[0001] Die Erfindung betrifft Abformmassen auf Basis von Co
pol
y- meren, vorzugsweise für dentale Anwendungszwecke.
[0002] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden Abformmassen zur Herstellung von Abdrücken
von Gegenständen verwendet, von denen ein räumliches Abbild hergestellt werden soll.
Die Abformmassen (auch Dubliermassen) können, bevorzugt im Dentalbereich bei der Herstellung
von Inlays, Kronen, Brücken und Prothesen eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe kann
ein Negativ der Kiefernsituation hergestellt werden, welches anschließend, z.B. mit
Modellaips, ausgegossen wird. Das so erhaltene Modell wird als Grundlage für die weiteren
Arbeiten beim Zahntechniker verwandt.
[0003] Es sind eine Reihe von Materialien für Abformmassen bekannt, z.B. Polysiloxane, Polysulfide,
Polyether, reversible und irreversible Hydrokolloide, insbesondere Alginate.
[0004] Abdruckmassen auf Alginatbasis sind z.B. aus der US 23 45 255, US 23 90 137, US 23
97 145, US 24 22 487, US 27 33 156, US 28 78 129, US 32 46 998, GB 51 8596, DE-OS
25 11 168 und DE-OS 31 35 567 bekannt.
[0005] Abformmaterialien auf Al
ginatbasis werden unmittelbar vor der Anwendung mit Wasser oder einer wasserhaltigen
Komponente versetzt und zu einer Paste verrührt, die direkt zur Herstellung des Abdrucks
verwendet wird. Die bekannten Alginatabformmassen schrumpfen durch Verdunsten des
Wassers und bleiben daher, insbesondere bei längerer Lagerung, nicht formstabil. Außerdem
werden die Alginate durch Bakterien abgebaut, so daß nach einiger Zeit sich die Pasten-
und Gummieioenschaften verändern.
[0006] Es wurden neue Abdruckmassen gefunden, die Copolymere mit der Struktureinheit
in der
Me9 für Wasserstoff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl, Heterocyclyl oder die
Gruppen
in denen
R2 für Alkyl steht,
bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
in denen
Me die obengenannte Bedeutung hat,
R4,R5,R6 gleich oder verschieden sind und Alkyl oder einen Etherrest bedeuten, wobei R5 und R6 über Alkylen oder einen zweibindigen Etherrest zu einem 5- oder 6- gliedrigen Ring
verbunden sein können,
R7 Alkylen bedeutet und
R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder Niederalkyl bedeuten und
n eine Zahl von 1 bis etwa 2000 bedeutet, und
m im Bereich von etwa 102 bis etwa 106 liegt,
und Salze mehrwertiger Metalle enthalten.
[0007] Die erfindungsgemäßen Abdruckmassen sind gegenüber herkömmlichen Hydrokolloiden bei
der Lagerung formstabil und werden nicht durch Bakterien zersetzt.
[0008] Alkalikationen können Kationen von Metallen der ersten Gruppe des Periodensystems
nach Mendelejew sein. Vorzugsweise seien Natrium- und Kaliumkationen genannt. Ammoniumkationen
können erfindungsgemäß Ammonium oder die Kationen mono-, di-, tri- und/oder tetrasubstituierter
Alkyl(C
i bis C
6)amine sein, wobei die Alkylreste durch Hydroxy substituiert sein können. Erfindungsgemäß
werden Ammonium, Triethylammonium und Triethanolammonium bevorzugt.
[0009] Alkyl bedeutet erfindungsgemäß im allgemeinen einen geradkettigen oder verzweigten
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt wird Niederalkyl mit
1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise seien die folgenden Alkylreste genannt:
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl, Isopentyl, Hexyl, Isohexyl,
Heptyl, Isoheptyl, Octyl und Isooctyl.
[0010] Aryl bedeutet im allgemeinen erfindungsgemäß einen aromatischen Rest mit 6 bis 12
Kohlenstoffatomen. Bevorzugt seien Phenyl, Naphthyl und Biphenyl genannt.
[0011] Heterocyclyl bedeutet im allgemeinen erfindungsgemäß einen aromatischen Rest mit
4 bis 10 Kohlenstoffatomen und 1 oder 2 Sauerstoff- undloder Stickstoffatomen im Ring.
Bevorzugt sei Pyrrolidyl, Pyridyl und Caprolactyl genannt.
[0012] Die Alkyl-, Aryl- und Heterocyclylreste können beispielsweise durch Niederalkyl (C
1 bis etwa C
6), und Niederalkoxy (C
1 bis etwa C
6) substituiert sein.
[0013] Etherreste bedeuten im allgemeinen erfindungsgemäß einen 1 bis 3 Sauerstoffatome
enthaltenden geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Beispielsweise seien die folgenden Etherreste genannt: -CH
2-O-CH
3, -CH
2-O-CH
2-CH
2-O-CH
3 und
Alkylen bedeutet im allgemeinen erfindungsgemäß einen zweibindigen geradkettigen oder
verzweigten Kohlenwasserstoffrest (C
4 bis C
7). Beispielsweise seien die folgenden Alkylenreste genannt: Butylen, Pentylen, iso-Pentylen
und iso-Hexylen.
[0014] Zweibindige Etherreste können im allgemeinen geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste
(C
3 bis C
6) mit einem oder zwei Sauerstoffatomen sein. Beispielsweise seien die folgenden Reste
genannt: -CH
2-O-CH
2-CH
2-, -CH
2-CH
2-0-CH
2-CH
2 -.
[0015] R
5 und R
6 können über die Alkylen- oder die zweibindigen Etherreste zu einem 5- oder 6-gliedrigen
Ring verbunden sein. Beispielsweise seien hier die folgenden Ringsysteme genannt:
[0016] Morpholinyl, Piperidyl.
[0017] Alkylen (R
7) bedeutet im allgemeinen erfindungsgemäß einen 2-bindigen geradkettigen oder verzweigten
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8, bevorzugt 1 bis 6, insbesondere bevorzugt 1 oder
2, Kohlenstoffatomen. Bevorzugt seien Methylen und Ethylen genannt.
[0018] Die Zahl n kann erfindungsgemäß Werte von 1 bis etwa 2000, bevorzugt Werte von 1
bis etwa 400, annehmen.
[0019] Die Zahl m liegt erfindungsgemäß im Bereich von etwa 10
2 bis etwa 10
6, bevorzugt 10
3 bis
105.
[0020] Erfindungsgemäß werden Copolymere mit der Struktureinheit nach Formel (I) bevorzugt,
in der
Me für Wasserstoff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes Alkyl (1 bis 8 Kohlenstoffatome),
Aryl (6 bis 12 Kohlenstoffatome und 1 oder 2 Sauerstoff und/oder Stickstoff) oder
die Gruppen
in denen
R2 für Alkyl (1 bis 8 Kohlenstoffatome) steht,
bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
in der
Me⊕ die obengenannte Bedeutung hat,
R4,R5,R6 gleich oder verschieden sind und Alkyl (1 bis 8 Kohlenstoffatome) oder einen Etherrest
(1 bis 8 Kohlenstoffatome und 1 bis 3 Sauerstoffatome) bedeuten,
wobei R5 und R6 über Alkylen oder einen zweibindigen Etherrest zu einem 5- oder 6- gliedrigen Ring
verbunden sein können,
R7 Alkylen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder Niederalkyl bedeuten und
n eine Zahl von 1 bis etwa 2000 bedeutet, und
m im Bereich von etwa 102 bis etwa 106 liegt.
