[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fenster oder auf eine Tür, vorzugsweise mit Kunststoffrahmen,
mit einem ausschließlich einen Handhebelgriff aufweisenden Riegelstangenbeschlag,
dessen Riegelstangen gleitbar in C-förmig begrenzten Aufnahmenuten des Flügelrahmens
gelagert sind.
[0002] Es ist ein Fenster oder eine Tür dieser Art bekannt (EP 0 056 484) bekannt, bei dem
bzw. bei der der Flügel mit einem Stulpschienenbeschlag ausgerüstet ist. Diese Stulpschienenbeschläge
sind vorgefertigte Einbaueinheiten, die ein Stulpblech aufweisen, an dem die mit Verriegelungszapfen
versehene Riegelstange längsverschiebbar gelagert ist. Die Verriegelungszapfen erstrecken
sich durch Langlöcher des Stulpbleches, dem eine Abdeck- und Befestigungsfunktion
zukommt. Die griffseitige Stulpschienenbaueinheit ist mit einem Getriebe ausgerüstet,
das über einen Handhebel betätigt wird.
[0003] Diese Stulpschieneneinbaueinheiten besitzen zum Verbinden mit anderen Beschlagsbaueinheiten,
wie z.B. Eckumlenkungen, jeweils endseitig formschlüssige Kupplungsvorrichtungen,
die über einen gewissen Bereich, von z.B. 100 mm abgelängt werden können, so daß sie
an unterschiedliche Fensterabmaße angepaßt werden können. Diese Anpaßbarkeit ist jedoch
für die große Anzahl der verschiedenen Fenstergrößen nicht ausreichend, so daß ein
großer Lagerbestand an Stulpschieneneinbaueinheiten in den Fenster und Türen herstellenden
Betrieben erforderlich ist.
[0004] Bei den Stulpschienenbeschlägen werden die Stulpschiene und die Riegelstange als
Blechstanzteile ausgebildet, um eine möglichst geringe Einbauhöhe zu erzielen. Sämtliche
an den Riegelelementen auftretenden Kräfte müssen von der Riegelstange aufgenommen
werden, die diese Lasten an die Stulpschiene überträgt. Im Berührungsbereich treten
hohe Flächenpressungen auf, die eine Schwergängigkeit des Beschlages mit sich bringen.
[0005] Die Stulpschiene wird im allgemeinen durch Schrauben oder sonstige Be- festi
gungselemente am Kunststoffprofil des Flügelrahmens befestigt. Diese Befestigungselemente
müssen die Belastungen aufnehmen. Bei Kunststoffen ist die übertragbare Flächenpressung
jedoch gering, so daß bei der bekannten Ausführung die Gefahr einer Überlastung der
Befestigungselemente gegeben ist. Es kommt, hinzu daß bei den Stulpschienenbeschlägen
wegen der Reibpaarung Stahl auf Stahl eine Schmierung unbedingt erforderlich ist.
Ein Nachfetten derartiger Stulpschienenbeschläge in eingebautem Zustand ist jedoch
schwierig, da die mit einem Schmierfett zu versehenen Flächen sich in einem Bereich
befinden, der durch die Stulpschiene abgedeckt und von außen nicht zugänglich ist.
Bei den bekannten Fenster- und Türsystemen aus Aluminium sind Beschlagsaufnahmenuten
vorgesehen, in denen die Riegelstangen vollständig geführt sind, wobei die Riegelstangen
die Aufnahmenuten ausfüllen. Die Riegelrollen werden in die U- oder C-förmig ausgebildeten
Riegelstangen eingesetzt, so daß die auf die Riegelrollen wirkenden Verriegelungskräfte
ebenfalls über die Riegelstange auf das Rahmenprofil übertragen werden. Zusätzlich
zu Toleranzadditionen, die sich als Getriebespiel bemerkbar machen, ist für die einwandfreie
Riegelstangenfunktion eine Schmierung der Gleitflächen erforderlich.
[0006] Ein weiterer Nachteil der bekannten Riegelstangenbeschläge ergibt sich im oberen
waagerechten Bereich des Flügels in der Drehkippausführung, in dem die Ausstellvorrichtung
vorgesehen ist. Die Ausstellvorrichtungen werden aus Platzgründen in der Beschlagsaufnahmenut
des oberen Flügelrahmenholms verankert, so daß dann für die Langbandverriegelung der
Ausstellvorrichtung eine besonders gestaltete Riegelstange erforderlich ist. Zur Führung
dieser Riegelstange wird ein Gehäuse verwendet, an dem auch die Anlenkpunkteder Scherenarme
in Hinsicht auf den Flügelrahmen vorgesehen sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fenster oder eine Tür der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß im Bereich sämtlicher Holme des Flügelrahmens eine
Riegelstangenausführung verwendbar ist und die zugeordneten verschiedenen Beschlagteile
mit dieser Riegelstange so verbunden oder kombiniert werden können, daß Schließ- und
Verriegelungskräfte direkt in das Flügelrahmenprofil eingeleitet werden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Beim erfindungsgemäßen Riegelstangenbeschlag entfallen die Stulpschiene, ihre Befestigungselemente
zur Festlegung am Flügelrahmenholm und die Mittel zur gleitbaren Lagerung der Riegelstange
benachbart der Stulpschiene. Die verwendete, U-förmige Riegelstange ist entweder gleitbar
am Boden der Aufnahmenut des jeweiligen Flügelrahmenholms oder auf den Randleisten
der Aufnahmenut gleitbar gelagert. Sofern andere Beschlagteile mit der Riegelstange
verbunden werden müssen, erfolgt die Verbindung durch eine einfache Steckverbindung,
bei der ein Zapfen des Beschlagteiles in eine Bohrung der Riegelstange eingeführt
wird. Diese Beschlagteile werden zusätzlich an einer Wandung oder an den Randleisten
der Aufnahmenut geführt. über diese Führungsflächen erfolgt eine Kraftabtragung von
den Beschlagteilen unmittelbar auf den Flügelrahmen. Die Riegelstangen und die Beschlagteile
können aus Kunststoff gefertigt werden, so daß ein Schmieren dieser Teile im Betrieb
entfällt.
[0010] Weitere Kennzeichen und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung eines
'Ausführungsbeispiels.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 einen Flügel- und einen Blendrahmenholm eines Kunststoffensters im Schnitt,
Fig. 2 den oberen bandseitigen Eckbereich eines Drehkippfensters, und zwar teilweise
geschnitten,
Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Grundriß bei gekipptem Flügel,
Fig. 4 die untere griffseitige Ecke des Drehkippfensters, teilweise geschnitten,
Fig. 5 eine Teilansicht eines unteren horizontalen Holms eines Drehkippfensters mit
einem Verriegelungspunkt,
Fig. 6 den an einem Flügelrahmenholm befestigten Handhebelgriff im Aufriß,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 4,
Fig. 9 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IX in Fig. 5,
Fig. 10 die obere griffseitige Ecke eines Drehkippfensters, teilweise geschnitten,
Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie XI-XI in Fig. 10,
Fig. 12 ein Riegelstück teilweise im Vertikalschnitt und teilweise im Aufriß,
Fig. 13 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles XIII in Fig. 12,
Fig. 14 eine weitere Ausführungsform eines Riegelstücks teilweise geschnitten und
teilweise im Aufriß,
Fig. 15 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles XV in Fig. 14,
Fig. 16 ein am Blendrahmen festlegbares, den Riegelstücken zugeordnetes Schließstück
im Grundriß,
Fig. 17 einen Schnitt nach der Linie XVII-XVII in Fig. 16,
Fig. 18 einen mit einer Riegelstange kuppelbaren Mitnehmer, der vom Handhebelgriff
betätigt wird, in Seitenansicht,
Fig. 19 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles XIX in Fig. 18,
Fig. 20 einen mit einer Riegelstange kuppelbaren Fingerriegel für das griffseitige
Kipplager im Auriß,
Fig. 21 einen Schnitt nach der Linie XXI-XXI in Fig. 20 und
Fig. 22 einen Schnitt nach der Linie XXII-XXII in Fig. 20.
