[0001] Die Erfindung betrifft einen nachträglich an die Außenwand eines Gebäudes mittels
Balkonträger anbringbaren Balkon mit einem Balkonboden und einem umlaufenden Geländer.
[0002] Bei der Renovierung und Überholung stehender Gebäude taucht oftmals der Wunsch auf,nachträglich
Balkone anzubringen, um den Wohnwert derartiger Gebäude zu verbessern. Dies stößt
im allgemeinen auf Schwierigkeiten, da die Gebäudekonstruktion nicht auf das Anbringen
von Balkonen ausgelegt ist. Nach einem Verfahren werden nachträglich anbringbare Balkone
mittels Konsolen am aufsteigenden Mauerwerk befestigt. Die senkrechten Schenkel der
Konsolen können dabei sowohl unterhalb als auch oberhalb der waagerechten Schenkel
befestigt sein, wobei die Befestigungsmittel von dem aufstrebenden Mauerwerk getragen
werden müssen. Dies bedeutet, daß bei mehrgeschossigen Bauten die in senkrechter Flucht
liegenden Balkone in jeder Etage genügend Wi derlager im aufstrebenden Mauerwerk finden
müssen. In aller Regel ist dies jedoch bei dem letzten, dem dachnahen Geschoß von
Wohnbauten nicht mehr der Fall, da dort die Auflagekräfte, die für den Halt der Balkone
notwendig sind, fehlen. Darüber hinaus verlangt die Anbringung Eingriffe in das Mauerwerk,
die in jedem Geschoß in gleicher Position, ohne Rücksicht auf möglicherweise im Mauerwerk
verlaufende Heizungs- und andere Leitungskanäle vorgenommen werden müssen.
[0003] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt,nachträglich anbringbare
Balkone so weiter zu entwickeln, daß bei vergrößerter Auskragung und größerer Breite
auch das oberste, dachnahe Geschoß mit einem Balkon versehen werden kann und so auch
mehrgeschossige Gebäude der Umrüstung zugängig werden, wobei dabei Kältebrücken auf
ein Minimum reduziert werden sollen.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch ein Paar nahezu über die gesamte
Höhe des Gebäudes verlaufende Hauptträger, an denen mittels Befestigungsmittel je
ein senkrechter. Schenkel und ein damit verbundener waagerechter Schenkel der Balkonträger
befestigt sind, wobei die waagerechten Schenkel als Auflage für den Balkonboden dienen
und wobei die Hauptträger mittels durch die Gebäudewand führbarer Befestigungsmittel
mindestens nahe ihrem oberen Ende mit der Gebäudewand verbindbar sind. Durch das Vorsehen
von Hauptträgern, die die senkrecht übereinander angeordneten Balkone tragen, wird
erreicht, daß die Befestigungspunkte auf wenige, im Grenzfall auf einen reduziert
werden können. Dabei braucht das Befestigungsmittel nicht unmittelbar am oberen Ende
der Hauptträger eingesetzt zu werden, sondern es kann tiefer vorgesehen sein, in einem
Bereich in dem die notwendige Auflast durch die darüberliegenden aufstrebenden Mauerwerksanteile
sichergestellt ist. Die Verwendung der Hauptträger gestattet es darüber hinaus, mit
Maschinenbaumitteln die Balkonträger anzubringen, was wiederum eine Vergrößerung der
Auskragung erlaubt. Durch die Verringerung der durch die Mauer geführten Befestigungsmittel
auf wenige, im Grenzfalle auf einen, wird auch die Zahl der Kältebrücken vermindert,
so daß nicht mehr in jedem Geschoß mit zusätzlichen Kältebrücken gerechnet werden
muß. Die an die Hauptträger angehängten Balkone selbst sind dabei von der üblichen
Art, wobei zwischen den waagerechten Schenkeln der Balkonträger der Balkonboden vorhanden
ist und wobei ein die freien Seiten einfassendes Balkongeländer vorgesehen ist, an
das - wie vielfach gewünscht - Blumenkästen o.dgl. angehängt werden können.
[0005] Eine Weiterbildung ist dadurch gegeben, daß die durch die Gebäudewand führbaren Befestigungsmittel
aus einen Maueranker und einer Ankerplatte bestehen, wobei der Maueranker durch die
Gebäudewand reicht und mit der kraftschlüssig gegen die Innenseite der Gebäudewand
anlegbaren Ankerplatte verbunden werden kann. Durch diese Weiterbildung wird erreicht,
daß im Bereich der Befestigungsmittel das aufstrebende Mauerwerk zunächst nur auf
Druck beansprucht wird, durch die kraftschlüssig gegen die Innenwand gepreßte Ankerplatte.
Es versteht sich von selbst, daß dabei die der Wand zugewandte Fläche des Hauptträgers,
der vorzugsweise als mit dem T-Schenkel zur Wand gerichteter T-Träger ausgebildet
ist, mit der gleichgroßen Gegenkraft gegen die Außenseite des aufstrebenden Mauerwerks
gezogen wird. Die sich einstellenden Drücke sind dann umgekehrt verhäl tni sgl ei
ch den Fl ächen. Das Ansetzen des Mauerankers erfolgt zweckmäßigerweise im oberen
Bereich des Hauptträgers, der Maueranker muß jedoch nicht unmittelbar am oberen Ende
des Hauptträgers vorgesehen werden, er kann - entsprechend den Erfordernissen der
Bauwerk-Konstruktion - auch entfernt vom oberen Ende vorgesehen sein. Durch diese
Ausbildung der Befestigungsmittel wird eine günstige Einleitung der in senkrechter
Richtung wirkenden Kräfte in das aufstrebende Mauerwerk über den Reib-Schluß sichergestellt.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform des Mauerankers ist gegeben durch eine Hülse, eine
äußere Ankerplatte und eine innere Ankerplatte, wobei die äußere Ankerplatte fest
mit dem einen Ende der Hülse verbunden und das andere Ende der Hülse mit der inneren
Ankerplatte verbindbar ist und wobei die äußere Ankerplatte die vorzugsweise als Außenbolzen
ausgebildeten Befestigungsmittel aufweist. Der so geschaffene Maueranker erfordert
eine einzige Bohrung entsprechend dem Außendurchmesser der Hülse. Die Hülse selbst
wird dabei nicht durch das gesamte Mauerwerk geführt, so daß ungleiche Mauerwerksdicken
durch die mit dem freien Hülsenende verbindbare innere Ankerplatte überbrückt werden
können, wobei der Abstand zwischen der inneren Ankerplatte und dem Hülsenende der
Differenz zwischen Mauerdicke und Hülsenlänge entspricht. Es versteht sich von selbst,
daß z.B. weiche Putzschichten ausgearbeitet werden können, so daß die Ankerplatte
gegen das Mauerwerk zu liegen kommt.
