(19)
(11) EP 0 227 040 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 86117627.9

(22) Anmeldetag:  18.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D21F 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 23.12.1985 DE 3545805

(71) Anmelder: Hermann Wangner GmbH & Co. KG
D-72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bleher, Fritz
    D-7410 Reutlingen 17 (DE)
  • Esser, Klaus
    D-7343 Kuchen (DE)
  • Häcker, Hans-Eugen
    D-7410 Reutlingen 1 (DE)
  • Hess-Bauer, Rudi
    D-7410 Reutlingen 1 (DE)
  • Kehrer, Eugen
    D-7400 Tübingen 1 (DE)
  • Waldvogel, Hartmut, Dr.
    D-7410 Reutlingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Abitz, Walter, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Abitz & Partner Postfach 86 01 09
81628 München
81628 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines flächigen Spiralgliederverbundes


    (57) Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines flächigen Spiralgliederverbundes beschrieben, bei dem mindestens vier Kunststoffmonofil-Spiralen, die Windung an Windung gewickelt sind, gleichzeitig zugeführt werden. Vor dem Zusammenfügen werden die Spiralen auf mindestens das Dreifache verstreckt und in verstrecktem Zustand ther­mofixiert. Die abwechselnd rechtsgängigen und links­gängigen Spiralen werden reißverschlußartig ineinander­gefügt und durch Steckdrähte miteinander verbunden. Um das Einschieben der Steckdrähte zu erleichtern, werden die Spiralen um etwa 5 % gedehnt. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist zwei Lieferwalzen (3, 3′) auf, die einen ersten Walzenspalt bilden, durch den Spiralen (l, l′) einer Wärmekammer (5) zugeführt werden. Abzugswalzen (8, 8′) ziehen die Spiralen (l, l′) mit mindestens der dreifachen Umfangsgeschwindigkeit der Lieferwalzen (3, 3′) aus der Wärmekammer (5) ab. Die Vorrichtung weist ferner eine Weiche (7) zum Zusammen­fügen der Spiralen (l, l′) und eine Einrichtung zum Einschieben der Steckdrähte (l0) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines flächigen Spiralgliederverbundes, bei dem links- und rechtsgängige Spiralen abwechselnd in­einandergefügt und durch Steckdrähte miteinander verbun­den werden, wobei jeder Steckdraht im Überlappungsbereich von mindestens drei Spiralen liegt. Die Spiralen sind aus Kunststoff-Monofil hergestellt und haben üblicherweise ovalen Querschnitt. Die Spiralen haben gemäß DE-A-2,938,22l im allgemeinen keine zug- oder druckfedermäßige Vorspan­nung, d.h., sie behalten die Steigung bei, die sie im Spiralgliederverbund haben, wenn sie aus dem Verbund her­ausgelöst werden.

    [0002] Spiralgliederverbunde, bei denen jeder Steckdraht im Inne­ren von mindestens drei Spiralen liegt oder - was gleichbe­deutend ist - bei denen sich im Inneren jeder Spirale min­destens drei Steckdrähte befinden, sind aus EP-A-0,0l8,200; GB-A-l9,045; DE-A-3,4l6,234; US-A-3,300,030 und 3,308,856; DE-A-3,402,620 bekannt. Ein ähnlicher Spiralgliederverbund ist aus der US-A-3,563,366 bekannt, wobei jedoch alle Spi­ralen denselben Windungssinn haben und sich die Windungs­bögen der Spiralen gegenseitig umschlingen und dabei den Steckdraht einklemmen.

