(19)
(11) EP 0 226 835 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 86116216.2

(22) Anmeldetag:  22.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 75/62, B65D 65/30, B65D 85/60, B65D 75/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 21.12.1985 DE 3545731

(71) Anmelder:
  • UNILEVER N.V.
    3013 AL Rotterdam (NL)

    BE CH DE ES FR IT LI NL AT 
  • UNILEVER PLC
    London EC4P 4BQ (GB)

    GB 

(72) Erfinder:
  • Zapf, Lothar
    D-8953 Obergünzburg (DE)
  • Holzmüller, Arno
    D-8960 Kempten (DE)

(74) Vertreter: Hutzelmann, Gerhard et al
Duracher Strasse 22
87437 Kempten
87437 Kempten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackung aus flexiblem Material


    (57) Eine Verpackung (1) aus flexiblem Material ist durch eine Längs-(2) ­und zwei Quernähte (3, 4) verschlossen, die alle als Flossennähte ausgebildet sind. Das flexible Material enthält wenigstens eine Lage einer monoaxial orientierten Kunststoffolie, die eine ausgeprägte Spleißneigung in dieser Orientierungsrich­tung aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackung aus flexiblem Material, mit einer Längsnaht und zwei als Flossennähte ausgebildeten Quernähten.

    [0002] Eine derartige Verpackung ist aus dem DE-GM 85 16 067 be­kannt. Dort ist eine Verpackung für tafelförmiges, mit Schwächungslinien versehenes Füllgut beschrieben, deren Quernaht mittels Kaltkleber verschlossen ist. Durch Ziehen an der Flosse der Längsnaht wird die Kaltkleberverbindung gelöst, so daß das Füllgut über diese Öffnung ganz oder teilweise entnommen werden kann.

    [0003] Beim Verpacken von Füllgut, das beim Zerbrechen zum Krümeln neigt, wird jedoch bei Teilentnahme der Kaltkleber von diesen Krümeln zugesetzt und die Verpackung kann nicht mehr verschlossen werden. Andererseits besteht aber auch die Gefahr, daß Teile des Kaltklebers vom Füllgut mit abgelöst werden und auf diesem verbleiben.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß eine saubere definierte Öffnung erzielbar ist, die nach dem Entnehmen einer Teilmenge des Füllgutes leicht wiederver­schließbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das flexible Material wenigstens eine Lage einer monoaxial orientierten Kunststoffolie enthält, deren Orientierungs­richtung in Richtung der Längsnaht der Verpackung verläuft, und daß an einer Quernaht zwei Einreißkerben vorgesehen sind, die im Abstand voneinander auf unterschiedlichen Seiten der Längsnaht angeordnet sind.

    [0006] Wird nun im Bereich der mit den Einreißkerben versehenen Quernaht die Flosse der Längsnaht ergriffen und nach oben gezogen, so reißt die Verpackung an den Einreißkerben ein, die Quernaht öffnet sich zwischen den Einreißkerben und aus dem Oberteil der Verpackung wird ein Streifen, dessen Breite dem Abstand der beiden Einreißkerben entspricht, sauber herausgetrennt.

    [0007] Damit ist eine klar begrenzte Öffnung geschaffen, da das flexible Material genau entlang der Orientierungsrichtung der monoaxialen Kunststoffolie weiterreißt. Durch diese Öffnung kann ein Teil des Füllgutes entnommen werden und die beiden verbleibenden Teile der Verpackung können zum Wieder­verschluß übereinandergeklappt werden.

    [0008] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn gemäß der Erfindung wenigstens im Bereich zwischen den beiden Einreißkerben die Haltekraft der Quernaht so eingestellt ist, daß sie aus­reichend dicht ist, aber gleichzeitig leicht aufgezogen werden kann.

    [0009] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungs­beispiels veranschaulicht. Dabei zeigen die Figuren 1 bis 5 eine Verpackung einer Schokoladentafel in verschiedenen Öffnungsstadien.

    [0010] Mit 1 ist in Fig. 1 eine Verpackung bezeichnet, die aus flexiblem Material besteht und eine Längsnaht 2 sowie zwei Quernähte 3 und 4 aufweist, die alle als Flossennähte ausge­bildet sind, d.h., es sind jeweils die Innenseiten der Verpackungsabschnitte miteinander versiegelt oder verklebt. Das flexible Material hat wenigstens eine Lage aus einer monoaxial orientierten Kunststoffolie, deren Orientierungs­richtung - durch den Pfeil 5 angedeutet - in Richtung der Längsnaht 2 verläuft.

    [0011] Als monoaxiale Kunststoffolie wurde bei einem Auführungsbei­spiel eine längsgereckte Polypropylenfolie mit einer Dicke von 35 Mikrometer verwendet, die nach außen hin mit einer Aluminiumfolie von 12 Mikrometer und Papier von 70g/qm kaschiert war. Die hervorragende Spleißfähigkeit der mono­axial gereckten PP- Folie (PPF) blieb dabei für den gesamten flexiblen Materialverbund erhalten.

    [0012] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wurde ebenfalls eine 35 Mikrometer starke PPF-Folie als Mittellage verwendet, an die sich nach innen eine Aluminiumfolie von 7 Mikrometer Stärke und nach außen Papier von 50 g/qm anschloß.

    [0013] Es sind aber auch andere Materialstärken und andere Mate­rialzusammensetzungen möglich. So ist beispielsweise die ausschließliche Verwendung von einer monoaxial orientierten Kunststoffolie denkbar. Auch ist, in Abhängigkeit vom je­weiligen Verwendungszweck, der Einsatz von beliebigen Kunst­stoffen möglich, sie müssen nur durch monoaxiales Recken eine so ausgeprägte Orientierung erfahren, daß sie sich leicht und vor allem gradlinig spleißen lassen.

    [0014] Je nach dem Zweck der Verpackung wird die geeignete Folie und die übrigen Schichten des Laminates gewählt. Dabei sind auch Kombinationen von mehreren Kunststoffolien denkbar, womit eine durchsichtige Verpackung erzielbar ist.

    [0015] Die Dicke der monoaxial orientierten Kunststoffolie liegt dabei im Bereich von 10 bis 300 Mikrometer und richtet sich nach den Erfordernissen des zu verpackenden Gutes sowie nach den weiteren Laminatschichten.

    [0016] Zur besseren Einleitung der Aufreißkraft sind am freien Rand der Quernaht 3 zwei Einreißkerben 6 und 7 ausgestanzt, die beiderseits der Längsnaht 2 angeordnet sind.

    [0017] Zum Öffnen der Verpackung wird die Flosse der Längsnaht 2 erfaßt und nach oben gezogen (Fig. 2). Dabei wird die Auf­reißkraft gleichmäßig auf die beiden Einreißkerben verteilt und die Quernaht im Bereich zwischen den Einreißkerben aufgezogen.

    [0018] Wie in Fig. 3 dargestellt, wird der zwischen den beiden Einreißkerben liegende Streifen des Verpackungsoberteils beim Weiterziehen entlang von zwei geraden Linien gezielt herausgetrennt und das Füllgut in diesem Abschnitt frei­gelegt.

    [0019] In Fig. 4 hängt der Streifen nur noch an der hinteren Quer­naht 4, während er in Fig. 5 vollständig herausgetrennt ist. Ein Streifen des Füllgutes ist dadurch freigelegt und kann aus der Verpackung entnommen werden. Danach lassen sich die beiden Abschnitte der Verpackung aufeinanderfalten, wodurch das verbleibende Füllgut wieder abgedeckt ist.


    Ansprüche

    1. Verpackung aus flexiblem Material, mit einer Längsnaht und zwei als Flossennähte ausgebildeten Quernähten, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Material wenigstens eine Lage einer monoaxial orientierten Kunststoffolie enthält, deren Orientierungsrichtung in Richtung der Längsnaht (2) der Verpackung (1) verläuft, und daß an einer Quernaht (3) zwei Einreißkerben (6,7) vorgesehen sind, die im Abstand voneinander auf unter­schiedlichen Seiten der Längsnaht (2) angeordnet sind.
     
    2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens im Bereich zwischen den beiden Einreißkerben (6,7) die Haltekraft der Quernaht (3) so eingestellt ist, daß sie ausreichend dicht ist, aber gleichzeitig leicht aufgezogen werden kann.
     




    Zeichnung