[0007] Eine Weiterbildung ist dadurch gegeben, daß das mit der inneren Ankerplatte verbindbare
Hülsenende Mittel zur Aufnahme einer durch die innere Ankerplatte geführten Verstell-
und Halteschraube aufweist, mit der die innere Ankerplatte gegen die Hülse anziehbar
ist, wobei vorzugsweise die Mittel zur Aufnahme der Verstell-und Halteschraube gebildet
sind durch eine zentrische Mutter, die mit einem den Querschnitt der Mauerhülse zumindest
teilweise ausfüllenden Gegenlagerplatte fest verbunden ist. Durch diese Ausführungsform
wird die innere Ankerplatte mit einer einzigen Schraube gegen die Hülse gezogen. Es
versteht sich von selbst, daß dieses "gegen die Hülse ziehen" die Richtung angibt,
wobei die innere Oberfläche des Mauerwerkes den Weg begrenzt, so daß eine Anlage an
die Hülse nicht zustande kommt und auch wegen der in das Mauerwerk durch Reibschluß
einzuleitenden Kräfte nicht zustande kommen darf. Durch die Wahl des Widerlagers und
der Halte-und Befestigungsschraube läßt sich der Maueranker den geforderten KraftUbertragungsverhältnissen
in einfacher Weise anpassen.
[0008] Besonders für Bauwerke mit einer Fußboden- bzw. Deckenkonstruktion die statisch nicht
wesentlich belastet werden darf ist es vorteilhaft, daß die innere Ankerplatte mit
einem Zuganker versehen ist, der zumindest nahe seinem freien Ende Befestigungsmittel
zum Befestigen in einer Querwand aufweist. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, daß
die am freien Ende des Zugankers angeordneten Befestigungsmittel als in die Querwand
einlaßbare, der Hülse des Mauerankers entsprechende Hülse ausgebildet sind. Durch
diesen zusätzlichen Zuganker, der fest mit der inneren Ankerplatte verbunden ist,
lassen sich die übertragenen Kräfte in die das Bauwerk in Räume unterteilenden Querwände
einleiten. Diese Zuganker werden vorteilhaft als Flachstahl-Profile ausgebildet, die
im Deckenbereich bis zur gegenüberliegenden Raumdecke geführt werden. Die Winkellage
des Zugankers wird dabei von der Position des Mauerankers in Bezug auf die zuzuordnende
Ecke bestimmt. Vorteilhaft läuft dabei der Zuganker im Bereich des Deckenputzes. Wegen
des putzbündigen Einbaues verschwindet der Zuganker vollständig. Die Befestigung im
Bereich der gegenüberliegenden Ecke erfolgt in der Querwand, wobei die Befestigungsmittel
auch als Winkelprofilabschnitt ausgebildet sein können, die an das freie Ende des
Zugankers angeschweißt sind. Während der eine Schenkel des Minkelprofi labschnittes
z.B. über Dübel-Schraubverbindungen in der der Außenwand gegenüberliegenden Wand verankert
ist, ist der zweite Schenkel des Winkelprofilabschnittes mit in die Querwand einlaßbaren
Haltemitteln versehen, so daß die Krafteinleitung vornehmlich in die Querwand erfolgt.
Diese Befestigungsart setzt voraus, daß der Zuganker bis in die Raumecke geführt werden
kann. Ist dies nicht der Fall, wird das freie Ende des Zugankers mit in die Querwand
einlaßbaren Befestigungsmitteln, die vorteilhaft als Hülse ausgebildet sind versehen.
Ist eine deckennahe Durchführung der Maueranker nicht möglich, können jedoch die Maueranker
nahe an den Querwänden angeordnet werden, ist es möglich die als Flachstahl-Profile
ausgebildeten Zuganker auch putzbündig in den Querwänden zu führen und sie in gewissem
Abstand von der Außenwand, je nach Örtlichkeit etwa 2,0 bis 3,5 m, in der Querwand
verankern.
[0009] Die Weiterbildung zum Einsatz des Mauerankers auch bei mit nicht tragenden Vorsatzschalen
versehenem Mauerwerk ist dadurch gegeben, daß die Hülse im Abstand von der äußeren
Ankerplatte ein Widerlager aufweist, dessen der inneren Ankerplatte zugewandte Anlageebene
im wesentlichen parallel zur Anlageebene der äußeren Ankerplatte verläuft. Weiter
wird vorgeschlagen, daß das Widerlager als auf die Außenseite der Hülse aufgesetzten
und mit ihr fest verbundenen Ring ausgebildet ist. Alternativ dazu wird vorgeschlagen,
daß das vorzugsweise als Anlagehülse ausgebildete Widerlager in bezug auf seinen Abstand
von der äußeren Ankerplatte verstellbar ist. Durch die Länge der Hülse dieses Widerlagers
wird die Möglichkeit geschaffen, die Hülse des Ankers gegen das aufstrebende Mauerwerk
durch das Widerlager und durch die innere Ankerplatte festzuziehen, wobei der Reibschluß
zwischen den entsprechenden Seiten des Mauerwerks und zum einen dem Widerlager und
zum anderen der inneren Ankerplatte durch Anziehen der Verbindungs- und Halteschraube
hergestellt wird. Die äußere Ankerplatte ist dabei im Abstand von dem Widerlager,
der so bemessen ist, daß die äußere Ankerplatte im wesentlichen kraftfrei auf der
die Fassade bildenden Vorsatzschale aufliegt oder - sofern diese ausgespart werden
kann - bündig in ihr angeordnet ist. Die Ausbildung des Widerlagers als fest mit der
Hülse verbundenen Ring gestattet es, die zum Einführen der Hülse notwendige Bohrung
mit einem Durchmesser geringfügig größer als der Hülsendurchmesser durch Vorsatzschale
und Mauerwerk auszuführen und dann eine weitere, dem Ringdurchmesser entsprechende
Bohrung durch die Vorsatzschale allein. Um unterschiedliche Vorsatzschalen-Stärken
überbrücken zu können und auch hinterlüftete Vorsatzschalen mit größerem Abstand der
Anwendung des Mauerankers zugängig zu machen, ist es vorteilhaft, den Abstand zwischen
dem Widerlager und der äußeren Ankerplatteveränderbar einzurichten. Eine Möglichkeit
ist dadurch gegeben, daß das Widerlager als Ring ausgeführt ist, der mit engem Spiel
auf der Hülse verschiebbar ist und mit geeigneten Mitteln im gewünschten Abstand festlegbar
ist.
