[0001] Die Erfinding betrifft ein Mitläufergewebe aus gimmiabweisendem Material als Zwischenlage
bei der Bildung eines Wickels mit einer Gummi- und/oder Kautschukbahn.
[0002] Nicht ausvulkanisierte Gummi- und/oder Kautschuk-Flächengebilde (G/K-Flächengebilde)
haben die Tendenz, im Laufe der Zeit miteinander zu reagieren. Insofern müssen derartige
Flächen beim Aufeinanderstapeln bzw. beim Aufrollen auf einen Wickel durch flächenförmige
Abstandshalter voneinander getrennt werden. Hierdurch wird ein Zusammenkleben der
G/K-Flächengebilde verhindert.
[0003] Zu diesem Zweck werden flächenförmige Gebilde aus Folien oder Geweben eingesetzt,
die entweder eine gummiabweisende Ausrüstung haben oder aber selbst aufgrund ihrer
Materialeigenschaften gummiabweisend sind. Sofern eine erhöhte Beständigkeit dieses
Abstandshalterelements gewünscht ist, wird vorteilhafterweise beim Stand der Technik
ein Mitläufergewebe aus gummiabweisenden Werk stoffen eingesetzt, das zusammen mit
dem G/K-Flächengebilde üblicherweise auf einen Wickel aufgewickelt wird, der beim
Gebrauch anschließend wieder abgewickelt wird, wobei das Mitläufergewebe von dem Gebilde
getrennt und für den nächsten Einsatz aufgewickelt wird.
[0004] Derartige Wickel, bestehend aus dem Mitläufergewebe und dem G/K-Flächengebilde, können
nur bei relativ geringen Wickelgeschwindigkeiten genau hergestellt werden, da bei
zu hohen Wickelgeschwindigkeiten die Gefahr besteht, daß Luft beim Aufbau des Wickels
bzw. des Pakets eingeschlossen wird. Dies führt zu Blasen/Wellungen im G/K-Flächengebilde,
was höchst unerwünscht ist.
[0005] Des weiteren können in einem derartigen Wickel auch Gase durch Reaktion von nicht
völlig durchreagiertem Gummi- und/oder Kautschuk entstehen, die ebenfalls zu Verwerfungen
im Wickel führen. Insofern werden also unregelmäßig gewellte Flächengebilde vom Wickel
abgezogen, die zu einem hohen Materialausschub führen.
[0006] Weiterhin kann bei einem ebenen Mitläufergewebe die Gefahr bestehen, daß das gesamte
Gewebe trotz seiner gummiunfreundlichen Ausrüstung mechanisch mit dem Flächengebilde
verhaftet ist, was ebenfalls das Abwickeln nicht unerheblich stören kann. Dies kann
in besonders kritischen Fällen zu einer Längung des G/K-Flächengebildes führen, da
das Gummiflächengebilde zu stark gezogen wird.
[0007] Schließlich werden üblicherweise Mitläufergewebe in Leinwandstruktur eingesetzt,
die eine relativ geringe Querstabilität aufweisen. Infolgedessen kann es zur Faltenbildung
im Gewebe kommen, was wiederum zu einem Abdruck im G/K-Flächengebilde führt. Dies
ist insbesondere beim Auseinanderziehen und beim Wickeln der texilen Komponente zu
befürchten, was für den Wiedereinsatz des Mitläufergewebes hinderlich ist.
[0008] Aus der DE-OS 28 25 537 ist eine Gewebebahn bekannt, die als Reifen-Cordgewebebahn
eingesetzt werden soll. Diese Gewebebahn weist jeweils in ihren Endbereichen einen
dichtgewebten stabilen Abschlag auf, der wenigstens einen eingewebten Schußfaden
aufweist, mit dem eine Breitenstabilisierung der Abschläge gewährleistet wird.
[0009] Derartige nur im Endbereich verstärkte Gewebebahnen sind nicht geeignet, als Mitläufergewebe
eingesetzt zu werden.
[0010] Desweiteren ist aus der DE-OS 21 36 323 ein Webverfahren zur Herstellung von Bekleidungs-
und Möbelstoffen bekannt, mit dem Stoffe mit erhöhter Luftzirkulation hergestellt
werden. Die hierdurch hergestellten Gewebe werden auf einem völlig anderen Sachgebiet
eingesetzt und eignen sich nicht zur Anwendung als Mitläufergewebe.
[0011] Weitere Gewebe sind aus der AT-PS 194 384 und dem DE-GM 19 88 192 bekannt, die ebenfalls
nicht als Mitläufergewebe eingesetzt werden können.
[0012] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Mitläufergewebe der eingangs
erwähnten Art so fortzubilden, daß die Bildung von Blasen oder Abdrücken im aus G/K-Flächengebilde
und Mitläufergewebe bestehenden Wickel unterbleibt.
[0013] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Vielzahl von in bestimmten Abständen vorgesehenden
Rippen in Schuß- und/oder Kettrichtung des Mitläufergewebes.
[0014] Das erfindungsgemäße Mitläufergewebe weist zunächst den Vorteil auf, daß die Oberflächenstruktur
des Gewebes in bestimmten Abständen querverlaufende Rippen aufweist, die das benachbarte
G/K-Flächengebilde um einen geringen Betrag gegenüber dem die Rippen umgebenden Bereich
anheben. Durch dieses Anheben entsteht im Bereich des Übergangs von der erhabenen
Rippe in die glatte Fläche ein Zwischenraum, an dem sich das Gebilde nicht mehr anlegt.
Infolgedessen bildet dieser Zwischenraum einen Kanal, der quer über das gesamte Gewebe
jeweils am vorderen und hinteren Ende jeder Rippe verläuft. Durch diesen Kanal können
Lufteinschlüsse verhindert werden, so daß zunächst ein regelmäßiger Wickel auch bei
hohen Wickelgeschwindigkeiten hergestellt werden kann.
[0015] Diese im Bereich der Rippen auftretenden Kanäle haben weiterhin den Vorteil, daß
während der Lagerzeit im Wickel auftretende Gase hierdurch nach außen entweichen können,
somit also eine Belüftungsmöglichkeit des Wikkels besteht. Dies führt dazu, daß sich
die im Stand der Technik bekannten auf die Gasbildung zurückzuführenden blasenförmigen
Ausbauchungen oder Verwerfungen im Wickel sicher verhindert werden.
[0016] Durch die Rippen werden die aufliegenden G/K-Flächengebilde jeweils von den als
eben anzusehenden umgebenden Regionen abgehoben, so daß weitgehend eine enge Haftung
des Flächengebildes an dem Gewebe verhindert wird. Vorteilhafterweise ist die Anordnung
der Rippen auf dem Mitläufergewebe derart, daß die Haftung des G/K-Flächengebildes
im wesentlichen auf die Rippen selbst beschränkt ist, so daß sich hierdurch ein noch
leichteres Trennen vom Gewebe bei der Verarbeitung des G/K-Flächengebildes ergibt.
[0017] Schließlich versteifen die Rippen auch das Mitläufergewebe, selbst wenn es in modifizierter
Leinwandbindung gefertigt ist. Dies hat den Vorteil, daß hierdurch die Querstabilität
erheblich verbessert wird, so daß die Neigung des erfindungsgemäßen Gewebes zur Faltenbildung
wesentlich geringer ist als dies beim Stand der Technik der Fall ist.
[0018] Vorteilhafterweise weist das erfindungsgemäße Mitläufergewebe in Schußrichtung verlaufende
Rippen auf, wobei diese Rippen in regelmäßigen Abständen gebildet sind.
[0019] Ein solche Rippe wird dadurch gebildet, daß mehrere Schußfäden gleichen Durchmessers
je Ketthebung bzw. -senkung zusammengefaßt sind. An solche Rippen schließen sich dann
wiederum üblicherweise Bereiche an, bei denen je Ketthebung bzw. -senkung nur ein
Schußfaden eingelegt ist, der den gleichen Durchmesser wie die Schußfäden aufweist,
die die Rippe bilden.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform kann jedoch aber auch die Rippe aus wenigstens
einem dicken Schußfaden gebildet sein, während die umliegenden Bereiche aus dünneren
Schußfäden gebildet sind.
