(19)
(11) EP 0 226 660 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 85116539.9

(22) Anmeldetag:  24.12.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02F 3/92
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR IT NL

(71) Anmelder: O & K Orenstein & Koppel Aktiengesellschaft
13581 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Steinkühler, Siegfried, Dipl.-Ing.
    D-2407 Bad Schwartau (DE)
  • Wäntig, Ulrich, Dipl.-Ing.
    D-2400 Lübeck (DE)

(74) Vertreter: Möllering, Karl Friedrich (DE) 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaufelradschneidvorrichtung


    (57) vorrichtung für Saugbagger, wobei das Schaufelrad mit Schneidbügeln versehen ist und das Saugrohr (4) mit einer innerhalb der Schneidvorrichtung angeordneten Saugkammer (5a,5b) verbunden ist, die im Saugbereich mit einer Saugöffnung versehen ist, wobei das Schneidrad aus zwei koaxial nebeneinander liegenden und fest miteinander verbundenen Schneidrädern (1a,1b) gebildet ist und daß die Saugkammer in zwei durch eine Mittelwand vonein­ander getrennten Saugkammern aufgeteilt ist, von denen die eine im Bereich des einen Schneidrades und die andere im Bereich des anderen Schneidrades liegt und daß jede Saugkammer über eine durch eine Stellklappe (7) verschließbare Öffnung mit dem Saugrohr derart verbunden ist, daß entweder die eine oder die andere Saugkammer an das Saugrohr angeschlossen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schaufelradschneidvorrichtung für Saugbagger, wobei das Schaufelrad mit Schneidbügeln versehen ist und das Saugrohr mit einer innerhalb der Schneid­vorrichtung angeordneten Saugkammer verbunden ist, die im Saugbereich mit einer Saugöffnung versehen ist.

    [0002] Die DE-PS 3015 452 zeigt und beschreibt ein Schaufelrad für einen Schwimmsaugbagger, das um eine horizontale Achse dreh­bar gelagert ist und das am Außenumfang seines Schaufelrad­körpers in regelmäßigen Abständen voneinander mit Bagger­schaufeln versehen ist. Jede Baggerschaufel hat im radialen Querschnitt des Schaufelrades gesehen eine U-Form.
    Die freien Schaufelenden sind mit dem Schaufelradkörper ver­bunden und besitzen eine nach vorn in die Drehrichtung des Schaufelrades weisende Einlaßöffnung. Diese ist größer als ihre Auslaßöffnung. Das Schaufelrad besitzt am Außenumfang eine sich über seine gesamte Länge zwischen den U-Schenkeln der Baggerschaufeln erstreckende Öffnung, an die der Saug­mund einer sich durch eine feststehende Seitenwand des Schau­felrades in das Schaufelradinnere erstreckende Saugleitung anleigt. Der Saugmund ist an seiner oberen Kante mit einer Verlängerung versehen, die sich in einem gegen die Drehrich­tung des Schaufelrades gerichteten Winkel durch die Öffnung und die Auslaßöffnung der Baggerschaufeln in dieselben er­streckt.
    Das äußere Ende der Verlängerung liegt in Höhe der Drehachse des Schaufelrades. Die Baggerschaufeln können im radialen Querschnitt im wesentlichen rechteckig oder trapezförmig und im tangentialen Querschnitt ebenfalls trapezförmig sein.

    [0003] Die DE-OS 2907485 beschreibt und zeigt ein Schaufelrad mit einem flachen, zylindrischen Körper, der mindestens eine, teilweise offene Seitenfläche besitzt. In der zylindrischen peripheren Ebene sind Öffnungen vorgesehen, die in Schaufeln münden, die an dem Schaufelrad befestigt und mit Schneid­zähnen versehen sind. Die Welle des Schaufelrades wird von Lagern gestützt, die sich am gegabelten äußeren Ende der Baggerleiter des Baggerauslegers befinden. Die Welle kann mit­mels eines Hydro-Motors über ein Zahnrad angetrieben sein. Im Hauptteil des zylindrischen Körpers ist eine kastenförmige Saugvorrichtung vorgesehen, die als Saugöffnung eine offene Seite in Form eines Kreisbogens besitzt und nahe an der inne­ren Oberfläche der zylindrischen peripheren Ebene des Haupt­teiles des Schaufelradkörpers verläuft. Die kastenförmige Saug­vorrichtung ist mittels einer Flanschverschraubung an einer Befestigungsvorrichtung angebracht, die von der Welle des Schaufelrades gehalten ist. Eine Verstellvorrichtung, die aus einem Kolben und Zylinder besteht, ist drehbar an ihrem einen Ende mit der Baggerleiter verbunden und an ihrem ande­ren Ende mit der Befestigungsvorrichtung verbunden, so daß mit der Verstellvorrichtung die kastenförmige Saugvorrich­tung verschwenkt werden kann.
    An einer Seite der Saugvorrichtung ist eine Öffnung einge­lassen, in die ein Krümmer mündet, dessen anderes Ende mit einem flexiblen Rohr verbunden ist, das wiederum mittels eines Krümmers mit einem Saugrohr verbunden ist.

    [0004] Die US-PS 4.058.914 beschreibt einen Saugbagger mit einem am Saugrohr befestigten Saugkopf besonderer Bauart. Der Saug­kopf besteht aus einem T-Stück, dessen mittlerer Teil am Saug­rohr befestigt ist, während die beiden Seitenstücke mit Be­festigungsflanschen versehen sind. An jedem Befestigungs­flansch ist eine Schneidvorrichtung angeordnet, die aus einem rohrförmigen Teil besteht, in dem ein Antriebsmotor einge­setzt ist. Jeder Antriebsmotor ist mit einem Schneidrad verse­hen, das einmal aus nach außen ragenden, kreisförmig angeord­neten Messern besteht, wobei die Ebenen der Messer gleichsam kegelförmig geneigt sind. Zum anderen besteht die Schneidvor­richtung aus einem schraubenförmigen Bauteil, von dem gleich­sam die Schneidmesser nach außen abstehen.
    In dem T-förmigen Verteilerstück, an dem die beiden nach außen ragenden Schneidvorrichtungen befestigt sind, ist eine Lei­tungsklappe um eine Achse schwenkbar gelagert, die senkrecht zum Anschlußstück des T-förmigen Verteilers verläuft.
    Diese Klappe mündet an ihrem vorderen Ende in einem Schieber, der in der einen Stellung die Anschlußöffnung des einen Saug­rohres und in der anderen Stellung die Ansaugöffnung des ande­ren Saugrohres abschließt. Die Klappe kann mit Hilfe einer Verstellvorrichtung von Bord des Schiffes verstellt werden.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaufelrad­schneidvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der sichergestellt ist, daß das von den Schneidbügeln geschnittene Räumgut in hohem Füllungsgrad abtransportiert wird. Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Weitere bevorzugte Ausführungs­formen sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung bleiben die für den Schaufel­radbaggerbetrieb charakteristischen Vorteile gleichbleibender und eindeutiger Schnittverhältnisse erhalten, und es ist ein stetiger Abtransport des Räummaterials mit gutem Wirkungsgrad gewährleistbar. Das von den Schneiden gelöste Material wird direkt durch die Schneidenöffnungen abgesaugt. Infolge der Absperrmöglichkeit der jeweils anderen Saugkammer des nicht materialfördernden Schneidrades wird verhindert, daß zusätz­liches Wasser angesaugt und mittransportiert wird.

    [0007] Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

    Fig. 1 - zeigt die Schaufelradschneidvorrichtung in Seitenansicht

    Fig. 2 - zeigt eine Ansicht von unten.



