[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von festen Brennstoffen in einem
               Wirbelschichtreaktor mit zirkulierender Wirbelschicht, wobei der Verbrennungsablauf
               durch Zuführen von sauerstoffhaltigem Gas, insbesondere von Luft, in wenigstens zwei
               Stufen und in unterschiedlichen Höhen des Wirbelschichtreaktors beeinflußt wird,
               Verbrennungswärme über Kühlflächen abgeführt wird, Verbrennungsprodukte, enthaltend
               Asche und Abgas, aus dem Wirbelschichtreaktor ausgetragen, Asche aus den Verbrennungsprodukten
               abgeschieden und nachfolgend in den Wirbelschichtreaktor wenigstens teilweise zurückgeführt
               wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
 
            [0002] Zur Zeit gibt es zwei grundlegende Verfahren zum Verbrennen kohlenstoffhaltiger Materialien
               in der Schwebe unter Abführen von Verbrennungswärme durch Kühlflächen: (1) Die Wirbelschichtfeuerung
               mit "stationärer" Wirbelschicht, bei der eine vergleichsweise dichte, das Wirbelbett
               bildende "Schicht" durch einen deutlichen Dichtesprung vom darüberliegenden, praktisch
               feststofffreien Gasraum getrennt ist, und (2) das Arbeiten mit einer "zirkulierenden"
               Wirbelschicht, bei dem der aus dem Wirbelschichtreaktor ausgetragene Feststoff in
               einem Abscheider vom Rauchgas getrennt und vollständig über eine Rückführleitung in
               den Wirbelschichtreaktor zurückgeführt wird, während überschüssiger Feststoff abgezogen
               wird. Mit der stationären Wirbelschicht sind in den meisten Fällen die heutigen Auflagen
               zur Reinhaltung der Luft nicht mehr einhaltbar. Bekannte, hinsichtlich der Reinhaltung
               der Luft an sich günstigere Verfahren mit zirkulierenden Wirbelschichten können bei
               wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nur im Leistungsbereich oberhalb von etwa 50
               MW
th eingesetzt werden.
 
            [0003] Aus dem Deutschen Patent 25 39 546 ist ein Verfahren zum Verbrennen fester Brennstoffe
               in einer zirkulierenden Wirbelschicht bekannt, bei dem die Anpassung an den jeweiligen
               Leistungsbedarf dadurch erfolgt, daß die Kühlflächen zumindest im Reaktorraum und
               gegebenenfalls auch in einem nachgeordneten Fließbettkühler angeordnet sind. Zwecks
               Beeinflussung des Wärmeüberganges wird an die Kühlflächen oberhalb einer Sekundärgaszuführung
               eine mittlere Suspensionsdichte von 15-100 kg/m³ durch Einstellen der Fluidisierungs-
               und Sekundärgasmenge geschaffen und die Verbrennungswärme überwiegend mittels der
               oberhalb des Sekundärgaszuführung innerhalb des freien Reaktorraumes befindlichen
               Kühlflächen abgeführt. Durch diese Verfahrensweise sollen (a) eine für zirkulierende
               Wirbelschichten charakteristische Temperaturkonstanz im gesamten Zirkulationssystem,
               (b) eine gleichmäßige Verbrennung bei geringer Stickoxidentwicklung und (c) eine rasche
               und gute Verteilung des eingetragenen kohlenstoffhaltigen Materials erreicht werden.
               Die Anpassung an schwankenden Leistungsbedarf geschieht durch Regelung der Verbrennungsleistung
               über die Suspensionsdichte im oberen Reaktorabschnitt, und zwar durch Änderung der
               Fluidisierungs- und Sekundärgasmengen.
 
