(19)
(11) EP 0 227 005 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 86117473.8

(22) Anmeldetag:  16.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01Q 5/00, H01Q 25/00, H01Q 21/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 21.12.1985 DE 3545639
17.07.1986 DE 3624176

(71) Anmelder: Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG
D-81671 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauer, Helmut
    D-8134 Niederpöcking (DE)
  • Linckelmann, Georg
    D-8011 Pöring (DE)

(74) Vertreter: Graf, Walter, Dipl.-Ing. 
Sckellstrasse 1
D-81667 München
D-81667 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sendeeinrichtung für mindestens zwei auf unterschiedlichen Sendefrequenzen und mit unterschiedlichen Strahlungsdiagrammen abstrahlende Hochfrequenzsender


    (57) Zum Abstrahlen der Ausgangsleistung von zwei oder mehreren auf unterschiedlichen Sendefrequenzen arbeitenden Hochfrequenzsendern mit unterschiedlichen Strahlungsdiagrammen über eine aus mehreren Antennenfeldern zusammengesetzte einzige Antenne werden die Antennenfelder zu zwei oder mehreren Antennengruppen zusammengefaßt und jeweils mit gesonderten Speiseleitungen verbunden; diese Speiseleitungen werden über eine Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung so mit den Sendern verbunden, daß der eine Sender die Antennengruppen mit einer Leistungsaufteilung speist, die ein erstes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm ergibt, während der andere Sender die Antennengruppen mit einer anderen Leistungsaufteilung speist, die ein sich mindestens teilweise mit dem ersten Strahlungsdiagramm deckendes zweites anderes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm ergibt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Sendeeinrichtung laut Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Es ist bekannt, zwei oder mehrere HF-Sender, die auf unterschiedlichen Sendefrequenzen arbeiten, über Frequenzweichen mit einer gemeinsamen Antenne so zusammenzuschalten, daß die einzelnen Sender über die Weichen gegeneinander entkoppelt sind und sich gegeneinander nicht beeinflussen (VHF- FM/AM-Sendesysteme für den Hörfunk, Info Nr. 3-012 D1 der Firma Rohde & Schwarz, Seiten 30 bis 33). Damit können beispielsweise zwei oder mehr Rundfunksender, die auf Frequenzen im UKW-Rundfunkbereich von 87,5 bis 100 MHz arbeiten, eine gemeinsame Antenne benutzen und ihr Programm jeweils mit dem gleichen Strahlungsdiagramm im gleichen Versorgungsgebiet ausstrahlen. In neuerer Zeit ist vor allem durch die Erweiterung des UKW-Rundfunkbereiches um das Band zwischen 100 und 108 MHz die Notwendigkeit entstanden, die Sender auf unterschiedliche Versorgungsgebiete abzugrenzen. So wurden beispielsweise gleiche oder sehr nah beieinanderliegende Frequenzen im neuen Bandbereich von 100 bis 108 MHz an Sender vergeben, die unmittelbar in benachbarten Ländern arbeiten. Für einen in diesem Bereich arbeitenden Sender im Grenzbereich kann daher nicht mehr wie bisher im Bereich 87,5 bis 100 MHz üblich eine Antenne mit Rundstrahldiagramm benutzt werden, sondern es muß hierfür eine Antenne mit einem vorgegebenen Richtstrahldiagramm benutzt werden, damit nur der eigene Versorgungsbereich abgedeckt ist und der auf gleicher Frequenz im Nachbarland arbeitende Sender nicht gestört wird.

    [0003] Es ist naheliegend, für diesen Zweck zwei getrennte Antennensysteme zu benutzen, die, falls sie auf dem gleichen Mast angebracht sind oder möglicherweise sogar ineinander verschachtelt sind (beispielsweise nach Meinke-Grundlach, Taschenbuch der Hochfrequenztechnik, Springer Verlag Berlin, 1968, S. 597) gegeneinander entkoppelt sein müssen. Dies wäre jedoch sehr aufwendig und teuer, zumal sich hierfür nur Antennensysteme eignen, die zwecks der geforderten gegenseitigen Entkopplung voneinander verschieden sind, also beispielsweise unterschiedliche Polarisation besitzen.

