[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines flächigen
Spiralgliederverbundes, bei dem links- und rechtsgängige Spiralen abwechselnd ineinandergefügt
und durch Steckdrähte miteinander verbunden werden, wobei jeder Steckdraht im Überlappungsbereich
von mindestens drei Spiralen liegt. Die Spiralen sind aus Kunststoff-Monofil hergestellt
und haben üblicherweise ovalen Querschnitt. Die Spiralen haben gemäß DE-A-2,938,22l
im allgemeinen keine zug- oder druckfedermäßige Vorspannung, d.h., sie behalten die
Steigung bei, die sie im Spiralgliederverbund haben, wenn sie aus dem Verbund herausgelöst
werden.
[0002] Spiralgliederverbunde, bei denen jeder Steckdraht im Inneren von mindestens drei
Spiralen liegt oder - was gleichbedeutend ist - bei denen sich im Inneren jeder Spirale
mindestens drei Steckdrähte befinden, sind aus EP-A-0,0l8,200; GB-A-l9,045; DE-A-3,4l6,234;
US-A-3,300,030 und 3,308,856; DE-A-3,402,620 bekannt. Ein ähnlicher Spiralgliederverbund
ist aus der US-A-3,563,366 bekannt, wobei jedoch alle Spiralen denselben Windungssinn
haben und sich die Windungsbögen der Spiralen gegenseitig umschlingen und dabei den
Steckdraht einklemmen.
[0003] Spiralen aus Kunststoff-Monofil werden üblicherweise Windung an Windung gewickelt,
da sie nur in diesem Zustand in Kannen oder Behältern aufbewahrt werden können. Sie
haben dabei eine Steigung, die gleich dem doppelten Durchmesser des Kunststoff-Monofils
ist. Werden Spiralen mit höherer Steigung gefertigt, so besteht die Gefahr, daß sie
sich in dem Aufbewahrungsbehälter zu einem unentwirrbaren Knäuel verschlingen. Während
übliche Spiralgliederbänder (DE-A-2,938,22l), bei denen jede Spirale nur zwei Steckdrähte
einschließt, sowohl aus eng gewikkelten Spiralen als auch aus Spiralen hergestellt
werden können, die bereits eine Steigung gleich dem doppelten Durchmesser des Kunststoff-Monofils
haben, welche Steigung sich später im Spiralgliederband zwangsläufig ergibt, können
Spiralgliederbänder, bei denen jede Spirale mindestens drei Steckdrähte umfaßt, nicht
aus eng gewickelten Spiralen hergestellt werden, da die ineinandergefügten Spiralen
dann eine so hohe Kontraktionskraft entwickeln, daß sie sich nach dem Ineinanderfügen
nur noch schwer senkrecht zu ihrer Längsachse gegeneinander verschieben lassen und
dadurch das Einführen der Steckdrähte bei größeren Breiten der Spiralgliederbänder
unmöglich wird. Bei solchen Spiralgliederbändern bestand daher bisher nur die Möglichkeit,
die Spiralen auf der Wickelmaschine mit entsprechend hoher Steigung herzustellen
und die Spiralen dann unmittelbar der Fügevorrichtung zuzuführen, in der die Spiralen
dann ineinandergefügt werden. Eine Zwischenlagerung war nicht möglich, da sich die
Spiralen dabei zu einem unentwirrbaren Knäuel verschlungen hätten.
[0004] Vorrichtungen zum Ineinanderfügen mehrerer Spiralen und zum Einführen der Steckdrähte
sind aus EP-A-0,036,972 und 0,054,930 und WO 82/03097 bekannt. Hierbei verbindet jedoch
jeder Steckdraht nur jeweils zwei Spiralen. Diese Vorrichtungen sind nicht geeignet
zur Herstellung von Spiralgliederverbunden aus Spiralen großer Steigung, also von
Spiralgliederverbunden mit drei oder mehr durch jede Spirale gehenden Steckdrähten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem Spiralgliederverbunde,
bei denen durch jede Spirale drei oder mehr Steckdrähte gehen, hergestellt werden
können, ohne daß die Spiralen unmittelbar von der Wickelmaschine zugeführt werden
müssen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Verfügung zu stellen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens zwei linksgängige und zwei rechtsgängige
Spiralen, die Windung an Windung gewickelt sind, gleichzeitig zugeführt werden und
daß die Spiralen vor dem Zusammenfügen auf mindestens das Dreifache verstreckt werden
und in verstrecktem Zustand thermofixiert werden.
[0007] Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine
rationelle und wirtschaftliche Herstellung derartiger Spiralgliederbänder ermöglicht
wird. Während bei der Herstellung von Spiralgliederbändern mit nur zwei Steckdrähten
innerhalb jeder Spirale die Spiralen nach dem reißverschlußartigen Ineinanderfügen
infolge der Verbreiterung der Windungsköpfe bereits einen gewissen Zusammenhalt aufweisen
und in dieser Form handhabbar sind, trennen sich Spiralen mit einer Steigung gleich
dem Dreifachen des Spiraldrahtdurchmessers, wie sie beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, sofort wieder, wenn sie nicht durch Steckdrähte gesichert werden
und sind daher nur schwer zu handhaben. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird diese
Schwierigkeit dadurch behoben, daß die Spiralen in einem kontinuierlichen Verfahren
auf die erforderliche Steigung verstreckt werden, ineinandergefügt werden und durch
Steckdrähte verbunden werden.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die Herstellung von Spiralgliederverbunden
aus einer geradzahligen Anzahl von Spiralen geeignet, z.B. 4, 6 oder 8 Spiralen.
[0009] Die Spiralen bestehen vorzugsweise aus Monofilen eines thermofixierbaren Kunststoffs.
Die Auswahl des Kunststoffes erfolgt dabei entsprechend dem Einsatzzweck des Spiralgliederbandes.
Im allgemeinen verwendet man Spiralen aus Polyester- oder Polyamid-Monfilen. Die Spiralen
können auch abwechselnd aus unterschiedlichem Material bestehen, z.B. abwechselnd
aus Polyester-Monofilen und Polyamid-6.6-Monofilen. Spiralen aus multifilen Fäden
sind ebenfalls verwendbar, wobei die Spiralen z.B. abwechselnd aus monofilen Fäden
und multifilen Fäden bestehen können.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. l bis 6 in teilweise schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Spiralgliederverbundes;
Fig. 7 die Weiche zum Zusammenfügen der Spiralen, wobei die obere Abzugswalze aus
Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen ist und die von außen an sich nicht sichtbaren
Kanäle in der Weiche durch unterbrochene Linien dargestellt sind;
Fig. 8 das vordere Ende des den Spiralgliederverbund während des Einführens der Steckdrähte
aufnehmenden Kanals;
Fig. 9 einen Schnitt nach A-B von Fig. 8;
Fig. l0 in Draufsicht eine Förderspindel;
Fig. ll eine Ansicht im Schnitt nach der Linie ll-ll von Fig. l0 und
Fig. l2 im Schnitt eine Doppelförderspindel.
[0011] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. l werden zwei linksgängige Spiralen l und zwei
rechtsgängige Spiralen l′ aus Behältern 2 abgezogen, in denen sie lose liegen. Die
linksgängigen und rechtsgängigen Spiralen l und l′ sind dabei Windung an Windung dicht
gewickelt und werden in diesem Zustand in den Behältern 2 abgelegt und aufbewahrt.
Eng gewickelte Spiralen können dabei abgezogen werden, ohne daß die Gefahr besteht,
daß sich die Spiralen verknäulen. Der Abzug der Spiralen l und l′ erfolgt durch Lieferwalzen
3 und 3′ mit einer Geschwindigkeit V von z.B. l m/min. Nach den Lieferwalzen 3, 3′
ist eine Wärmekammer 5 angeordnet, in der die Spiralen auf die für eine Thermofixierung
erforderliche Temperatur erwärmt werden. Der Wärmekammer 5 sind Abzugswalzen 4 und
4′ nachgeordnet, deren Oberflächengeschwindigkeit in einem bestimmten Verhältnis zur
Oberflächengeschwindigkeit der Lieferwalzen 3, 3′ einstellbar ist. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Oberflächengeschwindigkeit der Abzugswalzen 4, 4′ das
Dreifache der Oberflächengeschwindigkeit der Lieferwalzen 3, 3′. In der Wärmekammer
5 erfolgt dadurch eine kontinuierliche Verstreckung der Spiralen um den Faktor 3.
Von den Abzugswalzen 4, 4′ gelangen die noch erwärmten Spiralen l in eine Kühleinrichtung
6, in der die Spiralen auf Raumtemperatur abgekühlt werden.