[0021] Insbesondere bevorzugt werden erfindungsgemäß Copolymere mit der Struktureinheit
nach Formel (I), in der
Me⊕ für Wasserstoff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff, Niederalkyl, Phenyl, durch Niederalkyl substituiertes Phenyl, Pyrrolidyl
oder die Gruppen
in denen
R2 für Niederalkyl steht,
bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
-O⊖Me⊕, -O-R4, -NH2, -NHR4, -NH-R7-OH,
in der
Mee die obengenannte Bedeutung hat,
R4 Niederalkyl oder einen Etherrest (C1 bis C6 und 1 oder 2 Sauerstofatome) bedeutet,
R7 Niederalkyl bedeutet,
n eine Zahl von 1 bis etwa 400 bedeutet, und
m im Bereich von etwa 103 bis etwa 105 liegt.
[0022] Insbesondere bevorzugt werden Copolymere auf Basis von Styrol und Maleinsäureanhydrid.
[0023] Besonders bevorzugt für die erfindungsgemäßen Abformmassen sind alternierende Copolymere
mit einer Grenzviskositätszahl (gemessen in Dimethylformamid) im Bereich von 2 bis
6,5, bevorzugt 3 bis 5,5.
[0024] Besonders bevorzugte Copolymere für die erfindungsgemäßen Abformmassen sind dadurch
gekennzeichnet, daß 20 bis 100 Mol-% des Copolymers, bevorzugt 40 bis 95 Mol-% Copolymer,
als Alkali- oder Ammoniumsalz vorliegen.
[0025] Die erfindungsgemäßen Copolymere sind an sich bekannt (Elias Vohwinkel, Neue polymere
Werkstoffe für die industrielle Anwendung, 2. Folge, Hanser-Verlag, Seiten 74 bis
78). Es ist auch bekannt, Copolymerisate von Maleinsäureanhydrid mit Styrol als Befestigungszement
in der Zahnmedizin zu verwenden (DE 23 59 191, DE 26 20 955, GB 14 95 255, GB 15 04
708 und GB 15 07 981).
[0026] Die Copolymeren für die erfindungsgemäßen Abformmassen können heraestellt werden,
indem man ein Olefin der Formel
in der
R1 die obengenannte Bedeutung hat,
mit Maleinsäure anhydrid in Gegenwart eines Radikalstarters in einem Lösunosmittel
polymerisiert und dann mit Verbindungen der Formel
in der
R3 die oben genannte Bedeutung hat,
umsetzt.
[0027] Als Olefine seien beispielsweise Ethylen, Isobutylen, Styrol und Vinylacetat genannt.
[0028] Als Radikalstarter können beispielsweise Peroxide, wie z.B. Dibenzoylperoxid, Dilauroylperoxid
oder Azoverbindungen wie z.B. Azoisobuttersäuredinitril verwendet werden.
[0029] Als Lösungsmittel können Kohlenwasserstoffe und/oder Halogenkohlenwasserstoffe, wie
z.B. Toluol oder 1,2-Dichlorethan, verwendet werden.
[0030] Die Herstellung der Copolymere wird im allgemeinen in an sich bekannter Weise durchgeführt
(Braun, Cherdron, Kern, Praktikum der makromolekularen organischen Chemie, Verlag:
Dr. A. Hüthig, Heidelberg, 175 (1966)).
[0031] Beispielsweise werden das Olefin und das Maleinsäureanhydrid in einem geeigneten
Lösungsmittel gelost. Nach Zugabe des Radikalstarters setzt die Polymerisation ein.
Das Polymerisat fällt als feines Pulver aus und wird abgetrennt. Das erhaltene Maleinsäureanhydrid-Copolymer
wird in an sich bekannter Weise durch Polymeranaloge-Umsetzung mit Verbindung der
Formel (III) zu den erfindungsgemäßen Endprodukten umgesetzt.
[0032] Salze mehrwertiger Metalle für die erfindungsgemäßen Abformmassen sind im allgemeinen
Salze 2- bis 6-wertiger Metalle. Bevorzugt werden Salze 2- bis 4-wertiger Metalle
der zweiten oder dritten Hauptgruppe oder der Nebengruppen des Periodensystems nach
Mendelejew verwendet. Beispielsweise seien Salze des Calciums, Bariums, Aluminiums,
Zinks, Mangans und/oder Eisens genannt.
[0033] Im allgemeinen enthalten die erfindungsgemäßen Abformmassen 3 bis 25 Gew.-Teile,
bevorzugt 5 bis 15 Gew.-Teile, des Copolymerisats und 5 bis 35 Gew.-Teile, bevorzugt
10 bis 30 Gew.-Teile des Salzes mehrwertiger Metalle.
[0034] Die Salze mehrwertiger Metalle liegen in der Regel in Form der Salze anorganischer
Säuren, vor. Bevorzugt werden schwerlösliche Salze mit einem Loslichkeitsprodukt von
kleiner als 10
-3, insbesondere bevorzugt 10
-4 bis 10-
10.
[0035] Beispielsweise seien die folgenden Salze mehrwertiger Metalle genannt: Calciumsulfat
(gegebenenfalls als Mono-oder Dihydrat), Calciumsilikat, Bariumsulfat, Bariumsilikat,
Zinkfluorid, Natriumaluminiumsilikat und Aluminiumsilikat.
[0036] Durch Zusatz der Salze mehrwertiger Metalle zu den Copolymerisaten entstehen vernetzte
Copolymerisate. Solche Copolymerisate sind an sich bekannt.
[0037] In einer besonderen Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Abformmassen
ein Copolymerisat der Formel (I), Salze mehrwertiger Metalle, Regulatoren und Füll-,
Zuschlag-, Farb-, Geruch- und/oder Geschmackstoffe. Regulatoren für die erfindungsgemäßen
Abformmassen können beispielsweise Ammonium- und Alkali-phosphate, -pyrophosphate,
-metaphosphate, -polyphosphate, -metasilikate und/oder-Citrate sein. Selbstverständlich
können auch verschiedene Regulatoren eingesetzt werden.
[0038] Füllstoffe für die erfindungsgemäßen Abformmassen können beispielsweise Diatomeenerde,
Kieselerde, Talkum, Quarzmehl, Cristobalitmehl oder gefällte oder pyrogene Kieselsäure
sein. Bevorzugte Füllstoffe sind beispielsweise Kieselgur- oder Cristobalitmehl.
[0039] Zuschlagstoffe für die erfindungsgemäßen Abformmassen können beispielsweise Natriumfluorid,
Natriumhexafluorosilikat, Kaliumhexafluorotitanat, Kaliumhexafluorozirkonat, Magnesiumoxid
und/oder Zinkoxid sein.
[0040] Farbstoffe sind an sich für Abformmassen bekannte wasserunlösliche, anorganische
und/oder organische Farbpigmente.
[0041] Geschmack- und Geruchstoffe können natürlicher und s
ynthe- tischer Herkunft sein. Beispielsweise sei Pfefferminzöle genannt.
[0042] Die erfindungsgemäßen Abformmassen werden heraestellt, indem man ein oder mehrere
Copolymere mit der Struktureinheit
in der
Me⊕ für Wasserstoff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl, Heterocyclyl oder die
Gruppen
in denen
R2 für Alkyl steht,
bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
in denen
Me9 die obengenannte Bedeutung hat,
R4,R5,R6 gleich oder verschieden sind und Alkyl oder einen Etherrest bedeuten, wobei R5 und R6 über Alkylen oder einen zweibindigen Etherrest zu einem 5- oder 6- gliedrigen Ring
verbunden sein können,
R7 Alkylen bedeutet und
R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder Niederalkyl bedeuten und
n eine Zahl von 1 bis etwa 2000 bedeutet, und
m im Bereich von etwa 102 bis etwa 105 liegt, mit Salzen mehrwertiger Metalle,
gegebenenfalls Regulatoren und gegebenenfalls Füll-, Zuschlag-, Farb-, Geruch- und/oder
Geschmackstoffe vermischt.
[0043] Im allgemeinen setzt man 3 bis 20 Gew.-Teile, bevorzuat 5 bis 15 Gew.-Teile, des
Copolymers, 5 bis 35 Gew.-Teile, bevorzugt 10 bis 30 Gew.-Teile eines Salzes mehrwertiger
Metalle, 0,2 bis 10 Gew.-Teile, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-Teile eines Reaulators, 40
bis 90 Gew.-Teile, bevorzugt 50 bis 80 Gew.-Teile eines Füllstoffs, 0,5 bis 8 Gew.-Teile,
bevorzugt 1 bis 5 Gew.-Teile eines Zuschlagstoffes, 0,1 bis 5 Gew.-Teille, bevorzugt
0,5 bis 3 Gew.-Teile eines Farbstoffs, 0,01 bis 1,5 Gew.-Teile, bevorzugt 0,05 bis
1,0 Gew.-Teile eines Geruchsstoffs und 0,5 bis 1,5 Gew.-Teile, bevorzugt 0,1 bis 1,0
Gew.-Teile, eines Geschmacksstoffs ein.
[0044] Die Bestandteile werden im allgemeinen in Mischern, z.B. einem Pflugscharmischer,
zu den erfindungsgemäßen Abformmassen verarbeitet.
[0045] Für die Anwendung werden die erfindungsgemäßen Abdruckmassen in Form von Pulvern
zubereitet. Sie werden im allgemeinen mit Wasser zu einer homogenen, hochviskosen
und glatten Paste verarbeitet. Die Paste erstarrt nach kurzer Zeit, zu einem klebfreien,
elastischen und reißfesten Gummi, der leicht von dem zu reproduzierenden Gegenstand
gelost werden kann.
BeisDiel 1
[0046] In einem Pflugscharmischer wird eine Pulvermischung hergestellt durch Vermischen
von 100 Teilen Polymer aus 1 Mol Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat (Molgewicht
550.000) und 2 Mol NaOH, 400 Teilen Kieselerde, 300 Teilen Cristobalitfeinstmehl,
160 Teilen Calciumsulfat-Dihydrat, 30 Teilen Tetranatriumdiphosphat und 10 Teilen
anoraanischer Farbstoff.
[0047] 25 Teile der Pulvermischung und 15 Teile Wasser wurden innerhalb von 30 Sekunden
zu einer homogenen, hochviskosen glatten Paste verarbeitet. 1 Minute 55 Sekunden nach
Mischbeginn vernetzte die Paste zu einem klebfreien, elastischen und reißfesten Gummi.
BeisDiel 2
[0048] Eine Pulvermischung wird in einem Pflugscharmischer hergestellt durch Mischen von
100 Teilen Polymer aus 1 Mol Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat (Molgewicht
460.000), 1/2 Mol NaOH und Wasser, 50 Teilen Calciumsilikat, 100 Teilen Aluminiumsilikat,
100 Teilen Calciumsulfat-Dihydrat, 600 Teilen Quarzfeinstmehl, 20 Teilen Na
4P
20
7, 20 Teilen K
2TiF
6 und 10 Teilen anorganischen Farbstoff.
[0049] 25 Teile der Pulvermischung und 25 Teile Wasser wurden innerhalb von 30 Sekunden
zu einer hochviskosen, glatten Paste vermischt, welche 1 Minute und 40 Sekunden nach
Mischbeginn zu einem klebfreien Gummi mit guter Elastizität und Reißfestigkeit vernetzte.
