[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zuschnitt für eine Quaderpackung gemäss
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine Quaderpackung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 11.
[0002] Bei Quaderpackungen für die Aufnahme von Flüssigkeiten sind bekannte Probleme bei
der Gestaltung und Betätigung von Ausgussöffnungen. Die Oeffnungen sollen bei allen
in den Verkauf gelangenden Quaderpackungen gasdicht verschlossen sein. Sie sollen
sich aber leicht öffnen lassen, damit auch Kinder, oder ältere und gebrechliche Personen
die Packung ohne Hilfsmittel öffnen können. Sie soll derart geformt oder formbar sein,
dass durch freien Luftzutritt ein gleich mässiges Ausgiessen möglich ist. Schliesslich
soll sich die Ausgussöffnung an einer Stelle befinden, die ein Füllen der Packung
ohne oder nur geringem Luftraum ermöglicht, weil diese Einschlüsse zu rascherem Verderben
führen könnten, aber zudem noch einen unnützen Raum in einer Packung darstellen,
der nur zusätzliches Material und damit eine Verteuerung der Packung bedeutet.
[0003] Für eine Quaderpackung mit rechteckiger Bodenfläche kann von einem Zuschnitt ausgegangen
werden, der beidseits einer breiten Seitenwand je eine schmale Seitenwand und an
diese anschliessend zwei Lappen zur Bildung der vierten, ebenfalls breiten Seitenwand
durch Verbindung mittels einer Längsnaht, besteht. Beidseits dieser Wände sind Randflächenpartien
zum beidseitigen Verschluss der Boden- und Deckwand mittels einer Querwand ausgebildet,
so dass eine zusammengefaltete firstartige Ausbildung entsteht. Beidseits der schmalen
Flächenpartien sind dreieckartig angeordnete Faltlinien vorhanden, mit denen je ein
Dreiecklappen gebildet wird, der nach einigen Vorschlägen eine Oeffnung aufweist oder
sich aufreissen oder mittels eines Schnittes mit einer Schere öffnen lässt. Bei Quaderpackung
mit quadratischer Bodenfläche sind die Seitenwände gleich gross.
[0004] Der Vorteil einer Anordnung der Ausgussöffnung in diesem Dreiecklappen liegt insbesondere
darin, dass die Packung praktisch vollkommen gefüllt werden kann, weil der Dreieck
lappen zum Oeffnen nach oben aufgestellt werden muss, und daher über dem Niveau einer
eingefüllten Flüssigkeit liegt.
[0005] Eine erste derartige Anordnung ist in der DE-B-14 86 682 beschrieben. Dabei befindet
sich auf der Innenseite des auffaltbaren Dreiecklappens eine Aufreissöffnung, die
mittels eines zusätzlichen Streifens abgedeckt ist, der über den Dreiecklappen vorsteht
und somit leicht ergreifbar ist. Nachteilig an dieser Anordnung ist, dass noch zusätzliche
Arbeitsgänge bei der Herstellung der Packung für das Einlegen und Ankleben des Streifens
notwendig sind, was zu einer Verteuerung der Packung führt.
[0006] Eine ähnliche Lösung zeigt auch die DE-A-24 07 175, nur dass hier mit dem Streifen
noch eine zweite, aber kleinere Oeffnung im Firstbereich der Deckwand, für ungehinderten
Lufteintrifft, abgedeckt ist.
[0007] Mit der DE-A-29 39 093 wird vorgeschlagen, in der einen Wand der sich deckenden Teile
der schmalen Seitenwand und des Dreiecklappens eine Schnittlinie anzubringen und die
Wände mit einer dicht danebenliegenden, sehr schmalen Schweissnaht flüssigkeitsdicht
zu verbinden. Die Schweissnaht soll aber derart sein, dass sie sich leicht aufreissen
lässt, um die Oeffnung freizugeben. Eine solche besondere Siegelung muss sehr genau
ausgeführt werden, damit das Erfordernis des flüssigkeitsdichten Verschlusses erfüllt
werden kann.
[0008] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Quaderpakkung für Flüssigkeiten
zu schaffen, die sehr einfach in der Herstellung ist, deren Inhalt keimfrei verpackt
ist, bei der das Oeffnen einer Ausgussöffnung leicht vorzunehmen ist und trotzdem
eine Sicherheit gegen ungewolltes Oeffnen bietet.
[0009] Erfindungsgemäss wird dies mit einem Zuschnitt mit den Merkmalen im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 erreicht. Eine aus diesem Zuschnitt bestehende Packung
ist im Patentanspruch 11 definiert.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Kartonzuschnitt für eine Quaderpackung mit rechteckiger Bodenfläche und
aufreissbarer Ausgussöffnung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht auf eine aus einem Zuschnitt gemäss Fig. 1 hergestellte
Quaderpackung in geschlossenem Zustand,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung derselben Packung wie in Fig. 2, jedoch mit
der Ausgussöffnung in geöffnetem Zustand stehend,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung derselben Packung gemäss Fig. 3, aber in Ausgiessstellung,
Fig. 5 eine Ansicht der Packung gemäss Fig. 2 in Sichtrichtung V gesehen,
Fig. 6 eine Schnittansicht gemäss Schnittlinie VI-VI in Fig. 5 in vergrössertem Massstab,
Fig. 7 eine Schnittansicht wie in Fig. 6 zur Darstellung der Oeffnung in Ausgiessstellung
gemäss Fig. 3.
[0011] Der Zuschnit Z gemäss Fig. 1 aus beidseits mit Folien beschichtetem Karton kann in
Form einzelner Blätter vorliegen oder er kann ab Rolle abgeschnitten werden, wobei
Schwächungslinien und Faltlinien schon vorher in aufgerolltem Zustand eingeprägt
sein können oder aber erst im Verarbeitungsprozess vor oder nach der Schneidstation.
Diese Formen der Zulieferung sind bekannt und bilden auch keinen Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
[0012] An diesem Zuschnitt Z sind die Faltlinien 10 als strichpunktierte Linien dargestellt
und Schwächungslinien 11 zum Aufreissen oder Trennen sind als strichlierte Linien
dargestellt.
[0013] Mit Faltlinien 10 sind mittig eine erste breitere Flächenpartie 12 mit zwei seitlich
anliegenden zweiten schmäleren Flächenpartien 13,14 abgegrenzt. Beidseits dieser schmäleren
Flächenpartien 13, 14 befinden sich Flächenteile 15, 16, die zur Herstellung eines
Schlauches bei der Formung der Quaderpackung mittels einer Längsnaht verbunden werden
und zusammen dann die zweite breitere Flächenpartie der Quaderpackung bilden. Beidseits
dieser Reihe von Flächenpartien 12 -16 sind Randflächen 17, 18 abgegrenzt, die gleichermassen
wie das beschriebene Mittelfeld 21 in breitere und schmälere Teilflächen unterteilt
sind.
[0014] Einerseits ist an der Randfläche 17 ein Siegelrand 19 abgegrenzt, der sich durchgehend
über den ganzen Zuschnitt Z erstreckt und der zur Bildung der Quersiegelnaht am First
der Quaderpackung vorhanden ist. Auf der gegenüberliegenden Randfläche 18 ist auch
ein solcher Siegelrand 20 abgegrenzt, der sich aber nur über die breitere Flächenpartie
12 und beidseits nur je hälftig in die schmäleren Flächenpartien hinein erstreckt.
Auf der Unter- oder Stellfläche der Quaderpackung erfolgt demgemäss nur eine starre
Siegelung der verschiedenen Lappen der Randfläche 18.
[0015] Zwischen der oberen und unteren Faltlinie 10 beidseits des genannten Mittelfeldes
21 einerseits und dem Siegelrand 19, 20 anderseits, ist in den Randpartien 17, 18
im Anschluss an die schmäleren Flächenpartien je eine Dreieckfläche 22, 23, 24, 25
abgegrenzt. Mit diesen Dreieckflächen werden bei der Faltung der Quaderpackung Dreiecklaschen
gebildet, von denen weiter unten die Rede sein wird. In den Dreiecklaschen 22, 23
in der Randpartie 17 ist mit je einer Schwächungslinie 26, 27 eine Ausgussöffnung
28, 29 markiert. Mit diesen Schwächungslinien 26, 27 kann beispielsweise der Karton
stellenweise durchbrochen sein, und wenigstens auf der Innenseite der Quaderpackung
ist eine unverletzte Folie, z.B. eine Aluminiumfolie vorhanden. Die Folien können
auch beidseits des Kartons unverletzt sein, um trotz der Schnitte eine gas- und flüssigkeitsdichte
Wandung zu bilden.
[0016] Fig. 2 zeigt nun eine in üblicher Weise von oben gefüllte und dann verschlossene
Quaderpackung Q. In bekannter Weise wurde dabei zuerst der Siegelrand 19 verschlossen,
wobei gleichzeitig mit den Dreieckflächen 22, 23 Dreiecklaschen 30 gebildet wurden.
Schliesslich wird die aufstehende Firstpartie auf die Fläche
12a der Randpartie 17 umgefaltet. Die Dreiecklaschen 30 werden an den schmäleren
Flächenpartien 13, 14, die Seitenwände der Quaderpackung Q bilden, angeklebt.
[0017] Gemäss der erfinderischen Idee wird die Partie der Ausgussöffnungen 28, 29 an der
zugehörigen Flächenpartie 13, 14 fest verbindend gesiegelt. Die übrigen Flächenteile
der Dreiecklaschen 30 können lösbar an den schmalen Flächenpartien 13, 14 angesiegelt
sein. In dieser Fig. 2 ist die Längssiegelnaht zur Verbindung der beiden Flächenteile
15, 16 nicht dargestellt. Dies ist jedoch für jeden Fachmann verständlich und braucht
deshalb nicht besonders beschrieben zu werden.
[0018] Wenn eine Dreiecklasche 30 gemäss Pfeil A in Fig. 21 aufgerissen wird, so wird die
lösbar angesiegelte Laschenfläche freigelegt, der fest angesiegelte Fleck in der Ausgussöffnung
28 wird jedoch infolge der Schwächungslinie 26 herausgerissen und bleibt an der schmalen
Flächenpartie 13 kleben. Damit bildet sich an der Unterseite des Dreiecklappens 30
die Ausgussöffnung 28.
[0019] Der Zustand der geschlossenen Quaderpackung Q ist in Fig. 5 und 6 in vergrössertem
Massstab dargestellt. In Fig. 5 ist auch die Form der Ausgussöffnung 28 verdeutlicht,
die lemniskatenähnlich oder als Dreieck mit kreislinienförmigen Seiten und kreisförmig
gerundeten Ecken ausgebildet sein kann. Der zweite runde Fleck 31 in dieser Fig. 5
zeigt eine lösbare Zusatzbefestigung des Dreiecklappens an der schmalen Flächenpartie.
[0020] Im Schnitt gemäss Fig. 6 ist der beidseits mit Kunststoff folien 40, 41 überzogene
Karton 42 ersichtlich. Innenseitig liegt zwischen der Folie 40 und dem Karton 42 noch
eine Aluminiumfolie 43. Als Kunststoffolien sind heissiegelfähige Materialien, wie
z.B. Polyäthylenfolien verwendbar.
[0021] Bei der Siegelung des Dreiecklappens 30 wird nur die eingezeichnete Stelle 44 fest
verbindend gesiegelt. Damit ist der durch die Schwächungslinie 26 begrenzte Verschlussteil
45 mit der schmalen Flächenpartie 13 starr verbunden, aber gegen die andere Seite
hin liegt er frei.
[0022] Wird aus dieser Stellung heraus der Dreiecklappen 30 gemäss Fig. 3 abgelöst und nach
oben gelegt, so wird deshalb der Verschlussteil 45 aus der Dreieckfläche 22 herausgerissen
und bleibt an der schmalen Flächenpartie 13 haften. Damit hat die Quaderpackung Q
eine Ausgussöffnung 28.
[0023] Mit der gleichen Schnittansicht wie in Fig. 6 zeigt Fig. 7 den oben beschriebenen
Zustand deutlich. Der Verschlussteil 45 bleibt an der schmalen Flächenpartie 13 haften
und das Dreieckfeld 22 besitzt nun eine Ausgussöffnung 28. Damit lässt sich die Flüssigkeit
durch Kippen der Quaderpackung gemäss Fig. 4 ausgiessen.
[0024] Es hat sich gezeigt, dass praktisch keine Flüssigkeit im Innenraum des Dreiecklappens
verbleibt, sondern, dass die Flüssigkeit infolge einer günstigen, unten breiten Oeffnung
ausfliesst und kaum in die Spitze gelangen kann.
1. Zuschnitt für eine Quaderpackung, insbesondere für die Verpackung von Flüssigkeiten,
aus einer Kartonfolie mit beidseitiger heissiegelbarer Kunststoffbeschichtung und
mit einer durch Aufreissen zu bildenden Ausgussöffnung, welcher Zuschnitt mittels
Faltlinien (10) voneinander abgegrenzte Flächenpartien aufweist, bei denen zwischen
zwei zweiten Flächenpartien (13, 14) eine erste breitere Flächenpartie (12) und aussenseitig
an den genannten zweiten Flächenpartien (13, 14) zwei durch eine Längssiegelnaht verbindbare
Laschen (15, 16) zur Bildung einer weiteren zweiten Flächenpartie vorhanden sind,
und sämtliche genannten Flächenpartien (12, 13, 14, 15, 16) beidseits mit Randflächenpartien
(17, 18) zur Bildung eines mit einer mittigen Quersiegelnaht gebildeten flachfaltbaren
Giebelteils versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einerseits und
wenigstens in einer an eine der zweite Flächenpartien (13, 14) angrenzenden, für
die Einfaltung zu einem Dreieckslappen (30) notwendigen, ebenfalls durch Faltlinien
(10) abgegrenzten Dreieckflächenpartie (22, 23) wenigstens eine in sich geschlossene
Schwächungslinie (26, 27) zur Begrenzung einer Ausgussöffnung (28, 29) vorhanden ist.
2. Zuschnitt nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Dreieckflächenpartie
(22, 23) in derselben Randflächenpartie (17) wenigstens eine durch eine Schwächungslinie
(26, 27) begrenzte Ausgussöffnung (28, 29) vorhandet ist.
3. Zuschnitt nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungslinie
(26, 27) der Ausgussöffnung (28, 29) lemniskatenähnlich mit einem breiteren Teil
und einem spitzeren Teil ausgebildet ist.
4. Zuschnitt nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungslinie
(26, 27) der Ausgussöffnung (28, 29) den Seiten eines gleichseitigen Dreiecks folgen,
von dem die Ecken durch Kreisbogen ersetzt sind.
5. Zuschnitt nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwächungslinie (26, 27) als Teilschnitte im Karton ausgebildet sind, und dass
die Teilschnitte wenigstens einerseits der Kartonfläche von einer flüssigkeitsundurchlässigen
Beschichtung bedeckt sind.
6. Zuschnitte nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung
aus Kunststoff besteht.
7. Zuschnitt nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung
der Kartonfläche für die Innenseite der Quaderpackung eine Aluminiumfolie ist.
8. Zuschnitt nach Patentanspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung
auf den beiden Flächen aus unterschiedlichen Kunststoffen besteht.
9. Zuschnitt nach einem der Patentansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kunststoffbeschichtung aus Polyäthylen besteht.
10. Zuschnitt nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verhältnis der Fläche der Ausgussöffnung (28, 29) zur Fläche des Dreiecklappens
(22, 23) zwischen 1 : 2 bis 1 : 4 liegt.
11. Quaderpackung, bestehend aus einem Zuschnitt nach einem der Patentansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, das der durch eine Schwächungslinie (26, 27) umgrenzte
Verschlussteil (45) der Ausgussöffnung (28, 29) mit der Aussenfläche der zweiten Flächenpartie
(13, 14) fest verbunden ist.
12. Quaderpackung nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Dreiecklappen
(30) mit der Aussenseite je einer zweiten Flächenpartie (13, 14) lösbar verbunden
ist.
13. Quaderpackung nach Patentanspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
Dreiecklappen (30) mit einer Ausgussöffnung (28, 29) ausser am Verschlussteil (45)
noch an einer weiteren Stelle (31) lösbar mit der Seitenwand aus der zweiten Flächenpartie
(13, 14) verbunden ist.
14. Quaderpackung nach Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare
Verbindung durch einen zusätzlichen Klebstoff gebildet ist.
15. Quaderpackung nach Patentanspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Klebstoff
ein Hotmelt verwendet ist.
16. Quaderpackung nach Patentanspruch 14 oder15, dadurch gekennzeichnet, dass der
Klebstoff punktförmig und im Gebiet der freien Spitze des Dreiecklappens (30) angebracht
ist.