(19)
(11) EP 0 123 192 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 84103908.4

(22) Anmeldetag:  07.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 19/06

(54)

Schlüssel für Zylinderschlösser

Key for cylinder locks

Clé pour serrures cylindriques


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB LU NL

(30) Priorität: 21.04.1983 DE 3314417

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
31.10.1984  Patentblatt  1984/44

(71) Anmelder: Karrenberg, Wilhelm
D-5620 Velbert 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Laurenz, Lothar
    D-5620 Velbert 1 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für Zylinderschlösser, dessen Profilvariation gebildet ist durch einzelne Rippen und Nuten bildende Felder, welche von Kreisen konzentrisch zu einer in Schlüsselschaftquerschnitt verlaufenden Zentrumsgeraden und von dieser strahlenartig ausgehenden Ebenen gebildet sind.

    [0002] Ein derartiger Schlüssel ist aus der DE-U-1 912 391 bekannt, wobei der Schlüsselschaftquerschnitt kreisförmig ausgebildet ist. Im Kreismittelpunkt verläuft eine Zentrumsgerade, von der strahlenartig die oben genannten Ebenen ausgehen. Es wird somit ein Kreis-Strahlen-System erzeugt, das aufgrund der Schnittpunkte der konzentrisch zur Zentrumsgeraden liegenden Kreise mit den genannten Ebenen Felder ausbildet, die das Schlüsselschaftprofil in der Weise bestimmen, daß die Felder entweder eine Nut oder aber eine Rippe des Schlüsselschaftes ausbilden. Die aufgrund dieses Kreis-Strahlen-Systems gebildeten Felder lassen eine große Profilvariationsbreite des Schlüssels zu, die jedoch für ein hohes Sicherheitsniveau noch nicht ausreihend ist.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schlüssel der eingangs genannten Art für handelsübliche Zylinderschlösser zu schaffen, bei dem ohne Verzicht auf ein Kreis-Strahlen-System eine noch größere Profilvariation möglich ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schlüssel als Flachschlüssel ausgebildet ist und der Schlüsselschaftquerschnitt mehrere übereinander angeordnete Zentrumsgeraden besitzt derart, daß die nutenbildenden Felder zu den Schlüsselbreitseiten hin offen liegen. Durch den Erfindungsgegenstand tritt eine Erhöhung der Profilvariationen dadurch ein, daß mehrere Zentrumsgeraden und somit mehrere Kreis-Strahlen-Systeme vorhanden sind. Dabei stellt sich der überraschende Effekt ein, daß aufgrund der gebildeten Überlappungsbereiche der verschiedenen Kreis-Strahlen-Systeme die Variationsvielfalt nochmals erhöht wird, indem die durch die Überlappungen gebildeten Zwickel der sieh überschneidenden Felder verschiedener Kreis-Strahlen-Systeme entweder einem nutenbüdenden Feld des einen oder einem nutenbüdenden Feld des anderen Kreis-Strahlen-Systems zugeschlagen werden. überdies kann durch einen gezielten Zuschlag des Zwickels vermieden werden, daß die gebildeten Nuten Hinterschneidungen aufweisen, wodurch sich der Schlüssel herstellungstechnisch vereinfacht. Die Ausbildung als Flachschlüssel ermöglicht den Einsatz bei handelsüblichen, gängigen Zylinderschlössern, da diese für Flachschlüssel vorgesehen sind.

    [0005] Nach einer Weiterbüdung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zentrumsgeraden in Querrichtung seitenversetzt zueinander liegen. Hierdurch ist eine weitere Erhöhung der möglichen Verschiedenheiten der Schlüsselprofile möglich.

    [0006] Nachstehend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Fig. 1-5 erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 eine Ansicht eines Schlüssels mit einem Kreis-Strahlen-System in Schlüsselschaftbereich, und zwar in vergrößerter Darstellung,

    Fig. 2 in stark vergrößerter Darstellung einen Querschnitt durch den Sehlüsselschaft, welcher Schlüssel als übergeordneter Schlüssel ausgebildet ist,

    Fig. 3 einen Querschnitt durch einen abweichend gestalteten, untergeordneten Schlüssel,

    Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Schlüssel, wobei zwei zentrale Geraden übereinander angeordnet sind und

    Fig. 5 einen Schlüssel im Querschnitt, wobei drei zentrale Geraden in Querrichtung seitenversetzt zueinander liegen.