            [0004] Eine großtechnische Anwendung der zirkulierenden Wirbelschicht als Mittel zur Verbrennung
               fester Brennstoffe konnte für den Leistungsbereich unterhalb von etwa 50 MW
th bisher nicht realisiert werden, da der erforderliche Umgang mit heißer, zu rezirkulierender
               Asche zu aufwendig erschien, eine für Kleinanlagen verhältnismäßig aufwendige Feuerraumkühlung
               notwendig ist und bewährte einfache Heizflächensysteme, wie Großwasserraum- oder
               Steilrohr-Kessel o.ä. nicht eingesetzt werden konnten; schließlich waren auch der
               regelungstechnische Aufwand und die Anforderungen an das Betriebspersonal relativ
               hoch.
 
            [0005] Davon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs
               genannten Art und eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens zu schaffen,
               denen die vorerwähnten Nachteile nicht anhaften und mit denen sich optimale Verbrennungsbedingungen
               in einem erweiterten Leistungsbereich, insbesondere unterhalb von etwa 50 MW
th mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand einstellen lassen.
 
            [0006] Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens
               eine Teilmenge der abgeschiedenen Asche bei einer Temperatur im Bereich zwischen 20
               und 250°C in den Wirbelschichtreaktor zurückgeführt, die Temperatur im Wirbelschichtreaktor
               an wenigstens einer Stelle gemessen und die wenigstens eine rückgeführte Asche-Teilmenge
               in Abhängigkeit von der im Wirbelschichtreaktor gemessenen Temperatur geregelt wird.
               Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens ist im Anspruch
               11 definiert.
 
            [0007] Durch die Erfindung entfallen die bei bekannten Verfahren notwendigen Heißgaszyklone
               und Feuerraumberohrungen, und es werden einerseits die zur Kühlung der Asche speziell
               eingesetzten Fließbettkühler überflüssig, und andererseits können selbst im niedrigen
               Leistungsbereich unterhalb von 50 MW
th bewährte und billige Großwasserraumkessel eingesetzt werden. Ein Großwasserraum-Rauchrohrkessel
               oder ein Wasserrohrkessel kann dem eigentlichen Wirbelschichtreaktor unmittelbar nachgeschaltet,
               beispielsweise direkt aufgesetzt werden.
 
            [0008] Der überwiegende Teil der zurückgeführten Asche wird aus einem den Kühlflächen nachgeschalteten,
               also im kalten Teil der Anlage angeordneten Staubabscheidesystem gewonnen. Die aus
               den Staubabscheidern gewonnene und rückgeführte Aschemenge läßt sich problemlos so
               regeln, daß die für die Verbrennung und Schadstoffreduzierung optimalen Temperaturen
               im Wirbelbett aufrechterhalten werden. Eine wesentliche Voraussetzung für eine problemlose
               Regelung der optimalen Temperaturen durch Rückführung kalter Asche liegt darin, daß
               der Feuer- bzw. Reaktorraum ganz oder zumindest überwiegend ungekühlt bleibt.
 
            [0009] Um die optimalen Verbrennungsbedingungen über einen großen Lastbereich insbesondere
               unterhalb von 50 Mw
th und bei Einsatz fester Brennstoffe in einem breiten Qualitätsbereich, einschließlich
               Ballastfeinkohle und Abfallbrennstoffen, leichter einstellen zu können, ist in Weiterbildung
               der Erfindung vorgesehen, daß die abgeschiedene Asche zwischengespeichert und eine
               von der Brennstoffbeschaffenheit abhängige Aschemenge aus dem Zwischenspeicher ausgespeichert
               und in den Wirbelschichtreaktor zurückgeführt wird.
 
            [0010] Der aus dem Staubabscheidesystem zurückgeführte Teil der Asche hat bei Austritt aus
               dem Staubabscheidesystem eine Temperatur von weniger als 250°C. Der restliche Teil
               der zurückgeführten Asche kann sich auf höherer Temperatur, im Extremfall sogar auf
               Wirbelbettemperatur befinden, wenn er durch Umlenkung in einem heißen Teil des Kreislaufs
               anfällt. Durch mehrfache Umlenkungen und Abscheiden im kalten Teil des Systems steht
               Asche mit unterschiedlichen Temperaturen bzw. aus als Zwischenspeicher dienenden
               Vorratsbehältern zur Verfügung. Die Mengenanteile und Temperaturen der rückgeführten
               Asche können daher vorzugsweise im Rahmen einer automatischen Mengenregelung derart
               ausgewählt werden, daß die für die Verbrennung und Schadstoffminimierung optimalen
               Verbrennungstemperaturen eingehalten werden.
 
            [0011] Die Rückführung der abgeschiedenen Asche zur Feuerung kann über eine offene oder
               eine geschlossene Rückführleitung, so u.a. auch pneumatisch oder mittels eines mechanischen
               Förderers erfolgen.
 
            [0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
               Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der drei bevorzugte Ausführungsbeispiele
               einer erfindungsgemäßen Verbrennungsanlage dargestellt sind.
               
               
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Verbrennungsanlage nach der Erfindung.
               Fig. 1A ist eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 1 durch den Reaktorraum mit Darstellung der Sekundärgaszuführung.
               Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung eine Verbrennungsanlage ähnlich der jenigen
                  gemäß Fig. 1 mit zusätzlichen Staubabscheidestufen.
               Fig. 3 zeigt eine modifizierte Verbrennungsanlage nach der Erfindung in schematischer
                  Darstellung.
 
            [0013] In Fig. 1 bis 3 sind alle gleichwirkenden Bauteile mit denselben Bezugsziffern versehen.
               In allen Ausführungsbeispielen ist ein mit keramischem Material, insbesondere durch
               Ausmauern ausgekleideter Wirbelschichtreaktor vorgesehen. Der Reaktor- oder Feuerraum
               2 ist völlig frei von Kühlflächen und weist einen Anströmboden 3 für Wirbelgas und
               mindestens eine oberhalb des Anströmbodens 3 in den Feuerraum 2 mündende Sekundärgasleitung
               4 sowie eine Feststoffaufgabevorrichung 5 auf. Durch etwa tangentiale Sekundärgaseinführung
               in Richtung der Pfeile 4a in Fig. 1A in die Wirbelschicht wird ein Drall erzeugt,
               der die Gas-Feststoff-Suspensionen in eine die Mischung fördernde Drehbewegung versetzt.
 
            [0014] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 und 2 verläßt das Rauchgas die ungekühlte
               Wirbelschichtkammer 2 im wesentlichen ohne Umlenkung, strömt innerhalb eines als Großwasserraum-Rauchrohrkessel
               oder Wasserrohrkessel ausgebildeten Rauchgaskühlers 6 zunächst senkrecht nach oben
               und gibt erst außerhalb der Wirbelschichtkammer 2 einen ersten Teil seiner Wärme an
               Kühlflächen 8 ab. Mittels eines nachgeordneten, als Rauchgasumlenker 12 dienenden
               Rohrbogens o.dgl. wird das Rauchgas nachfolgend um 180° umgelenkt und strömt dann
               durch eine zweite Stufe des Rauchgaskühlers 6 wieder senkrecht nach unten, wobei
               es einen weiteren Teil seiner Wärme an Kühlflächen 9 abgibt.
 
            [0015] Bei der in Fig. 1 dargestellten einfachsten Ausführungsform der Verbrennungsanlage
               gelangt das den Rauchgaskühler 6 verlassende Rauchgas in fallendem Strom in einen
               Staubabscheider 14, der z.B. als Elektro- oder Schlauch-Filter ausgebildet ist und
               dessen Rauchgasberührungsflächen 6 zur zusätzlichen Abscheidung von Schadstoffen
               eine Beschichtung aus katalytisch wirkendem Material aufweisen können.
 
            [0016] Das so gereinigte Rauchgas verläßt den Staubabscheider 14 über eine Rauchgasleitung
               15, von der es unmittelbar in den Kamin gelangt. Der in dem Staubabscheider 14 insgesamt
               abgeschiedene, überwiegend aus Asche bestehende Feststoff sammelt sich in mindestens
               einem Abscheidetrichter 16, der vorzugsweise als Aschevorratsbehälter oder Zwischenspeicher
               ausgebildet ist. Die im Abscheidetrichter 16 zwischengespeicherte Asche hat durch
               Kühlung im Kühler 6 eine für den Eintrag in den Reaktorraum geeignete Temperatur
               im Bereich unterhalb von 250°C erreicht. Sie wird durch mindestens eine an den Abscheidetrichter
               16 unten ansetzende Ascheabscheideleitung 20 und eine Dosiervorrichtung 30 einem mit
               der Feststoffaufgabevorichtung 5 verbundenen Fördersystem 24 aufgegeben, an dem auch
               ein Austrag 25 für Überschußasche vorgesehen ist. Der Rückführleitung 24 können auch
               alle anderen der Feuerung zuzuführenden Materialien, nämlich die Brennstoffe und
               ggfs. Additive zur Schadstoffminderung, z.B. Kalk, aufgegeben werden. Diese Stoffe
               bilden gemeinsam innerhalb des Feuerraumes 2 des Wirbelschichtreaktors ein sogenanntes
               ausgedehntes Bett.
 
            [0017] Die dem Fördersystem 24 aufgegebene Menge an abgeschiedener Asche wird bei der Erfindung
               geregelt in Abhängigkeit von der Temperatur im Feuerraum 2. Zu diesem Zweck wird die
               Temperatur im Feuerraum über wenigstens einen Temperaturfühler 26 gemessen, der Temperaturmeßwert
               einem Regler oder Prozessor 27 zugeführt und mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen.
               Die Sollwerteingabe ist schematisch durch die Leitung 28 dargestellt. Der Sollwert
               kann von Hand oder nach einem Ablaufprogramm automatisch eingegeben werden. Das Prozessorausgangssignal
               steuert über eine Leitung 40 die Dosiervorrichtung 30 und damit die rückgeführte Menge
               an relativ kalter Asche. Je nach Heizwert, Wärmebelastung der Verbrennungsanlage und
               Temperatur der rückgeführten Asche wird die Dosiervorrichtung 30 so eingestellt,
               daß vorzugsweise 0,5 bis 3 kg Asche/s pro MW Feuerungsleistung in den Feuerraum 2
               rückgeführt werden.
 
            [0018] Das beschriebene System zur Regelung der Ascherückführung arbeitet prinzipiell wie
               folgt: Steigt die Feuerraumtemperatur (26) aus irgendwelchen Gründen über den Sollwert
               (28), so wird die Menge des aus dem Staubabscheidesystem rückgeführten Aschestromes
               gesteigert. Diese rückgeführte Asche, die schon mindestens einmal aus dem Feuerraum
               ausgetragen wurde, ist so fein, daß sie bei erneuter Zufuhr zum Feuerraum denselben
               wieder verläßt, wobei sie Wärme aufnehmen und aus dem Feuerraum zu den Kühlflächen
               transportieren kann. Als Folge davon sinkt die Feuerraumtemperatur.
 
            [0019] Soll die Feuerraumtemperatur erhöht werden, dann wird die rückgeführte Aschemenge
               entsprechend gedrosselt. Eine Schwankung der Feuerraumtemperatur im Bereich von 850
               ± 70°C erscheint für das Verfahren unbedenklich. Dies entspricht einer Schwankung
               in der rückgeführten Aschemenge von ± 10 %, die von der Regelung nicht ausgeglichen
               werden muß.
 
            [0020] Im Unterschied zur Fig. 1 ist bei der abgewandelten Verbrennungsanlage gemäß Fig.
               2 in Strömungsrichtung des Rauchgases zwischen dem Rauchgaskühler 6 und dem Staubabscheider
               14 eine Rauchgasumlenkung 13 angeordnet, die den fallenden Rauchgasstrom nach oben
               umlenkt und in ihrem unteren Bereich einen Abscheidetrichter 17 mit nachgeordneter
               Ascheabscheideleitung 21 aufweist. Durch die Leitung 21 kann im Trichter 17 gespeicherte
               Asche, dosiert durch eine Dosiervorrichtung 31, in das als Sammelleitung ausgebildete
               Fördersystem 24 abgegeben werden. Der in Fig. 2 gezeigte Staubabscheider 14 hat zwei
               Abscheidetrichter 16 mit zugehörigen Abscheideleitungen 20, die über Dosiervorrichtungen
               30a und 30b Ascheteilmengen in das Fördersystem 24 leiten. Die Dosiervorrichtungen
               30a und 30b sind vom Prozessor 27 vorzugsweise über getrennte Signalwege 40a und 40b
               steuerbar. Die Dosiervorrichtung 31 wird über eine Steuerleitung 44 gesteuert. Mit
               den zusätzlichen Abscheidetrichtern erhöht sich das Volumen des ingesamt verfügbaren
               Aschevorrats auf der kalten Seite des Verbrennungskreislaufs, so daß stärkere Schwankungen
               der Wärmebelastung durch bessere Dosierung der Aschemengen und unterschiedliche Aschetemperaturen
               kompensiert werden können. Außerdem steht so Asche unterschiedlicher Körnung zur
               Verfügung, die, bedingt durch ihre unterschiedliche Aufenthaltszeit im Feuerraum,
               als zusätzliche Regelgröße herangezogen werden kann. Die Temperatur der über die Leitungen
               20 aus den Abscheidetrichtern 16 abgezogenen Asche beträgt etwa 100°C bis 250°C, während
               die Temperatur der Asche aus der Umlenkung 13 höher liegen kann.
 
            [0021] In der Ascherückführleitung 22 für ungekühlte, also heiße Asche ist ebenso wie in
               den anderen Rückführleitungen eine Dosiervorrichtung 32 angeordnet, die vom Prozessor
               27 über eine Leitung 42 mit einem Steuersignal zur Einstellung des Mengenstroms steuerbar
               ist.
 
            [0022] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 passiert das Rauchgas nach Verlassen des Wirbelschichtreaktors
               1 und vor Eintritt in den Kühler 7, eine Umlenkung 13′, die mit einem Abscheidetrichter
               18 und einer Ascherückführleitung 22 ausgestattet ist. Im Rauchgaskühler 7 gibt das
               Rauchgas im zunächst fallenden Strom einen ersten Teil seiner Wärme an Kühlflächen
               10 ab. Am unteren Ende des Rauchgaskühlers 7 ist eine Rauchgasumlenkung 13˝ angeordnet,
               in der das Rauchgas um etwa 180° umgelenkt wird, so daß es nachfolgend im nunmehr
               steigenden Gasstrom einen weiteren Teil seiner fühlbaren Wärme an Kühlflächen 11
               des Rauchgaskühlers 7 abgibt, worauf es, nach weiterer Umlenkung, einen der Fig. 2
               entsprechenden Staubabscheider 14 durchströmt.
 
            [0023] Der Rauchgasumlenkung 13˝ ist ein weiterer Abscheidetrichter 19 mit Ascherückführleitung
               23, Dosiervorrichtung 33 und Steuerleitung 43 zugeordnet.
 
            [0024] Die Ascheabscheideleitungen 20, 22 und 23 münden in das (Rück) Fördersystem 24, wobei
               die Temperatur der Asche in den Abscheideleitungen 20 (kalte Seite) etwa 100°C bis
               250°C, in der Ascheabscheideleitung 23 etwa 400°C bis 600°C und in der Ascheabscheideleitung
               22 etwa 700°C bis 850°C beträgt. Der Prozessor 27 ist so programmiert, daß er die
               Dosiervorrichtungen 30-33 für dosierten Ascheabzug durch die einzelnen Ascheabscheideleitungen
               zur Aufrechterhaltung der Feuerraumtemperatur in einen gewünschten Solltemperaturbereich
               steuert.
 