[0010] Ein weiterer Vorschlag geht dahin, daß mindestens die der inneren Ankerplatte zugewandte
Seite der äußeren Ankerplatte eine elastische Ausgleichsunterlage aufweist. Durch
diese elastische Ausgleichsunterlage ist ein sicheres und dichtes Anliegen der äußeren
Ankerplatte gewährleistet, gleichgültig, ob die äußere Ankerplatte auf der Außen-Oberfläche
des Mauerwerks bzw. der Fassade aufliegt oder in diese eingelassen ist. Es versteht
sich von selbst, daß auch Widerlager mit einer entsprechenden elastischen Ausgleichsunterlage
versehen sein kann, die Unebenheiten ausgleicht und für eine gleichmäßige Krafteinleitung
Sorge trägt. Darüber hinaus hat diese Ausgleichsunterlage eine wärmedämmende Funktion;
durch ihren Einsatz können die gefürchteten Kältebrücken weitgehend unterbunden werden.
Derartige Kältebrücken sind bei der vorgeschlagenen Maueranker-Ausführungsform schon
deshalb unterbrochen, weil die Mittel zur Aufnahme der durch die innere Ankerplatte
geführten Schraube eine Verlängerung des Wärmeübertragungsweges bedeuten und darüber
hinaus in ihren Querschnitten so gehalten werden können, daß bei gegebener Kraftübertragung
der Wärmeübergang in Grenzen bleibt. Dies wird weiter dadurch unterstützt, daß vorhandene
Hohlräume (in denen durch vorhandene Luft eine Wärmeübertragung durch Konvektion erfolgen
kann) mit wärmedämmenden Schäumen ausgefüllt werden können.
[0011] Weiter wird vorgeschlagen, daß die senkrechten Schenkel der Balkonträger im wesentlichen
oberhalb der waagerechten Schenkel angeordnet sind. Darüber hinaus wird vorgeschlagen,
daß die oberen Enden der senkrechten Schenkel und die äußeren Enden der waagerechten
Schenkel durch Zuggurte verbunden sind. Durch diese Anordnung ist es möglich, das
von den waagerechten Schenkeln übertragene Moment vorteilhaft in den Hauptträger einzuleiten
und so die Kraftverteilung durch entsprechende Wahl der Befestitungspunkte ober- und
unterhalb des Ansatzpunktes des waagerechten Schenkels zu wählen. Ein Zuggurt, der
vom oberen Ende des senkrechten Schenkels schräg nach außen zu dem darunter liegenden
äußeren Ende des waagerechten Schenkels geführt wird, ist in der Lage weitere Kräfte
und Momente aufzunehmen.
[0012] Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gegeben, daß an den äußeren Enden der waagerechten
Schenkel äußere Vertikalstreben befestigt sind, die mittels einer Oberstrebe oberhalb
des Balkonträgers mit dem Hauptträger verbunden sind. Weiter wird vorgeschlagen, daß
die 0berstrebe horizontal ausgebildet ist. Schließlich wird vorgeschlagen, daß zwischen
dem oberen Ende der äußeren Vertikalstrebe und dem äußeren Ende der horizontalen Oberstrebe
ein schräg verlaufendes Verbindungsglied vorgesehen ist. Durch diese Ausbildung wird
ein zumindest dreiseitig - umlaufender Rahmen auf beiden Seiten des Balkons geschaffen,
der oberhalb des Balkonträgers angeordnet ist und z.B. die notwendigen Balkon-Geländer
aufnehmen kann. Wird die äußere Vertikalstrebe sehr hoch geführt, kann es vorteilhaft
sein ein Schrägglied vorzusehen, um die architektonische Linie zu erhalten. Es versteht
sich von selbst, daß auch die senkrechten Streben des Balkonträgers bis in die Höhe
der Befestigungspunkte geführt sein können, so daß das Rahmenwerk an der Seite auch
einen ringsum geschlossenen Rahmen bilden kann.
[0013] Diese Ausführungsform ist beispielsweise bei Balkonen für die obersten Geschosse
vorteilhaft; hier können Sonnenschutz- bzw. Regenschutzdächer vorgesehen werden. Der
ringsum geschlossene seitliche Rahmen kann darüber hinaus seitliche Wetterschutz-
oder Sichtblenden aufnehmen.
[0014] Eine andere Ausführungsform Ist dadurch gegeben, daß ein vom unteren Ende des senkrechten
Schenkels bis zu dem Hauptträger oberhalb des Balkonträgers verlaufender, etwa halbkreisförmiger
Träger vorgesehen fst, der mit dem äußeren Ende des waagerechten Schenkels in Verbindung
steht. Dieses Tragwerk gestattet eine besondere architektonische Form der Balkone,
wobei jeder Balkon quasi in einem Kreisabschnitt vorgesehen ist.