    [0007] Der in Fig. 1 teilweise dargestellte Schlüssel 1, bei dem das Kreis-Strahlen-System grundsätzlich erläutert werden soll, besitzt einen von der Schlüsselreide ausgehenden Schlüsselschaft 2. Die Schlüsselspitze 3 ist dachförmig gestaltet, um das Einführen des Schlüsselschaftes in einen Schlüsselkanal eines Schließzylinders und das Einordnen der Stiftzuhaltungen zu ermöglichen. Der Schlüsselspitze 3 sind an der einen Schmalkante 4 Schließkerben 5 unterschiedlicher Tiefe nachgeordnet. Die der Schmalkante 4 gegenüberliegende Schmalkante 6 des Schlüsselschafts 2 verläuft, wie aus dem Querschnittsprofil ersichtlich, gerundet, und zwar ist sie der Krümmung eines Zylinderkerns normaler Abmessung angepaßt.

    [0008] Bezüglich des in Fig. 1 und 2 dargestellten Schlüssels 1 handelt es sich um einen Hauptschlüssel, also einen übergeordneten Schlüssel. Mittig des Schlüsselschaftquerschnitts gemäß Fig. 2 verläuft eine Gerade 7. Konzentrisch zu dieser sind Kreislinien in gleichnäßigem Abstand angeordnet. Ferner gehen durch den Mittelpunkt in gleicher Winkelverteilung angeordnete Strahlen, wodurch der gesamte Schlüsselquerschnitt in Felder aufgeteilt wird Durch Fortlassen einiger Felder wird das in Fig. 2 veranschaulichte Schlüsselschaftquerschnittsprofil erzeugt. Es entstehen hierdurch an den Schlüsselbreitseiten 8 und 9 angeordnete Nuten 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16 und entsprechende den Nuten benachbarte Rippen.

    [0009] Bezüglich der Nuten 11, 15 handelt es sich um solche, bei denen die Seitenwände 11' bzw. 15' auf die zentrale in Schlüsselschaftquerschnitt verlaufende Gerade 7 ausgerichtet sind. Das bedeutet, daß sich diese Seitenwände auf einem entsprechenden Strahlenabschnitt erstrecken, während die konvex gebogenen Bodenflächen 11", 15" konzentrisch zur Geraden 7 liegen, sich also auf einem Bogenabschnitt eines entsprechenden konzentrischen Kreises befinden.

    [0010] Bei den anderen Nuten 10, 12, 13, 14, 16 verlaufen die Seitenwände 10', 12', 13', 14', 16' konzentrisch zur zentralen Geraden 7. Sie befinden sich auf entsprechenden Kreisbogenabschnitten der konzentrisch zur Geraden 7 liegenden Kreise. Die Bodenflächen 10", 12", 13", 14" und 16" sind dagegen zentral ausgerichtet auf diese Gerade 7. Sie stellen dadurch einen Strahlenabschnitt dar.

    [0011] Das Schlüsselquerschnittsprofil läßt sich auf diese Weise mannigfaltig variieren, und zwar durch Fortlassen entsprechender durch die Strahlen und Kreisbögen gebildeter Felder.

    [0012] Der in Fig. 3 veranschaulichte untergeordnete Schlüssel 17 ist so gestaltet, daß die Nuten 10, 14, 15 denjenigen des Schlüssels 1 entsprechen. Abweichend dagegen sind die Nuten 18, 19, 20, 21 querschnittskleiner gestaltet dadurch, daß strichpunktiert angedeutete Felder 18', 19', 20', 21' am Schlüsselprofil verbleiben, wodurch sich die Nuten 18, 19, 20, 21 von den entsprechenden Nuten 11, 12, 13, 16 des übergeordneten Schlüssels 1 unterscheiden. Daher läßt sich zwar ein übergeordneter Schlüssel 1 in den den untergeordneten Schlüssel 17 aufnehmenden untergeordneten Schließzylinder einstecken. Es ist jedoch nicht möglich, den untergeordneten Schlüssel 17 in das übergeordnete Schloß einzustecken wegen der anderen Querschnittsprofilierung des Schlüsselkanals. Die in Fig. 2 veranschaulichte Anzahl der Strahlen kann vergrößert oder verringert werden. Auch besteht die Möglichkeit, den Abstand der konzentrisch zur Geraden liegenden Kreise zu variieren.

    [0013] Der in Fig. 4 veranschaulichte erfindungsgemäße Schlüssel 22 besitzt in Schlüsselschaftquerschnitt zwei übereinander angeordnete zentrale Geraden 23 und 24. Konzentrisch zu diesen sind Kreise vorgesehen. Ferner laufen durch die Geraden 23, 24 in gleicher Winkelverteilung angeordnete Strahlen, wodurch der Schlüsselschaftquerschnitt in einzelne Felder aufgeteilt wird. Durch Fortlassen entsprechender Felder werden an den Schlüsselbreitseiten Nuten 25, 26, 27, 28, 29 und 30 geformt. Die Seitenwände dieser Nuten verlaufen entweder zentral auf die Geraden 23, 24 oder konzentrisch zu diesen, während die Bodenflächen der Nuten entweder zentral auf die Geraden gerichtet sind oder konzentrisch zu diesen liegen. Die an der Nut 29 auftretende Hinterschneidung kann dann entfallen, wenn der durch die beiden äußeren, einander tangierenden Kreise entstehende, der Nut 29 benachbarte Zwickel 29' Teil der Nut 29 wird. Auch läßt sich eine Hinterschneidung an der Nut 26 beseitigen, und zwar durch Schneiden zweier Kreise unter Bildung eines Zwickels 26', der dann von der Nut 26 erfaßt wird.