[0021] Anstelle der Rippenbildung in Schußrichtung kann natür lich auch erfindungsgemäß,
sofern dies vorteilhaft erscheint, eine Rippenbildung in Kettrichtung vorgesehen sein,
wobei mehrere Kettfäden jeweils zusammengefaßt sind. Darüber hinaus ist auch eine
Kombination der Rippen in Schuß- und Kettrichtung möglich. Bevorzugt ist jedoch -
wie vorstehend erläutert - die Rippenbildung in Schußrichtung.
[0022] Der Abstand der Rippen wird erfindungsgemäß so gewählt, daß die auf dem Mitläufergewebe
liegenden Gummischichten beim Aufwickeln keine Einprägungen oder Wellenbildungen erleiden.
[0023] In einer bevorzugten ersten Ausführungsform schließt sich an einen relativ weiten
Bereich, in dem je Ketthebung bzw. -senkung nur ein Schußfaden vorgesehen ist, ein
relativ schmaler Rippenbereich an. Betrachtet man ein deratiges Gewebe im Querschnitt,
so wechseln sich in regelmäßiger Folge Rippen mit relativ geringer Breite a mit flachen
Bereichen relativ großer Breite b ab (vgl. Fig.3).
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind jedoch die Rippen wesentlich breiter
als die Bereiche relativ geringen Querschnitts. Insofern verlaufen im Gewebe kanalförmige
Ausnehmungen in diesen letzteren Bereichen relativ geringen Querschnitts oder Dicke.
Somit schließen sich in regelmäßiger Folge an relativ breite Bereiche mit großem Querschnitt
kanalförmige Bereiche mit geringem Querschnitt und geringer Breite an.
[0025] Wie bereits vorstehend erwähnt, weisen der Rippenbereich und der Normalbereich unterschiedliche
Höhen (Dicken) auf Vorteilhafterweise liegen die Dicke d₁ des Normalbereichs und
die Dicke d₂ des Rippenbereichs (vgl.Fig 3) in einem Verhältnis von 1 : 1,3 bis 1
: 3, vorzugsweise 1 : 1,5 bis 1 : 2 vor.
[0026] Die Rippenstruktur des Mitläufergewebes ist so ausgestaltet, daß sich keinerlei
Eindrücke in G/K-Flächengebilde-Wickel bilden können. Hierzu ist sowohl der Abstand
zwischen den Rippen als auch die Rippenhöhe, die sich aus der Dicke ergibt, bestimmend.
Vorteilhafterweise ist der Abstand zwischen den Rippen um so länger, je geringer die
Dicke einer Rippe ist.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform ist zwischen den Rippen ein relativ kurzer Abstand,
mit der Folge, daß die Dicke der Rippen relativ hoch sein kann.
[0028] Die Rippen des Abstandshaltergewebes erstrecken sich vorteilhafterweise über die
gesamte Breite, d.h. in Schußrichtung. Des weiteren sind die Rippen - wie vorstehend
erwähnt - über die gesamte Breite (Kettrichtung) im wesentlichen gleichmäßig verteilt,
so daß sich in regelmäßiger Folge die Rippenbereiche mit Normalbereichen oder aber
kanalförmigen Vertiefungen abwechseln.
[0029] Die Materialien zur Herstellung des erfindungsgemäßen Abstandshaltergewebes weisen
eine gummiabweisende Eigenschaft auf. Diese Ausrüstung geht entweder auf die eingesetzten
Materialien unmittelbar selbst oder aber auf eine nachträgliche Ausrüstung der Materialien
zurück. Als Materialien, die diese gummiabweisende Eigenschaft unmittelbar aufweisen,
sind beispielsweise gummiabweisende Polymerisate, insbesondere Polyethylen und Polypropylen,
einsetzbar. Andererseits können jedoch aber auch Materialien eingesetzt werden, die
nur eine relativ geringe gummiabweisende Eigenschaft aufweisen, sofern diese Materialien
gummiabweisend ausgerüstet sind oder werden. So lassen sich beispielsweise Baumwolle,
Rayon oder Polyester imprägnieren, beispielsweise durch Siliconmaterialien oder Acrylate.
[0030] Zum Weben des erfindungsgemäßen Mitläufergewebes werden übliche Bindungsarten entsprechend
dem Einsatzzweck, eingesetzt. Vorteilhafterweise werden für diesen Zweck Monofilamente,
Multifilamente oder bändchenartige Fäden eingesetzt.
