(19)
(11) EP 0 126 995 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 84104811.9

(22) Anmeldetag:  28.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D05C 15/20

(54)

Tuftingnadel

Tufting needle

Aiguille à touffeter


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 21.05.1983 DE 8315049 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.12.1984  Patentblatt  1984/49

(71) Anmelder: Firma Jos. Zimmermann
D-5100 Aachen (DE)

(72) Erfinder:
  • Beyer, Walter
    D-5180 Eschweiler (DE)
  • Beyer, Joachim
    D-5100 Aachen (DE)

(74) Vertreter: König, Werner, Dipl.-Ing. 
Habsburgerallee 23-25
52064 Aachen
52064 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Tuftingnadel, deren sich an einen Kolben anschließender Schaft flach ausgebildet ist, eine Fadenrinne hat und nahe seiner Spitze ein in Richtung der Nadelachse längliches Öhr aufweist, das an seinem von der Spitze abgewandten Ende einen gewölbten oberen Öhrrand hat, wobei eine Seitenfläche des Schaftes zu ihrer einen Längskante durch eine Fase und zu ihrer anderen Längskante durch einen in den Öhrbereich reichenden Bias-Schliff abgeschrägt ist.

    [0002] Derartige Tuftingnadeln werden entweder jede für sich in der gewünschten Teilung an einer Nadelbarre festgelegt oder aber mit mehreren gleichen Nadeln zu Nadelmodulen zusammengefaßt, die dann ihrerseits an der Nadelbarre festgelegt werden,

    [0003] Bei der Benutzung einer derartiger Tuftingnadel wird diese durch ein Grundgewebe hindurchgestoßen, wobei der zu verarbeitende Faden durch das Öhr der Nadel verläuft. Nach den Durchstoßen des Grundgewebes greift jeweile ein Looper durch eine in wesentlichen quer zur Nadelachse verlaufende Bewegung in den Bereich zwischen einer Seitenfläche der Nadel und dem zugehörigen Faden ein, um den Faden bei der Rückwärtsbewegung der Nadel festzuhalten und auf diese Weise Schlingen zu bilden, die anschließend dann je nach mit der gewünschten Ware aufgeschnitten werden können.

    [0004] Der jeweils einer Nadel zugeordnete Looper wird noch bei der Abwärtsbewegung der Nadel quer zu dieser eingeschwenkt, wobei die an der Nadel vorgesehen, Fase dazu beiträgt, den Verschleiß beim Zusammenwirken von Looper und Nadel möglichst gering zu halten. Bei der anschließenden Aufwärtsbewegung der Nadel gleitet der Looper über den Bas-Schliff in Bereich des Öhrs ab. Dieser schliff dient dazu, in den Zusammenarbeiten von Nadel und Looper bei der Rückzugbewegung der Nadel Erhebungen in der Nadel zu vermeiden, die zu einem Springen des Loopers und zu schlagartiger Beanspruchung führen könnten.

    [0005] Insbesondere beim Durchstechen der Nadel durch das Grundgewebe und bei der weiteren Abwärtsbewegung wird auf den im Öhr der Nadel liegende Faden eine erhebliche parallel zur Nadelachse verlaufende Zugkraft ausgeübt. Diese Zugkraft führt dazu, daß sich der Faden in Einwirkungsbereich des Loopers aufgrund des Schrägverlaufs des Bias-Schliffes in Richtung der Looperbewegung nach hinten und dabei gleichzeitig zum Teil in die Bahn des Loopers hinein verlagert. Dies kann dazu führen, daß der Looper nicht zwischen Nadel und Faden zu liegen kommt, sondern daß der Looper den Faden teilt. Dies führt dann dazu, daß nur ein Teil des Fadens den Looper ordnungsgemäß umschlingt, während der andere Teil des Fadens vom Looper beim Zurückziehen der Nadel nicht zurückgehalten wird. Daraus ergeben sich Fehler in der Tuftingware, die nicht akzeptiert werden können.

    [0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Tuftingnadel zu schaffen, die derartige Fehler auch bei besonders schnell laufenden Tuftingmaschinen ausschließt.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer Tuftingnadel der eingangs erwähnten Art vor, daß der am weitesten von der Spitze abgewandte Bereich des oberen Öhrrandes gegenüber der Mittelachse des Öhrs in Richtung auf die Fase versetzt ist.

    [0008] Die Ausbildung des Öhrs gemäß dieser Neuerung führt dazu, daß der im Öhr befindliche Faden beim Zusammenwirken der Nadel mit dem Looper zumindest mit seinem größeren Teil nicht im Bereich des Bias-Schliffes liegt. Es ist daher für den Faden nicht möglich, sich bei Zugbelastung in Richtung auf den Looper zu verlagern.

    [0009] Die neuerungsgemäße Tuftingnadel kann so ausgebildet sein, daß der am weitesten von der Spitze abgewandte Bereich des oberen Öhrrandes um 10 bis 35 % der Öhrbreite gegenüber der Mittelachse des Öhrs in Richtung auf die Fase versetzt ist.

    [0010] Die optimale Ausbildung des Nadelöhrs hinsichtlich seines oberen Randes ist dabei vor allem von dem zu verwendenden Garn abhängig.

    [0011] Neuerungsgemäß kann die Tuftingnadel so ausgebildet sein, daß der am weiteste, von der Spitze abgewandte Bereich des oberen Öhrrandes um 20 % der Öhrbreite gegenüber der Mittelachse des Öhrs in Richtung auf die Fase versetzt ist.

    [0012] Die hieraus resultierende Ausbildung des oberen Öhrrandes hat sich nach den bisherigen Versuchen als optimal für viele gängige Garnarten erwiesen.

    [0013] Im folgenden Teil der Beschreibung wird eine Ausführungsform der Erfindungsgemäßen Tuftingnadel anhand von Zeichnungen
    beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht auf den unteren Schaftteil einer bisher üblichen Tuftingnadel mit Faden und Looper,

    Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht auf eine neuerungsgemäß ausgebildete Tuftingnadel,

    Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 2,

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 2,

    Fig. 5 einen Längeschnitt durch die Nadel und

    Fig. 6 eine Ansicht auf die der in Fig. 2 dargestellten Fläche gegenüberliegende Seite der neuerungsgemäßen Tuftingnadel.



    [0014] Die Tuftingnadel gemäß Fig. 1 hat einen Schaft 1, der in den Bereich, in dem die Nadel mit einem Looper 2 zusammenarbeitet eine Hohlkehle 3 aufweist. Der Looper 2 bewegt sich bei der Abwärtsbewegung der Nadel in Richtung des Pfeil, 4 und kommt dann zwischen Schaft 1 der Nadel und einem Faden 5 zu liegen. Der Hohlkehle 3 ist eine Fase 6 vorgelagert. Diese Fase 6 bewirkt, daß die in Fig. 1 dargestellte Seitenfläche der Nadel in Bewegungsrichtung des Loopers 2 gesehen leicht ansteigt.

    [0015] Der Schaft 1 der Nadel ist ferner mit einem Öhr 7 versehen, das länglich in Richtung der Nadelachse 8 verläuft und symmetrisch dazu ausgebildet ist. Das Öhr 7 hat einen oberen gewölbten Rand 9, einen vorderen Rand 10, einen hinteren Rand 11 und einen unteren Rand 12. Der Abstand zwischen vorderem Rand 10 und hinteren Rand 11 entspricht der Öhrbreite.

    [0016] Der Schaft 1 endet in einer Nadelspitze 13.

    [0017] Im Bereich von Öhr 7 und Nadelspitze 13 ist ein Bias-Schliff 14 vorgesehen, der eine Schrägfläche darstellt, die ausgehend vom Öhrbereich zur hinteren Längekante der Nadel abfällt. Dieser Bias-Schliff 14 bewirkt, daß der Looper 2 bei der Aufwärtsbewegung der Nadel aus der Hohlkehle 3 ohne Sprünge oder Stöße im Bereich der Nadelepitze 13 gleitend geführt wird. Die Neigung dieses Bias-Schliffes hebt dabei im wesentlichen die aufgrund der Verdrallung der Nadel an sich vorhandene Schräglage der Nadelseitenfläche zu dem Looper 2 auf. Verdrallung und Bias-Schliff sind aber bekannte Ausbildungen bei derartigen Nadeln und nicht Gegenstand der Neuerung.

    [0018] Die in den Fig. 2 - 6 beschriebene Auführungsform der Neuerung entspricht mit Ausnahme des oberen Öhrrandes 9 der zuvor beschriebenen bekannten Tuftingnadel. Insoweit ist es also nicht erforderlich, die Fig. 2 - 6 im einzelnen zu erörtern, für die im übrigen auch die gleichen Bezugszeichen Verwendung finden wie in Fig. 1.

    [0019] Der obere Öhrrand 9 ist bei der neuerungsgemäßen Ausführungsform nicht mehr symmetrisch zur Nadelachse 8. Dieser obere Öhrrand 9 ist zwar nach wie vor gewölbt ausgebildet, hat aber seine höchste Stelle oder seinen von der Spitze 13 am weitesten entfernt liegenden Bereich 20 außermittig, nämlich in Richtung auf den vorderen Rand 10 oder auch in Richtung auf die Fase 6 versetzt. Dieser Versatz beträgt im Ausführungsbeispiel 20 %, d.h. der Bereich 20 ist um 20 % der Öhrbreite in Richtung auf den vorderen Rand 10 bzw. die Fase 6 versetzt. Dementsprechend liegt auch der Faden 5 um 20 % der Öhrbreite in der gleichen Richtung versetzt. Dies bedeutet, daß der Faden 5 im wesentlichen nicht mehr über dem Bias-Schliff 14 liegt, der es bei der zuvor beschriebenen bekannten Tuftingnadel dem Faden ermöglicht hat, in Richtung auf den Looper 2 sich zu verlagern. Der Ausschluß einer solchen Verlagerung verhindert, daß der Faden in den Weg des Loopers gelangen und von diesem geteilt werden kann.