            [0025] In allen zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Temperatur in der Wirbelschicht
               auf etwa 850°C ± 70°C gehalten. Vorzugsweise kalte Asche (im Temperaturbereich zwischen
               20 und 250°C) wird durch Rückführung aus stets vorhandenen Staubabscheidern 14 und
               Umlenkern, z.B. 17, in einer der Feu erungsleistung entsprechenden Menge zurückgeführt.
               Die Feuer- bzw. Reaktorkammer 2 ist stets ungekühlt, d.h. ohne Wärmetauscheinbauten.
 
          
         
            
            1. Verfahren zum Verbrennen von festen Brennstoffen in einem Wirbelschichtreaktor
               mit zirkulierender Wirbelschicht, wobei der Verbrennungsablauf durch Zuführen von
               sauerstoffhaltigem Gas, insbesondere von Luft, in wenigstens zwei Stufen und in unterschiedlichen
               Höhen des Wirbelschichtreaktors beeinflußt wird, Verbrennungswärme über Kühlflächen
               abgeführt wird, Verbrennungsprodukte, enthaltend Asche und Abgas, aus dem Wirbelschichtreaktor
               ausgetragen, Asche aus den Verbrennungsprodukten abgeschieden und nachfolgend in
               den Wirbelschichtreaktor wenigstens teilweise zurückgeführt wird,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß wenigstens eine Teilmenge der abgeschiedenen Asche bei einer Temperatur im Bereich
               zwischen 20 und 250°C in den Wirbelschichtreaktor zurückgeführt, die Temperatur im
               Wirbelschichtreaktor an wenigstens einer Stelle gemessen und die wenigstens eine
               rückgeführte Asche-Teilmenge in Abhängigkeit von der im Wirbelschichtreaktor gemessenen
               Temperatur geregelt wird.
 
            2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Wirbelschichtreaktor
               erzeugte Wärme erst außerhalb des Feuerraums in einem nachgeschalteten Kühlsystem
               aus den Asche enthaltenden Verbrennungsprodukten abgezogen wird.
 
            3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Teilmenge
               der in den Verbrennungsprodukten abgeführten Asche nach einem ersten Kühlschritt durch
               wenigstens ein nachgeschaltetes Staubabscheidesystem abgeschieden wird.
 
            4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die abgeschiedene
               Asche in wenigstens einem Zwischenspeicher zwischengespeichert wird und daß wenigstens
               eine Teilmenge dem Zwischenspeicher dosiert entnommen und in den Wirbelschichtreaktor
               zurückgeführt wird, um die Feuerraumtemperatur bei unterschiedlichen Belastungen
               regeln zu können.
 
            5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in
               den Wirbelschichtreaktor zurückzuführende Teilmenge der Asche mit anderen festen
               Eintragsstoffen, insbesondere wenigstens einer weiteren Asche-Teilmenge, festen Brennstoffen,
               Additiven zur Schadstoffminderung und/oder Mischungen aus den vorgenannten Stoffen,
               gemischt und danach über einen gemeinsamen Eintrag in den Wirbelschichtreaktor eingeleitet
               wird.
 
            6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgetragene
               Asche enthaltenden Verbrennungsprodukte entlang eines Strömungsweges im Kühlsystem
               wenigstens einmal umgelenkt werden und daß nach der Umlenkung wenigstens eine Asche-Teilmenge
               aus den Verbrennungsprodukten abgeschieden wird.
 
            7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
               Asche-Teilmengen mit unterschiedlichen Aschetemperaturen in den Wirbelschichtreaktor
               eingeführt werden.
 
            8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens
               eine rückgeführte Teilmenge der Asche in Abhängigkeit von der Feuerraumtemperatur
               derart geregelt wird, daß die Feuerraumtemperatur in einem für die Verbrennungsbedingungen
               der Brennstoffe günstigen Temperaturbereich gehalten wird.
 
            9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
               ein Meßwert der Feuerraumtempera tur in Prozessormittel eingegeben und ein Sollbereich
               der Feuerraumtemperatur in den Prozessormitteln vorgegeben wird, daß der wenigstens
               eine Meßwert mit dem vorgegebenen Sollbereich verglichen wird und daß wenigstens
               ein Steuersignal zur Änderung des Mengenstroms der wenigstens einen, in den Feuerraum
               zurückgeführten Asche-Teilmenge entwickelt wird, wenn die gemessene Feuerraumtemperatur
               außerhalb des vorgegebenen Sollbereichs liegt, um die Feuerraumtemperatur auf den
               Sollbereich zurückzustellen.
 