    [0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Sendeeinrichtung zu schaffen, die es mit einer einfachen Antennenanlage ermöglicht, die Sendungen von zwei oder mehreren Hochfrequenzsendern, insbesondere UKW-Rundfunksendern, nicht nur mit unterschiedlicher Sendefrequenz sondern auch mit unterschiedlichem Strahlungsdiagramm abzustrahlen.

    [0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Sendeeinrichtung laut Oberbegriff des Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Sendeeinrichtung wird ein und dieselbe Antenne nicht nur zum Abstrahlen der Sendungen von mehreren Hochfrequenzsendern auf unterschiedlichen Sendefrequenzen sondern auch mit unterschiedlichem Strahlungsdiagramm benutzt, wozu lediglich die einzelnen Felder der gemeinsamen Antenne in zwei oder mehrere getrennte Gruppen aufgeteilt und jeweils in einem getrennten Speisekabel zusammengefaßt werden. Unter Benutzung an sich bekannter Frequenzweichen und Leistungsverteiler können dann diese Gruppen jeweils mit den Sendern so zusammengeschaltet werden, daß beispielsweise der eine Sender im UKW-Rundfunkbereich 87,5 bis 100 MHz auf einer beliebigen Frequenz wie bisher mit einem Rundstrahldiagramm abstrahlt, während ein zweiter Sender beispielsweise im Bereich von 100 bis 108 MHz mit einem vorbestimmten Richtstrahldiagramm abstrahlt. Damit kann die Antennenanlage sehr einfach und raumsparend aufgebaut werden, da ja nur eine einzige Antenne für unterschiedliche Strahlungsdiagramme ausgenutzt wird. Es ist sogar möglich, eine bekannte Sendeantenne, die aus mehreren um einen Mast herum und in mehreren Ebenen übereinander angeordneten Antennenfeldern besteht und die für den bisherigen UKW-Rundfunkbereich von 87,5 bis 100 MHz als Rundstrahlantenne betrieben wird, nachträglich durch entsprechendes Einziehen von zusätzlichen Kabeln so abzuändern und in Gruppen aufzuteilen, daß in dem neuen Bereich von 100 bis 108 MHz ein zusätzlicher Sender mit entsprechendem Richtdiagramm betrieben werden kann, wozu es lediglich nötig ist, zwischen den Sendern zusätzliche Hochfrequenzweichen aufzustellen. Die erfindungsgemäße Lösung ist wesentlich einfacher und billiger als die naheliegende Maßnahme, zwei getrennte Sendeantennen zu benutzen. Die erfindungsgemäße Maßnahme ist nicht nur für den UKW-Rundfunkbereich von Vorteil sondern kann genauso gut bei Fernsehantennen oder dergleichen angewendet werden. Wegen des relativ großen Platzbedarfes von UKW-Rundfunkantennen ist die Erfindung jedoch hierfür besonders geeignet.

    [0007] Die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Anordnung zur gegenseitigen entkoppelten Zusammenschaltung der Sender mit den Speiseleitungen für die Antennengruppen kann aus bekannten Frequenzweichen (beispielsweise gemäß Seiten 30 bis 33 der obengenannten Rohde & Schwarz-Druckschrift) und ebenfalls an sich bekannten Leistungsverteilern, die eine beliebige Aufteilung der Ausgangsleistung der Sender auf zwei oder mehr Ausgänge in einem vorbestimmten Leistungsteilungsverhältnis ermöglichen, zusammengestellt werden. Hierzu können beispielsweise bekannte Sternpunktweichen (Seite 31 der obengenannten Rohde & Schwarz-Druckschrift) benutzt werden, die allerdings voraussetzen, daß alle Sender jeweils nur auf einer festen vorbestimmten Sendefrequenz arbeiten. Wenn eine Breitbandlösung gewünscht wird, werden vorzugsweise Richtkopplerweichen (Seite 32 der Rohde & Schwarz-Druckschrift) benutzt, was vor allem für UKW-Rundfunksendeanlagen von Vorteil ist. Anstelle von Sternpunkt- oder Richtkoppler-Weichen können auch andere bekannte rückwirkungsfreie Parallelschaltungen für die Frequenzaufteilung benutzt werden, wie sie beispielsweise in Meinke-Grundlach, 3. Auflage 1968, Seiten 1441-1451 beschrieben sind.

