen wird.
[0015] Bei der Ausführung nach Figur 4 ist die Pumpe in die Form einer Kreiselpumpe gebracht,
bei welcher der Stator 25 mit demjenigen nach 4, 1 und 3 übereinstimmt und an der
Außenseite des Pumpengehäuses 20 angebracht ist. Der Rotor 21 ist frei von Pumpmitteln
und an seiner Achse 23 in Lagern 22 geführt. Als Pumpmittel sind oben auf den Rotor
21 die Flügel 40 einer Kreiselpumpe aufgesetzt, so daß, wie durch einen Pfeil 41 angedeutet,
das Kühlmittel in die Ableitung, die oben, wie mit 30 und 4 angedeutet, trichterförmig
ausgeweitet ist, gedrückt wird, so daß auch hier ein Kreislauf des Kühlmittels erreicht
wird.
1. Röntgenstrahler mit einer Röntgenröhre, die in einem Schutzgehäuse montiert ist,
wobei der Innenraum zwischen Röntgenröhre und Schutzgehäuse mit elektrisch isolierender
Flüssigkeit, insbesondere Öl, gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gehäuse eine Umwälzpumpe für die Flüssigkeit integriert ist.
2. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzpumpe in das Gehäuse eingebaut ist.
3. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzpumpe an das Gehäuse angesetzt ist.
4. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe einen elektrischen Kurzschlußläufermotor aufweist, in welchem der
Rotor die Form eines Rohrstutzens hat, der einen die Form einer Schiffsschraube nachbildenden
Propeller als Fördermittel der Flüssigkeit umschließt.
5. Röntgenstrahler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor aus zwei Schichten besteht, von denen die innere aus Eisen und die
äußere aus Kupfer besteht, wobei die erstere eine Dicke von 1 mm bis 3 mm, insbesondere
1 mm, und die zweite eine Dicke von 1 mm bis 33, insbesondere 1,5 mm, aufweist.
6. Röntgenstrahler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor aus einem Eisenrohr besteht, über das ein Kupferrohr gezogen ist.
7. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf das eine Ende des Rotors die Flügel einer Kreiselpumpe aufgesetzt sind.
8. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse die Form eines Rohres hat, an dessen Außenseite eine Leitung verlegt
ist, die die beiden verschlossenen Enden des Gehäuses miteinander verbindet, wobei
einem der Enden der Umlaufleitung die Pumpe zugeordnet ist.
9. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse ein an der Innenwand geführtes Rohr vorhanden ist, das Anschlüsse
an eine Kühlwasserleitung aufweist.