(19)
(11) EP 0 226 699 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 86108806.0

(22) Anmeldetag:  27.06.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47C 27/08, A47C 20/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.12.1985 DE 3545311

(71) Anmelder: ROKADO METALL-HOLZ-KUNSTSTOFF GmbH & Co. KG
D-59439 Holzwickede (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Patentanwälte Meinke, Dabringhaus und Partner 
Postfach 10 46 45
44046 Dortmund
44046 Dortmund (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wasserbett


    (57) Mit einem Wasserbett mit einer Mehrzahl von parallel ange­ordneten, mit Wasser füllbaren, Wasserkammern bildenden Schläuchen (8), wobei jeweils eine Mehrzahl von derartigen Schläuchen (8) im Kopfteil (2), im Mittelteil (3) und im Fußteil (4) eines Bettrahmens (1) vorgesehen sind, soll eine Lösung geschaffen werden, mit der mit einfachen Mitteln ein hoher Liegekomfort, eine optimale Wartung, und insbesondere der Einsatz im privaten Bereich möglich gemacht wird, wobei, wie bei üblichen Betten für den Privatgebrauch, auch Kopf- und Fußteil (2,4) verstellbar ausgebildet sein sollen, wobei bei Leckagen nur kleine Störungen auftreten sollen.
    Dies wird dadurch erreicht, daß die Schläuche (8) in Tragschalen (6) angeordnet sind, die mit Fixierstegen (7) ausgerüstet sind und daß in einer durch die Stege (7) gebildeten Reihe oder Zeile eine Mehrzahl von ziegelartig hintereinandergefügten Schläuchen (8) angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Wasserbett mit einer Mehrzahl von parallel angeordneten, mit Wasser füllbaren, Wasserkammern bildenden Schläuchen.

    [0002] Aus einem Prospektblatt 1983 Somma-Mattress aus den USA ist ein Wasserbett bekannt, bei dem auf einem festen Grund­rahmen ein kastenförmiger Rahmen aus Polstermaterial aufge­setzt ist. In diesen Rahmen werden in Bettlängsrichtung einzelne, etwa rechteckig gestaltete, die gesamte Bettlän­ge überbrückende Wasserschläuche eingelegt. Anschließend wird die so gebildete Liegefläche umspannt und schließlich von einer Obermatratze um- und übergriffen.

    [0003] Bei dieser bekannten Bettkonstruktion werden alle Bewegun­gen an einer Seite des Bettes auf die andere Seite durch die Längsübertragung in den Wasserschläuchen als Schlinger­bewegung weitergeleitet. Wird dieser Effekt von manchen Be­nutzern gezielt erwartet, so ist dieser für viele doch un­angenehm. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß im Fal­le einer Leckage in einem Wasserschlauch eine sehr große Wassermenge ausfließt und bei einem Schaden im Mittelbe­reich des Bettes dieses zunächst vollständig unbrauchbar werden kann.

    [0004] Darüber hinaus besteht ein wesentlicher Nachteil der be­kannten Bettkonstruktion darin, daß weder das Kopfteil noch das Fußteil angehoben werden kann, ohne den durch die Wasserfüllung erwünschten Federungskomfort aufgeben zu müssen.

    [0005] Aus der US-A-4 297 755 ist ein Wasserbett der Gattung be­kannt, das allerdings für medizinische Zwecke eingesetzt werden soll. Dort sind in einzelnen Betteilen einzeln von einem Drucksteuergerät beaufschlagbare Wasserschläuche quer zur Liegerichtung des Patienten vorgesehen. Die Schläuche liegen in Fächern, die von Gurten o. dgl. gebil­det werden. Dieses technisch aufwendige Bett ist für den Privatgebrauch kaum geeignet.

    [0006] Aus der US-A-4 346 489 ist darüberhinaus ein Bett bekannt, das eine Kammermatratze zeigt, d.h. die einzelnen Wasser­kammern sind, wie bei Matratzen üblich, von flexiblen Ele­menten umgeben. Treten hier Störungen auf, ist die Repara­tur und die Wartung sehr aufwendig. Eine vergleichsweise einfache Lösung mit großvolumigen jeweils ein Fuß-, Mit­tel- und Kopfteil überbrückenden Kammern zeigt die US-A-3 644 950, die ebenfalls ein Krankenhausbett betrifft.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der mit einfachen Mitteln ein hoher Liegekomfort, eine op­timale Wartung, und insbesondere der Einsatz im privaten Bereich möglich gemacht wird, wobei, wie bei üblichen Bet­ten für den Privatgebrauch, auch Kopf- und Fußteil ver­stellbar ausgebildet sein sollen und wobei bei Leckagen nur kleine Störungen auftreten sollen.

    [0008] Bei einem Wasserbett der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Schläuche in Tragschalen angeordnet sind, die mit Fixierstegen ausgerüstet sind und daß in einer durch die Stege gebildeten Reihe oder Zeile eine Mehrzahl von ziegel­artig hintereinandergefügten Schläuchen angeordnet sind.

    [0009] Durch die Erfindung wird unter Beibehaltung der Verstell­barkeit von Kopf-, Mittel- und Fußteil ein optimaler Liege­komfort erreicht. Aufgrund der Einteilung einzelner Schlauchbereiche in ziegelsteinartig angeordnete Teilbe­reiche wird zum einen erreicht, daß einmal aufgebrachte Schwingungen nur eine vergleichsweise kurze Strecke von der Flüssigkeit weitergeleitet werden. Da die Schläuche kürzer gestaltet sind, wird gleichzeitig erreicht, daß bei einer möglichen Leckage weniger Flüssigkeit auftreten kann. Mit den Tragschalen, die beispielsweise einschließ­lich der Fixierstege als tiefgezogene Kunststoffwannen aus­gebildet sein können, die in den Rahmenelementen des Bettes eingehängt sind und die für das jeweilige Betteil notwendigen Schläuche tragen, wird eine sehr einfache Rah­mengestaltung ermöglicht, auftretende Leckagen werden di­ rekt von der Wanne aufgefangen u. dgl. mehr.

    [0010] In vorteilhafter Weise kann auch vorgesehen sein, daß die kammerbildenden Schläuche entsprechend des gewünschten Federungskomforts in Längs- und/oder Querausrichtung in den einzelnen Bettflächen angeordnet sind. So können beispielsweise gleichgerichtete Mittelflächen in den ein­zelnen Betteilen gebildet sein, während quer dazu angeordnete Schläuche die Randbereiche bilden u. dgl. mehr.

    [0011] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Fixierstege ein­stückig an den Tragschalen ausgebildet sind, was z. B. bei der Herstellung über die Tiefziehtechnik leicht zu errei­chen ist. Die Erfindung sieht auch vor, daß die Fixierste­ge mit eine Belüftung zulassenden Ausnehmungen ausgerüstet sind. Diese Ausnehmungen sind zweckmäßig in den oberen Bereichen der Fixierstege, um die Flüssigkeitsdichtigkeit der Tragschalen aufrechtzuerhalten, allerdings auch eine Querbelüftung durch die Bettfläche zu ermöglichen.

    [0012] Wie oben bereits angesprochen ist es vorteilhaft, wenn in einer durch die Stege gebildeten Reihe eine Mehrzahl von ziegelsteinartig hintereinandergefügten Schläuchen angeord­net sind. Damit werden auch die Reihen oder Zeilen, die die Schläuche bilden, in sich nochmals aufgeteilt, wodurch das Federungsverhalten des Wasserbettes den jeweiligen Be­ dürfnissen angepaßt werden kann.

    [0013] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in

    Fig. 1 eine Aufsicht auf einen Bettrahmen, in

    Fig. 2 eine perspektivische Seitenansicht eines Bett­rahmens mit aufgestelltem Kopf- und angehobenem Fußteil sowie in

    Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie III in Fig. 1.



    [0014] Von einem in den Figuren nicht näher dargestellten Wasser­bett ist ein Bettrahmen 1 dargestellt, der ein Kopfteil 2, ein Mittelteil 3 und ein Fußteil 4 aufweist. Diese Teile 2 - 4 weisen je einen eigenen Rahmen auf, der in Fig. 3 mit 5 bezeichnet ist. In diese Rahmen sind wannenförmige Trag­schalen 6 eingehängt, die im dargestellten Beispiel ein­stückig mit querverlaufenden Fixierstegen 7 versehen sind. Diese Stege sind mit den Tragschalen z. B. im Tiefziehver­fahren erstellt worden.

    [0015] Zwischen die Fixierstege sind wassergefüllte Schläuche 8 eingelegt.

    [0016] Wie sich aus Fig. 1 ergibt, können die Schläuche 8 unter­schiedliche Abmessungen aufweisen. So sind beispielsweise im Fußteil am äußeren Fußende in einer Reihe drei Schläu­che angeordnet, in der dann folgenden Reihe sind vier Teil­schläuche in einer Reihe angeordnet, während die folgenden Reihen durchgehende Schläuche aufweisen. Je nach Gestal­tung der Tragschalen 6 mit den Fixierstegen 7 können die Schläuche auch im Winkel zueinander diagonal oder in ande­rer Anordnung vorgesehen sein.

    [0017] Aus Fig. 3 ergibt sich, daß die Höhe der Fixierstege 7 ge­ringer ist als die Gesamthöhe der Wasserschläuche 8, im dargestellten Beispiel beträgt die Höhe der Fixierstege 7 weniger als die Hälfte der Höhe der Wasserschläuche 8.

    [0018] Sind die Wasserschläuche 8 mit Wasser gefüllt und einge­legt, so kann eine randseitige Polsterung 9 aufgelegt wer­den und schließlich mit einer textilen Bespannung 10 der gesamte Rahmen überdeckt werden. Hier kann noch eine zu­sätzliche Polsterung vorgesehen sein.

    [0019] Um eine Querbelüftung zu erreichen, können nur andeutungs­weise wiedergegebene Löcher 11 in den Kopfbereichen der Fixierstege 7 vorgesehen sein, damit die Luft von unten nach oben oder umgekehrt, durch die Bettfläche strömen kann.

    [0020] Natürlich ist die Erfindung nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch in vielfacher Hin­sicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die Erfindung nicht auf die dargestellte Verstellbar­keit nur dreier Bettflächen beschränkt, denn, wie bereits erwähnt, können auch die Wasserschläuche in anderer Anord­nung vorgesehen sein oder auch nur in Teilbereichen der ge­samten Fläche, während die übrige Fläche eine herkömmliche Polsterung aufweist u. dgl. mehr.


    Ansprüche

    1. Wasserbett mit einer Mehrzahl von parallel angeordneten, mit Wasser füllbaren, Wasserkammern bildenden Schläuchen, wobei jeweils eine Mehrzahl von derartigen Schläuchen im Kopfteil, im Mittelteil und im Fußteil eines Bettrahmens vorgesehen sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schläuche (8) in Tragschalen (6) angeordnet sind, die mit Fixierstegen (7) ausgerüstet sind und daß in einer durch die Stege (7) gebildeten Reihe oder Zeile einer Mehrzahl von ziegelartig hintereinandergefügten Schläuchen (8) angeordnet sind.
     
    2. Wasserbett nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die kammerbildenden Schläuche (8) entsprechend des ge­wünschten Federungskomforts in Längs- und/oder Querausrich­tung in den einzelnen Bettflächen (2 - 4) angeordnet sind.
     
    3. Wasserbett nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die zur Lagerung der Schläuche (8) vorgesehenen Fixierstege (7) eine geringere Höhe als die der Schläuche (8) aufweisen.
     
    4. Wasserbett nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fixierstege (7) einstückig an den Tragschalen (6) ausgebildet sind.
     
    5. Wasserbett nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fixierstege (7) mit eine Belüftung zulassenden Ausnehmungen (11) ausgerüstet sind.
     
    6. Wasserbett nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Tragschalen (6) als Kunststoffelemente ausgebildet sind.
     




    Zeichnung