[0012] Der Flügelrahmen 1 und der Blendrahmen 2 des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
bestehen aus Kunststoffhohlkammerprofilen, die in den Ecken auf Gehrung geschnitten
und miteiannder verschweißt sind. Der Flügelrahmen 1 ist umlaufend mit einer C-förmig
begrenzten Aufnahmenut 3 ausgestattet, in der oder an der Riegelstangen und sonstige
Beschlagteile gleitbar gelagert oder festgelegt sind. Die Aufnahmenut weist im Bereich
sämtlicher Holme des Flügelrahmens den gleichen Querschnitt auf und besitzt zwischen
einer Bodenfläche 4 und nach innen ragenden Randleisten 5 eine lichte Höhe H,. Die
der Aufnahmenut 3 zugeordnete Riegelstange 6 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet.
Die Schenkel 7 dieser Riegelstange weisen eine nach außen geöffnete Seitennut 8 auf,
die sich über die gesamte Stangenlänge erstreckt und eine lichte Höhe N hat. Jede
Seitennut wird durch einen unteren Steg mit der Dicke S1 und einen oberen Steg mit
der Dicke S2 begrenzt. Die lichte Höhe H 1 der Aufnahmenut 3 ist um die Stegdicke
S1 größer als die Bauhöhe H
2 der Riegelstange 6. Die Randleisten 5 der Aufnahmenut weisen eine Bauhöhe H
3 auf, die ein wenig kleiner ist als die lichte Nuthöhe N der Seitennuten.
[0013] Aufgrund dieser Gestaltungen und Abmessungen der Riegelstange und der Aufnahmenut
besteht die Möglichkeit, die Riegelstange in zwei Betriebsstellungen in oder an der
Aufnahmenut gleitbar zu lagern. Die erste Betriebsstellung wird in der Fig. 1 mit
1 bezeichnet. In der Betriebsstellung I nimmt die Riegelstange 6 die in vollen Linien
ausgezogene Lage ein. Sie stützt sich mit ihren Schenkeln 7 an der Bodenfläche 4 der
Aufnahmenut ab und ist gegenüber der Bodenfläche gleitbar gelagert. Der Boden 8 der
Riegelstange ist der Öffnung der Aufnahmenut zugewandt, die durch die Randleisten
5 begrenzt wird.
[0014] Mit II ist die zweite mögliche Betriebsstellung der Riegelstan
ge 6 bezeichnet. In dieser Betriebsstellung, die in der Fig. 1 in strichpunktierten
Linien aufgezeigt ist, greifen in die Seitennuten der Riegelstange 6 die Randleisten
5 ein. Auf diesen Randleisten ist die Riegelstange gleitbar gelagert. Der Boden 8
der Riegelstange liegt innerhalb der Aufnahmenut 3.
[0015] Bei der in den Zeichnungen dargestellten Drehkippausführung nehmen die Riegelstangen
6 in den Aufnahmenuten 3 des unteren und des oberen horizontalen Flügelrahmenholms
9,10 und des vertikalen bandseitigen Flügelrahmenholms 11 die Betriebsstellung I ein,
bei der sich die seitlichen Schenkel der Riegelstangen auf der Bodenfläche 4 der Aufnahmenut
abstützen und gegenüber dieser Fläche gleitbar gelagert sind, während die Riegelstange
im griffseitigen Flügelrahmenholm die Betriebsstellung 11 einnimmt und somit gleitbar
auf den Randleisten 5 der Aufnahmenut gelagert ist. In dem in den Zeichnungen dargestellten
Drehkippfenster werden zwei Bauformen von Riegelstücken verwendet. Die eine Bauform
ist in den Fig. 12 und 13 und die zweite in den Fig. 14 und 15 dargestellt.
