[0001] Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel mit einer Spreizhülse, einem Spreizkörper,
einer ein Gewinde ausweisenden Ankerstange zum Einziehen des Spreizkörpers in die
Spreizhülse, einem an der Ankerstange vorgesehenen Gegenlager und einer zwischen
Spreizhülse und Gegenlager angeordneten Verlängerungshülse, wobei Spreizhülse und
Verlängerungshülse axial begrenzt teleskopisch ineinander verschiebbare Bereiche
aufweisen.
[0002] Bei einer Vielzahl der dem Befestigen von Gegenständen an einem Untergrund dienenden
Spreizdübel muss gewährleistet sein, dass allenfalls vorhandene Hohllagen zwischen
den Gegenständen und dem Untergrund eliminiert werden können.
[0003] Ein bekannter Spreizdübel (WO 85/03984) weist zu diesem Zwecke eine Spreizhülse auf,
die mittels eines von einer Ankerstange entgegen der Setzrichtung eingezogenen kegeligen
Spreizkör pers radial aufgeweitet wird. Der Spreizdübel verfügt ferner über eine
Verlängerungshülse, die von der Ankerstange axial durchsetzt und gegenüber der Spreizhülse
axial verschiebbar ist, wobei einander zugewandte Bereiche der beiden Hülsen teleskopisch
ineinandergreifen. Durch die Verschiebbarkeit der Verlängerungshülse gegenüber der
Spreizhülse lassen sich die erwähnten Hohllagen eliminieren, indem ein auf die festzuspannenden
Gegenstände einwirkendes Gegenlager der Ankerstange die Gegenstände und gleichzeitig
auch die Verlängerungshülse gegenüber der Spreizhülse in Setzrichtung verschiebt.
[0004] Zum Setzen wird der Spreizdübel von der Bohrungsmündung her in die Aufnahmebohrung
eingeführt. Soll der so gesetzte Spreizdübel wieder entfernt werden müssen, lassen
sich das Gegenlager und die Verlängerungshülse problemlos entfernen. An der Spreizhülse
und am Spreizkörper ist jedoch kein Angriff möglich, der ein Entfernen dieser Teile
erlaubt, ohne dass eine weitere Verspreizung erfolgt. Ist die Ankerstange einstückig
mit dem Spreizkörper verbunden, lässt sich auch diese nicht entfernen. Eine vollständige
Entfernung und eine Wiederverwendung des Spreizdübels ist damit nicht möglich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel zu schaffen, der sich
aus der Aufnahmebohrung entfernen und wiederverwenden lässt.
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das der Spreizhülse zugewandte
Ende des teleskopischen Bereichs der Verlängerungshülse und das der Verlängerungshülse
zugewandte Ende des teleskopischen Bereichs der Spreizhülse einander in der Axialprojektion
überdeckende Anschläge aufweisen.
[0007] Aufgrund dieser Anschläge ist auch ein Entfernen der Spreizhülse des nicht verankerten
Spreizdübels aus der Aufnahmebohrung möglich, indem an der aus dem Untergrund ragenden
Ver längerungshülse gezogen wird. Durch das Zusammenwirken der Anschläge der beiden
Hülsen wird die Zugbewegung der Verlängerungshülse auf die Spreizhülse übertragen,
ohne dass ein Weiten der Spreizhülse eintritt, da auf den Spreizkörper keine Kräfte
einwirken. Ueber die Ankerstange kann anschliessend auch der von der Spreizhülse befreite
Spreizkörper entfernt werden.
[0008] Falls der Spreizdübel im Untergrund verankert ist, wird vorerst die Verankerung
gelöst werden, indem durch Lösen des Gegenlagers, vorzugsweise einer Gewindemutter,
die Verspannung der Gegenstände freigegeben wird. Durch in Setzrichtung wirkende
Schläge auf die Ankerstange wird der Spreizkörper aus der Spreizhülse ausgetrieben,
sodass sich diese in den unausgeweiteten Zustand rückverformen kann. Daraufhin kann
der Spreizdübel in der voran geschilderten Weise entfernt werden.
[0009] Vorzugsweise ist der Anschlag der Verlängerungshülse als Wulst mit gegenüber einem
den teleskopischen Bereich bildenden, im Aussendurchmesser verjüngten Fortsatz grösserem
Aussendurchmesser ausgebildet. Ein vorzugsweise ringförmig umlaufender Wulst zeichnet
sich einerseits durch einfache Herstellbarkeit und andererseits durch hohe Stabilität
aus.
[0010] Ebenso aus Gründen einfacher Herstellbarkeit und hoher Stabilität ist mit Vorteil
der Anschlag der Spreizhülse als Bund mit gegenüber einem den teleskopischen Bereich
bildenden, im Innendurchmesser erweiterten Abschnitt kleinerem Innendurchmesser ausgebildet.
Der Bund der Spreizhülse gewährleistet in Zusammenwirkung mit dem Wulst der Verlängerungshülse
eine gleichmässige Uebertragung der Zugkräfte zwischen den beiden Hülsen. Beim Zurückziehen
des Spreizdübels tritt demzufolge kein hinderliches Verkanten der Hülsen in der Aufnahmebohrung
auf.
[0011] Für das axiale Zusammenfügen der Verlängerungshülse mit der Spreizhülse bedarf es
der radialen Nachgiebigkeit einer der beiden Hülsen im Ausmass der radialen Erstreckung
eines der Anschläge. Zweckmässig ist deshalb die Spreizhülse durch schalenartige Segmente
gebildet, die beispielsweise durch einen Federring zu einer Hülse zusammengehalten
sind. Eine solche Ausbildung der Spreizhülse zeichnet sich zudem durch leichte Aufweitbarkeit
und leichte Rückverformbarkeit in den unausgeweiteten Zustand aus.
[0012] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist ein die Anschläge gegenseitig in
Anschlagposition treibendes Federmittel vorgesehen. Das Federmittel, einfachheitshalber
eine zwischen Schultern an den beiden Hülsen eingespannte Druckfeder, bewirkt, dass
nach dem Einführen des Spreizdübels in die Aufnahmebohrung auf jeden Fall ein ausreichender
Verschiebeweg zwischen den Hülsen vorhanden ist, um allfällige Hohllagen zu eliminieren.
Durch das Zusammenwirken der Anschläge ist sichergestellt, dass die Hülsen trotz der
zwischen diesen wirkenden Kraft der Druckfeder gegenseitig stets in teleskopischem
Eingriff bleiben. Für das Zurückziehen des Spreizdübels nach erfolgtem Lösen des
Gegenlagers bewirkt das Federmittel, dass die Anschläge selbsttätig in Anschlagposition
gelangen, so dass jede Zugbewegung an der Verlängerungshülse ohne Leerweg direkt auf
die Spreizhülse übertragen wird.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
eines Spreizdübels im Längsschnitt wiedergibt, näher erläutert.
[0014] Der insgesamt mit 1 bezeichnete Spreizdübel besteht im wesentlichen aus einer insgesamt
mit 2 bezeichneten Spreizhülse, einer ingesamt mit 3 bezeichneten Verlängerungshülse,
einer Ankerstange 4 mit einem endseitig angeforten kegeligen Spreizkörper 5 und einem
Gegenlager in Form einer Gewindemutter 6.
[0015] Die Gewindemutter 6 stützt sich über eine Unterlegscheibe 7 an der freien Stirnseite
der Verlängerungshülse 3 ab. Durch Drehen der auf einem Aussengewinde 8 der Ankerstange
4 sitzenden Gewindemutter 6 in Aufschraubrichtung ist die Verlängerungshülse 3 zur
Spreizhülse 2 hin verschiebbar. Hierbei ist die Kraft einer Druckfeder 9 zu überwinden,
die sich einerseits an der Verlängerungshülse 3 und andererseits an der Spreizhülse
2 abschultert.
[0016] Die Verlängerungshülse 3 ragt teleskopisch mit einem in Setzrichtung weisenden verjüngten
Fortsatz 11 in einen Abschnitt 12 der Spreizhülse 2. Die durch den Fortsatz 11 und
den Abschnitt 12 gebildeten teleskopischen Bereiche weisen endseitig in Axialprojektion
sich überdeckende Anschläge in Form eines ringförmigen Wulstes 13 bzw. eines umlaufenden
Bundes 14 auf. Durch Zusammmenwirken des Wulstes 13 mit dem Bund 14 ist das Auseinanderschieben
der Verlängerungshülse 3 gegenüber der Spreizhülse 2, wie aus der Zeichnung entnehmbar,
begrenzt.
[0017] Die Spreizhülse 2 besteht aus einzelnen schalenartign Segmenten, die durch einen
Federring 15 zur Hülsenform zusammengehalten werden. Diese Ausbildung der Spreizhülse
2 erleichtert das Zusammenstecken derselben mit der Verlängerungshülse 3 und erlaubt
ein radiales Weiten der Spreizhülse 2 mit geringen Kräften wie auch ein leichtes
Rückverformen in den unausgeweiteten Zustand.
[0018] Der in einer Aufnahmebohrung befindliche Spreizdübel 1 lässt sich aus dieser zur
allfälligen Wiederverwendung entfernen. Hierzu muss lediglich, bei nicht geweiteter
Spreizhülse 2, an der aus dem Untergrund ragenden Verlängerungshülse 3 entgegen der
Setzrichtung gezogen werden. Das Zusammenwirken von Wulst 13 und Bund 14 gewährleistet
ein spreizungsfreies Mitverschieben der Spreizhülse 2.
1. Spreizdübel mit einer Spreizhülse, einem Spreizkörper, einer ein Gewinde aufweisenden
Ankerstange zum Einziehen des Spreizkörpers in die Spreizhülse, einem an der Ankerstange
vorgesehenen Gegenlager und einer zwischen Spreizhülse und Gegenlager angeordneten
Verlängerungshülse, wobei Spreizhülse und Verlängerungshülse axial begrenzt teleskopisch
ineinander verschiebbare Bereiche aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass das der Spreizhülse (2) zugewandte Ende des teleskopischen Bereiches der Verlängerungshülse
(3) und das der Verlängerungshülse (3) zugewandte Ende des teleskopischen Bereiches
der Spreizhülse (2) einander in der Axialprojektion überdeckende Anschläge (13, 14)
aufweisen.
2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag der Verlängerungshülse
(3) als Wulst (13) mit gegenüber einem den teleskopischen Bereich bildenden, im Aussendurchmesser
verjüngten Fortsatz (11) grösserem Aussendurchmesser ausgebildet ist.
3. Spreizdübel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag
der Spreizhülse (2) als Bund (14) mit gegenüber einem den teleskopischen Bereich
bildenden, im Innendurchmesser erweiterten Abschnitt (12) kleinerem Innendurchmesser
ausgebildet.
4. Spreizdübel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein
die Anschläge (13, 14) gegenseitig in Anschlagposition treibendes Federmittel (9)
vorgesehen ist.