(19)
(11) EP 0 227 595 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1987  Patentblatt  1987/27

(21) Anmeldenummer: 86810552.9

(22) Anmeldetag:  01.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F16B 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 19.12.1985 DE 3544916

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Wohlwend, Ernst
    FL-9485 Nendeln (LI)
  • Gassmann, Horst-Detlef
    FL-9491 Ruggell (LI)

(74) Vertreter: Wildi, Roland 
Hilti Aktiengesellschaft Patentabteilung
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spreizdübel


    (57) Der zur Entfernung geeignete Spreizdübel (1) besteht aus einer Spreizhülse (2) und einer Verlängerungshülse (3). Zur Erzielung einer Verankerung wird mittels einer Anker­stange (4) ein Spreizkörper (5) in die Spreizhülse (2) ein­gezogen. Die Spreizhülse (2) steht mit der Verlängerungs­hülse (3) über teleskopische Bereiche in verschiebbarer Ver­bindung. In Axialprojektion einander überdeckende Anschläge (13, 14) an den freien Enden der teleskopischen Bereiche bewirken ein gegenseitiges Verhaken der Verlängerungshülse (3) mit der Spreizhülse (2). Dadurch ist es möglich, durch Ziehen an der Verlängerungshülse (3) den gesamten Spreiz­dübel (1) aus einer Aufnahmebohrung im Untergrund zu ent­fernen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel mit einer Spreiz­hülse, einem Spreizkörper, einer ein Gewinde ausweisenden Ankerstange zum Einziehen des Spreizkörpers in die Spreiz­hülse, einem an der Ankerstange vorgesehenen Gegenlager und einer zwischen Spreizhülse und Gegenlager angeordne­ten Verlängerungshülse, wobei Spreizhülse und Verlängerungs­hülse axial begrenzt teleskopisch ineinander verschiebbare Bereiche aufweisen.

    [0002] Bei einer Vielzahl der dem Befestigen von Gegenständen an einem Untergrund dienenden Spreizdübel muss gewährleistet sein, dass allenfalls vorhandene Hohllagen zwischen den Gegenständen und dem Untergrund eliminiert werden können.

    [0003] Ein bekannter Spreizdübel (WO 85/03984) weist zu diesem Zwecke eine Spreizhülse auf, die mittels eines von einer Ankerstange entgegen der Setzrichtung eingezogenen kegeligen Spreizkör­ pers radial aufgeweitet wird. Der Spreizdübel verfügt ferner über eine Verlängerungshülse, die von der Ankerstange axial durchsetzt und gegenüber der Spreizhülse axial verschiebbar ist, wobei einander zugewandte Bereiche der beiden Hülsen teleskopisch ineinandergreifen. Durch die Verschiebbarkeit der Verlängerungshülse gegenüber der Spreizhülse lassen sich die erwähnten Hohllagen eliminieren, indem ein auf die fest­zuspannenden Gegenstände einwirkendes Gegenlager der Anker­stange die Gegenstände und gleichzeitig auch die Verlänge­rungshülse gegenüber der Spreizhülse in Setzrichtung ver­schiebt.

    [0004] Zum Setzen wird der Spreizdübel von der Bohrungsmündung her in die Aufnahmebohrung eingeführt. Soll der so gesetzte Spreizdübel wieder entfernt werden müssen, lassen sich das Gegenlager und die Verlängerungshülse problemlos entfernen. An der Spreizhülse und am Spreizkörper ist jedoch kein An­griff möglich, der ein Entfernen dieser Teile erlaubt, ohne dass eine weitere Verspreizung erfolgt. Ist die Ankerstange einstückig mit dem Spreizkörper verbunden, lässt sich auch diese nicht entfernen. Eine vollständige Entfernung und eine Wiederverwendung des Spreizdübels ist damit nicht möglich.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel zu schaffen, der sich aus der Aufnahmebohrung entfernen und wiederverwenden lässt.

    [0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das der Spreizhülse zugewandte Ende des teleskopischen Bereichs der Verlängerungshülse und das der Verlängerungshülse zu­gewandte Ende des teleskopischen Bereichs der Spreizhülse einander in der Axialprojektion überdeckende Anschläge auf­weisen.

    [0007] Aufgrund dieser Anschläge ist auch ein Entfernen der Spreiz­hülse des nicht verankerten Spreizdübels aus der Aufnahmeboh­rung möglich, indem an der aus dem Untergrund ragenden Ver­ längerungshülse gezogen wird. Durch das Zusammenwirken der Anschläge der beiden Hülsen wird die Zugbewegung der Verlänge­rungshülse auf die Spreizhülse übertragen, ohne dass ein Wei­ten der Spreizhülse eintritt, da auf den Spreizkörper keine Kräfte einwirken. Ueber die Ankerstange kann anschliessend auch der von der Spreizhülse befreite Spreizkörper entfernt werden.

    [0008] Falls der Spreizdübel im Untergrund verankert ist, wird vor­erst die Verankerung gelöst werden, indem durch Lösen des Gegenlagers, vorzugsweise einer Gewindemutter, die Verspan­nung der Gegenstände freigegeben wird. Durch in Setzrichtung wirkende Schläge auf die Ankerstange wird der Spreizkörper aus der Spreizhülse ausgetrieben, sodass sich diese in den unausgeweiteten Zustand rückverformen kann. Daraufhin kann der Spreizdübel in der voran geschilderten Weise entfernt werden.

    [0009] Vorzugsweise ist der Anschlag der Verlängerungshülse als Wulst mit gegenüber einem den teleskopischen Bereich bilden­den, im Aussendurchmesser verjüngten Fortsatz grösserem Aus­sendurchmesser ausgebildet. Ein vorzugsweise ringförmig um­laufender Wulst zeichnet sich einerseits durch einfache Her­stellbarkeit und andererseits durch hohe Stabilität aus.

    [0010] Ebenso aus Gründen einfacher Herstellbarkeit und hoher Sta­bilität ist mit Vorteil der Anschlag der Spreizhülse als Bund mit gegenüber einem den teleskopischen Bereich bil­denden, im Innendurchmesser erweiterten Abschnitt kleinerem Innendurchmesser ausgebildet. Der Bund der Spreizhülse ge­währleistet in Zusammenwirkung mit dem Wulst der Verlänge­rungshülse eine gleichmässige Uebertragung der Zugkräfte zwischen den beiden Hülsen. Beim Zurückziehen des Spreiz­dübels tritt demzufolge kein hinderliches Verkanten der Hülsen in der Aufnahmebohrung auf.

    [0011] Für das axiale Zusammenfügen der Verlängerungshülse mit der Spreizhülse bedarf es der radialen Nachgiebigkeit einer der beiden Hülsen im Ausmass der radialen Erstreckung eines der Anschläge. Zweckmässig ist deshalb die Spreizhülse durch schalenartige Segmente gebildet, die beispielsweise durch einen Federring zu einer Hülse zusammengehalten sind. Eine solche Ausbildung der Spreizhülse zeichnet sich zudem durch leichte Aufweitbarkeit und leichte Rückverformbarkeit in den unausgeweiteten Zustand aus.

    [0012] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist ein die An­schläge gegenseitig in Anschlagposition treibendes Federmit­tel vorgesehen. Das Federmittel, einfachheitshalber eine zwi­schen Schultern an den beiden Hülsen eingespannte Druckfeder, bewirkt, dass nach dem Einführen des Spreizdübels in die Auf­nahmebohrung auf jeden Fall ein ausreichender Verschiebeweg zwischen den Hülsen vorhanden ist, um allfällige Hohllagen zu eliminieren. Durch das Zusammenwirken der Anschläge ist sichergestellt, dass die Hülsen trotz der zwischen diesen wirkenden Kraft der Druckfeder gegenseitig stets in telesko­pischem Eingriff bleiben. Für das Zurückziehen des Spreizdü­bels nach erfolgtem Lösen des Gegenlagers bewirkt das Feder­mittel, dass die Anschläge selbsttätig in Anschlagposition gelangen, so dass jede Zugbewegung an der Verlängerungshülse ohne Leerweg direkt auf die Spreizhülse übertragen wird.

    [0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel eines Spreizdübels im Längsschnitt wiedergibt, näher erläutert.

    [0014] Der insgesamt mit 1 bezeichnete Spreizdübel besteht im we­sentlichen aus einer insgesamt mit 2 bezeichneten Spreiz­hülse, einer ingesamt mit 3 bezeichneten Verlängerungshülse, einer Ankerstange 4 mit einem endseitig angeforten kegeligen Spreizkörper 5 und einem Gegenlager in Form einer Gewinde­mutter 6.

    [0015] Die Gewindemutter 6 stützt sich über eine Unterlegscheibe 7 an der freien Stirnseite der Verlängerungshülse 3 ab. Durch Drehen der auf einem Aussengewinde 8 der Ankerstange 4 sit­zenden Gewindemutter 6 in Aufschraubrichtung ist die Verlänge­rungshülse 3 zur Spreizhülse 2 hin verschiebbar. Hierbei ist die Kraft einer Druckfeder 9 zu überwinden, die sich einer­seits an der Verlängerungshülse 3 und andererseits an der Spreizhülse 2 abschultert.

    [0016] Die Verlängerungshülse 3 ragt teleskopisch mit einem in Setz­richtung weisenden verjüngten Fortsatz 11 in einen Abschnitt 12 der Spreizhülse 2. Die durch den Fortsatz 11 und den Ab­schnitt 12 gebildeten teleskopischen Bereiche weisen endsei­tig in Axialprojektion sich überdeckende Anschläge in Form eines ringförmigen Wulstes 13 bzw. eines umlaufenden Bundes 14 auf. Durch Zusammmenwirken des Wulstes 13 mit dem Bund 14 ist das Auseinanderschieben der Verlängerungshülse 3 gegen­über der Spreizhülse 2, wie aus der Zeichnung entnehmbar, begrenzt.

    [0017] Die Spreizhülse 2 besteht aus einzelnen schalenartign Seg­menten, die durch einen Federring 15 zur Hülsenform zusam­mengehalten werden. Diese Ausbildung der Spreizhülse 2 er­leichtert das Zusammenstecken derselben mit der Verlänge­rungshülse 3 und erlaubt ein radiales Weiten der Spreiz­hülse 2 mit geringen Kräften wie auch ein leichtes Rückver­formen in den unausgeweiteten Zustand.

    [0018] Der in einer Aufnahmebohrung befindliche Spreizdübel 1 lässt sich aus dieser zur allfälligen Wiederverwendung entfernen. Hierzu muss lediglich, bei nicht geweiteter Spreizhülse 2, an der aus dem Untergrund ragenden Verlängerungshülse 3 ent­gegen der Setzrichtung gezogen werden. Das Zusammenwirken von Wulst 13 und Bund 14 gewährleistet ein spreizungsfreies Mitverschieben der Spreizhülse 2.


    Ansprüche

    1. Spreizdübel mit einer Spreizhülse, einem Spreizkörper, einer ein Gewinde aufweisenden Ankerstange zum Einzie­hen des Spreizkörpers in die Spreizhülse, einem an der Ankerstange vorgesehenen Gegenlager und einer zwischen Spreizhülse und Gegenlager angeordneten Verlängerungs­hülse, wobei Spreizhülse und Verlängerungshülse axial begrenzt teleskopisch ineinander verschiebbare Bereiche aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass das der Spreizhülse (2) zugewandte Ende des telesko­pischen Bereiches der Verlängerungshülse (3) und das der Verlängerungshülse (3) zugewandte Ende des teleskopi­schen Bereiches der Spreizhülse (2) einander in der Axialprojektion überdeckende Anschläge (13, 14) auf­weisen.
     
    2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag der Verlängerungshülse (3) als Wulst (13) mit gegenüber einem den teleskopischen Bereich bildenden, im Aussendurchmesser verjüngten Fortsatz (11) grösserem Aussendurchmesser ausgebildet ist.
     
    3. Spreizdübel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Anschlag der Spreizhülse (2) als Bund (14) mit gegenüber einem den teleskopischen Be­reich bildenden, im Innendurchmesser erweiterten Ab­schnitt (12) kleinerem Innendurchmesser ausgebildet.
     
    4. Spreizdübel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Anschläge (13, 14) gegen­seitig in Anschlagposition treibendes Federmittel (9) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung