[0001] Die Erfindung betrifft einen verbesserten Aufbau eines Schleifschuhes zum Andrücken
umlaufender Schleifbänder auf Bandschleifmaschinen and die zu bearbeitenden Werkstücke
und ein Verfahren zum Schleifen plattenförmiger Werkstoffe. Aufgabe der Erfindung
war, durch einen verbesserten Schleifschuh einen verbesserten ebenen und markierungsfreien
Schliff zu gewährleisten.
[0002] Bei modernen Breitbandschleifmaschinen zur Kalibrierung und Oberflächenbearbeitung
großer flächiger Werkstücke, z.B. Spanplatten, setzt man heute Schleifbänder großer
Breite, 2 m und mehr, ein. Breitbänder dieser Größe können nicht mehr mit einer Verbindungsstelle
hergestellt werden. Man stellt sogenannte segmentierte Breitbänder her, die aus einzelnen
Schleifmittelsegmenten zusammengesetzt sind. Derartige Breitbänder enthalten stets
mehrere Verbindungsstellen. Beim Schleifen mittels Kontaktwalze kommt es in der Regel
zur Bildung sogenannter Rattermarken, die durch ungleichförmigen Lauf der Walzen,
durch Maßabweichungen in Verbindungsstellenbereich und durch Unwuchten im gesamten
Schleifmaschinensystem erzeugt werden können. Darüber hinaus kommt es beim längeren
Einsatz der Kontaktwalzen zur Bildung von Längsstreifen, die dadurch entstehen, daß
die Schleifwalzen über die Walzenbreite einer ungleichförmigen Abnutzung unterliegen.
[0003] Man hat daher frühzeitig versucht, auf den Feinschliffstationen das Schleifband durch
einen Schleifschuh abzustützen, der leichter austauschbar ist als Kontaktwalzen.
Schleifschuhe moderner Breitbandschleifmaschinen bestehen in der Regel aus einem Schleifschuhträger
aus Stahl, auf den ein Filzbelag aufgebracht ist, der wiederum mit einem sogenannten
Gleitbelag abgedeckt ist. Der Gleitbelag besteht aus einem Gewebe, das auf der Schleifbandseite
mit einem gleitfähigen Material, z.B. Graphit beschichtet ist. Ein Nachteil derartiger
Schleifschuhe ist jedoch, daß durch die Reibung des Schleifbandes sehr viel Wärme
erzeugt wird. Durch den relativ starren Aufbau dieser Schleifschuhe ergibt sich ein
weiterer Nachteil, der darin besteht, daß bei ungleichen Werkstückdicken oder -härten
über die Werkstückbreite durch erhöhte Reibung Kräfte auftreten, die auf das oszillierende
Schleifband rückwirken. Hierdurch werden im umlaufenden Schleifband Unebenheiten
erzeugt, die sich als Längsstreifen auf den Werkstücken bemerkbar machen können.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bekannten Schleifschuhe besteht darin, daß der Filzbelag
in gewissen Grade komprimierbar ist, jedoch wenig elastisch ist und daher über nur
geringe Rückstellkräfte verfügt, so daß Verunreinigungen, die zwischen Schleifband
und Schleifschuh geraten, z.B. Schleifstaub oder loses Schleifkorn, leicht zu bleibenden
Verformungen in Form von Längsstreifen führen können, die sich dann als Schleifspur
auf das Werkstück übertragen. Hinzu kommt, daß bei längerem Gebrauch sich die Filzeinlagen
im Schleifschuh unter dem Einfluß von Schleifdruck und Schleifwärme zumnehmend verhärten.
[0005] Um die Nachteile bekannter Schleifschuhe, insbesondere die Reibung, zu vermindern,
ist vorgeschlagen worden, den Schleifschuh als Druckluftbalken auszubilden. Da die
Druckluft bei diesen Balken jedoch durch viele kleine Düsen aufgebracht wurde, ergaben
sich Ungleichmäßigkeiten in der Druckbeaufschlagung des Schleifbandes, was wiederum
zu verstärkter Längsstreifenbildung führte.
[0006] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 3105733 A1 ist ein Schleifschuh beschrieben,
der vorstehende Nachteile vermeiden soll. Der Schleifschuhträger ist in eine Vielzahl
von Kammern unterteilt, die bis dicht an das Schleifband reichen. Die Zwischenwände
zwischen diesen Kammern sind jedoch nicht bis an den oberen Rand des Schleifschuhs
geführt, so daß ein durchgehendes Luftkissen entsteht. Ein Nachteil dieser Ausführungsform
ist jedoch, daß die Fläche des Schleifbandes im Bereich des Schleifschuhs mit einem
stets annähernd gleichen Anpreßdruck beaufschlagt wird. Das hat zur Folge, daß bei
Unterschieden der Dichte im Werkstück, wie sie insbesondere bei Spanplatten stets
vorkommen können, das Schleifband praktisch über die gesamte Anpreßfläche mit der
gleichen Kraft gegen das Werkstück drückt, was zur Folge hat, daß weichere Stellen
stärker abgetragen werden als harte Stellen, d.h. Unebenheiten der Werkstückoberfläche
werden weniger gut ausgeschliffen.
[0007] Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachteile der vorbeschriebenen
Systeme zu vermeiden bzw. auf ein Minimum zu reduzieren.
[0008] Schleifschuhe entsprechend dieser Erfindung haben in ihren bevorzugten Ausführungsformen
folgenden prinzipiellen Aufbau: Anstelle des Filzbelages enthalten die Schleifschuhe
eine innere Druckschiene aus einem temperaturbeständigen Werkstoff, bevorzugt Metall,
die schmäler ist als der Schleifschuhträger. Schleifschuhträger und Druckschiene
werden dann mit einem Schaumgummistreifen oder einem ähnlichen Material vergleichbarer
Elastizität überdeckt. Das ganze wird dann in üblicher Weise mit einem Gleitbelag
überzogen. Bevorzugte Ausführungsformen der Schleifschuhe entsprechend dieser Erfindung
werden im folgenden anhand der Figuren 1-6 näher erläutert.
[0009] Der Schleifschuh entsprechend Fig.1 hat folgenden Aufbau: auf den in die Maschine
einzuschiebenden Schleifschuhträger wird eine Stahlschiene, 40 mm breit und 3 mm stark,
über die gesamte Schleifschuhlänge mittig aufgebracht.
[0010] Diese Stahlschiene muß sehr maßgenau gefertigt sein. Über die gesamte Schleifschuhbreite
wird dann ein Schaumgummistreifen aufgebracht, der ca. 105 mm breit und 3 bis 5 mm
stark ist. Der Schaumgummistreifen überdeckt die vorher aufgebrachte Stahlschiene.
Der Schaumgummi hat eine Härte von 10-60 Shore, vorzugsweise von 35 Shore, und ist
bis mindestens 120°C hitzebeständig. Zur Abdeckung des Schaumgummistreifens wird dann
ein Gleitbelag (z.B. Graphit-Gleitbelag Type 303 oder Type HD) auf den Schleifschuh
in üblicher Weise aufgespannt.
[0011] Durch diesen Aufbau ist die Oberfläche des Gleitbelags leicht ballig. Der Schaumgummibelag
im inneren des Schleifschuhs wird im Bereich der Schleifschuhkante und in der Mitte
in dem Bereich der Stahlschiene stärker komprimiert. Durch diesen spezifischen Aufbau
ergeben sich folgende Vorteile:
[0012] - An der Einlaufkante des Schleifschuhs stellt sich ein niedrigerer Schleifdruck
ein, der sich dann zur Mitte des Schleifschuhs hin durch den ansteigenden Gegendruck
erhöht. Hierdurch ergibt sich eine geringere Beanspruchung des Schleifbandes, die
Reibungswärme wird geringer und die Oberfläche gleichmäßiger. Der Bandlauf bleibt
ruhiger.