    [0008] Nach der Figur 1 weist die Schaufelradschneidvorrichtung zwei Schneidräder 1a und 1b auf, die gemeinsam von einem in die Tragkonstruktion des Saugrohrauslegers integrierten Hydromotor 2 nebst Getriebe 3 hydraulisch angetrieben werden. Das Saugrohr 4 endet in zwei innerhalb des zentral angeordneten Radträgers vorgesehenen Saugkammern 5a und 5b, die durch eine Mittelwand 6 getrennt sind. Es ist eine Stellklappe 7 vor­gesehen, die in Abhängigkeit von der Schwenkrichtung des Saugrohrauslegers während der Baggerarbeiten nur die eine der Saugkammern 5a oder 5b mit dem Saugrohr 4 verbindet, die dem fördernden Schneidrad 1a oder 1b zugeordnet ist. Jede der Saugkammern ist neben der Mittelwand 6 durch die mecha­nische Tragkonstruktion und einen Abstreifer begrenzt.

    [0009] Schneidbügel 8a und 8b, jeweils mit Schneidmessern 9a und 9b bestückt, geben seitliche Schneidöffnungen für die Aufnahme des geräumten Gutes in die Saugkammern frei.

    [0010] Die Figur läßt weiterhin erkennen, daß die Saugkammern 5a und 5b überwiegend im unteren Bereich der Schneidräder 1a und 1b, also direkt hinter dem zu schneidenden Boden vorge­sehen sind.

    [0011] In die Figur 2 sind die vorgenannten Bezugsziffern der sich entsprechenden technischen Teile eingetragen.

    [0012] Mit der vorstehend erläuterten Schaufelradschneidvorrichtung ist es zum einen möglich, Naßbaggerarbeiten durchzuführen, die der Unterhaltung und Erweiterung von Unterwasser­Strukturen dienen. Infolge der leichten Möglichkeit des seitlichen Verschwenkens des Saugrohrauslegers und dabei nach jeder Seite nacheinander ein Arbeitsfeld bei hoher Räumgutmenge bestreichend, sind eine leichte Führung des begleitenden Schwimmbaggers, insbesondere eine eindeutige Positionierung erreichbar. Zum anderen wird einem gleichen Gerät die Gewinnung von Rohstoffen unter Wasser möglich und dies auch in den Fällen, da das Räumgut mechanisch unter erheblichem Kraftaufwand gelöst werden muß.

    Bezeichnung der Bezugsziffern



    [0013] 

    1a Schneidrad

    1b "

    2 Hydromotor

    3 Getriebe

    4 Saugrohr

    5a Saugkammer

    5b "

    6 Mittelwand

    7 Stellklappe

    8a Schneidbügel

    8b "

    9a Schneidmesser

    9b "




    Ansprüche

    1. Schaufelradschneidvorrichtung für Saugbagger, wobei das Schaufelrad mit Schneidbügeln versehen ist und das Saug­rohr mit einer innerhalb der Schneidvorrichtung angeord­neten Saugkammer verbunden ist, die im Saugbereich mit einer Saugöffnung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidrad aus zwei koaxial nebeneinander liegen­den und fest miteinander verbundenen Schneidrädern (1a,1b) gebildet ist und daß die Saugkammer in zwei durch eine Mittelwand (6) voneinander getrennten Saugkammern (5a,5b) aufgeteilt ist, von denen die eine im Bereich des einen Schneidrades und die andere im Bereich des anderen Schneidrades liegt und daß jede Saugkammer (5a,5b) über eine durch eine Stellklappe (7) verschließbare Öffnung mit dem Saugrohr (4) derart verbunden ist, daß entweder die eine oder die andere Saugkammer (5a,5b) an das Saug­rohr angeschlossen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugkammern (5a,5b) überwiegend im unteren Bereich der Schneidräder (1a,1b) vorgesehen sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidräder (1a,1b) seitliche Schneidöffungen auf­weisen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht