(19)
(11) EP 0 226 786 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 86115512.5

(22) Anmeldetag:  08.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 54/32, B65H 54/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 10.12.1985 DE 3543565

(71) Anmelder: Neumünstersche Maschinen- und Apparatebau Gesellschaft mbH (NEUMAG)
D-2350 Neumünster 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Vehling, Ernst
    D-2352 Bordesholm (DE)

(74) Vertreter: Planker, Karl-Josef, Dipl.-Phys. et al
Babcock-BSH AG vormals Büttner-Schilde-Haas AG Postfach 6
D-47811 Krefeld
D-47811 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufspulmaschine


    (57) Die Erfindung befaßt sich mit einer Aufspulmaschine für schnell-laufende Fäden und betrifft insbesondere die zugehörige Changiereinrichtung (6). Die Changierung erfolgt durch gegenläufig bewegte Mitnehmer (28) die auf einem umlaufenden Zahnriemen (20) sitzen und abwechselnd den Faden (8) erfassen. An den beiden Enden des Changierbereiches ist je ein Abweiser (47, 51) angeordnet. Die beiden Abweiser (47,51) sind mittels eines Getriebes selbsttätig verschieblich, so daß sich ihr Abstand in Abhängigkeit vom zunehmenden Wickeldurchmesser verkleinert. Dadurch werden konische Wickel mit exakten Endflächen gebildet. Das Getriebe ist eine Art Keilgetriebe. Der Abweiser (47) sitzt auf einer Schubstange (32), deren Ende an einer keilartig geneigten Führungsschiene (38) entlanggeführt wird. Der andere Abweiser (51) sitzt ebenfalls auf einer Schubstange (33), die entweder in entsprechender Weise verschieblich ist oder vorzugsweise mit der Schubstange (32) durch ein Zahngetriebe gegenläufig gekoppelt ist. Die Vorteile der Erfindung kommen besondere bei Aufspulmaschinen mit mehreren nebeneinanderliegenden Wickelstellen zur Geltung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Zum Au-fspulen bei extrem hohen Fadengeschwindigkeiten - z.B. 6000 m pro Minute - sind Aufspulmaschinen bekannt, bei denen der Faden durch Mitnehmer hin und her geführt wird, die auf zwei gegensinnig bewegten, nebeneinander angeordneten Band- oder Riementrumen befestigt sind. Die alternierende Bewegung des Fadens wird dabei nicht wie bei herkömmlichen Changiereinrichtungen durch einen einzigen, hin und her bewegten Fadenführer bewirkt, sondern dadurch, daß die gegenläufig bewegten Mitnehmer abwechselnd den Faden erfassen und führen. Da die Mitnehmer an den Umkehrpunkten des Fadens weder beschleunigt noch verzögert werden, wird der Einfluß der trägen Masse der Fadenführungsorgane bei der Fadenumkehr völlig ausgeschaltet.

    [0003] Durch geeignete Formgebung des Mitnehmers oder durch die relative Anordnung der Riementrume erreicht man, daß der Faden von dem einen Mitnehmer freigegeben und gleichzeitig von dem anderen Mitnehmer übernommen wird. Daher liegen die Umkehrpunkte an den Stellen, an denen sich die Mitnehmer begegnen. Wenn man einen Spulenaufbau mit ebenen, exakten Endflächen erreichen will, müssen die Umkehrpunkte stets exakt an den gleichen Stellen liegen. Unregelmäßige Abweichungen, selbst wenn sie in der Größenordnung der Dicke eines Fadens liegen, verursachen einen unsauberen Kantenaufbau. Es treten sogenannte Querschläger auf, das heißt kurze Fadenstücke, die sehnenförmig über den Rand der Wicklung laufen. Daher ist es notwendig, die Bewegung der Mitnehmer sorgfältig zu synchronisieren.

    [0004] Die meisten bisher bekannt gewordenen Aufspulmaschinen sind mit zwei umlaufenden Riemen oder Bändern bestückt, auf denen die Mitnehmer sitzen. Die Bänder sind so angeordnet, daß ein Trum des einen Bandes einem in entgegengesetzter Richtung bewegten Trum des anderen Bandes eng benachbart ist. Bei diesen Maschinen sind die erwähnten Synchronisationsprobleme besonders ausgeprägt, zum Teil bedingt durch unterschiedliche Dehnungen der Riemen oder Bänder infolge unterschiedlicher Materialeigenschaften oder unterschiedlicher Alterung.