[0016] Das Riegelstück 12 nach den Fig. 12 und 13 weist einen Verankerun
gszap- fen 13 auf, der in eine Bohrung der zugeordneten Riegelstange 6 gesteckt wird
und bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Hohlzapfen ausgebildet ist. Das
Riegelstück 12 ist ferner mit einer Platte 14 versehen, die mit Seitennuten an den
Längsseiten ausgestattet ist. In diese Seitennuten greifen die Randleisten 5 der Aufnahmenut
3 ein, so daß das Riegelstück 12 gleitbar auf den Randleisten 5 der Aufnahmenut gelagert
sind. An der dem Verankerungszapfen 13 gegenüberliegenden Seite ist am Riegelstück
ein Lagerzapfen 16 vorgesehen, auf dem eine Metallrolle 17 drehbar gelagert ist. Diese
Metallrolle weist an ihrem oberen Rand eine Ausdrehung 18 auf, in die plastifiziertes
Material des Lagerzapfens 16 eingeformt wird, so daß nach dem Abkühlen und dem damit
verbundenen Schrumpfen des Materials trotz der formschlüssigen Verbindung zwischen
dem Lagerzapfen und der Metallrolle das für die Drehbarkeit der Metallrolle gegenüber
dem Lagerzapfen notwendige Spiel sich einstellt.
[0017] Aus der Schnittdarstellung der Fig. 12 ergibt sich, daß der Lagerzapfen 16 eine abgestufte
zylindrische Außenkontur aufweist und die Innenkontur der Metallrolle 17 dieser Außenkontur
des Lagerzapfens entspricht.
[0018] Die zweite, verwendete Bauform eines Riegelstücks 19 nach den Fig. 14 und 15 weist
eine rechteckige Platte 20 auf, die im Bereich ihrer unteren Längskanten mit Gleitkufen
21 ausgerüstet ist und mit diesen Kufen sich gleitbar an der Bodenfläche 4 der Aufnahmenut
3 abstützt. Von der Platte 20 erstreckt sich an der den Kufen 21 abgewandten Seite
ein Lagerzapfen 22,der an seinem oberen Ende mit einer Metallrolle 23 ausgerüstet
ist. Die Gestaltung und Ausbildung des Lagerzapfens im Bereich der Metallrolle und
die Gestaltung der Metallrolle entsprechen dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 12.
[0019] Das Riegelstück nach den Fig. 14 und 15 wird in der Aufnahmenut 3 des griffseitigen
vertikalen Flügelrahmenholms eingesetzt. Der Lagerzapfen 22 wird durch eine Bohrung
im Boden der Rie
gelstan
ge 6, die die Betriebsstellung I einnimmt, gesteckt. Der Lagerzapfen 22 erstreckt sich
durch den Raum der Riegelstange, der durch die Schenkel 7 begrenzt wird und das Abstandsmaß
B zwischen den Schenkeln aufweist. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist der
Lagerzapfen 22 einen Durchmesser auf, der dem Innenmaß B der Riegelstange entspricht.
Hierdurch ist gewährleistet, daß beim Einbau der Riegelstange gemäß Betriebsstellung
II der Lagerzapfen 22 bei den auftretenden Riegelkräften quer zur Riegelstange auf
der gesamten Bauhöhe H
2 gehalten wird und sich abstützen kann.
[0020] Das Schließstück 24, das den Riegelstücken 12 bzw. 19 zugeordnet und am Blendrahmen
befestigt wird ist in den Fig. 16 und 17 dargestellt. Es ist mit einem Befestigungssockel
25 ausgerüstet, der eine Durchsteckbohrung 26 für eine Senkkopfschraube aufweist,
die in den Blendrahmen eingeschraubt wird. Auf dem Befestigungssockel ist ein Rie
gelschlitten 27 angeordnet, der mittels eines Exzenters 28 längs einer Schlittenführung
29 bewegbar ist, die sich quer zur Längsachse 30 des Schließstücks erstreckt. Der
Exzenter 28 ist mit einer Kopfplatte 31 versehen, die einen Schlitz 32 zum Einführen
eines Betätigungswerkzeuges aufweist. Der Riegelschlitten 27 ist an der Einfahrseite
für die Metallrolle 17 bzw. 23 des Riegelstücks 12 bzw. 19 gabelförmig gestaltet und
mit Riegelflächen 32,33 ausgestattet. Die Lage dieser Riegelflächen kann mittels des
Exzenters einjustiert werden. Die nicht lösbare Verbindung zwischen dem Befestigungssockel
25 und dem Riegelschlitten 27 wird durch den Nietkopf 34 eines zylindrischen Zapfens
35 erreicht, der mit dem Exzenter 28 einstückig und in einer Bohrung 36 des Befestigungssockels
25 drehbar gelagert ist.
[0021] Zur Betätigung des Riegelstangenbeschlages ist ein Handhebelgriff 37 vorgesehen,
der an einem Gehäuse 38 drehbar gelagert ist, das an dem Flügelrahmen 1 festgelegt
ist. über den Handhebelgriff 37 wird ein Verstellschieber 39 betätigt, der durch eine
Aussparung im Flügelrahmen sich bis in die Aufnahmenut 3 erstreckt und dort formschlüssig
einen Mitnehmer 40 umgreift, der mit einer Riegelstange 6 gekuppelt ist, die auf den
Randleisten 5 der Aufnahmenut gleitbar gelagert ist. Die konstruktiven Einzelheiten
des Mitnehmers 40 ergeben sich aus den Fig. 18 und 19. Der Mitnehmer 40 weist einen
seitlichen Zapfen 41 auf, der in eine Bohrung im Boden 8 der Riegelstange 6 gesteckt
ist. Durch diese Steckverbindung wird die Kupplung zwischen dem Verstellschieber 39
und der Riegelstange 6 erreicht. Der Mitnehmer 40 weist ein Gleitstück 42 auf, das
sich an einer seitlichen Nutwandung abstützt. Das Gleitstück ist im Grundriß rechteckig
ausgebildet und kann mit einer Kufe 43 versehen werden, die an der genannten Wandung
der Aufnahmenut 3 anliegt. Der Mitnehmer 40 mit seinem Zapfen 41 und dem Gleitstück
42 sowie der Kufe 43 wird vorzugsweise einstückig aus Kunststoff gefertigt.
[0022] Am unteren Ende der griffseitigen Riegelstange kann ein Fingerriegel 44 befestigt
werden, der in der Kippstellung des Flügels in eine Aussparung 45 eines winkelförmigen,
am Blendrahmen 2 befestigten Lagerteils 46 greift. Das Befestigungsende 47 des Fin
gerriegels greift in die Innennut der Riegelstange 6 ein. Seine Breite entspricht dem
Maß B der Innennut der Riegelstange. Das Befestigungsende ist mit einem Verankerungszapfen
48 ausgerüstet, der in eine Bohrung im Boden der Riegelstange eingeführt wird. Der
mittlere Teil des Fingerriebels ist mit Seitennuten 49 versehen, die mit den Seitennuten
der Riegelstange 6 fluchten, so daß in diese Seitennuten 49 die Randleisten 5 der
Aufnahnenut 3 eingreifen.
[0023] In der Fig. 4 ist der Fingerriegel 44 in der Verschlußstellung des Flügels aufgezeigt.
[0024] An dem griffseitigen unteren Ende des Flügelrahmens ist ein winkelförmiges, aus Kunststoff
gefertigtes Stützteil 50 vorgesehen, das sich bei der Kippbewegung des Flügelrahmens
auf dem unteren horizontalen Schenkel des blendrahmenfesten Lagerteils 46 abstützt.