    [0008] Die Kosten von Richtkopplerweichen werden im wesentlichen bestimmt durch die zwischen den Richtkopplern des Schmalbandeingangs angeordneten Bandfilter, durch welche die am Breitbandeingang zugeführte Leistung des zweiten Senders reflektiert und nach Addierung im zweiten Richtkoppler der dafür vorgesehenen Antennengruppe zugeführt wird. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach den Unteransprüchen 5 bis 7 wird daher eine Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Anordnung vorgeschlagen, die im Aufbau besonders einfach ist und vor allem auch mit geringen Kosten hergestellt werden kann, da hierbei die Anzahl der verwendeten Bandfilter auf ein Minimum beschränkt ist.

    [0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.

    [0010] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Sendeeinrichtung unter Verwendung einer bekannten Richtkoppler-Senderweiche W, die aus zwei Richtkopplern R, zwei auf die gleiche Frequenz abgestimmten Bandfiltern F sowie einem Abschlußwiderstand K besteht und die einen Schmalbandeingang C, einen Breitbandeingang B und einen gemeinsamen Ausgang Z besitzt. Der erste auf einer Frequenz f1 beispielsweise im Bereich 100 bis 108 MHz arbeitende Sender S1 ist mit dem Schmalbandeingang C verbunden, der zweite auf einer Frequenz f2 beispielsweise im Frequenzband 87,5 bis 100 MHz arbeitende Sender S2 ist über einen 1:1-Leistungsverteiler V einerseits mit dem Breitbandeingang B der Weiche W verbunden und andererseits mit der Speiseleitung L2, die mit der Gruppe G2 der Antenne verbunden ist. Die Antenne besteht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus vier Antennenfeldern A1 bis A4, die im Rechteck um einen Antennenmast herum und vorzugsweise noch übereinander in mehreren Antennenebenen angeordnet sind (siehe beispielsweise Antenne nach Seiten 34 bis 35 der oben angegebenen R&S Druckschrift). Die Antennenfelder A1 und A2 sind zur Antennengruppe G2 zusammengefaßt, die beiden anderen Antennenfelder A3 und A4 zur Gruppe G1, die über die Speiseleitung L1 mit dem Ausgang Z der Weiche W verbunden ist. Die Gruppe G2 würde bei isolierter Speisung mit einem Richtdiagramm D2 abstrahlen, die Gruppe G1 mit einem Richtdiagramm D1 in entgegengesetzter Richtung. Über den Verteiler V und die Weiche W wird den beiden Antennengruppen G1 und G2 jeweils die gleiche halbe Sendeleistung N2 des Senders S2 zugeführt, wodurch das Rundstrahldiagramm D3 entsteht. Die Bandfilter F der Weiche W sind auf die Frequenz f1 des Senders S1 abgestimmt, damit wird die volle Senderleistung N1 des Senders S1 über den Schmalbandeingang C dem Ausgang Z und damit nur der Gruppe G1 zugeführt, der Sender S1 strahlt also nur mit dem Richtdiagramm D1 ab. Damit wird über ein und dieselbe Antenne einerseits für den Sender S1 ein vorbestimmtes Richtstrahldiagramm D1 erreicht während für den Sender S2 ein Rundstrahldiagramm D3 entsteht. Die beiden Sender sind über die Weiche gegenseitig entkoppelt.

    [0011] Fig. 2 zeigt eine Lösung mit zwei Richtkopplerweichen W1 und W2 unter Verwendung von zwei Leistungsverteilern V1 und V2. Der Verteiler V1 besitzt ein Verteilungsverhältnis von 1:4, der Verteiler V2 wieder ein Verteilungsverhältnis 1:1. Bei dieser Anordnung speist der Sender S2 jeweils wieder die halbe Leistung in die Antennengruppen G1 und G2 und dieser Sender S2 strahlt also wieder mit einem Rundstrahldiagramm D3 ab. Der Sender S1 speist dagegen über den Verteiler V1 und die Weichen W1 und W2 die erste Gruppe G1 nur mit einem Fünftel der Gesamtleistung N1 während die Gruppen G2 mit 4/5 der Leistung N1 gespeist wird. Dadurch entsteht ein abgeflachtes Richtdiagramm D1, das hauptsächlich über die Gruppe G2 abstrahlt, teilweise aber noch mit 1/5 der Leistung auch über die Gruppe G1 in entgegengesetzter Richtung.

    [0012] Auf diese Weise können durch entsprechende Leistungsverteiler und entsprechende Aufteilung der Antennenfelder in zusammengefaßte Gruppen die verschiedenartigsten Strahlungsdiagramme für die beiden Sender S1 und S2 zusammengestellt werden. Es ist selbstverständlich auch möglich, beispielsweise die Antennenfelder A1, A2 und A3 zu einer Gruppe zusammenzufassen und das Antennenfeld A4 nur allein als zweite Gruppe zu benutzen. Auch jede andere Aufteilung ist denkbar. Natürlich kann die Erfindung auch bei Antennen benutzt werden, die aus weniger oder mehr als vier um einen Mast herum angeordneten Antennenfeldern besteht. Auch die Aufteilung der in mehreren Ebenen übereinander angeordneten Felder kann in den einzelnen Antennengruppen in unterschiedlicher Weise erfolgen, so daß nicht nur das Horizontaldiagramm sondern auch das Vertikaldiagramm der Antenne in den einzelnen Gruppen entsprechend unterschiedlich gewählt werden kann.

    [0013] Da der Sender S2 jeweils den Breitbandeingang B des Richtkopplers speist, kann dieser auch in bekannter Weise durch zusätzliche in Kaskade geschaltete Weichen (Seiten 33 der R&S Druckschrift) in dem vorgegebenen Frequenzband auf mehreren verschiedenen Frequenzen arbeiten, die dann alle mit dem Rundstrahldiagramm D3 abgestrahlt werden.

    [0014] Für bestimmte Aufgaben kann es auch wünschenswert sein, mehrere Sender mit mehr als zwei unterschiedlichen Strahlungsdiagrammen zu betreiben. Sollen beispielsweise drei verschiedene Sender mit drei unterschiedlichen Strahlungsdiagrammen abstrahlen, so ist es lediglich nötig, die vorhandenen Antennenfelder so in drei Gruppen aufzuteilen, daß diese allein oder in Kombination miteinander jeweils die drei gewünschten Strahlungsdiagramme ergeben. Diese drei verschiedenen Antennengruppen müssen dann nur noch über entsprechende Weichen und Verteiler mit den Sendern so zusammengeschaltet werden, daß trotz gegenseitiger Entkopplung der Sender diese jeweils diejenigen Antennenfelder speisen, welche die gewünschten Strahlungsdiagramme ergeben. Auf diese Weise können natürlich auch mehr als drei Antennengruppen gebildet werden. Ebenso ist es möglich, drei oder mehr Sender über eine entsprechende Anzahl von Weichen mit zwei oder mehreren Antennengruppen zusammenzuschalten, die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten für Sender und unterschiedliche zugeordnete Strahlungsdiagramme ist beliebig groß und hängt nur von der Art der Aufteilung der Antennenfelder in Gruppen und der Art der verwendeten Weichen ab. Durch geeignete Wahl der Filter F in den Weichen ist es beispielsweise auch möglich, über den Schmalbandeingang C zwei auf relativ nahe benachbarten Frequenzen arbeitende Sender anzuschließen, wodurch für das Zusammenschalten von mehreren Sendern die Anzahl der Weichen herabgesetzt werden kann. Dies könnte beispielsweise durch entsprechend breite Bandpaßfilter oder Hoch- bzw. Tiefpaßfilter erreicht werden.

    [0015] Die Leistungsverteiler V sind von bekannter Bauart, im einfachsten Fall handelt es sich um Leistungstransformatoren mit entsprechendem Übersetzungsverhältnis. Das Übersetzungsverhältnis kann beliebig gewählt werden und richtet sich nur nach der gewünschten Leistungsaufteilung auf die Antennengruppen, also nach dem gewünschten Strahlungsdiagramm.

    [0016] Die Herstellungskosten einer in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2 verwendeten Richtkopplerweiche W werden im wesentlichen bestimmt durch die zwischen den Richtkopplern angeordneten Bandfilter. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung werden daher in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 3 bis 5 Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Anordnungen aufgezeigt, die im Aufbau besonders einfach und billig sind und bei denen die Anzahl der verwendeten Bandfilter auf ein Minimum beschränkt ist.

    [0017] Fig. 3 zeigt eine Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Anordnung, mit welcher ein auf der Frequenz f1 sendender Sender S1 zwei Antennengruppen G1 und G2 mit einer solchen Leistungsaufteilung speist, daß sich für S1 wieder ein erstes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm (beispielsweise D1 gemäß Fig. 2) ergibt, während der zweite auf einer Frequenz f2 arbeitende Sender S2 (f2 darf nur nicht gleich f1 sein) die gleichen Antennengruppen G1 undG2 mit einer solchen Leistungsaufteilung speist, daß sich für S2 ein zweites anderes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm (beispielsweise D3 nach Fig. 2) ergibt. Die Antennengruppen G1 und G2 sind wieder aus verschiedenen Antennenfeldern einer einzigen Sendeantenne zusammengefaßt.

    [0018] Der Sender S1 ist mit dem Eingang 1 eines ersten Richtkopplers R1 verbunden, der als Leistungsverteiler wirkt und an seinem Ausgang 3 über einen Widerstand K wellenwiderstandsrichtig abgeschlossen ist. Durch diesen Richtkoppler R1 (3-dB-Koppler) wird die Leistung N1 des Senders S1 je zur Hälfte über die Ausgänge 2, 4 auf die Eingänge von zwei Bandfiltern F aufgeteilt, die jeweils in ihrer Mittenfrequenz auf die Sendefrequenz f1 abgestimmt sind. Die Ausgänge dieser beiden schmalbandigen Bandfilter F sind jeweils durch Zweifach-Leistungsverteiler V3 und V4 mit den Anschlüssen 2, 4 von zwei weiteren 3-dB-Richtkopplern R2 und R3 verbunden. Das Leistungsteilungsverhältnis der beiden Verteiler V3 und V4 ist beliebig mit n1:1 gewählt, damit ist eine beliebige Leistungsaufteilung der Leistung N1 des Senders S1 auf die beiden Antennengruppen G1 und G2 möglich. Die zunächst über den Richtkoppler R1 geteilte Leistung N1 wird damit in den Richtkopplern R2 und R3 wieder in den jeweiligen Ausgängen 3 dieser Richtkoppler addiert und so mit dem gewählten Leistungsteilungsverhältnis n1 auf die Antennengruppen G1 und G2 verteilt. Die Leistung N2 des Senders S2 wird über einen weiteren Zweifach-Leistungsverteiler V5 mit dem Leistungsteilungsverhältnis n2:1 jeweils den Breitbandeingängen 1 der beiden Richtkoppler R2 und R3 zugeführt, diese Leistung N2 gelangt zu den Filtern F, da diese jedoch nicht auf die Frequenz f2 abgestimmt sind, wird die Leistung dort reflektiert und in an sich bekannter Weise wieder in den beiden Richtkopplern R2 und R3 addiert und über den Ausgang 3 dieser Richtkoppler jeweils wieder den Antennengruppen G1 und G2 mit der gewählten Leistungsaufteilung n2 zugeführt. Damit steht also in dem gewählten Leistungsteilungsverhältnis die Leistung N1 und N2 der beiden Sender S1 und S2 an den Antennengruppen G1 und G2 zur Abstrahlung des gewünschten Strahlungsdiagrammes zur Verfügung.