    [0020] Es hat sich gezeigt, daß insbesondere in Abhängigkeit von dem zu verwendenden Garn die Versetzung des Bereichs 20 vorzugeweise im Bereich von 10 - 35 % der Öhrbreite liegen sollte.

    [0021] Die vorgeschlagene Tuftingnadel ist als Einzelnadel mit einer Barre verbindbar oder kann zu Modulen zusammengefaßt werden.

    [0022] Die Nadel kann überdies jegliche gewünschte Kolbenausbildung besitzen, insbesondere einen Rund- oder einen Flachkolben haben. Auch ovale Kolbenausbildungen sind ohne weiteres möglich.


    Ansprüche

    1. Tuftingnadel, deren sich an einen Kolben anschließender Schaft flach ausgebildet ist, eine Fadenrinne hat und nahe seiner Spitze ein in Richtung der Nadelachse längliches Öhr aufweist, das an seinem von der Spitze abgewandten Ende einen gewölbten oberen Öhrrand hat, wobei eine Seitenfläche des Schaftes zu ihrer einen Längskante durch eine Fase und zu ihrer anderen Längskante durch einen in den Öhrbereich reichenden Bias-Schliff abgeschrägt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der am weitesten von der Spitze (13) abgewandte Bereich des oberen Öhrrandes (9) gegenüber der Mittelachse (8) des Öhrs (7) in Richtung auf die Fase (6) versetzt ist.
     
    2. Tuftingnadel nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der am weitesten von der Spitze (13) abgewandte Bereich (20) des oberen Öhrrandes (9) um 10 bis 35 % der Öhrbreite gegenüber der Mittelachse (8) des Öhrs (7) in Richtung auf die Fase (6) versetzt ist.
     
    3. Tuftingnadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der am weitesten von der Spitze (13) abgewandte Bereich (20) des oberen Öhrrandes (9) um 20 % der Öhrbreite gegenüber der Mittelachae (8) des Öhre (7) in Richtung auf die Fase (6) versetzt ist.
     


    Claims

    1. Tufting needle, the shaft of which is connected to a piston, is flat, has a groove and, close to its point, an oblong eye which runs along the axis of the needle, said eye having at the end facing away from the point, an arched top edge, where one side face of the schaft is bevelled towards its longitudinal edge by a bezel and towards its other longitudinal edge by a bias grinding which extends into the eye area, characterised by the fact that the area of the top edge of the eye (9) facing furthest away from the point (13) is displaced in relation to the centre axis (8) of the eye (7) towards the bezel (6).
     
    2. Tufting needle according to claim 1, characterised by the fact that the area (20) of the upper edge of the eye (9) which faces furthest away from the point (13) is displaced by 10 to 35 % of the width of the eye in relation to the centre axis (8) of the eye (7) towards the bezel (6).
     
    3. Tufting needle according to claim 2, characterised by the fact that the area (20) of the upper edge of the eye (9) which faces furthest away from the point (13) is displaced by 20 % of the width of the eye in relation to the centre axis (8) of the eye (7) towards the bezel (6).
     


    Revendications

    1. Une aiguille à tufting, dont la tige raccordée à une piston est plate, et munie d'une rainure et d'une fente allongée dans le sens de l'axe de l'aiguille, la fente en question étant munie à l'extrémité opposé à la pointe, d'une bord supérieur arrondi par lequel une face latérale de la tige est biseautée sur le bord longitudinal par un biseau et sur l'autre bord longitudinal du fait d'un affutage en biais qui se prolonge dans la fente, caractérisé par le fait que la zone de bord supérieur de la fente (9) le plus éloigné et opposé à la pointe (13) est décalée par rapport à l'axe médian (8) de la fente (7) dans le sens du biseau (6).
     
    2. Un aiguille à tufting, selon la revendication 1, caractérisé par le faite que la zone (20) du bord supérieur de la fente (9) le plus éloigné et opposé à la pointe (13) est décalée de 10 à 35 % de la largeur de la fente par rapport à l'axe médian (8) de la fente (7) dans le sens du biseau (6).
     
    3. Une aiguille à tufting, selon la revendication 2, caractérisé par le faite que la zone (20) du bord supérisur de la fente (9) le plus éloigné et opposé à la pointe (13) est décalée de 20 % de la largeur de la fente par rapport à l'axe médian (8) de la fente (7) dans le sens du biseau (6).
     




    Zeichnung