    [0005] Es sind auch schon Aufspulmaschinen bekannt, die nur ein einziges umlaufendes Organ aufweisen, dessen gegenläufige Trume durch Umlenkrollen eng nebeneinander geführt sind. Obwohl dabei die materialbedingten Ungenauigkeiten weitgehend ausgeschaltet sind, lassen sich Querschläger nicht ganz vermeiden.

    [0006] Man hat schon an den Enden des Changierbereichs feststehende Abweiser angeordnet, die den Faden immer exakt an der gleichen Stelle von dem ankommenden Mitnehmer lösen sollen.

    [0007] Da die bisher erwähnten Maßnahmen, die alle schon aus der DE-OS 15 35 091 bekannt sind, noch nicht immer zum Erfolg führen, hat man die Abweiser verschieblich angeordnet, so daß der Changierhub während des Wickelvorganges mit zunehmendem Wickeldurchmesser verkürzt wird. Der Soll-Umkehrpunkt wandert also von Wickellage zu Wickellage weiter nach innen. Selbst wenn der tatsächliche Umkehrpunkt einer Wickellage - bedingt durch irgendwelche Störeinflüsse - ein wenig jenseits des Soll-Umkehrpunktes liegt,. so rutscht der Faden trotzdem nicht von der Kante ab, da die darunterliegende Lage etwas breiter ist. Die Wickel erhalten daher konische oder gewölbte Endflächen. Bei genügend großen Konuswinkel läßt sich auf diese Weise das Auftreten von Querschlägern unterdrücken.

    [0008] Bei der Aufspulmaschine gemäß DE-OS 26 22 243, von der die Erfindung ausgeht, ist die Verschiebung der Abweiser durch ein Getriebe mit der Position eines Tastorgans gekoppelt, das gegen die Umfangsfläche des Wickels anliegt und entsprechend dem zunehmenden Wickeldurchmesser ausweicht. Von dem Getriebe ist nur ein sperriges, greiferartiges Gestänge dargestellt, das über eine nicht näher beschriebene Hebeleinrichtung betätigt werden soll. Die genaue Wirkungsweise ist der Druckschrift nicht zu entnehmen, und es ist nicht erkennbar, ob diese Einrichtung für Aufspulmaschinen geeignet ist, bei denen auf einem einzigen Wickeldorn mehrere Wickelstellen in Reihe nebeneinander angeordnet sind. Dieser letztere Gesichtspunkt ist besonders wichtig. Denn gerade beim Aufspulen dünner Fäden mit extrem hohen Geschwindigkeiten hat es sich zwecks Vermeidung übermäßiger Wickelgewichte durchgesetzt, auf einem Wickeldorn bis zu acht Wickel unterzubringen.

    [0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufspulmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, die sich durch eine einfache und exakte Steuerung des Changierhubes in Abhängigkeit vom wachsenden Spulendurchmesser auszeichnet, zum gleichzeitigen Aufspulen mehrerer nebeneinanderliegender Wickel geeignet ist und leicht auf eine andere Anzahl von Wickelstellen umstellbar ist.

    [0010] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0011] Bei dem im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Keil- oder Kurvengetriebe ist die Führungsschiene eine Erzeugende der Endfläche der Spule. Ein wesentlicher Vorteil besteht daher darin, daß man aus der Form und Lage der Führungsschiene unmittelbar anschaulich auf die Form der Endfläche schließen kann.

    [0012] Es besteht die Möglichkeit, beide Abweiser einer Wickelstelle je mit dem in Anspruch 1 angegebenen Getriebe separat und unabhängig voneinander zu steuern. Bevorzugt wird aber die in Anspruch 2 angegebene und in Anspruch 3 konkretisierte Variante, bei der durch die Auswahl einer einzigen Führungsschiene eine exakt spiegelsymmetrische Wickelform erreicht wird.

    [0013] Gemäß Anspruch 4 werden bei Aufspulmaschinen mit mehreren nebeneinanderliegenden Wickelstellen die einander entsprechenden Abweiser aller Wickelstellen mit einem einzigen Getriebe synchron bewegt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die einzelnen Wickelstellen separate Changierbänder haben oder ob sich die Changierbandtrwne durchgehend über mehrere Wickelstellen erstrecken.