Beispiel 3
[0050] 120 Teile Halbamid aus 1 Mol Poly(styrol-co-maleinsäureanhydrid) mit einem Molgewicht
von 540.000 und ½ Mol Aminoessigsäure und 1 Mol NaOH, 550 Teilen Diatomeenerde, 120
Teilen Calciumsilikat, 180 Teilen Calciumsulfat-Dihydrat, 20 Teilen Na
4P
20
7 und 10 Teilen anorganischem Farbstoff werden in einem Pflugscharmischer gemischt.
25 Teile der Pulvermischung und 35 Teile Wasser werden zu einer sehr glatten, mittelviskosen
Paste verarbeitet, die 2 Minuten 10 Sekunden nach Mischbeginn zu einem elastischen,
reißfesten Gummi vernetzte.
Beispiel 4
[0051] Eine Pulvermischung wird hergestellt in einem Pflugscharmischer durch Vermischen
von 70 Teilen Halbamid aus Poly(styrol-co-maleinsäureanhydrid) mit einem Molgewicht
von 400.000 und Harnstoff (K-Salz), 650 Teilen Cristobalitmehl, 100 Teilen ZnO, 150
Teilen CaSO
4·2H
2O, 20 Teilen Na
4P
20
7 und 10 Teilen anorganischem Farbstoff.
[0052] Eine hochviskose Paste wurde durch Vermischen von 25 Teilen der Pulvermischung und
15 Teilen Wasser erhalten, die nach 2 Minuten 40 Sekunden zu einem klebfreien, elastischen
und reißfesten Gummi vernetzte.
Beispiel 5
[0053] 120 Teile Polymer aus 1 Mol Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat (MG 100.000)
und 2 Mol NaOH, 100 Teile Natriumaluminiumsilikat, 260 Teile Calciumsulfat-Dihydrat,
200 Teile Kieselerde, 300 Teile Ouarzfeinstmehl, 10 Teile KH
2P0
4 und 10 Teile anorganischem Farbstoff werden in einem Pflugscharmischer zu einr Pulvermischung
verarbeitet. Dia aus 25 Teilen Pulvermischung und 15 Teilen Wasser hergestellte, mittelviskose
Paste vernetzte nach 3 Minuten 30 Sekunden zu einem elastischen, reißfesten Gummi.
Beispiel 6
[0054] Eine Pulvermischung wird hergestellt im Pflugscharmischer durch Vermischen von 150
Teilen Mononatriumsalz vom Pol
y- (isobutylen-co-maleinsäureanhydrid) mit Molgewicht 120.000, 200 Teilen Diatomeenerde,
300 Teilen CristobalitFeinstmehl, 200 Teilen Calciumsulfat-Hemihydrat, 100 Teilen
Zinkoxid, 20 Teilen pyrogen hergestellte Kieselsäure mit 300 m
2/g spezifischer Oberfläche nach BET, 20 Teilen Na
4P
20
7 und 10 Teilen Farbstoff.
[0055] 25 Teile Pulvermischung und 20 Teile Wasser ergeben durch Mischen eine hochviskose
Paste, die nach 2 Minuten 40 Sekunden zu einem elastischen reißfesten Gummi vernetzte.
Beispiel 7
[0056] 150 Teile des Dinatriumsalzes vom Poly(vinylacetat-co-maleinsäureanhydrid) mit einem
Molgewicht von 80.000, 520 Teile Ouarzfeinstmehl, 10 Teile Aluminiumsilikat. 100 Teile
CaSO
4·2H
2O, 100 Teile ZnO, 20 Teile Na
4P
20
7 und 10 Teile anorganischem Farbstoff wurden in einem Pflugscharmischer zu einer Pulvermischung
verarbeitet.
[0057] 25 Teile dieser Pulvermischung und 15 Teile Wasser ergeben durch Mischen eine glatte
hochviskose Paste, welche 1 Minute 50 Sekunden nach Mischbeginn zu einem elastischen,
reißfesten Gummi vernetzte.
Beispiel 8
[0058] In einem Pflugscharmischer wird eine Pulvermischung hergestellt durch Vermischen
von 100 Teilen Halbester aus 1 Mol Polv(stvrol-co-maleinsäureanhvdrid) mit einem Molgewicht
von 480.000, 1 Mol Diethylenglykolmonomethylether und 1 Mol NaOH, 700 Teilen Cristobalitmehl,
150 Teilen CaSO
4·2H
2O,
40 Teilen Na
4P
20
7 und 10 Teilen anorganischem Farbstoff. Eine hochviskose Paste wird durch Vermischen
von 25 Teilen der Pulvermischung und 20 Teilen Wasser erhalten, die nach 1 Minute
35 Sekunden zu einem elastischen, reißfesten Gummi vernetzt.
1. Abformmassen, enthaltend Copolymere mit der Struktureinheit
in der
Me⊕ für Wassersloff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl, Heterocyclyl oder die
Gruppen
in denen
R2 für Alkyl steht, bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
in denen
Me9 die obengenannte Bedeutung hat,
R4,R5,R6 gleich oder verschieden sind und Alkyl oder einen Etherrest bedeutet, wobei R5 und R6 über Alkylen oder einen zweibindigen Etherrest zu einem 5- oder 6-gliedrigen Ring
verbunden sein können,
R7 Alkylen bedeutet und
R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder Niederalkyl bedeuten und
n eine Zahl von 1 bis etwa 2000 bedeutet, und
m im Bereich von etwa 102 bis etwa 106 liegt,
und Salze mehrwertiger Metalle.
2. Abformmassen nach Anspruch 1, enthaltend Copolymere worin
Me für Wasserstoff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes Alkyl (1 bis 8 Kohlenstoffatome),
Aryl (6 bis 12 Kohlenstoffatome), Heterocyclyl (4 bis 10 Kohlenstoffatome und 1 oder
2 Sauerstoff und/oder Stickstoff) oder die Gruppen
in denen
R2 für Alkyl (1 bis 8 Kohlenstoffatome) steht, bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
in der
Me⊕ die obengenannte Bedeutung hat,
R4,R5,R6 gleich oder verschieden sind und Alkyl (1 bis 8 Kohlenstoffatome) oder einen Etherrest
(1 bis 8 Kohlenstoffatome und 1 bis 3 Sauerstoffatome) bedeutet, wobei R5 und R6 über Alkylen oder einen zweibindigen Etherrest zu einem 5- oder 6-gliedrigen Ring
verbunden sein können,
R7 Alkylen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder Niederalkyl bedeuten und
n eine Zahl von 1 bis etwa 2000 bedeutet, und
m im Bereich von etwa 102 bis etwa 106 liegt,
und Salze mehrwertiger Metalle.
3. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 und 2, enthaltend Copolymere, worin
Me für Wasserstoff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff, Niederalkyl, Phenyl, durch Niederalkyl substituiertes Phenyl, Pyrrolidyl
oder die Gruppen
in denen
R2 für Niederalkyl steht,
bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
-O⊖Me⊕, -O-R4, -NH2, -NHR4, -NH-R7-OH,
in der
Me die obengenannte Bedeutung hat,
R4 Niederalkyl oder einen Etherrest (C1 bis C6, 1 oder 2 Sauerstoffatome) bedeutet,
R7 Niederalkylen bedeutet,
n eine Zahl von 1 bis etwa 400 bedeutet, und
m im Bereich von etwa 103 bis etwa 105 liegt,
und mehrwertige Metalle.
4. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein alternierendes
Copolymer mit einer Grenzviskositätszahl in Dimethylformamid im Bereich von 2 bis
6,5 eingesetzt wird.
5. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß 20 bis 100
Mol-% des Copolymers als Alkali- oder Ammoniumsalz vorliegt.
6. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Salze zwei-
bis sechswertiger Metalle eingesetzt werden.
7. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch ge-kennzeichnet, daß Salze zwei- bis vierwertiger Metalle der zweiten oder dritten
Hauptgruppe oder der Nebengruppen des Periodensystems nach Mendelejew eingesetzt werden.
8. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch ge-kennzeichnet, daß Salze des Calciums, Bariums, Aluminiums, Zinks, Mangans und/oder
Eisens eingesetzt werden.
9. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch ge-kennzeichnet, daß sie ein Copolymerisat, Salze mehrwertiger Metalle, Regulatoren
und Füll-, Zuschlag-, Farb-, Geruch- und/oder Geschmackstoffe enthalten.
10. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch ge-kennzeichnet, daß als Regulatoren Ammonium- und Alkali-phosphate, -pyrophosphate,
-metaphosphate, -polyphosphate, -metasilikate und/oder -citrate eingesetzt werden.
11. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoffe
Diatomeenerde, Kieselerde, Talkum, Quarzmehl, Cristobalitmehl oder Kieselsäuren eingesetzt
werden.
12. Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuschlagstoffe
Natriumfluorid, Natriumhexafluorosilikat, Kaliumhexafluorotitanat, Kaliumhexafluorozirkonat,
Magnesiumoxid und/oder Zinkoxid eingesetzt werden.
13. Verwendung von Copolymeren mit der Struktureinheit
in der
Me⊕ für Wasserstoff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl, Heterocyclyl oder die
Gruppen
in denen
R2 für Alkyl steht, bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
in denen
Me⊕ die obengenannte Bedeutung hat,
R4,R5,R6 gleich oder verschieden sind und Alkyl oder einen Etherrest bedeuten, wobei R5 und R6 über Alkylen oder einen zweibindigen Etherest zu einem 5- oder 6-gliedrigen Ring
verbunden sein können,
R7 Alkylen bedeutet und
R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder Niederalkyl bedeuten und
n eine Zahl von 1 bis etwa 2000 bedeutet und
m im Bereich von etwa 104 bis etwa 106 liegt, und Salze mehrwertiger Metalle
als Abformmassen.
14. Verwendung nach Anspruch 13 als Abformmasse im Dentalbereich.
15. Verfahren zur Herstellung von Abformmassen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
oder mehrere Copolymere mit der Struktureinheit der Formel
in der
Me⊕ für Wasserstoff, ein Alkali- oder ein Ammoniumkation steht,
R1 Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl, Heterocyclyl oder die
Gruppen
in denen
R2 für Alkyl steht, bedeutet,
R3 ein Rest aus der Gruppe
in denen
Me⊕ die obengenannte Bedeutung hat,
R4,R5,R6 gleich oder verschieden sind und Alkyl oder einen Etherest bedeuten, wobei R5 und R6 über Alkylen oder einen zweibindigen Etherrest zu einem 5- oder 6-gliedrigen Ring
verbunden sein können,
R7 Alkylen bedeutet und
R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder Niederalkyl bedeuten und
n eine Zahl von 1 bis etwa 2000 bedeutet und
m im Bereich von etwa 102 bis etwa 106 liegt,
Salze mehrwertiger Metalle, gegebenenfalls Regulatoren und gegebenenfalls Füll-, Zuschlag-,
Farb-, Geruch- und/oder Geschmackstoffe vermischt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß man 3 bis 20 Gew.-Teile
eines Copolymers, 5 bis 35 Gew.-Teile eines Salzes mehrwertiger Metalle, 0,2 bis 10
Gew.-Teile eines Regulators, 40 bis90 Gew.-Teile eines Füllstoffs, 0,5 bis 8 Gew.-Teile
eines Zuschlagstoffes, 0,1 bis 5 Gew.-Teile eines Farbstoffs, 0,01 bis 1,0 Gew.-Teile
eines Geruchsstoffs und 0,05 bis 1,5 Gew.-Teile eines Geschmacksstoffs einsetzt.