[0015] Eine Weiterbildung ist dadurch gegeben, daß der Balkonboden aus vorzugsweise an ihrer
Unterseite mit längsverlaufenden Verstärkungsrippen versehenen Platten oder Bohlen
gebildet ist, wobei jeweils eine Längskante der Platten bzw. Bohlen eine längs verlaufende
Nut und die gegenüberliegende Seite der Platten bzw. Bohlen einen längs verlaufenden,
formschlUssig in die Nut einführbaren Vorsprung aufweist. Die Ausbildung des zwischen
den Balkonträgern liegenden Bodens kann durch Platten und Bohlen geschehen, die -
um einwandfreien Sitz und Dichtheit nach unten zu erreichen - mit Verbindungsmitteln
in Art einer Nut- und Federverbindung versehen sind. Dabei kann der in die nut einführbare
Vorsprung jeden nur denkbaren Querschnitt aufweisen, insbesondere Rechteck- oder Dreieckform,
aber auch Formen wie Halbkreis oder Rechteck mit halbkreisförmiger Vorderkante. Das
Versehen der Unterseite der Platten mit Verstärkungsrippen gestattet eine materialsparende
Bauweise. Das Herstellen der Platten aus Kunststoff wobei vorteilhaft rezykliertes
Material eingesetzt
wird,erlaubt das Herstellen von Platten bzw. Bohlen, die voll verrottungsfest sind,
die leichter als Beton sind, die hohe Biegezugwerte aufweisen und die schließlich
sonnen- und UV-beständig sind. Die Verwendung von rezykliertem Material ist wirtschaftlich
vorteilhaft und bietet eine Verwendungsmöglichkeit für Altmaterial an. Die Platten
werden dabei als Preßteile hergestellt, wobei der unter Wärmeeinwirkung teigig gewordene
Kunststoff portionsweise in die Formen eingebracht und mittels eines Preßstempels
zur Platte ausgedrückt wird.
[0016] Ein weiterer Vorschlag geht dahin, daß die äußeren Enden der waagerechten Schenkel
der Balkonträger mittels eines vorderen waagerechten Abschlußträgers zu einem dreiseitig-umlaufenden
Trägergerüst verbunden sind, wobei dieses Trägergerüst zumindest die Stützen des Balkongeländers
trägt. Weiter wird vorgeschlagen, daß zwischen den waagerechten Schenkeln der Balkonträger
und quer zu ihnen Querträger angeordnet sind, die mittels vorzugsweise
schallgedämmter Drucklager auf die waagerechten Schenkel aufgebracht sind. Schließlich
wird vorgeschlagen, daß der Balkonboden mindestens nach einer der Außenseiten hin
ein Gefälle aufweist, und daß diese Seite mit einer Regensammelrinne versehen ist.
Durch den vorderen waagerechten Abschlußträger wird ein Aufnahmerahmen für den Balkonboden
geschaffen und so der Balkonboden sicher auch bei übergroßen Auskragungen abgestützt.
Die weiteren Querträger,die parallel zum vorderen waagerechten Abschlußträger liegen,unterstützen
dies. Es versteht sich von selbst, daß zu den waagerechten Schenkeln parallele Zusatzträger
eingeführt werden können, wodurch auch übergroße Spannweiten ermöglicht werden. Um
Schallübertragungen über die Querträger bzw. den vorderen waagerechten Abschlußträger
zu vermeiden, sind diese mittels schallgedämmter Drucklager, etwa zwischengelegte
druckbeständige Akustikplatten,aufgelegt. Der Schallweg über die Platten bzw. Bohlen
des Balkonbodens und die Querträger bzw. den vorderen waagerechten Abschlußträger
zu den waagerechten Schenkeln der Balkonträger wird so wirksam unterbrochen. Zusätzliche
Schallschutzmaßnahmen zum Verhindern der Schallübertragung über den Hauptträger ins
Mauerwerk können somit entfallen. Die Bodenanordnung mit Gefälle erlaubt ein einwandfreies
Abfließen von Regenwasser in Richtung auf die Regenrinne. Dabei können Regenrinnen
auf allen drei Seiten vorgesehen sein, während der Balkon nur zu der der vorderen
Seite zugeordneten Regenrinne geneigt ist. Genauso ist es möglich, den Balkon nach
einer oder beiden Seiten hin zu neigen oder die Neigungen nach allen drei Seiten vorzusehen.
In all diesen Fällen erfolgt die gezielte Abführung des Regenwassers über die Regenrinnen.
[0017] Das Wesen der Erfindung wird beispielhaft anhand der Figuren 1 bis 17 dargestellt;
dabei zeigen im einzelnen:
Fig. 1 drei übereinander an einer Gebäudewand angeordnete Balkone
Fig. 2 Einzelheit eines Balkons
Fig. 3 Einzelheit eines Balkons anderer Ausführungsart
Fig. 4 Einzelheit eines Balkons mit hochgezogener vorderer Vertikalstrebe und Querstrebe
Fig. 5 Einzelheit Balkon mit halbkreisförmigen Träger
Fig. 6 Aufsicht auf einen Balkon
Fig. 7 Vorderansicht eines Balkons
Fig. 8 Einzelheit Bodenbohlen
Fig. 9 Einzelheit Auflage Querträger
Fig. 10 Einzelheit Bodenbohlen
Fig. 11 einen Querschnitt durch einen Maueranker im Mauerwerk mit vorgesetzter Fassaden-Schale
Fig. 12 eine perspektivische Ansicht des Mauerankers
Fig. 13 Außenansicht des Mauerankers
Fig. 14 Innenansicht des Mauerankers
Fig. 15 Balkonanbringung mit Zugankern (schematisch)
Fig. 16 Zuganker, befestigt an Maueranker
Fig. 17 Zuganker-Widerlager
a: horizontal geschnitten
b: vertikal geschnitten
Fig. 18 Zuganker längs der Querwand
[0018] Gemäß Fig. 1 sind an einer Gebäudewand 1 drei Balkone I, II und III übereinander
an einem vertikalen Hauptträger 2 angebracht, wobei die Balkon-Auftritte den von den
Oberseiten der Geschoßdecken 1.2 etwa bündig übereinstimmen. Die Hauptträger 2 sind
mit nahe ihren oberen Enden durch die Mauer 1 geführten Ankerbolzen 11 und den auf
der Innenseite der Mauer 1 gegen die Mauer gepreßten inneren Ankerplatten 12 befestigt.
Diese Befestigung kann auch tiefer angesetzt werden, ohne daß der oberste Balkon I
seine Lage verändern muß. Dies ist in den Fällen notwendig, wo das oberhalb der Befestigungsstelle
10 liegende Mauerwerk - z.B. weil das Dach soweit heruntergezogen ist - nicht mehr
die notwendige Auflagekraft und somit die für das sichere Halten notwendige Gegenkraft
liefern kann.