    [0019] Die verwendeten Leistungsverteiler V werden vorzugsweise für den UKW-Bereich mit einem einfachen λ/4 Transformatoren nach dem Verzweigungspunkt ausgebildet. Wegen der notwendigen Steckverbindungen sind alle Transformationsleitungsstücke etwas länger als X/4 für die Bandmittenfrequenz gewählt. Um zu verhindern, daß die Leistung des Senders S2 mit der Frequenz f2 über die Zweige der Leistungsverteiler V3 und V4 zu der jeweils anderen Antennengruppe überspricht, was zu einer Verfälschung der Leistungsteilung auf die beiden Antennengruppen G1 und G2 führen würde, ist es zweckmäßig, den Blindwiderstand an den Verzweigungspunkten der Leistungsverteiler V3 und V4 für diese Sendefrequenz f2 jeweils gleich Null bzw. sehr klein zu machen. Dazu wird die Leitungslänge zwischen dem Verzweigungspunkt dieser Verteiler und den Filterausgängen für diese Frequenz f2 annähernd λ/4 gewählt.

    [0020] Fig. 4 zeigt die Aufteilung der Leistungen von zwei Sendern S1 und S2 auf zwei unterschiedliche Strahlungsdiagramme, die in diesem Fall sich jeweils als Summendiagramme von drei Einzeldiagrammen ergeben, die durch drei verschiedene Antennengruppen G1, G2 und G3 gebildet sind. Durch entsprechende Wahl der Aufteilung der Leistungen N1 und N2 auf diese drei Antennengruppen G1, G2 und G3 können so beliebige für den jeweiligen Anwendungsfall optimale Strahlungsidagramme für die beiden Sender S1 und S2 eingestellt werden.

    [0021] Bei der Frequenzweichenanordnung nach Fig. 4 wird wieder über einen Richtkoppler R1 die Leistung N1 auf zwei Filter F aufgeteilt, die Ausgänge dieser Filter F sind jedoch über einen Dreifach-Leistungsverteiler V6 bzw.V7 mit den Eingängen 2, 4 von drei weiteren Richtkopplern R2, R3 und R4 verbunden. Die Leistung N1 des Senders S1 wird also mit einem vorbestimmten Leistungsteilungsverhältnis n1':n1:1 der Dreifach-Leistungsverteiler V6 und V7 auf die drei Antennengruppen G1, G2 und G3 aufgeteilt. Zur Vermeidung eines Ubersprechens sind diese Dreifach-Verteiler V6 und V7 wieder wie die Verteiler V3 und V4 dimensioniert. Die Leistung N2 des Senders S2 wird am Breitbandeingang über einen weiteren Dreifach-Leistungsverteiler V8 zugeführt und mit einem Teilungsverhältnis n2':n2:1 den Breitbandeingängen 1 der drei Richtkoppler R2, R3 und R4 zugeführt, sie gelangt damit wieder in entsprechender Leistungsaufteilung an die Antennengruppen G1, G2 und G3.

    [0022] Fig. 5 zeigt eine Frequenzweichenanordnung zum Aufteilen der Senderleistungen von drei auf unterschiedlichen Frequenzen f1, f2 und f3 arbeitenden Sendern S1, S2 und S3 auf zwei Antennengruppen G1 und G2. Über einen ersten Richtkoppler R1 mit zwei nachgeschalteten Filtern F1 abgestimmt auf die Frequenz f1 sowie zwei nachgeschalteten Zweifach-Leistungsverteilern V9 und V10 beliebigen Leistungsteilungsverhältnisses wird die Leistung N1 des Senders S1 auf die beiden Antennengruppen G1 und G2 aufgeteilt, in entsprechender Weise wird die Leistung N2 des Senders S2 über einen Richtkoppler R4 und nachgeschaltete Bandfilter F2 der Mittenfrequenz f2 und Verteiler V11 und V12 über die Richtkoppler R5 und R6, die mit den Richtkopplern R2 und R3 der ersten Weiche zusammengeschaltet sind, auf die Antennengruppen G1 und G2 aufgeteilt. Die Leistung N3 des dritten Senders S3 wird wieder über den Breitbandeingang und die hintereinander geschalteten Richtkoppler R2, R3, R5 und R6 entsprechend dem gewählten Leistungsteilungsverhältnisses eines Zweifach-Leistungsverteilers V13 den Antennengruppen G1 und G2 zugeführt. Bei dieser Anordnung nach Fig. 5 ist es schwierig, an den Verzweigungspunkten der Leistungsverteiler V9, V10 jeweils die Blindwiderstände für die Frequenzen f2 bzw. f3 zu Null zu machen. In diesem Fall genügt es, den Blindwiderstand an diesen Verzweigungspunkten für eine mittlere Frequenz zwischen den beiden Frequenzen f2 und f3 jeweils zu Null zu machen.

    [0023] Durch entsprechende Kombination der Schaltungsmaßnahmen nach Fig. 4 und 5 könnten auch mehrere Sender auf mehrere unterschiedliche Antennengruppen aufgeteilt werden. Wesentlich ist, daß bei den verwendeten Weichen die nötige Anzahl von Filtern auf ein Minimum reduziert ist. Die Filter solcher Weichen sind wegen der hohen Leistung am teuersten, die verwendeten Richtkoppler und Verteiler können dagegen relativ einfach und billig realisiert werden.


    Ansprüche

    1. Sendeeinrichtung zum Abstrahlen der Ausgangsleistung (N1,N2) von zwei oder mehreren auf unterschiedlichen Sendefrequenzen (f1,f2) arbeitenden Hochfrequenzsendern (S1,S2) mit unterschiedlichen Strahlungsdiagrammen (D1,D2) über eine aus mehreren Antennenfeldern (A1 bis A4) zusammengesetzte Antenne, dadurch gekennzeichnet , daß für alle Sender (S1,S2) nur eine einzige Antenne benutzt wird,
    die Antennenfelder (A1 bis A4) dieser einzigen Antenne zu zwei oder mehreren Antennengruppen (G1,G2) zusammengefaßt sind,
    diese Antennengruppen (G1,G2) jeweils mit gesonderten Speiseleitungen (L1,L2) verbunden sind, und diese Speiseleitungen (L1,L2) über eine Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung (W,V) so mit den Sendern (S1,S2) verbunden sind, daß der eine Sender (S1) die Antennengruppen (G1,G2) mit einer Leistungsaufteilung speist, die ein erstes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm (D1) ergibt, während der andere Sender (S2) die Antennengruppen (G1,G2) mit einer anderen Leistungsaufteilung speist, die ein sich mindestens teilweise mit dem ersten Strahlungsdiagramm (D1) deckendes zweites anderes vorbestimmtes Strahlungsdiagramm (D3) ergibt.
     
    2. Sendeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung aus mindestens einer Richtkopplerweiche (W) und mindestens einem Leistungsverteiler (V) besteht.
     
    '3. Sendeinrichtung nach Anspruch 2 für zwei Sender und zwei Antennengruppen, dadurch gekennzeichnet , daß die Frquenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung aus nur einer Richtkopplerweiche (W) und nur einem Leistungsverteiler (V) besteht, wobei der eine Sender (S1) über die Richtkopplerweiche (W) nur die eine Antennengruppe (G1) mit seiner ganzen Leistung (N1) speist und der andere Sender (S2) über den Leistungsverteiler (V) und die Richtkopplerweiche (W) diese gleiche Antennengruppe (G1) mit einem Teil (1/2N2)seiner Leistung und die andere Antennengruppe (G2) nur über den Leistungsverteiler (V) mit dem anderen Teil (1/2N2) seiner Leistung speist (Fig. 1).
     
    4. Sendeeinrichtung nach Anspruch 2 für zwei Sender und zwei Antennengruppen, dadurch gekennzeichnet , daß die Frequenzweichen- und Leistungs - aufteilungs-Einrichtung aus zwei Richtskopplerweichen (W1,W2) und zwei Zweifach-Leistungsverteilern (V1,V2) besteht, wobei der eine Sender (S1) über den ersten Leistungsverteiler (V1) und die beiden Richtkopplerweichen (W1,W2) beide Antennengruppen (G1,G2) mit einer ersten ein vorbestimmtes Strahlungsdiagramm (D1) ergebenden Leistungsaufteilung speist während der zweite Sender (S2) die gleichen Antennengruppen (G1,G2) über den zweiten Leistungsverteiler (V2) und die beiden Richtkopplerweichen (W1,W2) mit einer zweiten ein zweites vorbestimmtes Strahlungsdiagramm (D3) ergebenden Leistungsaufteilung speist (Fig. 2).
     
    5. Sendeeinrichtung nach Anspruch 2 für zwei Sender und zwei Antennengruppen, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung aus drei Richtkopplern (R1,R2,R3), drei Zweifach-Leistungsverteilern (V3,V4,V5) und zwei auf die Frequenz (f1) des ersten Senders (S1) abgestimmten Bandfiltern (F) besteht, wobei der erste Richtkoppler (R1) die Leistung (N1) des ersten Senders (S1) auf die beiden Filtereingänge aufteilt, die beiden Filterausgänge über zwei der Leistungsverteiler (V3,V4) jeweils mit einem der entkoppelten Eingänge (2,4) der beiden anderen Richtkoppler (R2,R3) verbunden sind, der zweite Sender (S2) über den dritten Leistungsverteiler (V5) mit dem Breitbandeingang (1) des zweiten und dritten Richtkoppler (R2,R3) verbunden ist und am gemeinsamen Ausgang (3) des dritten und vierten Richtkopplers (R2,R3) jeweils die beiden getrennten Antennengruppen (G1 und G2) angeschlossen sind (Fig. 3).
     
    6. Sendeeinrichtung nach Anspruch 2 für zwei Sender und drei Antennengruppen, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung aus vier Richtkopplern (R1 bis R4), drei Dreifach-Leistungsverteilern (V6,V7,V8) und zwei auf die Sendefrequenz (f1) des ersten Senders (S1) abgestimmten Bandiltern (F) besteht, wobei die über den ersten Richtkoppler (R1) und die Bandfilter (F) aufgeteilte Leistung (N1) des ersten Senders (S1) über die beiden ersten Dreifach-Verteiler (V6,V7) auf den zweiten, dritten und vierten Richtkoppler (R2,R3,R4) verteilt wird während die Leistung (N2) des zweiten Senders (S2) über den dritten Dreifach-Verteiler (V8) ebenfalls auf diese drei Richtkoppler (R2,R3,R4) aufgeteilt wird, und an den Ausgängen (3) dieser Richtkoppler (R2,R3,R4) jeweils die drei Antennengruppen (G1,G2,G3) angeschlossen sind (Fig. 4).
     
    7. Sendeeinrichtung nach Anspruch 2 für drei Hochfrequenzsender und zwei Antennengruppen, dadurch gekennzeichnet , daß die Frequenzweichen- und Leistungsaufteilungs-Einrichtung sechs Richtkoppler (R1 bis R6), fünf Zweifach-Leistungsverteiler (V9 bis V13) und zwei auf die Frequenz (f1) des ersten Senders (S1) und zwei auf die Frequenz (f2) des zweiten Senders (S2) abgestimmte Bandfilter (F1,F2) umfaßt (Fig. 5).
     




    Zeichnung