[0001] Die Erfindung betrifft eine Sendeeinrichtung laut Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Es ist bekannt, zwei oder mehrere HF-Sender, die auf unterschiedlichen Sendefrequenzen
arbeiten, über Frequenzweichen mit einer gemeinsamen Antenne so zusammenzuschalten,
daß die einzelnen Sender über die Weichen gegeneinander entkoppelt sind und sich gegeneinander
nicht beeinflussen (VHF- FM/AM-Sendesysteme für den Hörfunk, Info Nr. 3-012 D1 der
Firma Rohde & Schwarz, Seiten 30 bis 33). Damit können beispielsweise zwei oder mehr
Rundfunksender, die auf Frequenzen im UKW-Rundfunkbereich von 87,5 bis 100 MHz arbeiten,
eine gemeinsame Antenne benutzen und ihr Programm jeweils mit dem gleichen Strahlungsdiagramm
im gleichen Versorgungsgebiet ausstrahlen. In neuerer Zeit ist vor allem durch die
Erweiterung des UKW-Rundfunkbereiches um das Band zwischen 100 und 108 MHz die Notwendigkeit
entstanden, die Sender auf unterschiedliche Versorgungsgebiete abzugrenzen. So wurden
beispielsweise gleiche oder sehr nah beieinanderliegende Frequenzen im neuen Bandbereich
von 100 bis 108 M
Hz an Sender vergeben, die unmittelbar in benachbarten Ländern arbeiten. Für einen
in diesem Bereich arbeitenden Sender im Grenzbereich kann daher nicht mehr wie bisher
im Bereich 87,5 bis 100 MHz üblich eine Antenne mit Rundstrahldiagramm benutzt werden,
sondern es muß hierfür eine Antenne mit einem vorgegebenen Richtstrahldiagramm benutzt
werden, damit nur der eigene Versorgungsbereich abgedeckt ist und der auf gleicher
Frequenz im Nachbarland arbeitende Sender nicht gestört wird.
[0003] Es ist naheliegend, für diesen Zweck zwei getrennte Antennensysteme zu benutzen,
die, falls sie auf dem gleichen Mast angebracht sind oder möglicherweise sogar ineinander
verschachtelt sind (beispielsweise nach Meinke-Grundlach, Taschenbuch der Hochfrequenztechnik,
Springer Verlag Berlin, 1968, S. 597) gegeneinander entkoppelt sein müssen. Dies wäre
jedoch sehr aufwendig und teuer, zumal sich hierfür nur Antennensysteme eignen, die
zwecks der geforderten gegenseitigen Entkopplung voneinander verschieden sind, also
beispielsweise unterschiedliche Polarisation besitzen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Sendeeinrichtung zu schaffen, die es mit
einer einfachen Antennenanlage ermöglicht, die Sendungen von zwei oder mehreren Hochfrequenzsendern,
insbesondere UKW-Rundfunksendern, nicht nur mit unterschiedlicher Sendefrequenz sondern
auch mit unterschiedlichem Strahlungsdiagramm abzustrahlen.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Sendeeinrichtung laut Oberbegriff des Hauptanspruches
durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Sendeeinrichtung wird ein und dieselbe Antenne nicht nur
zum Abstrahlen der Sendungen von mehreren Hochfrequenzsendern auf unterschiedlichen
Sendefrequenzen sondern auch mit unterschiedlichem Strahlungsdiagramm benutzt, wozu
lediglich die einzelnen Felder der gemeinsamen Antenne in zwei oder mehrere getrennte
Gruppen aufgeteilt und jeweils in einem getrennten Speisekabel zusammengefaßt werden.
Unter Benutzung an sich bekannter Frequenzweichen und Leistungsverteiler können dann
diese Gruppen jeweils mit den Sendern so zusammengeschaltet werden, daß beispielsweise
der eine Sender im UKW-Rundfunkbereich 87,5 bis 100 MHz auf einer beliebigen Frequenz
wie bisher mit einem Rundstrahldiagramm abstrahlt, während ein zweiter Sender beispielsweise
im Bereich von 100 bis 108 MHz mit einem vorbestimmten Richtstrahldiagramm abstrahlt.
Damit kann die Antennenanlage sehr einfach und raumsparend aufgebaut werden, da ja
nur eine einzige Antenne für unterschiedliche Strahlungsdiagramme ausgenutzt wird.
Es ist sogar möglich, eine bekannte Sendeantenne, die aus mehreren um einen Mast herum
und in mehreren Ebenen übereinander angeordneten Antennenfeldern besteht und die für
den bisherigen
UKW-Rundfunkbereich von 87,5 bis 100 MHz als Rundstrahlantenne betrieben wird, nachträglich
durch entsprechendes Einziehen von zusätzlichen Kabeln so abzuändern und in Gruppen
aufzuteilen, daß in dem neuen Bereich von 100 bis 108 MHz ein zusätzlicher Sender
mit entsprechendem Richtdiagramm betrieben werden kann, wozu es lediglich nötig ist,
zwischen den Sendern zusätzliche Hochfrequenzweichen aufzustellen. Die erfindungsgemäße
Lösung ist wesentlich einfacher und billiger als die naheliegende Maßnahme, zwei getrennte
Sendeantennen zu benutzen. Die erfindungsgemäße Maßnahme ist nicht nur für den UKW-Rundfunkbereich
von Vorteil sondern kann genauso gut bei Fernsehantennen oder dergleichen angewendet
werden. Wegen des relativ großen Platzbedarfes von UKW-Rundfunkantennen ist die Erfindung
jedoch hierfür besonders geeignet.
[0007] Die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Anordnung zur gegenseitigen entkoppelten
Zusammenschaltung der Sender mit den Speiseleitungen für die Antennengruppen kann
aus bekannten Frequenzweichen (beispielsweise gemäß Seiten 30 bis 33 der obengenannten
Rohde & Schwarz-Druckschrift) und ebenfalls an sich bekannten Leistungsverteilern,
die eine beliebige Aufteilung der Ausgangsleistung der Sender auf zwei oder mehr Ausgänge
in einem vorbestimmten Leistungsteilungsverhältnis ermöglichen, zusammengestellt werden.
Hierzu können beispielsweise bekannte Sternpunktweichen (Seite 31 der obengenannten
Rohde & Schwarz-Druckschrift) benutzt werden, die allerdings voraussetzen, daß alle
Sender jeweils nur auf einer festen vorbestimmten Sendefrequenz arbeiten. Wenn eine
Breitbandlösung gewünscht wird, werden vorzugsweise Richtkopplerweichen (Seite 32
der Rohde & Schwarz-Druckschrift) benutzt, was vor allem für UKW-Rundfunksendeanlagen
von Vorteil ist. Anstelle von Sternpunkt- oder Richtkoppler-Weichen können auch andere
bekannte rückwirkungsfreie Parallelschaltungen für die Frequenzaufteilung benutzt
werden, wie sie beispielsweise in Meinke-Grundlach, 3. Auflage 1968, Seiten 1441-1451
beschrieben sind.
[0008] Die Kosten von Richtkopplerweichen werden im wesentlichen bestimmt durch die zwischen
den Richtkopplern des Schmalbandeingangs angeordneten Bandfilter, durch welche die
am Breitbandeingang zugeführte Leistung des zweiten Senders reflektiert und nach Addierung
im zweiten Richtkoppler der dafür vorgesehenen Antennengruppe zugeführt wird. Gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach den Unteransprüchen 5 bis 7 wird
daher eine Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Anordnung vorgeschlagen, die
im Aufbau besonders einfach ist und vor allem auch mit geringen Kosten hergestellt
werden kann, da hierbei die Anzahl der verwendeten Bandfilter auf ein Minimum beschränkt
ist.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0010] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Sendeeinrichtung unter Verwendung einer bekannten
Richtkoppler-Senderweiche W, die aus zwei Richtkopplern R, zwei auf die gleiche Frequenz
abgestimmten Bandfiltern F sowie einem Abschlußwiderstand K besteht und die einen
Schmalbandeingang C, einen Breitbandeingang B und einen gemeinsamen Ausgang Z besitzt.
Der erste auf einer Frequenz f1 beispielsweise im Bereich 100 bis 108 MHz arbeitende
Sender S1 ist mit dem Schmalbandeingang C verbunden, der zweite auf einer Frequenz
f2 beispielsweise im Frequenzband 87,5 bis 100 MHz arbeitende Sender S2 ist über einen
1:1-Leistungsverteiler V einerseits mit dem Breitbandeingang B der Weiche W verbunden
und andererseits mit der Speiseleitung L2, die mit der Gruppe G2 der Antenne verbunden
ist. Die Antenne besteht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus vier Antennenfeldern
A1 bis A4, die im Rechteck um einen Antennenmast herum und vorzugsweise noch übereinander
in mehreren Antennenebenen angeordnet sind (siehe beispielsweise Antenne nach Seiten
34 bis 35 der oben angegebenen R&S Druckschrift). Die Antennenfelder A1 und A2 sind
zur Antennengruppe G2 zusammengefaßt, die beiden anderen Antennenfelder A3 und A4
zur Gruppe G1, die über die Speiseleitung L1 mit dem Ausgang Z der Weiche W verbunden
ist. Die Gruppe G2 würde bei isolierter Speisung mit einem Richtdiagramm D2 abstrahlen,
die Gruppe G1 mit einem Richtdiagramm D1 in entgegengesetzter Richtung. Über den Verteiler
V und die Weiche W wird den beiden Antennengruppen G1 und G2 jeweils die gleiche halbe
Sendeleistung N2 des Senders S2 zugeführt, wodurch das Rundstrahldiagramm D3 entsteht.
Die Bandfilter F der Weiche W sind auf die Frequenz f1 des Senders S1 abgestimmt,
damit wird die volle Senderleistung N1 des Senders S1 über den Schmalbandeingang C
dem Ausgang Z und damit nur der Gruppe G1 zugeführt, der Sender S1 strahlt also nur
mit dem Richtdiagramm D1 ab. Damit wird über ein und dieselbe Antenne einerseits für
den Sender S1 ein vorbestimmtes Richtstrahldiagramm D1 erreicht während für den Sender
S2 ein Rundstrahldiagramm D3 entsteht. Die beiden Sender sind über die Weiche gegenseitig
entkoppelt.
[0011] Fig. 2 zeigt eine Lösung mit zwei Richtkopplerweichen W1 und W2 unter Verwendung
von zwei Leistungsverteilern V1 und V2. Der Verteiler V1 besitzt ein Verteilungsverhältnis
von 1:4, der Verteiler V2 wieder ein Verteilungsverhältnis 1:1. Bei dieser Anordnung
speist der Sender S2 jeweils wieder die halbe Leistung in die Antennengruppen G1 und
G2 und dieser Sender S2 strahlt also wieder mit einem Rundstrahldiagramm D3 ab. Der
Sender S1 speist dagegen über den Verteiler V1 und die Weichen W1 und W2 die erste
Gruppe G1 nur mit einem Fünftel der Gesamtleistung N1 während die Gruppen G2 mit 4/5
der Leistung N1 gespeist wird. Dadurch entsteht ein abgeflachtes Richtdiagramm D1,
das hauptsächlich über die Gruppe G2 abstrahlt, teilweise aber noch mit 1/5 der Leistung
auch über die Gruppe G1 in entgegengesetzter Richtung.
[0012] Auf diese Weise können durch entsprechende Leistungsverteiler und entsprechende Aufteilung
der Antennenfelder in zusammengefaßte Gruppen die verschiedenartigsten Strahlungsdiagramme
für die beiden Sender S1 und S2 zusammengestellt werden. Es ist selbstverständlich
auch möglich, beispielsweise die Antennenfelder A1, A2 und A3 zu einer Gruppe zusammenzufassen
und das Antennenfeld A4 nur allein als zweite Gruppe zu benutzen. Auch jede andere
Aufteilung ist denkbar. Natürlich kann die Erfindung auch bei Antennen benutzt werden,
die aus weniger oder mehr als vier um einen Mast herum angeordneten Antennenfeldern
besteht. Auch die Aufteilung der in mehreren Ebenen übereinander angeordneten Felder
kann in den einzelnen Antennengruppen in unterschiedlicher Weise erfolgen, so daß
nicht nur das Horizontaldiagramm sondern auch das Vertikaldiagramm der Antenne in
den einzelnen Gruppen entsprechend unterschiedlich gewählt werden kann.
[0013] Da der Sender S2 jeweils den Breitbandeingang B des Richtkopplers speist, kann dieser
auch in bekannter Weise durch zusätzliche in Kaskade geschaltete Weichen (Seiten 33
der R&S Druckschrift) in dem vorgegebenen Frequenzband auf mehreren verschiedenen
Frequenzen arbeiten, die dann alle mit dem Rundstrahldiagramm D3 abgestrahlt werden.
[0014] Für bestimmte Aufgaben kann es auch wünschenswert sein, mehrere Sender mit mehr als
zwei unterschiedlichen Strahlungsdiagrammen zu betreiben. Sollen beispielsweise drei
verschiedene Sender mit drei unterschiedlichen Strahlungsdiagrammen abstrahlen, so
ist es lediglich nötig, die vorhandenen Antennenfelder so in drei Gruppen aufzuteilen,
daß diese allein oder in Kombination miteinander jeweils die drei gewünschten Strahlungsdiagramme
ergeben. Diese drei verschiedenen Antennengruppen müssen dann nur noch über entsprechende
Weichen und Verteiler mit den Sendern so zusammengeschaltet werden, daß trotz gegenseitiger
Entkopplung der Sender diese jeweils diejenigen Antennenfelder speisen, welche die
gewünschten Strahlungsdiagramme ergeben. Auf diese Weise können natürlich auch mehr
als drei Antennengruppen gebildet werden. Ebenso ist es möglich, drei oder mehr Sender
über eine entsprechende Anzahl von Weichen mit zwei oder mehreren Antennengruppen
zusammenzuschalten, die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten für Sender und unterschiedliche
zugeordnete Strahlungsdiagramme ist beliebig groß und hängt nur von der Art der Aufteilung
der Antennenfelder in Gruppen und der Art der verwendeten Weichen ab. Durch geeignete
Wahl der Filter F in den Weichen ist es beispielsweise auch möglich, über den Schmalbandeingang
C zwei auf relativ nahe benachbarten Frequenzen arbeitende Sender anzuschließen, wodurch
für das Zusammenschalten von mehreren Sendern die Anzahl der Weichen herabgesetzt
werden kann. Dies könnte beispielsweise durch entsprechend breite Bandpaßfilter oder
Hoch- bzw. Tiefpaßfilter erreicht werden.
[0015] Die Leistungsverteiler V sind von bekannter Bauart, im einfachsten Fall handelt es
sich um Leistungstransformatoren mit entsprechendem Übersetzungsverhältnis. Das Übersetzungsverhältnis
kann beliebig gewählt werden und richtet sich nur nach der gewünschten Leistungsaufteilung
auf die Antennengruppen, also nach dem gewünschten Strahlungsdiagramm.
[0016] Die Herstellungskosten einer in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2 verwendeten
Richtkopplerweiche W werden im wesentlichen bestimmt durch die zwischen den Richtkopplern
angeordneten Bandfilter. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung werden daher in den
Ausführungsbeispielen nach den Fig. 3 bis 5 Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Anordnungen
aufgezeigt, die im Aufbau besonders einfach und billig sind und bei denen die Anzahl
der verwendeten Bandfilter auf ein Minimum beschränkt ist.
[0017] Fig. 3 zeigt eine Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Anordnung, mit welcher
ein auf der Frequenz f1 sendender Sender S1 zwei Antennengruppen G1 und G2 mit einer
solchen Leistungsaufteilung speist, daß sich für S1 wieder ein erstes vorbestimmtes
Strahlungsdiagramm (beispielsweise D1 gemäß Fig. 2) ergibt, während der zweite auf
einer Frequenz f2 arbeitende Sender S2 (f2 darf nur nicht gleich f1 sein) die gleichen
Antennengruppen G1 undG2 mit einer solchen Leistungsaufteilung speist, daß sich für
S2 ein zweites anderes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm (beispielsweise D3 nach Fig.
2) ergibt. Die Antennengruppen G1 und G2 sind wieder aus verschiedenen Antennenfeldern
einer einzigen Sendeantenne zusammengefaßt.
[0018] Der Sender S1 ist mit dem Eingang 1 eines ersten Richtkopplers R1 verbunden, der
als Leistungsverteiler wirkt und an seinem Ausgang 3 über einen Widerstand K wellenwiderstandsrichtig
abgeschlossen ist. Durch diesen Richtkoppler R1 (3-dB-Koppler) wird die Leistung N1
des Senders S1 je zur Hälfte über die Ausgänge 2, 4 auf die Eingänge von zwei Bandfiltern
F aufgeteilt, die jeweils in ihrer Mittenfrequenz auf die Sendefrequenz f1 abgestimmt
sind. Die Ausgänge dieser beiden schmalbandigen Bandfilter F sind jeweils durch Zweifach-Leistungsverteiler
V3 und V4 mit den Anschlüssen 2, 4 von zwei weiteren 3-dB-Richtkopplern R2 und R3
verbunden. Das Leistungsteilungsverhältnis der beiden Verteiler V3 und V4 ist beliebig
mit n1:1 gewählt, damit ist eine beliebige Leistungsaufteilung der Leistung N1 des
Senders S1 auf die beiden Antennengruppen G1 und G2 möglich. Die zunächst über den
Richtkoppler R1 geteilte Leistung N1 wird damit in den Richtkopplern R2 und R3 wieder
in den jeweiligen Ausgängen 3 dieser Richtkoppler addiert und so mit dem gewählten
Leistungsteilungsverhältnis n1 auf die Antennengruppen G1 und G2 verteilt. Die Leistung
N2 des Senders S2 wird über einen weiteren Zweifach-Leistungsverteiler V5 mit dem
Leistungsteilungsverhältnis n2:1 jeweils den Breitbandeingängen 1 der beiden Richtkoppler
R2 und R3 zugeführt, diese Leistung N2 gelangt zu den Filtern F, da diese jedoch nicht
auf die Frequenz f2 abgestimmt sind, wird die Leistung dort reflektiert und in an
sich bekannter Weise wieder in den beiden Richtkopplern R2 und R3 addiert und über
den Ausgang 3 dieser Richtkoppler jeweils wieder den Antennengruppen G1 und G2 mit
der gewählten Leistungsaufteilung n2 zugeführt. Damit steht also in dem gewählten
Leistungsteilungsverhältnis die Leistung N1 und N2 der beiden Sender S1 und S2 an
den Antennengruppen G1 und G2 zur Abstrahlung des gewünschten Strahlungsdiagrammes
zur Verfügung.
[0019] Die verwendeten Leistungsverteiler V werden vorzugsweise für den UKW-Bereich mit
einem einfachen λ/4 Transformatoren nach dem Verzweigungspunkt ausgebildet. Wegen
der notwendigen Steckverbindungen sind alle Transformationsleitungsstücke etwas länger
als X/4 für die Bandmittenfrequenz gewählt. Um zu verhindern, daß die Leistung des
Senders S2 mit der Frequenz f2 über die Zweige der Leistungsverteiler V3 und V4 zu
der jeweils anderen Antennengruppe überspricht, was zu einer Verfälschung der Leistungsteilung
auf die beiden Antennengruppen G1 und G2 führen würde, ist es zweckmäßig, den Blindwiderstand
an den Verzweigungspunkten der Leistungsverteiler V3 und V4 für diese Sendefrequenz
f2 jeweils gleich Null bzw. sehr klein zu machen. Dazu wird die Leitungslänge zwischen
dem Verzweigungspunkt dieser Verteiler und den Filterausgängen für diese Frequenz
f2 annähernd λ/4 gewählt.
[0020] Fig. 4 zeigt die Aufteilung der Leistungen von zwei Sendern S1 und S2 auf zwei unterschiedliche
Strahlungsdiagramme, die in diesem Fall sich jeweils als Summendiagramme von drei
Einzeldiagrammen ergeben, die durch drei verschiedene Antennengruppen G1, G2 und G3
gebildet sind. Durch entsprechende Wahl der Aufteilung der Leistungen N1 und N2 auf
diese drei Antennengruppen G1, G2 und G3 können so beliebige für den jeweiligen Anwendungsfall
optimale Strahlungsidagramme für die beiden Sender S1 und S2 eingestellt werden.
[0021] Bei der Frequenzweichenanordnung nach Fig. 4 wird wieder über einen Richtkoppler
R1 die Leistung N1 auf zwei Filter F aufgeteilt, die Ausgänge dieser Filter F sind
jedoch über einen Dreifach-Leistungsverteiler V6 bzw.V7 mit den Eingängen 2, 4 von
drei weiteren Richtkopplern R2, R3 und R4 verbunden. Die Leistung N1 des Senders S1
wird also mit einem vorbestimmten Leistungsteilungsverhältnis n1':n1:1 der Dreifach-Leistungsverteiler
V6 und V7 auf die drei Antennengruppen G1, G2 und G3 aufgeteilt. Zur Vermeidung eines
Ubersprechens sind diese Dreifach-Verteiler V6 und V7 wieder wie die Verteiler V3
und V4 dimensioniert. Die Leistung N2 des Senders S2 wird am Breitbandeingang über
einen weiteren Dreifach-Leistungsverteiler V8 zugeführt und mit einem Teilungsverhältnis
n2':n2:1 den Breitbandeingängen 1 der drei Richtkoppler R2, R3 und R4 zugeführt, sie
gelangt damit wieder in entsprechender Leistungsaufteilung an die Antennengruppen
G1, G2 und G3.
[0022] Fig. 5 zeigt eine Frequenzweichenanordnung zum Aufteilen der Senderleistungen von
drei auf unterschiedlichen Frequenzen f1, f2 und f3 arbeitenden Sendern S1, S2 und
S3 auf zwei Antennengruppen G1 und G2. Über einen ersten Richtkoppler R1 mit zwei
nachgeschalteten Filtern F1 abgestimmt auf die Frequenz f1 sowie zwei nachgeschalteten
Zweifach-Leistungsverteilern V9 und V10 beliebigen Leistungsteilungsverhältnisses
wird die Leistung N1 des Senders S1 auf die beiden Antennengruppen G1 und G2 aufgeteilt,
in entsprechender Weise wird die Leistung N2 des Senders S2 über einen Richtkoppler
R4 und nachgeschaltete Bandfilter F2 der Mittenfrequenz f2 und Verteiler V11 und V12
über die Richtkoppler R5 und R6, die mit den Richtkopplern R2 und R3 der ersten Weiche
zusammengeschaltet sind, auf die Antennengruppen G1 und G2 aufgeteilt. Die Leistung
N3 des dritten Senders S3 wird wieder über den Breitbandeingang und die hintereinander
geschalteten Richtkoppler R2, R3, R5 und R6 entsprechend dem gewählten Leistungsteilungsverhältnisses
eines Zweifach-Leistungsverteilers V13 den Antennengruppen G1 und G2 zugeführt. Bei
dieser Anordnung nach Fig. 5 ist es schwierig, an den Verzweigungspunkten der Leistungsverteiler
V9, V10 jeweils die Blindwiderstände für die Frequenzen f2 bzw. f3 zu Null zu machen.
In diesem Fall genügt es, den Blindwiderstand an diesen Verzweigungspunkten für eine
mittlere Frequenz zwischen den beiden Frequenzen f2 und f3 jeweils zu Null zu machen.
[0023] Durch entsprechende Kombination der Schaltungsmaßnahmen nach Fig. 4 und 5 könnten
auch mehrere Sender auf mehrere unterschiedliche Antennengruppen aufgeteilt werden.
Wesentlich ist, daß bei den verwendeten Weichen die nötige Anzahl von Filtern auf
ein Minimum reduziert ist. Die Filter solcher Weichen sind wegen der hohen Leistung
am teuersten, die verwendeten Richtkoppler und Verteiler können dagegen relativ einfach
und billig realisiert werden.
1. Sendeeinrichtung zum Abstrahlen der Ausgangsleistung (N1,N2) von zwei oder mehreren
auf unterschiedlichen Sendefrequenzen (f1,f2) arbeitenden Hochfrequenzsendern (S1,S2)
mit unterschiedlichen Strahlungsdiagrammen (D1,D2) über eine aus mehreren Antennenfeldern
(A1 bis A4) zusammengesetzte Antenne, dadurch gekennzeichnet , daß für alle Sender
(S1,S2) nur eine einzige Antenne benutzt wird,
die Antennenfelder (A1 bis A4) dieser einzigen Antenne zu zwei oder mehreren Antennengruppen
(G1,G2) zusammengefaßt sind,
diese Antennengruppen (G1,G2) jeweils mit gesonderten Speiseleitungen (L1,L2) verbunden
sind, und diese Speiseleitungen (L1,L2) über eine Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung
(W,V) so mit den Sendern (S1,S2) verbunden sind, daß der eine Sender (S1) die Antennengruppen
(G1,G2) mit einer Leistungsaufteilung speist, die ein erstes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm
(D1) ergibt, während der andere Sender (S2) die Antennengruppen (G1,G2) mit einer
anderen Leistungsaufteilung speist, die ein sich mindestens teilweise mit dem ersten
Strahlungsdiagramm (D1) deckendes zweites anderes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm
(D3) ergibt.
2. Sendeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Frequenzweichen-
und Leistungsaufteilungs-Einrichtung aus mindestens einer Richtkopplerweiche (W) und
mindestens einem Leistungsverteiler (V) besteht.
'3. Sendeinrichtung nach Anspruch 2 für zwei Sender und zwei Antennengruppen, dadurch
gekennzeichnet , daß die Frquenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung aus
nur einer Richtkopplerweiche (W) und nur einem Leistungsverteiler (V) besteht, wobei
der eine Sender (S1) über die Richtkopplerweiche (W) nur die eine Antennengruppe (G1)
mit seiner ganzen Leistung (N1) speist und der andere Sender (S2) über den Leistungsverteiler
(V) und die Richtkopplerweiche (W) diese gleiche Antennengruppe (G1) mit einem Teil
(1/2N2)seiner Leistung und die andere Antennengruppe (G2) nur über den Leistungsverteiler
(V) mit dem anderen Teil (1/2N2) seiner Leistung speist (Fig. 1).
4. Sendeeinrichtung nach Anspruch 2 für zwei Sender und zwei Antennengruppen, dadurch
gekennzeichnet , daß die Frequenzweichen- und Leistungs - aufteilungs-Einrichtung
aus zwei Richtskopplerweichen (W1,W2) und zwei Zweifach-Leistungsverteilern (V1,V2)
besteht, wobei der eine Sender (S1) über den ersten Leistungsverteiler (V1) und die
beiden Richtkopplerweichen (W1,W2) beide Antennengruppen (G1,G2) mit einer ersten
ein vorbestimmtes Strahlungsdiagramm (D1) ergebenden Leistungsaufteilung speist während
der zweite Sender (S2) die gleichen Antennengruppen (G1,G2) über den zweiten Leistungsverteiler
(V2) und die beiden Richtkopplerweichen (W1,W2) mit einer zweiten ein zweites vorbestimmtes
Strahlungsdiagramm (D3) ergebenden Leistungsaufteilung speist (Fig. 2).
5. Sendeeinrichtung nach Anspruch 2 für zwei Sender und zwei Antennengruppen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung aus
drei Richtkopplern (R1,R2,R3), drei Zweifach-Leistungsverteilern (V3,V4,V5) und zwei
auf die Frequenz (f1) des ersten Senders (S1) abgestimmten Bandfiltern (F) besteht,
wobei der erste Richtkoppler (R1) die Leistung (N1) des ersten Senders (S1) auf die
beiden Filtereingänge aufteilt, die beiden Filterausgänge über zwei der Leistungsverteiler
(V3,V4) jeweils mit einem der entkoppelten Eingänge (2,4) der beiden anderen Richtkoppler
(R2,R3) verbunden sind, der zweite Sender (S2) über den dritten Leistungsverteiler
(V5) mit dem Breitbandeingang (1) des zweiten und dritten Richtkoppler (R2,R3) verbunden
ist und am gemeinsamen Ausgang (3) des dritten und vierten Richtkopplers (R2,R3) jeweils
die beiden getrennten Antennengruppen (G1 und G2) angeschlossen sind (Fig. 3).
6. Sendeeinrichtung nach Anspruch 2 für zwei Sender und drei Antennengruppen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung aus
vier Richtkopplern (R1 bis R4), drei Dreifach-Leistungsverteilern (V6,V7,V8) und zwei
auf die Sendefrequenz (f1) des ersten Senders (S1) abgestimmten Bandiltern (F) besteht,
wobei die über den ersten Richtkoppler (R1) und die Bandfilter (F) aufgeteilte Leistung
(N1) des ersten Senders (S1) über die beiden ersten Dreifach-Verteiler (V6,V7) auf
den zweiten, dritten und vierten Richtkoppler (R2,R3,R4) verteilt wird während die
Leistung (N2) des zweiten Senders (S2) über den dritten Dreifach-Verteiler (V8) ebenfalls
auf diese drei Richtkoppler (R2,R3,R4) aufgeteilt wird, und an den Ausgängen (3) dieser
Richtkoppler (R2,R3,R4) jeweils die drei Antennengruppen (G1,G2,G3) angeschlossen
sind (Fig. 4).
7. Sendeeinrichtung nach Anspruch 2 für drei Hochfrequenzsender und zwei Antennengruppen,
dadurch gekennzeichnet , daß die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung sechs Richtkoppler (R1 bis R6), fünf Zweifach-Leistungsverteiler (V9 bis
V13) und zwei auf die Frequenz (f1) des ersten Senders (S1) und zwei auf die Frequenz
(f2) des zweiten Senders (S2) abgestimmte Bandfilter (F1,F2) umfaßt (Fig. 5).