[0001] Die Erfindung betrifft eine tütenförmige Verpackung, die aus einem flachliegenden
Zuschnitt aus einem flexiblen Material gewickelt und entlang einer Längsnaht verschlossen
ist.
[0002] Derartige Verpackungen werden sehr häufig für Eistüten verwendet, wobei zum Verzehr
der Eiskrem und der diese evtl. umhüllenden Waffeltüte die Verpackung wenigstens teilweise
entfernt werden muß. Da beim Aufreißen eine zumindest unschöne Aufreißkante entsteht,
wird im allgemeinen die Verpackung vollständig entfernt. Das ist aber wiederum unvor
teilhaft, weil die Waffeltüten oft undicht sind und damit die Eiskrem beim Flüssigwerden
austreten kann. Darüber hinaus ist das vollständige Entfernen der Verpackung auch
unhygienisch, da das zum Verzehr bestimmte Füllgut unmittelbar erfaßt wird. Bei Füllgütern
die beispielsweise einen Schokoladeüberzug haben, wäre das vollständige Entfernen
der Verpackung äußerst ungünstig, da die Schokolade unter dem Einfluß der Handwärme
schmilzt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine tütenförmige Verpackung der genannten
Art zu schaffen, bei der es möglich ist, Teilabschnitte zu entfernen, ohne die geschilderten
Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das flexible Material wenigstens
eine Lage enthält, die aus einer monoaxial orientierten Kunststoffolie besteht, deren
Orientierungsrichtung etwa in Umfangsrichtung der Verpackung verläuft.
[0005] Die Verpackung kann infolge der monoaxialen Orientierung der Kunststoffolie mit einer
sauber ausgebildeten Aufreißlinie, die entlang der Orientierung verläuft, aufgerissen
werden.
[0006] Aus der EP-A-0169563 ist zwar eine tütenförmige Verpackung bekannt geworden, die
aber aus einem steifen Karton gewickelt ist und einen Aufreißstreifen aufweist, der
durch zwei Schnittlinien begrenzt ist. Eine derartige Ausgestaltung ist bei dem erfindungsgemäß
verwendeten flexiblen Material weder möglich noch sinnvoll.
[0007] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn erfindungsgemäß an dem bei Bildung der Längsnaht
außenliegenden Abschnitt des Zuschnittes wenigstens eine Einreißkerbe vorgesehen ist.
[0008] Dadurch wird die Aufreißkraft gezielt am einen Ende der vorgesehenen Aufreißlinie
eingeleitet.
[0009] Besonders einfach kann dieses Einleiten der Aufreißkraft erfolgen, wenn erfindungsgemäß
an dem bei Bildung der Längsnaht außenliegenden Abschnitt des Zuschnittes ein vorstehender
Lappen angeformt ist.
[0010] Wenn nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung am der Spitze
der Verpackung zugekehrten Ende des vorstehenden Lappens die Einreißkerbe vorgesehen
ist, wird beim Erfassen des Lappens und Aufreißen der Verpackung das am Lappen anhängende
Oberteil entfernt, während die Spitze der Verpackung verbleibt.
[0011] Erfindungsgemäß kann aber auch vorgesehen sein, daß sich der Lappen nur über einen
begrenzten Abschnitt der Längsnaht erstreckt, und daß beiderseits des Lappens je eine
Einreißkerbe vorgesehen ist.
[0012] Bei dieser Ausgestaltung ist das Öffnen besonders einfach, da die Aufreißkraft gleichzeitig
über beide Einreißkerben eingeleitet und dann der zwischen beiden liegende Streifen
völlig gleichmäßig herausgetrennt wird.
[0013] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß die Längsnaht in dem
Bereich der Verpackung, der entfernt werden soll, eine verminderte Haftung aufweist.
[0014] Dadurch ist zum einen das Anreißen des zu entfernenden Abschnittes erleichtert, zum
anderen wird aber eine ganz wesentliche Vereinfachung des endgültigen Abreißens dieses
Abschnittes erzielt. Am Ende muß nämlich der zu entfernende Abschnitt unter der Längsnaht
des verbleibenden, der Spitze der Verpackung zugekehrten Verpackungsteils herausgetrennt
werden. Ohne eine Herabsetzung der Haftkraft der Längsnaht wäre das zwar auch möglich,
es würde aber einen deutlich höheren Kraftaufwand erfordern. Darüber hinaus kann dann
nach dem Entfernen des Streifens der oberhalb liegende Teil der Verpackung ebenfalls
leicht entfernt werden.
[0015] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn gemäß der Erfindung am Ende wenigstens der der
Spitze zugekehrten Aufreißlinie eine dreieckförmige Ausstanzung vorgesehen ist, und
daß die Einreißkerbe an dieser Aufreißlinie ebenfalls dreieckförmig ausgebildet ist.
[0016] Ohne diese dreieckförmige Ausgestaltung würden beim Aufreißen an beiden Enden der
Aufreißlinie Spitzen verbleiben, die unschön nach oben abstehen würden.
[0017] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer tütenförmigen Verpackung,
Fig. 2 einen flachliegenden Zuschnitt zum Herstellen einer Verpackung gemäß Fig. 1
und
Fig. 3 einen weiteren flachliegenden Zuschnitt.
[0018] Mit 1 ist in Fig. 1 eine tütenförmige Verpackung bezeichnet, die aus dem in Fig.
2 flachliegend dargestellten Zuschnitt 2 gewickelt ist. Die Verpackung 1 ist entlang
einer Längsnaht 3 verschlossen und besteht aus flexiblem Material, das wenigstens
eine Lage einer monoaxial orientierten Kunststoffolie enthält.
[0019] Bei einer für Eiskrem vorgesehenen Verpackung wurde folgender Aufbau von außen nach
innen gewählt:
Papier: 70g/qm
Alufolie: 12 Mikrometer
PPF: 35 Mikrometer
[0020] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wurde folgender Aufbau vorgesehen:
Alufolie: 7 Mikrometer
Papier: 60g/qm
PPF: 35 Mikrometer
[0021] Bei beiden Ausführungen wurde die Außenlage, nämlich das Papier bzw. die Alufolie,
bedruckt und mit einem Überzuglack versehen.
[0022] Die monoaxial orientierte Kunststoffolie kann aus folgenden Materialien bestehen:
Polyäthylen
Polypropylen
Polyamid
Polyäthylentherephtalat
Polyvinylchlorid
Polystyrol
Polycarbonat
wobei diese Aufzählung noch weiter fortgeführt werden könnte; wichtig ist nur, daß
sich die Kunststoffolie monoaxial orientieren läßt und dabei spleißfähig wird.
[0023] Je nach dem Zweck der Verpackung wird dann die geeignete Folie und die übrigen Schichten
des Laminates gewählt. Dabei sind auch Kombinationen von mehreren Kunststoffolien
denkbar, womit eine durchsichtige Verpackung erzielbar ist.
[0024] Die Dicke der monoaxial orientierten Kunststoffolie liegt dabei im Bereich von 10
bis 300 Mikrometer und richtet sich nach den Erfordernissen des zu verpackenden Gutes
sowie nach den weiteren Laminatschichten.
[0025] Die monoaxial orientierte Kunststoffolie kann dabei auch zwischen den anderen Laminatschichten
angeordnet sein. Die Orientierungsrichtung der Kunststoffolie wird dabei so gelegt,
daß sie etwa in Umfangsrichtung der Verpackung verläuft. Dies wird dadurch erreicht,
daß die Zuschnitte so aus der Materialbahn ausgestanzt werden, daß die Orientierung
gemäß den in Fig. 2 eingezeichneten Orientierungslinien 4 verläuft. An dem beim Herstellen
der Längsnaht 3 außenliegenden Abschnitt sind zwei Einreißkerben 5 ausgestanzt, die
ein verhältnismäßig leichtes Einleiten der Aufreißkraft ermöglichen.
[0026] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist an dem beim Bilden der Längsnaht außenliegenden
Abschnitt des Zuschnittes 12 ein vorstehender Lappen 13 angeformt, der das Einleiten
der Aufreißkraft noch erleichtert. Auch hierbei sind zwei Einreißkerben 5 vorgesehen.
[0027] Bei beiden Ausführungsbeispielen wird die Aufreißkraft gleichzeitig über die beiden
Einreißkerben in die Verpackung eingeleitet. Dabei wird der zwischen den Einreißkerben
liegende Abschnitt entlang der beiden in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Linien 6
und 7 herausgetrennt, worauf auch der darüberliegende Abschnitt der Verpackung entfernt
werden kann. Es ist aber auch möglich, nur eine Einreißkerbe und evtl. einen bis zum
oberen Ende reichenden Lappen vorzusehen. Beim Aufreißen wird dann der ganze oberhalb
dieser Einreißkerbe liegende Abschnitt entfernt.
[0028] Zum Erleichtern des Aufreißens und zum Entfernen des oberen Abschnittes der Verpackung
kann - wie in Fig. 1 angedeutet - der obere, durch eine strichpunktierte Linie eingegrenzte
Abschnitt 9 der Längsnaht mit verminderter Haftkraft ausgerüstet sein.
[0029] Bei allen Ausführungsbeispielen ist am von der Einreißkerbe 5 abgewandten Ende der
unteren Aufreißlinie 6 eine dreieckförmige Ausstanzung 8 angeordnet. Damit sind im
Bereich der Längsnaht hochstehende Spitzen vermieden, die beim Verzehr der Eiskrem
bzw. der Waffeltüte stören würden.
1. Tütenförmige Verpackung, die aus einem flachliegenden Zuschnitt aus einem flexiblen
Material gewickelt und entlang einer Längsnaht verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Material wenigstens eine Lage enthält, die aus einer monoaxial orientierten
Kunststoffolie besteht, deren Orientierungsrichtung (Orientierungslinie 4) etwa in
Umfangsrichtung der Verpackung verläuft.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem bei Bildung der Längsnaht (3) außenliegenden Abschnitt des Zuschnittes
(2,12) wenigstens eine Einreißkerbe (5) vorgesehen ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem bei Bildung der Längsnaht außenliegenden Abschnitt des Zuschnittes (2,12)
ein vorstehender Lappen (13) angeformt ist.
4. Verpackung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß am der Spitze der Verpackung zugekehrten Ende des vorstehenden Lappens (13) die
Einreißkerbe (5) vorgesehen ist.
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Lappen(13) nur über einen begrenzten Abschnitt der Längsnaht erstreckt,
und daß beiderseits des Lappens je eine Einreißkerbe (5) vorgesehen ist.
6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnaht (3) in dem Bereich der Verpackung, der entfernt werden soll, eine
verminderte Haftung aufweist.
7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende wenigstens der der Spitze zugekehrten Aufreißlinie (6) eine dreieckförmige
Ausstanzung (8) vorgesehen ist, und daß die Einreißkerbe (5) an dieser Aufreißlinie
ebenfalls dreieckförmig ausgebildet ist.