[0019] Die einzelnen Balkone sind zwischen den beiden Hauptträgern 2.1 und 2.2 (Figur 7)
vorgesehen, wobei an jedem der Hauptträger 2.1 bzw. 2.2 ein Balkonträger mit seinem
senkrechten Schenkel 4 befestigt ist. Zur Befestigung sind dabei Befestigungsmittel
5 nahe seinem oberen und seinem unteren Ende vorgesehen. An dem senkrechten Schenkel
4 des Balkonträgers befindet sich der waagerechte Schenkel 3, der den Balkonboden
6 trägt. Bei größeren Spannweiten ist es zweckmäßig,Querträger 8 oder einen - nicht
näher dargestellten - vorderen Abschlußträger vorzusehen. Die Regenrinne 9 fängt das
vom Balkonboden 6 ablaufende Regenwasser auf und leitet es ab. Die für den Balkon
notwendigen Sicherungsgeländer 13 sind einmal mit den Hauptträgern 2.1 und 2.2 verbunden
und zum anderen über Stützen entweder mit den waagerechten Schenkeln 3 der Balkonträger
oder mit dem Belag an Platten oder Bohlen 6.1 des Balkonbodens 6. Die gern angebrachten
Balkonkästen 14 mit einer geeigneten Bepflanzung können dabei ohne weiteres an das
Vordere der Balkongeländer 13 - wie auch an die seitlichen - angehängt werden. Der
Zugang zum Balkon erfolgt durch die Balkontür 1.1; mit 1.2 ist die den Fußboden dieses
Geschosses bildende Geschoßdecke bezeichnet. Während 4n der Fig. 2 der vertikale Schenkle
4 des Balkonträgers im wesentlichen unterhalb des horizontalen Schenkels 3 verläuft,
ist in Figur 3 der vertikale Schenkel 4 oberhalb des horizontalen Schenkels 3 angeordnet.
[0020] Die Figur 4 zeigt einen Balkon mit den gleichen Bezugszeigen wie bei den Figuren
1 bis 3 besprochen, lediglich ist eine äußere Vertikalstrebe 3.2 vorgesehen, die über
das Geländer 13 hinausreicht und ein schräg verlaufendes Verbindungsglied 3.4 mit
der hier sehr kurzen Oberstrebe 3.3 verbunden ist. Die Oberstrebe 3.3 ihrerseits ist
an dem Hauptträger 2 befestigt. Auf das schräg verlaufende Verbindungsglied 3.4 kann
ein Sonnenschutzdach oder ein Regenschutzdach aufgebracht werden. Es versteht sich
von selbst, daß an Stelle des Schräggliedes 3.4 das Oberglied 3.3 waagerecht nach
vorn geführt sein kann, bis es an die verlängerte äußere Vertikalstrebe 3.2 stößt
und dort befestigt ist. Es versteht sich ebenso von selbst, daß die Querstrebe 3.3,
die in dieser Weise bis zur äußeren Vertikalstrebe 3.2 geführt ist, als oberer Geländerabschluß
in Höhe der Oberkante des Geländers 13 vorgesehen sein kann. Der durch die äußeren
Vertikalstreben, die Verbindungsglieder und 0berstreben gebildete Rahmen kann darüber
hinaus seitliche Wetterschutz- und Sichtschutzblenden aufnehmen.
[0021] Die Figur 5 zeigt eine architektonisch besondere Ausbildungsform mit einem Balkon,
bei dem der umlaufende Rahmen etwa halbkreisförmig ausgeführt ist und vom unteren
Ende des senkrechten Schenkels 4 über das äußere Ende des waagerechten Schenkels 3
zum Hauptträger 2 zurückgeführt ist. Der dementsprechend geformte Halbrund-Träger
3.6 übernimmt die Funktion des aus der äußeren Vertikalstrebe 3.2, der Oberstrebe
3.3 und dem Schrägglied 3.4 gebildeten dreiseitig-umlaufenden Rahmen.
[0022] Die Figur 6 zeigt eine Vorderansicht des Balkons, der zwischen den beiden Hauptträgern
2.1 und 2.2 angeordnet ist. Die Vorderseite des Balkons ist mit dem Balkongeländer
13 gesichert, das als Gitterelement ausgebildet ist. Andere Ausbildungen des Balkongeländers
werden dadurch nicht ausgeschlossen. An dem Balkongitter 13 sind zwei Blumenkästen
14 vorgesehen. Der Balkonboden 6 ist mit seiner Oberseite zu erkennen, ebenso ein
Querträger 8. Die vordere Regenrinne 9 ermöglicht den Wasserabfluß.
[0023] In Figur 7 ist eine Aufsicht dargestellt, wbei die Gebäudewand 1 geschnitten dargestellt
ist; die Balkontür 1.1 - unterbrochen dargestellt - ermöglicht den Zugang zum Balkon,
der zwischen den beiden Hauptträgern 2.1 und 2.2 angeordnet ist. Der Balkonboden ist
mit einem Holzfliesenbelag 6.5 versehen, der mit Abstand auf den Bohlen 6.1 aufsitzt
(Figur 8). Alle drei freien Balkonseiten sind mit Balkongittern 13 versehen; an dem
Vorderen der Balkongitter 13 sind zwei Blumenkästen 14 vorgesehen. In der Aufsicht
ist die dreiseitig-umlaufende Regenrinne deutlich zu erkennen, die das gesammelte
Regenwasser einem Ablauf 9.1, der an ein - nicht näher dargestelltes - Regenfallrohr
angeschlossen ist, abführt.
[0024] Die Figur 8 zeigt zwei abgeschnittene Bohlen 6.1 für den Balkonboden mit dreieckig
ausgebildeten Nuten 6.2 und längsverlaufenden Vorsprüngen 6.3. Die Vorsprünge 6.3
lassen sich formschlüssig in die Nuten 6.2 einführen. Dabei ist jede Art von Formgestaltung
denkbar, z.B. recheckig, rechteckig mit halbrunder Außenkante oder halbrund. Diese
Bohlen 6.1 liegen - je nach Spannweite des Balkons - auf den waagerechten Schenkeln
3 der Balkonträger auf und verlaufen dann quer zu diesen oder - wie in Figur 9 dargestellt
- auf den Querträgern 8 auf und verlaufen dann parallel zu den waagerechten Schenkeln
3 der Balkonträger. Auf die Bohlen sind fliesenartig ausgebildete Platten 6.5 (siehe
auch Figur 7) aufgelegt. Die einzelnen Bohlen 6.1 können - entsprechend Figur 10 -
mit Verstärkungsleisten 6.4 auf ihrer Unterseite versehen sein.
[0025] In der Fig. 1 ist mit 1 das aufstrebene Mauerwerk dargestellt, das auf der Innenseite
mit der Putzschicht 1.5 abgedeckt ist. Eine mit einem aus Vertikallatten 1.8 und Horizontallatten
1.9 gebildeten Tragwerk gehaltene Vorsatzschale 1.7 ist als hinterlüftete Fassade
ausgebildet. Der vertikal verlaufende Hauptträger 2 ist der die Last der angehängten
Balkone übertragende Träger. Durch das aufstrebende Mauerwerk 1 ist die Bohrung 1.6
gelegt, in die die Hülse 21 des Mauerankers 11 eingesetzt werden kann. Um den Maueranker
11 mit dem aufstrebenden Mauerwerk 1 in Reibschluß zu bringen, ist als Widerlager
ein umlaufender Ring 22 vorgesehen, der mit elastischen Unterlagen 22.1 gegen die
Außenseite des aufstrebenden Mauerwerks gezogen wird, wobei die innere Ankerplatte
12 bündig in der Putzschicht 1.5 des aufstrebenden Mauerwerks 1 als inneres Widerlager
dient. Diese innere Ankerplatte 12 ist über eine Verstell- und Halteschraube 21.3
mit einem Gegenlager 21.1 am freien Ende der Hülse 21 verbunden, das in dieser Darstellung
aus einer den gesamten Querschnitt der Hülse 21 ausfüllenden Gegenlagerplatte besteht,
die zentral eine Bohrung aufweist, hinter der eine Aufschweißmutter 21.2 angeschweißt
ist. Die Gegenlagerplatte 21.1 ist mit dem freien Ende der Hülse 21 verschweißt. Am
äußeren Ende der Hülse 21 ist die äußere Ankerplatte 23 vorgesehen, die bei dieser
Ausführung auf die vorgesetzte Fassade 1.7 keine Kraft ausübt, wobei selbstverständlich
der Abstand zwischen dem Widerlager 22 und der äußeren Ankerplatte 23 der Stärke der
vorgehängten Fassade 1.7 und eines dahinter liegenden Luftspaltes entsprechend eingerichtet
ist. Die äußere Ankerplatte 23 ist mit dem äußeren Ende der Hülse 21 verschweißt und
wird so zusammen mit dem Widerlagerring 22 beim Anziehen der Schraube 21.3 in ihre
Position innerhalb der vorgehängten Schale 1.7 gezogen. Dabei dienen elastische Ausgleichsunterlagen
22.1 sowohl zum Ausgleichen von Maßtoleranzen als auch zum Abdichten, um ein Eindringen
von Feuchtigkeit in den Raum hinter der vorgehängten Fassade 1.7 an dieser Stelle
zu unterbinden. Die äußere Ankerplatte 23 selbst ist ihrerseits mit Befestigungsmitteln
zum Halten der aufnehmenden Last, hier also des vertikalen Hauptträgers 2 versehen.
Dazu sind Bolzen 24 durch die äußere Ankerplatte 23 geführt, wobei der Kopf dieser
Bolzen 24 auf der Innenseite mit der äußeren Ankerplatte 23 verschweißt ist. Der als
T-Träger ausgebildete vertikale Hauptträger 2 ist in seinen, an der Fassade anliegenden
Flanschen 2.3 mit entsprechenden Bohrungen versehen, die die freien Enden der Verbingungsbolzen
24 aufnehmen. Mit Hilfe der aufgesetzten Muttern 24.1, gegebenenfalls mit entsprechenden
Unterlegscheiben oder Sicherungsscheiben wird der vertikale Träger 2 mit dem Maueranker
verschraubt.
[0026] Die Fig. 12 zeigt eine perspektivische Darstellung des Mauerankers 11 mit der Hülse
21, der äußeren Ankerplatte 23 und der inneren Ankerplatte 12, wobei die Teile in
der zueinander gehörenden Lage dargestellt sind. Auf der Hülse 21 ist das - hier in
drei kreissektorförmige Segmente unterteilte Widerlager 22 angeordnet, dessen Abstand
von der äußeren Ankerplatte 23 durch die örtlichen Gegebenheiten bestimmt ist. Die
äußere Ankerplatte 23 ist mit den abstehenden Bolzen 24 versehen, die in der Lage
sind die Last aufzunehmen. Am freien Ende der Hülse 21 ist - in dieser Darstellung
verdeckt - das Gegenlager 21.1 für die Verstell- und Halteschraube 21.3 dargestellt.
Hier ist das mit dem Aufnahmegewinde versehene Mittelteil mittels dreier im Winkelabstand
von 120° angeordneten Stegen gehalten. Die innere Ankerplatte 12 wirkt mit der Verstell-
und Halteschraube 21.3, die beim Einschrauben in das Gewinde des Gegenlagers ein Anziehen
des Mauerankers erlaubt, zusammen.
[0027] In den Figuren 13 und 14 sind die Außen- bzw. Innenansichten des Mauerankers 11 noch
einmal dargestellt. Von außen ist dabei die Außenseite der äußeren Ankerplatte 23
sichtbar, auf der - in der gewählten Darstellung - zwei Paare von Befestigungsbolzen
24 vorgesehen sind. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft beim Befestigen von
T-Trägern. Es versteht sich von selbst, daß auch andere und versetzte Anordnungen
der Bolzen möglich sind. Die Innenansicht zeigt die Oberfläche der inneren Ankerplatte
12 mit der eingesetzten Verstell- und Halteschraube 21.3, die als Schlitzschraube
dargestellt ist. Es versteht sich von selbst, daß auch andere Schraubenformen eingesetzt
werden können. In beiden Darstellungen ist die Hülse 21 (Fig. 12) in ihrer Kontur
gestrichelt dargestellt, wobei lediglich die äußere Ankerplatte 23 feste Verbindung
mit der Hülse 21 aufweist. Das der inneren Kopfplatte zugeordneten Gegenlager 21.2
(Fig. 11) ist in seiner Plattenform in der Darstellung nicht erkennbar.
[0028] Die Figur 15 zeigt eine verteilte Krafteinleitung der Maueranker, wobei die als Maueranker
ausgebildeten Befestigungsmittel 10 für den (nicht näher dargestellten) Hauptträger
mit Zugankern 25 versehen sind und diese Zuganker 25 mittels Befestigungsmittel 26
die auftretenden Kräfte in Querwände 1.3 einleiten. In der rechten Hälfte der Fig.
15 ist der Zuganker 25 schräg durch den Raum zur hinteren Ecke, die von der Querwand
1.3 mit einer inneren Längswand 1.4 gebildet wird, geführt. Die Einzelheiten dieser
Verbindung sind in den Fig. 16 und 17 dargestellt. Die linke Seite der Fig. 15 zeigt
einen Zuganker 25, der im rechten Winkel zur inneren Ankerplatte steht und zu einem
in die Querwand 1.3 gelassen Befestigungsmittel 26 geführt ist. Die Einzelheiten dieser
Art der Zuganker-Anbindung sind in der Fig. 18 dargestellt.
[0029] Die Fig. 16 zeigt die Einzelheit entsprechend XVI (Fig. 15). Der vertikale Hauptträger
2 ist an der äußeren Ankerplatte 23 des Mauerankers mit Hilfe der Befestigungsbolzen
24 befestigt; die Hülse 21 ist in eine im aufstrebenden Mauerwerk 1 vorgesehene Bohrung
eingeführt und legt sich mit ihrem Widerlager 22.1 gegen die äußere Seite, hier eine
Putzschicht 1.5, des aufstrebenden Mauerwerks 1. Das Innere der Hülse ist um Kälte-
und Schallbrücken zu vermeiden mit einem Dämm-Material 21.4 ausgefüllt oder ausgeschäumt.
Das innere Ende der Hülse 21 ist über die Verstell- und Halteschraube 21.3 mit der
inneren Kopfplatte 12 verbunden. An der inneren Kopfplatte 12 ist der Zuganker 25
angebracht, der unmittelbar unter der mit Holzbalken gebildeten Geschoßdecke 1.2 verläuft
und mit eingeputzt werden kann. Dieser Zuganker 25 verläuft in einem gewissen Winkel
zur zugeordneten Raumecke, die von der nächsten Querwand 1.3 und der hinteren Längewand
1.4 gebildet ist. Dort ist - gemäß den Fig. 17a und 17b der Zuganker 25 mit einem
Befestigungsstück 26, das hier als Winkel mit den Schenkeln 26.2 und 26.3 ausgebildet
ist fest verbunden. Während der etwa quer zur Hauptzugrichtung des Zugankers 25 liegende
Schenkel 26.3 mit (nicht näher bezeichneten) Dübelbolzenverbindungen mit der inneren
Längswand 1.4 verbunden ist, ist der im wesentlichen in Hauptzugrichtung liegende
Winkelschenkel 6.2 mit einer der Hülse 21 des Mauerankers entsprechenden Hülse 26.1
versehen, die in eine - nicht durch die Wand gehende - Bohrung in der Querwand 1.3
eingelassen ist. Das Befestigungsstück 26 ist so gewählt , daß es bündig mit der Putzschicht
1.5 aufliegt und so unauffällig angebracht werden kann. Die Fig. 17b zeigt die Situation
in der (teilgeschnittenen) Aufsicht, wobei der im wesentlichen quer zur Hauptzugrichtung
liegende Winkelschenkel 26.3 in der Aufsicht und der im wesentlichen in Hauptzugrichtung
des Zugankers 25 liegende Winkelschenkel 26.2 im Schnitt zu erkennen ist. Die über
dem Befestigungsstück 26 liegende, aus Holzbalken gebildete Decke 1.2 bleibt bei dieser
Art der Befestigung kraftlos; die Krafteinleitung erfolgt im wesentlichen in das aufstrebende
Mauerwerk 1 und in die auf diesem aufstrebenden Mauerwerk 1 rechtwinkelig aufstehende
Querwände 1.3.
[0030] Die Fig. 18 zeigt die Einzelheit nochmals für eine Befestigung des Hauptträgers 2
vor dem aufstrebenden Mauerwerk 1, wobei hier der Zuganker unmittelbar oberhalb einer
als Holzbalkendecke ausgebildeten Geschoßdecke 1.2, also in Nähe des Fußbodens, geführt
ist. Dabei wird der Maueranker unmittelbar neben die Querwand 1.3 (Fig. 15; linke
Seite) gesetzt, so daß der an die innere Ankerplatte 1.2 angeschweißte Zuganker 25
im Putzbereich der inneren Querwand 1.3 verläuft und die Befestigungsmittel 26 als
dem im wesentlichen in Zugrichtung des Zugankers 25 liegenden Winkelschenkel 26.2
(Fig. 17) entsprechender Platte 26.3 ausgebildet ist. Diese Platte ist entsprechend
der Darstellung in Fig. 17 mit einer der Hülse 21 entsprechenden Hülse 26.1 in die
Wand eingelassen, leitet somit in ähnlicher Weise wie unter Fig. 17 beschrieben die
Kräfte in die Querwand ein.
[0031] Der so gebildete Balkon läßt sich nachträglich an Gebäude, auch an mehrstöckige ansetzen,
wobei auch das oberste Stockwerk dann noch mit einem Balkon versehen werden kann,
wenn die Auflast des überstehenden Mauerwerks für eine direkte Befestigung der Balkonträger
in der gewünschten Höhe nicht ausreicht. Der Balkon erlaubt auch eigenwillige architektonische
Gestaltungen unter Ausnutzung seines umlaufenden Seitenrahmens. Sonnenschutz bwz.
Regenschutz können vorgesehen werden. Eine Trittschalldämmung verhindert belästigende
Schallübertragung. Die Verwendung von rezykliertem Kunststoff für die Bodenplatten
eröffnet eine wirtschaftliche Möglichkeit thermoplastische Kunststoffe zurückzuführen
und aufzuarbeiten, wobei der daraus hergestellte Balkonboden verrottungs- und korrosionsfest
gegen nahezu alle Angriffe der verunreinigten Atmosphäre ist, einschließlich gegenüber
Angriffen durch ultraviolette Strahlung oder daraus resultierenden Fotooxidantien
des fotochemischen Smog's. Der spezielle Maueranker erlaubt dabei eine sichere Befestigung
des Hauptträgers am aufstrebenden Mauerwerk und darüber hinaus auch eine Krafteinleitung
in die Querwände, wenn aus statischen Gründen, z.B. bei Holzbalkendecken, eine Krafteinleitung
allein in das aufstrebende Mauerwerk nicht möglich ist. Die Maueranker können dabei
schall- und wärmegedämmt ausgeführt sein.
1. Nachträglich an die Außenwand eines Gebäudes mittels Balkonträger anbringbarer
Balkon, mit einem Balkonboden und einem umlaufenden Geländer, gekennzeichnet durch
ein Paar nahezu über die gesamte Höhe des Gebäudes verlaufende Hauptträger (2), an
denen mittels Befestigungsmitteln (5) je ein Balkonträger mit einem senkrechten Schenkel
(4) und einem damit verbundenen waagerechten Schenkel (3) befestigt sind, wobei die
waagerechten Schenkel (3) als Auflage für den Balkonboden (6) dienen und wobei die
Hauptträger (2) mittels durch die Gebäudewand (1) führbare Befestigungsmittel (10)
mindestens nahe ihrem oberen Ende mit der Gebäudewand (1) verbindbar sind.
2. Balkon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Gebäudewand (1)
führbaren Befestigungsmittel (10) aus einem Maueranker (11) und einer Ankerplatte
(12) bestehen, wobei der Maueranker (11) durch die Gebäudewand (1) führbar und mit
der kraftschlüssig gegen die Innenseite der Gebäudewand (1) legebaren Ankerplatte
(12) verbunden ist.
3. Balkon nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Maueranker (11) gebildet
ist von einer Hülse (21), einer äußeren Ankerplatte (23) und einer inneren Ankerplatte
(12), wobei die äußere Ankerplatte (23) fest mit dem einen Ende der Hülse (21) verbunden
und das andere Ende der Hülse (23) mit der inneren Ankerplatte (12) verbindbar ist
und wobei die äußere Ankerplatte (23), die vorzugsweise als Außenbolzen (24) ausgebildeten
Befestigungsmittel aufweist.
4. Balkon nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der inneren Ankerplatte
(12) verbindbare Hülsenende Mittel zur Aufnahme einer durch die innere Ankerplatte
(12) geführten Verstell- und Halteschraube (21.3) aufweist, mit der die innere Ankerplatte
(12) gegen die Hülse (21) ziehbar ist, wobei die Mittel zur Aufnahme der Verstell-
und Halteschraube (21.2) vorzugsweise gebildet sind durch eine zentrische Mutter (21.2),
die mit einer den Querschnitt der Hülse (21) zumindest zum Teil ausfüllenden Gegenlagerplatte
(21.1) fest verbunden ist.
5. Balkon nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(21) im Abstand von der äußeren Ankerplatte (23) ein Widerlager (22) aufweist, dessen
der inneren Ankerplatte (12) zugewandte Anlegeebene im wesentlichen parallel zur Anlegeebene
der äußeren Ankerplatte (23) verläuft, wobei das Widerlager (22) vorzugsweise als
auf der Außenseite der Hülse (21) aufgesetzten und mit ihr verbundenen Ring ausgebildet
ist.
6. Balkon nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (22) in Bezug
auf seinen Abstand von der äußeren Ankerplatte (23) verstellbar ist.
7. Balkon nach einem der vorstehenden Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens die der inneren Ankerplatte (12) zugewandten Seite der äußeren Ankerplatte
(23) eine elastische Ausgleichsunterlage (23.1) aufweist.
8. Balkon nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Anlegeplatte (12) mit einem Zuganker (25) versehen ist, der zumindest nahe seinem
freien Ende (25.1) Befestigungsmittel (26) zum Befestigen in einer Querwand (1.3)
aufweist.
9. Balkon nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die am freien Ende (25.1) des
Zugankers (25) angeordneten Befestigungsmittel (26) als in die Querwand (1.3) einlaßbare,
der Hülse (21) des Mauerankers (11) entsprechende Hülse (26.1) ausgebildet ist.
10. Balkon nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten
Schenkel (4) der Balkonträger im wesentlichen oberhalb der waagerechten Schenkel angeordnet
sind.
11. Balkon nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Enden der senkrechten
Schenkel (4) und die äußeren Enden der waagerechten Schenkel (3) durch Zuggurte (3.1)
verbunden sind.
12. Balkon nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an den äußeren
Enden der waagerechten Schenkel (3) äußere Vertikalstreben (3.2) befestigt sind, die
mittels vorzugsweise horizontaler Oberstreben (3.3) oberhalb des Balkonträgers mit
dem Hauptträger (2) verbunden sind.
13. Balkon nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem oberen Ende
der äußeren Vertikalstrebe (3.2) und dem äußeren Ende der horizontalen Oberstrebe
(3.3) ein schräg verlaufendes Verbindungsglied (3.4) vorgesehen ist.
14. Balkon nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein vom
unteren Ende des senkrechten Schenkels (4) bis zu dem Hauptträger (2) oberhalb des
Balkonträgers verlaufender, etwa halbkreisförmiger Träger (3.6) vorgesehen ist, der
mit dem äußeren Ende des waagerechten Schenkels (3) des Balkonträgers in Verbindung
steht.
15. Balkon nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Balkonboden
(6) aus vorzugsweise an ihrer Unterstärke mit längsverlaufenden Verstärkungsrippen
versehenen Platten oder Bohlen (6.1) gebildet ist, wobei jeweils eine Längskante der
Platten bzw. Bohlen (6.1) eine längsverlaufende Nut (6.2) und die gegenüberliegende
Seite der Platten bzw. Bohlen (6.1) eine längsverlaufenden, formschlüssig in die Nut
(6.2) einführbaren Vorsprung (6.3) aufweist.
16. Balkon nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Enden der waagerechten Schenkel (3) der Balkonträger mittels eines vorderen waagerechten
Abschlußträgers (8) zu einem dreiseitig umlaufenden Trägergerüst verbunden sind, wobei
dieses Trägergerüst zumindest die Stützen des Balkongeländers trägt.
17. Balkon nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den waagerechten
Schenkeln des Balkonträgers und quer zu ihnen Querträger (8.1) angeordnet sind, die
mittels vorzugsweise schallgedämmter Drucklager (8.2) auf die waagerechten Schenkel
(3) aufgebracht sind.
18. Balkon nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Balkonboden
(6) mindestens nach einer der Außenseiten hin ein Gefälle aufweist und daß diese Seite
mit einer Regensammelrinne (9) versehen ist.