    [0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform, auf die sich der Anspruch 5 bezieht, erstrecken sich die Trume allerdings über die Gesamtlänge der Wickelstellen. Die Leisten mit den Abweisern haben den Vorteil, daß sie zwecks Umstellung auf eine andere Anzahl von Wickelstellen leicht austauschbar sind. Sie erfüllen zusätzlich die Aufgabe, die eng nebeneinanderliegenden Trume zu führen und getrennt zu halten.

    [0015] Die Trennung der beiden Trume ist besonders wichtig, wenn die Trume gemäß Anspruch 6 die Trume eines einzigen Zahnriemens sind und die Verzahnungen einander zugekehrt und eng benachbart sind.

    [0016] Eine besonders einfache Bauart ist in Anspruch 7 angegeben.

    [0017] Die Ansprüche 8 und 9 betreffen zweckmäßige, variable Ausbildungen der Führungsschiene.

    [0018] Das Merkmal des Anspruchs 10 sichert Spielfreiheit und damit exakte-Bewegungen der Schubstange.

    [0019] Das Merkmal des Anspruchs 11 trägt zur Minderung von Reibung und Verschleiß bei.

    [0020] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung an Hand eines vereinfacht dargstellten Ausführungsbeispiels.

    Figur 1 zeigt schematisch die Aufspulmaschine, teilweise im Schnitt, von der Seite

    Figur 2 zeigt eine Ansicht der Changiereinrichtung

    Figur 2a zeigt im Schnitt die zugehörige Form und Anordnung der Wickel

    Figur 3 zeigt die Changiereinrichtung von oben

    Figur 3a zeigt - in Querrichtung auseinandergezogen - Einzelteile der Changiereinrichtung von oben

    Figur 4 zeigt eine abgewandelte Einzelheit

    Figur 4a zeigt die der Figur 4 entsprechende Wickelform.



    [0021] In Figur 1 ist eine Hülse 1 mit Wickel 2 auf einem Wickeldorn 3 zu erkennen. Wie sich weiter unten ergeben-wird, hat allerdings die Aufspulmaschieneinsgesamt vier in Reihe nebeneinanderliegende Wickelstellen, das heißt auf dem Dorn 3 sitzen insgesamt vier Hülsen mit vier Wickeln. Der Wickeldorn 3 ist mit einem nicht dargestellten Maschinengestell so verbunden, daß sich während des. Aufbaus der Wickel 2 seine Lage relativ zum Maschinengestell nicht ändert. Er kann z.B. auf einem Revolverkopf sitzen.

    [0022] In einem nur schematisch angedeuteten Gehäuse 4, das relativ zum Maschinengestell in einer senkrechten Führung hin und her verschieblich ist, ist eine Treibwalze 5 gelagert, die durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben ist. Der Treibwalze 5 eng benachbart ist in'dem Gehäuse 4 eine Changiereinrichtung 6 untergebracht.

    [0023] Durch unbeweglich mit dem Maschinengestell verbundene Fadenführer 7, die entsprechend der Anzahl der Wickelstellen jeweils mittig über der zugeordneten Wickelstelle angebracht sind, werden Fäden 8 mit hoher Geschwindigkeit der Changiereinrichtung 6 zugeführt, durchlaufen ein kurzes freies Wegstück, liegen anschliessend auf einem Bogen von etwas mehr als 90 Grad an der Oberfläche der Treibwalze 5 an und gelangen von dort auf die Wickel 2. Entsprechend dem zunehmenden Wickeldurchmesser weicht die Treibwalze 5 zusammen mit der Changiereinrichtung 6 nach oben aus, wie durch den Pfeil 9 symbolisiert.