[0031] Die erfindungsgemäß eingesetzten Fäden können gemäß einer ersten Ausführungsform
eine gleiche Dicke in Schuß- und/oder Kettrichtung aufweisen. Insofern wird also lediglich
nur ein einziges Material zur Herstellung des erfindungsgmäßen Mitläufergewebes eingesetzt.
[0032] Andererseits können jedoch aber auch - wie vorstehend bereits erläutert worden ist
- unterschiedlich dicke Fäden in Schuß- und/oder Kettrichtung eingesetzt werden. Insbesondere
können dabei zur Herstellung der Rippen dickere Fäden eingesetzt werden als zur Herstellung
des Normalbereichs. Infolgedessen sind beispielsweise zwei Spulen zum Eintrag der
Schußfäden notwendig, wenn der Rippenbereich mit einem dicken Faden und der Normalbereich
mit einem dünnen Faden hergestellt wird.
[0033] Die Bindungsart des Mitläufergewebes wird entsprechend dem Einsatzzweck gewählt.
Dabei werden üblicherweise modifizierte Grundbindungsarten eingesetzt, beispielsweise
die Leinwandbindung, Köperbindung, Kreuzköperbindung, Atlasbindung oder Oxfordbindung.
Bevorzugt ist die modifizierte Leinwandbindung, da diese einerseits durch die Rippenbindung
ausreichend querstabil ist und andererseits auch auf den üblichen Schaftwebmaschinen
günstig herzustellen ist. Unter "modifizierter Grundbindungsart" ist die Anwendung
einer üblichen Grundbindung unter Eintragung mehrerer Schuß
und/oder Kettfäden im Rippenbereich zu verstehen, wobei die angrenzenden Bereiche
mit der üblichen Grundbindung versehen sind.
[0034] Diese Bindungen können auch mit unterschiedlich dicken Fäden in Kett- und Schußrichtung
hergestellt sein, wobei vorteilhafterweise Fäden in Kett- und Schußrichtung in einem
Bereich von 500 - 2000 dtex eingesetzt werden.
[0035] Ein erstes Beispiel für ein erfindungsgemäßes Mitläufergewebe ist folgendermaßen
hergestellt:
[0036] In der Kette wird ein Faden mit 530 dtex eingesetzt, während in Schußrichtung ein
Faden mit 650 dtex eingesetzt wird. Das Gewebe selbst wird in modifizierter Leinwandbindung
hergestellt. Je Rippe werden 4 - 7 Schüsse pro Ketthebung bzw. -senkung eingetragen.
Im Normalbereich wird ein Schußfaden je Ketthebung bzw. -senkung eingetragen, wobei
sich an den Rippenbereich 2 - 8 nebeneinanderliegende Schüsse im Normalbereich anschließen
können.
[0037] Gemäß einem zweiten Beispiel wird bändchenartiges Material mit 650 dtex in Kettrichtung
und 550 dtex in Schußrichtung eingesetzt. Das Gewebe wird wiederum in modifizierter
Leinwandbindung hergestellt, wobei 3 - 5 Schüsse im Rippenbereich je 1 Ketthebung
bzw. -senkung eingetragen werden und im Normalbereich wiederum ein Schußfaden je Ketthebung
bzw. -senkung vorgesehen ist, wobei dieser Normalbereich lediglich 1 - 2 Schußfäden
nebeneinander zwischen den Rippenbereichen aufweist.
[0038] Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
[0039] Es zeigen:
Fig. 1a - 1c in der Draufsicht in modifizierter Leinwandbindung hergestellte Mitläufergewebe,
wobei lediglich in Längsrichtung der Kettfaden gezeigt ist und in Querrichtung käst
chenförmig der nicht gezeigte Schußfaden angedeutet ist. Dabei entsprechen die geschwärzten
Bereiche einem oberhalb des Schußfadens angeordneten Kettfaden, während die weißen
Bereiche einem Kettfaden entsprechen, der unterhalb des Schußfadens liegt;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines Mitläufergewebes, das in Kreuzköperbindung
hergestellt ist, wobei sich diese Bindung nach jeweils 4 Kettfäden und nach jeweils
18 Schußfäden wiederholt;
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Mitläufergewebe gemäß Fig. 1a entlang der Linie
I - I und
Fig. 4 einen weiteren Querschnitt durch das Mitläufergewebe gemäß Fig. 1a, wobei
lediglich die Umrisse des Gewebes gezeigt sind und ein auf dem Gewebe liegendes Flächengebilde
ebenfalls im Querschnitt dargestellt ist.
[0040] Aus Fig. 1a ist ein erstes Mitläufergewebe 10 ersichtlich, das lediglich vier Kettfäden
zeigt, wobei die Schußfäden indirekt durch die schwarz/weiße Darstellung ersichtlich
sind. Infolgedessen weist dieses Mitläufergewebe 10 vier Kettfäden 12 - 20 auf, die
in dem in Fig. 1a gezeigten Ausschnitt jeweils zwei Bereiche durchlaufen, nämlich
den die Rippen 22 aufweisenden Bereich und den Normalbereich 24, der jeweils aus einem
Schußfaden je Ketthebung/-senkung in Schußrichtung besteht, wobei sich seitlich an
diesen Schußfaden weitere Schußfäden anschließen. In der in Fig. 1a gezeigten Ausführungsform
weist dieser Normalbereich 24 acht nebeneinander liegende Schußfäden auf. Durch die
schachbrettmusterartige Darstellung ist außerdem ersichtlich, daß dieses Mitläufer
gewebe 10 in modifizierter Leinwandbindung hergestellt ist.
[0041] Des weiteren sind die Rippen 22 aus je vier Schußfäden gebildet, die jeweils in eine
Ketthebung/-senkung eingelegt sind. So weist der Kettfaden 12 am unteren Ende vier
über ihm liegende Schußfäden auf, wobei sich nach oben hin jeweils ein Schußfaden
wechselweise unten bzw. oben liegend anschließt. Die zweite Rippe 22, die in Fig.
1a weiter oben liegt, weist den Kettfaden 12 oben liegend auf, so daß also die vier
Schußfäden unten liegen.
[0042] In Fig. 1b ist eine weitere Ausführungsform eines Mitläufergewebes 26 gezeigt, wobei
wiederum nur vier Kettfäden gezeigt sind. Es werden dabei die gleichen Bezugszeichen
wie in Fig. 1a verwendet.
[0043] Aus Fig. 1b ist ersichtlich, daß die Rippen 22 wiederum aus vier Schußfäden gebildet
sind, die gemäß der eingesetzten Leinwandbindung wechselweise oberhalb oder unterhalb
des Kettfadens liegen.
[0044] Der Normalbereich 24 ist gemäß der in Fig. 1b gezeigten Ausführungsform so ausgebildet,
daß nur zwei nebeneinander liegende Schußfäden zwischen den die Rippen 22 aufweisenden
Bereichen vorgesehen sind. Infolgedessen ist also diese Ausführungsform erheblich
kürzer in seinem Normalbereich gegenüber der Ausführungsform gemäß Fig. 1a ausgebildet.
[0045] Eine dritte Ausführungsform eines Mitläufergewebes 28 in modifizierter Leinwandbindung
ist in Fig. 1c gezeigt, wobei für gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen eingesetzt
werden.
[0046] Gemäß dieser Ausführungsform weist die Rippe sieben Schußfäden auf, während der Normalbereich
entsprechend der Ausführungsform gemäß Fig. 1b ebenfalls nur zwei nebeneinander liegende
Schußfäden aufweist.
[0047] In Fig. 2 ist ein Mitläufergewebe 30 in der an sich bekannten Kreuzköperbindung dargestellt.
Dabei wiederholt sich in Querrichtung, d.h. in Richtung auf den Schuß, jeweils alle
vier Kettfäden 32 - 38 die Bindung.
[0048] Bei dieser Ausführungsform liegen jeweils 8 Schußfäden gleicher Dicke nebeneinander
und bilden den Bereich 40. Hieran schließt sich ein Schußfaden 42 erheblich größeren
Durchmessers an, der die Rippe 42 bildet.
[0049] In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch das Mitläufergewebe gemäß Fig. 1a in vergrößerter
Darstellung gezeigt. Hieraus sind sowohl die Breitenverhältnisse zwischen den Rippenbereichen
22 und den flachen Bereichen 24 aus den Breiten a bzw. b als auch die Dickenverhältnisse
aus den Dicken der flachen Bereiche 24 (d₁) und der Rippenbereiche 22 (d₂) ersichtlich.
In dieser Darstellung zieht sich der Kettfaden 12 durch die Bereiche 22 und 24, die
jeweils die Schußfäden 42 bzw. 44 aufweisen.
[0050] In Fig. 4 ist schließlich ein Querschnitt durch das Mitläufergewebe gemäß Fig. 1a
in vergrößerter Darstellung gezeigt, wobei oberhalb dieses Gewebes ein G/K-Flächengebilde
46 vorgesehen ist. Hieraus ist ersichtlich, daß diese Flächengebilde 46 jeweils die
Spitze 48 der Rippe 22 berührt und anschließend in den Bereich 24 abfällt, wobei am
Übergang zwischen der Rippe 22 und dem Normalbereich 24 Kanäle 50 gebildet werden,
durch die die erzeugten Gase bzw. die eingeschlossene Luft entweichen können.
[0051] Die erfindungsgemäßen Mitläufergewebe lassen sich vorteilhafterweise in der Reifen-,
Gummi-, Kautschuk- oder Kunststoffindustrie unmittelbar einsetzen.
1. Mitläufergewebe aus gummiabweisendem Material als Zwischenlage bei der Bildung
eines Wickels mit einer Gummi- und/oder Kautschukbahn, gekennzeichnet durch eine Vielzahl
von in bestimmten Abständen vorgesehenen Rippen (22,42) in Schuß- und/oder Kettrichtung.
2. Mitläufergewebe nach Anspruch 1, dadurch kennzeichnet, daß die Rippen (22,42) in
Schußrichtung in gleichen Abständen vorgesehen sind.
3. Mitläufergewebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (22,42)
aus mehreren Schußfäden gleichen Querschnitts bestehen oder daß die Rippen (22,42)
aus Schußfäden bestehen, deren Durchmesser größer ist als derjenige der Schußfäden,
die in den an die Rippen (22,42) sich anschließenden Normalbereichen vorgesehen sind.
4. Mitläufergewebe nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß sich
an eine Rippe (22,42) mehrere Schußfäden enthaltende Ketthebungen bzw. -senkungen
im Normalbereich (24) anschließen, dessen Schußdicke d₁ geringer ist als die Dicke
d₂ der Rippe (22,42).
5. Mitläufergewebe nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Schußdicke d₁ des Normalbereiches (24,40) zu der Dicke d₂ der Rippen (22,42) 1:1,3
bis 1:3 beträgt.
6. Mitläufergewebe nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der einzelnen Rippen (22,42) um so länger ist, je geringer die Dicke d₂ der Rippen
(22,42) ist.
7. Mitläufergewebe nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Rippen (22,42) über die gesamte Breite des Mitläufergewebes (10, 26, 28, 30) erstrecken.
8. Mitläufergewebe nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das gummiabweisende
Material Polyethylen, Polypropylen, imprägnierte Baumwolle, Rayon oder Polyester ist,
das Gewebe durch Monofilamente, Multifilamente oder bändchenartige Fäden gebildet
ist und die Fäden einen Titer von 500-2000 dtex aufweisen.
9. Mitläufergewebe nach einem der Ansprüche 1-8, gekennzeichnet durch eine modifizierte
Leinwand-, Köper-, Kreuzköper-, Atlas- oder Oxfordbindung.
10. Mitläufergewebe nach einem der Ansprüche 2-9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rippen (22,42) vier bis sieben Schußfäden aufweisen, wobei sich an die Rippen (22,42)
zwei bis sechzehn Schußfäden gleichen Durchmessers im Normalbereich anschließen und
jeweils ein Schußfaden je Ketthebung bzw. -senkung eingelegt ist oder daß die Rippen
(22,42) drei bis sieben Schußfäden aufweisen und der Normalbereich (24,40) jeweils
ein bis zwei Schüsse nebeneinanderliegend aufweist.