[0012] Aus der Kühleinrichtung 6 gelangen die Spiralen l, l′ in eine Weiche 7, in der sie
reißverschlußartig ineinandergefügt werden. Die Weiche 7 besteht aus einer der Anzahl
der Spiralen l, l′ entsprechenden Anzahl von Kanälen 25, deren Querschnitt die Spiralen
l, l′ mit geringfügigem Spiel aufnehmen und führen. Die Kanäle laufen spitzwinklig
aufeinander zu und vereinigen sich in einem Kanal von etwa der doppelten Breite (Fig.
7) einer einzelnen Spirale l,l′.
[0013] Ein weiteres Paar von Abzugswalzen 8, 8′, das mechanisch oder elektrisch mit den
Abzugswalzen 4, 4′ verbunden ist, zieht die ineinandergefügten Spiralen l, l′ aus
der Weiche 7 und fördert sie in einen Kanal 9, dessen Höhe geringfügig größer ist
als die kleinere Querschnittsabmessung der Spiralen l, l′ und dessen Breite etwa
das Doppelte der größeren Querschnittsabmessung der Spiralen l, l′ ist. Die obere
Walze 8 ist in Fig. 7 der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Der Kanal 9 hat eine
Länge, die wegen der Dehnung der Spiralen l, l′ beim Einführen von Steckdrähten l0
etwas größer als die Breite des aus den Spiralgliederverbunden herzustellenden Spiralgliederbandes
ist. Wenn die ineinandergefügten Spiralen l, l′ am Ende des Kanals 9 angekommen sind,
werden die Steckdrähte l0 in die Spiralen l, l′ eingeschoben. Die Steckdrähte l0 werden
dabei durch ein Walzenpaar ll entgegengesetzt der Bewegungsrichtung der Spiralen l,
l′ angetrieben und dadurch in die Kanäle eingebracht, die im Inneren der Spiralen
l, l′ durch deren Überlappung gebildet werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel,
bei dem vier Spiralen zu einem Spiralgliederverbund zusammengefügt sind, entstehen
zwei Kanäle, die durch jeweils drei im Querschnitt überlappende Spiralen l, l′ gebildet
werden. Werden sechs oder acht Spiralen l, l′ zu einem Spiralgliederverbund vereinigt,
so werden vier bzw. sechs Kanäle im Inneren der Spiralen l, l′ durch die Überlappung
von jeweils drei Spiralen l, l′ gebildet, in die dann Steckdrähte l0 eingeschoben
werden. Die Steckdrähte l0 werden dabei vor dem Einbringen in die Spiralen l, l′ von
Spulen l3 abgezogen und in einer Wärmekammer l2 ausgerichtet.
[0014] Unter oder über dem Kanal 9 ist eine Dehnungseinrichtung l4 montiert, die eine Dehnung
der Spiralstränge l und l′ während des Einführens der Steckdrähte l0 in Richtung X
ermöglicht (Fig. 8 und 9). Die Dehnung der Spiralen l, l′ in Richtung X beträgt etwa
5 % und wird so eingestellt, daß sich die Steckdrähte l0 mit möglichst geringem Widerstand
in die Spiralen l, l′ einschieben lassen. Die Dehnungseinrichtung l4 weist ein umlaufendes,
perforiertes Band l5, eine Kette oder einen Zahnriemen auf, auf denen ein Mitnehmer
l6 vorgesehen ist. Der Mitnehmer l6 erfaßt die Spiralen und ist daher an seinem vorderen
Ende so ausgebildet, daß er in die Steigung der Spiralen l, l′ eingreifen kann. Wie
in Fig. 8 erkennbar, ist der Mitnehmer l6 als relativ niedrige Rippe ausgebildet,
die vom Band l5 rechtwinklig absteht. In Fig. l ist der Mitnehmer l6 ähnlich einem
Rechen ausgebildet. Das perforierte Band l5 wird durch Walzen l7 und l8 geführt und
mit einer Geschwindigkeit von 3 × V + ca. 5 % angetrieben. Der Antrieb des Bandes
l5 erfolgt durch die verzahnte Walze l7, die über ein Zeit- und Stellglied elektrisch
mit den Abzugswalzen 8 und 8′ verbunden ist. Erreichen die Spiralen l, l′ eine Position
über der Mitte der Walze l8, so schaltet sich die Walze l7 ein und treibt das Band
l5 an und der Mitnehmer l6 erfaßt das vordere Ende der Spiralen l, l′ und zieht sie
durch den Kanal 9. Das automatische Einschalten kann z.B. durch eine nicht dargestellte
Lichtschranke erfolgen, die über dem Kanal 9 positioniert ist. Durch eine weitere
Lichtschranke wird der Antrieb der Walze l7 abgeschaltet, wenn die Spiralen l, l′
ihre vordere Position erreicht haben.
[0015] Gleichzeitig mit der Dehnung der Spiralen l, l′ beginnt das Einbringen der Steckdrähte
l0. Sobald die Spiralen l, l′ ihre volle Länge erreicht haben, d.h., das vordere Ende
des Kanals 9 erreicht haben, ist dann auch das Ein dringen der Steckdrähte l0 über
die Walzen ll abgeschlossen. Der nun fertiggestellte Spiralgliederverbund wird jetzt
durch ein pneumatisch betätigtes Messer l9 am hinteren Ende des Kanals 9 abgeschnitten.
Die Steckdrähte l0 werden gleichzeitig durch eine nicht darstellte Einrichtung zwischen
dem vorderen Ende des Kanals 9 und der Walze ll abgeschnitten, und das Band l5 mit
dem Mitnehmer l6 wird wird durch das Zeit- und Stellglied in seine Ausgangsposition
zurückgebracht. Der fertige Spiralgliederverbund kann nun aus dem Kanal 9 genommen
werden und der Herstellungsvorgang wiederholt sich. Mehrere auf diese Weise hergestellte
Spiralgliederverbunde können nun mit ihren randseitigen Spiralen ebenfalls reißverschlußartig
ineinandergeschoben werden, und die erforderliche Anzahl von Steckdrähten l0 wird
an den einzelnen Verbindungsstellen eingeschoben. Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel
werden an jeder Verbindungsstelle zwei Steckdrähte eingeschoben, wobei sie auch hier
jeweils in Kanäle eingeschoben werden, die durch die Überlappung von drei Spiralen
im Querschnitt gebildet werden. Die einzelnen Spiralgliederverbunde werden dabei
in der gleichen Weise zu einem Spiralgliederband zusammengefügt, wie dies bisher bei
der Herstellung von Spiralgliederbändern aus Einzelspiralen erfolgt ist.
[0016] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem von Fig. l mit der Abänderung, daß
die Abzugswalzen 4, 4′ zwischen Wärmekammer 5 und Kühleinrichtung 6 angeordnet sind.
Sowohl das Thermofixieren als auch das Verstrecken der Spiralen l, l′ findet daher
zwischen den Lieferwalzen 3, 3′ und den Abzugswalzen 4, 4′ statt.
[0017] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 folgen Wärmekammer 5 und Kühleinrichtung 6
ebenfalls unmittelbar aufeinander und innerhalb der Wärmekammer 5 sind Prägewalzen
20, 20′ angeordnet, die mit einer Oberfläche versehen sind, die einen formschlüssigen
Eingriff auf die rechtsgängigen und linksgängigen Spiralen l, l′ ausüben. Die Prägewalzen
20, 20′ sind mechanisch oder elektrisch mit den Lieferwalzen 3, 3′ und den Abzugswalzen
4, 4′ und 8, 8′ verbunden. Die Prägewalzen 20, 20′ ermöglichen die genaue Einstellung
der Steigung der Spiralen l, l′. Die Abzugswalzen 4, 4′ und die Prägewalzen 20, 20′
haben die gleiche Oberflächengeschwindigkeit, die etwa das Dreifache der Oberflächengeschwindigkeit
der Lieferwalzen 3, 3′ beträgt.
[0018] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 4 ist insbesondere für Spiralen aus Monofilen größeren
Durchmessers geeignet, da hier eine längere Einwirkungszeit der Wärme auf die zu verstreckenden
Spiralen l, l′ erforderlich ist. Die Kühleinrichtung 6 ist hierbei nach den Abzugswalzen
4, 4′ angeordnet, so daß die Kühlung erst nach dem Durchgang der Spiralen durch den
Spalt der Abzugswalzen 4, 4′ erfolgt. Die Prägewalzen 20, 20′ sind wiederum innerhalb
der Wärmekammer 5 angeordnet.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 5 sind die Lieferwalzen durch kettartig verzahnte,
umlaufende Bänder 22, 22′ ersetzt, die die Spiralen aus den Behältern 2 abziehen
und zu umlaufenden Bändern 23, 23′ innerhalb der Wärmekammer 5 fördern. Die Bänder
22, 22′ und 23, 23′ sind aus wärmeresistentem Material hergestellt. Die Bänder 23,
23′ ersetzen dabei zugleich die Abzugswalzen 4, 4′, so daß die Kühleinrichtung 6 unmittelbar
hinter der Wärmekammer 5 angeordnet ist. Auf die Kühleinrichtung 6 folgt die Weiche
7, aus der die Spiralen l, l′ durch die Abzugswalzen 8, 8′ gezogen werden. Der Antrieb
der Bänder 22, 22′ und 23, 23′ ist mechanisch oder elektrisch verbunden, so daß bestimmte
feste Geschwindigkeitsdifferenzen einstellbar sind. Die Oberflächengeschwindig keit
der Abzugswalzen 8, 8′ und der Bänder 23, 23′ sind gleich und betragen das Dreifache
der Oberflächengeschwindigkeit der Bänder 22, 22′.
[0020] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 6 stimmt im wesentlichen mit dem der Fig. 2 überein,
wobei jedoch in der Wärmekammer 5 Förderschnecken oder -spindeln 24, 24′ angeordnet
sind, die die Spiralen l, l′ während der Erwärmung auf das gewünschte Maß verstrecken
und dadurch die Steigung der Spiralen l, l′ in der gewünschten Weise erhöhen. Die
Förderspindeln 24, 24′ sind in der Wärmekammer 5 horizontal angeordnet und ihre Steigung
ist so gewählt, daß sie mit der gewünschten Steigung der Spiralen l, l′ übereinstimmt.
Für jede Spirale l, l′ ist dabei eine obere Förderspindel 24 und eine untere Förderspindel
24′ vorgesehen, die zwischen sich die Spiralen l, l′ erfassen. Aus der Wärmekammer
5 werden die Spiralen l, l′ durch die Kühleinrichtung 6 und die Weiche 7 hindurch
von den Abzugswalzen 8, 8′ abgezogen.
[0021] Für einen reibungslosen Betrieb der Vorrichtung ist es wichtig, daß den Spiralen
l, l′ eine bestimmte Steigung präzise aufgeprägt wird. Vorzugsweise werden die Spiralen
l, l′ daher auch in der Kühleinrichtung 6 mittels Förderschnecken oder -spindeln
weiterbewegt.
[0022] Zweckmäßig erstrecken sich die Förderschnecken oder -spindeln 24, 24′ vom Eingang
der Wärmekammer 5 bis zum Ausgang der Kühleinrichtung 6, so daß die Spiralen l, l′
von einer Förderspindel 24, 24′ durch die Wärmekammer 5 und die Kühleinrichtung 6
gefördert werden.
[0023] Fig. l0 zeigt in Draufsicht eine Förderspindel 24. Die Förderschnecke oder -spindel
24 hat z.B. einen Durchmesser von 46 mm und l5 Gänge. Sie befindet sich in einer Wärme
behandlungskammer, die eine Heizzone 25 und eine Kühlzone 26 aufweist. Die Förderrichtung
ist in Fig. l0 von links nach rechts und wird durch Pfeile angezeigt. Wie in Fig.
l0 erkennbar ist, ist die ankommende Spirale l rechtsgängig Windung an Windung gewickelt.
Die Förderspindel 24 ist linksgängig. Wie im Schnitt der Fig. ll erkennbar, wird
die Spirale l auf einer Bahn weiterbewegt, die auf der Unterseite von den Schneckengängen
der Förderspindel 24 und auf der Oberseite durch eine Höhenführung 27, die eine
einfache Führungsschiene ist, begrenzt. Die Höhenführung 27 ist in Fig. l0 aus Gründen
der Übersichtlichkeit weggelassen. Die Höhenführung 27 erstreckt sich über die gesamte
Länge der Förderspindel 24. Seitlich wird die Spirale l jeweils von Düsen 28 geführt.
Die Düsen 28 dienen einerseits der seitlichen Führung der Spirale l und dienen andererseits
dazu, die Spirale l durch Einleiten von Heißluft oder Kaltluft durch Düsenkanäle
29 zu erwärmen bzw. abzukühlen. Etwa die erste Hälfte bis drei Viertel der Förderspindel
24 wird von der Heizzone 25 eingenommen, innerhalb der heiße Luft oder heißes Gas
durch die Düsenkanäle 29 zu der Spirale l strömt und diese auf die Wärmefixiertemperatur
erwärmt. Nach einem kurzen Übergangsbereich 30 folgt auf die Heizzone 25 die Kühlzone
26, die bis zu einem Viertel der Länge der Förderspindel 24 einnimmt. In der Kühlzone
26 wird Raumluft oder Kühlluft durch die Düsenkanäle 29 auf die Spirale l gerichtet.
[0024] Bei der Verwendung einer derartigen Förderschnecke 24 erübrigen sich die Lieferwalzen
3 und die Abzugswalzen 4.
[0025] Während die Figuren l0 und ll eine Fördereinrichtung zeigen, bei der jede Spirale
l, l′ durch eine einzelne Förderschnecke oder -spindel 24 transportiert wird, sind
bei der Fördereinrichtung von Fig. l2 jeder Spi rale l, l′ eine untere und eine obere
Förderschnecke oder -spindel 24, 24′ zugeordnet. Eine rechtsgängige Spirale wird dabei
durch zwei linksgängige Förderspindeln 24, 24′ und umgekehrt eine linksgängige Spirale
durch zwei rechtsgängige Förderspindeln 24, 24′ transportiert. Rechtsgängige Förderspindeln
führen dabei eine Linksdrehung aus und linksgängige Förderspindeln eine Rechtsdrehung,
und die beiden Förderspindeln einer Fördereinrichtung drehen sich in der gleichen
Richtung.
[0026] Nach Verlassen der Förderspindel 24, 24′ werden die Spiralen l, l′ wie bei den vorausgehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen in der Weiche 7 zusammengefügt.
1. Verfahren zur Herstellung eines flächigen Spiralgliederverbundes, bei dem abwechselnd
rechtsgängige und linksgängige Kunststoff-Spiralen reißverschlußartig ineinandergefügt
werden, so daß ihre Längsachsen in einer Ebene parallel zueinander liegen, und die
Spiralen durch Steckdrähte miteinander verbunden werden, die in die durch die Überlappung
von mindestens drei Spiralen gebildeten Kanäle eingeschoben werden, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei linksgängige und zwei rechtsgängige Spiralen, die Windung an
Windung gewickelt sind, gleichzeitig zugeführt werden, und
daß die Spiralen vor dem Zusammenfügen auf mindestens das Dreifache verstreckt werden
und in verstrecktem Zustand thermofixiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralen beim Zusammenfügen um etwa 5 % federnd gedehnt werden und die Steckdrähte
in die sich in gedehntem Zustand befindenden Spiralen eingeschoben werden.
3. Verfahren nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralen während der Thermofixierung zur Erhöhung ihrer Steigung zusätzlich
bleibend in ihrem Querschnitt verformt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere derartige Spiralgliederverbunde zu einem Band zusammengefügt und durch
Steckdrähte verbunden werden, die in die durch die Überlappung von mindestens drei
Spiralen gebildeten Kanäle eingeschoben werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche l bis 4, gekennzeichnet durch
zwei Lieferwalzen (3), die einen ersten Walzenspalt bilden, durch den die Spiralen
(l) einer Wärmekammer (5) zugeführt werden;
Abzugswalzen (8), die die Spiralen (l) aus der Wärmekammer (5) abziehen und mindestens
die dreifache gleichsinnige Umfangsgeschwindigkeit der Lieferwalzen (3) aufweisen;
eine Weiche (7) zum Zusammenfügen der Spiralen (l) und
eine Einrichtung zum Einschieben der Steckdrähte.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einschieben der Steckdrähte eine Dehnungseinrichtung (l4)
aufweist, die mittels eines Mitnehmers (l6) die ineingefügten Spiralen um ca. 5
% dehnt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmekammer (5) eine Kühleinrichtung (6) nachgeschaltet ist und zwischen
Wärmekammer (5) und Kühleinrichtung (6) ein weiteres Walzenpaar (4) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wärmekammer (5) ein synchron mit den Walzen (4) umlaufendes Prägewalzenpaar
(20) angeordnet ist, das den durch die Wärmekammer (5) laufenden Spiralen (l) einen
bestimmten Querschnitt aufprägt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralen (l) mittels kettenartig verzahnter Bänder (22) anstatt der Lieferwalzen
(3) zugeführt werden und innerhalb der Wärmekammer (5) mittels zweier gleichartiger
Bänder (23) weitertransportiert werden, wobei diese Bänder (23) wärmeresistent sind
und mindestens die dreifache Oberflächengeschwindigkeit der zuerst genannten Bänder
(22) haben.
l0. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Wärmekammer (5) für jede Spirale (l) ein Förderspindelpaar (24)
vorgesehen ist, das den Spiralen nach der Strekkung die gewünschte Querschnittsform
aufprägt.