            10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollbereich der Feuerraumtemperatur
               zwischen etwa 780 und 980°C liegt.
 
            11. Vorrichtung zum Verbrennen von festen Brennstoffen in einem Wirbelschichtreaktor
               (1) mit zirkulierender Wirbelschicht, enthaltend einen Reaktorraum (2) mit bodenseitigen
               Mitteln (3) zur Zuführung von Wirbelgas für die Erzeugung der Wirbelschicht, Mittel
               (5) zum Zuführen von festen Brennstoffen und der zirkulierenden Wirbelschicht in den
               Reaktorraum, Mittel zum Austragen von Verbrennungsprodukten aus dem Reaktorraum
               entlang eines vorgegebenen Strömungsweges, wobei der Strömungsweg wenigstens eine
               Umlenkung enthält, Kühlflächen (8, 9; 10, 11) zum Abführen von Verbrennungswärme aus
               den Verbrennungsprodukten, Abscheidemittel (14) zum Abscheiden von Asche aus den Verbrennungsprodukten
               und Ascherückführmittel (20, 24), die mit dem Reaktorraum verbunden sind, zum Rückführen
               von Asche in den Reaktorraum,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß ein ungekühlter Reaktorraum (2), wenigstens ein vorzugsweise vertikal durchströmter,
               mit Kühlflächen (8, 9; 10, 11) versehener Rauchgaskühler (6; 7) und wenigstens ein
               filternder Staubabscheider (14) in Strömungsrichtung der Verbrennungsprodukte hintereinander
               angeordnet sind, daß dem Staubabscheider (14) wenigstens ein Speicher (16, 19) zur
               Zwischenspeicherung der abgeschiedenen Asche zugeordnet ist, daß Mengenstrom-Dosiermittel
               (30a, 30b, 33) zum Dosieren von dem wenigstens einen Speicher (16, 19) entnommener
               Asche mit einer Ascherückführleitung (20, 21, 22, 23) verbunden sind, daß wenigstens
               eine Temperaturmeßeinrichtung (26) zur Messung der Wirbelschichttemperatur an wenigstens
               einer Stelle des Reaktorraums (2) und Steuermittel (27, 40a, 40b, 41; 42, 43) zum
               Regeln der in den Feuerraum rückgeführten Menge der Asche in Abhängigkeit von der
               gemessenen Feuerraumtemperatur vorgesehen sind, wobei die Steuermittel mit der Meßeinrichtung
               (26) und den Mengenstrom-Dosiermitteln gekoppelt sind.
 
            12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktorraum (2)
               mit keramischem Material ausgekleidet ist.
 
            13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Rauchgaskühler
               (6; 7) als Großwasserraum-Rauchrohrkessel oder als Wasserrohr-Kessel ausgebildet
               ist.
 
            14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an
               den ungekühlten Reaktorraum (2) ein vertikal durchströmter Rauchgaskühler (6) angeschlossen
               ist, der wenigstens einen U-förmigen Rauchgasumlenker hat.
 
            15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Reaktorraum
               (2) und dem Staubabscheider (14) mindestens eine Umlenkung (13; 13′; 13˝) angeordnet
               ist und daß aus den vorhandenen Umlenkungen weitere Asche höherer Temperatur abgezweigt
               und in den Reaktorraum (2) über Ascheleitungen (21, 22, 23) zurückgeführt wird.
 
            16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
               Rauchgasumlenker (13′) einen unteren Abschnitt (18) aufweist, von dem eine als Rückführleitung
               dienende Ascheabscheideleitung (22) für heiße Asche abzweigt.
 
            17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
               der Staubabscheider (14) eine Beschichtung aus katalytisch wirkendem Material aufweist.