[0013] - Da die Schleifbandgeschwindigkeit ein vielfaches der Vorschubgeschwindigkeit des
Werkstückes beträgt, und das Schleifband in der Einlaufzone des Schleifschuhes einen
spitzen Winkel zur angestrebten Werkstückoberfläche im Endzustand bildet, wird entsprechend
der Zustellung der Maschine ein Teil des Werkstoffs bereits in der Einlaufzone abgetragen,
bevor der sich einstellende Schleifdruck sein Maximum erreicht. D.h. durch die längere
keilförmige Einlaufzone baut sich der maximale Schleifdruck erst allmählich auf und
erreicht infolge des Materialabtrags am Werkstück während des Passierens der Einlaufzone
insgesamt nur einen niedrigeren Schleifdruck als bei Vewendung gleich breiter konventioneller
Schleifschuhe.
[0014] - Durch die progressive Einstellung des Schleifdrucks werden harte und weiche Werkstückstellen
gleichmäßiger abgetragen. Bei in der Platte vorhandenen Unebenheiten werden erhöhte
Stellen infolge zunehmenden Schleifdrucks stärker abgetragen.
[0015] Bei der Ausführungsform entsprechend Fig. 2 ist der Aufbau des Schleifschuhes 1 im
Prinzip der gleiche wie in Fig. 1, jedoch wird statt des Schaumgummistreifens 2 gleicher
Stärke ein dem Druckstreifen 3 und dem Schleifschuhträger 4 angepaßter profilierter
Schaumgummistreifen aufgebracht, der zur Werkstückseite hin eine konvexe Form hat.
Hierdurch sind die Druckverhältnisse im Schaumgummi während des Ruhezustandes gleichmäßiger
und der Druckaufbau während des Schleifvorganges erfolgt ebenfalls gleichmäßiger.
Der Schaumgummistreifen 2 wird durch einen Gleitbelag 5 überdeckt.
[0016] Die Ausführungsform entsprechend Fig. 3 unterscheidet sich von der Ausführungsform
entsprechend Fig. 1 dadurch, daß hier die Oberfläche des Druckstreifens zur Werkstückseite
hin konvex geformt ist. Hierdurch wird der Druckaufbau weiter vergleichmäßigt.
[0017] Die Ausführungsform entsprechend Fig. 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform
Fig. 2 dadurch, daß hier ebenfalls der Druckstreifen zur Werkstückseite hin ebenfalls
konvex verformt ist. Die konvexen Rundungen sind jedoch auf der Einlaufseite flacher
als auf der Auslaufseite. Die Mitte des Druckstreifens ist flach ausgebildet und parallel
zur Vorschubrichtung des Werkstücks angeordnet. Hierdurch wird das Schliffbild weiter
verbessert.
[0018] Die Ausführungsformen entsprechend Fig. 5 und Fig. 6 unterscheiden sich von den Ausführungsformen
Fig. 1 bis 4 prinzipiell dadurch, daß die Zone der maximalen Werkzeugzustellung sich
nicht mehr mittig im Schleifschuh befindet. Sie ist vielmehr zur Seite des Schleifbandeinlaufs
hin verlagert, so daß die Zone des Werkstückeinlaufs deutlich verlängert wird. Schleifschuhe
dieser Art werden vor allen Dingen dort bevorzugt, wo bei dem Schleifvorgang relativ
viel Material abgetragen werden muß.
[0019] Die Ausführung nach Fig. 6 unterscheidet sich von der Ausführung nach Fig. 5 dadurch,
daß in Fig. 6 die Zone maximalen Schleifdrucks, das ist die Zone in der das Schleifband
zu der durch den Schleifvorgang zu schaffenden Werkstofffläche parallel läuft deutlich
länger ist als die entsprechende Zone beim Schleifschuh nach Fig. 5. Ein Schleifschuh
dieser Ausführungsform ist insbesondere für den Endschliff geeignet, während ein Schleifschuh
entsprechend Fig. 5 besser für die vorletzte Schleifstation geeignet ist.
[0020] Das Verhältnis der Breite des Druckstreifens zum Schleifschuhträger kann zwischen
relativ großen Grenzen variiert werden. Die Breite des Druckstreifens kann zwischen
20 bis 90% der Breite des Schleifschuhträgers betragen. Die Zone maximalen Schleifdrucks
kann zwischen 20 und 80% der Breite des Schleifschuhträgers betragen.
[0021] Die Breite des Schleifschuhträgers richtet sich naturgemäß nach der Konstruktion
der Schleifmaschine. Die Breite der Schleifschuhträger bei marktüblichen Schleifmaschinen
bewegt sich in der Regel zwischen 50 und 120 mm.
[0022] Bei der bevorzugten Ausführungsform können statt Schaumgummi auch andere Werkstoffe
vergleichbarer Elastizität verwendet werden, z.B. solche aus Polyurethan.
[0023] Abweichend von den bevorzugten Ausführungsformen können Schleifschuhe gemäß dieser
Erfindung auch folgenden Aufbau haben: Auf den Schleifschuhträger werden Druckstreifen
aus einem temperaturbeständigen Werkstoff entsprechend Fig. 1 bis 6 aufgebracht.
Der so vorbereitete Schleifschuhträger wird dann anstelle des Schaumgummistreifens
in üblicher Weise mit einem Filzstreifen belegt und das ganze dann mit dem Gleitbelag
überzogen.
[0024] Bei weiteren möglichen Ausführungsformen wird auf das Aufbringen von Druckstreifen
verzichtet. Auf den Schleifschuhträger wird unmittelbar ein profilierter Schaumgummistreifen
aufgebracht, der in verschiedenen Querschnitten ausgebildet werden kann, so daß der
aufgespannte Gleitbelag eine Form annimmt, wie in den Fig. 1 bis 6 dargestellt. Es
sind jedoch auch andere Formen denkbar und möglich. Schleifschuhe dieser Art werden
bevorzugt dann eingesetzt, wenn aus schleiftechnischen Gründen die Härte des Schaumgummistreifens
variiert werden soll.
[0025] Besondere Vorteile zeigt der neue Schleifschuh beim Bearbeiten von Spanplatten, die
ein Deckschichtengewicht von mehr als 700 kg/m³ aufweisen. Bei diesen Platten konnte
die Längsstreifenbildung um mehr als 70% reduziert werden. Durch die elastische progressive
Anpressung des Schleifbandes wird das Schleifband geschont und seine Lebensdauer
erhöht. Es konnten daher größere Laufleistungen erzielt werden, die bis zu 40% höher
waren als beim Einsatz konventioneller Schleifschuhe.
[0026] Auch die Schleifschuhbespannung selbst braucht wesentlich seltener erneuert zu werden.
In vielen Fällen konnten die Intervalle für die Erneuerung des Schleifschuhbelages
um das vierfache verlängert werden.
[0027] Die durch erfindungsgemäße Schleifschuhe zu erreichenden Verbesserungen sollen im
folgenden an einigen Versuchsbeispielen dargestellt werden.
[0028] In diesen Beispielen bedeuten:
Aufladung in A (Ampere) ein Maß für die Stromaufnahme des Schleifbandantriebsmotors
und somit ein gebräuchliches Maß für den sich einstellenden Schleifdruck.
V
S Die Vorschubgeschwindigkeit des Schleifbandes
V
W Die Vorschubgeschwindigkeit des Werkstückes
[0029] Die durch die neuen Schleifschuhe erreichbaren Verbesserungen werden in den Beispielen
durch die Erniedrigung des Schleifdruckes und Verlängerung der Einsatzzeit des Schleifschuhs
zum Ausdruck gebracht. Die Einsatzzeit ist insofern ein Maß für die erreichte Schliffgüte,
als es üblich ist den Schleifschuh zu wechseln, wenn die für die gegebene Plattentype
festgelegte Schliffgüte nicht mehr erreicht wird.
Beispiel 1
Spanplattenwerk A
Alter Schleifschuh
[0030] Bandmaß: 2200 x 3820 mm
Plattenstärke: 19, 22, 24 mm
Plattenwichte: 720 - 860 kg/m³
Schleifschuh (alt)
Gleitbelag Type 303
Zerspanung 0,3 mm = per Breitband 0,15 mm
Aufladung in A: 110
V
s 26 m/s
V
w 24 m/min
Einsatzzeit im Ø 14 h
Neuer Schleifschuh
[0031] Bandmaß: 2200 x 3820 mm
Plattenstärke 19, 22, 24 mm
Plattenwichte: 720-860 kg/m³
Schleifschuh (neu)
Gleitbelag Type HD
Zerspanung 0,3 mm = per Breitband 0,15 mm
Aufladung in A: 60
V
s 26 m/s
V
w 28 m/min
Einsatzzeit in Ø 415 h
Beispiel 2
Spanplattenwerk B
Alter Schleifschuh
[0032] Bandmaß: 2700 x 3820 mm
Plattenstärke: 9 - 32 mm
Plattenwichte: 790 - 910 kg/m³
Schleifschuh (alt)
Gleitbelag Type 303
Zerspanung 0,2 mm = per Breitband 0,1 mm
Aufladung in A: 80 - 90
V
w 26 m/s
V
w 30 m/min
Einsatzzeit 9 - 10 h
Neuer Schleifschuh
[0033] Bandmaß: 2700 x 3820 mm
Plattenstärke: 9 - 32 mm
Plattenwichte: 790-910 kg/m³
Schleifschuh (neu)
Gleitbelag Type 303
Zerspanung 0,2 mm = per Breitband 0,1 mm
Aufladung in A: 50
V
s 26 m/s
V
w 35 m/min
Einsatzzeit 74 h
[0034] Bei der üblichen Arbeitsweise beim Schleifen plattenförmiger Werkstoffe wird die
Schleifstation mit Schleifwalze oder Schleifschuh in einem Winkel von 90° zur Vorschubrichtung
des Werkstoffes angeordnet, wobei das Schleifband entgegen der Vorschubrichtung oder
in Vorschubrichtung des Werkstoffes umlaufend zum Einsatz kommt. Bei der bevorzugten
Arbeitsweise schleift man entgegen der Vorschubrichtung 6 der Platte 9.
[0035] Ein üblicher Aufbau mehrstufiger Schleifmaschinen für Spanplattenschliff ist in Fig.
7 (Seitenansicht) und Fig 8 (zugehörige Draufsicht) gezeigt. Die Platte 9 durchläuft
zunächst zwei Grobschliffstationen A mit Schleifbändern 7 oberhalb und unterhalb
der Platte 9. Sie dienen zum Kalibrieren des Werkstückes mittels einer groben Körnung,
z.B. P36, P40 oder P50, je nach Oberflächengüte des Plattenmaterials. Die Schleifbänder
7 werden mittels Schleifwalze 8 angedrückt und laufen in Pfeilrichtung 10 entgegen
der Vorschubrichtung 6 der Platte 9. Die Platte wird dann unmittelbar durch die zweite
Schleifstation B geführt, die ebenfalls über je einen Schleifkopf oberhalb und unterhalb
der Platte verfügt. Die Stationen A, B sind mit einer mittleren Körnung P60 oder P80
bestückt. Die Schleifbänder arbeiten entgegen der Vorschubrichtung der Platte und
werden mittels Schleifwalze oder Schleifschuh angedrückt. Als dritte Station C folgt
die Feinschliffstation auf der Bänder der Körnungen P80 bis P120 eingesetzt werden,
die mittels Schleifschuh an die Plattenoberfläche angedrückt werden. Auch diese Station
arbeitet entgegen der Vorschubrichtung der Platte.
[0036] Bei Schleifmaschinen, die nicht über so viele Stationen verfügen, ist es in vielen
Fällen üblich, daß der Endschliff durch s.g. Querbandschleifer ausgeführt wird. Es
handelt sich dabei um Schleifstationen, bei denen ein schmales Langband über einen
Schleifschuh an die Plattenoberfläche gepreßt wird. Das Band läuft dabei quer zur
Vorschubrichtung der Platte. Der Winkel der Bandlaufrichtung zur Vorschubrichtung
der Platte kann dabei zwischen 45° und 90° betragen. Ziel dieser Anordnung ist es,
das Ausschleifen der Schleifriefen der Vorstationen zu erleichtern.
[0037] Bei mehrköpfigen Schleifmaschinen, z.B. einer 6-Kopf-Maschine (Fig. 8) ist auch bereits
versucht worden, die letzte Station winkelig zur Vorschubrichtung der Platte anzuordnen.
Dabei weicht die Umlaufrichtung des Schleifbandes jedoch nur wenig von der Vorschubrichtung
der Platte ab, und zwar α = 5 bis 10°.
[0038] Schleifschuhe gemäß dieser Erfindung eignen sich ebenfalls vorzüglich zum Bestücken
von schräggestellten Schleifstationen.
[0039] Zur Verbesserung der Oberfläche kann es zweckmäßig sein, ein oder mehrere Schleifstationen
in eine Schrägstellung zu bringen, so daß das Schleifband mit einer Abweichung bis
zu 10° von der Vorschubrichtung der Platte umläuft. Da man in der Regel zuerst die
Feinschliffstation schrägstellen wird, um eine bessere Schliffgüte zu erzielen, ist
es besonders vorteilhaft, diese Station zur weiteren Verbesserung des Schliffbildes
mit den erfindungsgemäßen Schleifschuhen zu bestücken.
[0040] Es ist auch möglich mehrere Schleifstationen schrägzustellen, z.B. die Feinschliff-
und die Mittelschliffstation. Dabei kann es zweckmäßig sein, die Mittelschliffstation
z.B. nach rechts schrägzustellen, so daß sie mit einem Winkel bis zu 10° von der Vorschubrichtung
der Platte schleift, was auch einer Abweichung von bis zu 10° zur Schleifrichtung
der Vorschliffstation entspricht, während die Feinschliffstation nach links mit einer
Abweichung von ebenfalls bis zu 10° von der Vorschubrichtung der Platte schräggestellt
werden kann, wobei sich jedoch ein Winkel von bis zu 20° zur Schleifrichtung der Mittelstation
ergibt. Durch diese Maßnahme kann die Oberfläche der Platte weiter verbessert werden.
Daß auf diese Weise erreichbare Schliffbild entspricht in der Oberflächengüte in der
Regel einem Schliffbild, das auf üblichem Wege mit der nächst feineren Körnungsabstufung
zu erreichen ist. Man ist hierdurch in der Lage, die Bestückung der Schleifmaschine
mit einer etwas gröberen Körnungsfolge vorzunehmen, was sich leistungssteigernd auswirkt,
ohne daß hierdurch die Oberflächengüte nachteilig beeinflußt wird.
1. Schleifschuh zum Andrücken eines umlaufenden Schleifbandes einer Bandschleifmaschine
an das zu bearbeitende Werkstück,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den maschinenüblichen Schleifschuhträger (4) ein Druckstreifen (3) aus einem
temperaturbeständigen Werkstoff, vorzugsweise Metall, aufgebracht ist, der schmäler
ist als der Schleifschuhträger.
2. Schleifschuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Schleifschuhträger (4) ein Druckstreifen (3) aufgebracht ist, dessen
Breite zwischen 20 und 90% der Breite des Schleifschuhträgers beträgt.
3. Schleifschuh nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Schleifschuhträger (4) ein Druckstreifen (3) aufgebracht ist, dessen zum
Werkstück hin gerichtete Oberfläche ganz oder teilweise abgerundet ist.
4. Schleifschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Schleifschuhträger (4) ein Druckstreifen (3) aufgebracht ist, dessen geformte
Oberfläche in Teilbereichen, bezogen auf die Ebene des Schleifschuhträgers, durch
unterschiedliche Formen wie Kreisbogen, Hyperbel oder schiefe Ebene beschrieben werden
kann.
5. Schleifschuh nach Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifschuh (1) in üblicher Weise zur Schleifbandseite hin mit einem Filzbelag
(2) und darüber mit einem Gleitbelag (5) abgedeckt ist.
6. Schleifschuh nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifschuh (1) zur Schleifbandseite hin mit einem bis mindestens 120°C hitzebeständigen
Schaumgummistreifen (2) von 10 bis 60 Shore Härte und darüber in üblicher Weise mit
einem Gleitbelag (5) abgedeckt ist.
7. Schleifschuh nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der hitzebeständige Schaumgummistreifen (2) so profiliert ist, daß er sich auf
der Schleifschuhseite den Konturen der Druckstreifen (3) nach den Ansprüchen 1-4
anpaßt und auf der Schleifbandseite seine geformte Oberfläche in Teilbereichen, bezogen
auf die Ebene des Schleifschuhträgers, durch unterschiedliche Formen wei Kreisbogen,
Hyperbel oder schiefe Ebene beschrieben werden kann.
8. Schleifschuh zum Andrücken eines umlaufenden Schleifbandes einer Bandschleifmaschine
an das zu bearbeitende Werkstück,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den maschinenüblichen Schleifschuhträger (4) ein Druckstreifen aus einem
bis 120°C hitzebeständigen Schaumgummi (2) von 10 bis 60 Shore Härte aufgebracht ist,
dessen zum Werkstück hingerichtete Oberfläche ganz oder teilweise abgerundet ist und
in üblicher Weise mit einem Gleitbelag (5) abgedeckt ist.
9. Schleifschuh nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Werkstück gerichtete Oberfläche des Druckstreifens aus Schaumgummi (2)
in Teilbereichen bezogen auf die Ebene des Schleifschuhträgers, durch unterschiedliche
Formen wie Kreisbogen, Hyperbel oder schiefe Ebene beschrieben werden kann.
10. Schleifschuh nach einem der Ansprüche 1-9 zum Andrücken eines umlaufenden Schleifbandes
einer Bandschleifmaschine an das zu bearbeitende Werkstück,
dadurch gekennzeichnet,
daß der lotrechte Abstand des Gleitbelages zur durch den Schleifvorgang zu schaffenden
Werkstückoberfläche an der Einlaufseite des Werkstückes größer ist als an der Auslaufseite
des Werkstückes und der Abstand an der Auslaufseite des Werkstückes wiederum größer
ist als der Abstand in der Zone maximalen Schleifdruckes.
11. Verfahren zum Schleifen eines plattenförmigen Werkstoffes mittels einer Schleifmaschine,
bei der das umlaufende Schleifband mittels eines Schleifschuhs and das zu bearbeitende
Werkstück angedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer oder mehreren Schleifstationen Schleifschuhe entsprechend Ansprüchen
1 bis 10 eingesetzt werden.
12. Verfahren zum Schleifen eines plattenförmigen Werkstoffes mittels einer Schleifmaschine,
bei der das umlaufende Schleifband mittels eines Schleifschuhs and das zu bearbeitende
Werkstück angedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere Schleifstationen der Schleifmaschine mit den Schleifschuhen
entsprechend Anspruch 1 bis 10 bestückt sind und daß die Umlaufrichtungen der Schleiffbänder
auf diesen Schleifstationen winkelig zur Vorschubrichtung des Werkstücks angeordnet
sind.
13. Verfahren zum Schleifen eines plattenförmigen Werkstoffes nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlaufrichtungen der Schleifbänder mehrerer schräggestellter Schleifstationen
auf einer Plattenseite unterschiedlich sind.
14. Verfahren zum Schleifen eines plattenförmigen Werkstoffes nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel zwischen den Umlaufrichtungen mehrerer schräggestellter Schleifstationen
größer ist als die jeweiligen Winkel zwischen den Umlaufrichtungen der Schleifbänder
und der durch die Vorschubrichtung des Werkstücks gegebenen Linie.
15. Verfahren zum Schleifen eines plattenförmigen Werkstoffes nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel zwischen Schleifbandumlaufrichtungen mehrerer schräggestellter Schleifstationen
auf einer Plattenseite möglichst groß ist.