(19)
(11) EP 0 226 928 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 86117061.1

(22) Anmeldetag:  08.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C21C 7/072, B25B 27/02, B22D 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.12.1985 AT 3608/85

(71) Anmelder: Veitscher Magnesitwerke-Actien-Gesellschaft
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Handler, Rudolf
    A-2620 Neunkirchen (AT)

(74) Vertreter: Kliment, Peter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwalt Dipl.-Ing. Mag.jur. Peter Kliment Singerstrasse 8
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Herausziehen eines Gasspülsteines aus einem Lochstein


    (57) Eine Vorrichtung zum einfachen und raschen Herausziehen eines Gasspülsteines 1 aus einem Lochstein 3 bzw. einer Lochsteinhülse besteht aus einer Führungsstange 6, die mittels einer Befestigungsvorrichtung, z.B. mittels einer Gewindemuffe 7, am freien Ende des Gasanschlußrohres 2 des Gasspülsteines 1 angebracht wird. Die Führungsstange 6 weist am gegenüberliegenden Ende einen Anschlag 8 auf. Zur Längsverschiebung auf dieser Führungsstange 6 ist ein mit Haltegriffen 11 versehener Gleitkörper 10 vorgesehen, der mit großer Wucht gegen den Anschlages 8 geschoben wird. Die dabei entstehende Massenträgheit verursacht eine in Längsrichtung der Führungsstange 6 verlaufende Aktionskraft, die den Gasspülstein 1 aus dem Lochstein 3 herauszieht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herausziehen eines Gasspülsteines aus einem Lochstein bzw. einer Lochsteinhülse.

    [0002] Es ist - gemäß DE-R-3 330 105 - bereits eine Rusziehvorrichtung für Gasspülsteine bekannt. Diese besteht im wesentlichen aus einer zentralen Führungshülse mit einer darin Längsverschiebbar gelagerten Zugstange, an der endseitig ein Kupplungsteil befestigt ist. Rn der FührungshüLse sind drei jeweils um 120° zueinander versetzte Stützbeine angeordnet, mit denen die Vorrichtung an der Rußenwand des metallurgischen Gefäßes abstützbar ist. Rußerdem ist eine Rufnahmehalterung für eine Rntriebseinrichtung zur Längsverschiebung der Zugstange vorgesehen. Diese Rufnahmehalterung ist als geschlitzter Zylinder ausgebildet, in welchem ein als Rntriebseinrichtung dienender Hohlkolbenzylinder angeordnet ist. Die als Gewindespindel ausgebildete Zugstange erstreckt sich durch eine mittlere öffnung des Hohlkolbens hindurch und weist an ihrem aus dem HohLkoLben herausragenden Ende ein Handrad auf. Zum Herausziehen eines Gasspülsteines aus einem Lochstein wird die gesamte Vorrichtung mit den drei Stützbeinen gegen die Rußenwand des metallurgischen Gefäßes gestellt, wonach die Zugstange soweit in Richtung zum Lochstein verschoben wird, bis ein Kupplungsbolzen in den Kupplungsteil und einen mit dem GasspüLstein verbundenen KuppLungszyLinder einsteckbar ist. Dann wird das Handrad soweit in Richtung auf den Kolbenzylinder gedreht, bis es an der zugewandten Stirnseite des Hohlkolbens anliegt. Rnschließend wird der Zylinder mit Druckmedium beaufschlagt, wodurch die Zugstange und damit der angekuppelte SpüLstein aus den Lochstein herausgezogen wird. Eine derartige Vorrichtung ist relativ schwer und konstruktiv sehr aufwendig ausgeführt.

    [0003] Rus der JP-R-57 110 632 (Patents Rbstracts of Japan, Band 6, Nr. 202, C-129) ist ein Verfahren zum Herausziehen eines porösen Spülsteines aus einem Pfannenboden bekannt. Nach diesem Verfahren wird durch den Spülstein im zentralen Bereich in axialer Richtung mittels einer Bohrkrone ein Loch gebohrt, in dieses wird eine Rusziehstange eingeschoben, die an ihrer Spitze einen ausspreizbaren Anschlag trägt, der sich an die Stirnfläche des SpüLsteines anlegt, und mittels einer auf die Rusziehstange wirkenden VibrationsschLagmaschine werden Stöße zum Herausziehen des Lochsteines aufgebracht. Ruch diese Ruszieheinrichtung ist aufwendig zu handhaben.

    [0004] Die Rufgabe der vorliegenden Erfindung Liegt nun in der Schaffung einer Vorrichtung zum Herausziehen eines Gasspülsteines, die sowohl einfach herstellbar als auch einfach bedienbar ist.

    [0005] Diese Rufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung gelöst, die durch eine Führungsstange mit einem endseitig angeordneten, quer zur StangenLängsrichtung verlaufenden Anschtag, einer am gegenüberliegenden Ende vorgesehenen Befestigungsvorrichtung und einem entlang der Führungsstange verschiebbaren GLeitkörper gekennzeichnet ist. Mit einer derartigen Vorrichtung ist ein auszuwechselnder Gasspülstein besonders rasch und einfach ausziehbar, wobei die insbesondere aufgrund des relativ geringen Gewichtes der wenigen Bestandteile resuLtierende Handhabung besonders vorteilhaft ist. Für ein Rusziehen des Gasspülsteines ist LedigLich die Fixierung der Führungsstange am Gasanschlußrohr des Gasspülsteines erforderlich, worauf der GLeitkörper auf der Führungsstange händisch vom GasspüLstein in Richtung zum RnschLag bewegt wird. Die dabei durch die Massenträgheit verursachte Rktionskraft beim Anschlagen des GLeitkörpers auf den Anschlag führt schließlich zu einer den Gasspülstein Lockernden Bewegung in dessen Längsrichtung. Dieser Lockerungsvorgang ist zweckmäßig in einer von der Gebrauchsposition um 90° verschwenkten Lage der Pfanne auszuführen, in der die kaltseitige BodenfLäche des Gasspülsteines in einer vertikalen, Leicht zugängigen Lage vorliegt. Rußerdem wird dabei ein Heraus- bzw. Auf-den-Boden-Fallen des Gasspülsteines mitsamt der Rusziehvorrichtung zuverlässig vermieden.

    [0006] Gemäß einer Rusführungsform der Erfindung ist die Befestigungsvorrichtung aus einer Gewindemuffe mit koaxial zur Längsrichtung der Führungsstange verlaufendem Gewinde gebildet. Eine derartig ausgebildete Befestigungsvorrichtung eignet sich besonders für den FaLL, daß das Gasanschlußrohr endseitig ein für den Anschluß der GasLeitung vorgesehenes Rußengewinde aufweist. Damit ist ohne Zusatzeinrichtungen am Gasspülstein eine rasche Fixierung der Führungsstange möglich.

    [0007] Eine andere vorteilhafte Variante der Erfindung besteht darin, daß die Befestigungsvorrichtung aus zwei in einer Ebene verschwenkbar am Ende der Führungsstange gelagerten Klauen gebildet ist, die in Betriebsstellung gegen RufkLappen gesichert sind. Durch derartige KLauen ist auch im FaLLe des FehLens eines Gewindes am Gasanschlußrohr eine rasche und sichere Befestigung der Führungsstange möglich, wobei lediglich das Gasanschlußrohr mit einem Ring zu versehen ist, welcher zweckmäßig schon vor dem Einbau des Gasspülsteines an das Gasanschlußrohr angeschweißt wird.

    [0008] Die Sicherung der KLauen gegen Rufklappen kann nach einer vorteilhaften Rusgestaltung der Erfindung durch einen die beiden KLauen umschließenden Fixierring mit einer Bohrung und einer darin angeordneten, verstellbaren Schraube erfolgen. Mit diesem Fixierring kann mit einfachen Mitteln ein ungewolltes Russchwenken der Klauen während der Russtoßbewegung des Gleitkörpers zuverlässig vermieden werden.

    [0009] Schließlich besteht eine weitere bevorzugte Rusgestaltung der Erfindung darin, daß der Gleitkörper aus einem eine schlitzförmige öffnung zur Rufnahme der Führungsstange aufweisenden, zylindrischen Körper mit einer zur Anschlagfläche des Anschlages parallel verlaufenden Anschlagfläche und beidseits vom zylindrischen Körper abstehenden, senkrecht zur Führungsstange verlaufenden Haltegriffen gebildet ist. Ein derartiger GLeitkörper ist einfach mit der schlitzförmigen öffnung auf die Führungsstange - nach dem Fixieren am Gasspülstein - auflegbar und ebenso nach erfolgtem Abziehen rasch entfernbar, sodaß jeweils nur die wesentlich leichtere Führungsstange am Spülstein befestigt bzw. von diesem demontiert werden muß. Durch die beiden HaLtegriffe ist außerdem eine im Bezug auf die Längsachse der Führungsstange symmetrische Kraftübertragung zur Vermeidung von auf das Gasanschlußrohr negativ einwirkenden Biegekräften gesichert.

    [0010] Im folgenden wird die Erfindung an Hand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.

    [0011] Es zeigen: Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch einen Gasspülstein mit einer daran befestigten Rusziehvorrichtung gemäß der Erfindung; Fig. 2 einen Querschnitt durch die Rusziehvorrichtung gemäß Fig. 1 entlang der Linie II - II; Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch einen Lochstein mit einem GasspüLstein und einer daran befestigten anderen Rusführungsform der Rusziehvorrichtung gemäß der Erfindung; Fig. 4 einen Querschnitt durch die Rusziehvorrichtung in Fig. 3 gemäß der Linie IV - IV und Fig. 5 eine Seitenansicht der Führungsstange gemäß Fig. 3 mit den geöffneten KLauen.

    [0012] Ein in Fig. 1 ersichtlicher Gasspülstein 1 besitzt konische oder pyramidenstumpfförmige GestaLt. Der gasdurchlässige Steinkörper des Gasspülsteines 1 ist mit einer UmhüLLung, bestehend aus dem Mantelblech 4 und dem Bodenblech 5, derart versehen, daß zwischen dem kaltseitigen, breiteren Ende des Steinkörpers und dem BodenbLech 5 ein Gasverteilungsraum 20 freibleibt. Das Mantelblech 4 kann sich über die gesamte Höhe des Gasspülsteines 1 erstrecken oder auch nur über einen Teil derselben, wobei es vom kaltseitigen, breiteren Ende bis mindestens etwa ein Drittel der Steinhöhe reicht. Rm BodenbLech 5 ist mittig ein Gasanschlußrohr 2 angesetzt, das in den Gasverteilungsraum 20 mündet. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel besitzt das Gasanschlußrohr 2 am freien Ende ein Rußengewinde zum Rnbringen des Gasanschlusses.

    [0013] Der Gasspülstein 1 steckt in einem Lochstein 3, der innerhalb des Verschleißfutters 21 im Boden einer Pfanne angeordnet ist, deren BLechmanteL 22 und Dauerfutter 23 angedeutet sind. Der Lochstein kann auch zweiteilig ausgeführt sein, so daß innerhalb des eigentlichen Lochsteines eine Lochsteinhülse sitzt, in der dann der Gasspülstein steckt.

    [0014] Für den Rusziehvorgang des Gasspülsteines 1 ist die Pfanne von der GebrauchsLage um 90° verdreht worden, so daß sich das BodenbLech 5 des GasspüLsteines 1 in senkrechter Lage befindet. In dieser Position wird eine Führungsstange 6 mit einer endseitig angeordneten Gewindemuffe 7 an das vom Bodenblech 5 abstehende Ende des Gasanschlusses 2 aufgeschraubt. Die Führungsstange 6 weist an dem der Gewindemuffe 7 gegenüberliegenden Ende einen Rnschlag 8 mit einer quer zur Längsrichtung der Führungsstange 6 verlaufenden Anschlagfläche 9 auf. Als nächstes wird für den Rusziehvorgang ein auch in Fig. 2 ersichtlicher GLeitkörper 10 mit zwei seitlich angeordneten Haltegriffen 11 mit der Führungsstange 6 in Verbindung gebracht, indem die Führungsstange 6 in eine schlitzförmige Öffnung 12 des Gleitkörpers 10 eingeführt wird. Zur Durchführung des Rusziehvorganges erfassen die Bedienungspersonen die beiden Haltegriffe 11 des nach vorne in Richtung zum Gasspülstein 1 verschobenen GLeitkörpers 10 und bewegen diesen rasch in der durch einen Pfeil 13 dargestellten Richtung zum Rnschlag 8 hin, wobei es beim Ruftreffen der Anschlagfläche 14 des Gleitkörpers 10 auf der Anschlagfläche 9 zur übertragung einer axialen Stoßkraft auf den Rnschlag 8 und damit auf die Führungsstange 6 kommt. Dieser Vorgang wird erforderlichenfalls mehrmals wiederholt. Das über den Anschlag 8 hinausragende Ende der Führungsstange 6 kann dabei als Handhabe dienen. Die durch die Massenträgheit des bewegten GLeitkörpers 10 verursachte Stoßkraft führt schließlich zu einer Lockerung des Gasspülsteines 1 und damit zu einem Herausziehen aus dem Lochstein 3. Da sich die Längsachse des Gasspülsteines 1 durch Verschwenken der Pfanne in einer horizontalen Lage befindet, wird ein Herausfallen des Gasspülsteines 1 gegebenenfalls mitsamt der Rusziehvorrichtung unterbunden. Nach erfolgtem Rusziehen des Gasspülsteines 1 muß lediglich der Gleitkörper 10 von der Führungsstange 6 abgehoben und diese vom Gewinde abgeschraubt werden.

    [0015] In den Figuren 3 bis 5 ist ebenfalls eine Vorrichtung zum Herausziehen eines Gasspülsteines 1 dargestellt, wobei die gleichen Teile mit denselben Bezugsziffern versehen sind. Im Unterschied zur ersten Rusführung ist an dem Rnschlag 6 gegenüberliegenden Ende der Führungsstange 6 ein Lagerkörper 15 angeschweißt, in dem zwei in einer Ebene verschwenkbare Klauen 16 gelagert sind. Diese werden vor einen an das Gasanschlußrohr 2 angeschweißten Ring 17 gelegt und zueinander gepreßt. Als PreßhiLfe dient ein die beiden Klauen 16 umschließender Fixierring 18 mit einer Flügelschraube 19. Diese Flügelschraube 19 wird durch eine Bohrung hindurch gegen eine der Klauen 16 angeschraubt, so daß ein Ruseinanderschwenken der beiden Klauen 16 ausgeschlossen ist. Nach dem Herausziehen des Gasspülsteines 1 wird die Flügelschraube 19 gelockert und der Fixierring 18 in Richtung zum Lagerkörper 15 verschoben. Damit sind die beiden Klauen 16 für eine in Fig. 5 dargestellte Russchwenkbewegung freigegeben und die Führungsstange 6 kann vom GasspüLstein 1 getrennt werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Herausziehen eines Gasspülsteines (1) aus einem Lochstein (3) bzw. einer Lochsteinhülse, gekennzeichnet durch eine Führungsstange (6) mit einem endseitig angeordneten, quer zur StangenLängsrichtung verlaufenden Rnschlag (8), einer am gegenüberliegenden Ende vorgesehenen Befestigungsvorrichtung und einem entlang der Führungsstange verschiebbaren GLeitkörper (10).
     
    2. Vorrichtung nach Rnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung aus einer Gewindemuffe (7) mit koaxial zur Längsrichtung der Führungsstange (6) verlaufendem Gewinde gebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Rnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung aus zwei in einer Ebene verschwenkbar am Ende der Führungsstange (6) gelagerten KLauen (16) gebildet ist, die in Betriebsstellung gegen Aufklappen gesichert sind.
     
    4. Vorrichtung nach Rnspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die beiden KLauen (16) umschließender Fixierring (16) mit einer Bohrung und einer darin angeordneten, verstellbaren Schraube (19) vorgesehen ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der GLeitkörper (10) aus einem eine schlitzförmige Öffnung (12) zur Rufnahme der Führungsstange (6) aufweisenden zylindrischen Körper mit einem zur Rnschlagfläche (9) des Anschlages (8) parallel verlaufenden Anschlagfläche (14) und beidseits vom zylindrischen Körper abstehenden, senkrecht zur Führungsstange (6) verlaufenden HaLtegriffen (11) gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht