[0001] Die Erfindung betrifft ein Zugwalzenpaar für eine Rotationsdruckmaschine zum Transportieren
von Druckträgerbahnen, bei dem eine Walze gegen die andere angestellt und beide Walzen
gleichmäßig mit Voreilung gegenüber der Einlaufgeschwindigkeit der Papierbahn antreibbar
sind und die an ihrem Umfang jeweils, bezogen auf die andere Walze, zueinander versetzte
Einlagen aus elastischem Material aufweisen.
[0002] Aus der DE-PS 23 57 208 ist bereits ein Zugwalzenpaar für Rotationsdruckmaschinen
zum Transportieren von Papierbahnen bekannt, bei dem die beiden Zugwalzen an ihrem
Umfang jeweils abwechselnd Ringzonen aus elastischem und vergleichsweise weniger elastischem
Material aufweisen. Dabei laufen in der gesamten Zugwalzenpaarung jeweils die unelastischen
Ringzonen der einen Zugwalze mit ihrer gesamten Breite auf den elastischen Ringzonen
bzw. Einlagen der anderen Zugwalze. Die elastischen Ringzonen weisen jeweils die gleiche
Breite auf wie die vergleichsweise unelastischen Ringzonen. Der Nachteil dieses bekannten
Zugwalzenpaares liegt zum einen in der aufwendigen Fertigung der Walzen und zum anderen
in der Verformung der elastischen Ringe in Laufrichtung. Infolge der unterschiedlichen
Paarung der Ringe wird durch Durchmesserverringerung der elastischen Ringe eine vermehrte
Walkarbeit auftreten. Dies bedeutet größere Erwärmung und Abnutzung. Dabei entstehen
zwangsläufig auch Längsverformungen an der Druckträger- bzw. Papierbahn, die sich
bis zum Falztrichter hin verlagern können. Die Folge wiederum sind Bahnspannungsschwankungen,
die sich nachteilig auf den Längsfalz auswirken können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Zugwalzenpaar zu schaffen, das kostengünstig hergestellt
werden kann und mit dem ein gleichmäßiger Zug auf die zu befördernde Druckträger-
bzw. Papierbahn über deren gesamten Breite erzielt werden kann. Diese Aufgabe wird
durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung
in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen jeweils schematisch:
Fig 1 in der perspektivischen Darstellung das erfindungsgemäße Zugwalzenpaar und
Fig.2 einen Teilschnitt durch das Zugwalzenpaar gemäß Fig.1.
[0004] Wie aus Fig.l hervorgeht, wird eine Druckträgerbahn (1), üblicherweise eine Papierbahn,
von einem Falztrichter (2) kommend einem Zugwalzenpaar zugeführt, das zwei Walzen
(3 und 4)umfaßt. Die Walzen (3 und 4) können mit ihren Zapfen (5 und 6) zwischen zwei
Seitenwänden gelagert werden (7 und 7a). Bei dieser Lagerung werden die Zugwalzen
(3, 4) zueinander angestellt. Vorzugsweise erfolgt jedoch eine Lagerung in einer einzigen
Seitenwand bzw. in einem einzigen Seitenteil (7), in dem auch der Antrieb für das
Zugwalzenpaar (3, 4) untergebracht bzw. angeordnet ist.
[0005] Die Zugswalzen (3, 4) sind exzentrisch zum zentrisch in der Seitenwand einstellbaren
Seitenteil (7) gelagert. Dies ermöglicht ein Ausrichten des Zugwalzenpaares (3, 4)
auf die Trichterspitzen und eine günstige Korrekturmöglichkeit auf die Druckträgerbahnen
(1).
[0006] Die dargestellten Walzen (3, 4) sind Stahlwalzen. Sie weisen an ihrem Umfang in Achsrichtung
verlaufende Nuten (8) auf, zwischen denen sich jeweils Stege (9) aus dem Grundmaterial,
d.h. im Ausführungsbeispiel aus Stahl, befinden. Die Nuten (8) werden mit einem Material
versehen, das weniger elastisch als das Material der Stege (9) ist. Als elastische
Streifen (10) zur Ausfüllung der Nuten (8) eignet sich Kunststoff oder Gummiarabikum.
Vorzugsweise erstrecken sich sowohl die Stege (9) als auch die Nuten (8) bzw. die
elastischen Streifen (10) über die gesamte Länge der Walzen (3, 4).
[0007] Die Breite der Stege (9) ist, bezogen auf die Breite der elastischen Streifen (10),
jeweils in Umfangsrichtung gesehen, gleich groß aber vorzugsweise kleiner, wie aus
Fig.2 hervorgeht. Dadurch ergeben sich in vorteiler Weise Quetschbereiche (11), die
lediglich eine sehr geringe Tiefe, beispielsweise im Mikrobereich, aufzuweisen brauchen.
Dadurch wird über die gesamte Breite der Walzen (3, 4) ein gleichmäßiger Zug für den
Transport der Druckträgerbahn (1) erreicht.
[0008] Außerdem ist die Fertigung des Zugwalzenpaares (3, 4), bezogen auf die eingangs abgehandelten
bekannten Zugwalzen. wesentlich einfacher, da lediglich in Achsrichtung verlaufende
Nuten in die Walzen z.B. eingefräst werden müssen, die anschließend mit einem elastischen
Material ausgefüllt werden. Das Teilungsverhältnis zwischen Nuten und Stegen wird
festgelegt in Abhängigkeit von der Breite der Walzen (3, 4) und deren Durchmesser
sowie gegebenenfalls von einem vorgegebenen zulässigen Schlupf. Wie aus Fig.2 ersichtlich
ist, dringen aufgrund der angegebenen Dimensionen, nach der die Breite der Stege (9)
gleich oder kleiner als die Breite der elastischen Streifen (10) ist, die Stege jeweils
geringfügig in das Material der elastischen Streifen (10) ein, wodurch die erwähnten
Quetschbereiche (11) entstehen. Dadurch ergibt sich ein geringer Schlupf, der durch
die vorangehend erwähnte Maßnahme begrenzt werden kann.
1. Zugwalzenpaar für eine Rotationsdruckmaschine zum Transportieren von Druckträgerbahnen,
bei dem eine Walze gegen die andere angestellt und beide Walzen gleichmäßig mit Voreilung
gegenüber der Einlaufgeschwindigkeit der Papierbahn antreibbar sind und die an ihrem
Umfang jeweils, bezogen auf die andere Walze, zueinander versetzte Einlagen aus elastischem
Material aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden Zugwalzen (3, 4) in
Achsrichtung Nuten (8) und Stege (9) aufweist, daß die Nuten (8) mit einem Material
(10) ausgefüllt sind, das elastischer als das Material der Stege (9) ist und daß die
Breite der Stege (9) gleich oder kleiner als die Breite der elastischen Streifen (10)
ist.
2. Zugwalzenpaar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (9) aus Stahl
und die elastischen Streifen (10) aus Gummi oder Kunststoff bestehen.
3. Zugwalzenpaar nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (3,
4) in einem den Antrieb umfassenden Seitenteil (7) gelagert sind.