[0001] Die Erfindung betrifft eine flexible Unterlage als Sitz- oder Liegekissen für den
menschlichen Körper gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der US-PS 4 005 236 ist eine derartige Unterlage bekannt, die aus einzelnen aufblasbaren
Hohlkörpern besteht. Im nicht aufgeblasenen Zustand sind die Hohlkörper gefaltet und
weisen einen gegenseitigen Abstand auf. Beim Aufblasen entfalten sie sich, so daß
sie im aufgeblasenen Zustand aneinander anliegen und sich gegenseitig stützen. Die
Hohlkörper sind auf ihrem Auflager in zwei zueinander senkrechten Richtungen reihenförmig
angeordnet und weisen im aufgeblasenen Zustand parallel zu ihrer Auflage einen rechteckigen
Querschnitt auf, so daß sie eine geschlossene Sitz- oder Liegefläche bilden. Es ist
somit erforderlich, daß sämtliche Hohlkörper mit etwa dem gleichen Druck aufgeblasen
sind, da bei einem Wegfall der Stützwirkung auch nur eines Hohlkörpers die gesamte
Sitz- bzw. Liegefläche instabil werden kann. Die Unterlage wird daher in ihrer Funktion
erheblich beeinträchtigt, wenn bereits einer der Hohlkörper aufgrund einer Undichtigkeit
den erforderlichen Druck nicht halten kann. Im Krankenhausbetrieb kommt es auch häufig
vor, daß Patienten, die äußere Verletzungen aufweisen, im Bereich dieser Verletzungen
nicht fest auf ihrer Unterlage aufliegen dürfen, so daß es vorteilhaft ist, diese
Bereiche aus der Liegefläche auszusparen. Auch kann die Bildung von Druckgeschwüren
an besonders gefährdeten Körperstellen bei längerem Liegen vermieden werden, wenn
die Liegefläche im Bereich dieser Stellen zum
indest zeitweise so verändert wird, daß sie hier keinen Druck auf den Körper des Patienten
ausübt. Dies ist mit der aus der US-PS 4 005 236 bekannten Unterlage nicht möglich,
da bei dieser alle Hohlkörper etwa den gleichen Innendruck besitzen müssen, so daß
eine Liegefläche mit Bereichen unterschiedlicher Nachgiebigkeit nicht realisierbar
ist.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine flexible Unterlage als
Sitz-oder Liegekissen für den menschlichen Körper aus einer größeren Anzahl im wesentlichen
in einer Ebene angeordneter, einzeln durch ein fließfähiges Medium von innen mit Druck
beaufschlagbarer Hohlkörper mit einer flexiblen Hülle und einem festen Auflager für
die Hohlkörper, wobei die mit dem Medium gefüllten Hohlkörper in zwei parallel zur
genannten Ebene verlaufenden, senkrecht zueinander stehenden Richtungen etwa gleiche
Abmessungen aufweisen und in diesen Richtungen jeweils reihenweise nebeneinander angeordnet
sind, zu schaffen, die eine stabile Sitz- oder Liegefläche auch dann gewährleistet,
wenn einzelne Hohlkörper oder einzelne Bereiche bildende Hohlkörpergruppen einem gegenüber
dem der übrigen Hohlkörper vernachlässigbaren Innendruck besitzen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen der erfindungsgemäßen Unterlage
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die den Hohlkörpern zugewandte Fläche
des Auflagers so geformt ist, daß sie jeweils dem unteren Teil der gefüllten Hohlkörper
angepaßt ist und diesen stützend umgreift. Das Auflager vermittelt daher jedem Hohlkörper
einen festen Sitz und verhindert ein Ausweichen des belasteten Hohlkörpers, so daß
eine gegenseitige Stützung der gefüllten Hohlkörper nicht erforderlich ist. Daher
können die einzelnen Hohlkörper in beliebiger Auswahl stark unterschiedlichen Innendrücken
unterworfen werden.
[0006] Vorzugsweise sind die Hohlkörper im gefüllten Zustand kugelförmig und die ihnen jeweils
zugewandte Fläche des Auflagers kalottenförmig ausgebildet. Hierdurch läßt sich eine
vollständige Anpassung der Auflagerfläche an die Hohlkörper am einfachsten erreichen.
Die Hohlkörper werden durch die Last des menschlichen Körpers leicht deformiert, so
daß die an sich nur punktförmige Berührungsfläche erheblich vergrößert wird. Außerdem
werden die Hohlkörper hinreichend klein gewählt, um der jeweiligen Person das Gefühl
einer geschlossenen Sitz-bzw. Liegefläche zu geben.
[0007] Die Hohlkörper sind vorteilhaft einzeln herausnehmbar und einsetzbar im Auflager
gelagert, so daß schadhafte Hohlkörper problemlos ausgetauscht werden können. Dieser
Austausch wird dadurch erleichtert, daß die Hohlkörper auch im gefüllten Zustand keinen
Druck aufeinander ausüben.
[0008] Eine besonders bevorzugte Unterlage erhält man, wenn die Hülle der Hohlkörper aus
einem Schaumstoff mit geschlossenen Hohlräumen wie zum Beispiel Neopren besteht, deren
Volumen durch den Druck des fließfähigen Mediums veränderbar ist. Die Hohlräume stellen
Lufteinschlüsse dar, die stark wärmeisolierend wirken. In Abhängigkeit von dem im
Innern des Hohlkörpers herrschenden Druck werden diese Hohlräume mehr oder weniger
stark komprimiert, so daß bei einem Druckanstieg im Innern des Hohlkörpers der Wärmeübergangswiderstand
der Hülle abnimmt. Es ist daher möglich, durch entsprechende Einstellung des Innendruckes
der Hohlkörper der sitzenden bzw. liegenden Person ein angenehmes Temperaturgefühl
zu vermitteln.
[0009] Der Schaumstoff ist auf der Außenseite des Hohlkörpers vorteilhaft mit einem anderen
Material beschichtet, durch das dem Hohlkörper weitere gewünschte Eigenschaften gegeben
werden können. Dies kann beispielsweise ein Material sein, das besonders hautverträglich
ist. Es kann zusätzlich weitgehend unelastisch sein, damit die Gestalt des gefüllten
Hohlkörpers unabhängig vom in seinem Inneren herrschenden Druck praktisch unverändert
ist.
[0010] Für den steuerbaren Ein- und Austritt des fließfähigken
Mediums ist der Hohlkörper vorzugsweise mit einem Ventil versehen.
[0011] Insbesondere bei der Verwendung der Unterlage als Liegekissen kann das Auflager aus
mindestens zwei miteinander verbundenen, um ihre Verbindungsachse gegeneinander verschwenkbaren
Teilen bestehen, so daß man ein höhenverstellbares Kopfund/oder Fußende erhält.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen Teil der Unterlage entlang der Linie
I-I in Fig. 2 und
Fig. 2 die Draufsicht auf einen Teil der Unterlage.
[0013] In Fig. 1 sind zwei nebeneinanderliegende Hohlkörper 1 dargestellt, die von einem
Auflager 2 getragen werden. Die Hohlkörper 1 werden durch ein Gas oder eine Flüssigkeit
von innen unter Druck gesetzt und nehmen dabei eine kugelförmige Gestalt an. Das Auflager
2 besitzt an den für die Aufnahme der Hohlkörper 1 vorgesehenen Stellen kalottenförmige
Vertiefungen, die der kugelförmigen Gestalt der Hohlkörper 1 angepaßt sind. Die Hohlkörper
1 liegen daher in den kalottenförmigen Vertiefungen fest an der Oberfläche des Auflagers
2 an und werden so gegen seitliches Ausweichen gesichert gehalten. Die Hülle der Hohlkörper
1 besteht vorzugsweise aus beschichtetem Neopren.
[0014] Die Hohlkörper 1 können beispielsweise so hergestellt werden, daß zwei flache Zuschnitte
aus Schaumstoff oder dergleichen durch eine ringförmige Verklebung miteinander verbunden
werden, wobei die Verklebung zusätzlich durch eine Naht oder eine Klammer gesichert
werden kann. In der Hülle der Hohlkörper 1 befindet sich eine Öffnung, in der mittels
eines Befestigungsstutzens 3 das eine Ende eines Schlauches 4 befestigt ist. Der Ein-
und Austritt eines fließfähigen Mediums, vorzugsweise Luft, in die Hohlkörper 1 über
jeweils den Schlauch 4 kann durch ein nicht dargestelltes Ventil gesteuert werden.
Am anderen Ende des Schlauches 4 befindet sich eine Druckluftquelle. Es ist auch möglich,
die Druckluftquelle selbst in geeigneter Weise zu steuern. Da die Unterlage eine große
Anzahl von Hohlkörpern 1 aufweist, kann eine periodische Druckbeaufschlagung durchgeführt
werden, ohne daß dies von der liegenden Person als unangenehm empfunden wird. Hierdurch
kann bei längere Zeit bewegungslos liegenden Patienten die Entstehung von Druckgeschwüren
vermieden werden. Für einen durch das Aufblasen der Hohlkörper 1 erzielbaren Hub von
etwa 5 cm ist ein Hohlraumdurchmesser im Bereich zwischen 5 und 10 cm erforderlich.
Dieser Hub wird als ausreichend angesehen.
[0015] Die Anordnung der Hohlkörper 1 in einander benachbarten Reihen ist in einer, d.h.
in Fig. 2 in der horizontalen Richtung um den halben Abstand zweier nebeneinanderliegender
Hohlkörper gegeneinander versetzt, um eine möglichst große Anzahl von Hohlkörpern
auf einer gegebenen Fläche zu erhalten. An den Kanten der Unterlage ist das Auflager
2 mit einem hochgezogenen Rand 5 versehen, der den gegeneinander versetzten Enden
der einzelnen Hohlkörperreihen folgt.
1. Flexible Unterlage als Sitz- oder Liegekissen für den menschlichen Körper aus einer
größeren Anzahl im wesentlichen in einer Ebene angeordneter, einzeln durch ein fließfähiges
Medium von innen mit Druck beaufschlagbarer Hohlkörper mit einer flexiblen Hülle und
einem festen Auflager für die Hohlkörper, wobei die mit dem Medium gefüllten Hohlkörper
in zwei parallel zur genannten Ebene verlaufenden, senkrecht zueinander stehenden
Richtungen etwa gleiche Abmessungen aufweisen und in diesen Richtungen jeweils reihenweise
nebeneinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Hohlkörpern (1) zugewandte Fläche des Auflagers (2) so geformt ist, daß
sie jeweils dem unteren Teil der gefüllten Hohlkörper (1) angepaßt ist und diesen
stützend umgreift.
2. Unterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper (1) im gefüllten
Zustand kugelförmig und die ihnen jeweils zugewandte Fläche des Auflagers (2) kalottenförmig
ausgebildet sind.
3. Unterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper (1)
einzeln herausnehmbar und einsetzbar im Auflager (2) gelagert sind.
4. Unterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle
der Hohlkörper (1) aus einem Schaumstoff mit geschlossenen Hohlräumen besteht, deren
Volumen durch den Druck des fließfähigen Mediums veränderbar ist.
5. Unterlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff Neopren
ist.
6. Unterlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff auf
der Außenseite der Hohlkörper (1) mit einem anderen Material beschichtet ist.
7. Unterlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung des Schaumstoffs
aus einem weitgehend unelastischen Gewirk besteht.
8. Unterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper
(1) jeweils mit einem Ventil zum steuerbaren Ein- und Austritt des fleißfähigen Mediums
versehen sind.
9. Unterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflager
(2) aus mindestens zwei miteinander verbundenen, um ihre Verbindungsachse gegeneinander
verschwenkbaren Teilen besteht.