    [0024] Die Changiereinrichtung 6 ist in dem Gehäuse 4 an einer Traverse 10 angeordnet. Auf einer mit der Traverse 10 verschweißten Platte 11 sitzt, mittels einer Stellschraube 12 in Längsrichtung der Traverse 10 justierbar, ein Motor 13 mit gezahnter Antriebsscheibe 14. Am anderen Ende der Traverse 10 ist eine ebenfalls gezahnte Umlenkscheibe 15 auf einem Schlitten 16 gelagert, der auf Führungsstangen 17 in Längsrichtung der Traverse 10 gleitend geführt ist. Eine Spannfeder 18, die an einem Bügel 19 abgestützt ist, drückt den Schlitten 16 in Richtung auf das Ende der Traver se 10. über die Antriebsscheibe 10 und die Umlenkscheibe 15 ist ein endloser Zahnriemen 20 geführt. Dabei ist das Obertrum 21 de Zahnriemens 20 durch zwei weitere Zahnscheiben 22, 23, die in de Nähe der Antriebsscheibe 14 bzw. der Umlenkscheibe 15 gelagert sind, so umgelenkt, daß es mit kurzem Abstand parallel dem Untertrum 24 läuft. Bei dem durch den Pfeil 25 veranschaulichten Drehsinn der Antriebsscheibe 14 läuft das Obertrum 21 in Richtung des Pfeils 26, das Untertrum 24 in entgegengesetzter Richtung gemäß Pfeil 27.

    [0025] An der von der Traverse 10 abgewandten Kante des Zahnriemens 20 sind in gleichmäßigen Abständen Mitnehmer 28 befestigt.

    [0026] Über dem Obertrum 21 ist an der Traverse 10 dicht neben der Zahn scheibe 22 ein Lagergehäuse 29 befestigt, in dem ein Zahnrad 30 mit waagerecht liegender Achse gelagert ist. An der anderen Seit der Traverse 10 ist in der Nähe der Zahnscheibe 22, die dem Moto 13 benachbart ist, ein Führungsblock 31 befestigt. Eine obere Schubstange 32 und eine untere Schubstange 33 sind - zueinander und zu den beiden Trumen 21, 24 des Zahnriemens 20 parallel - ir Bohrungen des Führungsblocks 31 und des Lagergehäuses 29 gleiter geführt. Beide Schubstangen 32, 33 sind im Bereich des Lagergehäuses 29 auf den einander zugekehrten Seiten mit Verzahnungen versehen, die mit dem Zahnrad 30 an 180 Grad zueinander versetzten Stellen kämmen.

    [0027] Fest auf der unteren Schubstange 33 sitzt eine Buchse 34. Eine Druckfeder 35, die an einen Widerlager 36 abgestützt ist, drückt die Buchse 34 und damit die untere Schubstange 33 in Richtung aL den Motor 13. Infolge der durch das Zahnrad 30 bewirkten gegenläufigen Kopplung wird die obere Schubstange 32 in die entgegeng setzte Richtung - in der Zeichnung nach rechts - gedrückt.

    [0028] Die obere Schubstange 32 ist an der Seite, an der die Umlenkscheibe 15 angeordnet ist, über das Ende der Traverse 10 hinaus verlängert und am Ende mit einer Tastrolle 37 versehen. Diese liegt unter dem von der Feder 35 ausgeübten Druck spielfrei an einer Führungsschiene 38 an.

    [0029] Die Führungsschiene 38 ist um einen Drehzapfen 39 schwenkbar, der in einer am Maschinengestell angeschweißten Gabel 39 sitzt. In der mit durchgezogenen Linien dargestellten Grundstellung ist die Führungsschiene 38 senkrecht angeordnet, das heißt rechtwinklig zur Richtung der Trume 21, 24 und dementsprechend auch rechtwinklig zur Wickelachse. Aus dieser Stellung ist sie in der Ebene, in der die Schubstangen 32, 33 liegen, in Richtung des Pfeils 41 um einen. Winkel bis zu etwa 30 Grad verschwenkbar. Innerhalb dieses Winkelbereichs ist sie in jeder Stellung - wie z.B. in der mit unterbrochenen Linien veranschaulichten Stellung 38' - mittels Stellschrauben 42, 43 arretierbar.