    [0003] Spiralen aus Kunststoff-Monofil werden üblicherweise Win­dung an Windung gewickelt, da sie nur in diesem Zustand in Kannen oder Behältern aufbewahrt werden können. Sie haben dabei eine Steigung, die gleich dem doppelten Durchmesser des Kunststoff-Monofils ist. Werden Spiralen mit höherer Steigung gefertigt, so besteht die Gefahr, daß sie sich in dem Aufbewahrungsbehälter zu einem unent­wirrbaren Knäuel verschlingen. Während übliche Spiral­gliederbänder (DE-A-2,938,22l), bei denen jede Spirale nur zwei Steckdrähte einschließt, sowohl aus eng gewik­kelten Spiralen als auch aus Spiralen hergestellt werden können, die bereits eine Steigung gleich dem doppelten Durchmesser des Kunststoff-Monofils haben, welche Stei­gung sich später im Spiralgliederband zwangsläufig er­gibt, können Spiralgliederbänder, bei denen jede Spirale mindestens drei Steckdrähte umfaßt, nicht aus eng ge­wickelten Spiralen hergestellt werden, da die ineinander­gefügten Spiralen dann eine so hohe Kontraktionskraft entwickeln, daß sie sich nach dem Ineinanderfügen nur noch schwer senkrecht zu ihrer Längsachse gegeneinander verschieben lassen und dadurch das Einführen der Steck­drähte bei größeren Breiten der Spiralgliederbänder unmöglich wird. Bei solchen Spiralgliederbändern bestand daher bisher nur die Möglichkeit, die Spiralen auf der Wickelmaschine mit entsprechend hoher Steigung herzustel­len und die Spiralen dann unmittelbar der Fügevorrichtung zuzuführen, in der die Spiralen dann ineinandergefügt werden. Eine Zwischenlagerung war nicht möglich, da sich die Spiralen dabei zu einem unentwirrbaren Knäuel ver­schlungen hätten.

    [0004] Vorrichtungen zum Ineinanderfügen mehrerer Spiralen und zum Einführen der Steckdrähte sind aus EP-A-0,036,972 und 0,054,930 und WO 82/03097 bekannt. Hierbei verbindet jedoch jeder Steckdraht nur jeweils zwei Spiralen. Diese Vorrichtungen sind nicht geeignet zur Herstellung von Spiralgliederverbunden aus Spiralen großer Steigung, also von Spiralgliederverbunden mit drei oder mehr durch jede Spirale gehenden Steckdrähten.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem Spiralgliederverbunde, bei denen durch jede Spirale drei oder mehr Steckdrähte gehen, her­gestellt werden können, ohne daß die Spiralen unmittelbar von der Wickelmaschine zugeführt werden müssen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Ver­fügung zu stellen.

    [0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens zwei linksgängige und zwei rechtsgängige Spiralen, die Windung an Windung gewickelt sind, gleichzeitig zugeführt werden und daß die Spiralen vor dem Zusammenfügen auf mindestens das Dreifache verstreckt werden und in verstrecktem Zustand thermofixiert werden.

    [0007] Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine rationelle und wirtschaft­liche Herstellung derartiger Spiralgliederbänder ermög­licht wird. Während bei der Herstellung von Spiralglie­derbändern mit nur zwei Steckdrähten innerhalb jeder Spirale die Spiralen nach dem reißverschlußartigen In­einanderfügen infolge der Verbreiterung der Windungs­köpfe bereits einen gewissen Zusammenhalt aufweisen und in dieser Form handhabbar sind, trennen sich Spiralen mit einer Steigung gleich dem Dreifachen des Spiraldraht­durchmessers, wie sie beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, sofort wieder, wenn sie nicht durch Steckdrähte gesichert werden und sind daher nur schwer zu handhaben. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird diese Schwierigkeit dadurch behoben, daß die Spiralen in einem kontinuierlichen Verfahren auf die erforderliche Steigung verstreckt werden, ineinandergefügt werden und durch Steckdrähte verbunden werden.

    [0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die Herstellung von Spiralgliederverbunden aus einer geradzahligen Anzahl von Spiralen geeignet, z.B. 4, 6 oder 8 Spiralen.

    [0009] Die Spiralen bestehen vorzugsweise aus Monofilen eines thermofixierbaren Kunststoffs. Die Auswahl des Kunststof­fes erfolgt dabei entsprechend dem Einsatzzweck des Spi­ralgliederbandes. Im allgemeinen verwendet man Spiralen aus Polyester- oder Polyamid-Monfilen. Die Spiralen kön­nen auch abwechselnd aus unterschiedlichem Material be­stehen, z.B. abwechselnd aus Polyester-Monofilen und Polyamid-6.6-Monofilen. Spiralen aus multifilen Fäden sind ebenfalls verwendbar, wobei die Spiralen z.B. ab­wechselnd aus monofilen Fäden und multifilen Fäden be­stehen können.

