[0001] Die Erfindung betrifft einen Wattetupfer, bestehend aus Baumwollfasern, ggf. mit
einem Anteil von Zellwollfasern, die zu einer Wattebahn verfestigt und aus dieser
ausgestanzt sind.
[0002] Derartige Wattepads werden vorwiegend für kosmetische Zwecke verwendet, indem sie
mit einer Abschmink- oder Reinigungsflüssigkeit getränkt werden. Es ist hierbei wünschenswert,
dass die Wattetupfer flusenfest ausgebildet sind und ferner ein gebremstes Saugverhalten
aufweisen, damit die Flüssigkeit nicht zu schnell in den Wattetupfer eindringt.
[0003] In der EP O 135 403 A1 ist ein Herstellungsverfahren für Wattebahnen beschrieben,
bei dem die Fasern der Wattebahn durch ein spezielles "hydraulisches Verschlingen"
über die gesamte Tiefe der Wattebahn derart untereinander verschlungen werden, dass
hierdurch eine deutliche Verbesserung des Flusenverhaltens erreicht wird.
[0004] Der Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch darin, dass es recht aufwendig ist
und zwar sowohl hinsichtlich der Durchführung des Verfahrens als auch der hierfür
benötigten Vorrichtung, während das Flusen nur in einem noch nicht befriedigenden
Maße verringert wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem geringstmöglichen Produktionsaufwand
Wattepads zu schaffen, die über die gesamte Tiefe der Wattepads bei hervorragender
Flusenfestigkeit dennoch flauschig und gut aufsaugend sind.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass die Fasern durch ein gleichmässig über das
Volumen des Wattetupfers verteiltes Bindemittel untereinander verklebt sind. Das Bindemittel
besteht vorzugsweise aus selbstvernetzenden Acrylharzen, deren Anteil an dem Gesamtgewicht
des Wattematerials maximal 2% beträgt.
[0007] Es ist wichtig, dass das Bindemittel keine zu starke Verklebung bewirkt, damit das
Wattepad insgesamt flauschig bleibt. Dieses wird erreicht nach einem Verfahren entsprechend
dem Merkmal des Anspruchs 3.
[0008] Eine Migration des Bindesmittels im Trockner wird vermieden, wenn die Fasern mit
einem kationischen Fällungsmittel vorbehandelt sind, z.B. mit einem Mittel, welches
unter der Handelsbezeichnung CO.COLL.PU 85 bekannt ist. Bei der Vorbehandlung von
Baumwollfasern kann dieses Mittel z.B. dem Bleichprozess beigefügt werden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Wattepad;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Herstellungsverfahrens für ein erfindungsgemässes
Wattepad.
[0010] Gemäss Fig. 2 werden in einer Dosiervorrichtung Baumwollfasern aus einem Wiegekastenspeiser
1a und Viskosefasern aus einem Wiegekastenspeiser 1b über ein Transportband 8 einer
Karde 2 zugeführt. In dieser werden die Fasern zu einem Flor geformt und über Transportbänder
in einer Wirrvlieseinrichtung 3 auf das erforderliche Endgewicht von ca. 200 g/m²
gebracht. Die Wattebahn wird anschliessend einem Schaum-Foulard 4 zugeführt, in welcher
das Bindemittel in Schaumform aufgebracht wird. Durch die Behandlung in Schaumform
wird erreicht, dass das Bindemittel nur in einer feinen Verteilung auf die Faser gelangt.
Somit wird der Wattetupfer durch das Bindemittel nicht zu fest und dieses verklumpt
auch nicht in dem Tupfer, so dass es sich beim Endergebnis um weiche, dennoch feste
und fusselfreie Wattetupfer handelt.
[0011] In einem nachfolgenden Trockner 5 wird die Wattebahn getrocknet und von dort den
Stanzen 6 zugeleitet, wo die Rondellen ausgestanzt werden.
[0012] Es haben sich als zweckmässig erwiesen Fasermischungen aus Baumwollfasern mit 2,5
bis 3,5 dtex und einer Faserlänge von 15 bis 60 mm mit einem Anteil von 5 bis 20%
Schmelzfasern mit 1,0 bis 2,5 dtex sowie einer Faserlänge von 15 bis 30 mm.
1. Wattetupfer, bestehend aus Baumwollfasern, ggf.mit einem Anteil von Zellwollfasern,
z.B. Viskosefasern, die zu einer Wattebahn verfestigt und aus dieser ausgestanzt sind,
dadurch gekennzeichnet
dass die Fasern durch ein gleichmässig über das Volumen des Wattetupfers verteiltes
Bindemittel untereinander verklebt sind.
2. Wattetupfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel aus selbstvernetzenden
Acrylharzen besteht, dessen Anteil an dem Gesamtgewicht des Wattematerials maximal
2% beträgt.
3. Verfahren zum Herstellen von Wattepads nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man das aus Baumwoll- und Zellwollfasern bestehende, kardierte, Watteband, mit
einem Bindemittel in Schaumform behandelt und nach anschliessender Trocknung die Wattepads
ausstanzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern mit einem
kationischen Fällungsmittel vorbehandelt.