    [0014] Der in Fig. 5 veranschaulichte erfindungsgemäße Schlüssel 31 besitzt im Schlüsselschaftquerschnitt drei übereinander angeordnete zentrale Geraden 32, 33 und 34, wobei die Geraden 32, 34 übereinander auf Höhe der einen Schlüsselbreitseite 36 angeordnet sind. Die Gerade 33 dagegen erstreckt sich mittig zwischen den beiden anderen Geraden 32, 34, jedoch auf der anderen Schlüsselbreitseite 36. Konzentrisch zu den Geraden 32, 33, 34 befinden sich Kreisbögen. Ferner gehen von den Geraden 32, 33, 34 Strahlen aus, die den gesamten Schlüsselquerschnitt in einzelne Felder unterteilen. In vorliegendem Falle werden durch Weglassen entsprechender Felder Nuten 37, 38, 39, 40 und 41 erzeugt. Deren Bodenflächen und Seitenwände liegen auf den Strahlenabschnitten oder Kreisbogenabschnitten. Die bei der Nut 39 vorliegende Hinterschneidung ist vermeidbar, wenn um die Gerade 34 ein größerer Kreis geschlagen wird, der den Boden der Nut 39 schneidet. Es entsteht dadurch ein Zwickel 39', um welchen die Nut 39 kleiner wird.

    [0015] Weitere Variationen sind möglich. Es liegt aber in jedem Falle ein in Felder zu unterteilender Schlüsselschaftquerschnitt vor, der die Schließanlagen-Profilvariation begünstigt.


    Ansprüche

    1. Schlüssel (17, 22, 31 ) für Zylinderschlösser, dessen Profilvariation gebildet ist durch einzelne Rippen und Nuten (18 bis 21, 25 bis 30, 37 bis 41) bildende Felder, welche von Kreisen konzentrisch zu einer im Schlüsselschaftquerschnitt verlaufenden Zentrumsgeraden (23, 24, 32, 33, 34) und von dieser strahlenartig ausgehenden Ebenen gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlüssel (17, 22, 31) als Flachschlüssel ausgebildet ist und der Schlüsselschaftquerschnitt mehrere übereinander angeordnete Zentrumsgeraden (23, 24, 32, 33, 34) besitzt derart, daß die nutenbildenden Felder zu den Schlüsselbreitseiten hin offen liegen.
     
    2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrumsgeraden (32, 33, 34) in Querrichtung seitenversetzt zueinander liegen.
     


    Claims

    1. A key (17, 22, 31) for cylinder locks, the variation in profile of which is formed by zones which form individual ribs and grooves (18 to 21, 25 to 30, 37 to 41) and which are themselves formed by circles concentric about a straight centreline (23, 24, 32, 33, 34) running in the cross-section or the shank of the key and planes extending from the said centreline after the style of rays, characterized in that the key (17, 22, 31) is made as a flat key and the cross-section of the shank of the key has a number of straight centrelines (23, 24, 32, 33, 34) arranged one above the other in such a way that the zones forming grooves lie open towards the wide faces of the key.
     
    2. A key as in Claim 1, characterized in that the straight centrelines (32, 33, 34) lie offset to the side in the transverse direction with respect to one another.
     


    Revendications

    1. Clé (17, 22, 31) pour serrures à cylindre, dont le contour profilé est formé de zones définissant différentes saillies et gorges (18 à 21; 25 à 30; 37; 40), lesdites zones étant définies, à leur tour, par des cercles disposés concentriquement autour d'une droite médiane (23, 24, 32, 33, 34) située à l'intérieur de la section de la tige de la clé et par des plans s'étendant à partir de cette droite à la manière de rayons, caractérisée en ce que la clé (17, 22, 31) présente une configuration de clé plate dans laquelle la section transversale de la tige comprend une pluralité de droites médianes (23, 24, 32, 33, 34) disposées de façon telle que les zones formant des gorges soient exposées en direction des côtés larges de la clé.
     
    2. Clé sélon la revendication 1, caractérisée en ce que les droites médianes (32, 33, 34) sont décalées latéralement entre elles en direction transversale.
     




    Zeichnung