    [0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an­hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. l bis 6 in teilweise schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Herstellung eines Spiralglieder­verbundes;

    Fig. 7 die Weiche zum Zusammenfügen der Spiralen, wobei die obere Abzugswalze aus Gründen der Übersicht­lichkeit weggelassen ist und die von außen an sich nicht sichtbaren Kanäle in der Weiche durch unter­brochene Linien dargestellt sind;

    Fig. 8 das vordere Ende des den Spiralgliederverbund wäh­rend des Einführens der Steckdrähte aufnehmenden Kanals;

    Fig. 9 einen Schnitt nach A-B von Fig. 8;

    Fig. l0 in Draufsicht eine Förderspindel;

    Fig. ll eine Ansicht im Schnitt nach der Linie ll-ll von Fig. l0 und

    Fig. l2 im Schnitt eine Doppelförderspindel.



    [0011] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. l werden zwei links­gängige Spiralen l und zwei rechtsgängige Spiralen l′ aus Behältern 2 abgezogen, in denen sie lose liegen. Die linksgängigen und rechtsgängigen Spiralen l und l′ sind dabei Windung an Windung dicht gewickelt und werden in diesem Zustand in den Behältern 2 abgelegt und aufbewahrt. Eng gewickelte Spiralen können dabei abgezogen werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß sich die Spiralen ver­knäulen. Der Abzug der Spiralen l und l′ erfolgt durch Lieferwalzen 3 und 3′ mit einer Geschwindigkeit V von z.B. l m/min. Nach den Lieferwalzen 3, 3′ ist eine Wärmekammer 5 angeordnet, in der die Spiralen auf die für eine Thermofi­xierung erforderliche Temperatur erwärmt werden. Der Wär­mekammer 5 sind Abzugswalzen 4 und 4′ nachgeordnet, deren Oberflächengeschwindigkeit in einem bestimmten Verhältnis zur Oberflächengeschwindigkeit der Lieferwalzen 3, 3′ ein­stellbar ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Oberflächengeschwindigkeit der Abzugswalzen 4, 4′ das Dreifache der Oberflächengeschwindigkeit der Liefer­walzen 3, 3′. In der Wärmekammer 5 erfolgt dadurch eine kontinuierliche Verstreckung der Spiralen um den Faktor 3. Von den Abzugswalzen 4, 4′ gelangen die noch erwärmten Spiralen l in eine Kühleinrichtung 6, in der die Spiralen auf Raumtemperatur abgekühlt werden.

    [0012] Aus der Kühleinrichtung 6 gelangen die Spiralen l, l′ in eine Weiche 7, in der sie reißverschlußartig ineinander­gefügt werden. Die Weiche 7 besteht aus einer der Anzahl der Spiralen l, l′ entsprechenden Anzahl von Kanälen 25, deren Querschnitt die Spiralen l, l′ mit geringfügigem Spiel aufnehmen und führen. Die Kanäle laufen spitzwinklig aufeinander zu und vereinigen sich in einem Kanal von etwa der doppelten Breite (Fig. 7) einer einzelnen Spirale l,l′.

    [0013] Ein weiteres Paar von Abzugswalzen 8, 8′, das mechanisch oder elektrisch mit den Abzugswalzen 4, 4′ verbunden ist, zieht die ineinandergefügten Spiralen l, l′ aus der Wei­che 7 und fördert sie in einen Kanal 9, dessen Höhe ge­ringfügig größer ist als die kleinere Querschnittsabmes­sung der Spiralen l, l′ und dessen Breite etwa das Dop­pelte der größeren Querschnittsabmessung der Spiralen l, l′ ist. Die obere Walze 8 ist in Fig. 7 der Übersichtlich­keit halber weggelassen. Der Kanal 9 hat eine Länge, die wegen der Dehnung der Spiralen l, l′ beim Einführen von Steckdrähten l0 etwas größer als die Breite des aus den Spiralgliederverbunden herzustellenden Spiralgliederbandes ist. Wenn die ineinandergefügten Spiralen l, l′ am Ende des Kanals 9 angekommen sind, werden die Steckdrähte l0 in die Spiralen l, l′ eingeschoben. Die Steckdrähte l0 wer­den dabei durch ein Walzenpaar ll entgegengesetzt der Bewegungsrichtung der Spiralen l, l′ angetrieben und da­durch in die Kanäle eingebracht, die im Inneren der Spi­ralen l, l′ durch deren Überlappung gebildet werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem vier Spi­ralen zu einem Spiralgliederverbund zusammengefügt sind, entstehen zwei Kanäle, die durch jeweils drei im Quer­schnitt überlappende Spiralen l, l′ gebildet werden. Wer­den sechs oder acht Spiralen l, l′ zu einem Spiralglieder­verbund vereinigt, so werden vier bzw. sechs Kanäle im Inneren der Spiralen l, l′ durch die Überlappung von je­weils drei Spiralen l, l′ gebildet, in die dann Steckdrähte l0 eingeschoben werden. Die Steckdrähte l0 werden dabei vor dem Einbringen in die Spiralen l, l′ von Spulen l3 abgezogen und in einer Wärmekammer l2 ausgerichtet.

    [0014] Unter oder über dem Kanal 9 ist eine Dehnungseinrichtung l4 montiert, die eine Dehnung der Spiralstränge l und l′ während des Einführens der Steckdrähte l0 in Richtung X ermöglicht (Fig. 8 und 9). Die Dehnung der Spiralen l, l′ in Richtung X beträgt etwa 5 % und wird so eingestellt, daß sich die Steckdrähte l0 mit möglichst geringem Wider­stand in die Spiralen l, l′ einschieben lassen. Die Deh­nungseinrichtung l4 weist ein umlaufendes, perforiertes Band l5, eine Kette oder einen Zahnriemen auf, auf denen ein Mitnehmer l6 vorgesehen ist. Der Mitnehmer l6 erfaßt die Spiralen und ist daher an seinem vorderen Ende so ausgebildet, daß er in die Steigung der Spiralen l, l′ eingreifen kann. Wie in Fig. 8 erkennbar, ist der Mitneh­mer l6 als relativ niedrige Rippe ausgebildet, die vom Band l5 rechtwinklig absteht. In Fig. l ist der Mitnehmer l6 ähnlich einem Rechen ausgebildet. Das perforierte Band l5 wird durch Walzen l7 und l8 geführt und mit einer Geschwindigkeit von 3 × V + ca. 5 % angetrieben. Der Antrieb des Bandes l5 erfolgt durch die verzahnte Walze l7, die über ein Zeit- und Stellglied elektrisch mit den Abzugswalzen 8 und 8′ verbunden ist. Erreichen die Spiralen l, l′ eine Position über der Mitte der Walze l8, so schaltet sich die Walze l7 ein und treibt das Band l5 an und der Mitnehmer l6 erfaßt das vordere Ende der Spiralen l, l′ und zieht sie durch den Kanal 9. Das automatische Einschalten kann z.B. durch eine nicht dargestellte Lichtschranke erfolgen, die über dem Kanal 9 positioniert ist. Durch eine weitere Lichtschranke wird der Antrieb der Walze l7 abgeschaltet, wenn die Spiralen l, l′ ihre vordere Position erreicht haben.

    [0015] Gleichzeitig mit der Dehnung der Spiralen l, l′ beginnt das Einbringen der Steckdrähte l0. Sobald die Spiralen l, l′ ihre volle Länge erreicht haben, d.h., das vordere Ende des Kanals 9 erreicht haben, ist dann auch das Ein­ dringen der Steckdrähte l0 über die Walzen ll abgeschlos­sen. Der nun fertiggestellte Spiralgliederverbund wird jetzt durch ein pneumatisch betätigtes Messer l9 am hin­teren Ende des Kanals 9 abgeschnitten. Die Steckdrähte l0 werden gleichzeitig durch eine nicht darstellte Ein­richtung zwischen dem vorderen Ende des Kanals 9 und der Walze ll abgeschnitten, und das Band l5 mit dem Mitnehmer l6 wird wird durch das Zeit- und Stellglied in seine Aus­gangsposition zurückgebracht. Der fertige Spiralglieder­verbund kann nun aus dem Kanal 9 genommen werden und der Herstellungsvorgang wiederholt sich. Mehrere auf diese Weise hergestellte Spiralgliederverbunde können nun mit ihren randseitigen Spiralen ebenfalls reißverschlußartig ineinandergeschoben werden, und die erforderliche Anzahl von Steckdrähten l0 wird an den einzelnen Verbindungsstel­len eingeschoben. Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel werden an jeder Verbindungsstelle zwei Steckdrähte einge­schoben, wobei sie auch hier jeweils in Kanäle eingescho­ben werden, die durch die Überlappung von drei Spiralen im Querschnitt gebildet werden. Die einzelnen Spiralglie­derverbunde werden dabei in der gleichen Weise zu einem Spiralgliederband zusammengefügt, wie dies bisher bei der Herstellung von Spiralgliederbändern aus Einzelspiralen erfolgt ist.

    [0016] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem von Fig. l mit der Abänderung, daß die Abzugswalzen 4, 4′ zwischen Wärmekammer 5 und Kühleinrichtung 6 angeordnet sind. Sowohl das Thermofixieren als auch das Verstrecken der Spiralen l, l′ findet daher zwischen den Lieferwalzen 3, 3′ und den Abzugswalzen 4, 4′ statt.

    [0017] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 folgen Wärmekammer 5 und Kühleinrichtung 6 ebenfalls unmittelbar aufeinander und innerhalb der Wärmekammer 5 sind Prägewalzen 20, 20′ angeordnet, die mit einer Oberfläche versehen sind, die einen formschlüssigen Eingriff auf die rechtsgängigen und linksgängigen Spiralen l, l′ ausüben. Die Prägewalzen 20, 20′ sind mechanisch oder elektrisch mit den Lieferwalzen 3, 3′ und den Abzugswalzen 4, 4′ und 8, 8′ verbunden. Die Prägewalzen 20, 20′ ermöglichen die genaue Einstellung der Steigung der Spiralen l, l′. Die Abzugswalzen 4, 4′ und die Prägewalzen 20, 20′ haben die gleiche Oberflächenge­schwindigkeit, die etwa das Dreifache der Oberflächenge­schwindigkeit der Lieferwalzen 3, 3′ beträgt.

    [0018] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 4 ist insbesondere für Spiralen aus Monofilen größeren Durchmessers geeignet, da hier eine längere Einwirkungszeit der Wärme auf die zu verstreckenden Spiralen l, l′ erforderlich ist. Die Kühl­einrichtung 6 ist hierbei nach den Abzugswalzen 4, 4′ an­geordnet, so daß die Kühlung erst nach dem Durchgang der Spiralen durch den Spalt der Abzugswalzen 4, 4′ erfolgt. Die Prägewalzen 20, 20′ sind wiederum innerhalb der Wärmekammer 5 angeordnet.

    [0019] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 5 sind die Liefer­walzen durch kettartig verzahnte, umlaufende Bänder 22, 22′ ersetzt, die die Spiralen aus den Behältern 2 ab­ziehen und zu umlaufenden Bändern 23, 23′ innerhalb der Wärmekammer 5 fördern. Die Bänder 22, 22′ und 23, 23′ sind aus wärmeresistentem Material hergestellt. Die Bänder 23, 23′ ersetzen dabei zugleich die Abzugswalzen 4, 4′, so daß die Kühleinrichtung 6 unmittelbar hinter der Wärmekammer 5 angeordnet ist. Auf die Kühleinrich­tung 6 folgt die Weiche 7, aus der die Spiralen l, l′ durch die Abzugswalzen 8, 8′ gezogen werden. Der Antrieb der Bänder 22, 22′ und 23, 23′ ist mechanisch oder elek­trisch verbunden, so daß bestimmte feste Geschwindigkeits­differenzen einstellbar sind. Die Oberflächengeschwindig­ keit der Abzugswalzen 8, 8′ und der Bänder 23, 23′ sind gleich und betragen das Dreifache der Oberflächengeschwin­digkeit der Bänder 22, 22′.

    [0020] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 6 stimmt im wesentlichen mit dem der Fig. 2 überein, wobei jedoch in der Wärmekam­mer 5 Förderschnecken oder -spindeln 24, 24′ angeordnet sind, die die Spiralen l, l′ während der Erwärmung auf das gewünschte Maß verstrecken und dadurch die Steigung der Spiralen l, l′ in der gewünschten Weise erhöhen. Die Förderspindeln 24, 24′ sind in der Wärmekammer 5 horizontal angeordnet und ihre Steigung ist so gewählt, daß sie mit der gewünschten Steigung der Spiralen l, l′ übereinstimmt. Für jede Spirale l, l′ ist dabei eine obere Förderspindel 24 und eine untere Förderspindel 24′ vorgesehen, die zwischen sich die Spiralen l, l′ erfassen. Aus der Wärme­kammer 5 werden die Spiralen l, l′ durch die Kühleinrich­tung 6 und die Weiche 7 hindurch von den Abzugswalzen 8, 8′ abgezogen.

    [0021] Für einen reibungslosen Betrieb der Vorrichtung ist es wichtig, daß den Spiralen l, l′ eine bestimmte Steigung präzise aufgeprägt wird. Vorzugsweise werden die Spiralen l, l′ daher auch in der Kühleinrichtung 6 mittels Förder­schnecken oder -spindeln weiterbewegt.

    [0022] Zweckmäßig erstrecken sich die Förderschnecken oder -spin­deln 24, 24′ vom Eingang der Wärmekammer 5 bis zum Ausgang der Kühleinrichtung 6, so daß die Spiralen l, l′ von einer Förderspindel 24, 24′ durch die Wärmekammer 5 und die Kühl­einrichtung 6 gefördert werden.

    [0023] Fig. l0 zeigt in Draufsicht eine Förderspindel 24. Die Förderschnecke oder -spindel 24 hat z.B. einen Durchmesser von 46 mm und l5 Gänge. Sie befindet sich in einer Wärme­ behandlungskammer, die eine Heizzone 25 und eine Kühlzone 26 aufweist. Die Förderrichtung ist in Fig. l0 von links nach rechts und wird durch Pfeile angezeigt. Wie in Fig. l0 erkennbar ist, ist die ankommende Spirale l rechtsgängig Windung an Windung gewickelt. Die Förder­spindel 24 ist linksgängig. Wie im Schnitt der Fig. ll erkennbar, wird die Spirale l auf einer Bahn weiterbewegt, die auf der Unterseite von den Schneckengängen der För­derspindel 24 und auf der Oberseite durch eine Höhenfüh­rung 27, die eine einfache Führungsschiene ist, begrenzt. Die Höhenführung 27 ist in Fig. l0 aus Gründen der Über­sichtlichkeit weggelassen. Die Höhenführung 27 erstreckt sich über die gesamte Länge der Förderspindel 24. Seitlich wird die Spirale l jeweils von Düsen 28 geführt. Die Düsen 28 dienen einerseits der seitlichen Führung der Spirale l und dienen andererseits dazu, die Spirale l durch Einleiten von Heißluft oder Kaltluft durch Düsen­kanäle 29 zu erwärmen bzw. abzukühlen. Etwa die erste Hälfte bis drei Viertel der Förderspindel 24 wird von der Heizzone 25 eingenommen, innerhalb der heiße Luft oder heißes Gas durch die Düsenkanäle 29 zu der Spirale l strömt und diese auf die Wärmefixiertemperatur erwärmt. Nach einem kurzen Übergangsbereich 30 folgt auf die Heizzone 25 die Kühlzone 26, die bis zu einem Viertel der Länge der Förderspindel 24 einnimmt. In der Kühlzone 26 wird Raumluft oder Kühlluft durch die Düsenkanäle 29 auf die Spirale l gerichtet.

    [0024] Bei der Verwendung einer derartigen Förderschnecke 24 er­übrigen sich die Lieferwalzen 3 und die Abzugswalzen 4.

    [0025] Während die Figuren l0 und ll eine Fördereinrichtung zeigen, bei der jede Spirale l, l′ durch eine einzelne Förderschnecke oder -spindel 24 transportiert wird, sind bei der Fördereinrichtung von Fig. l2 jeder Spi­ rale l, l′ eine untere und eine obere Förderschnecke oder -spindel 24, 24′ zugeordnet. Eine rechtsgängige Spirale wird dabei durch zwei linksgängige Förderspindeln 24, 24′ und umgekehrt eine linksgängige Spirale durch zwei rechts­gängige Förderspindeln 24, 24′ transportiert. Rechtsgängige Förderspindeln führen dabei eine Linksdrehung aus und linksgängige Förderspindeln eine Rechtsdrehung, und die beiden Förderspindeln einer Fördereinrichtung drehen sich in der gleichen Richtung.

    [0026] Nach Verlassen der Förderspindel 24, 24′ werden die Spi­ralen l, l′ wie bei den vorausgehend beschriebenen Ausfüh­rungsbeispielen in der Weiche 7 zusammengefügt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines flächigen Spiralglieder­verbundes, bei dem abwechselnd rechtsgängige und links­gängige Kunststoff-Spiralen reißverschlußartig ineinandergefügt werden, so daß ihre Längsachsen in ei­ner Ebene parallel zueinander liegen, und die Spiralen durch Steckdrähte miteinander verbunden werden, die in die durch die Überlappung von mindestens drei Spiralen gebildeten Kanäle eingeschoben werden, dadurch ge­kennzeichnet,
    daß mindestens zwei linksgängige und zwei rechtsgängi­ge Spiralen, die Windung an Windung gewickelt sind, gleichzeitig zugeführt werden, und
    daß die Spiralen vor dem Zusammenfügen auf mindestens das Dreifache verstreckt werden und in verstrecktem Zustand thermofixiert werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Spiralen beim Zusammenfügen um etwa 5 % federnd gedehnt werden und die Steckdrähte in die sich in gedehntem Zustand befindenden Spiralen eingeschoben werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch l oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Spiralen während der Thermofixierung zur Erhöhung ihrer Steigung zu­sätzlich bleibend in ihrem Querschnitt verformt werden.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere derartige Spiralgliederverbunde zu einem Band zusammengefügt und durch Steckdrähte verbunden werden, die in die durch die Überlappung von mindestens drei Spiralen gebildeten Kanäle eingeschoben werden.
     
    5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche l bis 4, gekennzeich­net durch
    zwei Lieferwalzen (3), die einen ersten Walzenspalt bilden, durch den die Spiralen (l) einer Wärmekammer (5) zugeführt werden;
    Abzugswalzen (8), die die Spiralen (l) aus der Wärme­kammer (5) abziehen und mindestens die dreifache gleichsinnige Umfangsgeschwindigkeit der Lieferwalzen (3) aufweisen;
    eine Weiche (7) zum Zusammenfügen der Spiralen (l) und
    eine Einrichtung zum Einschieben der Steckdrähte.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Einrichtung zum Einschieben der Steckdrähte eine Dehnungseinrichtung (l4) auf­weist, die mittels eines Mitnehmers (l6) die inein­gefügten Spiralen um ca. 5 % dehnt.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Wärmekammer (5) eine Kühleinrichtung (6) nachgeschaltet ist und zwi­schen Wärmekammer (5) und Kühleinrichtung (6) ein weiteres Walzenpaar (4) angeordnet ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wärmekammer (5) ein synchron mit den Walzen (4) um­laufendes Prägewalzenpaar (20) angeordnet ist, das den durch die Wärmekammer (5) laufenden Spiralen (l) einen bestimmten Querschnitt aufprägt.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spi­ralen (l) mittels kettenartig verzahnter Bänder (22) anstatt der Lieferwalzen (3) zugeführt werden und innerhalb der Wärmekammer (5) mittels zweier gleich­artiger Bänder (23) weitertransportiert werden, wobei diese Bänder (23) wärmeresistent sind und mindestens die dreifache Oberflächengeschwindigkeit der zuerst genannten Bänder (22) haben.
     
    l0. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Wär­mekammer (5) für jede Spirale (l) ein Förderspindelpaar (24) vorgesehen ist, das den Spiralen nach der Strek­kung die gewünschte Querschnittsform aufprägt.
     




    Zeichnung