[0025] In den Fig. 2 und 3 ist die Ausstellvorrichtung des Drehkippfensters dargestellt.
Diese Ausstellvorrichtung weist einen Scherenarm 51 auf, der an der dem Blendrahmen
2 zugewandten Seite mittels eines Drehlagers 52 am Blendrahmen angelenkt ist und dessen
anderes Ende mit einem Schieber 53 gelenkig verbunden ist, der im Bereich der Randleisten
der Aufnahmenut des oberen horizontalen Flügelrahmenholms 10 gleitbar gelagert ist.
Die Ausstellvorrichtung weist ferner einen Zusatzlenker 54 auf, der an einem Schieber
55 angelenkt ist. Dieser Schieber ist ebenfalls an den Randleisten 5 der Aufnahmenut
des oberen horizontalen Flügelrahmenholms gleitbar gelagert und kann mittels einer
Stellschraube 56 gegenüber einer am Flügelrahmenholm festgelegten Brücke 57 verstellt
werden. Die Brücke 57 ist mit einer Nase 58 ausgestattet, die in eine Aussparung des
oberen Flügelrahmenholms eingeführt wird. Die Festlegung der Brücke erfolgt über Schrauben
59.
[0026] Da die Schieber 53 und 55 im Bereich der Randleisten 5 der Aufnahmenut des oberen
horizontalen Flügelrahmenholms verschiebbar gelagert sind, kann die Riegelstange 6
in der Betriebsstellung 1 unterhalb dieser Schieber angeordnet und an der der oberen
bandseitigen Eckumlenkung 60 zugewandten Seite mit einem Riegelstück 61 gekuppelt
werden, das sich bis in den Bereich der oberen bandseitigen Eckumlenkung 60 erstreckt
und in der Dreh- und Verschlußstellung des Flügels einen Zapfen 62 hintergreift, der
an dem Scherenarm 51 befestigt ist.
[0027] Die Riegelstangen können aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff hergestellt werden.
[0028] Die in der Aufnahmenut (3) des oberen horizontalen Flügelrahmenholms 10 angeordnete
Riegelstange ist an dem der griffseitigen oberen Eckumlenkung (63) zugewandten Ende
mit einem Federband (64) der Eckumlenkung gekoppelt, und zwar durch einen Zapfen (65),der
sich durch eine Bohrung im Boden der Riegelstange (6) erstreckt.
Bezugszeichen
[0029]
1 Flügelrahmen
2 Blendrahmen
3 Aufnahmenut
4 Bodenfläche
5 Randleisten
6 Riegelstange
7 Schenkel
8 Seitennut
9 Flügelrahmenholm
10 Flügelrahmenholm
11 Flügelrahmenholm
12 Riegelstück
13 Verankerungszapfen
14 Platte
15
16 Lagerzapfen
17 Metallrolle
18 Ausdrehung
19 Riegelstück
20 Platte
21 Kufe
22 Lagerzapfen
23 Metallrolle
24 Schließstück
25 Befestigungssockel
26 Durchsteckbohrung
27 Riegelschlitten
28 Exzenter
29 Schlittenführung
30 Längsachse
31 Kopfplatte
32 Riegelfläche
33 Riegelfläche
34 Nietkopf
35 Zapfen
36 Bohrung
37 Handhebelgriff
38 Gehäuse
39 Verstellschieber
40 Mitnehmer
41 Zapfen
42 Gleitstück
43 Kufe
44 Fingerriegel
45 Aussparung
46 Lagerteil
47 Befestigungsende
48 Verankerungszapfen
49 Seitennut
50 Stützteil
51 Scherenarm
52 Drehlager
53 Schieber
54 Zusatzlenker
55 Schieber
56 Stellschraube
57 Brücke
58 Nase
59 Schraube
60 Eckumlenkung
61 Riegelstück
62 Zapfen
1. Fenster oder Tür, vorzugsweise mit Kunststoffrahmen, mit einem ausschließlich einen
Handhebelgriff aufweisenden Riegelstangenbeschlag, dessen Riegelstangen gleitbar in
C-förmig begrenzten Aufnahmenuten des Flügelrahmens gelagert sind, dadurch gekennzeichnet
, daß die Riegelstangen (6) im Querschnitt U-förmig ausgebildet sind und die seitlichen
Schenkel (7) jeweils eine sich über die gesamte Stangenlänge erstreckende Seitennut
(8) aufweisen, jede Seitennut durch einen unteren Steg mit der Dicke S1 und einen
oberen Steg mit der Dicke S2 begrenzt ist und eine lichte Höhe N aufweist und die
lichte Höhe H1 der Aufnahmenut (3) mit um-die Stegdicke S1 größer ist als die Bauhöhe H2 der Riegelstange (6) und die Aufnahmenuten (3) im Querschnitt sowie die zugeordneten
Riegelstangen (6) im Querschnitt an allen Holmen des Flügelrahmens gleich sind und
die Aufnahmenut (3) nach innen sich erstreckende Randleisten (5) aufweist, deren Bauhöhe
H3 ein wenig kleiner ist als die lichte Höhe N der Seitennuten.
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegelstangen
(6) entweder in der Aufnahmenut (3) mit auf dem Nutboden sich abstützenden seitlichen
Schenkeln oder spiegelbildlich dazu auf den Randleisten (5) der Aufnahmenut gleitbar
gelagert sind, wobei die Randleisten (5) in die Seitennuten der Riegelstangen (6)
eingreifen und der Bodenbereich der Riegelstange innerhalb der Aufnahmenut liegt.
3. Fenster oder Tür nach Anspruch 1 oder 2 in Drehkippausführung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Riegelstangen (6) in den Aufnahmenuten (3) des unteren und des oberen horizontalen
Flügelrahmenholms und des bandseitigen vertikalen Flügelrahmenholms mit den seitlichen
Schenkeln sich am Boden der Aufnahmenut abstützend und an der Griffseite auf den Randleisten
(5) der Aufnahmenut des vertikalen Flügelrahmenholms gleitbar gelagert sind.
4. Fenster oder Tür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Riegelstangen
des vertikalen, bandseitigen Flügelrahmenholms und des unteren horizontalen Flügelrahmenholms
Riegelstücke 12 über einen in eine Bodenböhrung der jeweiligen Riegelstange eingeführten
Verankerungszapfen verbunden sind und die Riegelstücke eine rechteckige mit Seitennuten
(15) an den Längsseiten ausgerüstete Platte (14) aufweisen, die an der dem Verankerungszapfen
(13) gegenüberliegenden Seite mit einem Lagerzapfen (16) ausgestattet ist, auf dem
eine Metallrolle (17) drehbar gelagert ist.
5. Fenster oder Tür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen und die
Platte einstückig aus Kunststoff gefertigt sind.
6. Fenster oder Tür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallrolle als
Metallring ausgebildet ist und am äußeren Ende eine ringförmige Ausdrehung (18) aufweist,
in die überschüssiges Material des Lagerzapfens (16) eingeformt ist.
7. Fenster oder Tür nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (16)
eine abgestufte, zylindrische Außenkontur aufweist und die Innenkontur der Metallrolle
(17) dieser Außenkontur des Lagerzapfens entspricht.
8. Fenster oder Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der über den
Handhebelgriff (37) betätigtbaren Riegelstange (6) mindestens ein Riegelstück (19)
verbunden ist, das eine am Boden der Aufnahmenut (3) des Flügelrahmenholms gleitbar
gelagerte, rechteckige Platte (20) aufweist, die mit einem durch eine Bohrung im Boden
der Riegelstange sich erstreckenden Lagerzapfen (22) ausgerüstet ist, auf dem eine
als Metallring ausgebildete Metallrolle (23) im Endbereich drehbar gelagert ist.
9. Fenster oder Tür nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des
Lagerzapfens (22) dem Innenmaß B der Riegelstange entspricht.
10. Fenster oder Tür nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallrollen
(17,23) der Riegelstücke (12,19) mit einem am Blendrahmen (2) befestigten, einjustierbaren
Schließstück (24) zusammenwirken.
11. Fenster oder Tür nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließstück
(24) aus einem Befestigungssockel (25) und einem mit Riegelflächen (32,33) versehenen
Riegelschlitten (27) besteht, der mittels eines Exzenters (28) in Querrichtung längs
einer am Befestigungssockel vorgesehenen Schlittenführung (29) bewegbar ist.
12. Fenster oder Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebelgriff
(37) einen Verstellschieber (39) aufweist, der sich bis in die Aufnahmenut (3)des
Flügelrahmenholms erstreckt und formschlüssig einen Mitnehmer (40) umgreift, der mittels
eines seitlichen Zapfens (41) in eine Bohrung im Boden der Riegelstange eingreift
und mit einem sich an einer Nutwandung abstützenden Gleitstück (42) versehen ist.
13. Fenster oder Tür nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück
(42) im Grundriß rechteckig ist und eine an der Nutwandung anliegende Kufe (43) aufweist.
14. Fenster oder Tür nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer
(40) mit dem Zapfen (41), dem Gleitstück (42) und der Kufe (43) einstückig aus Kunststoff
gefertigt ist.
15. Fenster oder Tür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende
der griffseitigen Riegelstange (6) ein Fingerriegel (44) für das griffseitige Kipplager
befestigt ist.
16. Fenster oder Tür nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Fingerriegel
(44) ein Befestigungsende (47) aufweist, das in die Innennut der Riegelstange (6)
eingreift, dessen Breite dem Innenmaß (B) der Innennut der Riegelstange entspricht
und einen Verankerungszapfen (48) aufweist, der in eine Bohrung der Riegelstange ragt.
17. Fenster oder Tür nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Teil
des Fingerriegels mit Seitennuten (49) versehen ist, die mit den Seitennuten der Riegelstange
(6) fluchten.
18. Fenster oder Tür nach Anspruch 15,dadurch gekennzeichnet, daß an der unteren,
griffseitigen Ecke des Flügelrahmens ein winkelförmiges Stützteil (50) vorgesehen
ist.
19. Fenster oder Tür nach Anspruch 3 in Drehkippausführung mit einer Ausstellvorrichtung,
die einen Scherenarmund einen Zusatzlenker aufweist, die durch Schieber mit dem oberen
Flügelrahmenholm verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schieber (53,55)
an den Randleisten (5) der Aufnahmenut (3) des oberen Flügelrahmenholms (10) bewegbar
gelagert sind, der mit dem Zusatzlenker (54) verbundene Schieber (55) über eine Brücke
(57) am Flügelrahmenholm befestigt und mittels einer Stellschraube (56) relativ zur
Brücke verstellbar ist, wobei unterhalb der Schieber in der Aufnahmenut die Riegelstange
(6) angeordnet ist.
20. Fenster oder Tür nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dem oberen
Ecklager zugewandten Ende der Riegelstange des oberen horizontalen Flügelrahmenholms
(10) ein Riegelstück (61) befestigt ist, das sich bis in den Bereich der oberen bandseitigen
Eckumlenkung (60) erstreckt.
21. Fenster oder Tür nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Aufnahmenut
des oberen Flügelrahmenholms gleitbar gelagerte Riegelstange an dem der oberen griffseitigen
Eckumlenkung (63) zugewandten Ende mit einem Federband (64) über einen in eine Bohrung
des Bodens der Riegelstange (6) eingreifenden Zapfen (65) verbunden ist.
22. Fenster oder Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Riegelstangen.:(6) aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt sind.