    [0030] An der oberen Schubstange 32 sind Verbindungsstücke 44, 45 fest angeklemmt, die unten bis zur Höhe der Trume 21, 24 reichen. Daran ist eine dünne Leiste 46 angeschraubt, die flach in dem engen Zwischenraum zwischen den Trumen 21, 24 liegt und sich nahezu über die ganze freie Länge zwischen den Zahnscheiben 22, 23 erstreckt. Die Verbindungsstücke 44, 45 sind mit Bohrungen versehen, in denen die untere Schubstange 33 frei gleitet. Die Leiste 46 ist in gleichmäßigen Abständen mit insgesamt vier Abweisern 47a bis 47d (insbesondere Figur 3a) versehen, die nach vorne über die mit den Mitnehmern 28 besetzte Vorderkante des Zahnriemens 20 ein wenig weiter hinausragen als die Mitnehmer 28 selbst. Die Abweiser 47 der Leiste 46 sind an der Flanke, die dem Motor 13 zugekehrt ist - in der Zeichnung nach links - keilförmig abgeschrägt.

    [0031] Entsprechend ist mit der unteren Schubstange 33 durch Verbindungsstücke 48, 49, die mit Bohrungen für den gleitenden Durchgang der oberen Schubstange 32 versehen sind, eine Leiste 50 verbunden, die dicht unter der Leiste 46 ebenfalls zwischen den Trumen 21, 24 liegt. Die Leiste 50 hat vier Abweiser 51a bis 51d die in gleichen Abständen wie die Abweiser 47 angeordnet und ebenso wie diese mit einer Keilschräge versehen sind, jedoch auf der gegenüberliegenden, in der Zeichnung rechnen Seite. In der Stellung, die in der Zeichnung dargestellt und besonders deutlicr aus Figur 3a erkennbar ist, überlappen sich die Abweiser 47a mit 51b, 47b mit 51c und 47c mit 51d jeweils mit ihren breiteren , Seiten.

    [0032] Die schwenkbare Führungsschiene 38 kann auch durch ein leicht austauschbares Führungselement 52 mit gekrümmter Führungskante 5 ersetzt werden. In diesem Falle erhalten die Wickel 2' gewölbte Endflächen, wie in Figur 4a veranschaulicht.

    [0033] Der in der Zeichnung dargestellten Aufspulmaschine laufen insgesamt vier Fäden 8a bis 8d zu (Figur 3a). Die Fäden 8a und 8c werden von den Mitnehmern 28a bzw. 28c des Obertrums 21 in der Zeichnung nach rechts bewegt, die Fäden 8b und 8d von den Mitnehmern 28b und 28d des Untertrums 24 nach links. In der gezeigten Stellung sind die Fäden 8a und 8c schon mit den keilförmig ansteigenden Flanken der Abweiser 47a, 47c in Kontakt, ebenso die Fäden 8b und 8d mit den in umgekehrter Richtung abgeschrägten Flanken der Abweiser 51b, 51d. Die Fäden 8a und 8c befinden sich unmittelbar vor dem rechten Umkehrpunkt ihres Changierbereichs, die Fäden 8b und 8d vor dem linken Umkehrpunkt. Im folgenden Augenblick werden alle Fäden durch die Abweiser aus dem Kontakt mit dem zugehörigen Mitnehmer gelöst und kehren - bedingt durch die mittige Anordnung der Fadenführer 7 über den zugeordneten Wickelstellen - ihre Bewegungsrichtung um. Nachdem sie sich zunächst frei bewegt haben, werden sie von je einem Mitnehmer eingeholt, und zwar der Faden 8a von dem Mitnehmer 28b. der Faden 8b von dem Mitnehmer 28a, der Faden 8c von dem Mitnehmer 28d und der Faden 8d von dem Mitnehmer 28c.

    [0034] Dieses Spiel wiederholt sich entsprechend jeweils an den entgegengesetzten Umkehrpunkten der einzelnen Changierbereiche.

    [0035] Aus dem Obigen wird klar, daß die Lage des Umkehrpunktes durch die Lage des Abweisers bestimmt ist, der die Fadenumkehr auslöst.

    [0036] Mit zunehmendem Wickeldurchmesser weicht die Changiereinrichtung 6, wie schon beschrieben, nach oben in Richtung des Pfeils 9 aus. Dabei fährt die Tastrolle 37 an der fest mit dem Maschinengestell verbundenen Führungsschiene 38, die beispielsweise die Stellung 38' einnimmt, aufwärts und schiebt die Schubstange 32 nach links. Die Schubstange 33 bewegt sich zwangsläufig nach rechts. Mit den Schubstangen 32, 33 verschieben sich im gleichen Maß die Leisten 46, 50 mit den Abweisern 47, 51. Die Abweiser 47a und 51a, die die Umkehrpunkte für den Aufbau des Wickels 2a bestimmen, bewegen sich also mit zunehmendem Wickeldurchmesser aufeinander zu, ebenso die zusammengehörenden anderen Paare von Abweisern. Der Changierhub verkleinert sich, und der Wickel wird konisch, wobei der Konus genau der Winkeleinstellung der Führungsschiene 38 entspricht.

    [0037] Wenn die Aufspulmaschine von vier Wickelstellen auf acht entsprechend schmalere Wickelstellen umgestellt werden soll, tauscht man den Zahnriemen 20 gegen einen anderen Zahnriemen aus, der auf der gleichen Länge die doppelte Zahl von Mitnehmern aufweist. Außerdem sind die Leisten 46, 50 gegen Leisten mit entsprechend enger angeordneten Abweisern auszutauschen. Das Getriebe für die selbsttätige Verschiebung der Abweiser bleibt unverändert; gegebenenfalls kann der Konuswinkel durch einfache Verstellung der Führungsschiene 38 geändert werden.


    Ansprüche

    1. Aufspulmaschine

    mit e.inem Maschinengestell,

    mit einem Wickeldorn, der während des Aufspulens unverrückbar mit dem Maschinengestell verbunden ist

    und mit einer Changiereinrichtung, die die folgenden Merkmale aufweist:

    a) zwei in entgegengesetzter Richtung bewegte, mit Mitnehmen bestückte Riementrume sind nebeneinander angeordnet;

    b) den beiden Umlenkstellen eines Changierbereichs ist je eil parallel zur Wickelachse verschieblicher Abweiser zugeordnet;

    c) die Abweiser sind durch ein Getriebe mit einem Tastorgan gekoppelt, das an der Umfangsfläche des Wickels anliegt; gekennzeichnet durch folgende Merkmale des Getriebes:

    d) mindestens einer der beiden Abweiser (47) ist mit einer zur Wickelachse parallelen Schubstange (32) verbunden;

    e) die Schubstange (32) steht mit einer Führungsschiene (38, 52) in Eingriff;

    f) die Changiereinrichtung (6) und die Führungsschiene (38, 52) sind entsprechend der Auslenkung des Tastorgans (5) relativ zueinander im rechten Winkel zur Wickelachse verschieblich.


     
    2. Aufspulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Abweiser (51) mit einer zweiten, parallelen Schubstange (33) verbunden ist, die mit der ersten Schubstange (32) gegenläufig gekoppelt ist.
     
    3. Aufspulmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schubstangen (32, 33) auf den einander zugekehrten Seiten je mit einer Verzahnung versehen sind und mit einem zwischen ihnen angeordneten Zahnrad (30) kämmen.
     
    4. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechende Abweiser (47a bis 47d; 51a bis 51d) mehrerer in Reihe nebeneinander angeordneter Wickelstellen gemeinsam mit einer Schubstange (32; 33) verbunden sind.
     
    5. Aufspulmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abweiser (47; 51) als seitliche Vorsprünge von Leisten (46; 50) ausgebildet sind, die mit den Schubstangen (32; 33) verbunden und zwischen den beiden sich über die Gesamtlänge aller Wickelstellen erstreckenden Riementrumen (21, 24) angeordnet sind.
     
    6. Aufspulmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Riementrume (21, 24) die Trume eines einzigen Zahnriemens (20) sind und daß das eine Trum (21) durch Umlenkscheiben (22, 23) dem anderen Trum (24) angenähert ist.
     
    7. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastorgan als Treibwalze (5) für den Wickel (2) ausgebildet ist, daß die Führungsschiene (38, 52) mit dem Maschinengestell verbunden ist und daß die Treibwalze (5) in dem Gehäuse (4) der Changiereinrichtung (6) gelagert ist.
     
    8. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (38) schwenkbar und in verschiedenen Winkelstellungen arretierbar ist.
     
    9. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (52) austauschbar ist.
     
    10. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (32) durch eine Druckfeder (35) gegen die Führungsschiene (38, 52) gedrückt wird.
     
    11. Aufspulmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Führungsschiene (38, 52) in Eingriff stehende Ende der Schubstange (32) eine Tastrolle (37) aufweist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht